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Die Erfindung betrifft eine Reibungskupplungsvorrichtung mit einer Drehachse, wenigstens einer Druckplatte, wenigstens einer zu einer Betätigung zwischen einer eingerückten Betätigungsstellung und einer ausgerückten Betätigungsstellung relativ zu der wenigstens einen Druckplatte axial verlagerbaren Anpressplatte, wenigstens einer Hebelfeder zur Beaufschlagung der wenigstens einen Anpressplatte und wenigstens einem zwischen der wenigstens einen Anpressplatte und der wenigstens einen Hebelfeder angeordneten Drucktopf mit wenigstens einem anpressplattenseitigen Kontaktabschnitt und wenigstens einem hebelfederseitigen Kontaktabschnitt.
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Aus der
EP 1 524 446 A1 ist ein Kupplungsaggregat bekannt mit wenigstens zwei Reibungskupplungen, die jeweils mindestens eine Kupplungsscheibe aufweisen, wobei die beiden Kupplungsscheiben mit einer eigenen anzutreibenden Welle verbindbar sind und die beiden Kupplungen unabhängig voneinander über jeweils einen Betätigungsmechanismus ein- und ausrückbar sind, bei dem die Schließkraft der Kupplungen unmittelbar von den Betätigungsmechanismen aufgebracht wird.
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Aus der
deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen 10 2016 211 990.7 ist eine Drehmomentübertragungseinrichtung bekannt für einen Antriebsstrang eines Fahrzeugs, umfassend wenigstens eine Anpressplatte und ein Hebelelement zur Betätigung der wenigstens einen Anpressplatte, bei der ein Drucktopf zwischen dem Hebelelement und der wenigstens einen Anpressplatte angeordnet ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Reibungskupplungsvorrichtung baulich und/oder funktional zu verbessern.
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Die Aufgabe wird gelöst mit einer Reibungskupplungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Reibungskupplungsvorrichtung kann wenigstens eine Kupplungsscheibe aufweisen. Die wenigstens eine Kupplungsscheibe kann zwischen der wenigstens einen Druckplatte und der wenigstens einen Anpressplatte einklemmbar sein, um reibschlüssig eine mechanische Leistung zu übertragen. Die Reibungskupplungsvorrichtung kann ein Gehäuse aufweisen. Die wenigstens eine Druckplatte und das Gehäuse können miteinander fest verbunden sein. Die wenigstens eine Druckplatte und das Gehäuse können miteinander drehfest und axial fest verbunden sein. Die wenigstens eine Anpressplatte und das Gehäuse können miteinander drehfest verbunden sein. Die wenigstens eine Anpressplatte kann zu dem Gehäuse begrenzt axial verlagerbar sein.
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Die Reibungskupplungsvorrichtung kann eine Doppelkupplung aufweisen. Die Reibungskupplungsvorrichtung kann ein Kupplungseingangsteil, ein erstes Kupplungsausgangsteil und ein zweites Kupplungsausgangsteil aufweisen. Die Reibungskupplungsvorrichtung kann eine erste Druckplatte, eine erste Anpressplatte und eine erste Kupplungsscheibe aufweisen. Die Reibungskupplungsvorrichtung kann eine zweite Druckplatte, eine zweite Anpressplatte und eine zweite Kupplungsscheibe aufweisen. Die erste Druckplatte und die zweite Druckplatte können baulich zusammengefasst und dann als Zwischendruckplatte bezeichnet sein. Die Zwischendruckplatte kann axial zwischen der ersten Anpressplatte und der zweiten Anpressplatte angeordnet sein. Die erste Anpressplatte kann an einer Motorseite der Reibungskupplungsvorrichtung angeordnet sein. Die zweite Anpressplatte kann an einer Getriebeseite der Reibungskupplungsvorrichtung angeordnet sein.
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Die Reibungskupplungsvorrichtung kann ein Kupplungseingangsteil, ein erstes Kupplungsausgangsteil und ein zweites Kupplungsausgangsteil aufweisen. Das Gehäuse, die Druckplatten und die Anpressplatten können zu dem Kupplungseingangsteil gehören. Die erste Kupplungsscheibe kann zu dem ersten Kupplungsausgangsteil gehören. Die zweite Kupplungsscheibe kann zu dem zweiten Kupplungsausgangsteil gehören.
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Die Reibungskupplungsvorrichtung kann ausgehend von einer vollständig ausgerückten Betätigungsstellung, in der zwischen dem Kupplungseingangsteil und dem wenigstens einen Kupplungsausgangsteil im Wesentlichen keine Leistungsübertragung erfolgt, bis hin zu einer vollständig eingerückten Betätigungsstellung, in der zwischen dem Kupplungseingangsteil und dem wenigstens einen Kupplungsausgangsteil im Wesentlichen eine vollständige Leistungsübertragung erfolgt, betätigungsabhängig eine zunehmende mechanische Leistungsübertragung ermöglichen, wobei eine Leistungsübertragung zwischen dem Kupplungseingangsteil und dem wenigstens einen Kupplungsausgangsteil reibschlüssig erfolgt. Umgekehrt kann ausgehend von einer vollständig eingerückten Betätigungsstellung, in der zwischen dem Kupplungseingangsteil und dem wenigstens einen Kupplungsausgangsteil im Wesentlichen eine vollständige Leistungsübertragung erfolgt, bis hin zu einer vollständig ausgerückten Betätigungsstellung, in der zwischen dem Kupplungseingangsteil und dem wenigstens einen Kupplungsausgangsteil im Wesentlichen keine Leistungsübertragung erfolgt, betätigungsabhängig eine abnehmende mechanische Leistungsübertragung ermöglicht sein. Eine vollständig eingerückte Betätigungsstellung kann eine geschlossene Betätigungsstellung sein. Eine vollständig ausgerückte Betätigungsstellung kann eine offene Betätigungsstellung sein.
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Die Reibungskupplungsvorrichtung kann dazu dienen, ein Anfahren sowie einen Wechsel von Getriebeübersetzungen zu ermöglichen. Das Kupplungseingangsteil und das wenigstens eine Kupplungsausgangsteil können miteinander verbunden oder voneinander getrennt werden. Bei einer Doppelkupplung kann ein Leistungsfluss vom Kupplungseingangsteil in übergehendem Wechsel von einem ersten Kupplungsausgangsteil auf ein zweites Kupplungsausgangsteil und umgekehrt verlagerbar sein.
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Die Reibungskupplungsvorrichtung kann einen einzigen Drucktopf aufweisen. Der einzige Drucktopf kann an der zweiten Anpressplatte angeordnet sein.
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Die wenigstens eine Anpressplatte kann in einem Stanz-Biege-Verfahren hergestellt sein. Die wenigstens eine Anpressplatte kann wenigstens einen Sickenabschnitt aufweisen. Der wenigstens eine Drucktopf kann an dem wenigstens einen Sickenabschnitt zentriert sein.
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Der wenigstens eine Drucktopf kann einteilig ausgeführt sein. Der wenigstens eine Drucktopf kann als gerollter Ring ausgeführt sein. Der wenigstens eine Drucktopf kann mehrteilig ausgeführt sein. Der wenigstens eine Drucktopf kann mehrere miteinander fest verbundene Segmente aufweisen. Der wenigstens eine Drucktopf kann drei Segmente aufweisen. Die Segmente können miteinander vernietet sein.
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Zusammenfassend und mit anderen Worten dargestellt ergibt sich somit durch die Erfindung unter anderem ein Drucktopf für eine Anpressplatte. Ein zusätzliches Bauteil kann zwischen der Anpressplatte und einer Hebelfeder vorgesehen sein, um einen Kontaktpunkt in einer Systemauslegung zu variieren. Dieser Drucktopf kann sich über eine geprägte Sicke der Anpressplatte zentrieren und lässt sich als ein gerollter Ring darstellen. Alternativ kann der Ring auch in mehrere Einzelsegmente unterteilt werden, die während einer Montage miteinander vernietet werden. Dadurch kann eine benötigte Stanzplatine verkleinert werden oder sogar auf Stanzreste zurückgegriffen werden.
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Mit der Erfindung wird eine Variabilität erhöht. Ein Aufwand, wie Bauaufwand und/oder Kostenaufwand, wird reduziert. Ein Bauteilgewicht wird reduziert. Eine Kupplungsauslegung wird vereinfacht. Ein Materialbedarf wird reduziert. Eine Verwertung von Restmaterial wird ermöglicht.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf Figuren näher beschrieben. Aus dieser Beschreibung ergeben sich weitere Merkmale und Vorteile. Konkrete Merkmale dieser Ausführungsbeispiele können allgemeine Merkmale der Erfindung darstellen. Mit anderen Merkmalen verbundene Merkmale dieser Ausführungsbeispiele können auch einzelne Merkmale der Erfindung darstellen.
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Es zeigen schematisch und beispielhaft:
- 1 eine Doppelkupplung mit einem Drucktopf in perspektivischer Ansicht und
- 2 eine Doppelkupplung mit einem Drucktopf in Schnittansicht
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1 zeigt eine Doppelkupplung 100 mit einem Drucktopf 102 in perspektivischer Ansicht. 2 zeigt die Doppelkupplung 100 in Schnittansicht. Die Doppelkupplung 100 dient zur Anordnung in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs zwischen einer Brennkraftmaschine und einem Doppelkupplungsgetriebe.
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Die Doppelkupplung 100 weist eine zweite Anpressplatte 104 auf. An der zweiten Anpressplatte 104 ist der Drucktopf 102 angeordnet. Der Drucktopf 102 weist eine ringartige Form auf. Der Drucktopf 102 ist mehrteilig ausgeführt. Der Drucktopf 102 weist Segmente, wie 106, auf. Die Segmente 106 sind miteinander fest verbunden, vorliegend vernietet. Dazu sind die Segmente 106 jeweils an beiden Enden nach radial außen gebogen und weisen Löcher zur Aufnahme von Nieten auf. Die zweite Anpressplatte 104 weist eine umlaufende Sicke 108 auf. Der Drucktopf 102 ist in der Sicke 108 radial fixiert.
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Der Drucktopf 102 dient zum Abstützen einer Kraft einer Hebelfeder 110 (in 1 nicht dargestellt) an der zweiten Anpressplatte 104. Die Hebelfeder 110 ist als Tellerfeder ausgeführt. Der Drucktopf 102 ist axial zwischen der zweiten Anpressplatte 104 und der Hebelfeder 110 angeordnet. Der Drucktopf 102 weist einen anpressplattenseitigen Kontaktabschnitt zur Abstützung an der zweiten Anpressplatte 104 und einen hebelfederseitigen Kontaktabschnitt zur Abstützung an der Hebelfeder 110 auf.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Reibungskupplungsvorrichtung, Doppelkupplung
- 102
- Drucktopf
- 104
- Anpressplatte
- 106
- Segment
- 108
- Sicke
- 110
- Hebelfeder
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1524446 A1 [0002]
- DE 102016211990 [0003]