-
Die Erfindung betrifft eine Gehäusebaugruppe für einen Fahrzeugfensterheber nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Eine gattungsgemäße Gehäusebaugruppe ist beispielsweise aus der
WO 2005/078221 A1 bekannt. Eine solche Gehäusebaugruppe umfasst wenigstens eine Seiltrommel für den Antrieb eines flexiblen Zugmittels des Fahrzeugfensterhebers, das hierfür die Seiltrommel umschlingt, und ein Gehäuse, an dem die Seiltrommel um eine Drehachse drehbar gelagert ist. Das Gehäuse der Gehäusebaugruppe nimmt üblicherweise im bestimmungsgemäß montierten Zustand die Seiltrommel auf und ist an einem Trägerbauteil, z.B. einem Modulträger, fixiert.
-
In der Praxis sind die einzelnen Komponenten der Gehäusebaugruppe mit einer Übergangspassung toleriert, um einen fehlerfreien und geräuscharmen Betrieb nach dem Zusammenbau sicherzustellen. Die einzelnen Komponenten sind hierbei eng toleriert. Dennoch führen die unvermeidlichen Toleranzen zu einem gewissen Spiel und damit gegebenenfalls zu unerwünschten Effekten, wie zum Beispiel hörbaren Betriebsgeräuschen, nicht idealen Verzahnungseingriffen und damit verbundenen Folgen, wie erhöhtem Verschleiß.
-
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Gehäusebaugruppe für einen Fahrzeugfensterheber in dieser Hinsicht in einfacher und kostengünstiger Art und Weise zu verbessern.
-
Diese Aufgabe wird mit einer Gehäusebaugruppe des Anspruchs 1 gelöst.
-
Erfindungsgemäß ist hiernach wenigstens ein Federbereich vorgesehen, an dem die Seiltrommel axial bezüglich der Drehachse im Bereich einer durch das Gehäuse für die Seiltrommel definierten Lagerstelle federnd abgestützt ist. Beispielsweise ist der Federbereich dabei an einem Gehäuseteil des Gehäuses vorgesehen.
-
Über den in das Gehäuse integrierten oder durch ein separat hieran festgelegtes Federelement ausgebildeten Federbereich wird somit eine Axialkraft auf die Seiltrommel ausgeübt. Hierdurch wird ein sich aufgrund der Tolerierung der Komponenten des Fahrzeugfensterhebers und insbesondere der Gehäusebaugruppe ergebendes Spiel kompensiert und sichergestellt, dass die Seiltrommel an dem Gehäuse für einen ausreichenden Spielausgleich sorgt. Der wenigstens eine Federbereich ist hierbei in einer Ausführungsvariante derart angeordnet und ausgebildet, dass eine axial auf die Seiltrommel wirkende Federkraft einen Schwellwert, von zum Beispiel 80 N, nicht überschreitet.
-
Der wenigstens eine Federbereich kann zur federnden Abstützung der Seiltrommel axial bezüglich einer Gehäusewandung und der Drehachse in Richtung der Seiltrommel vorstehend ausgebildet sein.
-
In einer Variante ist das Gehäuse hierbei wenigstens zweiteilig mit einem ersten Gehäuseteil und einem zweiten Gehäuseteils ausgebildet. Die ersten und zweiten Gehäuseteile sind hierbei entlang einer zu der Drehachse parallelen Verbindungsrichtung miteinander verbunden. Die Seiltrommel ist zumindest teilweise zwischen den ersten und zweiten Gehäuseteilen aufgenommen und an dem ersten Gehäuseteil drehbar gelagert. Das erste Gehäuseteil bildet hier folglich eine Lagerstelle für die Seiltrommel aus, durch deren Drehen eine zu verstellende Fensterscheibe – je nach Drehrichtung der Seiltrommel – angehoben oder abgesenkt wird. Das zweite Gehäuseteil dient dann üblicher Weise dem Abdecken einer Lagerstelle für die Seiltrommel, die von dem ersten Gehäuseteil ausgebildet ist, und gegebenenfalls der Halterung eines vorzugsweise motorischen Antriebs des Fahrzeugfensterhebers. In einer solchen Konfiguration steht der wenigstens eine Federbereich axial in Richtung des zweiten Gehäuseteils erhaben vor, um die Seiltrommel bezüglich ihrer Drehachse axial federnd abzustützen.
-
In einer Ausführungsvariante erstreckt sich der wenigstens eine Federbereich bezüglich der Drehachse in radialer Richtung. Alternativ oder ergänzend kann wenigstens ein Federbereich vorgesehen sein, der sich entlang einer Umfangslinie um die Drehachse, beispielsweise entlang eines Kreisbahnabschnitts, erstreckt. Mit beiden Varianten, kann in einfacher Weise eine wenigstens lokale federnde Abstützung der Seiltrommel unter Nutzung relativ geringen Bauraums bereitgestellt werden.
-
Für eine gezielte, gegebenenfalls bezüglich der Drehachse symmetrische federnde Abstützung der Seiltrommel sind in einer Ausführungsvariante mehrere (mindestens zwei) räumlich entlang einer Umfangsrichtung um die Drehachse zueinander beabstandete Federbereiche vorgesehen. Dies schließt beispielsweise ein, dass mindestens drei um die Drehachse zueinander versetzte Federbereiche an der Lagerstelle für die drehbare Seiltrommel vorgesehen sind. In einer Ausführungsvariante können also z.B. drei um 120° um die Drehachse zueinander versetzte Federbereiche oder vier um 90° um die Drehachse zueinander versetzte Federbereiche an der Lagerstelle für die drehbare Seiltrommel vorgesehen sein.
-
In einer Ausführungsvariante ist der wenigstens eine Federbereich an dem Gehäuse ausgebildet und demnach in das Gehäuse selbst integriert. Dies schließt insbesondere ein, dass der wenigstens eine Federbereich an einem Gehäuseteil eines mehrteiligen Gehäuses ausgebildet ist, das die Lagerstelle für die drehbare Seiltrommel definiert.
-
Beispielsweise ist der wenigstens eine Federbereich an einem Federelement des Gehäuses ausgebildet, das sich brückenartig über eine Aussparung an einer Wandung des Gehäuses erstreckt. Die Aussparung kann hierbei beispielsweise als Freischnitt in einer Gehäusewandung ausgebildet sein. Das Federelement, das eine Aussparung in einer Gehäusewandung brückenartig überspannt, ist somit hier an der Wandung ausgeformt. Indem sich das Federelement hierbei über eine Aussparung in der Gehäusewandung erstreckt, kann das Federelement in der Aussparung elastisch verformbar ausgebildet werden. Beispielsweise ist ein solches Federelement band- oder streifenförmig ausgestaltet.
-
In einer anderen Ausführungsvariante ist der wenigstens eine Federbereich durch mindestens ein separates, mit dem Gehäuse verbundenes Federelement ausgebildet.
-
Hier ist folglich ein Federelement als separat hergestelltes Bauteil vorgesehen, das nicht an dem Gehäuse ausgeformt ist. Zum Beispiel wird ein solches separates Federelement im Rahmen eines Montageprozesses nachträglich mit dem Gehäuse verbunden oder als separates Bauteil in eine Spritzgussform eingelegt, mit dem ein Gehäuseteil des Gehäuse aus einem (Kunststoff-)Spritzgussmaterial hergestellt wird.
-
Ein separat hergestelltes Federelement kann auch mehrere räumlich zueinander entlang einer Umfangsrichtung um die Drehachse zueinander beabstandete – und gegebenenfalls jeweils axial vorstehende – Federbereiche ausbilden. Ein solches einzelnes separates Federelement definiert somit mehrere Kontaktbereiche für die Seiltrommel, an denen die Seiltrommel an dem Federelement anliegt und federnd abgestützt ist.
-
Ein separat hergestelltes Federelement kann grundsätzlich form- und/oder kraftschlüssig an dem Gehäuse fixiert sein. Beispielsweise ist das Federelement an einem die Lagerstelle für die Seiltrommel ausbildenden Gehäuseteil über eine Clipsverbindung gehalten. Das Federelement wird hier folglich werkzeuglos an die Lagerstelle geklipst und somit vor Anbringung der Seiltrommel an der Lagerstelle unbeweglich festgelegt, sodass die Seiltrommel zum Anheben und Absenken der Fensterscheibe relativ zu dem ortsfesten Federelement gedreht wird. Durch die Fixierung des separaten Federelements an der Lagerstelle werden unerwünschte Lauf- und Schleifgeräusche vermieden, wie sie unter Umständen bei einem nicht fixierten Federelement auftreten können, das von der drehenden Seiltrommel mitgenommen werden kann.
-
In einer alternativen Ausführungsvariante ist das mindestens eine Federelement zumindest teilweise in das Material des Gehäuses eingebettet und/oder hiermit stoffschlüssig verbunden. Bei einem zumindest teilweise in das Material des Gehäuses eingebetteten Federelement ist zumindest ein Abschnitt des Federelements im Material des Gehäuses aufgenommen und hiervon umschlossen. Beispielsweise kann hierbei zumindest ein Abschnitt eines separat hergestellten Federelement in eine Wandung des Gehäuses eingespritzt oder von Material des Gehäuses umspritzt sein. Bei einem stoffschlüssig mit dem Gehäuse verbundenen Federelement ist beispielsweise eine lokale Aufschmelzung des Gehäusematerials vorgesehen, um das Federelement an der Lagerstelle bestimmungsgemäß zu fixieren.
-
Insbesondere bei einem Federelement, das teilweise in das Material des Gehäuses eingebettet und/oder mit dem Material des Gehäuses stoffschlüssig verbunden ist, kann das Federelement aus einem anderen Material hergestellt sein als das Gehäuse.
-
Zum Beispiel ist das Federelement aus einem Kunststoffmaterial hergestellt und an ein Gehäuseteil aus einem anderen Kunststoffmaterial angespritzt, beispielsweise mittels 2K-Spritzguss, ist. Dabei kann das Kunststoffmaterial für das Federelement dann im Vergleich zu dem Kunststoffmaterial des Gehäuseteils bessere Gleiteigenschaften aufweisen und keine Glasfasern enthalten (während in einer möglichen Variante des Gehäuseteil aus einem faserverstärkten Kunststoffmaterial hergestellt sein kann).
-
In einer Variante kann das Federelement zumindest teilweise aus einem metallischen Material federelastisch hergestellt und in ein Kunststoffmaterial, aus dem ein Gehäuseteil hergestellt ist, entweder teilweise eingespritzt oder eingelegt sein.
-
Grundsätzlich kann das Federelement ein- oder mehrteilig ausgeführt sein.
-
In einer Ausführungsvariante ist das mindestens eine separate Federelement ringförmig ausgestaltet, beispielsweise als Wellenring aus Kunststoff oder Federstahl.
-
Grundsätzlich kann der wenigstens eine Federbereich konvex in Richtung der Seiltrommel oder konkav gewölbt sein. Durch die konvexe oder konkave Wölbung wird wenigstens eine Kontaktstelle ausgebildet, an der die Seiltrommel definiert an dem Federbereich anliegt. Bei einer konkaven Wölbung sind beispielsweise wenigstens zwei Kontaktstellen am Rand der Wölbung für die Anlage der Seiltrommel ausgebildet.
-
Die beigefügten Figuren veranschaulichen exemplarisch mögliche Ausführungsvarianten der Erfindung.
-
Hierbei zeigen:
-
1 ein Gehäuseteil für ein Gehäuse einer erfindungsgemäßen Gehäusebaugruppe mit einer Lagerstelle für eine Seiltrommel und mit an der Lagerstelle integrierten Federbereichen;
-
1A eine vergrößerte Darstellung des Lagerbereichs des Gehäuseteils der 1;
-
2 eine Rückansicht des Gehäuseteils der 1;
-
2S eine vergrößerte Darstellung der 2 mit Blick auf die Rückseite der Lagerstelle;
-
3 in Schnittdarstellung die zusammengebaute Gehäusegruppe mit in dem Gehäuse aufgenommener Seiltrommel;
-
3A ausschnittsweise und in vergrößertem Maßstab die Anlage der Seiltrommel an einem Federbereich;
-
3B in vergrößerter Darstellung ein einzelnes Federelement mit vorstehendem Federbereich;
-
4 in Draufsicht ein separates Federelement, das stoffschlüssig mit einer Gehäusewandung am Boden der Lagerstelle verbunden ist;
-
4B Schnittdarstellung entsprechend der Schnittlinie B-B der 4;
-
5 in teilweise geschiedener Ansicht eine weitere Variante eines separaten Federelements, das abschnittsweise in das Material eines Gehäuseteils eingebettet ist;
-
6 in Explosionsdarstellung eine weitere Ausführungsvariante mit einem separaten, als Wellenring ausgebildetem Federelement;
-
6A–6B Einzeldarstellungen des Wellenrings in unterschiedlichen Ansichten;
-
7 eine Fensterheberbaugruppe für einen Fahrzeugfensterheber mit einer Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Gehäusebaugruppe;
-
8A–8B in Explosionsdarstellung eine erfindungsgemäße Gehäusebaugruppe mit einem zweiteiligen Gehäuse in unterschiedlichen Ansichten.
-
Die 7 zeigt eine Fensterheberbaugruppe und einen hiermit gebildeten Fahrzeugfensterheber FH ohne eine zu verstellende Fensterscheibe. Der Fahrzeugfensterheber FH umfasst einen flächigen Modulträger AGT zur Fixierung an einer Türkarosserie. Der Modulträger AGT trägt hierbei in an sich bekannter Weise unterschiedliche Funktionskomponenten des Fahrzeugfensterhebers FH. Hierzu zählen insbesondere zwei Führungsschienen FS1 und FS2, an denen jeweils ein mit der Fensterscheibe verbindender Mitnehmer M1 oder M2 verschieblich geführt ist. Zur Verschiebung der Mitnehmer M1 und M2 entlang der Führungsschienen FS1 und FS2 und damit zum Anheben und Absenken der Fensterscheibe ist eine Antriebseinheit AE vorgesehen, die ein flexibles Zugmittel Z in Form eines Seilzuges antreibt. Der mehrfach umgelenkte Seilzug Z ist mit den Mitnehmern M1 und M2 verbunden, sodass durch Drehen einer Seiltrommel ST der Antriebseinheit AE die Mitnehmer M1 und M2 synchron entlang der Führungsschienen FS 1 und FS 2 verschoben werden.
-
Die Antriebseinheit AE wird durch eine Gehäusebaugruppe gebildet, die unter anderem ein aus zwei Gehäuseteilen 1 und 2 gebildetes Gehäuse 1, 2 umfasst. Ein erstes Gehäuseteil 1 ist dabei auf einer einer Türaußenhaut zugewandten Außenseite des Modulträgers AGT angeordnet und bildet eine Lagerstelle 10 für die drehbare Lagerung der Seiltrommel ST aus. Dies ist insbesondere anhand der 8A und 8B veranschaulicht, die jeweils eine Explosionsdarstellung der Antriebseinheit AE zeigen.
-
Auf einer gegenüberliegenden Innenseite des Modulträgers AGT ist das zweite Gehäuseteil 2 angeordnet, das entlang einer Verbindungsrichtung V mit dem ersten Gehäuseteil 1 verbunden ist. An dem zweiten Gehäuseteil 2 ist ein Antriebsmotor AM angebracht. Dieser Antriebsmotor A treibt üblicherweise unter Kopplung mit einem Getriebe einen Motormitnehmer 20 an, mit der die Seiltrommel ST im zusammengebauten Zustand der Antriebseinheit AE drehfest verbunden ist. An dem zweiten Gehäuseteil 2 kann ferner noch an eine Steuerelektronik für die Steuerung des Antriebsmotors AM untergebracht sein. Über den Antriebsmotor AM kann folglich die Seiltrommel ST entlang der einen oder anderen Drehrichtung um eine an der Lagerstelle 10 des ersten Gehäuseteils 1 definierte Drehachse D gedreht werden, um die Fensterscheibe anzuheben oder abzusenken. Der Antriebsmotor AM bildet somit einen Bestandteil eines Verstellantriebs für den Fahrzeugfensterheber FH.
-
Für den Antrieb der Mitnehmer M1 und M2 über die sich drehende Seiltrommel ST sind auf einer im Querschnitt kreisförmigen äußeren Umfangsfläche der Seiltrommel ST in Umfangsrichtung erstreckte Führungsrillen / Seilrillen ausgebildet. Diese Führungsrillen dienen der Führung des die Seiltrommel ST umschlingenden Seilzuges Z. Koaxial zu dem Motormitnehmer 20 bildet das erste Gehäuseteil 1 an der Lagerstelle 10 eine Lagerachse 100 für die Definition der Drehachse D aus, um die die Seiltrommel ST an dem ersten Gehäuseteil 1 drehbar gelagert ist.
-
Im bestimmungsgemäß montierten Zustand sind die beiden Gehäuseteile 1 und 2 des Gehäuses 1, 2 miteinander an mehreren Befestigungsstellen 21A, 21B und 21C des zweiten Gehäuseteils 2 miteinander verschraubt. Als Schraubdome fungierende Steckzapfen 11A, 11B und 11C des ersten Gehäuseteils 1 sind hierfür in buchsenförmige Bereiche der Befestigungsstellen 21A, 21B und 21C eingesteckt und über Sicherungsclips 111 und 112 hieran verrastet (vergleiche 1). Über die zwei jeweils am Fuß eines Steckzapfens 11A, 11B oder 11C des ersten Gehäuseteils 1 ausgebildeten Sicherungsclips 111 und 112 können die beiden Gehäuseteile 1 und 2 bei der Montage bereits aneinander arretiert werden, bevor an den Befestigungsstellen 21A, 21B und 21C Schrauben BE als Befestigungselement eingedreht werden, um die beiden Gehäuseteile 1 und 2 endgültig einander festzulegen (vgl. 3A).
-
Insbesondere zum Spielausgleich ist wenigstens ein Federbereich 120 an einem oder mehreren Federelementen 12, 12.1–12.4 vorgesehen, an dem die Seiltrommel ST axial bezüglich ihrer Drehachse D an dem zweiteiligen Gehäuse 1, 2 federnd abgestützt ist. Details möglicher unterschiedlicher Ausführungsvarianten sind hierbei anhand der 1 bis 6B veranschaulicht.
-
Bei der Variante der 1, 1A, 2, 2D, 3, 3A und 3B sind mehrere Federelemente 12.1, 12.2, 12.3 und 12.4 mit je einem Federbereich 120 in das erste Gehäuseteil 1 integriert und hieran ausgeformt. Die einzelnen Federelemente 12.1–12.4 sind hierbei an einem Boden der Lagerstelle 10 vorgesehen, der in einer Aufnahme 101 der Lagerstelle 10 vorgesehen ist. Über die seitlichen Wandungen der Aufnahme 101 ist die Seiltrommel ST im bestimmungsgemäß zusammengebauten Zustand der Gehäusebaugruppe und der Antriebseinheit AE entlang ihrer Mantelfläche umgriffen. Die einzelnen Federelemente 12.1 bis 12.4 sind hierbei in einem axial äußeren Bereich bezüglich der Drehachse D nahe der seitlichen Wandung der Aufnahme 101 vorgesehen und erstrecken sich jeweils entlang eines Kreisbahnabschnitts brückenartig über Aussparungen 102.1, 102.2, 102.3 oder 102.4 in dem durch eine (Gehäuse-)Wandung 104 definierten Boden der Lagerstelle 10.
-
Die Aussparungen 102.1–102.4 sind äquidistant zueinander beabstandet und jeweils um 90° zueinander entlang einer Umfangsrichtung um die Lagerachse 100 und die damit definierte Drehachse D angeordnet. Jedes der an dem Boden der Lagerstelle 10 ausgeformten Federelemente 12.1–12.4 überspannt eine zugehörige Aussparung 102.1–102.4 brückenartig. Dabei ist an jedem hier bandförmigen Federelement 12.1–12.4 jeweils mittig ein erhaben vorstehender Federbereich 120 ausgebildet. Dieser Federbereich 120 ist über Verbindungsabschnitte 121 und 122 beiderseits mit einem Rand der zugehörigen Aussparung 102.1–102.4 verbunden und hierüber elastisch deformierbar.
-
Im montierten Zustand liegt die Seiltrommel ST an den zueinander um 90° versetzten Federbereichen 120 der Federelemente 12.1–12.4 auf und ist hieran federnd abgestützt. Um hierbei einen möglichst geringen, reibenden Kontakt zwischen der sich drehenden Seiltrommel ST und den Federbereichen 120 zu erreichen, ist an jedem Federbereich 120 zentral eine kreisförmige Vertiefungen 1200 vorgesehen. Derart liegt die Seiltrommel an einem Federbereich 120 lediglich an einem kreisringförmigen Kontaktbereich 1201 am Rand dieser Vertiefung 1200 an. Dies ist vor allem in den Darstellungen der 3, 3A und 3B näher veranschaulicht.
-
Wie anhand der 2 und 2D veranschaulicht ist, ist das erste Gehäuseteil 1 an seiner Außenseite insbesondere im Bereich der Lagerstelle 10 mit Versteifungsrippen 103A, 103B und 103C als Teil einer Verrippung 103 versehen. Die Verrippung 103 weist hierbei mehrere Rippen auf, die sternförmig ausgehend von der Lagerachse 100 verlaufen. Die Versteifungsrippen 103A, 103B und 103C sind hierbei in Richtung je eines einen Schraubdom definierenden Steckzapfens 11A, 11B oder 11C verlaufend angeordnet. Die Anordnung der Aussparungen 102.1–102.4 in der Wandung 104 und der hierin verlaufenden Federelemente 12.1–12.4 ist in der dargestellten Variante so gewählt, dass die in Richtung der Steckzapfen 11A, 11B und 11C verlaufenden Versteifungsrippen 103A, 103B und 103C nach Möglichkeit nicht unterbrochen sind. Auch im Bereich zweier in dem Gehäuse 1, 2 ausgebildeter Seilabgänge ist keine Aussparung vorgesehen. Im Bereich dieser Seilabgänge ist der Seilzug Z jeweils nach außen in Richtung einer Seilrolle nach außen geführt, sodass in diesem Bereich des ersten Gehäuseteils die den Boden der Lagerstelle 10 bildende Wandung 104 zur Aufnahme im Betrieb auftretender Kräfte keine Aussparung 102.1–102.4 aufweist.
-
In den 4 und 4B ist eine weitere Ausführungsvariante veranschaulicht, bei der wenigstens ein Federelement 12.1 nicht in der Wandung 104 ausgeformt, sondern separat hergestellt ist. Hier ist das Federelement 12.1 aus einem anderen Material hergestellt, als das erste Gehäuseteil 1 und insbesondere die Wandung 104. Das erneut bandförmige und geschwungen ausgeführte Federelement 12.1 mit dem mittig erhaben vorstehenden Federbereich 120 bildet an seinen Enden je einen Fixierungsabschnitt 123A oder 123B aus. An diesen Fixierungsabschnitten 123A und 123B ist das Federelement 12.1 stoffschlüssig mit der Wandung 104 verbunden, sodass das Federelement 12.1 hieran unbeweglich fixiert ist und sich das Federelement 12.1 mit seinem Federbereich 120 brückenartig über die zugehörige Aussparung 102.1 erstreckt. Der Federbereich 120 kann somit an der Aussparung 102.1 eine federnde Abstützung für die Seiltrommel ST bereitstellen.
-
Indem das Federelement 12.1 aus einem anderen Material hergestellt und erst nachträglich mit der Wandung 104 an der Lagerstelle 10 verbunden wird, können für das erste Gehäuseteil 1 und das Federelement 12.1 unterschiedliche Materialien gewählt werden, die für die verschiedenen Funktionen optimiert sind. So wird beispielsweise für das Federelement 12.1 ein tribologisch modifiziertes Material ausgewählt, das in Kombination mit dem Material der Seiltrommel ST einen kleineren Reibungskoeffizienten aufweist als das Material des ersten Gehäuseteils 1.
-
Bei der Variante entsprechend der 5 ist ebenfalls wenigstens ein separat hergestelltes Federelement 12.1 vorgesehen. Dieses erneut bandförmige Federelement 12.1 ist jedoch nicht über seine Fixierungsabschnitte 123A und 123B bildenden Enden stoffschlüssig mit der Wandung 104 an den Randbereichen der zugeordneten Aussparung 102.1 verbunden. Hier ist vielmehr eine formschlüssige Einbettung der durch die Enden gebildeten Fixierungsabschnitte 123A und 123B in das Material der Wandung 104 vorgesehen. Das Federelement 12.1 der 5 ist hierfür beispielsweise von dem Material der Wandung 104 umspritzt. Das separate Federelement 12.1 wird also z.B. während des Herstellungsprozesses des ersten Gehäuseteils 1 in einer Spritzgussform bereits angeordnet, bevor das Material für das erste Gehäuseteil 1 hierin eingebracht wird.
-
Mit den 6, 6A und 6B ist eine Ausführungsvariante einer die Antriebseinheit AE bildenden, erfindungsgemäßen Gehäusebaugruppe veranschaulicht, bei der – zur federnden Abstützung der Seiltrommel ST innerhalb des Gehäuses 1, 2 und insbesondere an dem ersten Gehäuseteil 1 – ein separates Federelement 12 in Form eines Wellenrings vorgesehen ist. Das Federelement 12 ist hierbei beispielsweise aus Kunststoff oder einem Federstahl hergestellt und weist eine wellenförmige Kontur auf, sodass hierin entlang einer Umfangsrichtung mehrere in Richtung der Seiltrommel ST vorstehende Federbereich 120 ausgebildet sind.
-
An dem Federelement 12 der Variante der 6 sind ferner mehrere vornehmlich axial vorstehende Befestigungshaken 124A, 124B und 124C vorgesehen, über die das Federelement 12 an der Lagerstelle 10 unbeweglich festgelegt wird. Über die Befestigungshaken 124A bis 124C kann das Federelement 12 beispielsweise an der Lagerstelle 10 eingeclipst werden. Das Federelement 12, das die Seiltrommel ST axial bezogen auf die Drehachse elastisch abstützt, ist somit an der Lagerstelle 10 unbeweglich verrastet.
-
Das als Wellenring ausgeführte Federelement 12 kann in der Ausführungsvariante der 6, 6A und 6B somit beispielsweise als eingeclipster Kunststoff- oder Federstahlwellenring ausgeführt sein. Zur Verrastung der Befestigungshaken 124A bis 124C des ringförmigen Federelements 12 können beispielsweise an der Lagerstelle 10 Rastöffnungen ausgebildet sein, in die die Befestigungshaken 124A bis 124C einschnappen können. Das Federelement 12 kann somit bei der Montage werkzeuglos in einer über die Rastöffnungen vorgegebenen Ausrichtung an die Lagerstelle gesteckt und hieran fixiert werden.
-
Bei den zuvor erläuterten Ausführungsvarianten ist über mehrere Federbereiche 120, die von einem einzelnen Federelement 12 oder mehreren Federelementen 12.1–12.4 ausgebildet sind, die Seiltrommel ST axial bezüglich der Drehachse D und insbesondere der hierzu parallelen Verbindungsrichtung V, entlang der die beiden Gehäuseteile 1 und 2 (von unterschiedlichen Seiten des Modulträgers AGT) miteinander verbunden werden, abgestützt. Über die Federbereiche 120 ist damit sichergestellt, dass die Seiltrommel ST ein toleranzbedingtes Spiel des Fahrzeugfensterhebers FH im Bereich des (Seilantriebs-)Gehäuses 1, 2 kompensiert. Bei allen Varianten ist hierbei eine durch die einzelnen Federbereiche 120 auf die Seiltrommel ST aufgebrachte Axialkraft auf maximal 80 N begrenzt, um ein unerwünschtes Schleifen der Seiltrommel ST an den Gehäuseteilen 1 und 2 zu vermeiden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Erstes Gehäuseteil
- 10
- Lagerstelle
- 100
- Lagerachse
- 101
- Aufnahme
- 102.1–102.4
- Aussparung / Freischnitt
- 103
- Verrippung
- 103A, 103B, 103C
- Versteifungsrippe
- 104
- (Gehäuse-)Wandung / Boden der Lagerstelle
- 111, 112
- Sicherungsclip
- 11A, 11B, 11C
- Steckzapfen
- 12, 12.1–12.4
- Federelement
- 120
- Federbereich
- 1200
- Vertiefung
- 1201
- Kontaktbereich
- 121, 122
- Verbindungsabschnitt
- 123A, 123B
- Fixierungsabschnitt
- 124A, 124B, 124C
- Befestigungshaken
- 2
- Zweites Gehäuseteil
- 20
- Motormitnehmer
- 21A, 21B, 21C
- Befestigungsstelle
- AE
- Antriebseinheit
- AGT
- Modulträger
- AM
- Antriebsmotor
- BE
- Schraube (Befestigungselement)
- D
- Drehachse
- FH
- Fahrzeugfensterheber
- FS1, FS2
- Führungsschiene
- M1, M2
- Mitnehmer
- ST
- Seiltrommel
- V
- Verbindungsrichtung
- Z
- Seilzug
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-