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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Simulations-Vorrichtung zur Steuerung bzw. Planung eines Ladevorgang bzw. eines Entladevorgangs eines Fahrzeugs.
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Ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug umfasst einen elektrischen Energiespeicher, der typischerweise regelmäßig mit einer Ladestation gekoppelt werden muss, um den Energiespeicher mit elektrischer Energie aus einem Strom-Versorgungsnetz (z.B. aus einem Heimnetzwerk) aufzuladen. Für den Ladevorgang wird das Fahrzeug an eine Ladestation (z.B. an eine öffentliche Ladestation oder an eine private Ladestation in einem Haushalt) angeschlossen und geladen. Beispielsweise kann ein Fahrzeug über Nacht an eine Ladestation eines Haushalts angeschlossen werden. Es kann daraufhin, in Abhängigkeit von anderen elektrischen Verbrauchern und/oder in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit von regenerativer Energie in dem Versorgungsnetz, ein Ladeplan zum Laden des Fahrzeugs erstellt und umgesetzt werden.
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Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe, ein Verfahren und eine Simulations-Vorrichtung bereitzustellen, durch die die Kosten für die Energieversorgung eines elektrisch angetriebenen Fahrzeugs reduziert werden können und/oder durch die der Energiespeicher eines Fahrzeugs in flexibler Weise in ein Strom-Versorgungsnetz eingebunden werden kann.
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Die Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden u.a. in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Verfahren zur Einbindung eines Fahrzeugs mit einem elektrischen Energiespeicher in ein Strom-Versorgungsnetz beschrieben. Insbesondere kann das Fahrzeug eingebunden werden, um im Rahmen eines Ladevorgangs elektrische Energie aus dem Versorgungsnetz zu beziehen und/oder um im Rahmen eines Entladevorgangs elektrische Energie an das Versorgungsnetz abzugeben. Dabei werden in diesem Dokument die Begriffe Lade-/Entladevorgänge bzw. Lade-/Entladepläne verwendet, um auf Ladevorgänge und/oder Entladevorgänge bzw. Ladepläne und/oder Entladepläne zu verweisen. Das Verfahren kann z.B. durch ein Fahrzeug, durch eine Steuereinheit des Versorgungsnetzes und/oder durch eine in diesem Dokument beschriebene Simulations-Vorrichtung ausgeführt werden.
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Das Verfahren umfasst das Ermitteln eines simulierten Lade-/Entladeplans für den elektrischen Energiespeicher des Fahrzeugs, wenn das Fahrzeug nicht mit dem Strom-Versorgungsnetz verbunden ist (insbesondere wenn das Fahrzeug nicht mit einer Ladestation verbunden ist, sondern ggf. fährt). Der Lade-/Entladeplan kann z.B. anzeigen: einen Lade-Startzeitpunkt, einen zeitlichen Verlauf der Ladeleistung, einen zeitlichen Verlauf des Ladezustands des elektrischen Energiespeichers des Fahrzeugs, einen Lade-Endzeitpunkt, eine Ladedauer, Kosten eines Ladevorgang, ein Anteil an regenerativer Energie für den Ladevorgang, etc. Der Lade-/Entladeplan kann dabei so simuliert werden, als wäre das Fahrzeug an einer Ladestation des Strom-Versorgungsnetzes angeschlossen.
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Außerdem umfasst das Verfahren das Veranlassen, in Abhängigkeit von dem simulierten Lade-/Entladeplan, einer Maßnahme, um das Fahrzeug für einen Lade-/Entladevorgang mit dem Strom-Versorgungsnetz zu verbinden. Das Veranlassen einer Maßnahme kann insbesondere umfassen: das Senden des simulierten Lade-/Entladeplans an das Fahrzeug (wenn der Lade-/Entladeplan z.B. von einer Steuereinheit oder von einer Simulations-Vorrichtung ermittelt wurde); das Ausgeben von Information in Bezug auf den simulierten Lade-/Entladeplan an einen Insassen und/oder Fahrer des Fahrzeugs (z.B. über eine Anzeigeeinheit des Fahrzeugs); das Ausgeben einer Aufforderung an einen Insassen und/oder Fahrer des Fahrzeugs, eine Ladestation anzufahren, um das Fahrzeug (für einen Lade-/Entladevorgang) mit dem Strom-Versorgungsnetz zu verbinden; und/oder das Veranlassen des Fahrzeugs, autonom zu einer Ladestation zu fahren, um das Fahrzeug mit dem Strom-Versorgungsnetz zu verbinden.
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Es können somit in flexibler Weise (ggf. regelmäßig) Lade-/Entladepläne für ein Fahrzeug simuliert werden (auch wenn sich das Fahrzeug im Fahrbetrieb und nicht im Ladebetrieb befindet). Das Fahrzeug kann dann zu einer Ladestation gefahren werden, wenn der simulierte Lade-/Entladeplan bestimmte Bedingungen (z.B. in Bezug auf die Kosten) erfüllt. Das Verfahren ermöglicht somit die flexible Einbindung eines Fahrzeugs in ein Strom-Versorgungsnetz.
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Das Verfahren kann umfassen, das Ermitteln von Ladezustandsdaten in Bezug auf einen Ladezustand des elektrischen Energiespeichers. Alternativ oder ergänzend kann das Verfahren umfassen, das Ermitteln von Energiedaten in Bezug auf elektrische Energie, die durch das Strom-Versorgungsnetz bereitgestellt oder aufgenommen werden kann. Die Energiedaten können z.B. anzeigen: Kosten oder Preise für elektrische Energie, einen regenerativen Anteil der elektrischen Energie und/oder einen in einem Heimnetzwerk generierten Anteil der elektrischen Energie. Der simulierte Lade-/Entladeplan kann dann in Abhängigkeit von den Ladezustandsdaten und/oder in Abhängigkeit von den Energiedaten ermittelt werden. So können Lade-/Entladepläne in präziser Weise simuliert werden (so als wäre das Fahrzeug tatsächlich an eine Ladestation angeschlossen).
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Der simulierte Lade-/Entladeplan kann einen simulierten Startzeitpunkt für einen Lade-/Entladevorgang anzeigen. Dabei hängt der simulierte Startzeitpunkt typischerweise von einer Wegstrecke des Fahrzeugs ausgehend von einer Position des Fahrzeugs zu einer Ladestation ab, über die das Fahrzeug an das Strom-Versorgungsnetz angeschlossen werden kann. Für die Ermittlung eines simulierten Startzeitpunktes können bei der Ermittlung des simulierten Lade-/Entladeplans Positionsdaten des Fahrzeugs und/oder Positionsdaten einer Ladestation für einen Lade-/Entladevorgang berücksichtigt werden. So können Lade-/Entladepläne in präziser Weise simuliert werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Simulations-Vorrichtung zur Simulation eines Fahrzeugs mit einem elektrischen Energiespeicher beschrieben. Die Simulations-Vorrichtung kann eingerichtet sein, einen simulierten Lade-/Entladeplan für den elektrischen Energiespeicher des Fahrzeugs zu ermitteln, wenn das Fahrzeug nicht mit einem Strom-Versorgungsnetz verbunden ist. Außerdem kann die Simulations-Vorrichtung eingerichtet sein, in Abhängigkeit von dem simulierten Lade-/Entladeplan eine Maßnahme zu veranlassen, um das Fahrzeug für einen Lade-/Entladevorgang mit dem Strom-Versorgungsnetz zu verbinden.
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Die Simulations-Vorrichtung kann eine Kommunikations-Schnittstelle umfassen, um mit einer an das Strom-Versorgungsnetz angeschlossenen Ladestation den simulierten Lade-/Entladeplan festzulegen. Dabei kann die Kommunikations-Schnittstelle eine Kommunikation gemäß ISO15118 und/oder eine Power Line Communication (PLC) basierte Kommunikation ermöglichen. Die Simulations-Vorrichtung kann somit anstelle des Fahrzeugs mit einer Ladestation verbunden werden, um (anstelle des Fahrzeugs) einen Lade-/Entladeplan für das Fahrzeug zu simulieren. Durch die Bereitstellung einer Simulations-Vorrichtung kann somit auf eine existierende Lade-Infrastruktur aufgesetzt werden, so dass simulierte Lade-/Entladepläne in effizienter Weise ermittelt werden können.
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Die Simulations-Vorrichtung kann insbesondere eingerichtet sein, einer an das Strom-Versorgungsnetz angeschlossenen Ladestation gegenüber das Verhalten eines Fahrzeugs bei der Festlegung eines Lade-/Entladeplans zu simulieren. Mit anderen Worten, die Simulations-Vorrichtung kann sich einer Ladestation gegenüber wie ein Fahrzeug verhalten (in Bezug auf die Aushandlung eines Ladeplans). Zu diesem Zweck kann die Simulations-Vorrichtung weiter eingerichtet sein, mit dem Fahrzeug über eine drahtlose Kommunikationsverbindung Daten in Bezug auf den simulierten Lade-/Entladeplan auszutauschen. So können Lade-/Entladepläne in effizienter und präziser Weise simuliert werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Fahrzeug (insbesondere ein Straßenkraftfahrzeug z.B. ein Personenkraftwagen, ein Lastkraftwagen oder ein Motorrad) beschrieben, das eingerichtet ist, das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Software (SW) Programm beschrieben. Das SW Programm kann eingerichtet werden, um auf einem Prozessor ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Speichermedium beschrieben. Das Speichermedium kann ein SW Programm umfassen, welches eingerichtet ist, um auf einem Prozessor ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.
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Es ist zu beachten, dass die in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme sowohl alleine, als auch in Kombination mit anderen in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen verwendet werden können. Desweiteren können jegliche Aspekte der in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden. Insbesondere können die Merkmale der Ansprüche in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden.
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Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dabei zeigen
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1 ein beispielhaftes System zur Einbindung eines Fahrzeugs in ein Strom-Versorgungsnetz; und
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2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Einbindung eines elektrischen Energiespeichers eines Fahrzeugs in ein Strom-Versorgungsnetz.
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Wie eingangs dargelegt, befasst sich das vorliegende Dokument mit der Kosten-effizienten und flexiblen Einbindung eines elektrisch angetriebenen Fahrzeugs in ein Strom-Versorgungsnetz. In diesem Zusammenhang zeigt 1 ein System 100 mit ein oder mehreren Ladestationen 120, über die ein Fahrzeug 110 an ein Strom-Versorgungsnetz angeschlossen werden kann. Das Fahrzeug 110 kann mit einer Steuereinheit 101 des Systems 100 Daten 111 austauschen, um einen Lade-/Entladeplan zum Laden bzw. Entladen eines elektrischen Energiespeichers des Fahrzeugs 110 zu erstellen. Die Daten 111 können über eine drahtlose Kommunikationsverbindung (z.B. WLAN, 3G oder LTE) übertragen werden, so dass das Fahrzeug 110 für die Erstellung eines Lade-/Entladeplans nicht an eine Ladestation 120 angeschlossen sein muss (z.B. über ein Ladekabel und/oder über eine induktive Ladeverbindung).
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Die Daten 111 können z.B. einen aktuellen Ladezustand (oder State of Charge, SOC) des Fahrzeugs 110 umfassen. Die Steuereinheit 101 kann auf Basis des aktuellen Ladezustands des Fahrzeugs 110 und auf Basis von Information in Bezug auf verfügbare elektrische Energie im Versorgungsnetz einen fiktiven Lade-Entladeplan für das Fahrzeug 110 erstellen. Es kann dann in Abhängigkeit von dem fiktiven bzw. simulierten Lade-Entladeplan entschieden werden, ob das Fahrzeug 110 eine Ladestation 120 anfährt, um den fiktiven Lade-/Entladeplan tatsächlich umzusetzen. So können optimierte Ladestrategien bereitgestellt werden, da es für die Ermittlung eines Ladeplans nicht erforderlich ist, dass das Fahrzeug 110 für einen Ladevorgang mit einer Ladestation 120 verbunden ist. Vielmehr kann simuliert werden, dass das Fahrzeug 110 an einer Ladestation 120 angeschlossen ist.
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Es kann somit ein zu ladendes Fahrzeug simuliert werden, um einen Nutzer (z.B. den Nutzer des Fahrzeugs oder ein Fahrzeug oder eine Systemkomponente wie ein Fahrzeug-Pool-Steuerungssystem) zu jeder Zeit Informationen darüber geben zu können, zu welchen Bedingungen (z.B. mit welchen Ladeleistungen, in welchem Zeitraum, zu welchen Kosten, etc.) ein Fahrzeug 110 an einem bestimmten Zeitpunkt geladen werden könnte. Ein simulierte Lade-/Entladeplan kann dabei durch die Steuereinheit 101 ermittelt werden.
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Besonders vorteilhaft kann alternativ oder ergänzend zu der Steuereinheit 101 eine Simulations-Vorrichtung 130 bereitgestellt werden, die mit einer Ladestation 120 verbunden wird (z.B. über ein Ladekabel oder über eine induktive Ladeverbindung). Die Simulations-Vorrichtung 130 kann z.B. mit der Ladestation 120 in dem Haushalt eines Nutzers eines (nicht angeschlossenen) Fahrzeugs 110 verbunden werden. Die Simulations-Vorrichtung 130 kann dann (analog zu der Steuereinheit 101) einen simulierten Lade-/Entladeplan ermitteln.
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Die Simulations-Vorrichtung 130 kann insbesondere eingerichtet sein, Daten 111 mit dem Fahrzeug 110 auszutauschen. Beispielsweise kann das Fahrzeug 110 der Simulations-Vorrichtung 130 den aktuellen Ladezustand mitteilen. Die Simulations-Vorrichtung 130 kann dann wie ein Fahrzeug 110 mit der Ladestation 120 kommunizieren (z.B. gemäß ISO 15118), um einen fiktiven Lade-/Entladeplan für das Fahrzeug 110 zu erstellen. Der fiktiven Lade-/Entladeplan kann dann an das Fahrzeug 110 gesendet werden.
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Die Simulations-Vorrichtung 130 kann somit derart ausgestattet sein, dass ein Ladestecker in die Simulations-Vorrichtung 130 hineingesteckt werden kann oder dass eine induktive Schnittstelle (zum induktiven Laden) bereitgestellt wird. Die Simulations-Vorrichtung 130 kann dann ein Fahrzeug 110 simulieren (insbesondere in Bezug auf die Ladekommunikation) und kann z.B. über die Ladeschnittstelle 131 eine aktuelle Tariftabelle von der Ladestation 120 empfangen (z.B. gemäß einer ISO 15118 Kommunikation). Alternativ oder ergänzend kann die Simulations-Vorrichtung 130 von einer anderen Datenquelle Informationen über den prognostizierten Anteil von regenerativer Energie, über die Kosten, über die Netzauslastung, etc. beziehen. Des Weiteren kann die Simulations-Vorrichtung 130 aus der Entfernung über eine Kommunikationsverbindung mit dem Fahrzeug 110 verbunden sein und kann über die Kommunikationsverbindung Daten 111 wie z.B. Kundenpräferenzen, den aktuellen Fahrzeugstatus und/oder andere Parameter einholen.
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Die Simulations-Vorrichtung 130 kann somit einen Nutzer über Internetkommunikation oder andere Kommunikationsmittel in Bezug auf die Kosten, etc. für einen Ladevorgang informieren. Insbesondere kann einem Nutzer angezeigt werden, zu welchen Kosten das Fahrzeug 110 an einem bestimmten (ggf. späteren) Zeitpunkt geladen werden könnte. Zu diesem Zweck kann die Simulations-Vorrichtung 130 einen prognostizierten Lade-/Entladeplan erstellen (und gegebenenfalls an die Ladestation 120 senden). In dem Lade-/Entladeplan kann bis zu einem späteren Zeitpunkt, an dem das Fahrzeug 110 an die Ladestation 120 angeschlossen wird, eine Ladeleistung von 0W gesetzt sein. D.h. der Lade-/Entladeplan kann einen zeitversetzten Ladestart anzeigen. Dabei kann der Lade-Startzeitpunkt ausgehend von dem aktuellen Zeitpunkt unter Berücksichtigung der Wegzeit des Fahrzeugs 110, der Verweilzeit des Fahrzeugs 110 an der Ladestation 120 und/oder des aktuellen Ladezustands des Fahrzeugs 110 prognostiziert werden. Die Verweilzeit kann dabei ggf. durch einen Nutzer manuell eingegeben werden. Alternativ oder ergänzend kann die Simulations-Vorrichtung 130 den Nutzer über die Kosten und/oder den regenerativen Anteil für elektrische Energie für verschiedene Zeitpunkte informieren. Der Nutzer kann dann auf Basis dieser Information einen gewünschten Lade-Startzeitpunkt festlegen. Die Simulations-Vorrichtung 130 kann dabei für verschiedene Ankunftszeiten den geplanten Ladestart entsprechend verlegen.
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Die Simulations-Vorrichtung 130 kann über eine ISO 15118 Kommunikation mehrere unterschiedliche Prognosen erstellen, indem die Simulations-Vorrichtung 130 wiederholt Neuverhandlungen durchführt und dabei einen Ladevorgang-Abbruch veranlasst oder einen anderen Mechanismus verwendet, der das Ab- und erneute Anstecken an die Ladestation 120 vortäuscht bzw. simuliert, wenn die Simulations-Vorrichtung 130 an die Ladestation 120 angeschlossen ist bzw. auf andere Weise mit der Ladestation 120 verbunden ist. Die Simulations-Vorrichtung 130 kann durch Hardware und/oder Software implementiert sein.
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Der ISO/IEC 15118 Standard ermöglicht einen erweiterten Austausch von Information zwischen einem Fahrzeug 110 und einer Ladestation 120. Insbesondere ermöglicht der ISO/IEC 15118 Standard den Austausch von Nachrichten zwischen einem Fahrzeug 110 und einer Ladestation 120. Der ISO/IEC 15118 Standard verwendet Power Line Communication (PLC) zur Übertragung von Daten über die Pilotleitung eines Ladekabels. Insbesondere können auf Basis von PLC Datenpakete zwischen der Ladestation 120 und einer Ladesteuerungseinheit des Fahrzeugs 110 ausgetauscht werden.
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Das Kommunikations-Protokoll gemäß dem ISO/IEC 15118 Standard ermöglicht es, Nachrichten zwischen einem Fahrzeug 110 und einer Ladestation 120 auszutauschen, mit denen sich das Fahrzeug 110 bei der Ladestation 120 identifizieren und ggf. authentifizieren kann. Des Weiteren kann die Ladestation 120 das Fahrzeug 110 über die Kosten für elektrische Energie informieren. Außerdem können Informationen bzgl. der zeitlichen Dauer eines Ladevorgangs und/oder bzgl. der Abrechnung der Kosten eines Ladevorgangs ausgetauscht werden. Das Kommunikations-Protokoll gemäß dem ISO/IEC 15118 Standard ermöglicht somit die Bereitstellung von Zusatzfunktionen, wie z.B. die zeitversetzte (ggf. Kosten-optimierte) Durchführung eines Ladevorgangs. Die Simulations-Vorrichtung 130 kann eingerichtet sein, mit einer Ladestation 120 gemäß dem ISO/IEC 15118 Standard zu kommunizieren.
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Die Kommunikation gemäß ISO 15118 ist ein Beispiel für ein mögliches Kommunikationsprotokoll. Die Daten zur Ermittlung eines Lade-/Entladeplans können auch über andere Kommunikationsprotokolle (z.B. mittels anderer PLC, Power Line Communication, Verfahren) übertragen werden.
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Es können somit zu beliebigen Zeitpunkten Lade-/Entladepläne simuliert und bereitgestellt werden. Ein Nutzer kann dann bei Bedarf und/oder bei Vorliegen von bestimmten Wunschbedingungen (z.B. Kosten und/oder regenerativer Energieanteil) eine Ladestation 120 anfahren, um einen simulierten Lade-/Entladeplan tatsächlich umzusetzen. Alternativ oder ergänzend kann das Fahrzeug 110 selbstständig (autonom) eine Ladestation 120 anfahren, um einen simulierten Lade-/Entladeplan tatsächlich umzusetzen. Das Fahrzeug 110 kann nach Umsetzung des simulierten Lade-/Entladeplans ggf. zum Nutzer zurückfahren oder eine andere Ladestationen 120 anfahren).
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Dadurch ergibt sich für einen Nutzer der Vorteil, dass in flexibler Weise ein Kosten-effizienter und/oder ein besonders strukturierter Lade-/Entladeplan umgesetzt werden kann. Die Verwendung einer Simulations-Vorrichtung 130 ermöglicht in diesem Zusammenhang die Verwendung von existierender Infrastruktur und somit die effiziente Ermittlung von Lade-/Entladeplänen. Des Weiteren können durch die Ermittlung und Bereitstellung von simulierten Lade-/Entladeplänen Belastungsschwankungen in einem Versorgungsnetz ausgeglichen werden. In diesem Zusammenhang kann ggf. eine Incentivierung des Nutzers eines Fahrzeugs 110 erfolgen, um Lade-/Entladepläne umzusetzen, durch die Belastungsschwankungen in einem Versorgungsnetz reduziert werden.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens 200 zur Einbindung eines Fahrzeugs 110 mit einem elektrischen Energiespeicher in ein Strom-Versorgungsnetz (insbesondere zur Durchführung eines Lade-/Entladevorgangs). Das Verfahren 200 umfasst das Ermitteln 201 eines simulierten Lade-/Entladeplans für den elektrischen Energiespeicher des Fahrzeugs 110, wenn das Fahrzeug 110 nicht mit dem Strom-Versorgungsnetz verbunden ist (insbesondere wenn das Fahrzeug 110 nicht an eine Ladestation 120 angeschossen ist). Außerdem umfasst das Verfahren 200 das Veranlassen 202, in Abhängigkeit von dem simulierten Lade-/Entladeplan, einer Maßnahme, um das Fahrzeug 110 für einen Lade-/Entladevorgang mit dem Strom-Versorgungsnetz zu verbinden. So kann eine flexible Einbindung eines elektrisch angetriebenen Fahrzeugs 110 in ein Strom-Versorgungsnetz ermöglicht werden.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere ist zu beachten, dass die Beschreibung und die Figuren nur das Prinzip der vorgeschlagenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme veranschaulichen sollen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- ISO15118 [0012]
- ISO 15118 [0025]
- ISO 15118 [0026]
- ISO 15118 [0028]
- ISO/IEC 15118 Standard [0029]
- ISO/IEC 15118 Standard [0029]
- ISO/IEC 15118 Standard [0029]
- ISO/IEC 15118 Standard [0030]
- ISO/IEC 15118 Standard [0030]
- ISO/IEC 15118 Standard [0030]
- ISO 15118 [0031]