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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Etikettieren von Behältern gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bekanntermaßen lassen sich Behälter, wie beispielsweise Getränkeflaschen oder dergleichen, mit Etikettenhülsen ausstatten, die in einem Etikettieraggregat durch Vereinzelung aus einem endlos von der Rolle bereitgestellten Folienschlauch hergestellt werden. Zu diesem Zweck wird der Folienschlauch in flach gefaltetem Zustand durch einen Folienpuffer mit wenigstens einer Tänzerrolle geführt, siehe beispielsweise die
DE 20 2014 100 122 U1 . Ferner ist aus der
DE 20 2014 101 105 U1 ein Folienspeicher bekannt, bei dem mehrere Tänzerrollen an einem gemeinsamen vertikal beweglichen Tragelement befestigt sind. Der Folienschlauch läuft dann entlang einer mäanderförmigen Transportbahn durch den Folienpuffer.
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Problematisch ist hierbei ein seitliches Verlaufen des Folienschlauchs aufgrund der mehrfachen Umlenkung in derartigen Folienspeichern, das sich insbesondere stromabwärts des Folienspeichers negativ auswirkt, beispielsweise entlang von Transportstrecken und Aggregaten zur Querperforation und/oder Vereinzelung des Folienschlauchs. Zur Spurstabilisierung des Folienschlauchs werden daher häufig mechanische Führungselemente eingesetzt, wie beispielsweise Stellringe, Rohre oder Schalen. Allerdings neigen Folienschläuche dazu, sich an derartigen mechanischen Elementen umzustülpen, anzuhaften und/oder sich einzuklemmen.
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Es besteht daher der Bedarf für eine verbesserte seitliche Führung von Folienschläuchen, insbesondere im Ausgangsbereich von Folienspeichern und in den sich anschließenden Transportstrecken und Aggregaten für die Weiterverarbeitung der Folienschläuche.
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Die gestellte Aufgabe wird mit einer Vorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Demnach dient diese zum Etikettieren von Behältern und umfasst einen Folienspeicher mit mehreren vorzugsweise gemeinsam in vertikaler Richtung verstellbaren Tänzerrollen zum Zwischenspeichern eines Folienschlauchs mit Längsfalzen, eine Etikettiermaschine zum Vereinzeln und Anbringen des Folienschlauchs an den Behältern sowie eine dazwischen liegende Transportstrecke für den Folienschlauch. Am Ausgang des Folienspeichers ist eine erste Umlenkrolle zum Umlenken des Folienschlauchs ausgebildet. Erfindungsgemäß folgt darauf stromabwärts ein Rollenpaar zum beidseitigen Führen des Folienschlauchs, wobei das Rollenpaar derart bezüglich der ersten Umlenkrolle ausgerichtet ist, dass sich ein bezüglich der Transportrichtung definierter Rollwinkel des Folienschlauchs zwischen der ersten Umlenkrolle und dem Rollenpaar um wenigstens 45° ändert.
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Der Rollwinkel bezeichnet die relative Drehlage des flach gefalteten Folienquerschnitts um eine zur jeweiligen Transportrichtung parallele Drehachse an einer bestimmten Stelle der Transportbahn des Folienschlauchs. Der Rollwinkel wird beispielsweise durch die Drehlage einer mittig zwischen den flachen Seiten des gefalteten Folienschlauchs definierten Ebene bezüglich einer beliebigen Referenzdrehlage angegeben.
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Für die Erfindung ist die Änderung des Rollwinkels im Bereich des Rollenpaars maßgeblich. Durch diese Änderung wirkt stromaufwärts vom Rollenpaar eine seitliche Kraftkomponente auf den Folienschlauch. Dies führt zu einer Stabilisierung der Folienspurlage am Ausgang des Folienspeichers und zu einer Entkopplung der Folienspurlage stromabwärts vom Rollenpaar.
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Die erste Umlenkrolle und das Rollenpaar bilden eine Einheit zur Spurstabilisierung des Folienschlauchs aus. Der Folienschlauch läuft zwischen dem parallelen Rollenpaar hindurch. Der Folienschlauch kann von dem Rollenpaar abgelenkt werden, gegebenenfalls im Wesentlichen S-förmig, oder geradlinig durch das Rollenpaar laufen.
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Vorzugsweise sind die Drehachsen des Rollenpaars parallel zueinander und orthogonal zur Drehachse der ersten Umlenkrolle ausgerichtet. Dies ermöglicht eine effektive Spurlagenentkopplung und ist konstruktiv einfach umzusetzen.
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Vorzugsweise ist der Folienschlauch zwischen der ersten Umlenkrolle und dem Rollenpaar frei geführt, um den Rollwinkel durch Verdrillen des Folienschlauchs zu ändern, vorzugsweise um 90°. Der Folienschlauch läuft dann sowohl über die erste Umlenkrolle als auch durch das Rollenpaar in einem entlang der ursprünglich am Folienschlauch ausgeprägten Längsfalze flach gefalteten Zustand. Eine derartige Führung des Folienschlauchs zwischen der ersten Umlenkrolle und dem Rollenpaar ist apparativ einfach und/oder ermöglicht eine flexible Positionierung der ersten Umlenkrolle und des Rollenpaars zueinander.
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Bei einer weiteren günstigen Ausführungsform umfasst die Vorrichtung ferner einen zwischen der ersten Umlenkrolle und dem Rollenpaar schwimmend gelagerten Faltkeil für den Folienschlauch. Der Faltkeil hat dann einander entgegengesetzte und zur Änderung des Rollwinkels insbesondere orthogonal zueinander verdrehte Schneiden. Der Folienschlauch wird dann über den schwimmend gelagerten Faltkeil gezogen. Dadurch ändert sich der Rollwinkel des Folienschlauchs ohne Verdrillen des Folienschlauchs. Der Folienschlauch lässt sich dabei mittels des Faltkeils besonders exakt und stabil zwischen der ersten Umlenkrolle und dem Rollenpaar führen. Ferner kann ein festgelegter Spurlagenursprung für die nachfolgende Transportstrecke bereitgestellt werden.
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Vorzugsweise sind die Schneiden dann eingangsseitig parallel zur ersten Umlenkrolle und ausgangsseitig parallel zum Rollenpaar ausgerichtet. Dies ermöglicht eine schwimmende Lagerung des Faltkeils mit der ersten Umlenkrolle und dem Rollenpaar. Dadurch lässt sich eine besonders kompakte Anordnung zur Spurstabilisierung des Folienschlauchs erzielen.
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Vorzugsweise ist der Faltkeil zwischen der ersten Umlenkrolle und einer dieser benachbarten und dazu parallelen Lagerrolle schwimmend gelagert. Dadurch lässt sich die Anzahl der insgesamt benötigten Rollen zum Umlenken und zur schwimmenden Lagerung des Faltkeils minimieren.
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Vorzugsweise sind am Faltkeil im Bereich seiner ausgangsseitigen Scheide Federelemente ausgebildet sind, die den Folienschlauch flach aufspannen, insbesondere an am Faltkeil erzeugten zusätzlichen Längsfalzen. Dadurch lässt sich ein unerwünschtes Umklappen des Folienschlauchs an der ausgangsseitigen Schneide und/oder unmittelbar hinter dem Faltkeil verhindern. Folglich kann der Folienschlauch zuverlässig in ordnungsgemäß flach gefaltetem Zustand weiter geführt werden.
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Vorzugsweise ist der Faltkeil derart ausgebildet und insbesondere zur ersten Umlenkrolle und zum Rollenpaar ausgerichtet, dass mittig zwischen den ursprünglich am Folienschlauch vorhandenen Längsfalzen zusätzliche Längsfalze erzeugt werden und der Folienschlauch an den zusätzlichen Längsfalzen flach gefaltet durch das Rollenpaar läuft. Dies ermöglicht sowohl eine Änderung des Rollwinkels für die Spurstabilisierung als auch die Herstellung zusätzlicher Längsfalze für eine gleichmäßigere Öffnung des Folienquerschnitts beim Vereinzeln und Etikettieren.
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Die zusätzlichen Längsfalze und die ursprünglich auf der Vorratsrolle vorhandenen Längsfalze sind zu diesem Zweck vorzugsweise äquidistant über den Umfang des Etikettenschlauchs verteilt.
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Vorzugsweise ist die Transportstrecke dazu ausgebildet, der Etikettiermaschine den Folienschlauch an den zusätzlichen Längsfalzen flach gefaltet zuzuführen. Durch die Zuführung in einem an den zusätzlichen Längsfalzen gefalteten Zustand ergibt sich eine gleichmäßigere Öffnung des Folienquerschnitts beim Überziehen des Folienschlauchs über einen Auffaltdorn und beim Aufschießen aus dem Folienschlauch vereinzelter Etikettenhülsen auf Behälter oder Spreizeinheiten für die Etikettenhülsen.
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Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung ferner wenigstens eine im Anschluss an das Rollenpaar ausgebildete zweite Umlenkrolle zum Umlenken des Folienschlauchs, wobei die zweite Umlenkrolle zum Rollenpaar derart ausgerichtet ist, dass sich der Rollwinkel zwischen dem Rollenpaar und der zweiten Umlenkrolle um wenigstens 45° ändert, insbesondere um 90°. Dadurch lässt sich ein seitliches Verlaufen des Folienschlauchs stromabwärts zusätzlich unterdrücken. Die Drehachse der zweiten Umlenkrolle ist vorzugsweise orthogonal zu den Drehachsen des Rollenpaars ausgerichtet.
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Ferner kann der Rollwinkel des Folienschlauchs an den weiteren Verlauf der Transportstrecke angepasst werden. Das Rollenpaar und/oder die zweite Umlenkrolle wirken als seitlich stabilisierende Führungskomponenten für den Folienschlauch und bilden einen bezüglich der Folienspurlage stabilen Ursprung für die anschließende Transportstrecke. Die erste und zweite Umlenkrolle sowie das Rollenpaar bilden dann gemeinsam eine Einheit zur Spurstabilisierung aus.
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Vorzugsweise wird der Folienschlauch zwischen dem Rollenpaar und der zweiten Umlenkrolle derart frei geführt, um den Rollwinkel durch Verdrillen zu ändern. Eine derartige Führung des Folienschlauchs zwischen dem Rollenpaar und der zweiten Umlenkrolle ist apparativ einfach und/oder ermöglicht einen flexiblen Anschluss der zweiten Umlenkrolle zur Transportstrecke hin.
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Vorzugsweise ist das Rollenpaar derart bezüglich der ersten Umlenkrolle angeordnet, dass sich ein beispielsweise bezüglich der Horizontalen definierter Nickwinkel des Folienschlauchs um wenigstens 45° an der ersten Umlenkrolle ändert, insbesondere orthogonal. Darunter ist zu verstehen, dass sich der Nickwinkel des Folienschlauchs im Sinne von Steigungen oder Gefällen um wenigstens 45° ändert, insbesondere um 90°. Dies ermöglicht eine vorteilhafte Führung, Längsspannung und Transportrichtung zum Rollenpaar hin.
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Vorzugsweise ist das Rollenpaar derart über der ersten Umlenkrolle angeordnet, dass der Folienschlauch dazwischen im Wesentlichen senkrecht nach oben läuft. Damit lässt sich eine besonders kompakte Rolleneinheit zur Spurstabilisierung am Übergang vom Folienspeicher zur Transportstrecke bereitstellen.
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Vorzugsweise ist die Transportstrecke für einen kontinuierlichen Transport des Folienschlauchs ausgebildet. Dies ermöglicht eine für die Etikettierung von Behältern in Abfüllanlagen benötigte Maschinenleistung.
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Vorzugsweise ist/sind in der Transportstrecke eine Rücklaufbremse und/oder ein Perforierwerk zum Längs- und/oder Querperforieren des Folienschlauchs angeordnet. Eine Spurstabilisierung des Folienschlauchs ist dann besonders wichtig.
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Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
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1: eine schematische seitliche Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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2: eine um 90° gedrehte schematische Teilansicht der Vorrichtung mit einer Folienschlauchführung gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform;
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3: eine alternative Folienschlauchführung in schematischer Teilansicht entsprechend der 2;
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4: eine um 90° gedrehte schematische Teilansicht der Vorrichtung der 1 mit einer alternativen Folienschlauchführung gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform;
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5 einen schematischen Querschnitt des gefalteten Folienschlauchs;
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6 eine Schrägansicht eines schwimmend gelagerten Faltkeils gemäß der zweiten Ausführungsform; und
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7 eine Teilansicht eines Faltkeils mit Federvorspannung für den Folienschlauch.
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Wie die 1 erkennen lässt, umfasst die Vorrichtung 1 zum Etikettieren von Behältern 2 einen Folienspeicher 3 mit mehreren vertikal verstellbaren Tänzerrollen 3a zum Zwischenspeichern eines Folienschlauchs 4. Die Vorrichtung 1 umfasst ferner eine Etikettiermaschine 5 und eine zwischen dem Folienspeicher 3 und der Etikettiermaschine 5 liegende Transportstrecke 6 für den Folienschlauch 4.
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Am Ausgang des Folienspeichers 3 ist eine erste Umlenkrolle 7 ausgebildet, an der sich ein beispielsweise bezüglich einer horizontalen Referenzebene definierter Nickwinkel 8 des Folienschlauchs 4 ändert. Stromabwärts davon ist ein zueinander paralleles Rollenpaar 9 zur beidseitigen Führung des Folienschlauchs 4 angeordnet.
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Die Drehachsen 9a des Rollenpaars 9 sind vorzugsweise orthogonal zur Drehachse 7a der ersten Umlenkrolle 7 ausgerichtet. Stromabwärts des Rollenpaars 9 ist optional eine zweite Umlenkrolle 10 ausgebildet, deren Drehachse 10a vorzugsweise orthogonal zu den Drehachsen 9a des Rollenpaars 9 ausgerichtet ist.
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Wie insbesondere die 2 erkennen lässt, läuft der Folienschlauch 4 bei einer ersten bevorzugten Ausführungsform in einer Transportrichtung 4a von dem Folienspeicher 3 kommend zuerst über die erste Umlenkrolle 7, dann zwischen dem Rollenpaar 9 hindurch und schließlich um die zweite Umlenkrolle 10. Der Folienschlauch 4 läuft beispielsweise teilumfänglich und im Wesentlichen einer S-förmigen Transportbahn folgend um die Rollen des Rollenpaars 9 und durch einen dazwischen ausgebildeten Führungsspalt 9b.
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Wie die 3 diesbezüglich erkennen lässt, kann der Folienschlauch 4 auch geradlinig durch einen Führungsspalt 9b zwischen den Rollen des Rollenpaars 9 hindurch laufen. Bei dieser Konfiguration wäre auch eine am Rollenpaar 9 abknickende Transportrichtung 4a prinzipiell denkbar (nicht dargestellt).
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In den 2 und 3 ist der Folienschlauch 4 zwischen der ersten Umlenkrolle 7 und dem Rollenpaar 9 sowie zwischen dem Rollenpaar 9 und der zweiten Umlenkrolle 10 frei geführt. Dies bewirkt ein Verdrillen des Folienschlauchs 4 jeweils unmittelbar vor und nach dem Rollenpaar 9.
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Das Verdrillen des Folienschlauchs 4 ändert einen Rollwinkel 11, der die Drehlage des flach gefalteten Querschnitts des Folienschlauchs 4 bezüglich einer beliebigen Referenzdrehlage des Folienschlauchs 4 in der Transportrichtung 4a definiert, siehe hierzu die schematische Darstellung in der 5.
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In den Beispielen der 2 und 3 ändert sich der Rollwinkel 11 unmittelbar vor und nach dem Rollenpaar 9 durch Verdrillen in einander entgegengesetzten Richtungen um je 90°. Entsprechend ist der Rollwinkel 11 des Folienschlauchs 4 vor der ersten Umlenkrolle 7 und nach der zweiten Umlenkrolle 10 identisch.
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Das Verdrillen gemäß den 2 und 3 bewirkt, dass der Folienschlauch 4 unverändert entlang der ursprünglich am Folienschlauch 4 vorhandenen Längsfalze 4b gefaltet durch das Rollenpaar 9 und über die zweite Umlenkrolle 10 läuft.
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Demgegenüber verdeutlicht die 4, dass sich der Rollwinkel 11 des flach gefalteten Folienschlauchs 4 bei einer zweiten bevorzugten Ausführungsform auch ohne Verdrillen ändern lässt, indem der Folienschlauch 4 über einen Faltkeil 12 (in der 4 gestrichelt gezeichnet) gezogen wird. An diesem sind zueinander insbesondere orthogonal verdrehte Schneiden 12a, 12b derart ausgebildet, dass der Folienschlauch 4 am Faltkeil 12 neu gefaltet wird.
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Zwischen den ursprünglich am Folienschlauch 4 vorhandenen Längsfalzen 4b entstehen dadurch zusätzliche Längsfalze 4c, die in der 5 in einem Zustand stromabwärts des Rollenpaars 9 schematisch angedeutet sind. Die ursprünglichen Längsfalze 4b und die zusätzlichen Längsfalze 4c sind dann vorzugsweise äquidistant entlang des Umfangs des Folienschlauchs 4 verteilt. Dies ist in der 5 ebenso schematisch angedeutet wie der Rollwinkel 11 bezogen auf eine beliebige Referenzdrehlage des Folienschlauchs 4. Zum besseren Verständnis ist ferner eine Änderung des Rollwinkels um 90° zwischen einer gestrichelt gezeichneten Drehlage des Folienschlauchs 4 und einer gepunktet gezeichneten Drehlage beispielhaft angedeutet.
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Wie die 4 ferner erkennen lässt, ist der Faltkeil 12 an seiner unteren Schneide 12a zwischen der ersten Umlenkrolle 7 und einer dazu parallelen Lagerrolle 13 schwimmend gelagert ebenso an seiner oberen Schneide 12b zwischen den Rollen des Rollenpaars 9. Entsprechend ist der Folienschlauch 4 im Bereich der eingangsseitigen Schneide 12a noch an den ursprünglichen Längsfalzen 4b flach gefaltet. Dagegen ist der Folienschlauch 4 im Bereich der ausgangsseitigen Schneide 12b an den zusätzlichen Längsfalzen 4c flach gefaltet. Dadurch ändert sich der Rollwinkel 11 ohne Verdrillen des Folienschlauchs 4.
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Der Folienschlauch 4 könnte anschließend über die zweite Umlenkrolle 10 geführt werden, deren Ausrichtung dann vorrangig an die nachfolgende Transportstrecke 6 angepasst werden kann. Die Folienspur wird bei der zweiten Ausführungsform durch das Rollenpaar 9 und den Faltkeil 12 bereits ausreichend stabilisiert.
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Sowohl durch freigeführtes Verdrillen als auch durch Ziehen des Folienschlauchs 4 über den Faltkeil 12 lässt sich der bezüglich des jeweiligen flach gefalteten Zustands des Folienschlauchs 4 definierte Rollwinkel 11 ändern. Hierbei sind die Ausführungsformen der 1 bis 4 insbesondere bezüglich der Führung des Folienschlauchs 4 durch das Rollenpaar 9 lediglich beispielhaft und prinzipiell auch miteinander kombinierbar.
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Die Änderung des Rollwinkels 11 bewirkt eine Spurstabilisierung des Folienschlauchs 4 stromabwärts des Rollenpaars 9. Somit werden Spuränderungen im Bereich des Folienspeichers 3 stromabwärts des Rollenpaars 9 nicht oder in geeignet reduziertem Ausmaß auf die nachfolgende Transportstrecke 6 übertragen. Somit wirkt insbesondere das Rollenpaar 9 als Spurstabilisator und Spurursprung für die Transportstrecke 6.
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Die Orientierung der einander entgegengesetzten Schneiden 12a, 12b des Faltkeils 12 und dessen schwimmende Lagerung zwischen der ersten Umlenkrolle 7 und der Lagerrolle 13 sowie am Rollenpaar 9 ist zum besseren Verständnis in der 6 in einer Schrägansicht dargestellt.
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Die 7 verdeutlicht eine bevorzugte Ausführungsform des Faltkeils 12, an dem beidseitig der ausgangsseitigen Scheide 12b elastische Federelemente 12c ausgebildet sind, die den Folienschlauch 4 flach aufspannen, insbesondere an den zusätzlichen Längsfalzen 4c. Dadurch lässt sich ein unerwünschtes Umklappen des Folienschlauchs 4 unmittelbar hinter dem Faltkeil 12 verhindern und eine Folienführung in ordnungsgemäß flach gefaltetem Zustand sicherstellen. Die Federelemente 12c stehen quer zur Transportrichtung 4a nach außen beispielsweise um einen seitlichen Überstand 12d über den Faltkeil 12 über und sind insbesondere als bezüglich der Transportrichtung 4a schräg nach außen verlaufender und am freien Ende hakenförmig gebogener Federdraht ausgebildet. Aber auch zungenförmige Federelemente (nicht dargestellt) oder dergleichen mit geeigneten freien Enden zur Führung von Längsfalzen 4c wären denkbar.
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In der 1 ist ferner eine optionale Rücklaufbremse 14 in der Transportstrecke 6 schematisch dargestellt. Damit lässt sich ein unerwünschtes Zurücklaufen des Folienschlauchs 4 in den Folienpuffer 3 nach einem Abreißen des Folienschlauchs 4 bei der Vereinzelung zu Folienhülsen 15 verhindern. Die Rücklaufbremse 14 kann beispielsweise eine in der Transportrichtung 4a freilaufende und entgegengesetzt blockierende Rolle 14a sowie eine damit korrespondierende Andruckrolle 14b umfassen.
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Die Etikettiermaschine 5 umfasst einen stationären Etikettenspender 16, der die Etikettenhülsen 15 beispielsweise durch Abreißen entlang von an dem Folienschlauch 4 ausgebildeten Querperforationen (nicht dargestellt) herstellt. Zu diesem Zweck kann in der Transportstrecke 6 oder am Eingang des Etikettenspenders 16 ein Perforierwerk 17 ausgebildet sein. Die Vereinzelung der Etikettenhülsen 15 wäre jedoch ebenso durch Schneiden im Etikettenspender 16 möglich.
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Die Funktionsweise stationärer Etikettenspender 16 zum Aufschießen von Etikettenhülsen 15 auf an einem Behältertisch 18 der Etikettiermaschine 5 umlaufende Behälter 2 oder umlaufende Spreizeinheiten (nicht dargestellt) für die Etikettenhülsen 15 ist an sich bekannt und daher an dieser Stelle nicht näher erläutert, ebenso Hilfsmittel zum Positionieren der Behälter 2 auf dem Behältertisch 18.
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Der Folienspeicher 3 umfasst beispielsweise einen unteren Träger 3b, an dem die Tänzerrollen 3a gemeinsam vertikal bewegbar sind. Die Tänzerrollen 3a wirken auf an sich bekannte Weise mit stationären oberen Umlenkrollen 3c zusammen, um den Folienschlauch 4 mäanderförmig im Folienspeicher 3 zu führen. Der Folienschlauch 4 wird auf an sich bekannte Weise endlos von Vorratsrollen (nicht dargestellt) in flach gefalteter Form bereitgestellt.
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Eine orthogonale Umlenkung des Folienschlauchs 4 an der ersten Umlenkrolle 7 und an der zweiten Umlenkrolle 10 ist vorteilhaft, jedoch nicht zwingend notwendig. Es wäre ebenso denkbar, den Nickwinkel 8 um wenigstens 45° zu ändern, um den Folienschlauch 4 im Bereich des Rollenpaars 9 schräg nach oben zu führen. Auch in diesem Fall ließe sich der Rollwinkel 11 zur Spurstabilisierung mittels des Rollenpaars 9 ändern.
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Im Ausgangsbereich des Folienspeichers 3 können weitere Führungsrollen 3d vorhanden sein, um den Folienschlauch 4 bis zur ersten Umlenkrolle 7 auf geeignete Weise zu führen.
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In der 1 ist beispielhaft angedeutet, dass am Folienschlauch 4 ausgebildete Längsfalze 4b generell auch als Längsfalze 15b an den Etikettenhülsen 15 erhalten bleiben. Die dadurch verursachte Querschnittverformung der Etikettenhülsen 15 kann deren Aufschießen auf die Behälter 2 oder Spreizeinheiten erschweren. Dies lässt sich durch die zusätzlichen Längsfalze 4c abmildern, da diese eine gleichmäßigere Querschnittverformung der vom Etikettenspender 16 abgegebenen Etikettenhülsen 15 bewirken. Dies dient einer präzisen und zuverlässigen Etikettierung.
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Die Spurstabilisierung des Etikettenschlauchs 4 durch das Rollenpaar 9 ermöglicht eine präzise Führung des Folienschlauchs 4 im Bereich der Transportstrecke 6, insbesondere durch die Rücklaufbremse 14, ein optional vorhandenes Perforieraggregat 17 und in den Etikettenspender 16.
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Dies wird insbesondere durch eine Entkopplung von einer wechselnden Folienspurlage im Bereich des Folienspeichers 3 ermöglicht. Während eine ordnungsgemäße Speicherung des Etikettenschlauchs 4 im Folienspeicher 3 auch bei wechselnder Folienspurlage prinzipiell möglich ist, erfordern insbesondere Querperforation und/oder Längsperforation und Zuführung des Folienschlauchs 4 zum Etikettieraggregat 16 eine vergleichsweise stabile Folienspurlage. Dies wird durch die beschriebene Änderung des Rollwinkels 11 erzielt, insbesondere zwischen der ersten Umlenkrolle 7 und dem Rollenpaar 9.
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Die Führung des Etikettenschlauchs 4 durch das Rollenpaar 9 und insbesondere der dazwischen ausgebildete Führungsspalt 9b können dabei an die mechanischen Eigenschaften des Folienschlauchs 4 flexibel angepasst werden, insbesondere beim Verdrillen unter freier Führung des Folienschlauchs 4.
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Besonders vorteilhaft ist hierbei eine Konfiguration, bei der der Rollwinkel 11 des Folienschlauchs 4 stromaufwärts und stromabwärts des Rollenpaars 9 in entgegengesetzten Richtungen geändert wird. Dadurch stellt sich in einem den Rollen des Rollenpaars 9 ausgebildeten Führungsspalt 9b ein seitlich auf den Folienschlauch 4 wirkendes Kräftegleichgewicht ein, insbesondere beim Verdrillen des Folienschlauchs 4.
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Ein vergleichbarer Effekt lässt sich mit dem beschriebenen Faltkeil 12 erreichen, durch den der Folienschlauch 4 zur Änderung des Rollwinkels 11 zwangsgeführt wird, insbesondere unter gleichzeitiger Erzeugung zusätzlicher und um die Rollwinkeländerung versetzter Längsfalze 4c.
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An der ausgangsseitigen Schneide 12b des Faltkeils 12 resultiert daraus ein Spurlagenursprung für den Weitertransport entlang der Transportstrecke 6, auch ohne zweite Umlenkrolle 10.
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Das Rollenpaar 9 eignet sich in den beschriebenen Ausführungsformen vorrangig für einen kontinuierlichen Transport des Folienschlauchs 4. Ein schrittweiser Transport des Folienschlauchs 4 wäre jedoch prinzipiell auch möglich. Die Vorrichtung 1 eignet sich somit insbesondere für eine Etikettierung bei kontinuierlicher Drehung des Behältertisches 18. Anstelle des Behältertisches 18 wäre auch ein geradliniges Transportband bei der Behälteretikettierung einsetzbar.
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Das Rollenpaar 9, die erste Umlenkrolle 7 und/oder die zweite Umlenkrolle 10 sind vorzugsweise passiv mitlaufend ausgebildet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202014100122 U1 [0002]
- DE 202014101105 U1 [0002]