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Die vorliegende Erfindung betrifft ein kosmetisches Reinigungsmittel mit Mizellen-Technologie, welches eine gegenüber Wasser leicht erhöhte Viskosität aufweist, gute Reinigungseigenschaften und gutes Hautgefühl aufweist und das weiterhin temperaturstabil ist.
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Kosmetische Reinigungsmittel, die mit Mizellen-Technologie arbeiten, bieten Vorteile hinsichtlich der Reinigungswirkung in Verbindung mit guter Pflegewirkung, da Pflegestoffe mit Hilfe der Mizellen in einer für die Haut verwertbaren Form bereitgestellt werden können und gleichzeitig eine hervorragende Reinigungswirkung erzielt wird. Die eingesetzten Mizellen umschließen Verunreinigungen und Make-Up in einer Weise, welches ein mechanisches Einwirken bei der Reinigung, beispielsweise durch Reiben, überflüssig macht.
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Entsprechend finden sich vermehrt Produkte mit Mizellen-Technologie im Handel, bei denen es sich vornehmlich um wasserflüssige Gesichtsreinigungsmittel handelt. Ein Problem wasserflüssiger Produkte kann aber die Dosierbarkeit sein und das Hautgefühl ist häufig verbesserungsfähig. Gelartige Produkte sind ebenfalls auf dem Markt und enthalten bspw. ein Carbomer als Verdickungsmittel. Viskosere, gelartige Reinigungsmittel lassen sich zwar einfacher und dosierter anwenden und bieten eine besseres Hautgefühl, hier besteht aber die Schwierigkeit, eine stabile Verdickung der tensidhaltigen Zusammensetzung über einen längeren Zeitraum oder bei erhöhter Temperatur zu erreichen, insbesondere wenn noch Pflegestoffe wie Öle oder dergleichen enthalten sind.
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Die
WO 96/17591 offenbart Beispiele kosmetischer Reinigungsmittel, die als Bestandteile Cocamidopropylbetain, einen hohen Anteil Glycerin und ein Sodium Polyacrylate Copolymer sowie einen großen Anteil Tenside enthalten. Weiterhin können EO/PO-Blockcopolymere wie Poloxamere enthalten sein.
EP151 0203 A1 offenbart Beispiele kosmetischer Reinigungsmittel, die als Bestandteile Cocamidopropylbetain, Glycerin und ein Carbomer enthalten. Der Tensidanteil in den dort offenbarten Beispielen ist sehr hoch.
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Die
DE 19710149 A1 offenbart Körperreinigungsmittel mit einem Tensidgehalt von mindestens 5 Gew.-%, bei denen kosmetische Wirkstoffe in Form von Lipid-Tensid-Mischmizellen solubilisiert sind.
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Die
US 8 709 385 B2 lehrt die Kombination von Poloxameren mit Carbomeren zur Stabilisierung von pharmazeutischen und kosmetischen Zubereitungen.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein im Vergleich zu Wasser leicht höherviskoses kosmetisches Reinigungsmittel mit Mizellen-Technologie bereitzustellen, das über einen längeren Zeitraum temperaturstabil ist, insbesondere auch dann wenn weitere Bestandteile wie Pflegestoffe, Wirkstoffe oder Trübungsmittel enthalten sind, und eine hervorragende Reinigungswirkung und weitere üblicherweise gewünschte Eigenschaften wie gute Anwendbarkeit, feuchtigkeitsspendende Eigenschaften und Hautgefühl aufweist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft:
- 1. Ein Mizellen enthaltendes kosmetische Reinigungsmittel, welches in einem wässrigen kosmetischen Träger:
- (a) Cocamidopropylbetain in einer Gesamtmenge von 0,063 bis 2 Gew.-%,
- (b) mindestens ein EO/PO-Blockcopolymer der allgemeinen Formel A-B-A, in der A für einen Polyethylenoxidblock und B für einen Polypropylenoxidblock steht, in einer Gesamtmenge von 0,5 bis 2 Gew.-%,
- (c) mindestens ein Carbomer in einer Gesamtmenge von 0,3 bis 0,7 Gew.-% und
- (d) Glycerin in einer Gesamtmenge von 1 bis 5 Gew.-% enthält,
wobei sich die Mengenangaben jeweils auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels beziehen, und
wobei das kosmetische Reinigungsmittel eine Viskosität im Bereich von 2000 mPa.s bis 10000 mPa· s, vorzugsweise von 3500 mPa·s bis 6500 mPa·s (Brookfield Viskosimeter, Spindel 5, 10 UpM, 20°C) aufweist und
wobei das kosmetische Reinigungsmittel ein Trübungsmittel, umfassend Styrene/Acrylates Copolymer (INCI), enthält.
- 2. Mittel nach Punkt 1, welches weiterhin mindestens einen Pflegestoff enthält, der bevorzugt aus kosmetischen Ölen, Pflanzenextrakten, Vitaminen, Provitaminen, Vitaminvorstufen und Gemischen davon ausgewählt ist.
- 3. Mittel nach einem der vorhergehenden Punkte, wobei als der wässrige kosmetische Träger nur Wasser enthalten ist.
- 4. Mittel nach einem der vorhergehenden Punkte, welches 85 Gew.-% oder mehr, vorzugsweise 90 Gew.-% oder mehr Wasser enthält.
- 5. Mittel nach einem der vorhergehenden Punkte, wobei das Cocamidopropylbetain in einer Gesamtmenge von 0,4 bis 1 Gew.-%, bevorzugt in einer Gesamtmenge von 0,4 bis 0,6 Gew.-% enthalten ist, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels.
- 6. Mittel nach einem der vorhergehenden Punkte, wobei das mindestens eine EO/PO-Blockcopolymer in einer Gesamtmenge von 1 bis 2 Gew.-%, bevorzugt 1,3 bis 1,7 Gew.-% enthalten ist, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels.
- 7. Mittel nach einem der vorhergehenden Punkte, wobei das mindestens eine Carbomer in einer Gesamtmenge von 0,4 bis 0,6 Gew.-%, bevorzugt 0,45 bis 0,55 Gew.-% enthalten ist, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels.
- 8. Mittel nach einem der vorhergehenden Punkte, wobei das Glycerin in einer Gesamtmenge von 2 bis 4 Gew.-%, bevorzugt 2,5 bis 3,5 Gew.-% enthalten ist, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels.
- 9. Mittel nach einem der vorhergehenden Punkte, wobei das mindestens eine EO/PO-Blockcopolymer die folgende Formel aufweist: HO(CH2CH2O)x-(CH(CH3)CH2O)y -(CH2CH2O)xCH3, worin der mittlere Zahlenwert für x mehr als 4, bevorzugt mehr als 6 und insbesondere mehr als 8 und der mittlere Zahlenwert für y mehr als 15, bevorzgt mehr als 20 und insbesondere mehr als 25 beträgt.
- 10. Mittel nach einem der vorhergehenden Punkte, welches enthält:
- (a) Cocamidopropylbetain in einer Gesamtmenge von 0,4 bis 1 Gew.-%, bevorzugt von 0,4 bis 0,6 Gew.-%,
- (b) das mindestens eine EO/PO-Blockcopolymer in einer Gesamtmenge von 1 bis 2 Gew.-%, bevorzugt 1,3 bis 1,7 Gew.-%,
- (c) mindestens ein Carbomer in einer Gesamtmenge von 0,4 bis 0,6 Gew.-%, bevorzugt 0,45 bis 0,55 Gew.-%,
- (d) Glycerin in einer Gesamtmenge von 2 bis 4 Gew.-%, bevorzugt 2,5 bis 3,5 Gew.-%,
mindestens einen Pflegestoff, der bevorzugt aus kosmetischen Ölen, Pflanzenextrakten, Vitaminen, Provitaminen, Vitaminvorstufen und Gemischen davon ausgewählt ist, in einer Gesamtmenge von 0,1 bis 2 Gew.-%, bevorzugt 0,2 bis 1 Gew.-%,
ein Trübungsmittel, umfassend Styrene/Acrylates Copolymer (INCI), in einer Gesamtmenge von 0,03 bis 1 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 0,5 Gew.-%, und
mehr als 90 Gew.-% Wasser,
wobei sich die Mengenangaben jeweils auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels beziehen, - 11. Mittel nach einem der vorhergehenden Punkte, bei dem es sich um ein kosmetisches Hautreinigungsmittel, bevorzugt ein Hautreinigungsmittel, insbesondere ein Gesichtsreinigungsmittel handelt.
- 12. Verwendung eines Mittels nach einem der Punkte 1 bis 10 zur Reinigung des Gesichts oder des Körpers.
- 13. Verwendung nach Punkte 13 zur Reinigung und Aufnahme eines oder mehrerer Pflegestoffe in die Haut.
- 14. Verwendung nach Anspruch 13 oder 14 zur Entfernung von Make-up und/oder Augen Make-up und/oder Lippenstift.
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Überraschend wurde festgestellt, dass bei Anwesenheit eines Carbomers in bestimmten Mengen als Verdicker ein mizellenhaltiges gelartiges bzw. gegenüber Wasser leicht höherviskoses kosmetisches Reinigungsmittel mit hervorragender Temperaturstabilität erhalten werden kann, wenn das Mittel eine Kombination von Cocamidopropylbetain, eines EO/PO-Blockcopolymers sowie Glycerin in bestimmten Mengen enthält. Insbesondere ist bei dem erfindungsgemäßen Reinigungsmittel die Stabilität auch dann gegeben, wenn es nicht wasserlösliche Pflegestoffe, Wirkstoffe, Trübungsmittel oder dergleichen enthält. Das erfindungsgemäße Reinigungsmittel weist zudem eine gute Reinigungswirkung, d.h. eine gründliche Reinigung der Haut und eine effektive Entfernung von Make-up, ein gutes Hautgefühl und Gefühl bei der Anwendung, eine gute Verteilbarkeit und insbesondere bei Anwesenheit von Pflegestoffen langanhaltende feuchtigkeitsspendende Eigenschaften auf.
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Unter einer gegenüber Wasser leicht erhöhten Viskosität sind erfindungsgemäß solche Produkte zu verstehen, die eine Viskosität im Bereich von 2000 mPa·s bis 10000 mPa· s, vorzugsweise von 3500 mPa·s bis 6500 mPa·s (Brookfield Viskosimeter, Spindel 5, 10 UpM, 20°C) aufweisen. Die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel haben daher eine Konsistenz, ein einfacheres Auftragen und Dosieren als bei wasserflüssigen Produkten erlaubt.
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Alle physikalischen Angaben in dieser Erfindung beziehen sich auf einen Druck von 1013 mbar, sofern nicht anders angegeben.
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Das Mittel der vorliegenden Erfindung enthält als Komponente (a) Cocamidopropylbetain in einer Menge von 0,063 Gew.-%, bis 2 Gew.-%. Die Untergrenze von 0,063 Gew.-% entspricht der kritischen Mizellbildungskonzentration (CMC) von Cocamidopropylbetain. Der Cocamidopropylbetaingehalt beträgt bevorzugt 0,4 bis 1,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,4 bis 0,6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Reinigungsmittels.
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Als weiteren wesentlichen Bestandteil enthält das erfindungsgemäße kosmetische Reinigungsmittel (b) mindestens ein EO/PO-Blockcopolymer der allgemeinen Formel A-B-A, in der A für einen Polyethylenoxidblock und B für einen Polypropylenoxidblock steht, in einer Gesamtmenge von 0,5 bis 2 Gew.-%. Die Gesamtmenge der Komponente (b) beträgt bevorzugt 1,0 bis 2,0 Gew.-%, weiter bevorzugt 1,3 bis 1,7 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Reinigungsmittels.
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In bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung weisen besonders geeignete EO/PO-Blockpolymere Molgewichte mit bevorzugt einem mittleren Zahlenwert im Bereich von 1000-20000, mehr bevorzugt im Bereich von 1000-10000, besonders bevorzugt von 1000-8000 und insbesondere bevorzugt von 2000-7000 auf. Die mittleren Molgewichte können beispielsweise bestimmt werden, indem die Hydroxylnummern (Hydroxyl value) der Polymere bestimmt, und dieser Wert in die Molmasse umgerechnet wird.
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Es wurde gefunden, dass insbesondere solche EO/PO-Blockpolymere erfindungsgemäß geeignet sind, die bevorzugt 20% bis 60%, weiter bevorzugt 25% bis 55%, besonders bevorzugt 30% bis 50% und insbesondere bevorzugt 35% bis 45% EO-Gruppen enthalten.
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Weiterhin sind erfindungsgemäß solche EO/PO-Blockpolymere bevorzugt, die der folgenden Formel entsprechen: HO(CH2CH2O)x-(CH(CH3)CH2O)y-(CH2CH2O)xCH3, wobei der mittlere Zahlenwert für x bevorzugt mehr als 4, mehr bevorzugt mehr als 6 und insbesondere bevorzugt mehr als 8, und der mittlere Zahlenwert für y bevorzugt mehr als 15 mehr bevorzugt mehr als 20 und insbesondere bevorzugt mehr als 25 beträgt.
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Im Handel erhältliche, besonders geeignete EO/PO-Blockpolymere sind beispielsweise die unter der INCI-Bezeichnung Poloxamer bekannten Polymere, wie die „Pluronic-Serie<O>“ von der Firma BASF oder die Synperonic<®>PE-Serie von der Firma Croda. Besonders bevorzugt sind u.a. die unter den INCI-Bereichnungen Poloxamer 181 , 182, 184, 188, 234, 238, 282 und 404 bekannten Poloxamere, insbesondere bevorzugt sind Poloxamer 181 , 182, 184 und 188, wobei Poloxamer 184 am bevorzugtesten ist. Poloxamer 184 ist im Handel beispielsweise unter der Bezeichnung Synperonic® PE L64 (Croda) erhältlich.
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Neben den Komponenten (a) und (b) können in Ausführungsformen der Erfindung weitere Substanzen mit emulgierender Wirkung enthalten sein, z. B. ethoxylierte nichtionische Tenside. Hierzu gehören beispielsweise ethoxylierte Fettalkohole wie Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol, Arachylalkohol und Behenylalkohol Anlagerungsprodukte von 20 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl. Ein erfindungsgemäß bevorzugtes ethoxyliertes nichtionisches Tensid ist PEG-40 Hydrogenated Castor Oil. Die weitere Substanz mit emulgierender Wirkung ist bevorzugt in einer Gesamtmenge von weniger als 1 Gew.-% enthalten, bevorzugt 0,1 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels. Die Gesamtmenge aller in dem erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel enthaltenen Tenside, also Bestandteil (a), (b) und gegebenenfalls weitere Tenside, beträgt bevorzugt weniger als 5 Gew.-%, weiter bevorzugt 2 bi s 5 Gew.% oder 2 bis 4 Gew.-%.
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Als Verdickungsmittel enthält das erfindungsgemäße kosmetische Reinigungsmittel als Komponente (c) mindestens ein Carbomer, wobei die Gesamtmenge an Carbomer 1 bis 5 Gew.-% beträgt. Die Gesamtmenge des Carbomers (b) beträgt bevorzugt 0,4 bis 0,6 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,45 bis 0,55 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Reinigungsmittels. Unter den Begriff „Carbomere“ fallen erfindungsgemäß Homo- und Copolymere von Acrylsäuren, insbesondere anionische Homo- und Copolymere von Acrylsäuren, die unvernetzt oder vernetzt sein können. Solche Verbindungen sind im Handel zum Beispiel unter den Bezeichnungen Carbomer® oder Carbopol® erhältlich. Ein erfindungsgemäß besonders bevorzugtes Handelsprodukt ist Carbopol® Ultrez 30 (Lubrizol).
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Es ist ein weiteres wesentliches Element der vorliegenden Erfindung, dass das kosmetische Reinigungsmittel Glycerin in einer Menge von 1,0 bis 5,0 Gew.-% enthält, bevorzugt 2,0 bis 4,0 Gew.-%, bevorzugt 2,5 bis 3,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels.
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Weiterhin enthält das kosmetische Reinigungsmittel einen wässrigen kosmetischen Träger, wobei in dieser Erfindung das Glycerin nicht zu dem Träger gehört. Der kosmetische Träger kann neben Wasser in geringen Mengen Alkohole wie Ethanol oder Isopropanol enthalten solange die Mizellen dadurch nicht zerstört werden. Bevorzugt ist in dieser Erfindung als kosmetischer Träger aber nur Wasser vorgesehen. Der Wassergehalt des erfindungsgemäßen kosmetischen Reinigungsmittels ist bevorzugt größer als 85 Gew.-%, weiter bevorzugt 90 bis 95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels.
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Das erfindungsgemäße kosmetische Reinigungsmittel enthält Mizellen, die aus dem enthaltenen Cocamidopropylbetain und dem EO/PO-Blockcopolymer gebildet werden. Die Größe der Mizellen liegt im Nanobereich, beispielsweise im Bereich von bis zu etwa 500 nm. Bevorzugt ist eine mittlere Mizellgröße von bis zu 300 nm, bis zu 100 nm oder bis zu 50 nm, so dass die Mittel, sofern keine trübenden Bestandteile enthalten sind, klar erscheinen. Die Untergrenze der mittleren Mizellgröße liegt beispielsweise bei 5 nm oder 10 nm. Die mittlere Mizellgröße kann geeigneterweise durch dynamische Lichtstreuungsmethoden bestimmt werden. Häufig wird aber ein trübes Erscheinungsbild gewünscht, so dass die erfindungsgemäßen Reinigungsmittel ein Trübungsmittel enthalten. Das Trübungsmittel umfasst Styrene/Acrylates Copolymer. Dieses ist im Handel beispielsweise unter der Bezeichnung Opulyn® 301 (Dow Chemical) erhältlich. Das Trübungsmittel kann beispielsweise in einer Menge von 0,03 bis 1 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,05 bis 0,1 Gew.-% enthalten sein, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels.
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In bevorzugten Ausführungsformen enthält das erfindungsgemäße kosmetische Reinigungsmittel weiterhin mindestens einen Pflegestoff, der bevorzugt aus kosmetischen Ölen, Pflanzenextrakten, Vitaminen, Provitaminen, Vitaminvorstufen und Gemischen davon ausgewählt ist. Bei diesen gegebenenfalls weiterhin enthaltenen Bestandteilen handelt es sich bevorzugt um wasserunlösliche, lipidlösliche Stoffe, die zumindest teilweise, bevorzugt weitgehend oder ganz in den Mizellen solubilisiert sind.
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Erfindungsgemäß verwendbare kosmetische Öle sind ausgewählt aus den Estern der linearen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten Fettalkohole mit 2 - 30 Kohlenstoffatomen mit linearen oder verzweigten gesättigten oder ungesättigten Fettsäuren mit 2 - 30 Kohlenstoffatomen, die hydroxyliert sein können. Dazu zählen Cetyl-2-ethylhexanoat (z.B. Schercemol® CO Ester), 2-Hexyldecylstearat (z. B. Eutanol® G 16 S), 2-Hexyldecyllaurat, Isodecylneopentanoat, Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat (z. B. Cegesoft® C 24) und 2-Ethylhexylstearat (z. B. Cetiol® 868). Ebenfalls bevorzugt sind Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopropylisostearat, Isopropyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat, Isocetylstearat, Isononylisononanoat, Isotridecylisononanoat, Cetearylisononanoat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Ethylhexylisostearat, 2-Ethylhexylcocoat, 2-Octyldodecylpalmitat, Butyloctansäure-2-butyloctanoat, Diisotridecylacetat, n-Butylstearat, n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat, Ethylenglycoldioleat und Ethylenglycoldipalmitat.
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte Öle sind ausgewählt aus natürlichen und synthetischen Kohlenwasserstoffen, besonders bevorzugt aus Mineralölen, Paraffinölen, C18-C30-lsoparaffinen, insbesondere Isoeicosan, Polyisobutene und Polydecene, die beispielsweise unter der Bezeichnung Emery® 3004, 3006, 3010 oder unter der Bezeichnung Ethylflo® von Albemarle oder Nexbase® 2004G von Nestle erhältlich sind, weiterhin ausgewählt aus C8-C16-lsoparaffinen, insbesondere aus Isodecan, Isododecan, Isotetradecan und Isohexadecan sowie Mischungen hiervon, sowie 1 ,3-Di-(2-ethylhexyl)-cyclohexan (erhältlich z. B. unter dem Handelsnamen Cetiol® S von BASF).
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte Öle sind ausgewählt aus den Benzoesäureestern von linearen oder verzweigten C8-22-Alkanolen. Besonders bevorzugt sind Benzoesäure-C12-C15-alkylester, z. B. erhältlich als Handelsprodukt Finsolv® TN, Benzoesäureisostearylester, z. B. erhältlich als Handelsprodukt Finsolv® SB, Ethylhexylbenzoat, z. B. erhältlich als Handelsprodukt Finsolv® EB, und Benzoesäureoctyldocecylester, z. B. erhältlich als Handelsprodukt Finsolv® BOD.
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte Öle sind ausgewählt aus Fettalkoholen mit 6 - 30 Kohlenstoffatomen, die ungesättigt oder verzweigt und gesättigt oder verzweigt und ungesättigt sind. Die verzweigten Alkohole werden häufig auch als Guerbet-Alkohole bezeichnet, da sie nach der Guerbet-Reaktion erhältlich sind. Bevorzugte Alkoholöle sind 2-Hexyldecanol (Eutanol® G 16), 2-Octyldodecanol (Eutanol® G), 2-Ethylhexylalkohol und Isostearylalkohol.
Weitere bevorzugte Öle sind ausgewählt aus Mischungen aus Guerbetalkoholen und Guerbetalkoholestern, z.B. dem Handelsprodukt Cetiol® PGL (2-Hexyldecanol und 2-Hexyldecyllaurat).
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Öle sind ausgewählt aus den Triglyceriden (= Dreifachestern des Glycerins) von linearen oder verzweigten, gesättigten oder ungesättigten, gegebenenfalls hydroxylierten C8-30-Fettsäuren. Besonders bevorzugt kann die Verwendung natürlicher Öle, z.B. Amaranthsamenöl, Aprikosenkernöl, Arganöl, Avocadoöl, Babassuöl, Baumwollsaatöl, Borretschsamenöl, Camelinaöl, Distelöl, Erdnussöl, Granatapfelkernöl, Grapefruitsamenöl, Hanföl, Haselnussöl, Holundersamenöl, Johannesbeersamenöl, Jojobaöl, Leinöl, Macadamianussöl, Maiskeimöl, Mandelöl, Marulaöl, Nachtkerzenöl, Olivenöl, Palmöl, Palmkernöl, Paranussöl, Pekannussöl, Pfirsichkernöl Rapsöl, Rizinusöl, Sanddornfruchtfleischöl, Sanddornkernöl, Sesamöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Traubenkernöl, Walnussöl, Wildrosenöl, Weizenkeimöl, und die flüssigen Anteile des Kokosöls und dergleichen sein. Bevorzugt sind insbesondere Mandelöl (Prunus Anygdalus Dulcis Oil) und/oder Arganöl (Argania Spinos Kernel Oil). Entsprechende Öle sind beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen Aquasiloil Sweet Almond und Aquasiloil Argan von der Firma Greentech erhältlich.
Bevorzugt sind aber auch synthetische Triglyceridöle, insbesondere Capric/ Caprylic Triglycerides, z. B. die Handelsprodukte Myritol® 318, Myritol® 331 (BASF) oder Miglyol® 812 (Hüls) mit unverzweigten Fettsäureresten sowie Glyceryltriisostearin mit verzweigten Fettsäureresten.
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Weitere erfindungsgemäß besonders bevorzugte kosmetische Öle sind ausgewählt aus den Dicarbonsäureestern von linearen oder verzweigten C2-C10-Alkanolen, insbesondere Diisopropyladipat, Di-n-butyladipat, Di-(2-ethylhexyl)adipat, Dioctyladipat, Diethyl-/Di-n-butyl/ Dioctylsebacat, Diisopropylsebacat, Dioctylmalat, Dioctylmaleat, Dicaprylylmaleat, Diisooctylsuccinat, Di-2-ethylhexylsuccinat und Di-(2-hexyldecyl)-succinat.
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Öle sind ausgewählt aus den Anlagerungsprodukten von 1 bis 5 Propylenoxid-Einheiten an ein- oder mehrwertige C8-22-Alkanole, wie Octanol, Decanol, Decandiol, Laurylalkohol, Myristylalkohol und Stearylalkohol, z. B. PPG-2-Myristylether und PPG-3-Myristylether (Witconol® APM).
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Öle sind ausgewählt aus den Anlagerungsprodukten von mindestens 6 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxid-Einheiten an ein- oder mehrwertige C3-22-Alkanole wie Glycerin, Butanol, Butandiol, Myristylalkohol und Stearylalkohol, die gewünschtenfalls verestert sein können, z. B. PPG-14-Butylether (Ucon Fluid® AP), PPG-9-Butylether (Breox® B25), PPG-10-Butandiol (Macol® 57), PPG-15-Stearylether (Arlamol® E) und Glycereth-7-diisononanoat.
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Öle sind ausgewählt aus den C8-C22-Fettalkoholestern einwertiger oder mehrwertiger C2-C7-Hydroxycarbonsäuren, insbesondere die Ester der Glycolsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Citronensäure und Salicylsäure. Solche Ester auf Basis von linearen C14/15-Alkanolen, z. B. C12-C15-Alkyllactat, und von in 2-Position verzweigten C12/13-Alkanolen sind unter dem Warenzeichen Cosmacol® von der Firma Nordmann, Rassmann GmbH & Co, Hamburg, zu beziehen, insbesondere die Handelsprodukte Cosmacol® ESI, Cosmacol® EMI und Cosmacol® ETI.
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Weitere erfindungsgemäß bevorzugte kosmetische Öle sind ausgewählt aus den symmetrischen, unsymmetrischen oder cyclischen Estern der Kohlensäure mit C
3-22-Alkanolen, C
3-22-Alkandiolen oder C
3-22-Alkantriolen, z. B. Dicaprylylcarbonat (Cetiol
® CC) oder die Ester gemäß der Lehre der
DE 19756454 A1 , insbesondere Glycerincarbonat.
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Weitere kosmetische Öle, die erfindungsgemäß bevorzugt sein können, sind ausgewählt aus den Estern von Dimeren ungesättigter C12-C22-Fettsäuren (Dimerfettsäuren) mit einwertigen linearen, verzweigten oder cyclischen C2-C18-Alkanolen oder mit mehrwertigen linearen oder verzweigten C2-C6-Alkanolen.
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Weitere kosmetische Öle, die erfindungsgemäß geeignet sind, sind ausgewählt aus den Siliconölen, zu denen z. B. Dialkyl- und Alkylarylsiloxane, wie beispielsweise Cyclopentasiloxan, Cyclohexasiloxan, Dimethylpolysiloxan und Methylphenylpolysiloxan, aber auch Hexamethyldisiloxan, Octamethyltrisiloxan und Decamethyltetrasiloxan zählen. Bevorzugt können flüchtige Siliconöle sein, die cyclisch sein können, wie z. B. Octamethylcyclotetrasiloxan, Decamethylcyclopentasiloxan und Dodecamethylcyclohexasiloxan sowie Mischungen hiervon, wie sie z. B. in den Handelsprodukten DC 244, 245, 344 und 345 von Dow Corning enthalten sind. Ebenfalls geeignet sind flüchtige lineare Siliconöle, insbesondere Hexamethyldisiloxan (L2), Octamethyltrisiloxan (L3), Decamethyltetrasiloxan (L4) sowie beliebige Zweier- und Dreiermischungen aus L2, L3 und/ oder L4, bevorzugt solche Mischungen, wie sie z. B. in den Handelsprodukten DC 2-1184, Dow Corning® 200 (0,65 cSt) und Dow Corning® 200 (1,5 cSt) von Dow Corning enthalten sind. Bevorzugte nichtflüchtige Siliconöle sind ausgewählt aus höhermolekularen linearen Dimethylpolysiloxanen, im Handel erhältlich z. B. unter der Bezeichnung Dow Corning® 190, Dow Corning® 200 Fluid mit kinematischen Viskositäten (25°C) im Bereich von 5 - 100 cSt, bevorzugt 5 - 50 cSt oder auch 5 - 10 cSt, und Dimethylpolysiloxan mit einer kinematischen Viskosität (25°C) von etwa 350 cSt. Es kann erfindungsgemäß bevorzugt sein, Mischungen der vorgenannten Öle einzusetzen.
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Bevorzugt können die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel weiterhin mindestens einen Partialester aus einem Polyol mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen und linearen gesättigten Carbonsäuren mit 12 bis 30, insbesondere 14 bis 22 Kohlenstoffatomen, wobei die Partialester hydroxyliert sein können, in einer Gesamtmenge von 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 3,0 bis 8,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten. Solche Partialester sind insbesondere die Mono- und Diester von Glycerin oder die Monoester von Propylenglycol oder die Mono- und Diester von Ethylenglycol oder die Mono-, Di-, Tri- und Tetraester von Pentaerythrit jeweils mit linearen gesättigten C12 - C30-Carbonsäuren, welche hydroxyliert sein können, insbesondere diejenigen mit Palmitin- und Stearinsäure, die Sorbitanmono-, -di- oder -triester von linearen gesättigten C12 - C30-Carbonsäuren, welche hydroxyliert sein können, insbesondere diejenigen von Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder von Mischungen dieser Fettsäuren und die Methylglucosemono- und -diester von linearen gesättigten C12 - C30-Carbonsäuren, welche hydroxyliert sein können.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel mindestens einen Polyolpartialester, ausgewählt aus Glycerinmonostearat, Glycerinmonopalmitat, Glycerindistearat, Glycerindipalmitat, Ethylenglycolmonostearat, Ethylenglycolmonopalmitat, Ethylenglycoldistearat, Ethylenglycoldipalmitat, sowie Mischungen hiervon, insbesondere Mischungen aus Glycerinmonostearat, Glycerinmonopalmitat, Glycerindistearat und Glycerindipalmitat enthalten.
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Die kosmetischen Öle können in den erfindungsgemäßen Mittel bevorzugt in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 1 Gew.-%, bevorzugter 0,02 bis 0,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,03 bis 0,2 Gew.-% oder 0,05 bis 0,1 Gew.-% enthalten sein, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels.
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Als Pflegestoffe kommen erfindungsgemäß weiterhin Pflanzenextrakte in Frage. Ein Extrakt im Sinne der vorliegenden Anmeldung ist ein Stoff oder Stoffgemisch, welches durch Extraktion und teilweises oder völliges Eindampfen der Extraktionslösung gewonnen wurde. Man unterscheidet nach der Beschaffenheit Trockenextrakte d.h. bis zur Trockene eingedampfte Extrakte, Fluidextrakte d.h. mit Lösungsmitteln so hergestellte Extrakte, dass aus einem Teil Droge höchstens 2 Teile Fluid-Extrakt gewonnen werden, zähflüssige Extrakte bzw. Dickextrakte, d.h. Extrakte, bei denen ein Teil des Lösungsmittels verdampft wird.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Extrakte werden aus den jeweiligen Pflanzenteilen deren Gemischen durch Extraktion vorzugsweise mit organischen Lösemitteln, Wasser oder Gemischen daraus, gewonnen. Bevorzugt geeignete organische Lösemittel sind Ketone (z.B. Aceton), Ether, Ester, Alkohole oder halogenierte Kohlenwasserstoffe. Besonders bevorzugte Extraktionsmittel sind Wasser und/oder Alkohole. Unter den Alkoholen sind dabei (C1 bis C6)- Alkohole, wie Ethanol und Isopropanol und zwar sowohl als alleiniges Extraktionsmittel als auch in Mischung mit Wasser, bevorzugt. Besonders bevorzugte Extraktionsmittel sind Wasser, Ethanol, 2-Propanol, 1,2-Propylenglycol, 1,3-Butylenglycol, ganz besonders bevorzugt sind Wasser, Ethanol, 2-Propanol und 1,2-Propylenglycol sowie Mischungen hiervon, z. B. eine Mischung 1,2-Propylenglycol/ Wasser im Verhältnis 4:1.
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Die Extraktion wird bevorzugt bei einer Temperatur von 25°C bis 90°C durchgeführt. Erfindungsgemäß sind beispielsweise Extrakte aus Blauer Lotus (Nymphaea caerulea), Kirschblüten (Prunus Serrulata Flower Extract), Jojoba, Grüner Tee, Eichenrinde, Brennessel, Hamamelis, Hopfen, Henna, Kamille, Klettenwurzel, Schachtelhalm, Weißdorn, Lindenblüten, Mandel, Aloe Vera, Fichtennadel, Roßkastanie, Sandelholz, Wacholder, Kokosnuss, Mango, Aprikose, Apfel, Apfelkernen, Traube, Traubenkernen, Limone, Weizen, Kiwi, Melone, Orange, Grapefruit, Salbei, Rosmarin, Birke, Malve, Baldrian, Wiesenschaumkraut, Quendel, Schafgarbe, Thymian, Melisse, Hauhechel, Huflattich, Eibisch, Meristem, Ginseng, Kaffee, Kakao, Moringa, Ingwerwurzel, ayurvedische Pflanzenextrakte (wie insbesondere Aegle Marmelos (Bilwa), Cyperus Rotundus (Nagar Motha), Emblica Officinalis (Amalki), Morida Citrifolia (Ashyuka), Tinospora Cordifolia (Guduchi), Santalum album, (Chandana), Crocus Sativus (Kumkuma), Cinnamonum Zeylanicum und Nelumbo Nucifera (Kamala)), Süßgräser, (wie Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Dinkel, Mais, die verschiedenen Sorten der Hirse (Rispenhirse, Fingerhirse, Kolbenhirse als Beispiele), Zuckerrohr, Weidelgras, Wiesenfuchsschwanz, Glatthafer, Straußgras, Wiesenschwingel, Pfeifengras, Bambus, Baumwollgras, Lampenputzergräser, Andropogonodeae (Imperata Cylindrica auch Flammengras oder Cogon Gras genannt), Büffelgras, Schlickgräser, Hundszahngräser, Liebesgräser, Cymbopogon (Zitronengras), Oryzeae (Reis), Zizania (Wildreis), Strandhafer, Staudenhafer, Honiggräser, Zittergräser, Rispengräser, Quecken, Echinacea (insbesondere Echinacea angustifolia DC, Echinacea paradoxa (Norton), Echinacea simulata, E. atrorubens, E. tennesiensis, Echinacea strigosa (Mc Gregor), Echinacea laevigata, Echinacea purpurea (L.) Moench und Echinacea pallida (Nutt)), aller Arten von Wein sowie Perikarp von Litchie chinensis geeignet. Bevorzugt sind Extrakte aus Blauer Lutus (Nymphaea caerulea) und/oder Kirschblüten (Prunus Serrulata Flower Extract).
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Die Pflanzenextrakte können erfindungsgemäß sowohl in reiner als auch in verdünnter Form eingesetzt werden. Bezogen auf das Gesamtgewicht enthält das kosmetische Mittel bevorzugt 0,01 bis 1 Gew.-%, bevorzugter 0,01 bis 0,2 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,02 bis 0,1 Gew.-% oder 0,02 bis 0,05 Gew.-% des Pflanzenextrakts, wobei sich die Gewichtsangaben auf den Wirkstoffgehalt des Pflanzenextrakts beziehen.
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In weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen mindestens ein Vitamin, Provitamin oder eine als Vitaminvorstufe bezeichnete Verbindung aus den Vitamingruppen A, B, C und E und den Estern der vorgenannten Substanzen. In bevorzugten Ausführungsformen wird Panthenol eingesetzt.
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Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Zusammensetzungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sie mindestens ein Vitamin, Provitamin oder eine als Vitaminvorstufe bezeichnete Verbindung aus den Vitamingruppe A oder mindestens einen Ester hiervon in Gesamtmengen von 0,001 bis 2 Gew.-%, bevorzugt 0,05 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, enthalten.
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Die Gesamtmenge an Pflegestoffen, einschließlich kosmetischen Ölen, Pflanzenextrakten, Vitaminen, Provitaminen, Vitaminvorstufen, nicht jedoch Glycerin, die in dem erfindungsgemäßen Mittel enthalten sein können, ist bevorzugt im Bereich von 0,1 bis 2 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,2 bis 1 Gew.-%, noch bevorzugter 0,3 bis 0,8 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge des kosmetischen Mittels.
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Die Mittel der vorliegenden Erfindung können weitere übliche Bestandteile von kosmetischen Reinigungsmitteln enthalten, wie beispielsweise Konservierungsmittel, Farbstoffe, Duftstoffe/Parfüms, Mittel zur Einstellung des pH.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Mittel zur Reinigung des Gesichts oder des Körpers, wobei bevorzugt die Aufnahme eines oder mehrerer Pflegestoffe in die Haut erfolgt.
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Das erfindungsgemäße Mittel ist insbesondere gut zur Entfernung von Make-up, Augen Make-up und Lippenstift geeignet.
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Beispiele
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Es wurden die in der folgenden Tabelle 1 dargestellten kosmetischen Reinigungsmittel hergestellt. Die Mengenangaben bedeuten, sofern nichts anderes angegeben ist, Gewichtsprozent und Aktivstoffgehalt. Tab. 1
Rohstoff | Beispiel 1 (Mizellen-Gesichtsreinigungsmittel, stark pflegend) | Beispiel (Mizellen-Gesichtsreinigungsmittel, pflegend) |
Wasser | 92,587417 | 92,385266 |
Glycerin | 3,23125 | 2,99125 |
Poloxamer 184 | 1,49925 | 1,49925 |
Cocamidopropyl Betaine | 0,57 | 0,57 |
Panthenol | 0,525 | 0,525 |
Prunus Serrulata Flower Extract | 0,015 | - |
Prunus Amygdalus Dulcis Oil | 0,0625 | - |
Nymphaea Caerulea Flower Extract | - | 0,0375 |
Argania Spinosa Kernel Oil | - | 0,0625 |
Lysine | 0,05 | 0,05 |
Sodium Carbomer | 0,5405 | 0,5405 |
Propylene Glycol | - | 0,41975 |
PEG-40 Hydrogenated Castor Oil | 0,135 | 0,135 |
Sodium Chloride | 0,11626 | 0,116257 |
Styrene/Acrylates Copolymer | 0,08 | 0,08 |
Parfüm | 0,187598 | 0,187598 |
Sodium Benzoate | 0,4 | 0,4 |
Cl 16035 | 0,000225 | 0,000027 |
Cl 42090 | - | 0,000102 |
Gesamt | 100 | 100 |
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Die in Tabelle 1 aufgeführten Reinigungsmittel wurden auf ihre Stabilität, Viskosität, Reinigungswirkung, feuchtigkeitsspendende Eigenschaften und kosmetische Akzeptanz untersucht.
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Die Viskosität beider Beispielrezepturen lag zwischen 3500 und 6500 mPas, so dass die Rezepturen gut entnehmbar, dosierbar und verteilbar waren.
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Die Stabilität wurde bei 0°C, 23°C, 40 °C, 50 und 60 °C. untersucht. Überraschenderweise waren die Beispielrezepturen bei allen Temperaturen nach 6 und 12 Wochen unverändert, also stabil bzw. hitzestabil. Dagegen waren Vergleichsrezepturen bei 0°C, 50°C und 60 °C ohne Verwendung von Carbomer bereits nach zwei Wochen nicht mehr stabil, was sich in einer Sedimentation des Trübungsmittels (Styrene/Acyrylates Copolymer) zeigte.
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Es wurde weiterhin eine gute Reinigungsleistung der Beispielrezepturen im dermatologischen Gebrauchstest (DUT) mit 30 Probanden über 3 Wochen bestätigt:
- 76 % der Probanden bestätigten, dass das Produkt reinigt und erfrischt,
- 76 % der Probanden bestätigten, dass das Produkt die Haut gründlich reinigt,
- 76 % der Probanden bestätigten, dass das Produkt intensiv Make-up entfernt,
- 83 % der Probanden bestätigten, dass das Produkt intensiv Lippenstift entfernt.
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In einer Corneometerstudie wurde weiterhin eine hochsignifikante Verbesserung der Hautfeuchtigkeit bis zu 24 Stunden nach Einmalanwendung der Rezepturen bestätigt.
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Schließlich wurde die kosmetische Akzeptanz der Beispielrezepturen im dermatologischen Gebrauchstest (DUT) mit 30 Probanden über 3 Wochen bewertet:
- 80 % der Probanden bewerteten die Verteilbarkeit als sehr gut bis gut,
- 70 % der Probanden bewerteten das Hautgefühl während der Anwendung als sehr gut bis gut,
- 83 % der Probanden bewerteten das Aussehen als sehr gut bis gut.