DE102020003741A1 - Verfahren zur Gewinnung von Objektinformation - Google Patents
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-
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Objektinformation in einer Umgebung eines Fahrzeugs (1), wobei mittels zumindest eines fahrzeugeigenen Sensors (2) ein Bild zumindest eines Umgebungsabschnitts erfasst wird und anhand des Bilds Objektinformation von zumindest einem in der Umgebung befindlichen Objekt (O1) ermittelt wird. Erfindungsgemäß werden oder wird in einem mittels des Sensors (2) nicht einsehbaren Bereich zumindest ein Schattenwurf (S1) des Objekts (01) und/oder zumindest ein durch Reflexionen des Objekts (01) an zumindest einem weiteren Objekt (02) erzeugtes Spiegelbild (M) des Objekts (O1) und/oder mittels des Objekts (01) aktiv ausgesendeter Strahlung (X) erkannt und bei der Ermittlung der Objektinformation berücksichtigt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Objektinformation in einer Umgebung eines Fahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Aus der
DE 10 2014 224 762 A1 ist ein Verfahren zur Gewinnung von Information über ein Objekt in einem nicht einsehbaren, vorausliegenden Umfeldbereich eines Kraftfahrzeugs mittels eines Kamerasystems des Kraftfahrzeugs bekannt. Das Kamerasystem erzeugt zwei Bilder des vorausliegenden Umfelds des Kraftfahrzeugs, wobei das eine Bild ungefiltert und das andere Bild polarisationsgefiltert aufgenommen werden. Anschließend wird ein Differenzbild der beiden Bilder erzeugt und das Differenzbild wird auf Reflexionen des Objekts an reflektierenden Flächen im Blickfeld des Kamerasystems untersucht. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Gewinnung von Objektinformation in einer Umgebung eines Fahrzeugs anzugeben.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren, welches die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- In einem Verfahren zur Gewinnung von Objektinformation in einer Umgebung eines Fahrzeugs wird mittels zumindest eines fahrzeugeigenen Sensors ein Bild zumindest eines Umgebungsabschnitts erfasst und anhand des Bilds wird Objektinformation von zumindest einem in der Umgebung befindlichen Objekt ermittelt.
- Erfindungsgemäß werden oder wird in einem mittels des Sensors nicht einsehbaren Bereich zumindest ein Schattenwurf des Objekts und/oder zumindest ein durch Reflexionen des Objekts an zumindest einem weiteren Objekt erzeugtes Spiegelbild des Objekts und/oder mittels des Objekts aktiv ausgesendeter Strahlung erkannt und bei der Ermittlung der Objektinformation berücksichtigt.
- Bei tiefstehender Sonne oder in anderen nicht einsehbaren Situationen im Straßenverkehr ist es teilweise nicht oder aufgrund von Blendung oder Verdeckung nur schwer möglich, die Umgebung vollständig zu erkennen. Mittels des Verfahrens werden aufgrund der Betrachtung von Bildeffekten indirekt sichtbarer Geometrien des Objekts, das heißt des Schattenwurfs und/oder des Spiegelbilds und/oder aktiv ausgesendeter Strahlung, auch bei störenden Umgebungsbedingungen, wie beispielsweise Blendung und/oder Objektverdeckung, eine Umgebungserfassung und Gewinnung von Objektinformation ermöglicht, wodurch ein Sichtbereich des Sensors erweitert wird und woraus eine verbesserte und erweiterte Umgebungserkennung resultiert. Daraus ergibt sich eine verbesserte Erfassung und Einschätzung von Umgebungssituationen, wodurch beispielsweise automatisierte, insbesondere teilautomatisierte, hochautomatisierte oder autonome Fahrfunktionen und ein Betrieb von Fahrerassistenzsystemen verbessert werden können und gegebenenfalls vor gefährlichen Situationen gewarnt werden kann.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
- Dabei zeigt:
-
1 schematisch ein Fahrzeug und eine Umgebung des Fahrzeugs . -
2 schematisch ein Fahrzeug und eine Umgebung des Fahrzeugs. - Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
- In
1 sind ein auf einer FahrbahnFB befindliches Fahrzeug1 und eine Umgebung des Fahrzeugs1 dargestellt. Weiterhin sind ein als weiteres Fahrzeug ausgebildetes und ebenfalls auf der FahrbahnFB befindliches ObjektO1 und ein weiteres neben der FahrbahnFB befindliches Objekt02 dargestellt. - Das Fahrzeug
1 umfasst einen Sensor2 zur Umgebungserfassung, welcher beispielsweise eine Kamera ist. Zu dieser Umgebungserfassung werden mittels des Sensors2 Bilder der Umgebung erfasst, wobei anhand der Bilder Objektinformation des in der Umgebung befindlichen Objekts01 ermittelt wird. - In der dargestellten Situation ist jedoch aufgrund tiefstehender Sonne
L und einer daraus resultierenden Blendung ein ErfassungsbereichE des Sensors2 eingeschränkt und somit eine Sicht auf das rückwärtig vom Fahrzeug1 befindliche ObjektO1 nicht möglich oder zumindest eingeschränkt. Somit ist beispielsweise ein automatisiert oder teilautomatisiert ausgeführter Ausweich- oder Überholvorgang nicht sicher ausführbar oder ein Fahrerassistenzsystem zur Unterstützung eines Ausweich- oder Überholvorgangs ist in seiner Funktion zumindest eingeschränkt. - Jedoch ist ein Schattenwurf
S1 des Objekts01 auf einer Oberfläche der FahrbahnFB im ErfassungsbereichE des Sensors2 von diesem erfassbar. Dieser SchattenwurfS1 wird erkannt und bei der Ermittlung der Objektinformation berücksichtigt, so dass trotz der Blendung eine Umgebungserkennung möglich ist. - Weiterhin ist ein durch eine durch Reflexionen des Objekts
O1 an dem weiteren Objekt02 erzeugtes SpiegelbildM des Objekts01 mittels des Sensors2 erfassbar und wird ebenfalls bei der Ermittlung der Objektinformation berücksichtigt. Das weitere Objekt02 weist hierbei zumindest eine reflektierende Fläche auf. Beispielsweise ist das weitere Objekt02 als Fensterscheibe oder Fahrzeug ausgebildet. - Als Referenz zur Erkennung des Schattenwurfs
S1 kann beispielsweise ein SchattenwurfS des Fahrzeugs1 auf der Oberfläche der FahrbahnFB verwendet werden. Alternativ oder zusätzlich werden bei der Erkennung des SchattenwurfsS1 des ObjektsO1 und/oder des SpiegelbildsM eine Verkehrssituation in der Umgebung des Fahrzeugs1 und/oder Umgebungseigenschaften berücksichtigt. Ferner kann bei der Erkennung eine maschinelle Lernfunktion und/oder eine künstliche Intelligenz verwendet werden, wobei die Erkennung anhand einer Auswertung von vergangenheitsbezogenen Daten und Übertragung dieser auf eine aktuelle Situation und Umgebung durchgeführt wird. - Zusätzlich zu einer Einschränkung des Erfassungsbereichs
E durch die dargestellte Blendung kann die Berücksichtigung des SchattenwurfsS1 des ObjektsO1 und/oder des SpiegelbildsM des ObjektsO1 auch dann bei der Gewinnung von Objektinformation verwendet werden, wenn das ObjektO1 beispielsweise durch ein Hindernis zumindest teilweise verdeckt ist.
Auch in2 sind ein auf einer FahrbahnFB befindliches Fahrzeug1 und eine Umgebung des Fahrzeugs1 dargestellt. Weiterhin sind ein als weiteres Fahrzeug ausgebildetes und ebenfalls auf der FahrbahnFB befindliches Objekt01 und ein weiteres neben der FahrbahnFB befindliches und beispielsweise als Leitplanke ausgebildetes Objekt02 dargestellt. - Alternativ oder zusätzlich zur Erkennung und Berücksichtigung des Schattenwurfs
S1 und/oder des SpiegelbildsM bei der Ermittlung der Objektinformation wird gemäß der Darstellung vom ObjektO1 aktiv ausgesendete StrahlungX mittels eines fahrzeugeigenen Sensors3 erfasst. Der Sensor3 kann dabei als gemeinsames Bauteil mit dem Sensor2 ausgebildet sein. Bei der ausgesendeten StrahlungX handelt es sich beispielsweise um Scheinwerferlicht, Radarstrahlung, Lidarstrahlung, Ultraschallstrahlung o. ä. Die StrahlungX kann dabei direkt und/oder - wie dargestellt - anhand von Reflexionen an einem anderen Objekt02 erfasst werden. Somit kann eine Umgebungserkennung weiter verbessert werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Sensor
- 3
- Sensor
- E
- Erfassungsbereich
- FB
- Fahrbahn
- L
- Sonne
- M
- Spiegelbild
- O1
- Objekt
- O2
- Objekt
- S
- Schattenwurf
- S1
- Schattenwurf
- X
- Strahlung
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102014224762 A1 [0002]
Claims (5)
- Verfahren zur Gewinnung von Objektinformation in einer Umgebung eines Fahrzeugs (1), wobei - mittels zumindest eines fahrzeugeigenen Sensors (2) ein Bild zumindest eines Umgebungsabschnitts erfasst wird und - anhand des Bilds Objektinformation von zumindest einem in der Umgebung befindlichen Objekt (O1) ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in einem mittels des Sensors (2) nicht einsehbaren Bereich zumindest ein Schattenwurf (S1) des Objekts (O1) und/oder zumindest ein durch Reflexionen des Objekts (O1) an zumindest einem weiteren Objekt (02) erzeugtes Spiegelbild (M) des Objekts (O1) und/oder mittels des Objekts (O1) aktiv ausgesendeter Strahlung (X) erkannt und bei der Ermittlung der Objektinformation berücksichtigt werden oder wird.
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Schattenwurf (S1) auf einer Oberfläche einer Fahrbahn (FB) erfasst wird. - Verfahren nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Spiegelbild (M) an einer Fensterscheibe und/oder einem als Fahrzeug ausgebildeten weiteren Objekt (02) erfasst wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Erkennung des zumindest einen Schattenwurfs (S1) und/oder des zumindest einen Spiegelbilds (M) und/oder der aktiv ausgesendeten Strahlung (X) eine Verkehrssituation in der Umgebung des Fahrzeugs (1) und/oder Umgebungseigenschaften berücksichtigt werden.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Erkennung des zumindest einen Schattenwurfs (S1) und/oder des zumindest einen Spiegelbilds (M) und/oder der aktiv ausgesendeten Strahlung (X) eine maschinelle Lernfunktion und/oder eine künstliche Intelligenz verwendet werden, wobei die Erkennung anhand einer Auswertung von vergangenheitsbezogenen Daten durchgeführt wird.
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2020
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