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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Heizsystem mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 sowie eine Verpackungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 11. Zudem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Anpassen eines Heizsystems mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs 13.
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In der Verpackungsindustrie, insbesondere beim Verpacken einer Zusammenstellung von gleichen oder unterschiedlichen Artikeln in einer Kartonverpackung, werden die verwendeten Kartonagen zumindest bereichsweise verklebt. Hierfür werden in Abhängigkeit von den unterschiedlichen Anforderungen sowohl Heißleimsysteme als auch Kaltleimsysteme verwendet.
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Traditionelle Heißleimsysteme umfassen einen Tank, in den Leimgranulat oder ein anderes geeignetes Adhäsionsmittel bei Bedarf manuell eingefüllt wird. Dieses Granulat oder Adhäsionsmittel wird im Tank aufgeschmolzen, über beheizte Schläuche und Düsen oder Auftragskopf-Module aus dem Tank entnommen und auf die Kartonagen appliziert, bspw. aufgespritzt. Kontrolliert wird der Prozess dabei häufig über die ohnehin vorhandene Maschinensteuerung. Da bei den herkömmlichen, aus dem Stand der Technik bekannten Tanksystemen immer der komplette Tankinhalt aufgeschmolzen werden muss, um eine homogene Leimmasse zu erhalten, ist die Energieeffizienz dieser Geräte sehr gering. Ein solches System wird beispielsweise in dem Dokument
US 2013/0001239 A1 beschrieben.
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Weiterhin sind sog. „tanklose“ Systeme bekannt. Diese weisen einen deutlich kleineren Tank auf, wobei über ein automatisches Befüllsystem, beispielsweise mit automatischer Befüllung und kontinuierlicher Granulatförderung, aus einem großvolumigen Vorratsbehälter der Pegel im (kleinen) Tank immer weitgehend auf einem vordefinierten Pegel gehalten wird. Dadurch kann Energie und Material eingespart werden. Diese sog. „tanklosen“ Systeme weisen insbesondere eine minimierte Schmelzeinheit auf, die – alternativ zu einer herkömmlichen Tankeinheit – vergleichbar einem Durchlauferhitzer arbeitet und nur die tatsächlich benötigte Klebstoffmenge auf Verarbeitungstemperatur hält und bereitstellt. Dabei ist insbesondere die Aufwärmzeit des Systems bis zur Betriebsbereitschaft gegenüber herkömmlichen Tanksystemen deutlich verkürzt. Durch die bedarfsgerechte Verarbeitung des Leimgranulats wird eine Reduzierung des Energieverbrauchs realisiert. Die tanklosen Systeme weisen bei kleinerer Gerätegröße eine deutlich höhere Schmelzleistung bei kürzerer Aufwärmzeit auf. Wegen der bedarfsgerechten Aufschmelzung werden sowohl der Energiebedarf als auch der Klebstoffverbrauch in hohem Maß reduziert.
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Die als „tanklose“ Systeme bezeichneten Systeme erzielen die benötigte Schmelzleistung durch ein im (kleinen) Tank verbautes Gitter, wodurch die Oberfläche, über die Wärme zugeführt wird, innerhalb des (kleinen) Tanks erhöht wird. Bei bekannten Geräten ist das Gitter fest innerhalb des (kleinen) Tanks verbaut. Eine Reinigung des Systems ist dadurch erschwert bzw. nur beschränkt möglich.
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Da die Heißleim-Zufuhr nicht mehr manuell, sondern automatisch aus einem großvolumigen Vorratsbehälter erfolgt, ist eine Überfüllung oder ein Verschütten ausgeschlossen. Dies minimiert auch die Verbrennungsgefahr für das Bedienpersonal. Zudem bedeutet die unterbrechungsfreie Produktion eine außerordentliche Zeitersparnis. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der äußerst kompakten „tanklosen“ Gerätetechnologie ist die Geschlossenheit des Systems, so dass der verwendete Leim keinerlei Umwelteinflüssen ausgesetzt ist. Verschmutzungen bzw. Verkokungen, die bei Tankschmelzgeräten unvermeidbar sind, sind hier kaum vorhanden und auch bei schwierigen Klebstoffen minimiert. Insbesondere aufgrund der kürzeren Standzeiten des Leims bei hohen Temperaturen werden Vercrackungen deutlich reduziert und dadurch negative Folgeschäden wie Düsenverstopfung und Materialbeschädigung weitgehend vermieden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die tanklosen Heißleimsysteme weiter zu optimieren und insbesondere flexibler zu gestalten, damit ein solches System problemlos für unterschiedliche Produktionsbedingungen verwendet werden kann, beispielsweise mit unterschiedlichen Adhäsionsmitteln.
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Die obige Aufgabe wird durch ein Heizsystem gelöst, das die Merkmale des Anspruchs 1 umfasst. Die obige Aufgabe wird weiterhin durch eine Verpackungsvorrichtung und ein Verfahren zum Anpassen eines Heizsystems gelöst, die die Merkmale der Ansprüche 11 bzw. 13 umfassen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch die jeweiligen abhängigen Ansprüche beschrieben.
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Die Erfindung betrifft ein Heizsystem für ein Adhäsionsmittel einer Verpackungsvorrichtung, insbesondere zum Aufschmelzen eines Klebemittels für eine Verpackungsvorrichtung zur Herstellung von Kartonverpackungen. Die Kartonverpackungen dienen insbesondere dem Zusammenfassen von zu Gebinde bzw. Verpackungseinheiten zusammengestellten Artikelgruppen zu Verkaufseinheiten. Dabei kann die Artikelzusammenstellung komplett innerhalb der Kartonverpackung angeordnet werden. Die Kartonverpackung wird anschließend vorzugsweise verklebt, so dass die Artikel sicher innerhalb des Kartons angeordnet und zusammengefasst sind. Dabei werden auf die Kartonverpackung Klebepunkte oder Klebestellen aufgebracht, die dem Verkleben von Bereichen der Kartonverpackung dienen, um diese in einer definierten Form zu fixieren. Bei der Kartonverpackung kann es sich beispielsweise auch um ein Tray handeln, auf der die Artikelzusammenstellung angeordnet wird. Vorzugsweise weist das Tray seitliche Überlappungsflächen auf, die über die Grundfläche der Artikelzusammenstellung heraus ragen. Diese seitlichen Überlappungsflächen werden nach oben geklappt und mittels eines Adhäsions- bzw. Klebemittels zumindest teilweise aneinander fixiert. Das Tray bildet somit eine sichere Standfläche mit seitlicher Begrenzung für die Artikelzusammenstellung. In der Regel werden die auf dem Tray angeordneten Artikel anschließend mit einer Schrumpffolie umhüllt. Durch Erhitzen der Schrumpffolie in einer Schrumpfvorrichtung wird eine kompakte Schrumpfverpackung erzeugt. Insbesondere kann die Verpackungsvorrichtung mehrere Faltmittel umfassen, welche mit Adhäsionsmittel versehene Verpackungsmateriallaschen der Kartonverpackung kontaktieren und falten. Insbesondere kann gemäß einer weiteren Ausführung vorgesehen sein, dass zuerst Adhäsionsmittel an definierten Stellen auf einen noch ungefalteten Karton aufgebracht wird, der daran anschließend gefaltet und entsprechend verklebt wird.
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Das erfindungsgemäße Heizsystem umfasst ein Zuführsystem für ein ungeschmolzenes Adhäsionsmittel, beispielsweise ein Leimgranulat und eine Speichereinrichtung für zu temperierendes und/oder temperiertes, geschmolzenes Adhäsionsmittel mit einer Heizeinrichtung zum Aufschmelzen und/oder zur Temperierung des Adhäsionsmittels. Die Speichereinrichtung umfasst weiterhin mindestens ein Anschlussmittel für ein in oder an, insbesondere innerhalb, der Speichereinrichtung zusätzlich optional montierbares Heizmittel zum Aufschmelzen und/oder zur Temperierung des Adhäsionsmittels.
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Insbesondere wird das optional montierbare Heizmittel über das mindestens eine Anschlussmittel mit Strom versorgt, d.h. das Heizmittel weist vorzugsweise keine eigene Stromversorgung auf, sondern wird an die Stromversorgung des Heizsystems, insbesondere an die Stromversorgung der Speichereinrichtung, angeschlossen.
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Insbesondere umfasst das Zufuhrsystem des Heizsystems – ähnlich wie bekannte so genannte „tanklose“ Systeme – einen großvolumigen Vorratsbehälter für ein ungeschmolzenes Adhäsionsmittel, aus dem vorzugsweise über ein automatisches Befüllsystem granuliertes Adhäsionsmittel der Speichereinrichtung zugeführt wird. Das Adhäsionsmittel wird insbesondere durch die Heizeinrichtung der Speichereinrichtung und/oder durch das zusätzlich in und/oder an der Speichereinrichtung montierte optionale Heizmittel aufgeschmolzen und/oder temperiert.
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Das mindestens eine zusätzlich montierbare Heizmittel des Heizsystems ist als Heizeinsatz ausgebildet und zumindest teilweise innerhalb der Speichereinrichtung für aufgeschmolzenes und/oder temperiertes Adhäsionsmittel angeordnet und über mindesten ein Anschlussmittel lösbar mit der Speichereinrichtung verbunden. Der Heizeinsatz kann schnell und einfach von der Speichereinrichtung abgetrennt werden, wodurch eine Reinigung des Heizeinsatzes und/oder der Speichereinrichtung gegenüber bekannten „tanklosen“ Systemen mit fest verbautem Heizgitter deutlich erleichtert und zudem eine zeit- und kosteneffiziente Reinigung möglich ist. Das über die Heizeinrichtung und/oder das Heizmittel aufgeschmolzene und/oder temperierte Adhäsionsmittel wird in der Speichereinrichtung des Heizsystems bis zur Entnahme und Verwendung innerhalb der Verpackungsvorrichtung zwischengespeichert. Die Speichereinrichtung entspricht – ebenfalls vergleichbar mit bekannten „tanklosen“ Systemen – einem kleinen Tank, in dem nur eine tatsächlich benötigte auf Verarbeitungstemperatur temperierte Klebstoffmenge zwischengespeichert wird. Insbesondere wird durch die automatische Befüllung und kontinuierliche Granulatförderung durch das Zuführsystem der Pegel in der Speichereinrichtung immer weitgehend auf einem vordefinierten Niveau gehalten.
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Je nach den Anforderungen der jeweiligen Verpackungsvorrichtung wird das Heizsystem mit oder ohne einen geeigneten Heizeinsatz verwendet. Sofern eine höhere Heizleistung bzw. Schmelzleistung notwendig ist, wird ein geeigneter Heizeinsatz ausgewählt und an dem bzw. über das Anschlussmittel lösbar in bzw. an der Speichereinrichtung angeordnet und/oder befestigt. In Abhängigkeit vom Adhäsionsmittelbedarf der Verpackungsvorrichtung werden unterschiedliche Heizleistungen bzw. Schmelzleistungen benötigt, um die entsprechende Menge an geschmolzenem und/oder temperiertem Adhäsionsmittel bereitzustellen. Die benötigte Heizleistung bzw. Schmelzleistung kann weiterhin in Abhängigkeit vom verwendeten Adhäsionsmittel, vom benötigten Durchsatz und/oder in Abhängigkeit von weiteren Prozessbedingungen unterschiedlich sein.
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Das Heizmittel wird beispielsweise durch einen gitterförmigen Heizeinsatz o.ä. gebildet. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das Heizsystem mindestens zwei in ihrer Heizleistung und/oder Schmelzleistung unterschiedliche Heizeinsätze, die je nach den Prozessanforderungen eingesetzt und/oder ausgetauscht werden können. In Abhängigkeit vom Adhäsionsmittelbedarf der Verpackungsvorrichtung wird ein geeigneter Heizeinsatz ausgewählt und an dem bzw. über das Anschlussmittel lösbar in oder an der Speichereinrichtung des Heizsystems anordnet und/oder befestigt. Insbesondere bei geringen Durchsatzraten kann das Aufschmelzen und/oder Temperieren des Adhäsionsmittels durch das Heizsystem auch ausschließlich vermittels der Heizeinrichtung der Speichereinrichtung erfolgen, d.h. das Heizsystem wird ohne einen Heizeinsatz verwendet oder die elektrische Versorgung des Heizeinsatzes wird abgeschaltet. Die Heizeinrichtung der Speichereinrichtung wird nachfolgend auch als Basis-Heizeinrichtung bezeichnet.
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Die unterschiedliche Heizleistung und/oder Schmelzleistung der unterschiedlichen Heizeinsätze ergibt sich insbesondere aufgrund von deren jeweiliger Gesamtaußenfläche. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein erster Heizeinsatz eine erste Gesamtaußenfläche aufweist und dass ein zweiter Heizeinsatz eine zweite abweichende Gesamtaußenfläche aufweist. Beispielsweise weist der erste Heizeinsatz eine höhere Gesamtaußenfläche auf als der zweite Heizeinsatz. Bei Verwendung des Heizsystems mit dem ersten Heizeinsatz können somit größere Durchsätze erzielt werden als bei Verwendung des Heizsystems mit dem zweiten Heizeinsatz bzw. ohne Heizeinsatz, da mit dem ersten Heizeinsatz pro definierte Zeiteinheit größere Mengen an Adhäsionsmittel aufgeschmolzen und/oder temperiert werden können.
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Vorzugsweise umfasst das Heizsystem eine Mehrzahl von unterschiedlichen Heizeinsätzen mit jeweils unterschiedlichen Gesamtaußenflächen. Die unterschiedlichen Gesamtaußenflächen ergeben sich beispielsweise aufgrund unterschiedlicher Dicken der Heizeinsätze und/oder aufgrund unterschiedlicher Form, Rasterung o.ä.
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Die Heizeinsätze können unterschiedliche Formen aufweisen, beispielsweise kann ein erster Heizeinsatz die Form eines Gitters mit quadratischen Untereinheiten o.ä. aufweisen, ein zweiter Heizeinsatz kann eine ringförmige Heizspirale o.ä. umfassen, ein dritter Heizeinsatz kann aus mehreren zumindest weitgehend parallelen Heizstäben bestehen, die gegebenenfalls über einen Querbalken miteinander verbunden sind etc. Für den Fachmann sind weitere Ausführungsformen denkbar, die aufgrund ihrer Form eine abweichende Gesamtaußenfläche aufweisen.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist das mindestens eine Anschlussmittel der Speichereinrichtung mindestens ein elektrisches Kontaktelement auf. Weiterhin weist das mindestens eine Heizmittel mindesten ein Anschlussmittel mit einem korrespondierend ausgebildeten elektrischen Kontaktelement auf. Zwischen dem elektrischen Kontaktelement der Speichereinrichtung und dem elektrischen Kontaktelement des Heizmittels kann eine elektrische Verbindung hergestellt werden, insbesondere eine lösbare elektrische Verbindung. Vorzugsweise weist das Anschlussmittel der Speichereinrichtung mindestens einen elektrischen Kontakt auf und ein korrespondieren ausgebildetes Anschlussmittel des Heizmittels weist mindestens einen korrespondierend ausgebildeten Gegenkontakt auf. Insbesondere kann die elektrische Verbindung durch Verbinden des mindestens einen Anschlussmittels der Speichereinrichtung mit dem mindestens einen Anschlussmittel des Heizmittels hergestellt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung korrespondiert die Anordnung des mindestens einen Anschlussmittels der Speichereinrichtung derartig mit der Anordnung des mindestens einen Anschlussmittels des Heizmittels, dass dieses nur in einer definierten Position innerhalb der Speichereinrichtung montiert werden kann. Vorzugsweise korrespondiert die Anordnung des mindestens einen elektrischen Kontaktelementes des Heizmittels mit der Anordnung des mindestens einen elektrischen Kontaktelementes der Speichereinrichtung. Beispielsweise sind die korrespondierenden elektrischen Kontaktelemente als Verbindungsteile einer Steckverbindung ausgebildet, wobei die Verbindungsteile durch Formschluss passend ausgerichtet werden und insbesondere kraftschlüssig lösbar aneinander fixiert werden können, wobei die elektrische Verbindung hergestellt wird. Gegebenenfalls kann alternativ oder zusätzlich eine lösbare mechanische Arretierung vorgesehen sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Speichereinrichtung des Heizsystems mindestens ein Verriegelungselement auf und das Heizmittel weist mindestens ein korrespondierend ausgebildetes Verriegelungselement auf, wobei das Heizmittel durch eine Verriegelung zwischen dem mindestens einen Verriegelungselement der Speichereinrichtung und dem mindestens einen Verriegelungselement des Heizmittels in oder an der Speichereinrichtung lösbar fixiert werden kann.
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Besonders bevorzugt sind die oben beschriebenen Anschlussmittel von Speichereinrichtung und Heizmittel gleichzeitig als elektrischen Kontaktelemente als auch als Verriegelungselemente ausgebildet, so dass durch die Anschlussmittel sowohl eine elektrische Verbindung zwischen dem Heizmittel und der Speichereinrichtung als auch eine lösbare Verriegelung zwischen dem Heizmittel und der Speichereinrichtung hergestellt werden kann.
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Beispielsweise weist das Heizmittel mindestens einen Stecker und die Speichereinrichtung mindestens eine Steckerbuchse auf. Durch Einstecken des Steckers des Heizmittels in die Steckerbuchse der Speichereinrichtung wird die elektrische Verbindung hergestellt und das Heizmittel vorzugsweise in richtiger Orientierung in oder an der Speichereinrichtung festgelegt. Analog ist vorstellbar, dass das Heizmittel mit einer Steckerbuchse und die Speichereinrichtung mit einem entsprechend angeordneten Stecker ausgestattet sind.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass zur Montage des Heizmittels innerhalb der Speichereinrichtung jeweils mindestens zwei Anschlussmittel innerhalb der Speichereinrichtung und am Heizmittel vorgesehen sind. Die Anschlussmittel können hierbei entweder gleich artig aufgebaut sein oder aber sich voneinander unterscheiden, wichtig ist hierbei jedoch immer, dass zu einem Anschlussmittel der Speichereinrichtung ein korrespondierendes Anschlussmittel am Heizmittel vorhanden ist. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass zur Herstellung der elektrischen Verbindung mindestens zwei Anschlussmittel mit elektrischen Kontaktelementen an dem Heizmittel und korrespondierend an der Speichereinrichtung vorgesehen sind. Hierbei kann die Anordnung der Anschlussmittel bzw. der Kontaktelemente derart gewählt sein, dass das Heizmittel nur in einer definierten Anordnung und/oder Ausrichtung in oder an der Speichereinrichtung angeordnet werden kann, wodurch ein fehlerhafter Einbau des Heizmittels in oder an der Speichereinrichtung des Heizsystems wirksam verhindert werden kann. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das Heizmittel zwei Anschlussmittel mit unterschiedlichen elektrischen Kontaktelementen umfasst und dass die Speichereinrichtung zwei korrespondierende Anschlussmittel mit unterschiedlichen elektrischen Kontaktelementen aufweist. In diesem Fall gibt es nur eine mögliche Einbauposition von dem Heizmittel in oder an der Speichereinrichtung. Ein fehlerhafter Einbau des Heizmittels ist somit nicht möglich.
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Die Kontaktelemente sind derart ausgebildet und/oder von Schutzelementen umgeben, dass beim Herstellen der elektrischen Verbindung zwischen der Speichereinrichtung und dem Heizmittel die Kontaktelemente vorzugsweise derart miteinander verbunden werden, dass die entstehende elektrische Verbindung in sich vor einem direkten Kontakt mit dem Adhäsionsmittel geschützt ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Außenoberflächen der unterschiedlichen Heizeinsätze mit einer antihaftenden Beschichtung versehen, so dass das Adhäsionsmittel beim Aufschmelzen und/oder Temperieren vorzugsweise nicht an dem Heizeinsätzen haften bleibt, wodurch die Reinigung des Heizsystems erleichtert wird.
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Die Basis-Heizeinrichtung der Speichereinrichtung wird insbesondere durch beheizbare Seitenwände und/oder beheizbare Bodenplatte der Speichereinrichtung gebildet. Die Speichereinrichtung ist beispielsweise als kleiner, insbesondere oben offener, Tank ausgebildet und bildet die Basis-Heizeinrichtung, wie dies von traditionellen Heißleimsystemen her bekannt ist.
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Das über das Heizmittel und/oder die Basis-Heizeinrichtung aufgeschmolzene und/oder temperierte Adhäsionsmittel wird in der Speichereinrichtung des Heizsystems bis zur Entnahme und Verwendung innerhalb der Verpackungsvorrichtung zwischengespeichert.
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Es sind Anwendungsmöglichkeiten bekannt, bei denen das Adhäsionsmittel unter Verwendung eines Heizeinsatzes und unter Verwendung der Basis-Heizeinrichtung des Heizsystems aufgeschmolzen und/oder temperiert wird. Weiterhin sind auch Anwendungsmöglichkeiten denkbar, bei denen bei Verwendung eines Heizeinsatzes die Basis-Heizeinrichtung des Heizsystems abgeschaltet und nicht verwendet wird. Insbesondere ist vorgesehen, dass die elektrische Versorgung der Heizmittel und der Basis-Heizeinrichtung unabhängig voneinander erfolgt und dass die Heizmittel und die Basis-Heizeinrichtung jeweils einzeln regulierbar sind. Somit kann das Heizsystem beispielsweise bei einem Defekt der Basis-Heizeinrichtung durch Auswahl eines geeigneten Heizeinsatzes weiterhin verwendet werden. Ein Defekt in einem herkömmlichen Heißleimsystem würde einen Produktionsstillstand der Verpackungsvorrichtung bewirken. Die Produktion der Verpackungsvorrichtung könnte erst nach Reparatur oder Austausch des Heißleimsystems fortgesetzt werden. Bei dem erfindungsgemäßen Heißleimsystem kann ein Defekt der Basis-Heizeinrichtung durch Verwendung eines Heizeinsatzes mit einer höheren Heizleistung bzw. Schmelzleistung zumindest zeitweise kompensiert werden. Der Austausch des Heizeinsatzes benötigt nur einen Bruchteil der Zeit, die für eine Fehlersuche und Reparatur notwendig wäre. Die Reparatur kann somit bei dem erfindungsgemäßen Heizsystem beispielsweise so lange hinausgezögert werden, bis im normalen Produktionsablauf ein regulärer Produktionsstopp vorgesehen ist.
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Weiterhin ist es möglich, das Heizsystem zu verwenden, indem das Adhäsionsmittel nur vermittels der Basis-Heizeinrichtung aufgeschmolzen und/oder temperiert wird. In diesem Fall wird das Heizmittel vorzugsweise komplett entfernt, wodurch die Reinigung im Anschluss an einen Produktionsprozess deutlich vereinfacht ist.
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Die Heizleistung bzw. Schmelzleistung des Heizsystems kann somit bei einem Formatwechsel und/oder einem Produktwechsel und/oder einem Wechsel des verwendeten Adhäsionsmittels durch Austausch des Heizeinsatzes schnell und einfach an die geänderten Systemanforderungen angepasst werden. Beispielsweise kann sich bei einem Format- und/oder Produktwechsel ein geänderter Durchsatz an Adhäsionsmittel pro Stunde ergeben, so dass eine veränderte Heiz- bzw. Schmelzleistung notwendig wird. Die Verwendung eines anderen Adhäsionsmittels kann beispielsweise andere Temperaturen zum Aufschmelzen und/oder Temperieren des Adhäsionsmittels bedingen.
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Sofern, beispielsweise bei geringen benötigten Durchsatzraten, ein Aufschmelzen und/oder Temperieren des Adhäsionsmittels ausschließlich vermittels der Basis-Heizeinrichtung erfolgt, ist vorzugsweise vorgesehen, dass die elektrischen Kontaktelemente der Speichereinrichtung vermittels geeigneter Schutzkappen o.ä. abgedeckt werden können, um einen direkten Kontakt den elektrischen Kontaktelemente der Speichereinrichtung mit dem Adhäsionsmittel zu vermeiden, da dies zu Schädigungen und/oder Verschmutzungen der elektrischen Kontaktelemente der Speichereinrichtung führen könnte. Insbesondere ist das mindestens eine Anschlussmittel im Bereich des mindestens einen elektrischen Kontaktelements derartig ausgebildet oder kann bereichsweise abgedeckt werden o.ä., dass das elektrische Kontaktelement geschützt ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Innenoberflächen der Speichereinrichtung, insbesondere die nach oben weisende innere Bodenfläche sowie die inneren Seitenflächen, mit einer antihaftenden Beschichtung versehen, so dass das Adhäsionsmittel vorzugsweise nicht an der Speichereinrichtung haften bleibt, wodurch die Reinigung des Heizsystems erleichtert wird.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Verpackungsvorrichtung für Artikel oder Artikelzusammenstellungen, wobei die Artikel oder Artikelzusammenstellungen durch eine Kartonverpackung zusammengefasst werden. Bei der Herstellung der Kartonverpackung durch die Verpackungsvorrichtung werden zumindest Teile der Kartonverpackung durch Auftrag eines Adhäsionsmittels miteinander verbunden. Das Adhäsionsmittel wird hierbei durch ein Heizsystem bereitgestellt, insbesondere ein Heizsystem mit den oben beschriebenen Merkmalen.
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Weiterhin wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Anpassen eines Heizsystems für ein Adhäsionsmittel einer Verpackungsvorrichtung an die jeweiligen Produktionsanforderungen beschrieben. Das Heizsystem umfasst ein Heizmittel, das bedarfsweise mit einer Basis-Heizeinrichtung der Speichereinrichtung kombiniert werden kann und/oder durch eine andere Ausführungsform des Heizmittels ersetzt werden kann. Die Basis-Heizeinrichtung ist insbesondere innerhalb einer Speichereinrichtung für zu temperierendes und/oder temperiertes, geschmolzenes Adhäsionsmittel ausgebildet und wird beispielsweise durch beheizbare Seitenwände der Speichereinrichtung gebildet. Das Heizmittel zum Aufschmelzen und/oder zur Temperierung des Adhäsionsmittels ist insbesondere als Heizeinsatz ausgebildet, wie er oben bereits ausführlich beschrieben worden ist. Das Heizmittel wird in Abhängigkeit vom Adhäsionsmittelbedarf der Verpackungsvorrichtung an bzw. über das mindestens eine Anschlussmittel der Speichereinrichtung innerhalb derselben montiert.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann eine Steuerung vorgesehen sein, mit welcher das Heizsystem und ggf. auch die Verpackungsvorrichtung betrieben wird/werden. Insbesondere kann durch die Steuerung eine koordinierte Regulierung des Heizsystem und der Verpackungsvorrichtung erfolgen.
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Beispielsweise kann durch die Steuerung die nachzufüllende Menge an aufzuschmelzendem Adhäsionsmittel, u.a. pro Zeiteinheit, und/oder die Abgabemenge, u.a. pro Zeiteinheit oder pro Karton oder pro Schuss, von geschmolzenem Adhäsionsmittel gesteuert werden. Es ist sogar denkbar, dass in der Steuerung eine Regelung hinterlegt ist, welche eine oder beide dieser Mengen regelt. Die Eingangsgrößen dieser Regelung können ein Füllstand an geschmolzenem Adhäsionsmittel, eine gemessene Abgabemenge, eine Maschinengeschwindigkeit (u.a. zu verarbeitende Artikel oder Kartons pro Zeiteinheit) und/oder ein Füllstand an nicht geschmolzenem Adhäsionsmittel sein. Entsprechend dieser Eingangsgrößen können geeignete Sensoren, beispielsweise Füllstandssensoren, Gewichtssensoren, Kameras mit Bildauswertung o.ä., am Heizsystem und ggf. an der Verpackungsvorrichtung platziert werden.
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Die Maschinen- bzw. Verarbeitungsgeschwindigkeit kann beispielsweise von einem Bediener in die Steuerung über ein geeignetes Eingabegerät eingegeben werden. Ein Verarbeitungsstopp (Maschinenstopp) wird ebenfalls sofort erfasst und fließt in die Regelung ein.
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Das Verfahren kann alternativ oder zusätzlich zu den beschriebenen Merkmalen ein oder mehrere Merkmale und/oder Eigenschaften des zuvor beschriebenen Heizsystems und/oder der zuvor beschriebenen Verpackungsvorrichtung umfassen. Ebenfalls können das Heizsystem und/oder die Verpackungsvorrichtung alternativ oder zusätzlich einzelne oder mehrere Merkmale und/oder Eigenschaften des beschriebenen Verfahrens aufweisen.
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Mit dem erfindungsgemäßen Heizsystem, der Verpackungsvorrichtung und/oder dem Verfahren können in Abhängigkeit von der Verwendung eines Heizeinsatzes pro Zeiteinheit unterschiedliche Mengen an Adhäsionsmittel verarbeitet werden. Das Heizsystem kann insbesondere durch Entfernen oder Auswechseln des Heizeinsatzes schnell und einfach an unterschiedliche Durchsatzmengen bzw. an geänderte Anforderungen bei Verwendung eines anderen Adhäsionsmittels angepasst werden. Insbesondere ist somit ein wesentlicher Nachteil herkömmlicher Tanksysteme beseitigt, die bei falscher Auslegung der Tankgröße komplett ausgetauscht werden müssen. Stattdessen kann das erfindungsgemäße Heizsystem durch Auswahl eines geeigneten Heizeinsatzes problemlos angepasst werden, ohne dass ein kompletter Austausch erforderlich ist. Zudem ermöglicht das Heizsystem, die Verpackungsvorrichtung und das beschriebene Verfahren eine große Flexibilität bei einem Produktwechsel, da die Heizleistung bzw. Schmelzleistung immer auf den tatsächlichen Verbrauch angepasst werden kann. Die optimale Auslegung der Heizleistung bzw. Schmelzleistung wirkt sich positiv auf die Energiekosten aus. Durch das einfache Herausnehmen der Heizeinsätze ist die Reinigung des jeweiligen Heizeinsatzes und/oder der Speichereinrichtung in Form eines (kleinen) Speichertanks deutlich vereinfacht und kann zudem schneller durchgeführt werden.
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Für den Produzenten bzw. Anwender der Erfindung ergibt sich ein besonderer Vorteil daraus, dass Reklamationskosten aufgrund einer falschen Berechnung der Tankgröße reduziert sind, da nun nicht mehr das ganze System ausgewechselt werden muss. Stattdessen wird dem Kunden ein neuer geeigneter Heizeinsatz geliefert, der dann entsprechend in oder an der Speichereinrichtung bzw. in oder am Speichertank des Heizsystems lösbar befestigt wird.
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Weiterhin kann der Produzent seine Variantenanzahl an unterschiedlichen Geräten reduzieren. Er muss nun nicht mehr unterschiedliche Tankgrößen vorsehen, stattdessen benötigt er nur unterschiedliche geeignete Heizeinsätze, um ein Grundgerät für verschiedene Zwecke anzupassen, wodurch sich dich insbesondere die Lagerhaltung für die Geräte und/oder Ersatzteile stark reduziert.
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Für den Kunden bzw. Benutzer ergibt sich der Vorteil, dass das Heizsystem in Kombination mit verschiedenen Verpackungsvorrichtungen verwenden werden kann, wobei es nicht auf einen bestimmten Adhäsionsmittelbedarf festgelegt ist, da das Heizsystem unproblematisch umgerüstet werden kann.
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Nachfolgend verdeutlichen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der beigefügten Zeichnungen. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen, da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
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1 eine Ausführungsform einer Verpackungsvorrichtung zum Verpacken von Artikelzusammenstellungen auf sogenannten Trays.
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2 zeigt eine seitliche Darstellung eines erfindungsgemäßen Heizsystems.
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3 zeigt eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Heizsystems ohne Heizeinsatz von oben.
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4 bis 6 zeigen jeweils eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Heizsystems mit unterschiedlichen Heizeinsätzen von oben.
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Gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung sind jeweils mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Meist werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen keine abschließende Begrenzung dar.
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Die schematische Darstellung der 1 zeigt eine Ausführungsform einer Verpackungsvorrichtung 1 zum Verpacken von Artikelzusammenstellungen 2 auf sogenannten Trays 4. Die Artikelzusammenstellungen 2 umfassen eine bestimmte Anzahl von Artikeln 3, beispielsweise Flaschen, Dosen o.ä., die vermittels einer Umverpackung zusammengefasst werden. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel besteht die Umverpackung zum einen aus dem gezeigten Tray 4. Anschließend (nicht dargestellt) wird die auf dem Tray 4 angeordnete Artikelzusammenstellung 2 mit einer Schrumpffolie umhüllt, die in einem Schrumpftunnel o.ä. auf die auf dem Tray 4 angeordnete Artikelzusammenstellung 2 herum aufgeschrumpft wird.
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In einem Magazin 6 werden Kartonzuschnitte 5 bereitgestellt, die über eine erste Transporteinrichtung 7 dem Verpackungsmodul 8 zugeführt werden. Die zu einer Artikelzusammenstellung 2 gruppierten Artikel werden in Transportrichtung TR über eine zweite Transporteinrichtung 9 dem Verpackungsmodul 8 zugeführt und dabei auf dem Kartonzuschnitt 5 platziert. Der Kartonzuschnitt 5 weist seitliche Überlappungsflächen bzw. Seitenlaschen auf, die über die Grundfläche der Artikelzusammenstellung 2 heraus ragen.
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Das Verpackungsmodul 8 der Verpackungsvorrichtung 1 umfasst eine umlaufende Förderkette 10, an der geeignete Faltmittel, beispielsweise Faltfinger 11, angeordnet sind, um vordere Seitenlaschen 12 und hintere Seitenlaschen 13 des Kartonzuschnitts 5 zur Herstellung des Trays 4 nach oben zu falten. Weiterhin umfasst das Verpackungsmodul 8 ein Auftragsmodul 14 mit einem Heizsystem 15, mit dem ein Adhäsionsmittel A, insbesondere ein Heißkleber oder ähnliches, auf die hochgeklappten vorderen und hinteren Seitenlaschen 12, 13 oder auf die noch nicht gefalteten Seitenlaschen (nicht sichtbar) appliziert werden kann. Anschließend werden seitliche Seitenlaschen 18 mit Hilfe geeigneter Faltmittel 16 ebenfalls nach oben und zumindest teilweise um die vorderen und hinteren Seitenlaschen 12, 13 herum gefaltet und mit diesen über das Adhäsionsmittel A haftend verbunden. Die auf dem Tray 4 angeordnete Artikelzusammenstellung 2 wird über eine weitere Transporteinrichtung 17 beispielsweise einem Folieneinschlagmodul (nicht dargestellt) und einer Schrumpfvorrichtung (nicht dargestellt) zugeführt.
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Die 2 zeigt eine seitliche Darstellung eines erfindungsgemäßen Heizsystems 15 und 3 zeigt eine Darstellung von oben. Das Heizsystem 15 umfasst ein Zuführsystem 19 für das Rohprodukt ARP des Adhäsionsmittels A, beispielsweise für ein Klebemittel-Granulat. Weiterhin umfasst das Heizsystem 15 eine Speichereinrichtung 21 für zu temperierendes und/oder aufgeschmolzenes, prozessfertiges Adhäsionsmittel APF. Der Füllstand FS des aufgeschmolzenen prozessfertigen Adhäsionsmittels APF in der Speichereinrichtung 21 ist durch eine gestrichelte Linie angedeutet.
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Innerhalb oder an der Speichereinrichtung 21 ist ein Heizmittel 25 lösbar angeordnet, das an die Heizleistung bzw. Schmelzleistung des Heizsystems 15 bzw. an den Adhäsionsmittelbedarf angepasst ist, insbesondere kann durch einen Austausch des Heizmittels 25 die Heizleistung bzw. Schmelzleistung an den Adhäsionsmittelbedarf des Heizsystems 15 optimal angepasst werden. Beispielsweise ist das Heizmittel 25 in Form eines lösbar fixierten gitterförmigen Heizeinsatzes 26 ausgebildet, der dem Aufschmelzen und/oder Temperieren des Adhäsionsmittel-Rohproduktes ARP dient. Von der Speichereinrichtung 21 des Heizsystems 15 abgehend sind Leitungen 28 angeordnet, über die das aufgeschmolzene prozessfertige Adhäsionsmittel APF beispielsweise Klebedüsen (nicht dargestellt) o.ä. des Auftragsmoduls 14 der Verpackungsvorrichtung 1 zugeführt und an entsprechenden Stellen der Kartonverpackung bzw. des Kartonzuschnitts 5 aufgetragen wird (vergleiche 1).
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Das Heizsystem 15 eine Basis-Heizeinrichtung 30 umfassen, insbesondere umfasst die Speichereinrichtung 21 des Heizsystems 15 eine Basis-Heizeinrichtung 30. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Seitenwände 31 und/oder der Bodenbereich 32 der Speichereinrichtung 21 beheizbar und dienen somit als Basis-Heizeinrichtung 30 zum Aufschmelzen und/oder Temperieren des Adhäsionsmittel-Rohproduktes ARP innerhalb der Speichereinrichtung 21.
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Das Zuführsystem 19 umfasst insbesondere einen Speicher bzw. Magazin 20 für das Adhäsionsmittel-Rohprodukt ARP und ein automatisches Befüllsystem 22. Das Adhäsionsmittel-Rohproduktes ARP wird insbesondere über das automatisches Befüllsystem 22 dosiert dem Heizmittel 25 und/oder der Basis-Heizeinrichtung 30 bzw. der Speichereinrichtung 21 zugeführt. Das automatische Befüllsystem 22 kann beispielsweise ein gesteuertes Ventil 23 umfassen, das an eine Steuerungseinrichtung 24, insbesondere an die Maschinensteuerung der Verpackungsvorrichtung 1 (vergleiche 1), gekoppelt ist und aufgrund von in der Steuerungseinrichtung 24 gespeicherter Prozessparametern das Adhäsionsmittel-Rohproduktes ARP in entsprechender Dosierung abgibt. Alternativ und/oder zusätzlich kann ein Füllstandssensor 27 oder ein anderes geeignetes Detektionsmittel in oder an der Speichereinrichtung 21 vorgesehen sein, der/das den Füllstand FS an aufgeschmolzenem prozessfertigen Adhäsionsmittel APF überwacht und bei Unterschreiten oder Überschreiten eines optimalen Füllstandlevels ein entsprechendes Signal erzeugt und an die Steuerungseinrichtung 24 übermittelt, die daraufhin das automatische Befüllsystem 22 entsprechend reguliert.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann das Adhäsionsmittel-Rohprodukt ARP auch alleinig durch die Basis-Heizeinrichtung 30 der Speichereinrichtung 21 aufgeschmolzen und/oder temperiert werden. In diesem Fall wird der lösbare Heizeinsatz 26 vorzugsweise vorher entnommen, um den anschließenden Reinigungsaufwand des Heizsystems 15 zu minimieren. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann das Adhäsionsmittel-Rohprodukt ARP auch alleinig durch die Heizmittel 25 aufgeschmolzen und/oder temperiert werden, beispielsweise bei einem Defekt der Basis-Heizeinrichtung 30.
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In 3 sowie in den 4 bis 6 ist das Zuführsystem 20 für das Adhäsionsmittel-Rohprodukt ARP nicht dargestellt. 3 zeigt das Heizsystem 15 ohne einen lösbaren Heizeinsatz (Bezugszeichen 26 in 2). Dagegen zeigen die 4 bis 6 jeweils eine Darstellung eines erfindungsgemäßen Heizsystems 15 mit unterschiedlichen Heizeinsätzen 26a, 26b, 26c von oben.
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In 3 sind zwei innerhalb der Speichereinrichtung 21 angeordnete Anschlussmittel 34 zu erkennen. Die Anschlussmittel 34 umfassen jeweils elektrische Kontaktelemente 35 Die in den 4 bis 6 dargestellten Heizmittel 25a, 25b, 25c in Form von Heizeinsätzen 26a, 26b, 26c weisen Anschlussmittel 39 auf. Diese umfassen ebenfalls elektrische Kontaktelemente 40. Zwischen den elektrischen Kontaktelementen 35 der Speichereinrichtung 21 und den elektrischen Kontaktelementen 40 der Heizeinsätze 26a, 26b, 26c kann eine elektrische Verbindung 45, insbesondere eine lösbare elektrische Verbindung 46 hergestellt werden.
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Damit die elektrische Verbindung 45 schnell, einfach sicher und zuverlässig hergestellt werden kann, korrespondiert die Anordnung der Anschlussmittel 34 und somit die Anordnung der elektrischen Kontaktelemente 35 der Speichereinrichtung 21 vorzugsweise mit der Anordnung der Anschlussmittel 39 und somit der Anordnung der elektrischen Kontaktelemente 40 der Heizmittel 25, 25a, 25b, 25c. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung sind die elektrischen Kontaktelementen 35, 40 als Verbindungsteile einer Steckverbindung ausgebildet, wobei die Verbindungteile unter Ausbildung der elektrischen Verbindung 45 durch Formschluss passend ausgerichtet werden und insbesondere kraftschlüssig lösbar aneinander fixiert werden. In diesem Fall übernehmen die elektrischen Kontaktelemente 35, 40 gleichzeitig die Funktion von Verriegelungselementen 36, 41. Bezugszeichen 36 bezeichnet in diesem Fall das Verriegelungselement der Speichereinrichtung 21 und Bezugszeichen 41 bezeichnet in diesem Fall das Verriegelungselement der Heizmittel 25, 25a, 25b, 25c.
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Die Anordnung der Anschlussmittel 34, 39 an dem jeweiligen Heizmittel 25, 25a, 25b, 25c und der Speichereinrichtung 21 bestimmen die Anordnung und/oder Ausrichtung der Heizmittel 25, 25a, 25b, 25c innerhalb der Speichereinrichtung 21, so dass diese immer automatisch richtig im Heizsystem 15 verbaut wird
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Die 3 bis 6 demonstrieren insbesondere, dass die Heizleistung bzw. Schmelzleistung des Heizsystems 15 schnell, einfach und kostengünstig an die Prozessbedingungen angepasst werden kann, da das Heizsystem 15 wahlweise mit unterschiedlichen Heizeinsätzen 26a, 26b, 26c oder ohne zusätzlichen Heizeinsatz 26 genutzt werden kann. Je nach benötigter Heizleistung und/oder Schmelzleistung wird der geeignete Heizeinsatz 26a, 26b, 26c ausgewählt und in oder an der Speichereinrichtung 21 lösbar angeordnet. Alternativ kann das Heizsystem 15 auch ohne einen Heizeinsatz 26 betrieben werden. Die über die Anschlussmittel 34, 39 vorzugsweise besonders einfach und schnell lösbare Anordnung der unterschiedlichen Heizeinsätze 26a, 26b, 26c in oder an der Speichereinrichtung 21 ermöglicht eine schnelle Anpassung des Heizsystems 15 beispielsweise bei einem Produktwechsel, einem Wechsel des verwendeten Adhäsionsmittels etc. Auch ist dadurch bei falscher Berechnung der pro definierter Zeiteinheit benötigen Menge an Adhäsionsmittel eine schnelle Korrektur möglich, ohne dass das gesamte Heizsystem 15 ausgetauscht werden muss.
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Die unterschiedlichen Heizeinsätze 26a, 26b, 26c unterscheiden sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Form und/oder Materialdicke in ihrer Heizleistung. Die Heizleistung ist insbesondere von der Größe der Gesamtaußenfläche AF26a, AF26b oder AF26c der Heizeinsätze 26a, 26b oder 26c abhängig. Hierbei gilt: je größer die Gesamtaußenfläche AF26a, AF26b, AF26c des jeweilig im Heizsystem 15 verbauten Heizeinsatzes 26a, 26b, 26c, desto höher die Heizleistung bzw. Schmelzleistung. Bei den in den 3 bis 6 dargestellten Ausführungsformen 15, 15a, 15b, 15c gilt somit für die Heizleistung bzw. Schmelzleistung H: H15 (3) < H15c (6) < H15a (4) < H15b (5).
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Wird das Heizsystem 15 ohne einen Heizeinsatz 26 verwendet, so dass das Aufschmelzen und/oder Temperieren des Adhäsionsmittels ausschließlich über die Basis-Heizeinrichtung 30 der Speichereinrichtung 21 erfolgt, so ist vorzugsweise vorgesehen, dass die elektrischen Kontaktelemente 35 der Speichereinrichtung 21 vor einem Kontakt mit dem Adhäsionsmittel geschützt sind. Beispielsweise werden die die elektrischen Kontaktelemente 35 der Speichereinrichtung 21 vermittels geeigneter Schutzkappen o.ä. abgedeckt.
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Die Ausführungsformen, Beispiele und Varianten der vorhergehenden Absätze, die Ansprüche oder die Beschreibung der Figuren, einschließlich ihrer verschiedenen Ansichten oder jeweiligen individuellen Merkmale, können unabhängig voneinander oder in beliebiger Kombination verwendet werden. Merkmale, die in Verbindung mit einer Ausführungsform beschrieben werden, sind für alle Ausführungsformen anwendbar, sofern die Merkmale nicht unvereinbar sind.
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Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben. Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verpackungsvorrichtung
- 2
- Artikelzusammenstellung
- 3
- Artikel
- 4
- Tray
- 5
- Kartonzuschnitt
- 6
- Magazin
- 7
- erste Transporteinrichtung
- 8
- Verpackungsmodul
- 9
- zweite Transporteinrichtung
- 10
- umlaufende Förderkette
- 11
- Faltfinger
- 12
- vordere Seitenlasche
- 13
- hintere Seitenlasche
- 14
- Auftragsmodul
- 15
- Heizsystem
- 16
- Faltmittel
- 17
- Transporteinrichtung
- 18
- seitliche Seitenlasche
- 19
- Zuführsystem
- 20
- Speicher, Magazin
- 21
- Speichereinrichtung
- 22
- automatisches Befüllsystem
- 23
- gesteuertes Ventil
- 24
- Steuerungseinrichtung
- 25
- Heizmittel
- 26
- Heizeinsatz
- 27
- Füllstandssensor
- 28
- Leitung
- 30
- Basis-Heizeinrichtung
- 31
- Seitenwand
- 32
- Bodenbereich
- 34
- Anschlussmittel
- 35
- elektrische Kontaktelemente (der Speichereinrichtung)
- 36
- Verriegelungselement (der Speichereinrichtung)
- 39
- Anschlussmittel
- 40
- elektrische Kontaktelemente (des Heizmittels, des Heizeinsatzes)
- 41
- Verriegelungselement (des Heizmittels, des Heizeinsatzes)
- 45
- elektrische Verbindung
- 46
- lösbare elektrische Verbindung
- A
- Adhäsionsmittel
- APF
- Adhäsionsmittel prozessfertig, Adhäsionsmittel geschmolzen
- ARP
- Rohprodukt Adhäsionsmittel
- AF
- Gesamtaußenfläche
- AF26a
- Gesamtaußenfläche
- AF26b
- Gesamtaußenfläche
- AF26c
- Gesamtaußenfläche
- FS
- Füllstand
- H
- Heizleistung, Schmelzleistung
- TR
- Transportrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2013/0001239 A1 [0003]