-
Die Erfindung betrifft eine Ventilbaugruppe gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein Verfahren zu deren Betrieb.
-
Aus der
DE 103 40 993 A1 ist ein hydraulisches Antriebssystem mit einer Ventilbaugruppe bekannt. Dabei ist jedem Aktuator ein Drucksensor zugeordnet, mit welchem der jeweils wirkende Lastdruck gemessen werden kann. Darüber hinaus wird der Förderdruck der Pumpe mit einem weiteren Drucksensor gemessen. Die Steuervorrichtung berechnet den höchsten Lastdruck und regelt den Förderdruck der Pumpe durch Verstellung des Verdrängungsvolumens so ein, dass dieser um eine vorgegebene Druckdifferenz oberhalb des höchsten Lastdruck liegt.
-
Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass im einfachsten Fall nur ein einziger Drucksensor benötigt wird. Darüber hinaus können kostengünstige Drucksensoren verwendet werden, welche vom Hersteller nicht kalibriert wurden, wobei trotzdem eine hohe Genauigkeit der Druckregelung erreicht wird.
-
Gemäß Anspruch 1 wird vorgeschlagen, dass mindestens einem Drucksensor, vorzugsweise allen Drucksensoren, jeweils ein Schaltventil zugeordnet ist, wobei der genannte Drucksensor unter Verwendung des genannten Schaltventils wahlweise mit der zugeordneten dritten Steuerstelle oder mit der zweiten Steuerstelle fluidisch verbindbar ist. Die Pumpe hat vorzugsweise ein verstellbares Verdrängungsvolumen, welches unter Verwendung der Steuervorrichtung verstellbar ist. Bei dem Druckfluid handelt es sich vorzugsweise um eine Flüssigkeit und höchst vorzugsweise um Hydrauliköl. Vorzugsweise ist ein einziger Drucksensor vorgesehen. Die dritte Steuerstelle ist vorzugsweise an alle ersten Steuerstellen fluidisch angeschlossen.
-
In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung angegeben.
-
Es kann vorgesehen sein, dass mindestens einer dritten Steuerstelle mehrere erste Steuerstellen zugeordnet sind, wobei die betreffende dritte Steuerstelle über ein erstes Wechselventil oder über eine Kaskade von ersten Wechselventilen fluidisch an die betreffenden ersten Steuerstellen angeschlossen ist. Der Druck an der dritten Steuerstelle ist damit ein Maximaldruck, der von den Drücken an den zugeordneten ersten Steuerstellen abhängt. Zwischen die ersten Wechselventile und die jeweils zugeordnete erste Steuerstelle kann eine Blende und/oder ein Ventil geschaltet sein, um die Maximaldruckbildung zu beeinflussen.
-
Es kann vorgesehen sein, dass das Schaltventil eine verstellbare zweite Blende aufweist, welche eingangsseitig an die zweite Steuerstelle angeschlossen ist. Durch Öffnen und Schließen der zweiten Blende kann somit eine Fluidverbindung zwischen dem Drucksensor und der zweiten Steuerstelle hergestellt werden.
-
Es kann vorgesehen sein, dass das Schaltventil in Öffnungsrichtung der zweiten Blende von einer ersten Feder beaufschlagt ist, wobei es in Schließrichtung der zweiten Blende vom Druck an der dritten Steuerstelle beaufschlagt ist. Die gewünschte Einstellung der zweiten Blende kann damit auf einfache und kostengünstig Weise automatisch vorgenommen werden.
-
Es kann vorgesehen sein, dass die zweite Blende und die dritte Steuerstelle jeweils eingangsseitig an ein zweites Wechselventil angeschlossen sind, welches ausgangsseitig an den betreffenden Drucksensor angeschlossen ist. Damit leitet das zweite Wechselventil entweder den Druck an der zweiten Steuerstelle oder den Druck an der dritten Steuerstelle zum Drucksensor weiter. Ersteres ist der Fall, wenn die zweite Blende geöffnet ist.
-
Es kann vorgesehen sein, dass das Schaltventil eine verstellbare dritte Blende aufweist, an welche eingangsseitig die dritte Steuerstelle angeschlossen ist, wobei die zweite und die dritte Blende ausgangsseitig parallel an den zugeordneten Drucksensor angeschlossen sind, wobei abhängig von der Stellung des Schaltventils entweder die zweite oder die dritte Blende geöffnet ist. Damit kann auf das zweite Wechselventil verzichtet werden, wobei trotzdem die vorstehend beschriebene Funktion erreicht wird.
-
Es kann vorgesehen sein, dass das Schaltventil von der Steuervorrichtung betätigbar ist, wobei es eine verstellbare dritte Blende aufweist, an welche eingangsseitig die dritte Steuerstelle angeschlossen ist, wobei die zweite und die dritte Blende ausgangsseitig parallel an den zugeordneten Drucksensor angeschlossen sind, wobei abhängig von der Stellung des Schaltventils entweder die zweite oder die dritte Blende geöffnet ist. Hierdurch kann das unten beschriebene Verfahren automatisch durchgeführt werden.
-
Es kann vorgesehen sein, dass dem wenigstens einen Drucksensor eine vierte Blende zugeordnet ist, über welche Druckfluid von einer Messstelle des Drucksensors in den Tank leitbar ist. Unter der Messstelle soll die Stelle verstanden werden, an welche die Umsetzung des hydraulischen Drucks in das, vorzugsweise elektrische, Signal erfolgt, aus welchem der Druckmesswert abgeleitet wird. Mittels der vierten Blende wird verhindert, dass eine Ansammlung von Luft und/oder Schmutz an der Messstelle die Druckmessung beeinträchtigt.
-
Es kann vorgesehen sein, dass zumindest einer ersten Blende eine erste Druckwaage zugeordnet ist, mit welcher der Druckabfall an der ersten Blende auf einen vorgegebenen Wert einregelbar ist. Hierdurch ist die Geschwindigkeit der Aktuatoren ausschließlich von der Einstellung der zugeordneten ersten Blende abhängig und nicht von der äußeren Last, welche auf den Aktuator einwirkt. Es ist nicht erforderlich, an jedem einzelnen Aktuator einen Drucksensor anzubringen, um die Lastkompensation auf elektronischem Wege zu erreichen.
-
Es kann ein Pumpenregler vorgesehen sein, welcher eine zweite Druckwaage aufweist, die vom Druck an der zweiten Steuerstelle und entgegengesetzt von einem Drucksollwert im Sinne einer Verstellung beaufschlagt ist, wobei der Druck an der zweiten Steuerstelle durch Verstellung der Druckwaage beeinflussbar ist, wobei die Steuervorrichtung zur Übermittlung des Drucksollwerts an den Pumpenregler angeschlossen ist. Der Drucksollwert wird vorzugsweise in Form der Kraft eines Elektromagneten bereitgestellt, welcher die Druckwaage unmittelbar oder mittelbar über ein hydraulisches Pilotventil beaufschlagt. Damit ist es nicht erforderlich, dass die Steuervorrichtung den Druck an der zweiten Steuerstelle elektronisch regelt. Es reicht vielmehr aus, dass die Steuervorrichtung einen geeigneten Drucksollwert vorgibt.
-
Weiter wird Schutz für das Verfahren nach Anspruch 11 beansprucht und für eine Ventilbaugruppe, deren Steuervorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens eingerichtet ist. Damit wirken sich eventuell vorhandene systematische Messfehler des Drucksensors bei der Ermittlung des Kennfeldes und bei der laufenden Messung des höchsten Lastdrucks in der gleichen Weise aus. Die Druckregelung wird im Ergebnis durch die genannten Messfehler nicht nachteilig beeinflusst. Auf die Verwendung von kalibrierten Drucksensoren kann verzichtet werden.
-
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachfolgend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
-
1 einen Schaltplan eines hydraulischen Antriebssystems mit einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ventilbaugruppe;
-
2 einen Schaltplan eines hydraulischen Antriebssystems mit einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ventilbaugruppe;
-
3 einen Schaltplan eines hydraulischen Antriebssystem mit einer dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ventilbaugrupe; und
-
4 ein Diagramm des Kennfelds.
-
1 zeigt einen Schaltplan eines hydraulischen Antriebssystems 10 mit einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ventilbaugrupe 20. Das hydraulische Antriebssystem 10 umfasst eine Pumpe 11, mit welcher Druckfluid aus einem Tank 12 angesaugt und unter Druck zu einer zweiten Steuerstelle 22 gefördert werden kann. Bei dem Druckfluid handelt es sich vorzugsweise um eine Flüssigkeit und höchst vorzugsweise um Hydrauliköl. Alle Tanksymbole in 1 bezeichnen denselben Tank 12. Die Pumpe 11 hat vorliegend ein verstellbares Verdrängungsvolumen, welches mit einem Stellzylinder 14 hydraulisch verstellbar ist. Die erfindungsgemäße Ventilbaugruppe 20 ist mit einer Strichpunktlinie umrahmt. Sie umfasst typischerweise einen Ventilblock, in welchem die meisten hydraulischen Elemente zusammengefasst sind, wobei der Pumpenregler 60 typischerweise unmittelbar an der Pumpe 11 angeordnet ist. Die Steuervorrichtung 70 ist typischerweise als gesonderte Baugruppe ausgeführt, welche einen Digitalrechner umfasst.
-
An die Ventilbaugruppe 20 sind vorliegend zwei Aktuatoren 13 angeschlossen, welche wahlweise als Hydraulikzylinder oder als Hydromotore ausgebildet sind. Es versteht sich, dass eine beliebige Anzahl an Aktuatoren 13 vorgesehen sein kann. Jedem Aktuator 13 ist eine stetig verstellbare erste Blende 34 zugeordnet, welche Bestandteil eines Wegeventils 30 ist. Der Öffnungsquerschnitt der ersten Blende 34 bestimmt die Bewegungsgeschwindigkeit des zugeordneten Aktuators 13. Jedes Wegeventil 30 hat vorliegend eine erste, eine zweite und eine dritte Stellung 31; 32; 33. In der ersten Stellung ist die erste Blende 34 vollständig verschlossen, so dass sich der zugeordnete Aktuator 13 nicht bewegt. Der Lastabgriff 35 am Wegeventil 30 ist mit dem Tank 12 verbunden. In der zweiten Stellung 32 ist die erste Blende 34 zumindest teilweise geöffnet, wobei die Fluidverbindungen zum Aktuator 13 vorliegend so eingestellt sind, dass dieser ausfährt. Die dritte Stellung 33 entspricht der zweiten Stellung 32, mit dem Unterschied, dass sich der Aktuator 13 in die entgegengesetzte Richtung bewegt. Die Wegeventile 30 werden jeweils mit zweiten Federn 36 in die erste Stellung 31 vorgespannt, wobei sie mit dritten Betätigungsvorrichtungen 37 in die zweite oder dritte Stellung 32; 33 bewegt werden können. Bei den dritten Betätigungsvorrichtungen 37 kann es sich wahlweise um die gezeigte elektromagnetische Betätigung oder um eine elektro-hydraulische Betätigung handeln, wobei auch eine Handbetätigung denkbar ist. Die dritten Betätigungsvorrichtungen 37 sind vorliegend alle an die Steuervorrichtung 70 angeschlossen, was bei einer Handbetätigung nicht der Fall ist.
-
Das Druckfluid strömt von der Pumpe 11 weiter über die zweite Steuerstelle 22, parallel weiter über die ersten Blenden 34, weiter über die jeweils zugeordnete erste Steuerstelle 21 zum betreffenden Aktuator 13. Das vom Aktuator 13 zurückströmende Druckfluid strömt über das betreffende Wegeventil 30 in den Tank 12. An der ersten Steuerstelle 21 liegt der Lastdruck des jeweiligen Aktuators 13 an. Dieser wird in der zweiten und der dritten Stellung 32; 33 auf den Lastabgriff 35 des Wegeventils 30 geschaltet. Die verschiedenen Lastabgriffe 35 sind eingangsseitig an eine Kaskade von ersten Wechselventilen 24 angeschlossen, deren Ausgang die dritte Steuerstelle 23 bildet. Hierbei ist anzumerken, dass 1 diesbezüglich die denkbar einfachste Ausführungsform zeigt. Zwischen der ersten Steuerstelle 21 und dem betreffenden ersten Wechselventil 24 können weiter Elemente, beispielsweise Blenden und/oder Druckbegrenzungsventile, vorhanden sein, mit denen der Lastdruck modifiziert wird, ehe der Maximaldruck ermittelt wird, welcher an der dritten Steuerstelle 23 anliegt. Vorliegend ist nur eine einzige dritte Steuerstelle 23 für alle Aktuatoren 13 vorgesehen. Es ist aber auch denkbar, dass mehrere dritte Steuerstellen 23 vorhanden sind, denen jeweils unterschiedliche Aktuatoren 13 zugeordnet sind.
-
Der Pumpenregler 60 ist vorliegend als Druckregler ausgeführt. Es versteht sich, dass weitere überlagerte Regelungen, wie beispielsweise eine Leistungsbegrenzung vorgesehen sein können. Wenn die Pumpe 11, abweichend von der Darstellung in 1, ein konstantes Verdrängungsvolumen aufweist, kann der Druckregler ein Ventil sein, mit dem Druckfluid von der zweiten Steuerstelle 22 in den Tank 12 leitbar ist. In jedem Fall hat der Druckregler 60 eine zweite Druckwaage 62, welche bezüglich einer Verstellrichtung vom Druck an der zweiten Steuerstelle 22 beaufschlagt ist, wobei sie in entgegengesetzter Richtung von einem Drucksollwert 61 beaufschlagt ist. Der Drucksollwert ist vorliegend das Druckäquivalent der Kraft einer zweiten Betätigungsvorrichtung 64 erhöht um das Druckäquivalent einer gespannten dritten Feder 63. Die zweite Betätigungsvorrichtung 64 umfasst vorzugsweise einen Elektromagneten, wobei der Elektromagnet unmittelbar oder mittelbar über ein hydraulisches Pilotventil auf die Druckwaage 62 wirken kann. Die dritte Feder 63 kann auch entfallen.
-
Wenn der Druck an der zweiten Steuerstelle 22 das Druckäquivalent der dritten Feder 63 vermehrt um das Druckäquivalent der Kraft der zweiten Betätigungsvorrichtung 64 übersteigt, wird vorliegend Druckfluid von der zweiten Steuerstelle 22 zum Stellzylinder 14 geleitet, so dass sich das Verdrängungsvolumen der Pumpe 11 verkleinert. Wenn der Druck an der zweiten Steuerstelle 22 kleiner als das genannte Druckäquivalent ist, wird Druckfluid vom Stellzylinder 14 in den Tank 12 geleitet, wobei das Verdrängungsvolumen der Pumpe 11 durch die Rückstellfeder 15 vergrößert wird.
-
Die zweite Betätigungsvorrichtung 64 ist an die Steuervorrichtung 70 angeschlossen, so diese den Drucksollwert 61 vorgeben kann. Dieser soll um eine vorgegebene Druckdifferenz oberhalb des Druckes an der dritten Steuerstelle 23 liegen, der im Wesentlichen dem höchsten Lastdruck aller Aktuatoren 13 entspricht. Dabei bleiben die still stehenden Aktuatoren 13 außer Betracht, da diese nicht mit Druckfluid versorgt werden müssen. Der Druck an der dritten Steuerstelle 23 wird mittels eines Drucksensors 40 gemessen. Dieser ist an die Steuervorrichtung 70 angeschlossen, um den entsprechenden Druckmesswert 42 zu übermitteln.
-
Bei der Druckmessung ergibt sich das Problem, dass der Druckmesswert 42 Messfehler aufweisen kann. Häufig kann dieser Messfehler durch Kalibrierung minimiert werden. Kalibrierte Drucksensoren sind aber deutlich teurer als nicht kalibrierte Drucksensoren. Mit der vorliegenden Erfindung können nicht kalibrierte Drucksensoren verwendet werden, wobei eine entsprechende Kalibrierung im Betrieb der Ventilbaugruppe 20 erfolgen kann. Mit der Erfindung werden überdies Regelungsfehler kompensiert, welche eine Abweichung zwischen dem Drucksollwert 61 und dem Druck an der zweiten Steuerstelle 22 zur Folge haben.
-
Zu diesem Zweck kann der Drucksensor 40 bei allen drei Ausführungsformen der Erfindung wahlweise mit der zweiten oder der dritten Steuerstelle 22; 23 verbunden werden, so dass wahlweise der Druck an den genannten Steuerstellen 22; 23 gemessen werden kann. Bei allen drei Ausführungsformen ist hierfür ein Schaltventil 50 vorgesehen, mit welchem die entsprechende Umschaltung vorgenommen werden kann. Die in 1 dargestellte erste Ausführungsform ist ebenso wie die in 2 dargestellte zweite Ausführungsform für die Verwendung mit handbetätigten Wegeventilen 30 geeignet. Die Betätigung des Schaltventils 50 wird dementsprechend nicht von der Steuervorrichtung 70 bewirkt, der nicht bekannt ist, welches Wegeventil 30 von Hand betätigt wurde. Stattdessen wird ausgenutzt, dass dann, wenn keines der Wegeventile 30 betätigt ist, der Druck an der dritten Steuerstelle 23 gleich dem Druck im Tank 12 ist. Wenn dagegen mindestens ein Wegeventil 30 betätigt ist, ist der Druck an der dritten Steuerstelle gleich dem höchsten Lastdruck. Das Schaltventil 50 ist vorliegend als 2/2-Wegeventil ausgebildet, welches eine verstellbare zweite Blende 52 aufweist. In Schließrichtung der zweiten Blende 52 ist das Schaltventil 50 vom Druck an der dritten Steuerstelle 23 beaufschlagt, während es in entgegengesetzter Richtung von einer vorgespannten ersten Feder 51 beaufschlagt ist. Die zweite Blende 52 ist dementsprechend offen, wenn keines der Wegeventile 30 betätigt ist, wobei sie geschlossen ist, wenn zumindest ein Wegeventil 30 betätigt ist.
-
Der Drucksensor 40 ist ausgangsseitig an ein zweites Wechselventil 25 angeschlossen. An den einen Eingang des zweiten Wechselventils 25 ist die dritte Steuerstelle 23 angeschlossen, wobei der andere Eingang des zweiten Wechselventils 25 über die zweite Blende 52 mit der zweiten Steuerstelle 22 verbunden ist. Dementsprechend misst der Drucksensor 40 den Druck an der zweiten Steuerstelle 22, wenn keines der Wegeventile 30 betätigt ist, wobei er im Übrigen den Druck an der dritten Steuerstelle 23 misst.
-
Hinzuweisen ist noch auf die vierte Blende 43, über welche die Messstelle 41 des Drucksensors 40 mit dem Tank 12 verbunden ist. Dadurch soll einerseits verhindert werden, dass sich durch interne Leckagen an der Messstelle 41 ein Druck aufbaut, welcher von dem eigentlich zu messenden Druck abweicht. Darüber hinaus soll ein geringer Spülstrom erreicht werden, mit welchem Verschmutzungen und/oder Luftblasen selbsttätig aus den Lastmeldeleitungen heraus gespült werden, wobei insbesondere ausgeschlossen ist, dass eine Ansammlung am Drucksensor 40 erfolgt.
-
2 zeigt einen Schaltplan eines hydraulischen Antriebssystems 10 mit einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ventilbaugrupe 20'. Die zweite Ausführungsform ist bis auf die nachfolgend beschriebenen Unterschiede identisch zur ersten Ausführungsform ausgebildet, so dass diesbezüglich auf die Ausführungen zu 1 verwiesen wird. Dabei sind in 1 und 2 gleiche bzw. sich entsprechende Teile mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
-
Bei der zweiten Ausführungsform der Ventilbaugruppe 20' wurde das zweite Wechselventil weggelassen, wobei das Schaltventil 50' stattdessen mit einer dritten Blende 53 versehen wurde. Abhängig von der Stellung des Schaltventils 50' ist entweder die zweite oder die dritte Blende 52; 53 geöffnet. Die Betätigung des Schaltventils 50' ist gegenüber der ersten Ausführungsform unverändert geblieben. Die zweite und die dritte Blende 52; 53 sind ausgangsseitig parallel an den Drucksensor angeschlossen. Eingangsseitig ist die zweite Blende 52 an die zweite Steuerstelle 22 angeschlossen, wobei die dritte Blende 53 eingangsseitig an die dritte Steuerstelle 23 angeschlossen ist. Funktional verhält sich die zweite Ausführungsform der Ventilbaugruppe 20' genauso wie die erste Ausführungsform der Ventilbaugruppe.
-
3 zeigt einen Schaltplan eines hydraulischen Antriebssystem 10 mit einer dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Ventilbaugrupe 20''. Die dritte Ausführungsform ist bis auf die nachfolgend beschriebenen Unterschiede identisch zur ersten Ausführungsform ausgebildet, so dass diesbezüglich auf die Ausführungen zu 1 verwiesen wird. Dabei sind in 1 und 3 gleiche bzw. sich entsprechende Teile mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
-
Die dritte Ausführungsform ist für Wegeventile 30 vorgesehen, welche von der Steuervorrichtung 70 betätigt werden, so dass die Einstellung der Wegeventile 30 innerhalb der Steuervorrichtung 70 bekannt ist. Damit kann auch das Schaltventil 50'' von der Steuervorrichtung 70 betätigt werden. Das Schalventil 50'' ist dementsprechend als elektromagnetisch betätigbares 3/2-Wegeventil ausgebildet. Es hat eine zweite und eine dritte Blende 52; 53, wobei abhängig von der Stellung des Schaltventils 50'' entweder die zweite oder die dritte Blende 52; 53 geöffnet ist. Ausgangsseitig sind die zweite und die dritte Blende 52; 53 parallel an den Drucksensor 40 angeschlossen. Die zweite Steuerstelle 22 ist eingangsseitig an die zweite Blende 52 angeschlossen, wobei die dritte Steuerstelle 23 eingangsseitig an die dritte Blende 53 angeschlossen ist. Das Schaltventil 50'' hat eine erste Betätigungsvorrichtung 54 und ein erste Feder 51. Im Unterschied zur ersten Ausführungsform beaufschlagt die erste Feder 51 das Schaltventil 50'' in Schließrichtung der zweiten Blende 52, so dass in der Grundstellung des Schaltventils 50'' der Druck an der dritten Steuerstelle 23 gemessen wird. Die erste Betätigungsvorrichtung 54, die beispielsweise als schaltender Elektromagnet ausgebildet ist, betätigt das Schaltventil 50'' in Öffnungsrichtung der zweiten Blende 52, so dass der Druck an der zweiten Steuerstelle 22 gemessen wird. Es versteht sich, dass die Betätigungsrichtung des Schaltventils 50'' auch umgekehrt gewählt werden kann.
-
4 zeigt ein Diagramm des Kennfelds 80. Horizontal ist der Betrag des Druckmesswerts 42 aufgetragen, wobei vertikal der Betrag des Drucksollwerts 61 aufgetragen ist. Die Wertepaare 82 werden während eines ersten Betriebszustands der Ventilbaugruppe ermittelt, in dem alle Wegeventile in der ersten Stellung stehen. Der Drucksensor wird unter Verwendung des Schaltventils mit der zweiten Steuerstelle verbunden, so dass der Druckmesswert 42 den dortigen Druck repräsentiert. Die Steuervorrichtung gibt dem Pumpenregler verschiedene Drucksollwerte 61 vor, wobei für jeden dieser Drucksollwerte 61 der Druckmesswert 42 ermittelt wird, um jeweils ein Wertepaar 82 zu erhalten. Aus diesen Wertepaaren 82 wird anschließend die Kennlinie 83 ermittelt, wobei vorzugsweise die bekannten mathematischen Verfahren zur Approximation und/oder Interpolation zur Anwendung kommen. Die so ermittelte Kennlinie 83 wird beispielsweise in Form einer Wertetabelle in der Steuervorrichtung abgespeichert.
-
Im zweiten Betriebszustand der Ventilbaugruppe, welcher den Normalbetrieb darstellt, wird der Drucksensor unter Verwendung des Schaltventils mit der dritten Steuerstelle verbunden, so dass der Druckmesswert 42 den dortigen Druck repräsentiert. Auf den laufend gemessenen Druckmesswert 42 wird die Druckdifferenz 81 aufaddiert, um welche der Druck an der zweiten Steuerstelle 22 höher als der höchste Lastdruck sein soll, damit an den ersten Blenden ein Mindestdruckgefälle vorhanden ist. Anschließend wird der zugehörige Drucksollwert 61 ermittelt, wobei der Pumpenregler entsprechend eingestellt wird. Es ist ebenso denkbar, aus dem Druckmesswert unmittelbar einen Drucksollwert zu ermitteln, auf den die genannte Druckdifferenz 81 aufaddiert wird, wobei der Pumpenregler entsprechend dieser Summe eingestellt wird. Die vorgenannten Rechenvorgänge werden in kurzen Zeitabständen wiederholt ausgeführt, so dass sich praktisch eine kontinuierliche Regelung des Drucks an der zweiten Steuerstelle ergibt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- hydraulisches Antriebssystem
- 11
- Pumpe
- 12
- Tank
- 13
- Aktuator
- 14
- Stellzylinder
- 15
- Rückstellfeder
- 20
- Ventilbaugruppe (erste Ausführungsform)
- 20'
- Ventilbaugruppe (zweite Ausführungsform)
- 20''
- Ventilbaugruppe (dritte Ausführungsform)
- 21
- erste Steuerstelle
- 22
- zweite Steuerstelle
- 23
- dritte Steuerstelle
- 24
- erstes Wechselventil
- 25
- zweites Wechselventil
- 30
- Wegeventil
- 31
- erste Stellung
- 32
- zweite Stellung
- 33
- dritte Stellung
- 34
- erste Blende
- 35
- Lastabgriff
- 36
- zweite Feder
- 37
- dritte Betätigungsvorrichtung
- 40
- Drucksensor
- 41
- Messstelle
- 42
- Druckmesswert
- 43
- vierte Blende
- 50
- Schaltventil (erste Ausführungsform)
- 50'
- Schaltventil (zweite Ausführungsform)
- 50''
- Schaltventil (dritte Ausführungsform)
- 51
- erste Feder
- 52
- zweite Blende
- 53
- dritte Blende
- 54
- erste Betätigungsvorrichtung
- 60
- Pumpenregler
- 61
- Drucksollwert
- 62
- zweite Druckwaage
- 63
- dritte Feder
- 64
- zweite Betätigungsvorrichtung
- 70
- Steuervorrichtung
- 80
- Kennfeld
- 81
- Druckdifferenz
- 82
- Wertepaar
- 83
- Kennlinie
- 84
- aktueller Druckmesswert
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-