-
HINTERGRUND
-
Diese Erfindung betrifft eine Transporteinrichtung, etwa einen Strebförderer („AFC”) oder einen Streckenförderer („BSL”).
-
ÜBERBLICK
-
Systeme für den Strebbau umfassen unter anderem eine Transporteinrichtung, etwa einen AFC oder einen BSL, um abgebautes Material (beispielsweise Kohle) von einem Bereich, in welchem das Material abgebaut wird, zu einem Bereich zur Weiterverarbeitung (beispielsweise Zerkleinerung, Lagerung, usw.) zu transportieren. AFC weisen beispielsweise ein erstes Kettenrad und ein zweites Kettenrad auf, um die herum eine Kette angeordnet ist. Die Kette wird von einem oder mehreren Aktuatoren (beispielsweise einem Motor für die Hauptförderstrecke, einem Motor für die Nebenförderstrecke, usw.) angetrieben, und die Bewegung der Kette um die Kettenräder herum bewirkt, dass eine Transporteinrichtung das abgebaute Material transportiert.
-
Herkömmliche Band-Transporteinrichtungen unterliegen einem Schlupf zwischen Trommeln/Walzen und einem Förderband (beispielsweise kann eine übermäßige Belastung einen Schlupf zwischen Metall- oder gummibeschichteten Antriebstrommeln/Walzen und dem Förderband hervorrufen). Der Schlupf zwischen Walzen und einem Förderband verhindert, dass die Position spezieller Bereiche des Förderbands während des Betriebs mit Genauigkeit bekannt ist, da die Positionen sich ständig um einen unbekannten Betrag ändern können. Zusätzlich zu dem üblichen Schlupf kann eine weitere Art einer relativen Entkopplung in Band-Transporteinrichtungen auftreten, die als Kriechen bekannt ist. Das Kriechen wird durch Änderungen der spezifischen Länge des Förderbands hervorgerufen, wenn darauf mittels einer Oberfläche einer antreibenden Trommel eine Kraft übertragen wird. Das Kriechen ist für eine gegebene Last bzw. Kraft oft stetig, verursacht aber dennoch im Laufe der Zeit eine Änderung der relativen Position von Trommeln/Walzen und dem Förderband. Als Folge von Schlupf, Kriechen und anderen Nachteilen von bandartigen Transporteinrichtungen sind derartige Transporteinrichtungen für die Verwendung in einem Bergbauflöz beim Strebbau und in anderen Bergbauanwendungen mit hoher Belastung ungeeignet.
-
Ein AFC oder BSL hat andererseits eine positive feststehende Abhängigkeit zwischen den Kettenrädern der Transporteinrichtung und der Transportkette. Die positive feststehende Abhängigkeit zwischen den Kettenrädern und der Transportkette in einem AFC oder BSL ermöglicht es, dass die Position von jeder von einer Vielzahl von Komponenten oder Verbindungsgliedern (beispielsweise Kettenverbindungselemente, Transportstäbe, usw.) während des Betriebs der Transporteinrichtung bekannt ist oder bestimmt wird. Daher betrifft die hierin beschriebene Erfindung eine Transporteinrichtung (beispielsweise einen AFC, einen BSL, usw.), die beim Abbau eingesetzt wird und die eine Abbildung bzw. ein Zuordnungsabbild für eine Kettenanordnung oder eine Kette in der Transporteinrichtung aufweist. Die Abbildung der Kettenanordnung oder der Kette in der Transporteinrichtung ermöglicht im Wesentlichen eine Echtzeitpositionskenntnis eines beliebigen Punktes der Kettenanordnung oder der Kette sowie einer Vielzahl von mit der Wartung in Verbindung stehenden Eigenschaften, die im Zusammenhang damit stehen, aufgrund der Kenntnis der Position der Kettenanordnung oder der Kette im Wesentlichen in Echtzeit.
-
In einer Ausführungsform stellt die Erfindung ein Bergbausystem bereit, das eine Transporteinrichtung und eine Steuerung umfasst. Die Transporteinrichtung weist ein erstes Kettenrad und ein zweites Kettenrad, eine Kette, einen Antriebsmechanismus und einen Sensor auf. Die Kette ist mit dem ersten Kettenrad und dem zweiten Kettenrad verbunden und weist mehrere Kettenkomponenten auf. Der Antriebsmechanismus ist mit dem ersten Kettenrad oder dem zweiten Kettenrad gekoppelt und ist ausgebildet, das erste Kettenrad oder das zweite Kettenrad anzutreiben. Der Sensor ist ausgebildet, ein Signal zu erzeugen, das mit einer Eigenschaft der Transporteinrichtung im Zusammenhang steht. Die Steuerung ist ausgebildet, das Signal aus dem Sensor zu empfangen, auf der Grundlage des Signals eine Anzahl an Kettenkomponenten zu ermitteln, die einen Bezugspunkt passiert bzw. durchlaufen haben, die Position mindestens eines der mehreren Kettenkomponenten auf der Grundlage der Anzahl der Kettenkomponenten, die den Bezugspunkt passiert haben, zu ermitteln und eine Abbildung der Kette auf der Grundlage der Position der mindestens einen der mehreren Kettenkomponenten zu aktualisieren.
-
In einer weiteren Ausführungsform stellt die Erfindung ein Verfahren zur Ermittlung einer Position einer Kettenkomponente einer Kette in einer Transporteinrichtung eines Bergbausystems bereit. Das Verfahren umfasst: Empfangen, in einem Prozessor, eines Signals aus dem Sensor, der mit einer Eigenschaft der Transporteinrichtung in Beziehung steht, Ermitteln unter Anwendung des Prozessors einer Anzahl an Kettenkomponenten, die einen Bezugspunkt passiert haben, auf der Grundlage des Signals, Ermitteln, unter Anwendung des Prozessors, der Position der Kettenkomponenten auf der Grundlage der Anzahl an Kettenkomponenten, die den Bezugspunkt passiert haben, und Aktualisieren, unter Anwendung des Prozessors, einer Abbildung einer Kette auf der Grundlage der Position der Kettenkomponenten ist.
-
In einer weiteren Ausführungsform stellt die Erfindung eine Steuerung mit einem Prozessor und einem Speicher bereit. Die Steuerung enthält ausführbare Befehle, die in dem Speicher gespeichert sind, um in dem Prozessor ein Signal aus einem Sensor zu empfangen, der mit einer Eigenschaft einer Transporteinrichtung im Zusammenhang steht, unter Anwendung des Prozessors eine Anzahl an Kettenkomponenten auf der Grundlage des Signals zu ermitteln, die einen Bezugspunkt der Transporteinrichtung passiert bzw. durchlaufen haben, unter Anwendung des Prozessors eine Position einer Kettenkomponente auf der Grundlage der Anzahl an Kettenkomponenten zu ermitteln, die den Bezugspunkt der Transporteinrichtung durchlaufen bzw. passiert haben, und unter Anwendung des Prozessors eine in dem Speicher gespeicherte Abbildung bzw. ein Abbild einer Kette auf der Grundlage der Position der Kettenkomponente zu aktualisieren.
-
Bevor Ausführungsformen der Erfindung detailliert erläutert werden, ist zu beachten, dass die Erfindung nicht in ihrer Anwendung auf die Details des Aufbaus und der Anordnung von Komponenten beschränkt ist, die in der folgenden Beschreibung angegeben oder in den begleitenden Zeichnungen dargestellt sind. Die Erfindung ermöglicht andere Ausführungsformen und kann auf diverse Arten praktiziert oder ausgeführt werden. Ferner ist zu beachten, dass die hierin verwendeten Begriffe und die Wortwahl zum Zwecke der Beschreibung verwendet sind und nicht als Einschränkung betrachtet werden sollen. Die Verwendung von „aufweisen”, „umfassen” oder „mit” und Variationen davon sollen hierin Elemente mit einschließen, die in Verbindung damit aufgeführt sind, und auch Aquivalente davon sowie zusätzliche Elemente mit einschließen. Sofern nicht anderweitig angegeben oder diesbezüglich eine Einschränkung angegeben ist, werden die Begriffe „montiert bzw. befestigt”, „verbunden”, „gehalten” und „gekoppelt” und Variationen davon in breiter Weise verwendet und schließen sowohl eine direkte als auch eine indirekte Montage bzw. Befestigung, Verbindung, Halterung und Kopplung mit ein.
-
Des Weiteren sollte beachtet werden, dass Ausführungsformen der Erfindung Hardware, Software und elektronische Komponenten oder Module aufweisen können, die zum Zwecke der Erläuterung so dargestellt und beschrieben sind, als ob die Mehrheit der Komponenten ausschließlich in Hardware eingerichtet wäre. Der Fachmann auf dem Gebiet erkennt jedoch auf der Grundlage eines Studiums dieser detaillierten Beschreibung, dass zumindest in einer Ausführungsform die auf Elektronik beruhenden Aspekte der Erfindung auch in Software (beispielsweise in einem nicht-flüchtigen computerlesbaren Medium gespeichert) eingerichtet werden könnten, die in einer oder mehreren Verarbeitungseinheiten ausführbar ist, etwa in einem Mikroprozessor und/oder in anwendungsspezifischen integrierten Schaltungen („ASICs”). Es sollte daher beachtet werden, dass viele Hardware- und Software-basierte Einrichtungen sowie viele unterschiedliche strukturelle Komponenten verwendet werden können, um die Erfindung umzusetzen. Beispielsweise können „Server bzw. Dienstleister” und „Recheneinrichtungen”, die in der Beschreibung angegeben sind, eine oder mehrere Verarbeitungseinheiten, ein oder mehrere computerlesbare Medienmodule, eine oder mehrere Eingabe/Ausgabe-Schnittstellen und diverse Verbindungen (beispielsweise einen Systembus), der die Komponenten verbindet, aufweisen.
-
Unabhängige Aspekte der Erfindung ergeben sich bei Studium der detaillierten Beschreibung und der begleitenden Zeichnungen.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist eine perspektivische Ansicht eines Strebbau-Systems.
-
2 zeigt einen Teil einer Kettentransporteinrichtung bzw. eines Kettenförderers mit einem Rahmen.
-
3 zeigt eine Steuerung für eine Kettentransporteinrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
-
4 ist eine Ansicht, die eine verallgemeinerte Transporteinrichtung und einen Bezugspunkt der Transporteinrichtung darstellt.
-
5 ist ein Prozess zur Erzeugung einer Transportkettenabbildung bzw. eines Abbilds entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung.
-
6, 7, 8 und 9 zeigen Anwenderschnittstellen zur Überwachung und/oder Aktualisierung einer Kettenabbildung der Transporteinrichtung gemäß Ausführungsformen der Erfindung.
-
10 ist ein Prozess zur Aktualisierung einer Kettenabbildung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
-
Die hierin beschriebene Erfindung betrifft eine industrielle Anlage, etwa einen Strebförderer („AFC”), einen Streckenförderer („BSL”), oder eine weitere ähnliche Transporteinrichtung, die an einen Ort für Bergbauaktivitäten verwendet werden kann, um abgebautes Material von einer Abbaufläche bzw. einem Abbauflöz abzutransportieren. Die Transporteinrichtung umfasst unter anderem eine Kette, ein Kettenrad, einen Antriebsmechanismus und eine Steuerung. Ein Bezugspunkt oder Referenzpunkt ist für die Transporteinrichtung eingerichtet, von welchem eine Position jeder Komponente oder jedes Gliedes der Kette ermittelt oder berechnet werden kann. Ein Ausgangssignal aus einem Sensor (beispielsweise ein Rotorwellen-Tachometer) wird verwendet, um eine Anzahl an Komponenten oder Gliedern der Kette zu ermitteln, die den Bezugspunkt passiert haben. Nachdem die Anzahl an Komponenten oder Gliedern der Kette, die den Bezugspunkt passiert hat, ermittelt ist, wird die Position jeder Komponente oder jedes Gliedes ermittelt oder berechnet. Die Steuerung erzeugt eine Abbildung bzw. ein Abbild der Kette oder der Transporteinrichtung auf der Grundlage der Position jeder Komponente oder jedes Gliedes der Kette und zeigt die Abbildung an. Die Abbildung bzw. Abbild der Kette kann manuell oder automatisch mit zusätzlicher Information, die den Betrieb, das Leistungsverhalten, die Wartung, den Status und die Historie der Kette betrifft, aktualisiert werden. Die Abbildung der Kette kann auch verwendet werden, um eine Wartung an der Kette auszuführen, indem eine interessierende Kettenkomponente oder ein Kettenglied an dem Referenzpunkt zur Reparatur, Austausch, usw. positioniert wird. Die Abbildung der Kette liefert eine grafische Darstellung der Kette, von mehreren Ketten, einer Mine, usw., um es einem Bediener zu ermöglichen, in einfacher Weise spezielle Teile der Abbildung bzw. des Abbilds nach Bedarf zu orten, zu überwachen und zu aktualisieren. Zum Zwecke der Beschreibung ist die Erfindung hierin in Bezug zu Ausführungsformen der Erfindung beschrieben, die einen AFC aufweisen.
-
1 zeigt ein Strebbau-System 100 bzw. Bergbausystem für Strebbau. Das Bergbausystem 100 weist eine Abtransporteinrichtung 105 auf, die sich von einer Abbaufläche bzw. einem Flöz 110 weg erstreckt. Zwei Transporteinrichtungen 115 und 120 erstrecken sich entlang der Abbaufläche 110. Es sind Schrämmaschinen 125 an den Transporteinrichtungen 115 und 120 zur Bewegung in lateraler Richtung im Wesentlichen parallel zu der Abbaufläche bzw. dem Flöz 110 montiert. Die Transporteinrichtungen 115 und 120 weisen einen Antriebsendbereich auf, der einen Entladebereich 130 bildet, der benachbart zu der Abtransporteinrichtung 105 angeordnet ist. Die Abtransporteinrichtung 105 weist eine Zerkleinerungseinheit 135 zur Reduzierung der Größe des abgebauten Materials für die weitere Verarbeitung und Lagerung auf. Transporttranslationseinrichtungen 140 sind ausgebildet, die Transporteinrichtungen 115 und 120 in Richtung der Abbaufläche bzw. des Flözes 110 zu bewegen. In einigen Ausführungsformen wird das Strebbau-System 100 beim Untertageabbau verwendet und weist ferner mehrere angetriebene Dachhalterungen (nicht gezeigt) auf.
-
2 zeigt einen Teil einer Strebbau-Transporteinrichtung 200 ähnlich zu den Transporteinrichtungen 115, 120 der 1. Die Transporteinrichtung 200 umfasst ein Umkehrende 205, ein Transportelement oder eine Kette 210, die zwischen dem Umkehrende 205 und dem Entladebereich 130 (siehe 1) verläuft, und eine Sensoranordnung 215 in der Nähe des Umkehrendes 205. Die Kette 210 wird von einem Antriebsmechanismus angetrieben, etwa einem Motor mit variabler Drehzahl, der mit dem Entladebereich 130 in Verbindung steht. Das Umkehrende 205 umfasst einen Rahmen 220, eine Kettenrad- oder Aufnahmewelle 225, die an dem Rahmen 220 montiert ist, und mindestens einen Hydraulikzylinder (nicht gezeigt). Der Rahmen 220 bewegt sich in Bezug auf den Entladebereich 130 aufgrund einer Ausdehnung und eines Zusammenziehens des Hydraulikzylinders. Die Kette 210 läuft um die Aufnahmewelle 225 herum, um sich als eine Endlosschleife zwischen dem Entladebereich 130 und dem Umkehrende 205 zu bewegen. Die Kette 210 enthält mehrere Transportelemente oder Transportstäbe 230, die an der Kette 210 montiert und mit einem ersten Abstand in einer Bewegungsrichtung 235 der Kette 210 angeordnet sind.
-
3 zeigt eine Steuerung 300, die mit der Transporteinrichtung 115, 120, 200 und/oder dem Bergbausystem 100 verbunden ist. Die Steuerung 300 ist mit einer Mehrzahl weiterer Module oder Komponenten verbunden oder gekoppelt, etwa einem Anwenderschnittstellenmodul 305, einem oder mehreren Indikatoren 310, einem Leistungsversorgungsmodul 315, einem oder mehreren Sensoren 320, einem oder mehreren Hydraulikzylindern 325, einem Antriebsmechanismus- oder Motorparameter-Modul 330, einem Datenspeicher oder einer Datenbank 335, einem ersten Antriebsmechanismus und Antrieb 340 (beispielsweise in Verbindung mit der Hauptförderstrecke), und einem zweiten Antriebsmechanismus und Antrieb 345 (beispielsweise in Verbindung mit der hinteren Förderstrecke). In einigen Ausführungsformen umfasst der erste Antriebsmechanismus und Antrieb 340 einen ersten Motor und eine erste Motoransteuerung, und der zweite Antriebsmechanismus und Antrieb 345 umfasst einen zweiten Motor und eine zweite Motoransteuerung. In einigen Ausführungsformen weisen ein erster Motor und eine erste Motoransteuerung 340 und der zweiten Motor und die zweite Motoransteuerung 345 jeweils Schaltgetriebeanordnungen auf. Die Motoren sind beispielsweise Motoren mit variabler Drehzahl und die Motoransteuerung 19 beispielsweise Motoransteuerung für variable Drehzahl. Ausführungsformen der hierin beschriebenen Erfindung sind mit Bezug zu den Antriebsmechanismen und Ansteuerung beschrieben, die Motore und Motoransteuerung sind. Der eine oder die mehreren Sensoren 320 sind beispielsweise Tachometer, die ausgebildet sind, eine Eigenschaft des ersten Motors, des zweiten Motors, des ersten Kettenrads oder des zweiten Kettenrads (beispielsweise eine Drehposition, eine Drehgeschwindigkeit, eine Drehbeschleunigung, eine Winkelverschiebung, usw.) zu messen oder zu erfassen, Näherungssensoren, die ausgebildet sind, eine Eigenschaft der Kette (beispielsweise Kettenposition, Kettengeschwindigkeit, Kettenbeschleunigung, usw.) zu messen oder zu erfassen, Leistungswandler in der Transporteinrichtung 115, 120, 200, die ausgebildet sind, eine elektrische Eigenschaft (beispielsweise Strom, Spannung, Leistungsfaktoren, Drehmoment, Drehzahl, Eingangsleistung, Ausgangsleistung, usw.) zu messen oder zu erfassen, Leistungszellen, usw. Die Steuerung 300 umfasst Kombinationen aus Hardware und Software, die eingerichtet sind, um unter anderem den Betrieb der Transporteinrichtung 115, 120, 200 zu steuern, die Position des einen oder mehreren Hydraulikzylinder 325 zu steuern, den einen oder die mehreren Indikatoren 310 (beispielsweise eine Flüssigkristallanzeige [„LCD„]) zu aktivieren, den Betrieb der Transporteinrichtung 115, 120, 200 und/oder des Bergbausystems 100 zu überwachen, usw.
-
In einigen Ausführungsformen weist die Steuerung 300 mehrere elektrische und elektronische Komponenten auf, die zur Leistungssteuerung, Betriebssteuerung und zum Schutz der Komponenten und Module innerhalb der Steuerung 300, der Transporteinrichtung 115, 120, 200 und/oder des Bergbausystems 100 geeignet sind. Beispielsweise umfasst die Steuerung 300 unter anderem eine Verarbeitungseinheit 350 (beispielsweise einen Mikroprozessor, eine Mikrosteuerung, oder eine weitere geeignete programmierbare Einrichtung), einen Speicher 355, Eingabeeinheiten 360 und Ausgabeeinheiten 365. Die Verarbeitungseinheit 350 umfasst unter anderem eine Steuerungseinheit 370, eine arithmetische Logikeinheit („ALU”) 375 und mehrere Register 380 (die als eine Gruppe aus Registern in 3 gezeigt sind), und ist unter Anwendung einer bekannten Computer-Architektur, etwa einem modifizierten Harvard-Architektur, einer von Neumann-Architektur, usw., eingerichtet. Die Verarbeitungseinheit 350, der Speicher 355, die Eingabeeinheiten 360 und die Ausgabeeinheiten 365 sowie die diversen Module, die mit der Steuerung 300 verbunden sind, sind durch einen oder mehrere Steuer- und/oder Datenbusse (beispielsweise gemeinsamer Bus 385) verbunden. Die Steuer- und/oder Datenbusse sind in 3 allgemeinen zu anschaulichen Zwecken dargestellt. Die Verwendung eines oder mehrerer Steuer- und/oder Datenbusse für die Verbindung zwischen und die Kommunikation unter den diversen Module und Komponenten sind dem Fachmann im Hinblick auf die hierin beschriebene Erfindung bekannt. In einigen Ausführungsformen ist die Steuerung 300 teilweise oder vollständig auf einem Halbleiterchip eingerichtet, oder sie ist ein feldprogrammierbares Gatter-Array („FPGA”), oder ist eine anwendungsspezifische integrierte Schaltungen („ASIC”), usw.
-
Der Speicher 355 umfasst beispielsweise einen Programmspeicherbereich und einen Datenspeicherbereich. Der Programmspeicherbereich und der Datenspeicherbereich können Kombinationen unterschiedlicher Speicherarten aufweisen, etwa einen Nur-Lese-Speicher („ROM”), einen Speicher mit wahlfreiem Zugriff („RAM”) (beispielsweise einen dynamischen RAM [„DRAM”], einen synchronen DRAM [„SDRAM”], usw.), einen elektrisch löschbaren programmierbaren Nur-Lese-Speicher („EEPROM”), einen Flash-Speicher, eine Festplatte, eine SD-Karte, oder andere geeignete magnetische, optische, physikalische oder elektronische Speichereinrichtungen oder Datenstrukturen. Die Verarbeitungseinheit 350 ist mit dem Speicher 355 verbunden und führt Software-Befehle aus, die in einem RAM des Speichers 355 (beispielsweise während der Ausführung), einem ROM des Speichers 355 (beispielsweise generell permanent) oder einem weiteren nicht-flüchtigen computerlesbaren Medium, etwa einem weiteren Speicher oder einer Diskette, gespeichert werden können. Software, die in der Implementierung der Transporteinrichtung 115, 120, 200 und/oder des Bergbausystems 100 enthalten ist, kann in dem Speicher 355 der Steuerung 300 gespeichert sein. Die Software umfasst beispielsweise Firmware, eine oder mehrere Anwendungen, Programmdaten, Filter, Regeln, ein oder mehrere Programmmodule und andere ausführbare Befehle. Die Steuerung 300 ist ausgebildet, den Speicher auszulesen und unter anderem Befehle abzuarbeiten, die die Steuerungsprozesse und Verfahren, die hierin beschrieben sind, betreffen. In anderen Anordnungen weist die Steuerung 300 zusätzliche, weniger oder andere Komponenten auf.
-
Das Antriebsmechanismus- oder Motorparametermodul 330 ist mit den Motoren und Ansteuerungen 340, 345 verbunden oder diesen zugeordnet, die mit dem ersten Kettenrad und/oder dem zweiten Kettenrad gekoppelt sind. Das Parametermodul 330 ist ausgebildet, Signale zu empfangen, die einem oder mehreren Parametern (beispielsweise, Spannung, Leistungsfaktoren, Drehmoment, Drehzahl, Eingangsleistung, Ausgangsleistung, usw.) der Motoren 340, 345 zugeordnet sind. In einigen Ausführungsformen empfängt das Parametermodul 330 Signale, die mit dem Motorparametern in Beziehung stehen. In anderen Ausführungsformen weist das Parametermodul 330 den einen oder die mehreren Sensoren 320 zu Erfassung der Motorparameter auf oder ist damit verbunden.
-
Die Motoren 340, 345 werden durch Steuerungssignale, die aus der Steuerung 300 oder einer weiteren zugehörigen Steuerung empfangen werden, gesteuert. Die Motoren 340, 345 sind ferner mit Reduziergetrieben verbunden, um die Drehgeschwindigkeit der Motoren auf eine Drehgeschwindigkeit zu verringern, die für die Kettenräder und Transporteinrichtung geeignet ist. In einigen Ausführungsformen ist die Steuerung 300 ausgebildet, die Motoren 340, 345 und die Transporteinrichtungen 115, 120 und/oder das Bergbausystem 100 autonom unter Anwendung der Sensoren 320 und eines oder mehrerer gespeicherter Programme oder Module zu steuern. In anderen Ausführungsformen ist die Steuerung 300 ausgebildet, die Motoren und die Transporteinrichtungen 115, 120 und/oder das Bergbausystem 100 auf der Grundlage einer Kombination aus manuellen Eingaben und automatischen Steuerungsaktivitäten zu steuern. Der eine oder die mehreren Hydraulikzylinder 325 empfangen ebenfalls Steuerungssignalen aus der Steuerung 300 und fahren wahlweise den Umkehrenderahmen aus oder ziehen diesen zusammen (beispielsweise Änderung der Position des ersten Kettenrads, des zweiten Kettenrads, usw.) auf der Grundlage der Steuerungssignale aus der Steuerung 300. Die Steuerung 300 überwacht ferner die Motoren und den einen oder die mehreren Hydraulikzylinder 325, um zugehörige Eigenschaften zu ermitteln. Beispielsweise kann die Steuerung 300 elektrische Eigenschaften der Motoren 340, 345, die Position des einen oder der mehreren Hydraulikzylinder 325 (beispielsweise ein Ausfahren des einen oder der mehreren Hydraulikzylinder), usw, überwachen oder erfassen. Obwohl eine einzige Steuerung dargestellt ist, kann in anderen Anordnungen die Steuerung 300 in mehrere Steuerungen aufgeteilt sein. Beispielsweise kann die Steuerung 300 in eine konsolidierte Steuerungseinheit („CCU”), eine programmierbare Steuerungseinheit („PCU”), usw. aufgeteilt werden. Die CCU kann in einem explosionsgeschützten Gehäuse untergebracht sein und stellt eine Steuerung für das Transportsystem bereit. Die PCU ist ein in sich sicheres System, das mit der CCU beispielsweise unter anderem zum Anhalten, Verhindern, Kriechfahrt, usw. des Betriebs der Transporteinrichtung in Verbindung steht.
-
Das Anwenderschnittstellenmodul 305 wird verwendet, um den AFC oder das Bergbausystem zu steuern oder zu überwachen. Beispielsweise ist das Anwenderschnittstellenmodul 305 funktionsmäßig mit der Steuerung 300 verbunden, um die Geschwindigkeit der Transporteinrichtung, die Drehzahl des einen oder mehrere Motoren, usw. zu steuern. Das Anwenderschnittstellenmodul 305 kann eine Kombination aus digitalen und analogen Eingabe- oder Ausgabe-Einrichtungen aufweisen, die erforderlich sind, um einen gewünschten Grad an Steuerung und Überwachung für den AFC zu erreichen. Beispielsweise kann das Anwenderschnittstellenmodul 305 eine Anzeige und Eingabegeräte, etwa eine berührungsempfindliche Anzeige, einen oder mehrere Knöpfe, Wählscheiben, Schalter, Betätigungsfelder, usw. aufweisen. Die Anzeige ist beispielsweise eine Flüssigkristallanzeige („LCD”), eine lichtemittierende Dioden-(„LED”)Anzeige, eine organische LED („OLED”) Anzeige, eine Elektrolumineszenz-Anzeige („ELD”), eine Oberflächenleitungs-Elektronen-Emmisions-Anzeige („SED”), eine Feldemissionsanzeige („FED”), eine Dünnschichttransistor-(„TFT”)LCD, usw. In anderen Anordnungen ist die Anzeige eine Super-Aktiv-Matrix-OLED („AMOLED”) Anzeige. Das Anwenderschnittstellenmodul 305 kann ferner ausgebildet sein, Bedingungen oder Daten, die mit dem AFC im Zusammenhang stehen, in Echtzeit oder nahezu in Echtzeit anzuzeigen. Beispielsweise ist das Anwenderschnittstellenmodul 305 ausgebildet, gemessene elektrische Eigenschaften des AFC, den Status des AFC, Kettenspannungen, Fehlerzustände (beispielsweise Kettenstillstand, Kette ohne Spannung, usw.), die Menge an abgebautem Material auf der Transporteinrichtung, die Position der Kette oder von Komponenten der Kette, usw. anzuzeigen. In einigen Ausführungsformen wird das Anwenderschnittstellenmodul 305 in Verbindung mit dem einen oder den mehreren Indikatoren 310 (beispielsweise LED) gesteuert, so dass visuelle Angaben über den Status oder die Zustände der Transporteinrichtung 115, 120, 200 und/oder des Bergbausystems 100, die Position einer Kette oder von Komponenten der Kette, usw. bereitgestellt werden.
-
Eine verallgemeinerte Darstellung einer Transporteinrichtung 400 für das Bergbausystem 100 ist in 4 dargestellt. Die Transporteinrichtung 400 ist ähnlich zu den Transporteinrichtungen 115, 120 und 200, die zuvor beschrieben sind. Die Transporteinrichtung 400 weist ein erstes Kettenrad oder Hauptförderstrecken-Kettenrad 405, ein zweites Kettenrad oder ein Kettenrad für die hintere Förderstrecke 410, eine oder mehrere Ketten 415 (beispielsweise zwei Ketten), einen ersten Hydraulikzylinder 420, einen zweiten Hydraulikzylinder 425 und einen Bezugspunkt 430 auf. Der Bezugspunkt 430 entspricht beispielsweise einem Punkt auf der Transporteinrichtung 400, an welchem die Abbildung bzw. das Abbild der Ketten 415 initiiert wird, und/oder einem Punkt auf der Transporteinrichtung 400, an dem eine Wartung in einfachster Weise ausgeführt werden kann. Der Bezugspunkt 430 kann als ein beliebiger Punkt auf der Transporteinrichtung 400 ausgewählt werden. In einigen Ausführungsformen kann der Bezugspunkt 430 neu kalibriert werden. Obwohl beispielsweise eine positive, festgelegte Abhängigkeit zwischen den Ketten 415 und den Kettenrädern 405, 410 vorliegt, kann eine drehmomentbegrenzende Einrichtung, die mit einem Antriebsmechanismus für ein Kettenrad verbunden ist, aktiviert werden, um ein übermäßiges Drehmoment zu verhindern. Wenn die drehmomentbegrenzende Einrichtung aktiviert wird, entspricht die Bewegung der Kette der Bewegung des Motors und der Winkelverschiebung, die von einem Motorwellen-Tachometer erfasst wird. Folglich würde der Bezugspunkt 420 auf die neue Winkelposition des Motors nach Aktivierung der drehmomentbegrenzenden Einrichtung neu kalibriert. Die neue Kalibrierung des Bezugspunkts 430 kann manuell oder automatisch (beispielsweise unter Anwendung der Steuerung 300) ausgeführt werden.
-
Eine Kettenabbildung für die Ketten 415 der Transporteinrichtung 400 kann auf der Grundlage des ausgewählten Bezugspunkts sowie weiterer Eigenschaften der Transporteinrichtung 400 eingerichtet werden. Ein Prozess 500 zur Erzeugung einer Kettenabbildung für die Ketten 415 ist in 5 bereitgestellt. Der Prozess 500 steht im Zusammenhang mit und ist hierin beschrieben in Bezug auf das Erzeugen einer Kettenabbildung für eine Transporteinrichtung. Diverse hierin beschriebene Schritte in Bezug auf den Prozess 500 können gleichzeitig, parallel, oder in einer Reihenfolge ausgeführt werden, die sich von der dargestellten Reihenfolge der Ausführung unterscheidet. Der Prozess 500 kann ferner unter Anwendung von weniger Schritten ausgeführt werden, als in der dargestellten Ausführungsform gezeigt sind.
-
Der Prozess 500 beginnt mit der Einrichtung eines Bezugspunkts 430, wie zuvor mit Bezug zu 4 beschrieben ist (Schritt 505). Der Bezugspunkt 430 entspricht beispielsweise einem Punkt auf der Transporteinrichtung 400, in welchem das Abbilden bzw. das Zuordnen der Kette initiiert wird und/oder einem Punkt auf der Transporteinrichtung 400, an dem eine Wartung auszuführen ist. Der Bezugspunkt 430 ist ein Referenzpunkt für eine nachfolgende Kettendateneinträge und Bestimmungen auf der Grundlage der Position der Kette. Nachdem der Bezugspunkt 430 eingerichtet ist, kann eine Nummer für eine Kettenanordnung eingegeben werden, um die spezielle Kettenanordnung zu kennzeichnen, die gerade abgebildet wird (Schritt 510). Beispielsweise kann ein Bergbausystem mehrere Kettenanordnungen aufweisen, die mit AFC, BSL, usw. verwendet werden. Die Identifizierung der Kettenanordnungsnummer macht es möglich, dass eine Kettenanordnung von einer weiteren in dem Bergbausystem unterschieden werden kann, um eine Kettenabbildung zu aktualisieren, eine Wartung auszuführen, usw. Nach Eingabe einer Kettenanordnungsnummer werden Nummern für die Kettenkomponenten oder Verbindungsglieder eingegeben (Schritt 515). Die Kettenverbindungsglieder können einzelne Kettenglieder, Transportstäbe, Kettenglieder und Transportstäbe, usw. sein. In einer Ausführungsform weist jede Kettenanordnung zwei Ketten 415 auf. In Bezug auf einen AFC gilt, dass eine Kette auf Seite der Abbaufläche der Transporteinrichtung und die andere Kette entfernt zu der Seite der Abbaufläche der Transporteinrichtung angeordnet sein kann. Die Ketten 415 werden inkremental um die Länge der Transporteinrichtung 410 umlaufend geführt. Die Transporteinrichtung wird für jedes Kettenverbindungsglied angehalten, das abzubilden bzw. zuzuordnen ist, und seine entsprechenden Daten (beispielsweise Verbindungsgliednummer) wird in die Kettenabbildung eingespeist. Nach Eingabe einer Verbindungsgliednummer wird eine Position des Kettenverbindungsglieds in die Abbildung eingegeben (Schritt 520). Die Position des Kettenverbindungsglieds kann manuell von einem Anwender oder automatisch ermittelt und dem Kettenverbindungsglied zugeordnet werden. Die Korrelation einer Kettenverbindungsgliedposition und eines speziellen Kettenverbindungsglieds kann erhalten werden, wenn jedes Kettenverbindungsglied individuell zugeordnet bzw. abgebildet wird, oder die Position des Kettenverbindungsglieds kann später einem speziellen Kettenverbindungsglied zugeordnet werden. Beispielsweise kann einer Resolver-Wert oder Tachometer-Wert verwendet werden, um eine Position eines Kettenverbindungsglieds einer Drehposition eines Aktuators (beispielsweise Motor) zuzuordnen. Der Wert des Motorwellen-Tachometers kann dann später verwendet werden, um in formaler Weise die Position jedes Kettenverbindungsglieds einer absoluten Position in der Transporteinrichtung (beispielsweise in Bezug auf den Bezugspunkt 430) zuzuweisen. Wenn die mit dem letzten Kettenverbindungsglied in einer Kette im Zusammenhang stehende Information eingegeben ist, ist die Gesamtlänge der Ketten 415 bekannt und/oder kann auf der Grundlage der Anzahl an Kettenverbindungsgliedern berechnet werden. Das letzte Kettenverbindungsglied, das eine Information hat, kann gekennzeichnet oder festgelegt werden, um ein Ende eines Zyklus (beispielsweise einen Umlauf um die Transporteinrichtung 400) anzugeben. Nachdem die Ketteninformation für jedes Kettenverbindungsglied und Kettenanordnung in den Schritten 505–520 eingegeben ist, wird die eingespeiste Information in einem Speicher gespeichert, der mit der Transporteinrichtung 400 oder dem Bergbausystem 100 in Verbindung steht (beispielsweise der Speicher 355).
-
Im Schritt 530 werden eine oder mehrere Eigenschaften der Transporteinrichtung empfangen und/oder aus dem Speicher (beispielsweise Speicher 355) abgerufen. Die Eigenschaften der Transporteinrichtung umfassen Information in Bezug auf den Motorwellen-Tachometer, ein Verhältnis des Getriebes, Kettenabstand/Winkel-Werte (beispielsweise Winkel der Kette, wenn sie sich von dem Rahmen des Umkehrendes löst, usw.), die Anzahl an Zähnen auf jedem Kettenrad, usw. Diese Eigenschaften der Transporteinrichtung können verwendet werden, um eine Position aus dem Motorwellen-Tachometer mit einer Bewegungsstrecke der Ketten 415 entlang der Transporteinrichtung in Beziehung zu setzen (beispielsweise entspricht eine vollständige Umdrehung des Motors einer bekannten Anzahl an Kettenverbindungsgliedern, die den Bezugspunkt 430 passieren). Damit werden diese Eigenschaften der Transporteinrichtung verwendet, um die relative Position jedes Kettenverbindungsglieds (beispielsweise in Bezug auf den Bezugspunkt 430) mit einer tatsächlichen Position in Längsrichtung der Ketten 415 um die Transporteinrichtung herum in Beziehung zu setzen (d. h., eine absolute Position und Geschwindigkeit eines Kettenverbindungsglieds können ermittelt werden oder bekannt sein auf der Grundlage des festgelegten Bezugspunkts 430 und der Umdrehung eines von einem Motor angetriebenen Kettenrads). In einigen Ausführungsformen wird ein Kettengliedzähler auf der Grundlage eines Ausgangssignals aus dem Tachometer erhöht, um eine Anzahl an Kettengliedern zu zählen, die an dem Bezugspunkt vorbei gelaufen sind bzw. diesen passiert haben. In derartigen Ausführungsformen kann der Kettengliederzähler zurückgesetzt werden, wobei ein beliebiger Teil der Ketten 415 dem Bezugspunkt 430 entspricht. Wenn die Position jedes Kettenverbindungsglieds mit der Drehung des Motors korreliert ist, kann die Kettenabbildung verwendet werden, um den Umlauf der Ketten 415 um die Transporteinrichtung 400 herum im Wesentlichen in Echtzeit zu überwachen und die absolute Position eines oder mehrerer Kettenverbindungsglieder (beispielsweise jedes Kettenverbindungsglieds) zu aktualisieren oder zu berechnen.
-
6–9 zeigen eine Schnittstelle 600 zur Anzeige einer Kettenabbildung, zur Aktualisierung der Kettenabbildung, zur Ausführung einer Wartung an einer Transporteinrichtung und/oder zur Überwachung des Betriebs der Transporteinrichtung. Die Schnittstelle 600 umfasst einen ersten Bildschirm 605. Der erste Bildschirm 605 umfasst ein grafisches Anzeigefenster 610 und ein Anzeigefenster für eine Komponente oder Verbindungsglied 615. Das grafische Anzeigefenster 610 stellt eine grafische Darstellung des Bergbausystems 100 mit den AFC 115 und 120 sowie dem BSL 105 bereit (siehe 1). Ein Anwender kann den BSL 105, den AFC 115 oder den AFC 120 auswählen, um die entsprechende Kettenabbildung für jede Kettenanordnung zu bearbeiten, eine Wartung an einer speziellen Kettenanordnung auszuführen, oder den Betrieb einer speziellen Kettenanordnung zu überwachen, wie nachfolgend detailliert beschrieben ist. In einigen Ausführungsformen werden der AFC 115, 120 und der BSL 105 über separate Schnittstellen gesteuert, oder jede Transporteinrichtung ist kennwortgeschützt, um den Zugriff auf die Kettenabbildung für die einzelnen Transporteinrichtungen zu beschränken.
-
Ein Bediener ist in der Lage, die Funktionen der Schnittstelle 600 zu aktivieren, indem Bereiche der Schnittstelle 600 ausgewählt oder mit Information (beispielsweise Text, Auswahl, usw.) aufgefüllt werden. In einigen Ausführungsformen füllt der Anwender Eingabebereiche der Schnittstelle 600 (beispielsweise Textfelder, Prüfbefehle, usw.), indem Text über eine mechanische oder virtuelle Tastatur eingegeben wird, und indem ein Zeiger oder eine Auswahleinrichtung, etwa eine Maus, verwendet wird, um einen Zeiger auf einer Anzeige in der Anwenderschnittstelle 305 zu steuern. Eingangssignale aus der Tastatur und der Maus werden von der Steuerung 300 empfangen und verarbeitet und werden in ein sichtbares Ergebnis oder eine Aktion in der Schnittstelle 600 übersetzt. Wenn beispielsweise der Anwender einen Text unter Anwendung einer Tastatur eingibt, veranlassen die betätigten Tasten die Steuerung 300, Signale zu erzeugen, die als Text mit Buchstaben in der Schnittstelle 600 dargestellt werden. In ähnlicher Weise führt ein Mausklick, der einer Position des Zeigers auf dem Bildschirm entspricht, zu der Auswahl/Abwahl eines Prüffeldes, der Hervorhebung von Text, usw. Ähnliche Eingaben können durch die Verwendung einer berührungsempfindlichen Anzeige bereitgestellt werden. Andere Eingabeeinrichtungen zur Auswahl oder zum Ausfüllen von Bereichen der Schnittstelle 600 schließen Knöpfe, Wählscheiben, Schalter, Software-Knöpfe, usw. mit ein.
-
Das grafische Anzeigefenster 610 kann unter Anwendung einer Zoom-Eingabeeinrichtung 650 eine Vergrößerungs-Zoom-Eingabeeinrichtung 655 und einer Verkleinerungs-Zoom-Eingabeeinrichtung 660 gesteuert werden. Die Eingabeeinrichtungen 650–660 können verwendet werden, um eine spezielle Kettenanordnung oder ein Kettenverbindungsglied herauszugreifen, wie nachfolgend beschrieben ist. 7 zeigt das grafische Anzeigefenster 610, wobei der Fokus auf dem AFC 115 liegt. Einzelne Kettenverbindungsglieder des AFC 115 sind grafisch dargestellt. Ein Bediener ist in der Lage, ein spezielles Glied der mehreren Kettenverbindungsglieder 710, die in dem grafischen Anzeigefenster 610 dargestellt sind, auszuwählen, um Statusinformation, Historieninformation, Positionsinformation, usw. zu betrachten. Das grafische Anzeigefenster 610 kann auch Kettenverbindungsglieder 715 darstellen, die beispielsweise eine Wartung erfordern. In einigen Ausführungsformen wird auch die Nummer eines Kettenverbindungsglieds in dem grafischen Anzeigefenster 610 für jedes Kettenverbindungsglied 710 angezeigt. Zusätzlich oder alternativ kann zu der Draufsicht des Bergbausystems 100 und des AFC, die in 6 und 7 entsprechend dargestellt sind, eine spezielle Kettenanordnung auch im Profil betrachtet werden, wie in 8 dargestellt ist. Ähnlich zu 6 und 7 ist in Hinblick auf die 8 ein Bediener in der Lage, ein spezielles Kettenverbindungsglied der mehreren Kettenverbindungsglieder 710 auszuwählen, die in dem grafischen Anzeigefenster 610 dargestellt sind, um Statusinformation, historische Information, Positionsinformation, usw. zu betrachten.
-
Das Verbindungsglied-Anzeigefenster 615 stellt ebenfalls Information in Bezug auf jedes der Kettenverbindungsglieder in jeder der Kettenanordnungen bereit. Das Verbindungsglied-Anzeigefenster ermöglicht es einem Anwender, ein spezielles Verbindungsglied und/oder eine spezielle Kettenanordnung auszuwählen. Beispielsweise bewirkt die Auswahl des Verbindungsglieds #1 in dem Verbindungsglied-Anzeigefenster 615, dass die Statusinformation, die historische Information, die Positionsinformation, usw., des Verbindungsglieds in dem grafischen Anzeigefenster 610 angezeigt wird, wie in 9 dargestellt ist. Eine Bearbeitungseingabeeinrichtung (beispielsweise ein Knopf) kann betätigt werden, um Information in Bezug auf ein spezielles Verbindungsglied abzuändern oder zu aktualisieren. Beispielsweise kann die mit einem speziellen Verbindungsglied verknüpfte Information nach Ausführung einer Wartung aktualisiert werden, das Glied kann als beschädigt markiert werden (beispielsweise wenn eine Wartung erforderlich ist), usw. In einigen Ausführungsformen kann die Position jedes Verbindungsglieds automatisch im Wesentlichen in Echtzeit aktualisiert werden. In anderen Ausführungsformen wird die Position eines Verbindungsglieds aktualisiert, wenn das Verbindungsglied in der Schnittstelle 600 ausgewählt wird. Zusätzliche Information, etwa die Position der Kette und die Position auf der Kette, an der eine plötzliche und schwerwiegende Überlastbedingung auftrat, Wartungsstationspositionen, Längenmessungen und verbleibende Kettenlebensdauer können manuell oder automatisch in die Kettenabbildung übernommen werden. Die verbleibende Kettenlebensdauer kann durch die Steuerung 300 auf der Grundlage des Elastizitätsmoduls der Kette ermittelt werden. Der Elastizitätsmodul der Kette ändert sich im Laufe ihrer Lebensdauer. Es kann ein mittlerer Elastizitätsmodul einer Kette auf der Grundlage einer Kettenradphase und eines ausgeübten Drehmoments berechnet werden. Der Elastizitätsmodul einer Kette kann in der Kettenabbildung gespeichert werden und, wenn ein spezieller Wert für den Elastizitätsmodul erreicht ist, kann eine Angabe für einen Bediener bereitgestellt werden, dass die Kette sich dem Ende ihrer Lebensdauer nähert. In einigen Ausführungsformen wird die Kettenstreckdehnung oder ein Betrag einer elastischen Kettendehnung in der Kette 415 zu einer gegebenen Zeit in einer Weise ermittelt, die ähnlich ist zu der Weise, die in der US-Patentanmeldung mit der Nummer 13/55 3,215 mit dem Titel „SYSTEME UND VERFAHREN ZUR STEUERUNG EINER TRAMSPORTEINRICHTUNG IN EINEM BERGBAUSYSTEM” offenbart ist, die am 19. Juli 2012 eingereicht wurde und deren gesamter Inhalt hiermit durch Bezugnahme mit eingeschlossen ist.
-
Die Schnittstelle 600 weist ferner Eingabesteuerungseinrichtungen auf, um zwischen den Kettenanordnungen und Kettenkomponenten innerhalb der Kettenanordnungen zu navigieren. Beispielsweise ist die Eingabeeinrichtung 665 ein Aufklapp-Menü das es einem Bediener ermöglicht, eine spezielle Kettenanordnung oder ein spezielles Kettenverbindungsglied innerhalb einer Kettenanordnung auszuwählen. Eine Vorwärts-Eingabeeinrichtung 670 und eine Vorwärts-zum-Ende-Eingabeeinrichtung 675 können ebenfalls für das Navigieren verwendet werden. Die Vorwärts-Eingabeeinrichtung 670 führt zu einem Weiterspringen in einer Kettenanordnung oder für ein Kettenverbindungsglied, das in dem grafischen Anzeigefenster 610 angezeigt ist, zu der nächsten Kettenanordnung oder dem nächsten Kettenverbindungsglied. Die Vorwärts-zum-Ende-Eingabeeinrichtung 675 lässt das grafische Anzeigefenster 610 zu der letzten Kettenanordnung oder dem letzten Kettenverbindungsglied in einer Kettenanordnung springen. Eine Rückwärts-Eingabeeinrichtung 680 und eine Rückwärts-zum-Ende-Eingabeeinrichtung 685 können ebenfalls für die Navigation verwendet werden. Die Rückwärts-Eingabeeinrichtung 680 lässt für eine Kettenanordnung oder ein Kettenverbindungsglied, die in dem grafischen Anzeigefenster 610 dargestellt sind, die Anzeige auf die vorherige Kettenanordnung oder das Kettenverbindungsglied zurückspringen. Die Rückwärts-zum-Ende-Eingabeeinrichtung 685 Lässt das grafische Anzeigefenster 610 zu der ersten Kettenanordnung oder dem ersten Kettenverbindungsglied in einer Kettenanordnung zurückspringen.
-
Die Steuerung 300 ist in der Lage oder ausgebildet, eine Position eines beliebigen Kettenverbindungsglieds (beispielsweise Kettenglieder, Transportstäbe, usw.) in der Kette 415 zu berechnen oder zu ermitteln, um eine im Wesentlichen Echtzeit-Positionsinformation für den Bediener über die Schnittstelle 600 bereitzustellen. Beispielsweise empfängt die Steuerung 300 ein Signal, das die Anzahl an Kettengliedern kennzeichnet, die den Bezugspunkt 430 passiert haben, aus einem Sensor (beispielsweise einem Motor-Tachometer), In einigen Ausführungsformen berechnet oder ermittelt die Steuerung 300 die Anzahl an Kettengliedern, die den Bezugspunkt 430 passiert haben, beispielsweise unter Anwendung einer Position aus dem Motor-Tachometer, dem Übersetzungsverhältnis eines Getriebes, aus Messwerten des Kettenabstands und der Anzahl an Zähnen auf einem Kettenrad, um die Anzahl an Kettengliedern zu ermitteln oder berechnen, die den Bezugspunkt 430 passiert haben, wie zuvor beschrieben ist. Auf der Grundlage der genannten Faktoren kennt oder ermittelt die Steuerung 300 eine Anzahl an Kettengliedem, die einer Umdrehung eines Kettenrads (oder einer Teilumdrehung des Kettenrads) entsprechend der erfassten Winkelverschiebung aus dem Tachometer entspricht. Sobald die Steuerung 300 die Anzahl an Kettengliedern oder Verbindungsgliedern kennt, die um das Kettenrad herumgelaufen sind, hat auch die gleiche Anzahl an Kettengliedem oder Verbindungsgliedern den Bezugspunkt passiert (das heißt, aufgrund des festgelegten, positiven Zusammenhangs zwischen der Kette und dem Kettenrad). Mit dem Bezugspunkt 430 als Referenz kann dann die Steuerung 300 die aktuelle Position jedes Kettenverbindungsglieds oder Kettenglieds in der Transporteinrichtung berechnen oder ermitteln.
-
Mit aktueller Positionsinformation, die im Wesentlichen eine Echtzeitposition ist, können eine Kettenanordnung und ihre Kettenverbindungsglieder überwacht werden, es können ihre Status- und Historieninformationen aktualisiert werden und es kann in effizienter Weise eine Wartung ausgeführt werden. 10 zeigt einen Prozess 800, der im Zusammenhang steht mit und beschrieben ist in Bezug auf die Aktualisierung einer Kettenabbildung und die Ausführung einer Wartung an einer Kette. Diverse Schritte, die hierin mit Bezug zu dem Prozess 800 beschrieben sind, können gleichzeitig, parallel oder in einer Reihenfolge ausgeführt werden, die sich von der dargestellten Reihenfolge der Ausführung unterscheidet. Der Prozess 800 kann ferner durch Anwendung von weniger Schritten ausgeführt werden, als in der dargestellten Ausführungsform gezeigt ist. Der Prozess 800 beginnt mit der Anzeige der Kettenabbildung, wie dies zuvor mit Bezug zu 6–9 beschrieben ist (Schritt 805). Im Schritt 810 ermittelt die Steuerung 300, ob die Transporteinrichtung in einen Wartungsmodus übergegangen ist. Ein Wartungsmodus ist beispielsweise ein Modus, in welchem ein oder mehrere Kettenverbindungsglieder oder andere Komponenten der Transporteinrichtung repariert oder ausgetauscht werden müssen, für ein oder mehrere Kettenverbindungsglieder eine neue Information in die Abbildung einzutragen ist, usw. Wenn im Schritt 810 die Transporteinrichtung nicht in einem Wartungsmodus ist (beispielsweise arbeitet sie normal), geht der Prozess 800 zum Schritt 805 zurück. Wenn im Schritt 810 die Transporteinrichtung in dem Wartungsmodus ist, wird ermittelt, ob der Wartungsmodus eine unmittelbare Wartung erfordert oder ob die Transporteinrichtung ohne sofortige Wartung ihren Betrieb fortsetzen kann (Schritt 815). Wenn eine unmittelbare Wartung erforderlich ist, geht der Prozess 800 zum Schritt 820 weiter, in welchem ein Eingabepunkt einer Kettenanordnung ausgewählt wird. Der Eingabepunkt entspricht beispielsweise einem Punkt in der Kettenanordnung, der eine Wartung erfordert, und/oder einem Punkt in der Transporteinrichtung, an welchem eine Wartung auszuführen ist. Der Eingabepunkt wird beispielsweise zu dem vorbestimmten Bezugspunkt 430 bewegt (beispielsweise wenn der Bezugspunkt einem bevorzugten Wartungspunkt entspricht) (Schritt 825). Wenn der Eingabepunkt an die Position bewegt hat, in der die Wartung ausgeführt wird, wird die Wartung durchgeführt (Schritt 830). Die Wartung kann den Austausch eines Transportstabes, den Austausch eines Kettengliedes, den Austausch einer Verbindungsgliedsnummer, das Hinzufügen eines Verbindungsgliedes, das Ausführen einer Neukalibrierung, usw. beinhalten. Nach der Wartung wird die Kettenabbildung so aktualisiert, dass sie die Reparaturen/Austauschvorgänge wiedergibt, die ausgeführt wurden (Schritt 835). In einigen Ausführungsformen kann, wann immer ein Bediener die Kettenabbildung modifiziert (beispielsweise Information hinzufügt, Information löscht, Information aktualisiert, usw.) die Modifizierung mit einem Zeitstempel mit dem Datum, der Zeit und der Bediener-Kennung versehen werden, um Modifizierungen an der Kettenabbildung nachverfolgen zu können.
-
Wenn im Schritt 815 eine unmittelbare Wartung nicht erforderlich ist, geht der Prozess 800 zu dem Schritt 840 weiter, in welchem ein Eingabepunkt einer Kettenanordnung ausgewählt wird. Der Eingabepunkt entspricht beispielsweise einem Punkt in der Kettenanordnung, der in der Kettenabbildung zu aktualisieren ist (d. h., wenn eine unmittelbare Wartung nicht erforderlich ist), oder einem Punkt, der unter Anwendung der Kettenabbildung zu beobachten ist. Im Schritt 845 stellt ein Bediener aktualisierte Information, die mit der Kettenanordnung im Zusammenhang steht (beispielsweise einem Kettenverbindungsglied) bereit, und die Kettenabbildung wird so aktualisiert, dass sie die neue Information, die durch den Bediener erhalten wird, wiedergibt. In einigen Ausführungsformen wird Information, die in die Kettenabbildung eingegeben wird, und die mehrere Kettenverbindungsglieder betrifft oder unabhängig von einem speziellen Verbindungsglied und seiner Historie ist, in einer unterschiedlichen Farbe in der Kettenabbildung dargestellt.
-
Somit kann die Erfindung generell unter anderem Systeme, Verfahren, Einrichtungen, Schnittstellen und computerlesbare Medien bereitstellen, um eine Kettenabbildung bzw. ein Abbild der Kette für eine Transporteinrichtung einzurichten, die Kettenabbildung zu aktualisieren und eine Wartung an einer Kette auszuführen.