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Die vorliegende Erfindung betrifft ein mehrphasiges flüssiges Mittel für das nicht-chemische Glätten und Entkräuseln keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, welches eine wässrig-alkoholische Phase und eine davon separat vorliegende nichtwässrige Phase aufweist und welches als Spray applizierbar ist, sowie ein Verfahren zum nicht-chemischen Glätten oder Entkräuseln keratinischer Fasern unter Verwendung des Mittels.
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Als keratinhaltige Fasern können prinzipiell alle tierischen Haare, z.B. Wolle, Rosshaar, Angorahaar, Pelze, Federn und daraus gefertigte Produkte oder Textilien eingesetzt werden. Bevorzugt wird die Erfindung jedoch im Rahmen einer Glättung krauser menschlicher Haare und daraus gefertigter Perücken, eingesetzt.
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Eine dauerhafte Verformung keratinhaltiger Fasern wird üblicherweise derart durchgeführt, dass man die Faser mechanisch verformt und die Verformung durch geeignete Hilfsmittel festlegt. Vor und/oder nach dieser Verformung behandelt man die Faser mit einer keratinreduzierenden Zubereitung. Nach einem Spülvorgang wird die Faser dann in dem sogenannten Fixierschritt mit einer Oxidationsmittelzubereitung behandelt, gespült und nach oder während des Fixierschritts von den Verformungshilfsmitteln (Wicklern, Papilloten) befreit. Wenn als keratinreduzierende Komponente ein Mercaptan, z.B. Ammoniumthioglykolat, verwendet wird, spaltet dieses einen Teil der Disulfid-Brücken des Keratin-Moleküls zu -SH-Gruppen, so dass es zu einer Erweichung der Keratinfaser kommt. Bei der späteren oxidativen Fixierung werden erneut Disulfid-Brücken im Haarkeratin geknüpft, so dass das Keratingefüge in der vorgegebenen Verformung fixiert wird. Alternativ ist es bekannt, zur Haarverformung anstelle der Mercaptane Sulfit zu verwenden. Durch Hydrogensulfit-Lösungen und/oder Sulfit-Lösungen und/oder Disulfit-Lösungen werden Disulfid-Brücken des Keratins in einer Sulfitolyse nach der Gleichung R – S – S – R + HSO3 (–) R – SH + R – S – SO3 (–) gespalten und auf diese Weise eine Erweichung der Keratinfaser erreicht. Hydrogensulfit-, Sulfit- oder Disulfithaltige Reduktionsmittel weisen nicht den starken Eigengeruch der Mercaptan-haltigen Mittel auf. Die Spaltung kann wie zuvor geschildert in einem Fixierschritt mit Hilfe eines Oxidationsmittels unter Bildung von neuen Disulfid-Brücken wieder rückgängig gemacht werden.
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Die permanente Glättung keratinhaltiger Fasern kann analog durch den Einsatz von keratinreduzierenden und -oxidierenden Zusammensetzungen erzielt werden. In einem entsprechenden Verfahren wird das krause Haar entweder auf Wickler mit einem großen Durchmesser von üblicherweise mehr als 15 mm gewickelt oder das Haar unter Einwirkung der keratinreduzierenden Zusammensetzung glattgekämmt. Anstelle des Wicklers ist es auch möglich, die Faser auf ein Glättungsboard glattzulegen. Glättungsboarde sind üblicherweise rechteckige Tafeln z.B. aus Kunststoff. Vorzugsweise ist die Faser dabei mit der keratinreduzierenden Zubereitung benetzt. Eine weitere Möglichkeit der Haarglättung ist das Glätten mit einem heißen Eisen.
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Das oben beschriebene permanente Glätten beinhaltet, wie beschrieben, eine chemische Reduktion und damit ggf. eine dauerhafte Schädigung der Keratinfasern. Insbesondere wenn eine verstärkte Glättung erzielt werden soll, geht dies meist auch mit einer verstärkten Schädigung der keratinhaltigen Faser einher. Dies ist nicht immer erwünscht und es sind daher auch nicht-chemische Methoden zum Glätten von Haaren bekannt, wobei üblicherweise eine cremeförmige Emulsion, die Pflegestoffe und konditionierende Stoffe enthält, mit einem Pinsel o.ä. auf das Haar aufgebracht wird und das Haar dann beispielsweise mit einem Glätteisen geglättet wird. Dieses Verfahren ist jedoch relativ zeitaufwändig und umständlich, da die Creme zunächst mit einem Pinsel im Haar gleichmäßig verteilt werden muss, und die Glättungswirkung ist nicht immer zufrieden stellend. Es wäre daher wünschenswert, ein einfach anzuwendendes nicht-chemisches Glättungsmittel zur Verfügung zu haben, das eine lang andauernde Glättungswirkung hat, also eine größere Anzahl an Haarwäschen ermöglicht, ohne dass die Glättung verloren geht.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein nicht-chemisches Glättungsmittel für keratinhaltige Fasern, insbesondere für menschliches Haar, bereitzustellen, das eine hervorragende Glättungswirkung aufweist und einfach in der Anwendung ist.
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Überraschend wurde nun gefunden, dass ein nicht-chemisches Glättungsmittel, welches erkennbar mehrphasig, insbesondere zweiphasig, vorliegt und welches eine wasserähnliche Viskosität aufweist und einen hohen Anteil an pflegenden und/oder konditionierenden Stoffen enthält, sowohl einfach durch Versprühen applizierbar ist als auch eine für nicht-chemische Glättungsmittel hervorragende Glättungswirkung aufweist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft:
- 1. Ein mehrphasiges flüssiges Mittel für das nicht-chemische Glätten und Entkräuseln keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, welches einen pH-Wert von 2 bis 10 aufweist und eine wässrig-alkoholische Phase und eine davon separat vorliegende nichtwässrige Phase aufweist, mit folgenden Bestandteilen:
(a) mindestens einem bei 20°C flüssigen Pflegestoff in einer Gesamtmenge von 0,3 bis 15 Gew.-%,
(b) mindestens einem kosmetisch akzeptablen Alkohol in einer Gesamtmenge von 5 bis 35 Gew.-%,
(c) 30 bis 80 Gew.-% Wasser, und
(d) mindestens einem bei 20 °C flüssigen kosmetischen Öl, welches aus Cyclopentasiloxan, Cyclohexasiloxan, Dimethylpolysiloxan, Methylphenylpolysiloxan, Hexamethyldisiloxan, Octamethyltrisiloxan und Decamethyltetrasiloxan sowie Gemischen zweier oder mehrerer davon ausgewählt ist, in einer Gesamtmenge von 5 bis 40 Gew.-%,
wobei:
– das flüssige Mittel 0,1 Gew.-% oder weniger, bevorzugt keine, bei 20 °C festen Fettstoffe enthält, und
sich die Mengenangaben jeweils auf das Gesamtgewicht des flüssigen Mittels beziehen.
- 2. Mittel nach Punkt 1, wobei es sich um ein zweiphasiges Mittel handelt.
- 3. Mittel nach Punkt 1 oder 2, wobei das Mittel weiterhin Lysin enthält, bevorzugt in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,2 bis 2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des flüssigen Mittels.
- 4. Mittel nach einem der vorhergehenden Punkte, wobei das Mittel eine Viskosität (Brookfield RVDV-II+, 20°C, Spindel 1, 100 rpm) von 0 bis 2000 mPa·s, bevorzugt 0,2 bis 1000 mPa·s, weiter bevorzugt 0,5 bis 500 mPa·s, aufweist.
- 5. Mittel nach einem der vorhergehenden Punkte, wobei das kosmetische Öl (d) Cyclopentasiloxan, Octamethyltrisiloxan oder ein Gemisch davon enthält oder aus Cyclopentasiloxan, Octamethyltrisiloxan oder einem Gemisch davon besteht.
- 6. Mittel nach einem der vorhergehenden Punkte, wobei als Pflegestoff (a) mindestens eine Komponente enthalten ist, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus Proteinhydrolysaten, Derivaten von Proteinhydrolysaten, quartären Ammoniumverbindungen, Glycerin und Gemischen davon ausgewählt ist.
- 7. Mittel nach einem der vorhergehenden Punkte, wobei als der Alkohol (b) ein Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder ein Gemisch davon enthalten ist, bevorzugt Ethanol und/oder Isopropanol, weiter bevorzugt Ethanol.
- 8. Mittel nach einem der vorhergehenden Punkte, wobei die wässrig-alkoholische Phase und die nichtwässrige Phase in einem Gewichtsverhältnis von 60 bis 90 (wässrig-alkoholische Phase) zu 10 bis 40 (nichtwässrige Phase) vorliegen.
- 9. Mittel nach einem der vorhergehenden Punkte, welches 0,1 Gew.-% oder weniger bezogen auf das Gesamtgewicht des flüssigen Mittels, bevorzugt keine, keratinreduzierenden Substanzen enthält.
- 10. Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, welches 0,05 Gew.-% oder weniger bezogen auf das Gesamtgewicht des flüssigen Mittels, bevorzugt keinen, Formaldehyd enthält.
- 11. Mittel nach einem der vorhergehenden Punkte, welches als Spray konfektioniert ist.
- 12. Kosmetisches, nicht-medizinisches Verfahren zum nicht-chemischen Glätten oder Entkräuseln keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, bei dem das flüssige Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche auf das Haar gesprüht und im Haar verteilt wird, das Haar anschließend getrocknet wird und dann unter mechanischer und/oder Wärmeeinwirkung geglättet wird.
- 13. Verfahren nach Punkt 12 mit folgenden Schritten:
a. Waschen des Haars mit einem Shampoo,
b. Aufbringen des Glättungsmittels auf das Haar durch Versprühen ohne vorheriges Trocknen des Haars,
c. Glätten des Haars unter mechanischer und/oder Wärmeeinwirkung.
- 14. Verfahren nach Punkt 14, wobei nach dem Schritt c. kein Waschen des Haars mehr erfolgt.
- 15. Kit-of-parts, umfassend als einen Teil die wässrig-alkoholische Phase des Mittels nach einem der Punkte 1 bis 10 und als anderen Teil die nichtwässrige Phase(n) des Mittels nach einem der Punkte 1 bis 10.
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Die Angabe „flüssig“ bezieht sich erfindungsgemäß auf den Aggregatzustand bei 1013 mbar und 20°C. Mit „flüssig“ ist dabei gemeint, dass das Mittel eine solche Viskosität aufweist, dass es durch Versprühen gut applizierbar ist. Das Mittel weist bevorzugt eine Viskosität von 0 bis 2000 mPa·s, bevorzugt 0,1 bis 1500 mPa·s, weiter bevorzugt 0,2 bis 1000 mPa·s, noch bevorzugter 0,5 bis 500 mPa·s aufweist (Brookfield RVDV-II+, 20°C, Spindel 1, 100 rpm). Die oben angegeben Viskositätsbereiche beziehen auf die mit einem Brookfield Viskosimeter bestimmte Viskosität des Mittels, das bei der Viskositätsbestimmung nach Brookfield durchmischt wird. Die oben angegeben Viskositätsbereiche beziehen sich aber auch sowohl auf die wässrig-alkoholische Phase als auch auf die nicht-wässrige Phase, wenn die Viskositäten dieser einzelnen Phasen gemessen werden.
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Der Begriff keratinische Fasern umfasst erfindungsgemäß Pelze, Wolle und Federn, insbesondere aber menschliche Haare.
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Bei dem Glättungsmittel handelt es sich um ein mehrphasiges flüssiges Mittel, wobei ein zweiphasiges Mittel bevorzugt ist. Derartige Zwei- und Mehrphasensysteme sind Systeme, bei denen mindestens zwei separate, kontinuierliche Phasen vorliegen. Beispiele für solche Systeme sind Zubereitungen, die folgende Phasen aufweisen:
- • eine wässrig-alkoholische Phase und eine nichtwässrige Phase, die separat voneinander vorliegen
- • eine wässrig-alkoholische Phase und zwei nichtwässrige, miteinander nicht mischbare Phasen, die jeweils separat vorliegen.
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Keine Zwei- oder Mehrphasensysteme im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Systeme, bei denen nur eine kontinuierliche Phase vorliegt, wie Öl-in-Wasser- oder Wasser-in-Öl-Emulsionen.
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Das Glättungsmittel weist einen pH-Wert, gemessen bei 20°C, von 2 bis 10 auf. Der pH-Wert liegt weiter bevorzugt im Bereich von 3 bis 8, noch bevorzugter im Bereich von 4 bis 6.
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Das flüssige Glättungsmittel enthält als wesentlichen Bestandteil (a) bei 20 °C flüssige Pflegestoffe in einer Gesamtmenge von 0,3 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des flüssigen Glättungsmittels. Bevorzugt beträgt die Gesamtmenge der Pflegestoffe (a) 0,5 bis 10 Gew.-%, weiter bevorzugt 1 bis 5 Gew.-%. In der vorliegenden Erfindung werden zu den Pflegestoffen (a) auch solche Stoffe gezählt, die häufig als konditionierende Stoffe klassifiziert werden. Bevorzugt gehören zu den Pflegestoffen (a) Proteinhydrolysate, Derivate von Proteinhydrolysaten, quartäre Ammoniumverbindungen, Glycerin und Gemische davon. Obwohl auch das kosmetische Öl der Komponente (d) eine pflegende Wirkung hat, wird die Komponenten (d), die die nichtwässrige Phase bildet, in dieser Erfindung nicht zu den Pflegestoffen (a) gezählt.
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Zu den einsetzbaren Pflegestoffen (a) gehören insbesondere Proteinhydrolysate.
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Proteinhydrolysate sind Produktgemische, die durch sauer, basisch oder enzymatisch katalysierten Abbau von Proteinen (Eiweißen) erhalten werden. Erfindungsgemäß können Proteinhydrolysate sowohl pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs eingesetzt werden.
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Tierische Proteinhydrolysate sind beispielsweise Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Seiden- und Milcheiweiß-Proteinhydrolysate, die auch in Form von Salzen vorliegen können. Solche Produkte werden beispielsweise unter den Bezeichnungen Nutrilan® (BASF SE), Lamequat® (BASF SE), ProSina (Croda) und Croquat (Croda) vertrieben.
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Bevorzugt verwendbare tierische Proteinhydrolysatprodukte sind beispielsweise Nutrilan® Keratin W PP und ProSina sowie Gemische davon.
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Erfindungsgemäß ist ebenso die Verwendung von Proteinhydrolysaten pflanzlichen Ursprungs möglich, z. B. Soja-, Mandel-, Erbsen-, Reis-, Kartoffel-, Hafer-, Mais- und Weizenproteinhydrolysate.
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Geeignete Derivate sind insbesondere auch quaternisierte Proteinhydrolysate. Beispiele für diese Verbindungsklasse sind die unter den Bezeichnungen Lamequat® mL (CTFA-Bezeichnung: Lauryldimonium Hydroxypropylamino Hydrolyzed Animal Protein), Croquat® WKP und Gluadin® WQ auf dem Markt befindlichen Produkte.
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Die Proteinhydrolysate oder Derivate davon sind in den Mitteln bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Mittels enthalten. Mengen von 0,5 bis 2,5 Gew.-% sind bevorzugter.
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Zu den einsetzbaren Pflegestoffen (a) gehören bevorzugt auch quartäre Ammoniumverbindungen. Diese werden häufig auch als konditionierende Komponenten bezeichent. Bevorzugt sind Ammoniumhalogenide, insbesondere Chloride und Bromide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride, zum Beispiel Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid. Bevorzugte quartäre Ammoniumverbindungen sind im Handel unter den Bezeichnungen Dehyquart® A-CA (Trimethyl Hexadecyl Ammonium Chloride, INCI: Cetrimonium Chloride), Dehyquart® E-CA INCI: Hydroxycetyl Hydroxyethyl Dimonium Chloride) und Dehyquart® SP (INCI: Quaternium-52) (jeweils BASF) erhältlich, wobei bevorzugt ein Gemisch dieser verwendet wird. Die quartären Ammoniumverbindungen sind bevorzugt in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,2 bis 3 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,5 bis 2,5 Gew.-% enthalten, bezogen auf die Gesamtmenge des Glättungsmittels.
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Zu den einsetzbaren Pflegestoffen (a) gehört bevorzugt weiterhin Glycerin. Das Glycerin ist bevorzugt in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,2 bis 3 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,5 bis 2,5 Gew.-% enthalten, bezogen auf die Gesamtmenge des Glättungsmittels. Im Rahmen dieser Anmeldung wird Glycerin zu den Pflegestoffen (a) und nicht zu den Alkoholen (b) gezählt.
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In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist die Gesamtmenge der enthaltenen Proteinhydrolysate, quartären Ammoniumverbindungen und Glycerin im Bereich von 0,3 bis 15 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Glättungsmittels.
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Weitere bekannte Inhaltsstoffe können in dem Mittel als Pflegestoffe (a) neben den bereits genannten enthalten sein und diese teilweise ersetzen. In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sind weitere Pflegestoffe nur in geringen Mengen oder gar nicht enthalten.
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Geeignete weitere Pflegestoffe (a) der wässrig-alkoholischen Phase können ein Vitamin, ein Provitamin, eine Vitaminvorstufe und/oder eines derer Derivate sein. Dabei sind solche Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen bevorzugt, die üblicherweise den Gruppen A, B, C, E, F und H zugeordnet werden.
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Erfindungsgemäß ist die nichtwässrige Phase aus dem mindestens einen bei 20 °C flüssigen kosmetisches Öl gebildet, das aus Cyclopentasiloxan, Cyclohexasiloxan, Dimethylpolysiloxan und Methylphenylpolysiloxan, Hexamethyldisiloxan, Octamethyltrisiloxan und Decamethyltetrasiloxan sowie Gemischen zweier oder mehrerer davon ausgewählt ist. Bei den genannten Verbindungen handelt es sich um Substanzen mit geringer, wasserähnlicher kinematischer Viskosität gemessen bei 25 °C, von etwa 0,5 bis 2 cSt. Die Bestimmung der Viskositäten erfolgt dabei nach der Kugelfallmethode entsprechend der Methode “british standard 188”. Vergleichbare Werte werden mit zum “british standard 188” analogen Prüfvorschriften der Hersteller erhalten, beispielsweise der “CTM 0577” der Dow Corning Corporation
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Besonders bevorzugt enthält das mindestens eine kosmetische Öl (d) Cyclopentasiloxan, Octamethyltrisiloxan oder ein Gemisch davon oder besteht aus Cyclopentasiloxan, Octamethyltrisiloxan oder einem Gemisch davon. Besonders bevorzugt besteht das kosmetische Öl (d) aus einem Gemisch aus Cyclopentasiloxan und Octamethyltrisiloxan. Ebenfalls besonders bevorzugt besteht die nichtwässrige Phase aus Cyclopentasiloxan, Octamethyltrisiloxan oder einem Gemisch davon, d.h. das erfindungsgemäße Glättungsmittel enthält keine weiteren Bestandteil, die zur nichtwässrigen Phase gehören.
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Die Gesamtmenge des kosmetischen Öls (d) ist bevorzugt im Bereich von 10 bis 30 Gew.-%, weiter bevorzugt 15 bis 25 Gew.-%, noch bevorzugter 18 bis 22 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des Glättungsmittels.
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Weitere bekannte kosmetische Öle können in dem Mittel als kosmetisches Öl (d) neben den bereits genannten enthalten sein und diese teilweise ersetzen. In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sind weitere kosmetische Öle oder die nichtwässrige Phase bildende Bestandteile nur in geringen Mengen oder gar nicht enthalten.
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Geeignete weitere verwendbare Öle, die bei 20°C flüssig sind, sind ausgewählt aus den Estern der linearen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten Fettalkohole mit 2-30 Kohlenstoffatomen mit linearen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren mit 2-30 Kohlenstoffatomen, die hydroxyliert sein können. Dazu zählen Cetyl-2-ethylhexanoat (z. B. Schercemol® CO Ester), 2-Hexyldecylstearat (z. B. Eutanol® G 16 S), 2-Hexyldecyllaurat, Isodecylneopentanoat, Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat (z. B. Cegesoft® C 24) und 2-Ethylhexylstearat (z. B. Cetiol® 868). Ebenfalls geeigent sind Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopropylisostearat, Isopropyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat, Isocetylstearat, Isononylisononanoat, Isotridecylisononanoat, Cetearylisononanoat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Ethylhexylisostearat, 2-Ethylhexylcocoat, 2-Octyldodecylpalmitat, Butyloctansäure-2-butyloctanoat, Diisotridecylacetat, n-Butylstearat, n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat, Ethylenglycoldioleat und Ethylenglycoldipalmitat.
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Weitere geeignete Öle sind ausgewählt aus natürlichen und synthetischen Kohlenwasserstoffen, besonders bevorzugt aus Mineralölen, Paraffinölen, C18-C30-Isoparaffinen, insbesondere Isoeicosan, Polyisobutene und Polydecene, die beispielsweise unter der Bezeichnung Emery® 3004, 3006, 3010 oder unter der Bezeichnung Ethylflo® von Albemarle oder Nexbase® 2004G von Nestlé erhältlich sind, weiterhin ausgewählt aus C8-C16-Isoparaffinen, insbesondere aus Isodecan, Isododecan, Isotetradecan und Isohexadecan sowie Mischungen hiervon, sowie 1,3-Di-(2-ethylhexyl)-cyclohexan (erhältlich z. B. unter dem Handelsnamen Cetiol® S von BASF SE).
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Weitere geeignete Öle sind ausgewählt aus den Benzoesäureestern von linearen oder verzweigten C8-22-Alkanolen. Besonders bevorzugt sind Benzoesäure-C12-C15-alkylester, z. B. erhältlich als Handelsprodukt Finsolv® TN, Benzoesäureisostearylester, z. B. erhältlich als Handelsprodukt Finsolv® SB, Ethylhexylbenzoat, z. B. erhältlich als Handelsprodukt Finsolv® EB, und Benzoesäureoctyldocecylester, z. B. erhältlich als Handelsprodukt Finsolv® BOD.
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Weitere geeignete kosmetische Öle sind ausgewählt aus den Triglyceriden (= Dreifachestern des Glycerins) von linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten, gegebenenfalls hydroxylierten C8-30-Fettsäuren, sofern diese bei 20°C flüssig sind. Besonders bevorzugt kann die Verwendung natürlicher Öle, z.B. Amaranthsamenöl, Aprikosenkernöl, Arganöl, Avocadoöl, Babassuöl, Baumwollsaatöl, Borretschsamenöl, Camelinaöl, Distelöl, Erdnussöl, Granatapfelkernöl, Grapefruitsamenöl, Hanföl, Haselnussöl, Holundersamenöl, Johannisbeersamenöl, Jojobaöl, Leinöl, Macadamianussöl, Maiskeimöl, Mandelöl, Marulaöl, Nachtkerzenöl, Olivenöl, Palmöl, Palmkernöl, Paranussöl, Pekannussöl, Pfirsichkernöl Rapsöl, Rizinusöl, Sanddornfruchtfleischöl, Sanddornkernöl, Sesamöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Traubenkernöl, Walnussöl, Wildrosenöl, Weizenkeimöl, und die flüssigen Anteile des Kokosöls und dergleichen sein. Bevorzugt sind aber auch synthetische Triglyceridöle, insbesondere Capric/ Caprylic Triglycerides, z. B. das Handelsprodukt Myritol® 318 (BASF SW) mit unverzweigten Fettsäureresten sowie Glyceryltriisostearin mit verzweigten Fettsäureresten.
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Weitere geeignete kosmetische Öle sind ausgewählt aus den Dicarbonsäureestern von linearen oder verzweigten C2-C10-Alkanolen, insbesondere Diisopropyladipat, Di-n-butyladipat, Di-(2-ethylhexyl)adipat, Dioctyladipat, Diethyl-/Di-n-butyl/ Dioctylsebacat, Diisopropylsebacat, Dioctylmalat, Dioctylmaleat, Dicaprylylmaleat, Diisooctylsuccinat, Di-2-ethylhexylsuccinat und Di-(2-hexyldecyl)-succinat.
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Weitere geeignete kosmetische Öle sind ausgewählt aus den Anlagerungsprodukten von 1 bis 5 Propylenoxid-Einheiten an ein- oder mehrwertige C8-22-Alkanole, wie Octanol, Decanol, Decandiol, Laurylalkohol, Myristylalkohol und Stearylalkohol, z. B. PPG-2-Myristylether und PPG-3-Myristylether (z. B. Witconol® APM).
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Weitere geeignete kosmetische Öle sind ausgewählt aus den Anlagerungsprodukten von mindestens 6 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxid-Einheiten an ein- oder mehrwertige C3-22-Alkanole wie Glycerin, Butanol, Butandiol, Myristylalkohol und Stearylalkohol, die gewünschtenfalls verestert sein können, z. B. PPG-14-Butylether (z. B. Ucon Fluid® AP), PPG-9-Butylether (z. B. Breox® B25), PPG-10-Butandiol (z. B. Macol® 57), PPG-15-Stearylether (z. B. Arlamol® E) und Glycereth-7-diisononanoat.
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Weitere geeignete kosmetische Öle sind ausgewählt aus den C8-C22-Fettalkoholestern einwertiger oder mehrwertiger C2-C7-Hydroxycarbonsäuren, insbesondere die Ester der Glycolsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Citronensäure und Salicylsäure. Solche Ester auf Basis von linearen C14/15-Alkanolen, z. B. C12-C15-Alkyllactat, und von in 2-Position verzweigten C12/13-Alkanolen sind unter dem Warenzeichen Cosmacol® von der Firma Nordmann, Rassmann GmbH & Co, Hamburg, zu beziehen, insbesondere die Handelsprodukte Cosmacol® ESI, Cosmacol® EMI und Cosmacol® ETI.
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Weitere geeignete kosmetische Öle sind ausgewählt aus den symmetrischen, unsymmetrischen oder cyclischen Estern der Kohlensäure mit C
3-22-Alkanolen, C
3-22-Alkandiolen oder C
3-22-Alkantriolen, z. B. Dicaprylylcarbonat (Cetiol
® CC) oder die Ester gemäß der Lehre der
DE 19756454 A1 , insbesondere Glycerincarbonat.
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Weitere kosmetische Öle, die geeignet sein können, sind ausgewählt aus den Estern von Dimeren ungesättigter C12-C22-Fettsäuren (Dimerfettsäuren) mit einwertigen linearen, verzweigten oder cyclischen C2-C18-Alkanolen oder mit mehrwertigen linearen oder verzweigten C2-C6-Alkanolen.
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In besonders bevorzugten Ausführungsformen enthält das Mittel als weiteren Bestandteil Lysin, bevorzugt L-Lysin. Es wurde überraschend festgestellt, dass bei Gegenwart von L-Lysin die Glättungseigenschaften nochmals deutlich verbessert waren. Bevorzugt sind Ausführungsformen, bei denen Lysin, bevorzugt L-Lysin, in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,2 bis 2 Gew.-% enthalten ist, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des flüssigen Mittels.
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Das Glättungsmittel enthält als Komponente (b) mindestens einem kosmetisch akzeptablen Alkohol in einer Gesamtmenge von 5 bis 35 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des flüssigen Mittels, der zusammen mit dem Wasser als Komponente (c) den kosmetischer Träger der wässrig-alkoholischen Phase bildet. Bevorzugt beträgt der Alkoholgehalt 10 bis 30 Gew.-%, weiter bevorzugt 15 bis 25 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des flüssigen Mittels. Als Alkohol wird bevorzugt Ethanol und/oder Isopropanol verwendet, wobei Ethanol bevorzugt ist.
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Der Wassergehalt (c) des Glättungsmittels beträgt 30 bis 80 Gew.-%, bevorzugt 40 bis 65 Gew.-%, weiter bevorzugt 45 bis 55 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des flüssigen Mittels.
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Bevorzugt liegen die wässrig-alkoholische Phase und die nichtwässrige Phase in einem Gewichtsverhältnis von 60 bis 90 (wässrig-alkoholische Phase) zu 10 bis 40 (nichtwässrige Phase) vor, weiter bevorzugt 70 bis 85 (wässrig-alkoholische Phase) zu 15 bis 30 (nichtwässrige Phase), noch bevorzugter 78 bis 85 (wässrig-alkoholische Phase) zu 15 bis 22 (nichtwässrige Phase).
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Bei dem Mittel handelt es sich um ein nicht-chemisches Glättungsmittel, welches daher bevorzugt 0,1 Gew.-% oder weniger, bevorzugt keine keratinreduzierenden Substanzen enthält. Weiterhin enthält das erfindungsgemäße Glättungsmittel bevorzugt 0,05 Gew.-% oder weniger, bevorzugt keinen, Formaldehyd, der gelegentlich in bekannten Glättungsmitteln enthalten ist oder mit der Zeit gebildet wird.
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Die Mittel können weiterhin übliche Bestandteile kosmetischer Mittel enthalten wie bspw. Konservierungsmittel, Parfüms, Duftstoffe oder pH-Stellmittel. Auch Emulgatoren können in geringeren Mengen enthalten sein, oder die bereits genannten Komponenten können eine Emulgatorwirkung haben, um Parfüm oder andere Bestandteile in die wässrige Phase zu bringen, solange das Mittel insgesamt mindestens zwei getrennte Phasen bildet.
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Weiterhin kann es bevorzugt sein, die einzelnen Phasen mit Farbstoffen anzufärben, um ein besonders gutes optisches Erscheinungsbild des Mittels zu erzielen. Diese Farbstoffe sind bevorzugt nur in der wässrigen oder nur in mindestens einer nichtwässrigen Phase in einer Menge löslich, die eine entsprechende Einfärbung für den Betrachter sichtbar erscheinen lässt. Es ist auch möglich, sowohl die nichtwässrige als auch die wässrige Phase mit verschiedenen Farbstoffen, bevorzugt in verschiedenen Farben, einzufärben. Das alleinige Anfärben einer nicht-wässrigen Phase ist jedoch bevorzugt.
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Das Glättungsmittel enthält bei 20°C feste Fettstoffe in einer Gesamtmenge von maximal 0,1 Gew.-% oder weniger, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels. Besonders bevorzugt sind keine bei 20°C festen Fettstoffe enthalten. Durch die Abwesenheit oder weitgehende Abwesenheit der Fettstoffe kann gewährleistet werden, dass auf dem Haar nach der Glättungsbehandlung keine unerwünschten Rückstände verbleiben.
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Zu den Fettstoffen, die bei 20°C oder höheren Temperaturen fest sind und die in Mitteln nur in einer Gesamtmenge von maximal 0,1 Gew.-% oder weniger, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, und bevorzugt gar nicht, enthalten sind, zählen beispielsweise Kokosfettsäureglycerinmono-, -di- und -triester, Butyrospermum Parkii (Shea Butter), Ester von gesättigten, einwertigen C8-C18-Alkoholen mit gesättigten C12-C18-Monocarbonsäuren, wie z. B. Stearyllaurat, Cetearylstearat, Cetylpalmitat und Myristylmyristat, weiterhin lineare gesättigte Alkanole mit 12-30 Kohlenstoffatomen, insbesondere mit 16-22 Kohlenstoffatomen, insbesondere Cetylalkohol, Stearylalkohol, Arachidylalkohol, Behenylalkohol und Lanolinalkohol oder Gemische dieser Alkohole, wie sie bei der technischen Hydrierung von pflanzlichen und tierischen Fettsäuren erhältlich sind, weiterhin Ester und insbesondere Partialester aus einem Polyol mit 2-6 C-Atomen und linearen gesättigten Fettsäuren mit 12-30 C-Atomen, die hydroxyliert sein können. Solche Ester oder Partialester sind z. B. die Mono- und Diester von Glycerin oder Ethylenglycol oder die Monoester von Propylenglycol mit linearen gesättigten C12-C30-Carbonsäuren, die hydroxyliert sein können, insbesondere diejenigen mit Palmitin- und Stearinsäure, die Sorbitanmono-, -di- oder -triester von linearen gesättigten C12-C30-Carbonsäuren, die hydroxyliert sein können, beispielsweise diejenigen von Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder von Mischungen dieser Fettsäuren, die Pentaerythritylmono-, -di-, -tri- und -tetraester und die Methylglucosemono- und -diester von linearen, gesättigten C12-C30-Carbonsäuren, die hydroxyliert sein können, beispielsweise die Mono-, Di-, Tri- und Tetraester von Pentaerythrit mit linearen gesättigten Fettsäuren mit 12-30 Kohlenstoffatomen, die hydroxyliert sein können, weiterhin Ester aus einem gesättigten, einwertigen C16-C60-Alkanol und einer gesättigten C8-C36-Monocarbonsäure, beispielsweise Cetylbehenat, Stearylbehenat und C20-C40-Alkylstearat, Glycerintriester von gesättigten linearen C12-C30-Carbonsäuren, die hydroxyliert sein können, gehärtetes Rizinusöl, Candelillawachs, Carnaubawachs, Bienenwachs, gesättigte lineare C14-C36-Carbonsäuren sowie Mischungen der vorgenannten Substanzen.
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Das Glättungsmittel wird durch Versprühen auf das Haar appliziert. Hierzu ist es bevorzugt als Spray in einem entsprechenden Behälter konfektioniert. Vor Aufsprühen sollte der Behälter bevorzugt geschüttelt werden. Es ist auch möglich, das Glättungsmittel als kit-of-parts zu konfektionieren, wobei die wässrig-alkoholische Phase und die nichtwässrige Phase getrennt vorliegen und erst unmittelbar vor dem Aufbringen auf das Haar vermischt und dann versprüht werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum nicht-chemischen Glätten oder Entkräuseln keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, bei dem das flüssige Mittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche auf das Haar gesprüht und im Haar verteilt wird, das Haar anschließend getrocknet wird und dann unter mechanischer und/oder Wärmeeinwirkung geglättet wird. Das erfindungsgemäße Verfahren hat den Vorteil, dass die Verwendung eines Hilfsmittels wie eines Pinsels oder dergleichen nicht mehr erforderlich ist, da es aufgrund der geringen, wasserähnlichen Viskosität einfach versprühbar ist und die Haarsträhnen gut durchdringt.
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Das Verfahren zum Glätten keratinischer Fasern unter Verwendung des Glättungsmittels gewährleistet weiterhin eine deutlich verringerte Gesamtzeit für das Glätten von Haaren. Genauer kann ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Verfahren zum Glätten keratinischer Fasern die folgenden Schritte aufweisen:
- a. Waschen des Haars mit einem Shampoo,
- b. Aufbringen des Glättungsmittels auf das Haar durch Versprühen ohne vorheriges Trocknen des Haars,
- c. Glätten des Haars unter mechanischer und/oder Wärmeeinwirkung. Bevorzugt erfolgt nach dem Schritt c., dem Glätten des Haars, kein Waschen des Haars mehr. Das Verfahren zum Glätten keratinischer Fasern ist dadurch gegenüber herkömmlichen Glättungsverfahren mit nicht-chemischen Glättungsmitteln deutlich verkürzt.
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Herkömmliche Glättungsverfahren zum nicht-chemischen Glätten beinhalten üblicherweise die Schritte: Waschen des Haars mit einem Shampoo, Trocknen des Haars durch Föhnen, Aufbringen des Glättungsmittels mit einem Pinsel Strähne für Strähne, Trocknen des Haars durch Föhnen, Glätten, wiederum Waschen mit einem Shampoo und Behandeln mit einem Conditioner und Trockenföhnen. Demgegenüber weist das erfindungsgemäße Glättungsverfahren weniger
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Behandlungsschritte auf und auch das Aufbringen des Glättungsmittels selbst kann aufgrund der geringen Viskosität und einfachem Aufsprühen schneller erfolgen. In durchgeführten Vergleichsversuchen ergab sich eine Zeitersparnis von mehr als 30 Minuten. Gleichzeitig wurde eine Glättungswirkung erzielt, die mit der von Spitzenprodukten bekannter nicht-chemischer Glättungsmittel vergleichbar ist. Dies bezieht sich sowohl auf das Erscheinungsbild des Haars unmittelbar nach dem Glätten als auch auf die Dauer der Glättungswirkung. Mit dem Mittel konnte beispielsweise eine hervorragende Glättung des Haars erzielt werden, die bis zu 36 Haarwäschen ohne wesentlichen Verlust der Glättungswirkung überstand.
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Hinsichtlich bevorzugter Ausführungsformen des Verfahrens gilt mutatis mutandis das Gleiche wie in Bezug auf das flüssige Glättungsmittel.
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Tabellarische Übersicht
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Die Zusammensetzung einiger bevorzugter flüssiger Glättungsmittel kann den folgenden Tabellen entnommen werden (Angaben in Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, sofern nicht anders angegeben). Tabelle 1
| Formel 1 | Formel 2 | Formel 3 | Formel 4 |
Pflegestoff (a) | 0,3 bis 15 | 0,5 bis 10 | 1 bis 5 | 1 bis 5 |
Alkohol (b) | 5 bis 35 | 10 bis 30 | 15 bis 25 | 15 bis 25 |
Wasser (c) | 30 bis 80 | 40 bis 65 | 45 bis 55 | 45 bis 55 |
Kosmetisches Öl (d) | 5 bis 40 | 5 bis 30 | 15 bis 25 | 18 bis 22 |
Misc | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
| Formel 5 | Formel 6 | Formel 7 | Formel 8 |
(a) Proteinhydrolysat oder Derivat davon | 0,1 bis 5 | 0,2 bis 4 | 0,3 bis 3 | 0,5 bis 2,5 |
(a) Quartäre Ammoniumverbindung | 0,1 bis 5 | 0,2 bis 4 | 0,3 bis 3 | 0,5 bis 2,5 |
(a) Glycerin | 0,1 bis 5 | 0,2 bis 4 | 0,3 bis 3 | 0,5 bis 2,5 |
(b) Ethanol und/oder Isopropanol | 5 bis 35 | 10 bis 30 | 15 bis 25 | 15 bis 25 |
Wasser (c) | 30 bis 80 | 40 bis 65 | 45 bis 55 | 45 bis 55 |
(d) Cyclopentasiloxan, Cyclohexasiloxan, Dimethylpolysiloxan, Methylphenylpolysiloxan, Hexamethyldisiloxan, Octamethyltrisiloxan, Decamethyltetrasiloxan oder Gemisch zweier oder mehrerer davon | 5 bis 40 | 5 bis 30 | 15 bis 25 | 18 bis 22 |
Misc | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
| Formel 9 | Formel 10 | Formel 11 | Formel 12 |
(a) Keratin-, Kollagen- und/oder Weizenproteinhydrolysat | 0,1 bis 5 | 0,2 bis 4 | 0,3 bis 3 | 0,5 bis 2,5 |
(a) INCI: Cetrimonium Chloride, INCI: Hydroxycetyl Hydroxyethyl Dimonium Chloride und/oder INCI: Quaternium-52 | 0,1 bis 5 | 0,2 bis 4 | 0,3 bis 3 | 0,5 bis 2,5 |
(a) Glycerin | 0,1 bis 5 | 0,2 bis 4 | 0,3 bis 3 | 0,5 bis 2,5 |
Ethanol (b) | 5 bis 35 | 10 bis 30 | 15 bis 25 | 15 bis 25 |
Wasser (c) | 30 bis 80 | 40 bis 65 | 45 bis 55 | 45 bis 55 |
(d) Cyclopentasiloxan | 4,5 bis 30 | 4,5 bis 25 | 10 bis 20 | 13 bis 27 |
(d) Octamethyltrisiloxan | 0,5 bis 15 | 0,5 bis 10 | 2 bis 8 | 3 bis 7 |
Misc | ad 100 | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
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Unter “Misc” sind weitere übliche Bestandteile zu verstehen, wie bspw. Chelatisierungsmittel für Schwermetallionen, Konservierungsmittel, Duftstoffe, Parfüms, pH-Regulierer.
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Bevorzugt gehören zu “Misc“ keine oder nur geringen Mengen an bei 20 °C festen Fettstoffe, so dass das Mittel insgesamt 0,1 Gew.-% oder weniger oder keine bei 20 °C festen Fettstoffe enthält.
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Bevorzugt gehören zu „Misc“ weiterhin keine oder nur geringen Mengen an keratinreduzierenden Substanzen und Formaldehyd, so dass das Mittel insgesamt 0,1 Gew.-% oder weniger oder keine keratinreduzierenden Substanzen und 0,05 Gew.-% oder weniger oder keinen Formaldehyd enthält.
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Beispiele
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Es wurden die in der folgenden Tabelle 1 dargestellten Glättungsmittel hergestellt. Die Mengenangaben bedeuten, sofern nichts anderes angegeben ist, Gewichtsprozent. Bei den Beispielen 1 und 2 handelt es sich um erfindungsgemäße flüssige, zweiphasige Glättungsmittel. Vergleichsbeispiel 1 ist ein herkömmliches cremeförmiges, einphasiges Glättungsmittel. Tabelle 2
Bestandteil | Bsp. 1 | Bsp. 2 | Vergl.-bsp. 1 |
Wässrige Phase | 80 | 80 | Cremige Emulsion, keine getrennten Phasen |
Wasser, demineralisiert | 48,688 | 49,24772 | 47,76 |
D&C VIOLET NO 2 EXTERN | - | 0,00020 | - |
307002 D&C Red No. 33 | - | 0,000080 | - |
Polyquaternium-10 | - | - | 1,2 |
Polyquaternium-7 | - | - | 2,0 |
Lysine HCl | 0,80 | - | - |
Glycerin 99.5% | 1,60 | 1,60 | 1,40 |
Na-Benzoat | - | - | 0,40 |
Dehyquart® A CA | 0,80 | 0,80 | 1,00 |
Citric acid Monohydrate | - | - | 0,05 |
Paraffinum Liquidum | - | - | 1,20 |
PEG-7 Glyceryl Cocoate | - | - | 0,49 |
Parfum 07-10129 | - | - | 0,40 |
Wasser, demineralisiert | - | - | 39,00 |
Dehyquart® E CA | 0,80 | 0,80 | - |
Dehyquart® SP | 0,80 | 0,80 | - |
Nutrilan® Keratin W PP | 0,40 | 0,40 | 0,50 |
Gluadin® WQ PP | 0,80 | 0,80 | - |
Lamequat® L | 0,80 | 0,80 | - |
Croquat® WKPS-LQ-(WD) | 0,16 | 0,16 | - |
ProSina® | 0,08 | 0,08 | - |
Vitamin C | - | - | 0,05 |
PEG-7 Glyceryl Cocoate | 1,60 | 1,60 | - |
Ethanol 96% denat | 22,40 | 22,40 | - |
Parfum Aloe Vera 545 | 0,48 | 0,48 | - |
| - | - | - |
Sodium sulfite, anhydrous | - | - | 0,05 |
Polydimethylsiloxane 60000 cs | - | - | 0,50 |
PEG-7 Glyceryl Cocoate | - | - | 0,50 |
Wasser, demineralisiert | - | - | 1,00 |
Phosphorsäure 85 % | 0,032 | 0,032 | - |
Xiameter® MEM 0949 Emulsion | - | - | 2,00 |
Dow Corning 959 | - | - | 1,00 |
Hydrolyzed Silk Protein | - | - | 0,50 |
| | | |
Ölphase | 20 | 20 | |
Cyclopentasiloxane | 15,0 | 15,0 | 4,5 |
Trisiloxan Fluid 1 cs | 5,0 | 5,0 | 3 |
| | | |
Gesamt | 100 | 100 | 100 |
Erläuterung der Inhaltsstoffe (andere und/oder INCI-Bezeichnung):
Dehyquart
® A-CA INCI: Cetrimonium Chloride
Dehyquart
® E-CA INCI: Hydroxycetyl Hydroxyethyl Dimonium Chloride
Dehyquart
® SP INCI: Quaternium-52
Nutrilan
® Keratin W PP INCI: Hydrolized Keratin
Gluadin
® WQ PP INCI: Laurdimonium Hydroxypropyl Hydrolyzed Wheat Protein
Lamequat
® L INCI: Lauryldimonium hydroxypropyl Hydrolyzed Collagen
Croquat
® WKPS-LQ-(WD): Steardimonium hydroxypropyl Hydrolyzed keratin
ProSina
®: INCI: Hydrolyzed Keratin
Xiameter
® MEM 0949 Emulsion INCI: Amodimethicone and cetrimonium chloride and trideceth-12
Dow Corning 959: INCI: Amodimethicone, Trideceth-12, Cetrimonium Chloride
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Mit den Glättungsmitteln gemäß den Beispielen 1 und 2 wurde folgende Glättungsbehandlung durchgeführt:
Stufe 1: Das Haar wurde mit einem Tiefenreinigungsshampoo 10 min gewaschen. Stufe 2: Das Haar wurde ohne vorheriges Trocknen Strähne für Strähne mit dem jeweiligen Glättungsmittel besprüht und mit Hilfe eines Kamms verteilt (15 min). Das Haar wurde dann trocken geföhnt (20 min) und mit einem Glätteisen Strähne für Strähne nachbehandelt (20 min). Die Gesamtbehandlungszeit betrug damit etwa 65 min.
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Mit dem herkömmlichen cremeförmigen Glättungsmittel des Vergleichsbeispiels 1 wurde folgende Prozedur durchgeführt:
Stufe 1: Das Haar wurde mit einem Tiefenreinigungsshampoo 10 min gewaschen und dann 16 min trocken geföhnt. Stufe 2: Das Glättungsmitel wurde Strähne für Strähne mit Hilfe von Pinsel und Schale auf das Haar aufgetragen (20 min). Das Haar wurde dann trocken geföhnt (33 min) und mit einem Glätteisen Strähne für Strähne nachbehandelt (20 min). Stufe 3: Das Haar wurde erneut gewaschen mit einem Pflegeshampoo und mit einem Conditioner nachbehandelt (13 min). Das Haar wurde dann trocken geföhnt (12,5 min). Die Gesamtbehandlungszeit betrug damit etwa 114,5 min.
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Eigenschaften – Testergebnisse von Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel 1 sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst: Tab. 2
| Beispiel 1 | Vergleichsbeispiel 1 |
Haartyp | Gefärbt, leicht gewellt, gekräuselt |
Verbrauchsmenge | 24,7 g | 41,7 g |
Rückstände an Haar und Kamm | keine | ja |
Föhndauer | Schneller bei Beispiel 1 |
Durchführung der Glättung | Vergleichbar, etwas besser bei Beispiel 1 |
Glättungsergebnis | Griff, Kämmbarkeit, Glanz, Anti-frizz und Glättung besser bei Beispiel 1 |
Glättungsergebnis nach 18 Wäschen | unverändert | unverändert |
Glättungsergebnis nach 36 Wäschen | Geringfügige Zunahme der Wellung | unverändert |
Gesamtbewertung | besser | schlechter |
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Ein Vergleich der Ergebnisse der Glättungsmittel von Beispiel 1 (mit L-Lysin) und Beispiel 2 (ohne L-Lysin) zeigte weiterhin ein etwas besseres Glättungsergebnis unmittelbar nach dem Glätten sowie bessere Kämmbarkeit und besseren Griff für Beispiel 1. Diese Ergebnisse wurden auch nach einer Conditioner-Behandlung des nassen und des trockenen Haars bestätigt.
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Bei verschiedenen auf dem Markt befindlichen cremeförmigen Glättungsmitteln wurden regelmäßig Rückstände nach der Glättungsbehandlung im Haar und auf dem Kamm beobachtet, der Verbrauch an Glättungsmittel war regelmäßig geringer und die Haareigenschaften und das Pflegeergebnis waren insgesamt besser.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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