DE102017008061A1 - Längsschneidevorrichtung - Google Patents
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- B26D2007/2657—Auxiliary carriages for moving the tool holders
Abstract
Eine Längsschneidevorrichtung zum Schneiden von Pappe oder Karton mit mehreren gemeinsam angetriebenen Kreisscheren, welche jeweils Messeraufnahmen umfassen, die um eine zu der Drehachse des jeweiligen Kreismessers einen Abstand aufweisende zweite Achsen in einem Messerträger drehbar angeordnet sind.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Längsschneiden von Materialbahnen und/oder Materialbogen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Zum Längsschneiden insbesondere von Pappenbogen sind Pappenkreisscheren bekannt, welche sich über die Maschinenbreite erstreckende Schneidwellen aufweisen. Auf diesen sind die einzelnen Kreismesser mehrerer Kreisscheren mittels Klemmung befestigt. Die Schneidwellen sind permanent mittels Getriebe mit einem steuerbaren Motor antriebsverbunden. Der Transport des Schneidgutes innerhalb des Schneidwerkes erfolgt durch die Umfangsgeschwindigkeit der Kreismesser.
- Durch Lösen ihrer Klemmung, Verschieben der Kreismesser einer Kreisschere und anschließendem Festsetzen, kann die Schnittposition über der Breite des Schneidgutes verändert werden. Dabei muss jedes Kreismesser einzeln Positioniert werden. insbesondere ist auf das Anstellen von Ober- und Untermesser derselben Kreisschere zu achten, um einerseits einen sauberen Schnitt zu erzeugen, andererseits aber einen übermäßigen Verschleiß der Kreismesser zu vermeiden. Bei gesteigerter Anforderung an die Maßhaltigkeit der zu erzeugenden Zuschnitte ist dieses manuelle Rüsten entsprechend aufwendig und fehleranfällig.
- Die Schnittkräfte werden neben der Geometrie der einzelnen Schneiden maßgeblich von der Überschneidung der Kreismesser eines Paares bestimmt. Diese Überschneidung wird über den Abstand der Schneidwellen eingestellt. Die Überschneidung der auf demselben Schneidwellenpaar angebrachten Kreisscheren kann nur gemeinschaftlich erfolgen. Dies vereinfacht eine Gesamtverstellung der Überschneidung, um die Vorrichtung auf unterschiedliche Eigenschaften des Schneidgutes einzustellen. Eine auf die einzelne Kreisschere wirkende individuelle Korrektur ist aber nicht möglich.
- Die tatsächliche Überschneidung der Kreismesser eines Paares ist abhängig von den tatsächlichen Durchmessern der betreffenden Kreismesser. Diese können abhängig von den Fertigungstoleranzen und insbesondere des Verschleißzustandes unbestimmt variieren. Damit ergeben sich für die einzelnen Kreisscheren eines Schneidwellenpaares unterschiedliche Schneidkräfte und unterschiedliche auf das Schneidgut wirkende Transportgeschwindigkeiten. Insbesondere bei langen Zuschnitten ergeben sich daraus in der Transportebene liegende, bogenförmige Transportwege und unerwünscht bogenförmige Schnittlinien.
- Die wirkenden Schnittkräfte führen zu einer Durchbiegung der Schneidwelle. Diese Durchbiegung reduziert die Überschneidung der Kreismesser während des Schneidens. Diese Reduktion der Überschneidung wird von der Position der Kreisschere auf den Schneidwellen wesentlich beeinflusst. Übersteigt die Durchbiegung der Schneidwellen an der Position einer Kreisschere die in unbelastetem Zustand vorhandene Überschneidung ihrer Kreismesser, wird das Schneidgut nicht vollständig durchtrennt und es kann zu einem Überspringen der Kreismesser kommen.
- Außerdem ergeben sich aufgrund der unterschiedlichen Durchmesser der Kreismesser und der Durchbiegung der Schneidwellen bei demselben Schneidgut unterschiedliche Schnittkräfte der einzelnen Kreisscheren. Dies bewirkt wiederum einen ungleichmäßigen Verschleiß der Kreismesser und führt zu einer unerwünschten Beeinträchtigung der Führungsgüte des Schneidgutes.
- Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zu schaffen, welche zumindest einen der aufgezeigten Nachteile des Standes der Technik überwindet.
- Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die in den Unteransprüchen angegebenen Merkmale gekennzeichnet.
- Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Figuren, auf die bezüglich aller in der Beschreibung nicht näher erwähnten Einzelheiten verwiesen wird, anhand einer beispielhaften Ausführung erläutert. Die Figuren zeigen:
-
1 Ausschnitt einer Vorrichtung zum Längsschneiden; -
2 Ansicht eines oberen Messerträgers. - Die Einrichtungen der in
1 gezeigten Längsschneidevorrichtung für Pappen sind in einem gemeinsamen Maschinengestell200 angeordnet. Dieses Maschinengestell200 wird im Wesentlichen von einem Paar einander gegenüberliegend angeordneter Seitenwände201 gebildet, welche durch Querträger202 miteinander verbunden sind. Mehrere dieser Querträger202 weisen Führungsschienen von Linearführungen203 auf, welche den Kreisscheren220.1 ,220.2 ,220.3 der Schneideinrichtung als Lagerung dienen. - In diesem Maschinengestell
200 sind in Durchlaufrichtung6 hintereinander eine Einfuhr11 , das Schneidwerk mit den Kreisscheren220.1 ,220.2 ,220.3 und eine Ausfuhr15 angebracht. Diese genannten Einrichtungen werden gemeinsam von einem Antrieb210 angetrieben. Dieser Antrieb210 ist ebenfalls an dem Maschinengestell200 angebracht und umfasst jeweils oberhalb und unterhalb der Transportebene5 eine quer zu der Transportrichtung6 verlaufende Welle211 . Diese beiden Wellen211 sind beidseitig in den Seitenwänden201 des Gestells200 gelagert. Sie weisen jeweils ein Vielkeilprofil auf und bilden mit den Kreisscheren220.1 ,220.2 ,220.3 Schiebesitze212 . - Sowohl die Einfuhr
11 als auch die Ausfuhr15 umfassen jeweils ein Paar zusammenwirkender Transportwalzen16 ,17 . Diese sind jeweils beidseitig in den Seitenwänden201 gelagert. Die unteren Transportwalzen16 sind unmittelbar unterhalb der in2 gezeigten Transportebene5 und zu dieser parallel angeordnet. Die oberen Transportwalzen17 sind parallel zu den unteren Transportwalzen16 ausgerichtet und oberhalb der Transportebene5 angeordnet. Die Walzen jeden Paares sind in ihrem Abstand zueinander auf die Dicke des Schneidgutes einstellbar. Dazu ist eine nicht dargestellte Zustelleinrichtung bekannter Art vorgesehen. - Das Schneidwerk weist mehrere Kreisscheren
220.1 ,220.2 ,220.3 gleicher Art auf. Jede dieser Kreisscheren220.1 ,220.2 ,220.3 umfasst einen oberen Messerträger221.1 ,221.2 mit jeweils einem oberen Kreismesser223 und einen unteren Messerträger222.1 ,222.2 mit jeweils einem unteren Kreismesser225 . Die oberen Kreismesser223 der Kreisscheren220.1 ,220.2 ,220.3 sind wie die unteren Kreismesser225 jeweils zueinander koaxial angeordnet. - Im Folgenden sind die Messerträger
221.1 ,221.2 ,222.1 ,222.2 am Beispiel eines oberen Messerträgers221.1 ,221.2 erläutert. Dieser umfasst einen Träger237 , an welchem die Schlitten der genannten Linearführungen203 und auch die Messeraufnahme227 angebracht sind. - Diese Messeraufnahme
227 ist als Exzenter gestaltet. Das Kreismesser223 ist durch ein Wälzlager um seine Achse224 drehbar auf der Messeraufnahme227 gelagert. Die Messeraufnahme227 ist gemeinsam mit der Drehachse224 des Kreismessers223 um eine zweite Achse228 drehbar in dem Träger237 aufgenommen. Die Drehachse des Kreismessers223 und die zweite Achse228 der Messeraufnahme227 weisen zueinander einen Abstand229 auf. Diese Exzentrizität229 erlaubt es, die Lage der Drehachse224 jedes Kreismessers223 relativ zu den Linearführungen203 einzeln zu verändern. Damit kann die Schneidtiefe jedes Kreismessers223 individuell eingestellt werden. Insbesondere erlaubt die Exzentrizität229 eine Anpassung des Messerträgers221.1 ,221.2 an Fertigungstoleranzen und den Verschleißzustand des jeweiligen Kreismessers223 . - Der Messerträger
221.1 ,221.2 umfasst eine auf die Messeraufnahme227 wirkende Zustelleinrichtung230 . Dazu weist die Messeraufnahme227 eine zu ihrer zweiten Achse228 kollineare Außenverzahnung231 auf. Diese greift in ein am Träger237 angebrachtes Stirnrad232 , welches mit einem ebenfalls an dem Träger angeordneten Stellantrieb235 antriebsverbunden ist. Dieser Stellantrieb235 ist steuerbar und über eine Datenleitung mit der Steuerung10 der Längsschneidevorrichtung verbunden. - Außerdem ist in dem Träger
237 eine erste Riemenscheibe215 drehbar gelagert und axial gesichert. Deren Nabe weist ein Vielkeilprofil213 auf, welches mit der Antriebswelle211 einen Schiebesitz212 bildet. Eine zweite Riemenscheibe216 ist starr mit dem Kreismesser223 verbunden. Der Zahnriemen214 umschlingt die erste Riemenscheibe215 und die zweite Riemenscheibe216 ausreichend, um eine sichere Antriebsverbindung herzustellen. Da der Achsabstand der beiden Riemenscheiben215 ,216 zueinander von der Stellung der Messeraufnahme227 in dem Träger237 beeinflusst ist, ist ein zusätzlicher Riemenspanner217 vorgesehen. Dieser ist ebenfalls an dem Träger237 angebracht und gegenüber dem Zahnriemen214 angefedert. - Der Messerträger
221.1 ,221.2 weist einen an die Steuerung10 der Vorrichtung Daten liefernden Sensor236 auf. Dieser Sensor236 ist derart zwischen dem Träger237 und der Linearführung203 angebracht, dass die Messsignale als Schneidkraft interpretiert werden können. Gemeinsam mit der Steuerung10 und dem Stellantrieb235 bildet der Sensor236 einen Regelkreis, um eine vorbestimmte Schneidkraft einzuhalten. Zudem kann die Steuerung10 charakteristische Veränderungen der Schneidkraft als Verschleiß der Kreisschere220.1 ,220.2 interpretieren und dem Bedienpersonal ein entsprechendes Signal übermitteln. - Im Gegensatz zu den beschriebenen oberen Messerträgern
221.1 ,221.2 weisen die unteren Messerträger222.1 ,222.2 eine vereinfachte, manuell zu bedienende Zustelleinrichtung für die Schneidtiefe auf und verzichten auf eine Sensorik236 zur Ermittlung der Schneidkraft. Im Übrigen sind obere Messerträger221.1 ,221.2 und untere Messerträger222.1 ,222.2 identisch gestaltet. - Die Messerträger
221.1 ,221.2 ,222.1 ,222.2 sind als Kreisscheren220.1 ,220.2 entlang der Linearführungen203 quer zur Transportrichtung5 des Schneidgutes verschiebbar und durch Klemmeinrichtungen205 festsetzbar, so dass die Schnittposition einstellbar ist.
Claims (11)
- Vorrichtung zum Längsschneiden von Materialbahnen und/oder Materialbogen, insbesondere für Pappe oder Karton, wenigstens aufweisend • ein Maschinengestell (200), • ein in dem Maschinengestell (200) angeordnetes Schneidwerk, • eine in dem Maschinengestell angeordnete Transporteinrichtung (11, 15) mit einer Transportebene (5), welche das Schneidgut in einer im Wesentlichen linearen Transportrichtung (6) durch das Schneidwerk führt, • eine im Wesentlichen parallel zu der Transportebene (5) und quer zu der Transportrichtung (6) gestellfest angeordnete Antriebswelle (211), • eine zu der wenigstens einen Antriebswelle (211) einen Abstand aufweisende und im Wesentlichen parallel angeordnete Linearführung (203), • eine in dem Schneidwerk angeordnete Kreisschere (220.1, 220.2, 220.3) mit zwei zusammenwirkenden, jeweils um eine zu der wenigstens einen Antriebswelle (211) im Wesentlichen parallelen ersten Drehachse (224) drehbaren Kreismessern (223, 225), wobei wenigstens eines der Kreismesser (223, 225) • mit der gestellfesten Antriebswelle (211) antriebsverbunden ist und • an einem Messerträger (221.1, 221.2, 222.1, 222.2) angeordnet ist, wobei der Messerträger (221.1, 221.2, 222.1, 222.2) mit dem daran angeordneten Kreismesser (223, 225) entlang der Linearführung (203) quer zu der Transportrichtung (6) verschiebbar und festsetzbar angeordnet ist, gekennzeichnet durch eine in dem Messerträger (221.1, 221.2, 222.1, 222.2) um eine zweite Drehachse (228) drehbar angeordnete Messeraufnahme (227), wobei • das zugeordnete Kreismesser (223, 225) an dieser Messeraufnahme (227) um seine erste Drehachse (224) drehbar angeordnet ist, • die zweite Drehachse (228) der Messeraufnahme (227) zu der ersten Drehachse (224) des zugeordneten Kreismessers (223, 225) im Wesentlichen parallel angeordnet ist, • die zweite Drehachse (228) der Messeraufnahme (227) zu der ersten Drehachse (224) des zugeordneten Kreismessers (223, 225) einen Abstand (229) aufweist und • die Messeraufnahme (227) in dem Messerträger (221.1, 221.2, 222.1, 222.2) derart festsetzbar ist, dass ein unbeabsichtigtes Drehen der Messeraufnahme (227) um ihre zweite Drehachse (228) verhindert wird.
- Vorrichtung nach
Anspruch 1 , gekennzeichnet durch ein endlos umlaufenden Antriebselement des Messerträgers (221.1, 221.2, 222.1, 222.2) als Antriebsverbindung des an dem jeweiligen Messerträger (221.1, 221.2, 222.1, 222.2) gelagerten Kreismessers (223, 225) mit der gestellfesten Antriebswelle (211). - Vorrichtung nach
Anspruch 2 , gekennzeichnet durch einen unrunden Schiebesitz (212) der Antriebsverbindung auf der gestellfesten Antriebswelle (211) zur Übertragung des Drehmoments von der gestellfesten Antriebswelle (211) auf das endlos umlaufende Antriebselement. - Vorrichtung nach
Anspruch 3 , gekennzeichnet durch einen endlos umlaufenden Riemen (214), welcher sowohl eine den unrunden Schiebesitz (212) aufweisende erste Riemenscheibe (215) als auch eine mit dem jeweiligen Kreismesser (223, 225) antriebsverbundene zweite Riemenscheibe (216) wenigstens teilweise umschlingt. - Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine auf die Messeraufnahme (227) wirkende Zustelleinrichtung (230) des Messerträgers (221.1, 221.2, 222.1, 222.2) mit einer im Wesentlichen senkrecht zu der Transportebene (5) verlaufenden Zustellrichtung des zugeordneten Kreismessers (223, 225).
- Vorrichtung nach
Anspruch 5 , dadurch gekennzeichnet, dass die Messeraufnahme (227) eine zu ihrer zweiten Achse (228) konzentrische Verzahnung (231) aufweist und die Zustelleinrichtung (230) mit dieser Verzahnung (231) in Wirkverbindung steht. - Vorrichtung nach
Anspruch 5 oder6 , gekennzeichnet durch eine Steuerung (10), einen steuerbaren Antrieb (235) der Zustelleinrichtung (230) und eine erste Datenverbindung (218) zwischen der Steuerung (10) und dem steuerbaren Antrieb (235). - Vorrichtung nach
Anspruch 7 , gekennzeichnet durch einen Sensor (336) der Zustelleinrichtung (230) und eine zweite Datenverbindung (219) zwischen dem Sensor (336) und der Steuerung (10), wobei die von dem Sensor (336) an die Steuerung (10) übermittelten Daten als Schneidkraft interpretierbare Informationen enthalten. - Vorrichtung nach
Anspruch 8 , dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (10) ausgebildet ist, die Schneidkraft durch entsprechende Zustellung des Kreismessers (223, 225) zu regeln. - Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine wenigstens zeitweise auf wenigstens einen der Messerträger (221.1, 221.2, 222.1, 222.2) entlang der Linearführung (203) quer zu der Transportrichtung (6) wirkende steuerbare Positioniereinrichtung (240).
- Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mehrere gleichartige Kreisscheren (220.1, 220.2, 220.3) des Schneidwerkes, welche auf wenigstens einer gemeinsamen Linearführung (203) quer zu der Transportrichtung (6) einzeln bewegbar sind und mit wenigstens einer gemeinsamen gestellfesten Antriebswelle (211) antriebsverbunden sind.
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