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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Speicherung von Einträgen eines Steuergeräts eines Kraftfahrzeugs.
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Steuergeräte erfüllen mehrere Aufgaben in einem Kraftfahrzeug. So erfolgen beispielsweise die Steuerung des Motors, die Auslösung eines Airbags und die Regelung der Fahrdynamik oft auf elektronische Weise. Steuergeräte ermöglichen es dem Hersteller, die Funktionalität von Fahrzeugkomponenten durch das nachträgliche Einspielen neuer Daten auch nach der Produktion ohne mechanische Eingriffe zu erweitern bzw. zu optimieren. Ebenso ist es Werkstätten möglich, Fehlerursachen durch das Auslesen von Einträgen im Fehlerspeicher eines Steuergeräts zu lokalisieren. Mit der zunehmenden Verbreitung von Steuergeräten in Kraftfahrzeugen hat sich jedoch auch ein Markt für unbefugte Manipulationen der Bordelektronik entwickelt. Solche Manipulationen zielen insbesondere auf eine Steigerung der Motorleistung oder eine Änderung des Wegstreckenzählers ab. Durch die genannten Eingriffe entstehen wirtschaftliche Schäden, beispielsweise in Form von überhöhten Preisen bei Gebrauchtwagen mit zurückgesetztem Kilometerstand oder unberechtigten Garantieansprüchen bei tuningbedingten Fahrzeugschäden. Es ist daher im Interesse der Hersteller, unbefugte Eingriffe in Steuergeräte eines Kraftfahrzeugs zu verhindern. Da dies im Allgemeinen nicht möglich ist, kommt der Entwicklung von Methoden zur Erfassung und Protokollierung solcher Eingriffe eine besondere Bedeutung zu. Durch den Nachweis solcher Eingriffe lassen sich beispielsweise unberechtigte Garantieansprüche als Folge von tuningbedingten Fahrzeugschäden abwehren.
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Das Löschen oder Bearbeiten von Einträgen im Fehlerspeicher des Steuergeräts kann aber dazu führen, dass unbefugte Eingriffe und andere Ereignisse nicht nachgewiesen werden können. Somit ist neben einer zuverlässigen Erfassung solcher Eingriffe, beispielsweise durch eine Plausibilisierung von Sensordaten, auch eine sichere Speicherung der zugehörigen Einträge erforderlich. Eine solche Speicherung ist ebenfalls im Fall besonderer Ereignisse insbesondere im Zusammenhang mit Unfällen erstrebenswert, wie beispielsweise der Auslösung eines Airbags.
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In der
DE 100 15 319 A1 ist eine Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine offenbart, welche eine Manipulation unter anderem durch das Überschreiten eines vorgegebenen Wertes der Motordrehzahl über eine vorgegebene Zeitdauer erfasst. Dabei werden Aufzeichnungen in einem rollierendem Verfahren gespeichert. Nach der Erfassung einer unsachgemäßen Bedienung werden die dazu zugehörigen Daten von dem rollierendem Verfahren ausgeschlossen und somit permanent gespeichert.
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In
DE 10 2007 051 160 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erfassen einer unzulässig hohen Motorleistung offenbart, welche eine Manipulation über die Abweichung des wirklichen von dem Listendrehmoment eines Motors erfasst. Das Verhältnis beider Werte wird dabei in einem Speicher abgelegt.
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In
DE 10 2013 212 223 A1 ist ein Verfahren zur Erkennen von Tuningmaßnahmen offenbart, in welchem eine Manipulation erfasst wird, indem eine gemessene Beschleunigung in Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs gemessen wird und mit einer in einem Speicher hinterlegten Auslegungsbeschleunigung für den bestimmten Betriebspunkt des Kraftfahrzeugs verglichen wird. Dieser Speicher ist allerdings manipulierbar. Ein entsprechender Eintrag kann nach Erfassung einer Überschreitung im Fehlerspeicher hinterlegt werden.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Einträge von Steuergeräten eines Kraftfahrzeugs auf eine zuverlässige Weise im Sinne der Datensicherheit abzuspeichern.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren.
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Durch die Erfindung ist ein Verfahren bereitgestellt, um einen Eintrag eines Steuergeräts sicher in einer Steuereinrichtung eines Kraftfahrzeugs zu speichern. Mit Steuereinrichtung ist hier eine Gruppe aus mehreren Steuergeräten gemeint. Das Verfahrens sieht vor, dass der aufgrund eines vorbestimmten Ereignisses erstellte Eintrag in mehreren in Steuergeräten integrierten Fehlerspeichern der Steuereinrichtung gespeichert wird, wobei die hierfür verwendeten Fehlerspeicher den Fehlerspeicher des Steuergeräts, auf den sich der Eintrag bezieht, nicht umfassen. Bei so einem vorbestimmten Ereignis kann es sich um einen Unfall, einer erkannten Manipulation des Wegstreckenzählers oder einem erkannten Eingriff in ein Motorsteuergerät handeln. So kann beispielsweise ein Eintrag bezüglich eines erkannten Eingriffs in ein Motorsteuergerät in Fehlerspeichern mehrerer verschiedener Steuergeräte, beispielsweise jeweils dem ESC-, Bremsen- und Türsteuergerät (ESC - elektronische Stabilitätskontrolle) hinterlegt werden. Dabei sollte der Eintrag nicht in dem Fehlerspeicher des betroffenen Steuergeräts, in diesem Fall dem Motorsteuergerät, gespeichert werden. Mit anderen Worten wird der Eintrag in einem Fehlerspeicher außerhalb des zuständigen oder betroffenen Steuergeräts gespeichert. Hierdurch kann vermieden werden, dass die Erfassung der Beeinflussung durch Unbefugte erkannt und mittels Tausch des zuständigen Steuergeräts umgangen werden kann. Dadurch ist der Eintrag auch nach einem Austausch des zugehörigen Steuergeräts in einem Fehlerspeicher der Steuereinrichtung gespeichert. Der Eintrag kann mehrfach kopiert und jede Kopie jeweils in einem Fehlerspeicher gespeichert werden. Es kann auch ein Eintrag auf mehrere Fehlerspeicher aufgeteilt werden.
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Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass der Eintrag mit einer Codierung codiert ist, die frei von einer Klartextangabe seiner Erstellungsursache ist. Der Eintrag enthält somit keine Fehlerbeschreibung oder Anleitungsliste, welche das Ereignis identifizieren, welches zu der Erstellung des Eintrags geführt hat. Fehlerbeschreibungen sind in Einträgen eines Fehlerspeichers möglich, um beispielweise Werkstätten weitere Informationen für die Fehlersuche zur Verfügung zu stellen. Mit anderen Worten sind in dem Eintrag keine Informationen gespeichert, die es Unbefugten ermöglichen, die Ursache des Eintrags erfassen zu können. Der Eintrag ist hierzu mit einer Codierung codiert, die frei von einer Klartextangabe der Ursache ist. Dabei kann es sich um eine Pseudocodierung handeln. Falls das System zur Fehlerinterpretation, für welches der Eintrag erstellt wurde über einen Katalog mit Inhalten verfügt, welche einzelnen Fehlercodes zugeordnet sind, so enthalten die Inhalte ebenfalls keine Informationen zur Ursache des Fehlers. Stattdessen kann in der Beschreibung beispielsweise eine Aufforderung enthalten sein, den Hersteller oder eine Fachabteilung zu kontaktieren.
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Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass es Unbefugten erschwert wird, den Beitrag in welchem ein vorbestimmtes Ereignis festgehalten wird, zu identifizieren.
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Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass der Eintrag in mindestens einem Fehlerspeicher auf eine Art gespeichert wird, dass er nicht nachträglich in dem Fehlerspeicher gelöscht oder geändert werden kann. Er ist also unveränderbar oder unlöschbar gespeichert. Mit anderen Worten wird der Eintrag irreversibel in mindestens einem Fehlerspeicher gespeichert. Dies kann beispielsweise durch das Anlegen einer Programmierspannung an eine Leiterbahn erfolgen, wodurch diese verdampft und nicht wiederherstellbar ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass es nach dem Speichern eines vorbestimmten Ereignisses für Unbefugte nicht möglich ist, das Nachweisen eines Ereignisses durch eine Manipulation des Eintrags in dem Fehlerspeichers zu verhindern.
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Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass ein Eintrag, welcher im Fehlerspeicher eines Steuergeräts der Steuereinrichtung gespeichert ist, nach einer Zeit, welche durch einen Zufallsgenerator bestimmt wird oder einer vorbestimmten Zeitdauerangabe entspricht, an den Fehlerspeicher eines anderen Steuergeräts der Steuereinrichtung übertragen wird. Mit anderen Worten verbleibt ein im Zusammenhang mit dem Eintreten eines Ereignisses erzeugter Eintrag nicht permanent in nur ein und demselben Fehlerspeicher. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass zwischen der Erstellung eines Eintrags aufgrund eines Ereignisses und seiner Speicherung in dem Fehlerspeicher des anderen Steuergeräts, ein zeitlicher Versatz besteht. Dabei kann der Eintrag in dem Fehlerspeicher des ersten Steuergeräts bestehen bleiben oder gelöscht werden. Der in dem zweiten Fehlerspeicher hinterlegte Eintrag kann sich dabei von dem ersten Eintrag unterscheiden. So kann der erste Eintrag in seiner Beschreibung beispielsweise einen Code 1234A enthalten und der zweite den Code XYZ123. Somit wird ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Ereignis und dem Speichern zumindest eines Eintrags in zumindest einem Fehlerspeicher verschleiert.
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Zu der Erfindung gehört auch ein Verfahren zum Erfassen eines Eingriffs in das Motorsteuergerät eines Motors eines Kraftfahrzeugs. Ein Erfassen eines Eingriffs durch dieses Verfahren kann auch ein vorbestimmtes Ereignis darstellen, welches zu der Erstellung eines Eintrags führen kann. Das Verfahren wird durch die Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs durchgeführt.
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Die Steuereinrichtung beinhaltet mindestens ein Motorsteuergerät sowie zumindest ein weiteres Steuergerät, welches von dem Motorsteuergerät verschieden ist. Ein Steuergerät beinhaltet jeweils einen Parameterspeicher, in welchem Kraftfahrzeugparameter, die mit dem Aufgabenbereich des Steuergeräts in Verbindung stehen, gespeichert sind. Die Kraftfahrzeugparameter, welche für das Verfahren herangezogen werden, sind dabei in einer nicht nachträglich veränderbaren Form gespeichert oder/und ihre Änderung verhindert die Betriebsfähigkeit des Kraftfahrzeugs. Mit anderen Worten ist es unmöglich, die für dieses Verfahren relevanten Kraftfahrzeugparameter nach einer einmalig herstellerseitig erfolgten Speicherung in einem jeweiligen Parameterspeicher nachträglich zu verändern oder/und ist es unmöglich, das Steuergerät nach einer nachträglichen Veränderung des relevanten Kraftfahrzeugparameters zu betreiben. So sind die relevanten Kraftfahrzeugparameter beispielsweise in nicht wiederbeschreibbaren Bauteilen gespeichert und somit nur durch einen Austauschen des Bauteils änderbar. Für Informationen über das maximale Motordrehmoment und die maximale Motorleistung ist dies der Fall. Diese Fahrzeugparameter sind individuell für jedes Modell unterschiedlich und in Steuergeräten mit modellabhängigen Steuergeräteteilnummern hinterlegt. Diese Informationen ließen sich um eine Hüllkurve erweitern, welche die Betriebspunktabhängigen Maxima des Motordrehmoments und der Motorleistung enthält. Andere relevante Kraftfahrzeugparameter können zwar in änderbarer Form gespeichert sein, führen aber zum Verlust der Betriebsfähigkeit des Kraftfahrzeugs im Fall einer Änderung. Dies ist beispielsweise bei Getriebeschaltungen von Automatikgetrieben bekannt. Wird der Kraftfahrzeugparameter der Gesamtübersetzung verändert, so führt dies zum Verlust der Funktionsfähigkeit der Getriebeschaltung. Bei den im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens berücksichtigten Kraftfahrzeugparametern handelt es sich zumindest um das maximale zugelassene Motordrehmoment, das Kraftfahrzeuggewicht, die Getriebe- und Achsenübersetzungen für die Getriebegänge und mögliche Rad- und Reifenkombinationen mit den zugehörigen Raddurchmessern. Bei diesen Werten kann aufgrund der genannten Schutzmaßnahmen somit angenommen werden, dass diese nicht manipuliert sein können.
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Durch das Wissen der Normvolllast als Hüllkurve (max. Drehmomentaufgetragen über Drehzahl), der Getriebe- und Achsübersetzungen, des Kraftfahrzeuggewichts sowie der Raddurchmesser können für einzelne Gänge plausible Auslegungsbeschleunigungen hinsichtlich der Längsachse berechnet und festgelegt werden. Die Berechnung erfolgt mindestens einmal während einer Betriebsphase des Kraftfahrzeugs und ist somit im Kraftfahrzeug während der Betriebsphase nur temporär verfügbar. Über die aktuelle Kraftfahrzeugbeschleunigung lässt sich das effektive aktuelle Motordrehmoment zurückrechnen.
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Die Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs verfügt über mindestens einen Beschleunigungssensor, welcher die aktuelle Kraftfahrzeugbeschleunigung in Längsrichtung erfassen kann. Bevorzugt wird ein Beschleunigungssensor verwendet, bei dem eine Manipulation die Funktionsfähigkeit des Kraftfahrzeugs beeinträchtigt. Ein geeigneter Beschleunigungssensor kann in einer Fahrdynamikregelung oder/und einem Insassenrückhaltesystem eingebaut sein. Durch diesen mindestens einen Beschleunigungssensor wird die Kraftfahrzeugbeschleunigung in Längsrichtung erfasst und mit der berechneten Auslegungsbeschleunigung in Längsrichtung in einer Recheneinheit des zumindest einen Steuergeräts verglichen. Überschreitet die aktuelle Kraftfahrzeugbeschleunigung in Längsrichtung die für das maximal zugelassene Motordrehmoment berechnete Auslegungsbeschleunigung für mehr als einen vorbestimmten Zeitraum, so wird dies durch das zumindest eine dafür zuständige Steuergerät der Steuereinrichtung erfasst. Daraufhin erstellt das zumindest eine zuständige Steuergerät einen Eintrag, der in mindestens zwei Fehlerspeichern jeweils verschiedener Steuergerät der Steuereinrichtung gespeichert wird. Mit anderen Worten werden mehrere Einträge in dem Kraftfahrzeug verteilt. Durch die verteilte Speicherung ergibt sich der Vorteil, dass ein einzelnes Löschen nicht ausreicht, um die Zurückverfolgung einer Überschreitung zu verhindern.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass der Wert der Auslegungsbeschleunigung unter der Verwendung von zumindest einem Korrekturfaktor berechnet wird. In einem Fahrzeug befinden sich Kraftfahrzeugsensoren, die unter anderem die Auswertung von Beschleunigung, Position über GPS, Umgebungs- und Ansauglufttemperatur sowie Umgebungsdruck zur Höhenerfassung erlauben. Der zumindest eine Korrekturfaktor ist von zumindest einer Randbedingung abhängig, welcher jeweils von zumindest einem Kraftfahrzeugsensor erfassbar ist und zumindest die Schräge des Kraftfahrzeugs um die Querachse umfasst. Mit anderen Worten ist die Auslegungsbeschleunigung nicht nur von den beschriebenen Kraftfahrzeugparametern abhängig, sondern auch von zumindest einer Randbedingung, welche jeweils in Form eines Korrekturfaktors, bei der Berechnung der Auslegungsbeschleunigung berücksichtigt wird. Dabei ist eine dieser Randbedingungen die Schräge des Kraftfahrzeugs bezüglich der Querachse, womit angegeben wird, wie das Kraftfahrzeug in Richtung der Längsachse geneigt ist, also ob und in welchem Maß es hangabwärts oder hangaufwärts fährt. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass dem Umstand Rechnung getragen wird, dass die Beschleunigung nicht nur von den Kraftfahrzeugparametern abhängig ist, sondern auch von äußeren Bedingungen. So wird ein Kraftfahrzeug während der Fahrt entlang eines Gefälles zusätzlich durch die Gravitation beschleunigt. Unter diesen Umständen kann es sich ereignen, dass eine Auslegungsbeschleunigung, welche das Gefälle nicht einkalkuliert, überschritten wird und somit fälschlicherweise auf eine Manipulation geschlossen wird. Ebenso können die Randbedingungen auch die Temperatur und/oder den Luftdruck umfassen, welche einen Einfluss auf das Motordrehmoment und somit die Beschleunigung haben können. Mit anderen Worten kann die Auslegungsbeschleunigung aus dem Motorkennfeld um Korrekturfaktoren korrigiert werden.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass der vorbestimmte Zeitraum 5 Sekunden beträgt. Zumindest liegt er bevorzugt in einem Bereich von 5 Sekunden bis 1 Minute. Die Überschreitung der Auslegungsbeschleunigung wird somit erst als solche erfasst, wenn dies über einen zusammenhängenden Zeitraum von mindestens 5 Sekunden erfolgt. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass kurze Überschreitungen der Auslegungsbeschleunigung, welche andere Ursachen haben als eine Manipulation, nicht fälschlicherweise als Folge einer angeblich erfolgten Manipulation erfasst werden. Damit wird berücksichtigt, dass es mehrere Gründe gibt, welche zu einer tatsächlichen oder einer gemessenen Überschreitung führen können, welche bei der Berechnung der Auslegungsbeschleunigung nicht berücksichtigt werden. Dazu kann unter anderem das Rauschen der Messwerte eines Beschleunigungssensors gehören.
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Eine Weiterbildung sieht vor, dass das Abrufen der Kraftfahrzeugparameter, das Berechnen der Auslegungsbeschleunigung, das Erfassen einer Überschreitung sowie die Erstellung eines Eintrags in mindestens einem solchen Steuergerät erfolgt, welches nicht mit dem Motorsteuergerät identisch ist. Es ist also von diesem verschieden. Mit anderen Worten finden die genannten Prozesse in einem oder mehreren Steuergeräten statt, wobei das Motorsteuergerät daran nicht beteiligt ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die Prozesse in einem Steuergerät stattfinden, welches im Rahmen seines üblichen Betriebs keinen Bezug zum Motor aufweist. Es ist somit für Unbefugte nicht naheliegend, dass mindestens eine Steuergerät mit einem Verfahren in Verbindung zu bringen, welches das Motordrehmoment einbezieht. Somit ist es einfacher, das Verfahren vor Unbefugten zu verbergen, weil diese in der Regel nur das Motorsteuergerät untersuchen bzw. manipulieren. Zudem ist eine Umgehung des Verfahrens mit einem größeren Arbeitsaufwand verbunden, weil für eine sichere Außerkraftsetzung des Verfahrens jedes Steuergerät ausgetauscht werden müsste, welches theoretisch in der Lage wäre, das Verfahren durchzuführen.
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Die Erfindung umfasst auch eine Steuereinrichtung für ein Kraftfahrzeug. Die Steuereinrichtung umfasst neben dem Steuergerät, welches mit dem vorbestimmten Ereignis in Verbindung steht, mindestens ein weiteres Steuergerät, wobei beide Komponenten der Steuereinrichtung miteinander kommunizieren können. Dies erfolgt über ein Netzwerk, wobei es sich beispielsweise um ein Controller Area Network oder ein anderes Bussystem handeln kann. Jedes Steuergerät beinhaltet einen Fehlerspeicher sowie eine Recheneinheit. In den Fehlerspeichern können Einträge gespeichert werden, welche ein Feld für Beschreibungen des Ereignisses beinhalten können.
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Die Erfindung sieht des Weiteren ein Kraftfahrzeug vor, das mit einer erfindungsgemäßen Steuereinrichtung ausgestattet ist.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs hier nicht noch einmal beschrieben. Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs,
- 2 ein Flussdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug 1 dargestellt. Das Kraftfahrzeug ist mit einer Steuereinheit 2 ausgestattet. Die Steuereinheit beinhaltet Steuergeräte 3 sowie Sensoren 4,5, welche über ein Netzwerk 6, wobei es sich um einen CAN-Bus handeln kann, miteinander verbunden sind. Jedes der Steuergeräte 3 verfügt zumindest über einen Parameterspeicher 7, wobei es sich beispielsweise um einen ROM (Read-Only Memory) oder PROM (Programmable Read-Only Memory) handeln kann. In jedem Parameterspeicher 7 sind Kraftfahrzeugparameter 8 gespeichert, welche von dem jeweiligen Steuergerät 3 zur Erfüllung seiner Aufgabe benötigt werden. Zusätzlich verfügt jedes Steuergerät 3 über eine Recheneinheit 9, wobei es sich um einen Mikrocontroller oder einen Mikroprozessor handeln kann, auf dem Prozesse ablaufen können, sowie einen Fehlerspeicher 10, in dem Einträge 11 gespeichert werden können. Ein Eintrag 11 enthält ein Feld, in dem eine Codierung 12 eines betreffenden Fehlers eingetragen sein kann. Ein Eintrag 11 kann auch in mehreren Fehlerspeichern 10 unterschiedlicher Steuergeräte hinterlegt sein. Das Kraftfahrzeug 1 kann z.B. über vier Steuergeräte 3 verfügen: das Motorsteuergerät 13, das Scheinwerfersteuergerät 14, das Türsteuergerät 15 sowie das Getriebesteuergerät 16, welche jeweils die ihnen zugeordnete Komponente steuern, dies können der Motor 17, ein Scheinwerfer 18, eine Tür 19 sowie ein Getriebe 20 sein. Die Steuereinheit 2 kann auch Sensoren 4 zur Erfassung von Randbedingungen 21 umfassen, wozu die Kraftfahrzeugneigung, der Luftdruck und/oder die Außentemperatur gehören können. Das Kraftfahrzeug 1 verfügt über einen Beschleunigungssensor 5 zur Erfassung einer Beschleunigung a in Kraftfahrzeuglängsrichtung. Das Kraftfahrzeug 1 verfügt über vier mit Reifen überzogene Räder 22, welche über ein Getriebe 20 mit dem Motor 17 verbunden sind.
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In 2 ist ein Verfahren zum sicheren Speichern eines Eintrags 11 beschrieben. In diesem Beispiel handelt es sich bei dem vorbestimmten Ereignis um eine Überschreitung einer Auslegungsbeschleunigung ac. Bei dem mit dem Ereignis in Verbindung stehenden Steuergerät 13 handelt es sich um ein Motorsteuergerät des Kraftfahrzeugs 1. Eine Überschreitung der Auslegungsbeschleunigung kann durch eine Manipulation des Motorsteuergeräts 13 erfolgen. In der beschriebenen Ausführung wird ein Plausibilitätsverfahren im Getriebesteuergerät 16 durchgeführt. Während des Betriebs des Kraftfahrzeugs können die für die Berechnung der Auslegungsbeschleunigung ac notwendigen Kraftfahrzeugparameter 8 aus den Parameterspeichern 7 der entsprechenden Steuergeräte 3 abgerufen und über das Netzwerk 6 an das Getriebesteuergerät 16 übermittelt werden S1. Zumindest eine Randbedingung 21 kann von zumindest einem Sensor 4 erfasst werden S2. Das Getriebesteuergerät 16 kann zumindest eine gemessene Randbedingung 21 von dem zumindest einen Sensor 4 abfragen S3. Darunter fällt unter anderem die Neigung um die Querachse des Kraftfahrzeugs, hervorgerufen durch ein Gefälle. Die Randbedingung 21 kann in Form eines Korrekturfaktors in der Berechnung der Auslegungsbeschleunigung ac berücksichtigt werden. In der Recheneinheit 9 des Getriebesteuergeräts 16 kann aus den Kraftfahrzeugparametern 8 und/oder den Korrekturfaktoren eine Auslegungsbeschleunigung ac nach einem Algorithmus berechnet werden S4. Die Beschreibung und Ausführung des Algorithmus zur Berechnung der Auslegungsbeschleunigung und der Plausibilisierung der Beschleunigung sollte Unbefugten nicht zugänglich sein. Insbesondere sollte der Algorithmus in einem für Unbefugte unbekannten und nicht offenliegenden Programmcode ausgeführt werden. Der errechnete Wert der Auslegungsbeschleunigung ac liegt aber nur dynamisch nach der Berechnung vor und kann deshalb nicht in einer Werkstatt manipuliert werden. Ein Beschleunigungssensor kann eine aktuelle Beschleunigung erfassen S5. In dem nächsten Schritt S6 kann das Getriebesteuergerät 16 die gemessene Kraftfahrzeugbeschleunigung a in Längsrichtung von einem Beschleunigungssensor 5 abrufen. Die aktuelle Beschleunigung a kann dann mit der Auslegungsbeschleunigung ac verglichen S7 und die Zeit einer Überschreitung gemessen werden. In einem nächsten Schritt S8 wird eine Entscheidung getroffen: Liegt die Beschleunigung a für eine vorbestimmte Zeit tc über der Auslegungsbeschleunigung ac, so kann das Getriebesteuergerät 16 einen Eintrag 11 generieren S9. Sind die Bedingungen nicht erfüllt, so kann das Verfahren wieder mit der Abfrage der Kraftfahrzeugparameter 8 beginnen S1. Der erstellte Eintrag 11 kann im Fehlerspeicher 10 des Getriebesteuergeräts 16 gespeichert werden S10. Dabei kann der Fehlerspeicher 10 oder ein Teil des Fehlerspeichers derart gestaltet sein, dass dieser Eintrag 11 irreversibel gespeichert wird. Der Eintrag kann auch nach einer zufälligen oder vorgegebenen Zeit an einen anderen Fehlerspeicher 10 übermittelt werden S12. Die Beschreibung des Eintrags 12 kann derart beschaffen sein, dass diese keine Informationen über die Überschreitung enthält.
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Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung eine Möglichkeit bereit gestellt wird, Einträge manipulationssicher im Sinne der Datensicherheit zu speichern
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10015319 A1 [0004]
- DE 102007051160 A1 [0005]
- DE 102013212223 A1 [0006]