DE102016219509A1

DE102016219509A1 - Einstellbare Sitzanordnung

Info

Publication number: DE102016219509A1
Application number: DE102016219509.3A
Authority: DE
Inventors: Winsen C. Zouzal; Ashford Allen Galbreath; Aisha Enid JOHNSON; Gerald Patrick; Michelle A. PERENY
Original assignee: Lear Corp
Current assignee: Lear Corp
Priority date: 2015-10-08
Filing date: 2016-10-07
Publication date: 2017-04-13
Also published as: US20170101042A1; CN106564412B; US9758079B2; CN106564412A

Abstract

Eine Sitzanordnung ist mit einer Sitzfläche und einer Sitzlehne ausgestattet, die benachbart der Sitzfläche angebracht ist. Ein erstes Stellglied ist wirkungsmäßig mit der Sitzlehne verbunden, um einen ersten Druck auf einen sitzenden Insassen in einer ersten Höhe auszuüben. Ein zweites Stellglied ist seitlich zu dem ersten Stellglied versetzt und wirkungsmäßig mit der Sitzlehne verbunden, um einen zweiten Druck auf den Insassen in einer zweiten Höhe auszuüben. Die asymmetrische Komfortposition kann den ersten Druck anders als den zweiten Druck einstellen oder die erste Höhe anders als die zweite Höhe einstellen.

Description

TECHNISCHES GEBIET
Unterschiedliche Ausführungsformen beziehen sich auf justierbare Sitzanordnungen.
HINTERGRUND
Eine einstellbare Sitzanordnung ist in dem US-Patent No. 5.758.924 beschrieben, das am 2. Juni 1998 der Lear Corporation erteilt wurde.
ÜBERSICHT
In wenigstens einem Aspekt ist die Sitzanordnung mit einer Sitzfläche und einer Sitzlehne versehen, die benachbart der Sitzfläche angebracht ist, wobei sich die Sitzlehne in einer im wesentlichen aufrechten Richtung erstreckt. Eine erste Luftbalganordnung ist entlang der Sitzlehne angeordnet, um einen ersten Luftdruck auf einen sitzenden Insassen auszuüben. Eine zweite Luftbalganordnung ist seitlich zu der ersten Luftbalganordnung entlang der Sitzlehne angeordnet, um einen zweiten Luftdruck auf den Insassen auszuüben. Der erste und der zweite Luftbalg füllen sich, um eine asymmetrische Komfortposition für den Insassen bereitzustellen, so dass der erste Luftdruck und der zweite Luftdruck unterschiedlich sind. Eine Vielzahl von Sensoren ist wirkungsmäßig mit der Sitzlehne verbunden, um eine Sitzposition eines Insassen zu erfassen. Eine Steuereinheit steht in elektrischer Verbindung mit der Vielzahl von Sensoren sowie der ersten und der zweiten Lufbalganordnung. Die Steuereinheit ist dazu eingerichtet, Daten von der Vielzahl von Sensoren zu empfangen und die Daten zu vergleichen um zu bestimmen, ob der Insasse in einer unebenen Position sitzt. Sofern der Insasse in einer unebenen Position sitzt, stellt die Steuereinheit das erste und das zweite Stellglied unabhängig auf eine asymmetrische Komfortposition ein. In der asymmetrischen Komfortposition unterscheidet sich der erste Druck von dem zweiten Druck oder die erste Höhe von der zweiten Höhe.
In einem weiteren Aspekt ist der erste Luftdruck wenigstens 20 Prozent größer als der zweite Luftdruck.
In einem weiteren Aspekt umfasst der erste Luftbalg ein erstes Ventil und der zweite Luftbalg ein zweites Ventil. Das erste Ventil ist unabhängig von dem zweiten Ventil betätigbar, so dass der erste Luftbalg unabhängig von dem zweiten Luftbalg aufgeblasen werden kann.
In einem weiteren Aspekt umfasst die Sitzanordnung zudem einen Kompressor in Fluidverbindung mit dem ersten und dem zweiten Ventil, um Luft für den ersten und den zweiten Balg bereitzustellen.
In einem weiteren Aspekt ist wenigstens einer der Sensoren innerhalb der Steuereinheit an einer pneumatischen Füllleitung des ersten oder des zweiten Balgs angeordnet.
In einem weiteren Aspekt ist eine Sitzanordnung mit einer Sitzfläche und einer Sitzlehne ausgestattet, die benachbart der Sitzfläche angebracht ist und sich im wesentlichen in einer aufrechten Richtung erstreckt. Ein erstes Stellglied ist wirkungsmäßig mit einer Sitzlehne verbunden, um einen ersten Druck auf den Insassen in einer ersten Höhe auszuüben. Ein zweites Stellglied ist seitlich zu dem ersten Stellglied versetzt und wirkungsmäßig mit der Sitzlehne verbunden, um einen zweiten Druck auf den Insassen in einer zweiten Höhe auszuüben. Eine Steuereinheit ist dazu eingerichtet, eine Eingabe zu empfangen, die kennzeichnet, dass der Insasse in einer unebenen Position sitzt. Sofern der Insasse in einer unebenen Position sitzt, stellt die Steuereinheit das erste und das zweite Stellglied unabhängig in eine asymmetrische Komfortposition ein, so dass sich der erste Druck von dem zweiten Druck unterscheidet oder sich die erste Höhe von der zweiten Höhe unterscheidet.
In wenigstens einem Aspekt umfasst die Sitzanordnung eine Vielzahl von Sensoren, die wirkungsmäßig mit der Sitzfläche und/oder der Sitzlehne verbunden sind, um eine Sitzposition eines Insassen zu erfassen. Eine Steuereinheit ist in elektrischer Verbindung mit der Vielzahl von Sensoren und dem ersten sowie dem zweiten Stellglied. Die Steuereinheit ist programmiert, um Daten von der Vielzahl von Sensoren zu empfangen und die Daten zu vergleichen um zu bestimmen, ob der Insasse in einer unebenen Position sitzt, und das erste sowie das zweite Stellglied unabhängig auf die asymmetrische Komfortposition einzustellen, sofern der Insasse in der unebenen Position sitzt.
In einem weiteren Aspekt umfasst die Vielzahl von Sensoren wenigstens einen rechten Sensor und wenigstens einen linken Sensor.
In einem weiteren Aspekt umfasst das Stellglied eine Vielzahl von Luftstellgliedern, die in einer Anordnung auf einer rechten Seite der Sitzlehne angeordnet sind. Das zweite Stellglied umfasst eine Vielzahl von Stellgliedern, die in einer Anordnung auf eine linken Seite der Sitzlehne angeordnet sind.
In einem weiteren Aspekt ist die Anordnung auf der rechten Seite um eine Mittellinie der Sitzlehne symmetrisch zu der Anordnung auf der linken Seite angeordnet.
In einem weiteren Aspekt ist das erste Stellglied auf einer einer rechten Seite und einer linken Seite der Sitzlehne ausgerichtet und das zweite Stellglied auf der anderen der rechten und der linken Seite der Sitzlehne angeordnet.
In einem anderen Aspekt ist das erste und/oder das zweite Stellglied in einem Lendenbereich der Sitzlehne angeordnet.
In einem weiteren Aspekt ist das erste Stellglied unabhängig von dem zweite Stellglied betätigbar.
In einem weiteren Aspekt umfasst die Sitzanordnung eine Bedienpersoneingabe. Der Insasse wählt die asymmetrische Komfortposition über die Bedienpersoneingabe.
In einem weiteren Aspekt ist das erste Stellglied von dem zweiten Stellglied derart entkoppelt, dass das erste Stellglied so betätigt werden kann, dass es eine Einstellung einer ersten Höhe, die sich von der zweiten Höhe unterscheidet, und eine Einstellung eines ersten Drucks haben kann, der sich von dem zweiten Druck unterscheidet.
In wenigstens einem Aspekt wird ein Verfahren für das Einstellen einer Sitzanordnung angegeben. Die Sitzanordnung wird eingestellt, indem ein erster Druck auf den sitzenden Insassen in einer ersten Höhe ausgeübt wird. Die Sitzanordnung wird zudem dadurch eingestellt, dass ein zweiter Druck auf den Insassen in einer zweite Höhe, seitlich versetzt von der ersten Höhe ausgeübt wird. Der zweite Druck unterscheidet sich von dem ersten Druck, oder die zweite Höhe unterscheidet sich von der ersten Höhe.
In einem anderen Aspekt umfasst das Verfahren das Empfangen einer Eingabe, die für eine asymmetrische Sitzposition eines Insassen kennzeichnend ist.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
Bestimmte Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung sind hier ausgeführt. Andere Merkmale der unterschiedlichen Ausführungsformen werden jedoch unter Bezugnahme auf die folgende detaillierte Beschreibung in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen deutlicher und besser verständlich.
1 ist eine Perspektivansicht einer beispielhaften Sitzanordnung, die ein bewegliches Komfortsystem umfasst; und
2 ist ein Flussdiagramm eines Verfahrens für das Einstellen einer Fahrzeugsitzanordnung gemäß einer Ausführungsform;
3 ist eine schematische Darstellung der beweglichen Komfortsysteme, die dazu eingerichtet sind, eine asymmetrische Komfortsitzposition bereitzustellen, gemäß einer Ausführungsform;
4 ist eine schematische Darstellung der beweglichen Komfortsysteme, die dazu eingerichtet sind, eine asymmetrische Komfortsitzposition bereitzustellen, gemäß einer weiteren Ausführungsform; und
5 ist eine schematische Darstellung des beweglichen Komfortsystems, das dazu eingerichtet ist, eine asymmetrische Komfortsitzposition bereitzustellen, gemäß der anderen Ausführungsform.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
Ja nach Erfordernis werden hier detaillierte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung offenbart; es versteht sich jedoch, dass die offenbarten Ausführungsformen lediglich Beispiele der Erfindung sind, die in unterschiedlichen und alternativen Arten ausgeführt sein können. Die Zeichnungen sind nicht unbedingt maßstabsgerecht; einige Merkmale könne hervorgehoben oder minimiert sein, um Details spezieller Bauteile zu zeigen. Somit sollten spezielle konstruktive und funktionelle Details, die hier offenbart sind, nicht als einschränkend betrachtet werden, sondern lediglich als eine repräsentative Grundlage, die dazu dient, einen Fachmann zu unterweisen, in unterschiedlicher Art die vorliegende Erfindung auszuführen.
Darüber hinaus verstehen sich, solange es nicht ausdrücklich anderweitig festgelegt ist, sämtliche numerischen Quantitäten in dieser Beschreibung, die Mengen kennzeichnen als abgeändert durch das Wort ”etwa” bei der Beschreibung des weiter gefassten Geltungsbereiches der Offenbarung. Darüber hinaus impliziert, solange es nicht anderweitig festgelegt ist, die Beschreibung einer Gruppe oder Klasse von Materialien, wie sie für einen gegebenen Zweck in Verbindung mit der Offenbarung geeignet sind, dass beliebige zwei oder mehr Elemente der Gruppe oder Klasse in gleicher Weise geeignet und bevorzugt sind.
Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen, in denen ähnliche Bezugszeichen verwendet werden, um ähnliche Strukturen in den Zeichnungen zu kennzeichnen, ist eine Sitzanordnung 10 gemäß wenigstes einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung allgemein in 1 dargestellt. Die Sitzanordnung 10 umfasst eine Sitzlehne 12 und eine Sitzfläche 14. Wie gezeigt, erstreckt sich die Sitzlehne 12 im wesentlichen in der aufrechten Richtung und ist schwenkbar an der Sitzfläche 14 angebracht. Die Sitzlehne 12 und die Sitzfläche 14 umfassen normalerweise ein Kissen oder eine Polsterung sowie eine Bezugsanordnung für das dekorative Bekleiden und Schützen des Polsters. Normalerweise besteht das Kissen aus einem ausdehnbaren Schaummaterial und ist in einer gewünschten Gestalt ausgeformt. Die Sitzanordnung 10 kann zudem eine Kopfstütze 18 umfassen, die in Bezug auf die Sitzlehne 12 einstellbar ist.
Wenngleich die Sitzanordnung 10 in 1 als eine Fahrzeugsitzanordnung dargestellt ist, versteht es sich, dass die Prinzipien der vorliegenden Anmeldung auf andere Typen von Sitzanordnungen wie auch auf Nicht-Fahrzeug-Sitzanordnungen anwendbar sind.
Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Einheitlichkeit bei der Körperdruckverteilung, insbesondere im unteren Rückenbereich, mit einer lokalen Unbehaglichkeit statistisch korreliert hat. Insassen wählen selbst eine asymmetrische Unterstützung des Rückens, insbesondere im unteren Rückenbereiche, wie etwa dem Lendenbereich. Normale Lendenstützen bieten jedoch sogar eine gleichmäßige Stütze über die Sitzlehne in der seitlichen Richtung und können nicht für eine asymmetrische Stütze sorgen.
Die Sitzanordnung 10 umfasst zudem ein Komfortsystem 30, das asymmetrisch beweglich ist. Das Komfortsystem 30 kann eine Vielzahl von Stellgliedern 32 umfassen, die sich zwischen einer ausgefahrenen Position und einer zurückgezogenen Position bewegen. Jeder Stellantrieb 32 kann einen Druck ausüben, um den sitzenden Insassen zu stützen.
Wie gezeigt, kann die Vielzahl von Stellgliedern 32 symmetrisch um die Mittellinie 34 der Sitzlehne 10 angeordnet sein. Die Stellglieder 32 können eine Vielzahl von linksseitigen Stellgliedern 42 und eine Vielzahl von rechtsseitigen Stellgliedern 44 umfassen.
Die Stellglieder 32 können pneumatische Balge umfassen, die sich aufblasen und entleeren, um unterschiedliche Grade einer Stütze des sitzenden Insassen entlang der Sitzlehne 12 oder der Sitzfläche 14 bereitzustellen. Die Stellglieder 32 können zudem bewegliche Knöpfe oder Stangen umfassen. Knöpfe können beispielsweise eine im wesentlichen halbkugelförmige Trägerfläche haben, wohingegen Stangen möglicherweise eine planerer Trägerfläche haben können. Die Stellglieder 32 können jedoch eine beliebig profilierte Trägerfläche haben. Die Stellglieder 32 sind aus einem Material ausgebildet, das eine Härte hat, die größer als die Härte des Polsters 16 ist, wie etwa Hartplastik oder Hartschaum, um eine größere Stütze in der ausgefahrenen Position bereitzustellen. Weiterhin verwenden die Stellglieder 32, die ausfahren und sich zurückziehen, einen beliebigen geeigneten Mechanismus, der einer Person mit herkömmlichen technischen Sachverstand bekannt ist.
In 1 sind das linksseitige und das rechtsseitige Stellglied 42, 44 entlang des Lendenbereiches 54 des Sitzes angeordnet, um eine Stütze des unteren Rückens des Insassen bereitzustellen. Der Lendenbereich 54 der Sitzlehne 12 befindet sich unter dem oberen Bereich 52. Der obere Bereich 52 kann eine Stütze des thorakalen Bereiches der Wirbelsäule des Insassen bieten.
Um eine asymmetrische Komfortposition bereitzustellen, sind die linksseitigen Stellglieder 42 von den rechtsseitigen Stellgliedern 44 getrennt. Durch entkoppeln der Stellglieder sind die linksseitigen Stellglieder 42 unabhängig von den rechtsseitigen Stellgliedern 44 steuerbar.
Das bewegliche Komfortsystem 30 kann zudem eine Steuereinheit 38 für die Regulierung einer beliebigen Bewegung der Stellglieder 32 umfassen. In wenigstens einer Ausführungsform umfassen, wie in 3 bis 4 gezeigt, die Stellglieder 32 Luftbalge. Beispielsweise umfasst in 3 bis 4 das bewegliche Komfortsystem 30 linksseitige Luftbalge 72 und rechtsseitige Luftbalge 74. In dieser Ausführungsform kann die Steuereinheit Druckluft in und aus den Balgen regulieren. Durch Entkoppeln der Luftbalge sind die linksseitigen Luftbalge 72 unabhängig steuerbar von den rechtsseitigen Stellgliedern 74. Beispielsweise könnte der linksseitige Luftbalg unabhängig von dem Aufblasen des rechtsseitigen Luftbalgs aufgeblasen werden.
Das bewegliche Komfortsystem 30 kann zudem einen Kompressor 36 umfassen, der eine Luftquelle für den Balg 72, 74 bereitstellt. Der Kompressor 36 und die Steuereinheit 38 können in der Sitzlehne 12 oder der Sitzfläche 14 vorgesehen sein, oder in dem Fahrzeugkörper eingeschlossen sein. Die Steuereinheit 38 kann eine Multifunktionssteuereinheit sein, die zudem andere Funktionen in dem Fahrzeug steuert. Eine Vielzahl von Ventilen 40 empfängt die Druckluft und wird von der Steuereinheit 38 gesteuert, um Druckluft in und aus der Sitzanordnung 10 zu regulieren. Die linksseitiger Luftbalge 72 und die rechtsseitigen Luftbalge 74 können jeweils eine gemeinsame Ventilbank haben, oder es kann ein Ventil 40 an jedem der Luftbalge der linken und rechten Seite 72, 74 vorgesehen sein.
In der dargestellten Ausführungsform sind die Stellglieder 32 entlang eines zentralen Bereiches 46 zwischen gegenüberliegenden Polsterbereichen 48 der Sitzlehne 12 angeordnet. Es wird jedoch in Erwägung gezogen, dass die Stellglieder 32 entlang eines beliebigen Abschnittes der Sitzlehne 12 angeordnet sein können.
Jedes der linksseitigen Stellglieder 42 und der rechtsseitigen Stellglieder 44 ist in einer Anordnung dargestellt, die seitlich ausgerichtet und in einer aufrechten Richtung beabstandet ist. Es wird zudem in Erwägung gezogen, dass die Vielzahl links- und rechtsseitiger Stellglieder 42, 44 in anderen Anordnungsmustern oder Konfigurationen angeordnet sein kann. Wie in 1 gezeigt, sind die Positionen der linksseitigen Stellglieder 42 symmetrisch zu den Positionen der rechtsseitigen Stellglieder 44 entlang der Mittellinie 34 der Sitzlehne 12. Die Mittellinie 34 ist die seitliche Symmetrieachse der Sitzlehne 12 und erstreckt sich in der aufrechten Richtung.
Die Sitzanordnung 10 kann in einer asymmetrischen Komfortposition automatisch oder durch manuelle Eingabeauswahl von dem Insassen eingerichtet werden. Der Insasse kann die linksseitigen Stellglieder 42 derart einstellen, dass sie einen anderen Druck als die rechtsseitigen Stellglieder 44 ausüben. Der Insasse kann die asymmetrische Komfortposition manuell durch eine grafische Benutzerschnittstelle oder Eingaben, wie etwa einen Knopf an der Sitzanordnung, einstellen, der mit der Steuereinheit in Verbindung steht. Durch manuelles Wählen der asymmetrischen Komfortposition kann der Benutzer die linksseitigen Stellglieder 42 manuell derart einstellen, dass sie einer Druck ausüben, der sich von den rechtsseitigen Stellgliedern 44 unterscheidet.
Die Steuereinheit 38 kann zudem das bewegliche Komfortsystem 30 automatisch derart justieren, dass die linksseitigen Stellglieder 42 einen anderen Druck ausüben als die rechtsseitigen Stellglieder 44. 2 zeigt ein Verfahren 100 zum Einstellen der Sitzanordnung 10.
Die Steuereinheit 38 sammelt Sitzdaten des Insassen, wie es in Fig. 110 gezeigt ist. Die Datei können auf dem Status der Stellglieder (wie etwa dem Druck der aufblasbaren Luftbalge, dem Status von Ventilen oder dergleichen), anthropometrischen Daten, der Körperdruckverteilung (BPD) oder anderen Daten basieren, die für einen Komfort, eine typische bevorzugte asymmetrische unterstützte Lendenstellung und biomechanische Position des Insassen in der Fahrzeugsitzanordnung 10 sorgen. Beispielsweise kann jeder der linksseitigen und rechtsseitigen Luftbalge 72, 74 jeweils einen Drucksensor 62, 64 umfassen, um den Luftdruck in jedem Balg zu erfassen. Es kann ein beliebiger Drucksensor verwendet werden, wie etwa ein pneumatischer Drucksensor an dem Auslassventil jedes entsprechenden Luftbalgs. Der Druck kann zudem durch Kontaktdrucksensoren erfasst werden, die vor oder hinter einigen oder sämtlichen der Luftbalge angeordnet sind, einschließlich auf einer Vorderseite oder einer Hinterseite derselben. Die Kontaktdrucksensoren können Druckerfassungsmatten, wie etwa jene umfassen, die von der Tekscan^® Inc. vertrieben werden. In einer weiteren Ausführungsform kann der Druck der Balge 72, 74 auch in pneumatischen Füllleitungen (nicht gezeigt) gemessen werden, die mit den Balgen 72, 74 verbunden sind. Die pneumatischen Füllleitungen können sich von jedem Balg zu der Steuereinheit 38 erstrecken und können mit der Steuereinheit 38 an einer Verbindungsdüse verbunden sein. Die Sensoren 62, 64 können sich innerhalb der Steuereinheit 38 an dem Ende der pneumatischen Füllleitungen befinden.
In dem Block 112 vergleicht die Steuereinheit 38 die Vielzahl der Sensorventile. In Block 114 bestimmt die Steuereinheit 38, dass der Insasse asymmetrisch sitzt. In einer Ausführungsform kann die Steuereinheit 38 bestimmen, dass der Insasse asymmetrisch sitzt, sofern sich der Druckunterschied von einem linksseitigen Sensor 62 um wenigstens 20 Prozent zu einem entsprechenden rechtsseitigen Sensor 64 unterscheidet. In einer weiteren Ausführungsform kann die Steuereinheit 38 bestimmen, dass der Insasse asymmetrisch sitzt, sofern sich ein Durchschnitt des linksseitigen Sensors 62 von einem Durchschnitt des rechtsseitigen Sensors 64 unterscheidet. Ein beliebiges geeignetes Verfahren zum Bestimmen einer asymmetrischen Sitzposition wird auf der Basis eines Unterschiedes der linksseitigen Sensoren 62 im Vergleich zu den rechtsseitigen Sensoren 64 in Erwägung gezogen.
Wenn der Insasse asymmetrisch sitzt, stellt die Steuereinheit 38 den Druck der linksseitigen Stellglieder 42 und der rechtsseitigen Stellglieder 44 auf unterschiedliche Drücke ein, um die asymmetrische Sitzposition des Insassen aufzunehmen, wie es in Fig. 116 gezeigt ist.
Die Steuereinheit 38 kann zudem die voreingestellten Daten berücksichtigen, wenn der Druck der linksseitigen Stellglieder 42 und der rechtsseitigen Stellglieder 44 eingestellt wird, wie es in Block 118 gezeigt ist. Die Steuereinheit 38 kann zudem voreingestellte Daten verwenden, um das Komfortsystem 30 einzustellen, wie es in Block 118 gezeigt ist. Die voreingestellten Daten können vorherige Insasseneinstellungen asymmetrischer Sitzpositionen oder voreingestellte asymmetrische Sitzpräferenzen umfassen. Unterschiedliche andere voreingestellte Daten umfassen Daten, wie etwa grundlegenden Komfort, Sitzstellung und biomechanisch optimierte Sitzpositionsempfehlungen. Beispielsweise kann eine Touring-Einstellung für eine optimale Sicht, Verwendung von Funktionalitäten und Steuerungen und dergleichen sorgen. Eine Leistungseinstellung kann für aktive Fahrer vorgesehen sein, um eine aufrechtere Position mit festerem Sitz bereitzustellen. Darüber hinaus kann eine Luxuseinstellung mit weicherem Sitz weiter zurückgeneigt sein.
Sofern der Insasse eben sitzt, kann die Steuereinheit 38 fortfahren, Daten zu empfangen, um die Sitzposition der Insassen zu überwachen. Sofern der Insasse zu einer asymmetrischen Sitzposition nach einer vorbestimmten Zeit übergeht, kann die Steuereinheit 38 die Stellglieder 32 auf eine asymmetrische Komfortsitzposition einstellen. Die Steuereinheit 38 kann eine neue Sitzposition einrichten, wenn der Insasse verrutscht oder wenn der Insasse eine neue Position manuell wählt. Andernfalls behält die Steuereinheit 38 die asymmetrische Sitzposition bei.
Beispiele von asymmetrischen Sitzpositionen sind in 3 bis 5 gezeigt. 3 bis 4 zeigen Ausführungsformen, bei denen die linksseitigen und die rechtsseitigen Stellglieder 42, 44 linke und rechte Bälge 72, 74 sind. Jeder der linken und rechten Luftbälge 72, 74 umfasst ein Ventil 38, das unabhängig steuerbar und von den anderen Ventilen entkoppelt ist. Zudem umfasst jeder der linken Luftbälge 72 einen linken Sensor 62, und in ähnlicher Weise umfasst jeder der rechten Luftbälge 74 einen linken Sensor 64.
Die asymmetrische Komfortsitzposition, die in 3 gezeigt ist, zeigt schematisch, dass die rechten Luftbälge 74 stärker aufgeblasen sind als die linken Luftbälge 72. Wenngleich die Zahl der Luftbälge auf der linken und rechten Seite 72, 74 variieren kann, sind bei der Ausführungsform in 3 sämtliche der rechten Luftbälge 74 mit einem größeren Druck aufgepumpt als die linken Luftbälge.
In 4 zeigt die asymmetrische Komfortsitzposition eine Ausführungsform, bei der ein Abschnitt der linken Luftbälge 72 stärker aufgepumpt ist als bei den rechten Luftbälgen 74.
Tatsächlich sind die rechten Luftbälge 74 überhaupt nicht aufgeblasen, so dass lediglich der Abschnitt der linken Bälge 72 einen Druck auf den Insassen ausübt.
5 zeigt ein bewegliches Komfortsystem 30, das ein Vielwege-Lendenstützsystem 80 umfasst. Bei typischen Vierwege-Lendensystemen ist das Stellglied in der aufrechten Richtung einstellbar und stellt unterschiedliche Größen einer Stützung für den Insassen in einer Vorwärts-Rückwärtsrichtung bereit. Bei der Ausführungsform, die in 5 gezeigt ist, ist ein linkes Lendenstellglied 82 von einem rechten Lendenstellglied 84 entkoppelt und unabhängig beweglich. Somit kann das linke Lendenstellglied 82 einen anderen Druck als das rechte Lendenstellglied 84 durch eine größere oder geringere Vorwärts-Rückwärtsbewegung ausüben. Das linke Lendenstellglied 82 kann zudem in eine andere Höhe als das rechte Lendenstellglied 82 beweglich sein. Bei der Ausführungsform, die in 5 gezeigt ist, üben die linken und rechten Lendenstellglieder 82, 84 im wesentlichen denselben Druck jedoch in unterschiedlichen Höhen aus.
Wenngleich beispielhafte Ausführungsformen oben erläutert sind, ist es nicht beabsichtigt, dass diese Ausführungsformen sämtliche möglichen Formen der Erfindung beschreiben. Anstelle dessen sind die Wörter, die in dieser Beschreibung verwendet werden, Wörter der Erläuterung anstelle der Einschränkung, wobei es sich versteht, dass unterschiedliche Änderungen vorgenommen werden können, ohne von dem Geist und dem Geltungsbereich der Erfindung abzuweichen. Darüber hinaus können die Merkmale unterschiedlicher eingesetzter Ausführungsformen kombiniert werden, um weitere Ausführungsformen der Erfindung auszubilden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

US 5758924 [0002]

Claims

Sitzanordnung, umfassend: eine Sitzfläche; eine Sitzlehne, die benachbart der Sitzfläche angebracht ist und sich im wesentlichen in einer aufrechten Richtung erstreckt; einen ersten Luftbalg, der entlang der Sitzlehne angeordnet ist, um einen ersten Luftdruck auf einen sitzenden Insassen in einer ersten Höhe auszuüben; und einen zweiten Luftbalg, der von der ersten Luftbalganordnung entlang der Sitzlehne seitlich verschoben ist, um einen zweiten Luftdruck auf den Insassen in einer zweiten Höhe auszuüben; eine Vielzahl von Sensoren, die wirkungsmäßig mit der Sitzfläche und/oder der Sitzlehne verbunden sind, um eine Sitzposition eines Insassen zu erfassen; eine Steuereinheit in elektrischer Verbindung mit der Vielzahl von Sensoren und dem ersten sowie zweiten Balg, wobei die Steuereinheit dazu programmiert ist: Daten von der Vielzahl von Sensoren zu empfangen; die Daten zu vergleichen um zu bestimmen, ob der Insasse in einer unebenen Position sitzt; und den ersten und den zweiten Luftbalg auf die asymmetrische Komfortposition einzustellen, sofern der Insasse in der unebenen Position sitzt, so dass sich (i) der erste Druck von dem zweiten Druck unterscheidet und sich (ii) die erste Höhe von der zweiten Höhe unterscheidet.
Sitzanordnung nach Anspruch 1, bei der der erste und/oder der zweite Luftbalg in einem Lendenbereich der Sitzlehne angeordnet ist.
Sitzanordnung nach Anspruch 1, bei der: der erste Luftbalg ein erstes Ventil umfasst; der zweite Luftbalg ein zweites Ventil umfasst; und das erste Ventil unabhängig von dem zweiten Ventil betätigt werden kann, so dass der erste Luftbalg unabhängig von dem zweiten Luftbalg aufgeblasen werden kann.
Sitzanordnung nach Anspruch 1, bei der: der erste Luftbalg eine Vielzahl von Luftbälgen umfassen kann, die in einer Anordnung auf einer rechten Seite der Sitzlehne angeordnet sind; und der zweite Luftbalg eine Vielzahl von Luftbälgen umfasst, die in einer Anordnung auf einer linken Seite der Sitzlehne angeordnet sind, wobei die rechtsseitige Anordnung symmetrisch zu der linksseitigen Anordnung um eine Mittellinie der Sitzlehne angeordnet ist.
Sitzanordnung nach Anspruch 1, weiterhin umfassend einen Luftkompressor in Fluidverbindung mit dem ersten und dem zweiten Ventil, um Luft für den ersten und den zweiten Balg bereitzustellen.
Sitzanordnung nach Anspruch 5, bei der der erste Luftbalg den ersten Luftdruck anwendet, der wenigstens 20 Prozent größer ist als der zweite Luftdruck.
Sitzanordnung nach Anspruch 1, bei der wenigstens einer der Vielzahl von Sensoren innerhalb der Steuereinheit an einer pneumatischen Füllleitung des ersten oder des zweiten Balges angeordnet ist.
Sitzanordnung, umfassend: eine Sitzfläche; eine Sitzlehne, die benachbart der Sitzfläche angeordnet ist und sich im wesentlichen in einer aufrechten Richtung erstreckt; ein erstes Stellglied, das wirkungsmäßig mit der Sitzlehne verbunden ist, um einen ersten Druck auf den Insassen in einer ersten Höhe auszuüben; ein zweites Stellglied, das seitlich von dem ersten Stellglied verschoben und mit der Sitzlehne wirkungsmäßig verbunden ist, um einen zweiten Druck auf den Insassen in einer zweiten Höhe auszuüben; eine Steuereinheit in elektrischer Verbindung mit dem ersten und dem zweiten Stellglied, das dazu programmiert ist: eine Eingabe zu empfangen, die kennzeichnet, dass der Insasse in einer Unebenen Position sitzt; und das erste sowie das zweite Stellglied unabhängig von einer asymmetrischen Komfortposition einzustellen, so dass sich (i) der erste Druck von dem zweiten Druck unterscheidet und sich (ii) die erste Höhe von der zweiten Höhe unterscheidet.
Sitzanordnung nach Anspruch 8, weiterhin umfassend: eine Vielzahl von Sensoren, die wirkungsmäßig mit der Sitzfläche und/oder der Sitzlehne verbunden sind, um eine Sitzposition eines Insassen zu erfassen; wobei die Steuereinheit in elektrischer Verbindung mit der Vielzahl von Sensoren und den ersten sowie zweiten Stellgliedern ist und die Steuereinheit dazu programmiert ist: Daten von der Vielzahl von Sensoren zu empfangen; die Daten zu vergleichen um zu bestimmen, ob der Insasse in einer unebenen Position sitzt; und die ersten und zweiten Stellglieder unabhängig auf die asymmetrische Komfortposition einzustellen, sofern der Insasse in der unebenen Position sitzt.
Sitzanordnung nach Anspruch 9, bei der die Vielzahl von Sensoren umfasst: wenigstens einen rechtsseitigen Sensor; und wenigstens einen linksseitigen Sensor.
Sitzanordnung nach Anspruch 8, bei der das erste Stellglied wenigstens eine erste Luftbalganordnung und das zweite Stellglied wenigstens eine zweite Luftbalganordnung umfasst.
Sitzanordnung nach Anspruch 8, bei der des erste Stellglied eine Vielzahl von Stellgliedern umfasst, die in einer Anordnung auf einer rechten Seite der Sitzlehne angeordnet sind; und das zweite Stellglied eine Vielzahl von Stellgliedern umfasst, die in einer Anordnung auf einer linken Seite der Sitzlehne angeordnet sind.
Sitzanordnung nach Anspruch 8, bei der das erste Stellglied und das zweite Stellglied in einem Lendenbereich der Sitzlehne angeordnet sind.
Sitzanordnung nach Anspruch 8, bei der der Insasse die Eingabe bereitstellt, die die asymmetrische Position kennzeichnet, die über die Eingabe einer Bedienperson gewünscht ist.
Sitzanordnung nach Anspruch 8, bei der das erste Stellglied von dem zweiten Stellglied derart entkoppelt ist, dass das erste Stellglied derart betätigt werden kann, dass es auf eine erste Höhe eingestellt ist, die sich von der zweiten Höhe unterscheidet, und auf einen ersten Druck eingestellt ist, der sich von dem zweiten Druck unterscheidet.
Verfahren zum Einstellen einer Sitzanordnung, umfassend: Ausüben eines ersten Drucks auf den sitzenden Insassen in einer ersten Höhe; und Ausüben eines zweiten Drucks auf den Insassen in einer zweiten Höhe, die von dem ersten Druck seitlich versetzt ist, wobei sich (i) der zweite Druck von dem ersten Druck unterscheidet und/oder sich (ii) die zweite Höhe von der ersten Höhe unterscheidet.
Verfahren nach Anspruch 16, weiterhin umfassend: Betätigen eines ersten Stellgliedes, das wirkungsmäßig mit einer Sitzlehne verbunden ist, um den ersten Druck in der ersten Höhe auszuüben; Betätigen eines zweiten Stellgliedes, das seitlich zu dem ersten Stellglied versetzt und wirkungsmäßig mit der Sitzlehne verbunden ist, um den zweiten Druck in der zweiten Höhe auszuüben; wobei das erste Stellglied auf einer einer rechten Seite und einer linken Seite der Sitzlehne ausgerichtet ist und das zweite Stellglied auf der anderen von rechter Seite und linker Seite der Sitzlehne ausgerichtet ist.
Verfahren nach Anspruch 17, bei dem die ersten und die zweiten Stellglieder in einem Lendenbereich der Sitzlehne angeordnet sind.
Verfahren nach Anspruch 16, weiterhin umfassend das Empfangen einer Eingabe, die für eine gewünschte asymmetrische Sitzposition kennzeichnend ist.
Verfahrensanordnung nach Anspruch 16, weiterhin umfassend: Empfangen von Daten von einer Vielzahl von Sensoren, die wirkungsmäßig mit der Sitzfläche und/oder der Sitzlehne verbunden sind, um eine Sitzposition eines Insassen zu erfassen; und Vergleichen der Daten um zu bestimmen, ob der Insasse in einer asymmetrischen Sitzposition sitzt.