DE102017001445A1

DE102017001445A1 - Verfahren zur Steuerung eines Scheibenwischers

Info

Publication number: DE102017001445A1
Application number: DE102017001445.0A
Authority: DE
Inventors: Markus Kutschke; Peer SMUDA
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2017-02-15
Filing date: 2017-02-15
Publication date: 2017-11-23

Abstract

Ein Verfahren zur Steuerung eines Scheibenwischers (6) eines Fahrzeuges (2) sieht erfindungsgemäß vor, dass bei einer anhand von Navigationsdaten erfassten Lichtsignalanlage (1) und bei fehlerhaftem Erfassen oder Nichterfassen eines Signallichtes der Lichtsignalanlage (1) mittels einer fahrzeugseitigen Bilderfassungseinheit (3) der Scheibenwischer (6) zum Wischen einer Windschutzscheibe (5) des Fahrzeuges (2) automatisch angesteuert wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines Scheibenwischers eines Fahrzeuges.
Aus der DE 10 2015 201 028 A1 sind eine Scheibenwischervorrichtung und ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Scheibenwischervorrichtung bekannt. Die Scheibenwischervorrichtung umfasst einen Wischermotor, welcher eine Ausgangswelle umfasst, die ausgebildet ist, um vorwärts und rückwärts gedreht zu werden und einen Hin- und Her-Betrieb für ein Wischerblatt zu verursachen, wobei das Wischerblatt mit dem Wischermotor über einen Wischerarm verbunden ist. Weiterhin umfasst die Scheibenwischervorrichtung einen Erfassungsabschnitt, welcher Positionierdaten oder Umgebungstemperaturdaten erfasst und eine Steuereinheit, mittels welcher der Wischermotor derart gesteuert wird, dass die Ausgangswelle sich vorwärts und rückwärts innerhalb eines ersten Rotationswinkels dreht, um das Wischerblatt zu stoppen oder zurückzubringen an oder zu einer ersten unteren Stellung. In der ersten unteren Stellung ist das Wischerblatt durch ein hinteres Ende von einer Motorhaube des Fahrzeuges verdeckt. Darüber hinaus wird der Wischermotor derart gesteuert, dass die Ausgangswelle sich vorwärts und rückwärts innerhalbe eines zweiten Rotationswinkels dreht, um das Wischerblatt zu stoppen oder zurückzubringen an oder zu einer zweiten unteren Stellung über der ersten Stellung, in welcher das Wischerblatt nicht durch das hintere Ende der Motorhaube verdeckt ist, wobei sich das Fahrzeug in einer kalten Umgebung befindet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Steuerung eines Scheibenwischers eines Fahrzeuges anzugeben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Ein Verfahren zur Steuerung eines Scheibenwischers eines Fahrzeuges sieht erfindungsgemäß vor, dass bei einer anhand von Navigationsdaten erfassten Lichtsignalanlage und bei fehlerhaftem Erfassen oder Nichterfassen eines Signallichtes der Lichtsignalanlage mittels einer fahrzeugseitigen Bilderfassungseinheit der Scheibenwischer zum Wischen einer Windschutzscheibe des Fahrzeuges angesteuert wird.
Mittels des Verfahrens ist eine Zuverlässigkeit, insbesondere eines Assistenzsystems zur Detektion einer Ampel als Lichtsignalanlage und insbesondere eines Signallichtes dieser Lichtsignalanlage, erheblich gesteigert, da Regentropfen auf der Windschutzscheibe beseitigt werden, die ein Signallicht, d. h. ein Ampellicht, streuen können, wodurch die Lichtsignalanlage gar nicht oder fehlerhaft detektiert wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt die:
1 schematisch ein auf eine Lichtsignalanlage zufahrendes Fahrzeug.
In der einzigen Figur ist ein auf eine Lichtsignalanlage 1, eine sogenannte Ampel, zufahrendes Fahrzeug 2 dargestellt.
Das Fahrzeug 2 verfügt über ein Assistenzsystem, welches eine Bilderfassungseinheit 3 umfasst, deren Erfassungsbereich vor das Fahrzeug 2 gerichtet ist, so dass die Lichtsignalanlage 1 und ein jeweiliges Signallicht der Lichtsignalanlage 1 erfasst wird, wenn das Fahrzeug 2 auf diese zufährt. Insbesondere handelt es sich bei dem Assistenzsystem um einen sogenannten Ampelassistenten.
Darüber hinaus ist in dem Fahrzeug 2 ein mit gestrichelter Linie dargestelltes Navigationssystem 4 angeordnet, mittels dessen eine Position des Fahrzeuges 2 ermittelbar ist und beispielsweise eine aktive Zielführung des Fahrzeuges 2 zu einem vorgebbaren Zielort durchführbar ist, wobei dazu in dem Navigationssystem 4 Navigationsdaten hinterlegt sind.
Es regnet und das Fahrzeug 2 fährt auf die Lichtsignalanlage 1 zu. Durch Regentropfen auf einer Windschutzscheibe 5 des Fahrzeuges 2 besteht die Gefahr, dass ein von der Lichtsignalanlage 1 emittiertes Signallicht gestreut oder gebrochen wird. Dies kann Auswirkungen auf einen Detektionsalgorithmus haben, so dass die Lichtsignalanlage 1, insbesondere deren Signallicht, gar nicht oder fehlerhaft, beispielsweise an einer falschen Stelle oder in einer falschen Lichtfarbe, detektiert wird.
Um im Wesentlichen ausschließen zu können, dass das Signallicht gar nicht oder in einer falschen Lichtfarbe erfasst oder die Lichtsignalanlage oder deren Signallicht durch die Streuung des Signallichtes an einer falschen Stelle detektiert wird, ist vorgesehen, Navigationsdaten zu berücksichtigen. Anhand der Navigationsdaten ist bekannt, wo sich eine Lichtsignalanlage 1, beispielsweise an einer Kreuzung, befindet.
Diese Information wird an das Assistenzsystem weitergeleitet, so dass bekannt ist, wann es erforderlich ist, dass der Detektionsalgorithmus anhand erfasster Bilddaten der Bilderfassungseinheit 3 nach einer Lichtsignalanlage 1 sucht und deren Signallicht detektiert.
Ist bekannt, dass das Fahrzeug 2 auf eine Lichtsignalanlage 1 zufährt, wobei diese Lichtsignalanlage 1, insbesondere deren Signallicht, anhand mittels der Bilderfassungseinheit 3 aufgenommener Bilddaten nicht oder nicht eindeutig erfasst wird, kann hierfür der Grund eine Beeinflussung der Bilddaten durch Regentropfen auf der Windschutzscheibe 5 sein.
In einem solchen Fall wird der Scheibenwischer 6 angesteuert und eingeschaltet, so dass die Regentropfen auf der Windschutzscheibe 5 insbesondere im Bereich einer Kameralinse beseitigt werden.
Anhand einer Wischerbewegung, d. h. eines Wischerverhaltens, bei der Annäherung des Fahrzeuges 2 an die Lichtsignalanlage 1 wird ermittelt, ob es tatsächlich regnet und somit die Nicht- oder fehlerhafte Erfassung der Lichtsignalanlage 1 auf erfassten Bilddaten der Bilderfassungseinheit 3 basiert.
Es wird also ermittelt, ob der Scheibenwischer 6 für einen vorgegebenen Zeitraum eingeschaltet war, insbesondere bei der Fahrt zu der Lichtsignalanlage 1. War der Scheibenwischer 6 aktiv, ist es naheliegend, dass es regnet.
Sind die Regentropfen von der Windschutzscheibe 5 beseitigt, wird die Lichtsignalanlage 1 von der Bilderfassungseinheit 3 erfasst, so dass eine Funktion des Assistenzsystems, insbesondere des Ampelassistenten weitestgehend sichergestellt werden kann.
Bezugszeichenliste

1: Lichtsignalanlage
2: Fahrzeug
3: Bilderfassungseinheit
4: Navigationssystem
5: Windschutzscheibe
6: Scheibenwischer

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102015201028 A1 [0002]

Claims

Verfahren zur Steuerung eines Scheibenwischers (6) eines Fahrzeuges (2), dadurch gekennzeichnet, dass bei einer anhand von Navigationsdaten erfassten Lichtsignalanlage (1) und bei fehlerhaftem Erfassen oder Nichterfassen eines Signallichtes der Lichtsignalanlage (1) mittels einer fahrzeugseitigen Bilderfassungseinheit (3) der Scheibenwischer (6) zum Wischen einer Windschutzscheibe (5) des Fahrzeuges (2) automatisch angesteuert wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass anhand einer erfasster Wischerbewegung beim Annähern des Fahrzeuges (2) an die Lichtsignalanlage (1) ermittelt wird, ob es regnet.