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Die Erfindung betrifft eine Klemmvorrichtung, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Klemmvorrichtung.
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Aus der
DE 10 2005 047 927 A1 sind eine Fahrzeugkarosserie, die aus mindestens zwei vorgefertigten Baugruppen zusammengesetzt ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Fahrzeugkarosserie bekannt. Die Fahrzeugkarosserie lässt sich kostengünstig herstellen und problemlos aus vorgefertigten Baugruppen zusammensetzen. Dies wird dadurch erreicht, dass die Baugruppen in einer Fügezone dadurch miteinander unlösbar verbunden sind, dass ein in der Fügezone auf ein Blech der einen Baugruppe treffender Blechabschnitt der anderen Baugruppe in einem Fügeverfahren, bei dem mindestens einer der Blechabschnitte kalt verformt worden ist, miteinander form- und/oder kraftschlüssig zusammengefügt sind, und dass in mindestens einer der Baugruppen ein sich mindestens abschnittsweise entlang der Fügezone erstreckender, von außen zugänglicher Zugangskanal zum Einführen eines Fügewerkzeugs ausgebildet ist.
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Aus der
DE 10 2008 055 738 A1 ist ein Modulsystem zum Aufbau einer Kraftwagenkarosserie bekannt, bei dem Module aus wenigstens zwei Modulgruppen frei miteinander kombinierbar und auswählbar sind. Insbesondere ist es vorgesehen, mehrere Hauptbodenmodule sowie mehrere Vorderwagenmodule und Heckwagenmodule frei kombinierbar auszuführen, so dass beispielsweise unterschiedliche Antriebskonzepte bzw. Bodenhöhen der freien Kombinierbarkeit des Hauptbodens mit Vorderwagen und Heckwagen nicht im Wege stehen.
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Aus der
DE 10 2007 001 719 A1 ist eine modular aufgebaute Karosserie eines Kraftfahrzeugs mit einem ersten Modul bekannt, das mindestens ein Submodul besitzt, wobei #das Submodul ausgebildet ist, Bestandteil von korrespondierenden ersten Modulen von Karosserien zu sein, die zu unterschiedlichen Karosseriearchitekturen gehören. Die modular aufgebaute Karosserie des Kraftfahrzeugs umfasst ferner ein zweites Modul, das mindestens ein Submodul besitzt, wobei sich Submodule von korrespondierenden zweiten Modulen, die zu Karosserien unterschiedlicher Karosseriearchitekturen gehören, durch Zuschnitt ineinander überführen lassen.
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Unter Verblockung versteht man, dass ein Bauteil in unterschiedlichen Baureihen zum Einsatz kommt. So ist es möglich, dass ein Bauteil sowohl beim Öffnungsmechanismus einer Heckklappe des Kraftfahrzeugs als auch bei einem Öffnungsmechanismus zum Öffnen der Motorhaube zum Einsatz kommt.
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Nachteilig beim Stand der Technik ist insbesondere, dass eine Verblockung von Bauteilen mit unterschiedlicher Wandstärke in verschiedenen Baureihen nur möglich ist, wenn das jeweilige Bauteil einen separaten Halter aufweist bzw. mittels einer Verschraubung befestigt werden kann. Eine Befestigung des Bauteils bzw. der Bauteile mittels ein und derselben Klemmvorrichtung ist nur möglich, wenn die Bauteile die gleiche Wandstärke aufweisen.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für eine Klemmvorrichtung eine verbesserte oder zumindest alternative Ausführungsform anzugeben, die insbesondere die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile überwindet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine Klemmvorrichtung mit einer ersten und zweiten Klemmfläche bereit zu stellen, bei welcher der Abstand der ersten Klemmfläche und der zweiten Klemmfläche zueinander in einem ersten Klemmbereich größer ist als in einem zweiten Klemmbereich, sodass wenigstens zwei verschiedene Bauteile mit einem plattenförmigen Klemmabschnitt im ersten Klemmbereich oder im zweiten Klemmbereich zwischen der ersten Klemmfläche und der zweiten Klemmfläche geklemmt werden können. Die verschiedenen Bauteile unterschieden sich zumindest dadurch voneinander, dass sie im Klemmabschnitt unterschiedliche Wandstärken aufweisen. Erfindungsgemäß ist der Abstand der ersten Klemmfläche zur zweiten Klemmfläche in einem ersten Klemmbereich größer als in einem zweiten Klemmbereich. Auf diese Weise ist es möglich, die Klemmvorrichtung für Bauteile mit unterschiedlicher Wandstärke im Klemmabschnitt zu verwenden. Dies ist vorteilhaft, da dadurch eine Verblockung von Bauteilen mit unterschiedlicher Wandstärke im Klemmbereich ermöglicht ist. Eine Fixierung durch Klemmen oder Klemmung ist gegenüber einer Verschraubung vorteilhaft, da Befestigungselemente, wie z.B. Schrauben, Muttern, Scheiben, etc., und Montagezeit eingespart werden können.
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Eine mögliche Ausführungsform schlägt vor, dass die erste Klemmfläche und die zweite Klemmfläche im ersten Klemmbereich und im zweiten Klemmbereich in einer gemeinsamen Nut ausgebildet sind, in die das Bauteil mit dem Klemmabschnitt randseitig in der Montagerichtung einschiebbar ist. Das Bauteil ist anschließend in der Klemmvorrichtung geklemmt. Dies ermöglicht eine besonders einfache und zuverlässige Montage. Dadurch ist es leichter möglich, den Montageprozess des Bauteils zu automatisieren. Diese Ausführungsform ermöglicht insbesondere die stabile Verklemmung von kleineren Bauteilen. Ebenso ist denkbar, am Fahrzeug mehrere derartige Klemmvorrichtungen zum gemeinsamen Fixieren desselben Bauteils vorzusehen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die erste Klemmfläche von der zweiten Klemmfläche bezüglich der Montagerichtung beabstandet ist. Die erste Klemmfläche und die zweite Klemmfläche sind dementsprechend nicht mehr senkrecht zur Montagerichtung übereinander angeordnet. Hierdurch lassen sich z.B. größere Bauteile leichter Montieren. Das jeweilige Bauteil ist bei dieser Ausführungsform in der Klemmvorrichtung an zwei voneinander beabstandeten Bereichen fixiert, was eine stabilere Fixierung des Bauteils ermöglicht. Zusätzlich zur Gewichtskraft auf das Bauteil wirkende Kräfte, wie z.B. Fliehkräfte, können somit besser übertragen werden, wodurch das Bauteil stabiler in der Klemmvorrichtung gesichert ist. Auch hier ist denkbar, das jeweilige Bauteil mit mehreren Klemmvorrichtungen am Fahrzeug zu fixieren. Grundsätzlich lassen sich die beiden vorstehend vorgestellten unterschiedlichen Ausführungsformen auch kombinieren, so dass wenigstens eine Klemmvorrichtung mit sich quer zur Montagerichtung gegenüberliegenden Klemmflächen und mindestens eine Klemmvorrichtung mit parallel zur Montagerichtung zueinander versetzten Klemmflächen zum Einsatz kommen, um dasselbe Bauteil zu fixieren.
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Zweckmäßig kann ferner vorgesehen sein, dass von einer Basis der Klemmvorrichtung ein Halteelement senkrecht zur Montagerichtung absteht. Das Halteelement weist beabstandet von der Basis einen parallel zur Montagerichtung verlaufenden Überstand auf, der wiederum die erste Klemmfläche aufweist. An einer von dem Überstand abgewandten Seite steht eine Erhebung von der Basis senkrecht zur Montagerichtung ab. Die von der Basis abstehende Erhebung weist die zweite Klemmfläche auf. Die Erhebung kann separat zum Haltelement vorgesehen sein oder direkt am Halteelement ausgeformt sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der erste Klemmbereich und/oder der zweite Klemmbereich in der ersten Klemmfläche und/oder in der zweiten Klemmfläche mittels zwei separaten Erhebungen gebildet sind. Es ist ferner möglich, dass der erste und/oder zweite Klemmbereich in der ersten und/oder zweiten Klemmfläche mittels einer gemeinsamen Erhebung gebildet sind, die eine Stufe aufweist. Je nach Anforderungsprofil kann es vorteilhaft sein, entweder zwei separate Elemente zu verwenden oder ein gemeinsames Element, welches eine Stufe aufweist.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch:
- 1 eine stark vereinfachte Darstellung einer erfindungsgemäßen Klemmvorrichtung, bei der die erste und zweite Klemmfläche eine Nut bilden,
- 2 eine stark vereinfachte Darstellung einer erfindungsgemäßen Klemmvorrichtung, bei der die erste Klemmfläche von der zweiten Klemmfläche entlang der Montagerichtung beabstandet ist.
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Entsprechend der 1 weist eine Klemmvorrichtung 1 eine erste Klemmfläche 2 und eine zweite Klemmfläche 3 auf. Die Klemmflächen 2, 3 sind im Wesentlichen eben und erstrecken sich parallel zueinander. Ein senkrecht zu den Ebenen der Klemmflächen 2, 3 gemessene Abstand 15 der ersten Klemmfläche 2 und der zweiten Klemmfläche 3 zueinander ist in einem ersten Klemmbereich 4 größer als ein senkrecht zu den Ebenen der Klemmflächen 2, 3 gemessene Abstand 16 der ersten Klemmfläche 2 und der zweiten Klemmfläche 3 zueinander in einem zweiten Klemmbereich 5, sodass wenigstens zwei verschiedene Bauteile 6 mit einem plattenförmigen Klemmabschnitt 7 im ersten Klemmbereich 4 oder im zweiten Klemmbereich 5 zwischen der ersten Klemmfläche 2 und der zweiten Klemmfläche 3 geklemmt werden können. Die wenigstens zwei verschiedenen Bauteile 6 unterscheiden sich durch unterschiedliche Wandstärken 8 im Klemmabschnitt 7 voneinander. Wie in 1 illustriert, ist durch die erste Klemmfläche 2 und die zweite Klemmfläche 3 im ersten Klemmbereich 4 und im zweiten Klemmbereich 5 eine gemeinsame Nut 9 gebildet, in welche das Bauteil 6 mit dem Klemmabschnitt 7 randseitig in einer Montagerichtung 10 einschiebbar ist und anschließend in der Klemmvorrichtung 1 geklemmt ist. Das Bauteil 6 weist in 1 eine geringe Wandstärke 8 auf. Das Bauteil 6 ist dementsprechend mit dem plattenförmigen Klemmabschnitt 7 im zweiten Klemmbereich 5 in der Klemmvorrichtung 1 geklemmt. Erkennbar ist die hier gezeigte Klemmvorrichtung 1 dazu vorgesehen, das Bauteil 6 auch dann zu klemmen, wenn das Bauteil 6 eine größere Wandstärke 8 aufweist und dementsprechend im ersten Klemmbereich 4 in der Klemmvorrichtung 1 geklemmt ist.
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Wie in 2 illustriert, ist bei einer anderen Ausführungsform vorgesehen, dass die erste Klemmfläche 2 von der zweiten Klemmfläche 3 entlang der Montagerichtung 10 beabstandet angeordnet ist. Von einer Basis 11 der Klemmvorrichtung 1 steht ein Halteelement 12 senkrecht zur Montagerichtung 10 ab. Das Halteelement 12 weist beabstandet von der Basis 11 einen parallel zur Montagerichtung 10 abstehenden Überstand 13 auf, der an einer der Basis 11 zugewandten Seite die erste Klemmfläche 2 aufweist. An einer von dem Überstand 13 abgewandten Seite ist eine Erhebung 14 vorgesehen, welche von der Basis 11 senkrecht zur Montagerichtung 10 absteht, wobei die Erhebung 14 an einer von der Basis 11 abgewandten Seite die zweite Klemmfläche 3 aufweist.
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Wie in 2 gezeigt, sind der erste Klemmbereich 4 und der zweite Klemmbereich 5 in der zweiten Klemmfläche 3 mit zwei separaten Elementen gebildet, die jeweils einen Teil der zweiten Klemmfläche 3 tragen. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die beiden Klemmbereiche 4, 5 an einem gemeinsamen Element ausgebildet sind, das eine Stufe aufweist. Die erste Klemmfläche 2 ist hier eben und ungestuft ausgestaltet. Erkennbar wird im Beispiel der 2 ein Bauteil 6 geklemmt, das im Klemmabschnitt 7 die größere Wandstärke 8 aufweist, so dass der Klemmabschnitt 7 hier im zweiten Klemmbereich 5 mit der zweiten Klemmfläche 3 zusammenwirkt. Falls das Bauteil 6 im Klemmabschnitt 7 die kleinere Wandstärke 8 besitzt, wirkt es im ersten Klemmbereich 4 mit der zweiten Klemmfläche 3 zusammen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005047927 A1 [0002]
- DE 102008055738 A1 [0003]
- DE 102007001719 A1 [0004]