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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kraftfahrzeugs, wobei eine Karosserie und ein Montageträger mit einer an ihm angeordneten elektrischen Energiespeichereinrichtung zusammengeführt werden.
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Im Zuge des stark anziehenden Elektrifizierungsgrades von Kraftfahrzeugen ist die Bereitstellung effizienter Lademöglichkeiten einer kraftfahrzeugseitigen Energiespeichereinrichtung ein wichtiges Entwicklungsziel der Fahrzeugindustrie. Da das Aufladen der Energiespeichereinrichtung mittels ein- oder mehrphasigen Wechselstroms hinsichtlich der Ladeleistung auf ca. 22 Kilowatt begrenzt ist, werden moderne elektrisch angetriebene Kraftfahrzeuge zunehmend mit Ladeanschlüssen ausgestattet, die ein Aufladen der Energiespeichereinrichtung durch Gleichstrom bei wesentlich höheren Ladeleistungen ermöglichen. Während bei Leitungsverbindungen zur Energiespeichereinrichtung, die Wechselstrom als Ladestrom führen, Leitungsquerschnitte von ca. 17 mm ausreichend sind, erfordern Leitungsverbindungen zur Realisierung der hohen Ladeleistungen bei Gleichstrom Leitungsquerschnitte von beispielsweise 29 mm.
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Nach dem Stand der Technik werden aus Kabeln gebildete Leitungsverbindungen für Gleichstrom aufgrund ihrer hohen Biegesteifigkeit, die aus dem großen Durchmesser resultiert, während der Herstellung bzw. der Montage des Kraftfahrzeugs von zwei Werkern durch eine Öffnung im Kotflügel oder im Seitenwandrahmen manuell eingefädelt und in eine Parkposition gebracht, um nach dem Zusammenführen eines Montageträgers und einer Karosserie, d.h. nach der sogenannten Hochzeit, kontaktiert zu werden. Eine solche manuelle Anordnung von kabelartigen Leitungsverbindungen ist ausgesprochen aufwendig und nur mit großem Aufwand in den Fließbandprozess der Kraftfahrzeugherstellung integrierbar.
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Aus
DE 10 2013 105 886 A1 ist ferner ein Verfahren zum Einbau einer Batterie in ein Fahrzeug bekannt, wobei die Batterie in ein tragendes Bauteil der Fahrzeug-Struktur eingesetzt wird. Dabei wird die Batterie auf einem Montagetisch positioniert und das tragende Bauteil mittels eines fahrbaren Montageträgers in Bezug auf die Einbauposition der Batterie über dem Montagetisch in Position gebracht, wonach das tragende Bauteil auf teleskopisch ausfahrbaren Bauelementen in Bezug auf die Batterie bis zu deren Einbauposition abgesenkt wird.
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DE 10 2012 224 461 A1 offenbart eine Montagevorrichtung für ein Chassis, welche zum Zusammenbauen einer Vielzahl von Bauteilen an einer Fahrzeugkarosserie in einem Montageprozess eingesetzt wird, aufweisend einen Hauptlift, welcher an einem Fahrwagen angeordnet ist. Der Fahrwagen ist dazu eingerichtet, sich entlang einer Richtung des Fahrwagens zu bewegen, eine Fahrzeugkarosserie zu tragen und nach oben oder nach unten zu heben. Ferner ist eine Lifteinheit vorgesehen, welche, auf dem Fahrwagen angeordnet, eingerichtet ist, um die Vielzahl von Bauteilen zu einer Montageposition von der Fahrzeugkarosserie zu heben.
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JP 2006 248 402 A offenbart eine Montagestruktur für Schläuche und Verkabelungen, welche dazu eingerichtet ist, ein Verbindungswerkzeug, welches während des Verbindens der Schläuche oder der Verkabelung mit einer Karosserie verwendet wird, nach Abschluss des Verbindens zu entfernen.
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Der Erfindung liegt mithin die Aufgabe zu Grunde, die Herstellung eines Kraftfahrzeugs mit einer unterbodenseitig angeordneten elektrischen Energiespeichereinrichtung zu vereinfachen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs genannten Art vorgesehen, dass eine Stromleitungsschiene oder mehrere Stromleitungsschienen vor dem Zusammenführen montageträgerseitig oder karosserieseitig angeordnet wird oder werden, wobei die oder eine jeweilige Stromleitungsschiene zur Einnahme eines montierten Zustands nach dem Zusammenführen mit einem karosserieseitigen Ladeanschluss oder mit der Energiespeichereinrichtung elektrisch leitend verbunden wird.
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Die Erfindung beruht auf der Überlegung, zur Realisierung einer elektrisch leitenden Verbindung zwischen dem Ladeanschluss und der Energiespeichereinrichtung anstelle von herkömmlichen Kabeln die wesentlich biegesteifere Stromleitungsschiene zu verwenden, wobei diese automatisiert während der Hochzeit in ihre für den montierten Zustand vorgesehene Zielposition gebracht wird. Das heißt, dass die oder eine jeweilige Stromleitungsschiene vor dem Zusammenführen montageträgerseitig oder karosserieseitig angeordnet wird, so dass sie aufgrund der sich aus der Schienenstruktur ergebenden Eigenstabilität eine feste Position einnimmt und beim Zusammenführen mit ihrem freien Ende in die karosserieseitige bzw. energiespeichereinrichtungsseitige Zielposition gelangt. Gemäß einer ersten Erfindungsalternative wird die oder eine jeweilige Stromleitungsschiene vor dem Zusammenführen montageträgerseitig angeordnet und nach dem Zusammenführen mit einem karosserieseitigen Ladeanschluss elektrisch leitend verbunden. Gemäß einer zweiten Erfindungsalternative wird die oder eine jeweilige Stromleitungsschiene vor dem Zusammenführen karosserieseitig angeordnet und nach dem Zusammenführen mit der Energiespeichereinrichtung elektrisch leitend verbunden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren beruht dabei auf einer Analogie zur bereits heute bei Kraftfahrzeugen mit einem Verbrennungsmotor bekannten Montage eines Tankeinfüllrohrs, welches ebenfalls vor dem Zusammenführen von Karosserie und Montageträger einseitig angeordnet wird und aufgrund seiner Eigenstabilität während des Zusammenführens in seiner Stellung verharrt. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann mithin auf das manuelle Einfädeln und/oder Verlegen eines den Ladeanschluss mit der Energiespeichereinrichtung verbindenden Kabels während der Herstellung des Kraftfahrzeugs verzichtet werden. Die Herstellung der elektrisch leitenden Verbindung zwischen dem Ladeanschluss und der Energiespeichereinrichtung lässt sich so wesentlich aufwandsärmer in den Herstellungs- bzw. Montageprozess des Kraftfahrzeugs integrieren. Insbesondere im Hinblick auf steigende Stückzahlen von elektrisch angetrieben Kraftfahrzeugen, insbesondere solchen, die mittels Gleichstroms ladbar sind, lässt sich der Montageaufwand erheblich reduzieren, was letztlich auch erhebliche Kostenvorteile bei der Fertigung erzielt.
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Die oder eine jeweilige Stromleitungsschiene realisiert bevorzugt zumindest die Hälfte, besonders bevorzugt wenigstens zwei Drittel, eines Strompfades vom Ladeanschluss zur Energiespeichereinrichtung. Es sei zudem angemerkt, dass die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten Stromleitungsschienen sich zwar bevorzugt für einen Transport von Gleichstrom eignen, das erfindungsgemäße Prinzip jedoch auch bei der Herstellung von Leitungsverbindungen, die zum Übertragen von einen- oder mehrphasigem Wechselstrom vorgesehen sind, anwendbar ist. In oder an dem Montageträger können weitere Fahrzeugkomponenten, insbesondere Teile eines Antriebsstrangs des Kraftfahrzeugs angeordnet sein. Ein solcher Montageträger wird auch als „Skid“ bezeichnet. Typischerweise gelangt der Montageträger durch das Zusammenführen an eine unterbodenseitige Position des Karossiere. Alternativ ist es auch denkbar, dass der Montageträger durch das Zusammenführen an eine seitliche Position der Karosserie gelangt. Der Montagerahmen kann insbesondere aus seitlicher Richtung mit der Karosserie zusammengeführt werden, beispielsweise von einer Fahrer- oder Beifahrerseite des Kraftfahrzeugs in die Karosserie eingeführt werden. Das Zusammenführen kann dadurch erfolgen, dass der Montageträger zur Karosserie hingeführt wird und/oder dass die Karosserie zum Montageträger hingeführt wird.
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Es wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren im Hinblick auf die erste Erfindungsalternative bevorzugt, wenn die oder eine jeweilige Stromleitungsschiene vor dem Zusammenführen an der Energiespeichereinrichtung befestigt wird. Dazu kann eine energiespeichereinrichtungsseitige Anschlusseinrichtung vorgesehen sein, an welcher die oder eine jeweilige Stromleitungsschiene durch Befestigen angeordnet wird. Eine solche Anschlusseinrichtung kann beispielsweise eine Battery Junction Box (BJB) sein. Die oder eine jeweilige Stromleitungsschiene befindet sich nach dem Befestigen mithin in einer eigenstabilen, vom Montageträger abstehenden Stellung, welcher dann mit der Karosserie zusammengeführt wird.
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Bei der zweiten Erfindungsalternative kann vorgesehen sein, dass die oder eine jeweilige Stromleitungsschiene vor dem Zusammenführen karosserieseitig befestigt wird. Da typischerweise beim Zusammenführen des Montageträgers und der Karosserie der Ladeanschluss noch nicht karosserieseitig verbaut ist, wird es bevorzugt, wenn die oder eine jeweilige Strom leitungsschiene mittels eines Befestigungsmittels zumindest temporär an der Karosserie befestigt wird, um die Karosserie mit der abstehenden Strom leitungsschiene und den Montageträger anschließend zusammenzuführen.
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Es ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren des Weiteren von Vorteil, wenn die oder eine jeweilige montageträgerseitig angeordnete Stromleitungsschiene beim Zusammenführen in ein karosserieseitiges Radhaus eingeführt wird. Mit anderen Worten sind die Energiespeicherrichtung und der Ladeanschluss bevorzugt derart angeordnet, dass ihre durch die oder eine jeweilige Stromleitungsschiene realisierte elektrisch leitende Verbindung zumindest abschnittsweise innerhalb des karosserieseitigen Radhauses verläuft. Dementsprechend kann alternativ die oder eine jeweilige karosserieseitig angeordnete Stromleistungsschiene sich entlang eines karosserieseitigen Radhauses erstreckend zur Energiespeichereinrichtung hingeführt werden.
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Zweckmäßigerweise wird die oder eine jeweilige montageträgerseitig angeordnete Stromleitungsschiene nach dem Zusammenführen zum Einnehmen des montierten Zustands mit dem Ladeanschluss, insbesondere mittels eines Anschlusskabels verbunden. Mit anderen Worten kann das freie Ende, welches sich an der von dem Montageträger abgewandten Seite der oder einer jeweiligen Stromleitungsschiene befindet, mittels des Anschlusskabels, welches insbesondere eine geringere Biegesteifigkeit als die Stromleitungsschiene aufweist, mit dem Ladeanschluss verbunden werden. Auch bei Vorsehen eines solchen manuellen Montageschritts wird die Herstellung des Kraftfahrzeugs gegenüber herkömmlichen Verfahren erheblich erleichtert, da sich das freie Ende und der Ladeanschluss im zusammengeführten Zustand in unmittelbarer Nähe befinden. Es muss somit nur noch eine kurze Distanz durch das Anschlusskabel überbrückt werden, was erheblich einfacher realisierbar ist, als das eingangs beschriebene manuelle Verlegen der gesamten, durch ein Kabel realisierten Leitungsverbindung zwischen dem Ladeanschluss und der Energiespeichereinrichtung.
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Bei der zweiten Erfindungsalternative kann die oder eine jeweilige karosserieseitig angeordnete Stromleitungsschiene nach dem Zusammenführen an der Energiespeichereinrichtung befestigt werden. Das heißt, dass in dem Fall, in dem die oder eine jeweilige Stromleitungsschiene vor dem Zusammenführen karosserieseitig angeordnet, insbesondere befestigt ist, ein manuelles Befestigen an der Energiespeichereinrichtung nach dem Zusammenführen erfolgt. Insofern können die zuvor beschriebenen Schritte des Herstellungsverfahrens gemäß der ersten Erfindungsalternative gegenüber jenen der zweiten Erfindungsalternative zeitlich vertauscht sein.
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Zweckmäßigerweise wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wenigstens eine Stromleitungsschiene verwendet, welche wenigstens zwei winklig zueinander angeordnete Schienenabschnitte aufweist. Durch diese winklig angeordneten Schienenabschnitte kann sich die oder eine jeweilige Stromleitungsschiene derart von der Karosserie oder vom Montageträger abweisend erstrecken, dass sie sich im zusammengeführten Zustand an der gewünschten Zielposition bezüglich der Karosserie oder des Montageträgers befindet.
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Die oder eine jeweilige Stromleitungsschiene können derart angeordnet werden, dass sich ein Schienenabschnitt im montierten Zustand im Wesentlichen entlang einer Fahrzeughochachse erschreckt und/oder sich ein Schienenabschnitt im montierten Zustand im Wesentlichen in einer durch die Fahrzeuglängs- und Fahrzeugquerachse aufgespannten Ebene erstreckt. Durch eine derart ausgebildete Stromleitungsschiene lassen sich der Ladeanschluss und die Energiespeichereinrichtung auch dann aufwandsarm verbinden, wenn sie im montierten Zustand nicht exakt vertikal gegenüberliegen. Dabei ist die konkrete Form eines jeweiligen Schienenabschnitts abhängig von den jeweils vorgesehenen Einbaupositionen der Energiespeichereinrichtung im Montageträger und des Ladeanschlusses in der Karosserie zu wählen.
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Schließlich wird es beim erfindungsgemäßen Verfahren besonders bevorzugt, wenn wenigstens eine Stromleitungsschiene verwendet wird, welche aus einem Strangpressprofil gebildet ist. Eine solche Stromleitungsschiene kann besonders aufwandsarm hergestellt werden und weist eine hervorragende Biegesteifigkeit für die zuvor beschriebene Verwendung im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens auf. Alternativ oder zusätzlich wird wenigstens eine Stromleitungsschiene verwendet, welche aus Aluminium gebildet ist. Durch die Verwendung einer solchen Stromleitungsschiene wird zusätzlich eine erhebliche Gewichtsersparnis im Vergleich zu herkömmlicherweise verwendeten Kupferkabeln erzielt. Außerdem eignet sich Aluminium besonders zur Herstellung des Strangpressprofils.
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Die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Kraftfahrzeug, umfassend eine Karosserie, eine elektrische Energiespeichereinrichtung und einen in oder an der Karosserie angeordneten Ladeanschluss zum Aufladen der Energiespeichereinrichtung. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug zeichnet sich dadurch aus, dass die Energiespeichereinrichtung und der Ladeanschluss zumindest abschnittsweise mittels einer Stromleitungsschiene oder mehreren Stromleitungsschienen elektrisch verbunden sind.
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Es wird bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug bevorzugt, wenn die oder eine jeweilige Stromleitungsschiene an einer Anschlusseinrichtung der Energiespeichereinrichtung befestigt und/oder mittels eines Kabels mit dem Ladeanschluss verbunden ist.
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Es ist bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug des Weiteren von Vorteil, wenn die oder eine jeweilige Stromleitungsschiene innerhalb eines karosserieseitigen Radhauses angeordnet sind.
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Zweckmäßigerweise weist die oder eine jeweilige Stromleitungsschiene wenigstens zwei winklig zueinander angeordnete Schienenabschnitte auf.
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Es ist ferner vorteilhaft, wenn sich ein Stromleitungsschienenabschnitt im Wesentlichen entlang einer Fahrzeughochachse erstreckt und/oder sich ein Stromleitungsschienenabschnitt in Wesentlichen in einer durch die Fahrzeuglängs- und Fahrzeugquerachse aufgespannten Ebene erstreckt.
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Es wird bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug besonders bevorzugt, wenn die oder eine jeweilige Stromleitungsschiene aus einem Strangpressprofil und/oder aus Aluminium gebildet ist.
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Vorteilhafterweise ist die Energiespeichereinrichtung unterbodenseitig, insbesondere an oder in einem Montageträger, angeordnet.
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Gemäß einer besonders bevorzugt Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs weist der Ladeanschluss wenigstens zwei, insbesondere für das Aufladen der Energiespeichereinrichtung mittels Gleichstroms ausgebildete, Ladekontakte auf, welche jeweils mit einer Stromleitungsscheine verbunden sind.
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Sämtliche Ausführungen zum erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich analog auf das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug übertragen und umgekehrt, so dass die zu einem Erfindungsgegenstand beschreibenden Vorteile auch durch den jeweils an deren Erfindungsgegenstand erzielt werden können.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Diese sind schematische Darstellung und zeigen:
- 1 eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs in seinem montierten Zustand;
- 2 eine perspektivische Ansicht eines Montageträgers und einer Karosserie des Kraftfahrzeugs vor ihrem Zusammenführen im Rahmen eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung des Kraftfahrzeugs;
- 3 einen Montageträger und eine Karosserie vor einem Zusammenführen im Rahmen eines weiteren Ausführungsbeispiels des Verfahrens zur Herstellung eines Kraftfahrzeugs; und
- 4 ein weiteres Beispiel für eine im Rahmen eines weiteren Ausführungsbeispiels des Verfahrens verwendete Stromleitungsschiene.
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1 zeigt eine Prinzipskizze eines Kraftfahrzeugs 1 in seinem montierten Zustand. In einen Unterboden 2 des Kraftfahrzeugs 1 ist eine Energiespeichereinrichtung 3 integriert, welche mittels zweier Stromleitungsschienen 4 mit einem in einer Karosserie 5 des Kraftfahrzeugs 1 verbauten Ladeanschluss 6 verbunden sind. Dieser ist beispielsweise als Combo-2-Ladeanschluss gemäß IEC 62196 ausgebildet und weist zwei Ladekontakte 7 für das Laden des Energiespeichers 3 durch Gleichstrom auf.
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Die Ladekontakte 7 sind jeweils mittels nicht gezeigter kurzer Anschlusskabel mit dem von der Energiespeichereinrichtung 3 abgewandten freien Ende der Stromleitungsschienen 4 verbunden, so dass die Energiespeichereinrichtung 3 an einer eine Gleichspannung bereitstellenden Ladesäule über den Ladeanschluss 6, die Anschlusskabel und die Stromleitungsschienen 4 aufladbar ist. Der Ladeanschluss 6 ist dabei in einem Radhaus 8 der Karosserie 5 integriert, welches durch einen lediglich schematisch angedeuteten Seitenwandrahmen 9 oder alternativ durch einen Kotflügel am Vorderwagen derart abgedeckt ist, dass der Ladeanschluss 6, gegebenenfalls hinter einer nicht gezeigten Klappe, von außen zugänglich ist.
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Energiespeichereinrichtungsseitig sind die Stromleitungsschienen 4 an einer Anschlusseinrichtung 10 befestigt. Diese kann beispielsweise als so genannte Battery Junction Box (BJB) ausgebildet sein und Anschlüsse aufweisen, an denen die Stromleitungsschienen 4, beispielsweise mittels Bolzen, befestigt sind.
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2 zeigt einen Montageträger 11 und die Karosserie 5 in einem unmontierten Zustand während der Durchführung eines Verfahrens zur Herstellung des Kraftfahrzeugs 3. Im Rahmen dieses Verfahrens wird der Montageträger 11, an oder in welchem neben der Energiespeichereinrichtung 3 auch andere nicht näher gezeigte Fahrzeugkomponenten, beispielsweise solche eines Antriebsstrangs, angeordnet sind, in Richtung eines Pfeils 12 zur Karosserie 5 geführt. Dies kann beispielsweise mittels einer hydraulischen Hebeeinrichtung geschehen, wobei dieser Herstellungsvorgang auch als „Hochzeit“ bekannt ist.
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Ersichtlich sind die Stromleitungsschienen 4, von denen in 2 aus Gründen der Übersichtlichkeit lediglich eine gezeigt ist, vor dem Zusammenführen bereits an der Anschlusseinrichtung 10 befestigt. Die Stromleitungsschienen 4 sind z. B. aus Aluminium als Strangpressprofil gebildet und daher derart biegesteif, dass sie eigenstabil vom Montageträger 11 in Richtung der Karosserie 5 abstehen.
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Die Stromleitungsschienen 4 weisen jeweils einen ersten Schienenabschnitt 13 und einen zweiten Schienenabschnitt 14 auf. Der erste Schienenabschnitt 13 erstreckt sich dabei im Wesentlichen entlang einer Fahrzeughochachse des Kraftfahrzeugs 1 und ist winklig zum zweiten Schienenabschnitt 14 angeordnet, der sich im Wesentlichen in einer durch die Fahrzeugläng- und Fahrzeugquerachse aufgespannten Ebene, also im Wesentlichen parallel zum Unterboden 2, erstreckt. Die an der Anschlusseinrichtung 10 der Energiespeichereinrichtung 3 befestigten Stromleitungsschienen 4 erstrecken sich demnach von der Anschlusseinrichtung 10 aus gesehen entlang des zweiten Schienenabschnitts 14 parallel zum Unterboden 2, wonach sich der erste Schienenabschnitt 13 im Wesentlichen vertikal in Richtung einer vorgesehenen Einbauposition 15 des Ladeanschlusses 6 erstreckt. Die Stromleitungsschienen 4 verlaufen also nah an der Karosserie 5 innerhalb des Radhauses 8, so dass dort ausreichend Raum für die Aufnahme eines Rades des Kraftfahrzeugs 1 verbleibt.
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Eine Zielposition 16 einer Stromleitungsschiene 4 im montierten Zustand nach dem Zusammenführen des Montageträgers 11 und der Karosserie 5 ist gestrichelt in 2 dargestellt. In dieser Position wird das Anschlusskabel zum Verbinden des freien Endes des Stromleitungsschiene 4 mit den Ladekontakten 7 des Ladeanschluss 6 manuell angebracht und so die elektrisch leitende Verbindung zwischen der Energiespeichereinrichtung 3 und dem Ladeanschluss 6 hergestellt.
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Durch das zuvor beschriebene Herstellungsverfahren kann darauf verzichtet werden, eine Leitungsverbindung zwischen dem Ladeanschluss 6 und Energiespeichereinrichtung 3 nach der Hochzeit manuell durchzuführen. Dazu werden nämlich typischerweise verhältnismäßig biegesteife Kabel von zwei Werkern manuell verlegt, was sehr zeitaufwendig und nur schwierig in den Bandtakt des Montageprozesses des Kraftfahrzeugs 1 zu integrieren ist. Durch das zuvor beschriebene Verfahren kann auf dieses manuelle Verlegen und Einfädeln verzichtet werden.
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3 zeigt einen Montageträger 11 und eine Karosserie 5 vor dem Zusammenführen im Rahmen eines weiteren Ausführungsbeispiels des Verfahrens zur Herstellung des Kraftfahrzeugs 1, bei dem die Stromleitungsschienen 4, von denen abermals lediglich eine einzige dargestellt ist, durch ein Befestigungsmittel 17 zumindest temporär karosserieseitig befestigt sind. Die Stromleitungsschienen 4 erstrecken sich demnach bereits im Zustand vor dem Zusammenführen innerhalb des Radhauses 8, wobei die Stromleitungsschiene 4 nach dem Zusammenführen des Montageträger 11 und der Karosserie 5 in Richtung des Pfeils 12 eine Zielposition 18 bezüglich des Montageträgers 11 einnimmt und dann dort an der Anschlusseinrichtung 10 befestigt wird.
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Gemäß weiteren Ausführungsbeispielen, die den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen entsprechen können, wird der Montageträger 11 nicht in Richtung des Pfeils 12 in die Karosserie 5 geführt, sondern die Karosserie 5 in Gegenrichtung des Pfeils 12 zu Montageträger 11 hin bewegt.
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4 zeigt ein weiteres Beispiel für eine im Rahmen eines weiteren Ausführungsbeispiels des Verfahrens verwendete Stromleitungsschiene 4. Diese ist komplexer geformt als die zuvor beschriebenen Stromleitungsschienen 4 gemäß den 1 bis 3. Auch die Stromleitungsschiene 4 weist im Wesentlichen in verschiedenen Raumrichtungen verlaufende Schienenabschnitte 13, 14 auf. Ersichtlich kann durch Auswahl einer geeigneten Geometrie der oder einer jeweiligen Stromleitungsschiene 4 bei verschiedensten Karosseriebauformen eine Leitungsverbindung zwischen der Energiespeichereinrichtung 3 und dem Ladeanschluss 6 aufwandsarm realisiert und in den Herstellungsprozess des Kraftfahrzeugs 1 integriert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013105886 A1 [0004]
- DE 102012224461 A1 [0005]
- JP 2006248402 A [0006]