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Die Erfindung betrifft eine insbesondere für eine bodengleiche Dusche geeignete Ablaufarmatur nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Ablaufarmatur ist beispielsweise aus der
DE 10 2010 047 647 B4 bekannt. Die bekannte Ablaufarmatur, allgemein als Abdeckeinheit für den Ablauf eines Behälters bezeichnet, weist eine Abdeckplatte und einen mit dieser verbundenen Stab auf. Der Stab ist innerhalb eines Abflussrohrs bewegbar, wobei er magnetisch zentriert ist und ein Ende aufweist, das mit einem am Abflussrohr angeordneten Magneten zusammenwirkt. Hierbei kontaktiert das Ende des Stabes eine einzige Stelle an einer Schräge des Abflussrohrs.
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Eine weitere Ablaufarmatur für Dusch- oder Badewannen ist zum Beispiel in der
DE 10 2006 053 751 A1 offenbart. Ein Gehäuse dieser Ablaufarmatur wird unterhalb der Auslassöffnung einer Wanne montiert. Ein aus dem Gehäuse herausführender Ablaufstutzen ist zur Verbindung mit der Kanalisation über eine weiterführende Leitung vorgesehen. Innerhalb der Ablaufarmatur ist eine Trennwand angeordnet, durch die ein Geruchsverschluss gebildet ist.
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Verschiedene Ausgestaltungen von Abläufen für bodengleiche Duschen, in welche ein Geruchsverschluss integriert ist, sind beispielsweise in den Dokumenten
DE 20 2008 011 272 U1 und
DE 20 2009 012 826 U1 beschrieben.
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Ferner ist in der
DE 20 2007 003 284 U1 ein Ab- und Überlaufsystem für sanitäre Behälter offenbart, wobei das Ab- und Überlaufsystem eine Abdeckplatte und ein Lagermittel aufweist, die lösbar miteinander über einen Magneten verbunden sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik weiterentwickelte, unter anderem für eine bodengleiche Dusche geeignete Ablaufarmatur anzugeben, welche eine mittels Magneten zentrierte Abdeckplatte aufweist und sich durch besonders nutzerfreundliche, unter allen praktisch auftretenden Beanspruchungszuständen gleichbleibende Eigenschaften auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Ablaufarmatur mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Diese Ablaufarmatur weist in an sich bekannter Grundkonzeption eine beispielsweise aus Kunststoff und/oder Metall gefertigte Abdeckplatte auf, welche mit einem Stab verbunden ist, der innerhalb eines Abflussabschnittes sowohl in dessen Längsrichtung als auch in dessen Querrichtung bewegbar ist. Hierbei ist eine magnetische Zentrierung des der Abdeckplatte abgewandten Endes des Stabes vorgesehen. Erfindungsgemäß ist an dem genannten Ende des Stabes eine zu dessen Längsachse schräg gestellte Gleitfläche ausgebildet, welche zur Anlage an einer ebenfalls schräg gestellten Gleitfläche des Abflussabschnittes vorgesehen ist, wobei die genannten Gleitflächen magnetisch aneinander gezogen sind. Hierbei kann sich sowohl am Ende des Stabes, welcher an der Abdeckplatte befestigt ist oder zusammen mit der Abdeckplatte ein integrales Bauteil bildet, als auch im Bereich der Gleitfläche des Abflussabschnittes jeweils ein Magnet befinden. Alternativ kann lediglich ein einziger Magnet vorgesehen sein, wobei der andere Magnet durch ein metallisches, ferromagnetisches Gegenstück ersetzt ist. In jedem Fall ist ein einziges Paar magnetisch zusammenwirkender Elemente, insbesondere in Form von zwei Permanentmagneten, ausreichend, um den Stab und mit diesem auch die Abdeckplatte zu zentrieren.
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Die erfindungsgemäße stabile Zentrierung wird dadurch erreicht, dass sich die Gleitfläche des Stabes bis zu dessen zylindrischer Umfangsfläche und die Gleitfläche des Abflussabschnittes bis zu einem in diesem ausgebildeten Absatz, welcher zur Anlage eines Abschnitts der Umfangsfläche des Stabes vorgesehen ist, erstreckt. Durch den seitlich im Abflussabschnitt gebildeten Absatz, an welchem der magnetisch an die Wandung des Abflussabschnitts angezogene Stab anschlägt, ist die zentrierte Position des Stabes sowie der Abdeckplatte exakt definiert.
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Die Anschlagkonturen am Stab sowie am Abflussabschnitt stellen zusammen mit den magnetischen Kräften, welche zwischen den genannten Komponenten wirken, sicher, dass die Baueinheit aus Stab und Abdeckplatte ihre zentrierte Position auch dann nicht verlässt, wenn geringe oder moderate Kräfte auf den Stab und/oder die Abdeckplatte wirken. Solche geringen oder moderaten Kräfte treten insbesondere durch das Strömen von Wasser durch die Ablaufarmatur auf. Treten dagegen größere Kräfte auf, beispielsweise indem eine Person auf die Abdeckplatte tritt, so wird die Abdeckplatte zusammen mit dem Stab aus der zentrierten Position verdrängt. Die Ablauffunktion der Ablaufarmatur kann in diesem Moment eingeschränkt oder ausgeschaltet sein. Sobald die Belastung der Abdeckplatte, insbesondere durch die Gewichtskraft des Benutzers, aufgehoben ist, nimmt die Abdeckplatte mittels der magnetischen Kräfte, welche zwischen den sich magnetisch anziehenden Elementen im Stab einerseits und an dem Abflussabschnitt andererseits wirken, wieder ihre ursprüngliche, zentrierte Position ein. In dieser Position ist die Baueinheit aus Stab und Abdeckplatte in allen Freiheitsgraden stabilisiert.
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Der mit der Abdeckplatte verbundene Stab kann einstückig oder aus mehreren, insbesondere konzentrisch ineinander gesteckten, Einzelelementen aufgebaut sein. Hierbei kann der Stab oder ein Einzelelement des Stabes zugleich die Abdeckplatte oder einen Teil der Abdeckplatte bilden. In jedem Fall beschreibt die Abdeckplatte zusammen mit dem Stab die Grundform eines Pilzes, das heißt im Querschnitt eine T-Form. Sofern der Stab aus mehreren, ineinander gesteckten Einzelelementen aufgebaut ist, ist ein magnetisches Halteelement beispielsweise in einem inneren Einzelelement des Stabes gehalten.
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Bei den Gleitflächen handelt es sich nicht notwendigerweise um plane Flächen. Möglich sind beispielsweise auch gewölbte Gestaltungen der Gleitflächen. In jedem Fall sind geringe Abstände von nur wenigen Millimetern, beispielsweise 3 mm, bezogen auf die zentrierte Position, zwischen den magnetisch miteinander zusammenwirkenden Elementen des Stabes einerseits und des Abflussabschnitts andererseits realisierbar. Wird die zentrierte Position durch ein Absenken der Abdeckplatte verlassen, so ist der maximale Abstand zwischen den magnetisch miteinander zusammenwirkenden Elementen des Stabes und des Abflussabschnitts beispielsweise durch ein flächiges Aufliegen der Abdeckplatte auf einer weiteren flächigen Komponente der Ablaufarmatur begrenzt. Die Auslenkungen des Stabes innerhalb des Abflussabschnitts werden dabei derart gering gehalten, dass die auf den Stab wirkenden Magnetkräfte stets ausreichend für dessen Rückführung in die zentrierte Position sind.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die beiden Gleitflächen, welche durch Magnetkräfte aneinander gezogen sind, innerhalb eines Geruchsverschlusses angeordnet, welcher in die Ablaufarmatur integriert ist. Der Geruchsverschluss ist vorzugsweise durch zwei miteinander verbundene Kunststoffschalen, nämliche eine obere und eine untere Kunststoffschale, gebildet, wobei das gehäusefeste magnetische Halteelement an der unteren Kunststoffschale befestigt ist. Im Querschnitt beschreibt der Geruchsverschluss beispielsweise eine asymmetrische V-Form, wobei ein erster V-Schenkel vertikal und der zweite V-Schenkel schräg ausgerichtet ist. Der erste V-Schenkel ist hierbei parallel, insbesondere konzentrisch, zur Mittelachse des Stabes angeordnet, an welchem die Abdeckplatte befestigt ist. Der zwischen den beiden V-Schenkeln eingeschlossene Winkel beträgt vorzugsweise mindestens 30° und höchstens 60°, insbesondere 45°.
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Der schräggestellte V-Schenkel des Geruchsverschlusses geht über in ein Anschlussstück, welches einen zumindest annähernd horizontal liegenden Abflusskanalabschnitt bildet, dessen im Einbauzustand geodätisch tiefster Punkt in einer horizontalen Ebene liegt, welche mindestens eines der beiden magnetischen Halteelemente schneidet. Das untere Ende des mit der Abdeckplatte verbundenen Stabes befindet sich somit in einem Bereich des Geruchsverschlusses, welcher in der Regel, das heißt bei uneingeschränkter Funktion des Geruchsverschlusses, mit Wasser befüllt ist. Weder in diesem Bereich noch in höher oder tiefer gelegenen Bereichen des Abflussabschnitts befinden sich störende Strukturen, etwa in Form horizontal angeordneter Stäbe, welche den freien Abfluss von Wasser behindern könnten.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
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1 eine Ablaufarmatur im Querschnitt,
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2 eine Komponente der Ablaufarmatur, nämlich eine Abdeckplatte mit daran befestigtem Stab,
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3 die Ablaufarmatur in perspektivischer Ansicht.
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Eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnete Ablaufarmatur ist als Duschablauf, insbesondere für eine bodengleiche Dusche, geeignet. Komponenten der Ablaufarmatur 1 sind eine kreisrunde Abdeckplatte 2 und ein Gehäuse 3, welches mehrere flüssigkeitsdicht miteinander verbundene Kunststoffschalen 4, 5 umfasst. Ein fest mit der Abdeckplatte 2 verbundener Stab 6 taucht in einen durch das Gehäuse 3 gebildeten Abflussabschnitt 7 ein.
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Der Stab 6 ist aus ineinander gesteckten Einzelelementen 8, 9 aufgebaut, wobei das innere Einzelelement 8 mit seinem oberen Ende unter Bildung eines rechten Winkels an der Abdeckplatte 2 anschlägt, während das äußere Einzelelement 9 zur Abdeckplatte 2 hin aufgeweitet ist, so dass es tangential an die Abdeckplatte 2 anschließt. Am gegenüberliegenden, unteren Ende des Stabes 6 ist in diesem ein erstes magnetisches Halteelement 10, nämlich ein Permanentmagnet, befestigt. Der Permanentmagnet 10 befindet sich auf der Innenseite einer durch den Stab 6 gebildeten Gleitfläche 11, welche zur Längsachse des Stabes 6 im 45°-Winkel schräg gestellt ist.
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Eine mit der Gleitfläche 11 zusammenwirkende gehäuseseitige Gleitfläche ist mit 12 bezeichnet und ebenfalls in Relation zum Stab 6 sowie zur Abdeckplatte 2 um 45 Grad schräg gestellt. Die Gleitfläche 12 ist durch die untere Kunststoffschale 5 gebildet. Auf der Außenseite des Gehäuses 3 befindet sich eine ebenfalls durch die untere Kunststoffschale 5 gebildete Haltevorrichtung 13, in welcher ein zweites magnetisches Halteelement 14 in Form eines zweiten Permanentmagneten befestigt ist. Der Abstand zwischen den beiden magnetischen Halteelementen 10, 14 beträgt in der in 1 dargestellten Normalposition der Ablaufarmatur 1 lediglich 3 mm. Der Stab 6 wird damit stabil im Gehäuse 3 gehalten. Diese Halterung wird unterstützt durch einen Absatz 15, welcher durch die untere Kunststoffschale 5 des Gehäuses 3 ausgebildet ist. An dem Absatz 15 liegt in der Normalposition der Abdeckplatte 2 die mit 16 bezeichnete zylindrische Umfangsfläche des Stabes 6 an. Am oberen Ende des Absatzes 15 geht dieser über in eine Schrägfläche 17, welche gegenüber einer horizontalen, zur Abdeckplatte 2 parallelen Ebene leicht geneigt ist. In dem zwischen dem Absatz 15 und der Abdeckplatte 2 liegenden Abschnitt des Stabes 6, das heißt im längsten Teilstück des Stabes 6, ist dessen Umfangsfläche 16 vollständig von der Innenwandung des Abflussabschnittes 7 beabstandet. Abgesehen von den Gleitflächen 11, 12 sowie dem Absatz 15, welcher eine Anlagefläche für einen Teil der zylindrischen Umfangsfläche 16 darstellt, sind keine Strukturen, etwa in Form von Querstäben oder Hülsen, vorhanden, welche den Stab 6 innerhalb des Abflussabschnittes 7 führen.
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Wird der Stab 6 aus der in 1 dargestellten Normalposition verdrängt, indem beispielsweise eine Person ihren Fuß auf die Abdeckplatte 2 stellt, so kann die Abdeckplatte 2 bis zum Anschlagen an einer Auflageplatte 18 des Gehäuses 3 abgesenkt werden. In diesem Zustand ist die Ablauffunktion der Ablaufarmatur 1 nicht mehr notwendigerweise gegeben. Die magnetischen Halteelemente 10, 14 sind hierbei im Vergleich zum Normalzustand etwas weiter voneinander entfernt, wobei stetes ausreichende Magnetkräfte wirken, um den Stab 6 und mit diesem auch die Abdeckplatte 2 bei Entfall der äußeren mechanischen Belastung zurück in die Normalposition zu ziehen. Solange lediglich Kräfte durch abfließendes Wasser auf die Abdeckplatte 2 und den Stab 6 wirken, verbleibt die Baueinheit aus Abdeckplatte 2 und Stab 6 stabil in der magnetisch zentrierten Normalposition.
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Die Ablaufarmatur 1 umfasst einen mit 19 bezeichneten Geruchsverschluss, wobei sich die Gleitflächen 11, 12 im Bereich des Geruchsverschlusses 19 befinden. Der Geruchsverschluss 19 beschreibt einen asymmetrischen V-förmigen Querschnitt mit einem ersten, vertikal ausgerichteten V-Schenkel, welcher durch den Abflussabschnitt 7 gebildet ist, und einem zweiten, längeren, schräggestellten V-Schenkel 20, welcher an einer Überlaufkante 21 endet. Der schräggestellte V-Schenkel 20 ist jeweils hälftig durch beide Kunststoffschalen 4, 5 gebildet, wobei mit 22 eine Nahtlinie zwischen den Kunststoffschalen 4, 5 bezeichnet ist. Die Nahtlinie 22 ist ebenso wie der gesamte V-Schenkel 20 gegenüber der Horizontalen um 45° schräggestellt. An der Überlaufkante 21 geht der Geruchsverschluss 19 über in ein an einen Abwasserkanal anzuschließendes Anschlussstück 23, welches ausschließlich durch die untere Kunststoffschale 5 gebildet ist. In der bestimmungsgemäßen Einbaulage der Ablaufarmatur 1 befindet sich der geodätisch am tiefsten liegende Punkt eines durch das Anschlussstück 23 gebildeten Abflusskanalabschnitts 24 in einer horizontalen Ebene, welche das magnetische Halteelement 14 schneidet. Der Stab 6 ragt geringfügig nach unten über diese Ebene hinaus. Dies bedeutet, dass der Stab 6 in den flüssigkeitsgefüllten Bereich des Geruchsverschlusses 19 hineinragt. Ein Herausnehmen der Baueinheit aus Abdeckplatte 2 und Stab 6, etwa zu Reinigungszwecken, ist jederzeit möglich. Beim erneuten Einsetzen des Stabes 6 in das Gehäuse 3 ist der Stab 6 zunächst um seine eigene Längsachse frei drehbar. Die Magnetkräfte zwischen den Halteelementen 10, 14 sorgen dafür, dass sich der Stab 6 derart ausrichtet, dass die Gleitfläche 11 zur Anlage an die Gleitfläche 12 gebracht wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ablaufarmatur
- 2
- Abdeckplatte
- 3
- Gehäuse
- 4
- Kunststoffschale
- 5
- Kunststoffschale
- 6
- Stab
- 7
- Abflussabschnitt
- 8
- inneres Einzelelement
- 9
- äußeres Einzelelement
- 10
- magnetisches Halteelement, Permanentmagnet
- 11
- Gleitfläche
- 12
- Gleitfläche
- 13
- Haltevorrichtung
- 14
- magnetisches Halteelement, Permanentmagnet
- 15
- Absatz
- 16
- zylindrische Umfangsfläche
- 17
- Schrägfläche
- 18
- Auflageplatte
- 19
- Geruchsverschluss
- 20
- V-Schenkel
- 21
- Überlaufkante
- 22
- Nahtlinie
- 23
- Anschlussstück
- 24
- Abflusskanalabschnitt