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Die Erfindung betrifft eine Lagervorrichtung für die Antriebswelle einer teleskopierbaren Hubsäule sowie einen Möbelunterbau.
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Bei ergonomisch konzipierten Arbeitsplätzen werden zunehmend höhenverstellbare Bürotische eingesetzt, um den individuellen Bedürfnissen der Benutzer ausreichend Rechnung tragen zu können. Die Möbelunterbauten bzw. Tischgestelle weisen dazu sogenannte Teleskop- oder Hubsäulen mit variabel einstellbarer Auszugslänge auf. Zur Auszugslängenverstellung der Hubsäule bzw. des Möbelunterbaus kommen neben federgestützten Systemen insbesondere elektromotorische Systeme zum Einsatz, die besonders benutzerfreundlich sind. Bei einer Bauart dieser elektromotorischen Systeme muss eine Antriebswelle bzw. Antriebsspindel der Hubsäule einenends an einem Motorträger rotierbar befestigt und mit einem am Motorträger gehaltenen Motor verkoppelt werden.
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Für den Anschluss der Antriebswelle am Motorträger werden in der Praxis Lagervorrichtungen eingesetzt, deren Montage sich jedoch häufig schwierig und zeitaufwändig gestaltet. Auch kann es bei den bekannten Lagervorrichtungen nicht zuletzt aufgrund deren Anzahl an Bauteilen zu einer fehlerhaften Montage und deshalb zu Funktionsstörungen bzw. als störend empfundenen Geräuschentwicklungen bzw. Funktionsausfällen der Hubsäule und des Möbelunterbaus kommen.
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Eine Lagervorrichtung ist z. B. aus der
EP 1 621 055 B1 bekannt geworden. Die Lagervorrichtung weist eine Lagerhülse auf, die innenumfangsseitig eine Aufnahmenut für ein auf die Antriebswelle aufsteckbares Wälzlager bildet. Die Lagerhülse weist außenseitig einen ringförmigen Stützflansch auf, der sich einenends von der Lagerhülse in einer zur Längsachse der Lagerhülse radialen Richtung nach außen wegerstreckt, um für den Motorträger ein Auflager zu bilden. Der Stützflansch der Lagerhülse wird am Motorträger mittels herkömmlicher Schrauben festgeschraubt.
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Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, eine kostengünstig zu fertigende Lagervorrichtung anzugeben, mittels derer die Gewindespindel einer Hubsäule reibungsarm, mit nur geringem Aufwand und zuverlässig sowie vorzugsweise auch geräuschhemmend mit einem Motorträger für einen mit der Antriebswelle zu verkoppelnden Antriebsmotor montierbar ist. Darüber hinaus ist es die Aufgabe der Erfindung, einen besonders einfach zu montierenden Möbelunterbau anzugeben.
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Die die Lagervorrichtung betreffende Aufgabe wird durch eine Lagervorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Der erfindungsgemäße Möbelunterbau weist die in Anspruch 11 angegebenen Merkmale auf.
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Die erfindungsgemäße Lagervorrichtung umfasst eine Lagerhülse mit einer ersten Halbschale und mit einer zweiten Halbschale, die miteinander verrastet sind, wobei die Lagerhülse innenumfangsseitig eine Aufnahmenut für ein auf die Antriebswelle aufsteckbares Wälzlager bildet und außenseitig einen ringförmigen Stützflansch aufweist, der sich einenends von der Lagerhülse in einer zur Längsachse der Lagerhülse radialen Richtung nach außen wegerstreckt, um für den Motorträger ein Auflager zu bilden. Die Lagervorrichtung weist einen Sicherungsring auf, der auf der Lagerhülse in axialer Richtung lagefixierbar ist, um den Motorträger zwischen dem Lagerflansch und dem Sicherungsring zu fixieren, sodass der Motorträger zwischen dem Stützflansch und dem Sicherungsring geklemmt gehalten angeordnet ist. Die Lagerhülse und der Sicherungsring sind erfindungsgemäß über eine Gewindepaarung oder eine Bajonettverbindung miteinander verkoppelbar. Dadurch kann ein zuverlässiger Sitz des Sicherungsrings auf der Lagerhülse und damit eine mechanisch stabile Befestigung der Lagerhülse am Motorträger erreicht werden. Die erfindungsgemäße Lagervorrichtung erlaubt eine sichere und einfache Montage der Antriebswelle bzw. Antriebsspindel einer Hubsäule an einem Motorträger. Zusätzliche Befestigungsmittel, wie etwa Befestigungsschrauben oder -muttern zur Befestigung der Lagerhülse an dem Motorträger erübrigen sich. Dadurch, dass die Montagehülse eine Aufnahme für ein Wälzlager bildet, kann eine besonders reibungs- und verschleißarme sowie auch geräuscharme rotierbare Lagerung der Antriebswelle am Motorträger ermöglicht werden. Aufgrund der zweiteiligen Bauweise der Lagerhülse wird darüber hinaus die Aufnahme des Wälzlagers in der Lagerhülse weiter vereinfacht. So müssen die Halbschalen der Lagerhülse lediglich an dem Wälzlager radial angelegt und miteinander verrastet werden. Dies kann bereits ab Werk oder aber erst vor Ort beim Zusammenbau des Möbelunterbaus erfolgen. Zu beachten ist, dass ein solches Verrasten bzw. Verklipsen der Halbschalen rein händisch und ohne Zuhilfenahme weiterer Werkzeuge erfolgen kann. Die Montagezeit kann dadurch weiter verkürzt und vereinfacht werden. Die Lagerhülse kann darüber hinaus bei einem möglichen Verschleiß des Wälzlagers demontiert und widerverwendet werden. Auch ist ein alleiniger Austausch der Lagervorrichtung möglich. Ebenso ist eine Nachrüstung existierender Möbelunterbauten mit der erfindungsgemäßen Lagerhülse sowie einem geeigneten Wälzlager grundsätzlich möglich. Dies insbesondere auch deshalb, weil die erfindungsgemäße Lagervorrichtung mit einer insgesamt geringen Bauhöhe realisiert werden kann. Durch den Sicherungsring können die beiden Halbschalen der Lagerhülse zusätzlich in ihrer gegenseitigen Verrastung gesichert werden.
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Die Lagerhülse kann besonders kostengünstig und in hohen Stückzahlen gefertigt werden, wenn die beiden Halbschalen jeweils als ein Spritzgussteil, bevorzugt aus Kunststoff, ausgeführt sind.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die Halbschalen baugleich ausgeführt, wodurch weitere Kosteneinsparungen bei der Fertigung und Lagerhaltung der Lagerhülse möglich sind. Auch wird dadurch die Montage der Lagerhülse nochmals weiter vereinfacht.
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Die beiden Halbschalen weisen nach der Erfindung vorzugsweise jeweils Dämpfungsabschnitte zur radial und axial schwingungsentkoppelten Lagerung der Antriebswelle am Motorträger auf. Dadurch kann ein besonders geräuscharmer Betrieb der Motor-Antriebswelle-Einheit gewährleistet werden, weil der Übertragung von mechanischen Schwingungen zwischen den Bauteilen effizient entgegengewirkt werden kann. Die Dämpfungsabschnitte der beiden Halbschalen sind dabei erfindungsgemäß vorzugsweise jeweils durch ein Elastomermaterial gebildet, welches an den beiden Halbschalen der Lagerhülse angespritzt oder angeschäumt ist. Die Halbschalen können in diesem Fall kostengünstig als sogenannte Zweikomponenten-Spritzgussteile ausgeführt sein. Die Halbschalen sind mithin aus einem Kunststoff mit einem großen Elastizitätsmodul gebildet, während das für die Dämpfungsabschnitte eingesetzte Elastomer ein vergleichsweise kleines Elastizitätsmodul aufweist. Durch das Anspritzen oder Anschäumen des Elastomermaterials wird die Anzahl der Bauteile der Lagervorrichtung insgesamt nicht vergrößert. Dies erlaubt eine einfache und zwangsläufig auch vollständige Montage der Lagerhülse. Fehlfunktionen der Lagervorrichtung bzw. eines damit ausgerüsteten Möbelunterbaus kann dadurch ebenso entgegengewirkt werden, wie einer ungewünschten Geräuschentwicklung im Betriebseinsatz. Durch den Sicherungsring können die beiden Halbschalen der Lagerhülse zusätzlich aneinander fixiert werden.
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Das Elastomermaterial kann sich nach der Erfindung insbesondere durch Seitenwandausnehmungen der Halbschalen in radialer Richtung hindurcherstrecken und so nochmals sicherer an der jeweiligen Halbschale befestigt werden. Auch kann dadurch die Fertigung der Halbschalen in einem Spritzgusswerkzeug werter vereinfacht werden, weil eine einseitige Injektion des Elastomermaterials bezüglich der Halbschalen ausreichend ist.
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Zumindest ein Teil der Dämpfungsabschnitte ist am Innenumfang der Lagerhülse in Umfangsrichtung der Lagerhülse voneinander beabstandet angeordnet. Dadurch kann eine in radialer Richtung schwimmende und damit dämpfende Lagerung des vorgenannten Wälzlagers erreicht werden. Gleichzeitig kann das Verrasten der beiden Halbschalen auf dem Wälzlager durch die beabstandete Anordnung der vorgenannten Dämpfungsabschnitte vereinfacht werden.
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Besonders bevorzugt umgreift zumindest einer der Dämpfungsabschnitte die Lagerhülse außenumfangsseitig ringförmig. Dieser Dämpfungsabschnitt bildet dadurch mit anderen Worten eine Elastomer-Manschette, durch die eine schwingungsgedämpfte Anlage der Lagerhülse in radialer Richtung an dem Motorträger ermöglicht ist.
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Einer der Dämpfungsabschnitte kann den Stütz- oder Lagerflansch der Lagerhülse nach der Erfindung zumindest teilweise in axialer Richtung ringförmig überdecken. Dadurch kann auf einfache Weise ein schwingungsgedämpftes Auflager für den Motorträger bereitgestellt werden.
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Die beiden Halbschalen können nach der Erfindung an ihren gegenseitigen Anlageflächen Positionierhilfen aufweisen, die im miteinander verrasteten Zustand der Halbschalen ineinandergreifen. Dadurch können die beiden Halbschalen vereinfacht in einer vorgegebenen Relativlage bzw. -ausrichtung relativ zueinander positioniert und miteinander verrastet werden.
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Dadurch kann ein zuverlässiger Sitz des Sicherungsrings auf der Lagerhülse und damit eine mechanisch stabile Befestigung der Lagerhülse am Motorträger erreicht werden. Der Sicherungsring kann erfindungsgemäß innenumfangsseitig zumindest eine Sicherungslasche aufweisen, die in radialer Richtung federelastisch auslenkbar ist und die im montierten Zustand des Sicherungsrings auf der Lagerhülse mit ihrem freien Ende an einer Anschlagfläche der Lagerhülse anliegt, um ein unbeabsichtigtes Lösen des Sicherungsrings von der Lagerhülse zu unterbinden. Der Sicherungsring kann im Hinblick auf seine besonders sicherere drehfeste Arretierung an/auf der Lagerhülse auch zwei oder auch drei derartige Sicherungslaschen aufweisen. Die Sicherungslaschen sind in diesem Fall in Umfangsrichtung des Sicherungsrings voneinander beabstandet am Sicherungsring angeordnet. Aufgrund der Eigensicherung des Sicherungsrings auf der Lagerhülse erübrigen sich zusätzliche und zur Lagerhülse bzw. zum Sicherungsring separat ausgeführte Sicherungsmittel. Die Lagervorrichtung ist dadurch besonders einfach zu montieren.
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Die Anschlagfläche der Lagerhülse kann beispielsweise durch eine außenumfangsseitige Stufe, Schulter oder dergleichen gebildet sein. Dies ist im Wege des Spritzgussverfahrens ohne Mehraufwand möglich.
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Der Sicherungsring weist im Hinblick auf eine besonders einfache Handhabung, vorzugsweise außenumfangsseitig, Flügel im Sinne einer Flügelmutter auf. Dadurch kann der Sicherungsring auf besonders bequeme und einfache Weise, bei Bedarf auch mit einem höheren Drehmoment, an der Lagerhülse festgeschraubt werden.
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Der erfindungsgemäße Möbelunterbau umfasst eine teleskopierbare Hubsäule, ein in der Hubsäule rotierbar gelagertes Antriebswelle zur Auszugslängenverstellung der Hubsäule, die einenends aus der Hubsäule herausragt, einen Motorträger für einen mit dem Antriebselement zu verkoppelnden Antriebsmotor, der mit einer Durchgangsausnehmung für das Antriebselement versehen ist; und eine Lagervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Montage der Antriebswelle am Motorträger. Der Möbelunterbau kann insbesondere ein Tischgestell, bevorzugt für einen Bürotisch, sein.
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Weist die Lagerhülse die vorgenannten Dämpfungsabschnitte auf, so kann der Motorträger im montierten Zustand des Möbelunterbaus schwingungsgedämpft auf dem Stützflansch der Lagerhülse aufliegen und an der Lagerhülse außenseitig in radialer Richtung anliegen.
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Die Lagerhülse kann nach der Erfindung zumindest einen Arretiervorsprung und der Motorträger an seinem die Durchgangsausnehmung begrenzenden Randabschnitt zumindest eine zu dem Arretiervorsprung korrespondierende Eingriffsausnehmung für den Arretiervorsprung aufweisen, um die Lagerhülse am Motorträger drehfest festzulegen zu können. Dadurch kann ein unerwünschtes Mitdrehen der Lagerhülse beim Befestigen des Sicherungsrings bzw. beim Entfernen des Sicherungsrings von der Lagerhülse verhindert werden.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 einen Möbelunterbau mit einer teleskopierbaren Hubsäule und mit einem Motorträger, der zur Halterung eines Antriebsmotors zur Auszugslängenverstellung der Hubsäule aufweist, in einer perspektivischen Ansicht;
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2 den Motorträger und eine ausschnittsweise wiedergegebene Spindeleinheit der teleskopierbaren Hubsäule des Möbelunterbaus gemäß 1, die über eine Lagervorrichtung an dem Motorträger rotierbar befestigt ist, in einer perspektivischen Ansicht;
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3 die Spindeleinheit aus 2 gemeinsam mit der Lagervorrichtung in einer freigestellten perspektivischen Ansicht;
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4 die Spindeleinheit mit dem Motorträger des Möbelunterbaus gemäß 1 in einer teilweise explodierten perspektivischen Darstellung der Teile;
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5 die Lagervorrichtung des Möbelunterbaus gemäß 1 vor deren Montage, mit schraffiert dargestellten angespritzten Dämpfungselementen zur schwingungsentkoppelten Lagerung der Antriebswelle, in einer perspektivischen Ansicht;
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6 die Lagervorrichtung mit einer zusätzlich freigestellten Darstellung der an der Lagerhülse angespritzten Dämpfungselementen, in einer perspektivischen Ansicht;
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7 die Lagervorrichtung im zusammengebauten Zustand, in einer stirnseitigen Draufsicht;
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8 die Lagervorrichtung gemäß 7 in einer perspektivischen Seitenansicht; und
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9 die Lagervorrichtung gemäß 7 im Querschnitt.
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In 1 ist ein Möbelunterbau 10 mit einer teleskopierbaren Hohlprofil-Hubsäule 12 und einem Motorträger 14 in einer ausschnittsweisen perspektivischen Ansicht gezeigt. Die Hubsäule 12 weist eine Längsachse 16 und zumindest zwei Säulensegmente 18a, 18b auf, die in Richtung der Längsachse 16 der Hubsäule 12 relativ zueinander verstellbar sind, um so eine nutzerseitig gewünschte Auszugslänge 20 der Hubsäule 12 einzustellen. Die Hubsäule 12 kann in an sich bekannter Weise auch mehr als zwei Säulensegmente 18a, 18b aufweisen. Die Hubsäule 12 weist hier ein Vierkantprofil auf und kann ohne Weiteres auch ein anderes polygonales, elliptisches oder kreisrundes Querschnittsprofil aufweisen. Der Motorträger 14 weist eine im Wesentlichen U-förmiges Querschnittsprofil auf. Zu beachten ist, dass der Motorträger 14 eine Quertraverse sein kann, über den beispielsweise zwei Hubsäulen 12 des Möbelunterbaus 10 miteinander mechanisch verbunden sein können. Am Motorträger 14 ist ein Montageschlitten oder Einschubelement 22 mit einem darin gehaltenen elektrisch betätigten Antriebsmotor (Elektromotor) 24 verrastet gehalten angeordnet. Der Elektromotor 24 ist mit einer in der Hubsäule angeordneten und als Antriebsspindel ausgebildeten Antriebswelle mechanisch verkoppelt, die nachstehend im Zusammenhang mit den 2 bis 4 näher erläutert ist.
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2 zeigt den Motorträger 14 und eine Spindeleinheit 26 mitsamt Antriebsspindel oder Antriebswelle 28 sowie eine Lagervorrichtung 30, mittels derer die Antriebswelle 28 der teleskopierbaren Hubsäule 12 (1) am Motorträger 14 rotierbar lagerbar ist. Die Spindeleinheit 26 weist ein längserstrecktes Gehäuse 32 und die im Gehäuse 32 drehbar gelagerte Antriebswelle 28 auf. Die Antriebswelle 28 erstreckt sich durch eine Durchgangsausnehmung 34 des Motorträgers 14 hindurch. Die Lagervorrichtung 30 ist mehrteilig aufgebaut und umfasst eine Lagerhülse 36 und einen Sicherungsring 38. Der Motorträger 14 ist zwischen der Lagerhülse 36 und dem Sicherungsring 38 geklemmt gehalten angeordnet. Die Lagerhülse 36 und der Sicherungsring 38 sind jeweils mit einer zentralen Bohrung 40 versehen, durch die sich die Antriebswelle 28 im montierten Zustand hindurcherstreckt. Der Sicherungsring 38 kann mittels einer weiter unten erläuterten Bajonettverbindung oder einer anderen Schraubverbindung in axialer Richtung an der Lagerhülse 36 lagefixiert gehalten werden.
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In 3 ist die Spindeleinheit 26 gemeinsam mit der Lagervorrichtung 30 in einer freigestellten Ansicht gezeigt. Der Sicherungsring 38 ist einstückig ausgebildet und weist zwei Flügel 42 auf, um dessen Handhabung zu erleichtern. Innenumfangsseitig ist der Sicherungsring 38 mit Sicherungszungen oder Sicherungslaschen 44 versehen, die in radialer Richtung vom Sicherungsring 38 wegstehen um ein Lösen des Sicherungsrings 38 von der Lagerhülse 36 zu sperren. Die Sicherungslaschen 42 sind aus ihrer gezeigten Sperrstellung relativ zum Sicherungsring 38 in einer radialen Richtung nach außen federelastisch auslenkbar, um den Sicherungsring 38 im Bedarfsfall von der Lagerhülse 36 lösen zu können. Der Sicherungsring 38 kann insbesondere als ein Spritzgussteil aus Metall oder Kunststoff ausgeführt sein.
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Die Lagerhülse 36 ist gemäß 3 längsgeteilt ausgeführt und umfasst eine erste Halbschale 46a und eine zweite Halbschale 46b, die miteinander verrastet sind. Die beiden Halbschalen 46a, 46b sind hier jeweils als ein Kunststoff-Spritzgussteil ausgeführt. Die Lagerhülse weist außenseitig einen ringförmigen Stützflansch 48 auf. Der Stützflansch 48 erstreckt sich einenends von der Lagerhülse 36 in einer zur Längsachse 50 der Lagerhülse 36 radialen Richtung nach außen weg. Der Stützflansch 48 bildet für den Motorträger ein Auflager 48a. Am Stützflansch 48 können ein oder mehrere Arretiervorsprünge 52 ausgebildet sein, die sich jeweils in axialer Richtung vom Stützflansch 48 wegerstrecken.
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Der Motorträger weist gemäß 4 an seinem die Durchgangsausnehmung begrenzenden Randabschnitt 54 für jeden Arretiervorsprung 52 der Lagerhülse 36 eine korrespondierende Eingriffsausnehmung 56 auf, um so die Lagerhülse 36 am Motorträger 14 drehfest festzulegen.
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Auf der Antriebsspindel bzw. Antriebswelle 28 ist ein Wälzlager 58 aufgesteckt, das in einem Gehäusekäfig 60 angeordnete Wälzkörper (nicht gezeigt) aufweist. Das Wälzlager 58 kann beispielsweise ein Rillenkugellager sein. Derlei Rillenkugellager sind kostengünstig vorkonfektioniert erhältlich, und nicht zuletzt aufgrund ihres einfachen Aufbaus selbsthaltend und unempfindlich in Betrieb und Wartung. Es versteht sich, dass als Wälzlager 58 auch andere bekannte Lagerkonstruktionen eingesetzt werden können, um die Antriebswelle 28 im Bereich der Lagerhülse 36 mit einem geringen Reibwiderstand und geräuscharm zu lagern.
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5 zeigt die Lagervorrichtung 30 gemeinsam mit dem Wälzlager 58 in einer teilweise explodierten Darstellung ihrer Teile. Die Lagerhülse 36 bzw. deren Halbschalen 46a, 46b weisen für eine in axialer und in radialer Richtung schwingungsentkoppelte Lagerung der Antriebswelle 28 am Motorträger (vgl. 2) elastisch verformbare Dämpfungsabschnitte 62a, 62b, 62c auf, die in 5 aus Darstellungsgründen schraffiert hervorgehoben sind. Die Dämpfungsabschnitte 62a, 62b, 62c weisen ein kleineres Elastizitätsmodul auf, als die Lagerhülse 36. Die Lagerhülse kann dadurch lasttragend ausgeführt sein. Zu beachten ist, dass die Dämpfungsabschnitte 62a, 62b, 62c hier jeweils durch ein Elastomermaterial E gebildet sind, welches an den Halbschalen 46a, 46b der Lagerhülse 36 angespritzt ist. Die Halbschalen 46a, 46b und das Elastomermaterial sind hier mithin als Zweikomponenten-Spritzgussteile ausgeführt. Das Elastomermaterial E erstreckt sich durch Seitenwandausnehmungen S der Halbschalen 46a, 46b in radialer Richtung hindurch.
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Am Innenumfang 64 der Lagerhülse 36 sind erste Dämpfungsabschnitte 62a in Umfangsrichtung der Lagerhülse 36 voneinander beabstandet angeordnet. Die ersten Dämpfungsabschnitte 62a liegen im Montagezustand am Wälzlager 58 bzw. dessen Gehäusekäfig 62 außenumfangsseitig, vorzugsweise im radialen Preßsitz, an.
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Ein zweiter Dämpfungsabschnitt 62b umgreift die Lagerhülse 36 außenumfangsseitig ringförmig. Der zweite Dämpfungsabschnitt 62b stellt somit eine Art Elastomer-Manschette für die Lagerhülse 36 dar. Im Montagezustand des Lagervorrichtung 30 liegt der Motorträger 14 (1) mit einem die Durchgangsausnehmung 34 begrenzenden Randabschnitt zumindest teilumfänglich über die Elastomer-Manschette an der Lagerhülse 36 in radialer Richtung an.
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Ein dritter Dämpfungsabschnitt 62c der Lagerhülse 36 überdeckt den Stützflansch 48 in einer axialen Richtung, so dass der Motorträger im Montagezustand am Stützflansch unter Zwischenschaltung des dritten Dämpfungsabschnitts 62c schwingungsentkoppelt aufliegt.
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Die beiden Halbschalen 46a, 46b weisen an ihren gegenseitigen Anlageflächen 66 erste und zweite Positionierhilfen 68, 70 auf, die im miteinander verrasteten Zustand der Halbschalen 46a, 46b ineinandergreifen.
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Zum Verrasten der beiden Halbschalen 46a, 46b dienen hier zwei Rastarme 72, die an nur einer der beiden Halbschalen 46a, 46b oder vorteilhaft jeweils an einer der beiden Halbschalen 46a, 46b angeformt sein können. Im letztgenannten Fall können die Halbschalen 46a, 46b baugleich ausgeführt werden. Die Rastarme 72 hintergreifen im miteinander verrasteten Zustand der Halbschalen 46a, 46b jeweils einen dazu korrespondierenden Rastvorsprung 74 der jeweils anderen Halbschale 46a, 46b. Die Rastvorsprünge 74 sind hier jeweils an einem abgeflachten Außenwandabschnitt 76 der betreffenden Halbschale 46a, 46b ausgebildet. Dadurch stehen die Rastvorsprünge 74 nicht in radialer Richtung über die Lagerhülse 36 hervor.
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In 6 ist die Lagerhülse 36 in einer explodierten Darstellung ihrer Teile und mit zusätzlich freigestellt gezeichnetem Elastomermaterial gezeigt, durch das die Dämpfungsbereiche 62a, 62b, 62c der Lagerhülse 36 gebildet sind. Die Dämpfungsabschnitte 62a, 62b, 62c der beiden Halbschalen 46a, 46b sind jeweils einstückig ausgeführt.
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In 7 ist die Lagervorrichtung 30 mit an der Lagerhülse 36 montiertem Sicherungsring 38 in einer stirnseitigen Draufsicht gezeigt. Die Lagerhülse 36 und der Sicherungsring 38 sind über eine Bajonettverbindung 78 miteinander verbunden. Die Lagerhülse 36 weist dazu an jeder ihrer Halbschalen 46a, 46b zumindest ein erstes Bajonettteil 80a mit schrägverlaufender (unterer) Spann- bzw. Führungsfläche 82 (5) für den Sicherungsring 38 auf. Dazu korrespondierende nach radial außen vorstehende zweite Bajonettteile des Sicherungsrings 38 sind mit 80b bezeichnet.
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Die innenumfangsseitig angeordneten Sicherungslaschen 44 des Sicherungsrings 38 liegen mit ihren freien Enden 84 in Umfangsrichtung jeweils an einer Anschlagfläche 86 der Lagerhülse 38 an, um ein selbsttätiges Lösen der Bajonettverbindung 78 zwischen dem Sicherungsring 38 und der Lagerhülse 36 zu unterbinden. Die Sicherungslaschen 44 sind relativ zur Lagerhülse 36 in einer radialen Richtung nach außen federelastisch auslenkbar, um dadurch ein bedarfsweises Lösen des Sicherungsrings 38 von der Lagerhülse 36, mithin eine Demontage der Antriebswelle 28 vom Motorträger 14 (2) zu ermöglichen.
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8 zeigt eine perspektivische Ansicht der Lagervorrichtung 30, in der einer der Arretiervorsprünge 65 der Lagerhülse 36 gut zu erkennen ist. Der Sicherungsring weist eine insgesamt gerundete Form auf, um Verletzungen einer Bedienperson bei der Montage der Lagervorrichtung 30 vorzubeugen.
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Bei der in 9 gezeigten Schnittdarstellung der Lagervorrichtung 30 ist die innenumfangsseitige ringförmige Aufnahmenut 88 der Lagerhülse 36 für das Wälzlager 58 gut zu erkennen. Das Wälzlager 58 greift hier in die Aufnahmenut 88 vollumfänglich ein. Das Wälzlager 58 ist in der Lagerhülse 36 vorzugsweise mit einem axialem Spiel gehalten angordnet, um einen Toleranzausgleich zu ermöglichen und dadurch die Montage der Antriebswelle 28 am Motorträger 14 (2) zu vereinfachen. Eine umfangsseitige Haltenut der Lagervorrichtung 30 für den Eingriff des Motorträgers 14 (1) ist mit 90 bezeichnet. Die Haltenut 90 ist durch den Stützflansch 48 mitsamt dem dritten Dämpfungsabschnitt 62c und den Sicherungsring 38 in axialer Richtung begrenzt.
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Durch die vorstehend erläuterte Lagervorrichtung 30 ist einerseits eine kostengünstige und vereinfachte werkzeugfreie Montage der Antriebswelle 28 der Möbel-Hubsäule 12 an einem Motorträger 14 ermöglicht. Darüber hinaus wird bei einer geringen Anzahl der Bauteile der Lagervorrichtung 30 eine schwingungsgedämpfte Lagerung der Antriebswelle 28 am Motorträger 14 gewährleistet, wodurch im ein besonders geräuscharmer Betrieb der Hubsäule 12 bzw. des Möbelunterbaus 10 (1) ermöglicht ist.