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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erstellen eines Kennlinienfelds einer Fluidpumpe eines druckabhängigen Fluidfördersystems für einen Arbeitsbereich der Fluidpumpe. Die Erfindung betrifft des Weiteren die Verwendung eines limitierten Ventils, die Verwendung eines Stufenventils und ein Steuergerät für ein Fluidfördersystem.
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Fluidfördersysteme werden beispielsweise als Kraftstofffördersysteme in Kraftfahrzeugen eingesetzt. Derartige Fluidfördersysteme weisen eine Fluidpumpe auf, die von einem elektrischen Motor angetrieben wird und sind druckabhängig. Zur Steuerung eines Ansteuerstroms des elektrischen Motors zur Regelung der Fluidpumpe ist es vorteilhaft, einen Zusammenhang zum Druck im Fluidfördersystem herzustellen. Eine derartige Beziehung zwischen dem Ansteuerstrom für den elektrischen Motor und dem Druck in dem Fluidfördersystem kann mittels eines Kennlinienfelds hergestellt werden. Werte zur Ansteuerung können aus dem Kennlinienfeld ausgelesen werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur verbesserten Erstellung eines Kennlinienfelds einer Fluidpumpe eines druckabhängigen Fluidfördersystems für einen Arbeitsbereich der Fluidpumpe aufzuzeigen. Es ist weiter Aufgabe der Erfindung, die Verwendung eines limitierten Ventils und die Verwendung eines Stufenventils als Kalibrierventile sowie ein Steuergerät für ein Fluidfördersystem aufzuzeigen.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Erstellen eines Kennlinienfelds einer Fluidpumpe eines druckabhängigen Fluidfördersystems in einem Arbeitsbereich der Fluidpumpe gelöst. Das Fluidfördersystem umfasst hierbei einen stromgesteuerten elektrischen Motor, der von einem Motorsteuergerät mit einem Ansteuerstrom angesteuert wird. Die Fluidpumpe wird von dem elektrischen Motor angetrieben. Das Verfahren umfasst hierbei die Schritte:
- – Einstellen des Ansteuerstroms auf einen vorbestimmten Wert;
- – Verändern eines Durchflussvolumens des Fluidfördersystems, nachdem der Ansteuerstrom eingestellt ist;
- – Aufnehmen einer einen Druck in dem Fluidfördersystem beschreibende Datenmenge in Abhängigkeit der Veränderung des Durchflussvolumens;
- – Wiederholen der Schritte des Einstellens, Veränderns und Aufnehmens für eine vorbestimmte Anzahl an Wiederholungen und vorbestimmte, verschiedene Ansteuerströme; und
- – Erstellen eines Kennlinienfelds aus der aufgenommenen Datenmenge.
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Durch die Erstellung des Kennlinienfelds aus der aufgenommenen Datenmenge können Daten, die zur Einstellung des elektrischen Motors dienen, direkt aus dem Kennlinienfeld ausgelesen werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Verfahren zusätzlich den folgenden Schritt:
- – Bestimmen von Randbereichen und/oder Randpunkten des Kennlinienfelds basierend auf das Fluidfördersystem charakterisierenden Parametern.
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Ein Vorteil hierbei ist es, dass das Kennlinienfeld Bereichen und Werten von Druck- und Drehzahl zugeordnet und somit nivelliert werden kann. Beispielsweise ist das Fluidfördersystem als Kraftstofffördersystem für ein Kraftfahrzeug ausgebildet und für Benzin ausgelegt. Das Aufgenommene Kennlinienfeld umfasst Kennlinien konstanten Ansteuerstroms, die eine Abhängigkeit zwischen Drehzahl der Fluidpumpe und dem Druck im Fluidfördersystem herstellen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung umfasst das Verfahren zusätzlich den folgenden Schritt:
- – Kalibrieren des Kennlinienfelds durch Abfahren wenigstens eines Teilbereichs einer Kennlinie.
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Dadurch, dass wenigstens ein Teil der Kennlinie abgefahren wird, kann unkompliziert und praktisch eine Zuordnung des Kennlinienfelds stattfinden. Das Fluidfördersystem ist beispielsweise als Kraftstofffördersystem für ein Kraftfahrzeug ausgebildet und für Diesel ausgelegt. Da Fluidpumpen für Diesel anders konstruiert sind als Benzinpumpen, kann durch diese Ausgestaltung eine Nivellierung des Kennlinienfelds genauer erfolgen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung umfassen die das Fluidfördersystem charakterisierenden Parameter, wenigstens einen der folgenden Parameter:
- – Nullfördermenge der Fluidpumpe;
- – maximale Drehzahl des elektrischen Motors;
- – maximales Fördervolumen der Fluidpumpe;
- – minimaler Betriebsstrom des elektrischen Motors.
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Vorteilhaft bei der Verwendung solcher charakterisierenden Parameter ist, sodass diese Parameter einfach zu erlangen sind. Somit kann bei jedem Fluidfördersystem ein Ansatzpunkt für die Zuordnung des Kennfelds stattfinden. Unterschiedliche Pumpentypen verlangen jedoch möglicherweise unterschiedliche Parameter. Eine Verdrängerpumpe, beispielsweise für Diesel, kann bauartbedingt nicht bei der Nullfördermenge betrieben werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Fluidfördersystem weiter ein Kalibrierventil, das an einer Auslassseite der Fluidpumpe angeordnet ist und sich in Abhängigkeit eines vorbestimmten Drucks öffnet, um eine druckabhängige Kalibrierfunktion bereitzustellen und wobei der Schritt des Aufnehmens zusätzlich von der Kalibrierfunktion abhängt.
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Durch ein Kalibrierventil kann eine eindeutige Zuordnung von Ansteuerstrom und Druck stattfinden. Dies wird dadurch erreicht, dass in einer aufgenommenen Druckkennlinie durch das Öffnen des Ventils ein Knick erzeugt wird. Dieser unterstützt die Nivellierung des später aufgenommenen Kennlinienfelds für den Ansteuerstrom.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Kalibrierventil als eines der folgenden Ventilarten ausgebildet: Schwellendruckventil; limitiertes Ventil; Stufenventil.
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Vorteilhaft bei der Ausbildung als eines dieser Ventile ist es, dass diese Ventiltypen jeweils einen oder mehrere Knicke in der Druckkennlinie des Fluidfördersystems erzeugen, und somit weitere Ankerpunkte für ein Nivellieren des Kennlinienfelds ermöglichen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Kalibrierventil dazu ausgebildet, einen vorbestimmten maximalen Volumenstrom aus dem Fluidfördersystem abzuleiten, wenn das Kalibrierventil als limitiertes Ventil ausgebildet ist. Alternativ ist das Kalibrierventil dazu ausgebildet, pro Stufe einen vorbestimmten maximalen Volumenstrom aus dem Fluidfördersystem abzuleiten, wenn das Kalibrierventil als Stufenventil ausgebildet ist.
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Eine Zuordnung der zusätzlichen Ankerpunkte für das Kennlinienfeld kann verlässlicher stattfinden, wenn die abgeleiteten Volumenströme vordefiniert sind.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt der Schritt des Einstellens des Ansteuerstroms und des Veränderns eines Durchflussvolumens im Anschluss an ein Einschalten der Fluidpumpe.
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Somit kann bei Beginn des Förderns durch das Fluidfördersystems eine aktuelle Kalibrierung des Kennlinienfelds stattfinden. Dies erhöht die Genauigkeit von dem Fluidfördersystem, speziell in Hinsicht auf Alterungsprozesse.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein limitiertes Ventil als Kalibrierventil in einem Kraftstofffördersystem verwendet. Hierbei kann ein Verfahren nach dem ersten Aspekt durchgeführt werden.
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Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird ein Stufenventil als Kalibrierventil in einem Fluidfördersystem eingerichtet. Hierbei kann ebenso ein Verfahren nach dem ersten Aspekt durchgeführt werden.
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Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung wird ein Steuergerät für ein Fluidfördersystem beschrieben. Das Fluidfördersystem umfasst:
- – einen stromgesteuerten elektrischen Motor, der von einem Motorsteuergerät geregelt wird; und
- – eine Fluidpumpe, die von dem elektrischen Motor angetrieben wird.
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Das Steuergerät ist hierbei dazu eingerichtet, ein Verfahren nach dem ersten Aspekt durchzuführen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Figuren und Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Fluidfördersystem (schematische Darstellung);
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2 ein Feld mehrerer Druckkennlinien eines Fluidsystems;
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3 eine exemplarische Darstellung eines Kennlinienfelds einer Industriepumpe (Pumpenhandbuch 2004, GRUNDFOS, Seite 119);
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4 ein Flussdiagramm für ein Verfahren gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung;
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5 eine exemplarische Darstellung eines Kennlinienfelds einer Fluidpumpe gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung;
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6 eine schematische Darstellung einer Regelstrecke;
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7 eine weitere exemplarische Darstellung eines Kennlinienfelds einer Fluidpumpe gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung;
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8 eine weitere exemplarische Darstellung eines Kennliniefelds mehrerer Druckkennlinien eines Fluidsystems;
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9 zwei exemplarische Kennlinienfelder mit Markierungen für eine Nivellierung;
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10 ein weiteres exemplarisches Kennlinienfeld mit Nivellierungsmarkierugen;
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11 eine schematische Darstellung eines Ventils;
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12 eine weitere schematische Darstellung eines Ventils;
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13 eine weitere schematische Darstellung eines Ventils;
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14 ein exemplarisches Kennlinienfeld von Druckkennlinien und Stromkennlinien und
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15 ein weiteres exemplarisches Kennlinienfeld von Druckkennlinien und Stromkennlinien.
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1 zeigt ein Fluidfördersystem 10. Das Fluidfördersystem 10 ist im Ausführungsbeispiel ein Kraftstofffördersystem zum Fördern von Benzin aus einem Tank. In einer anderen Ausgestaltung kann das Fluidfördersystem 10 zum Fördern von Diesel ausgelegt sein. Der Kraftstoff, hier das Benzin, wird durch das Fluidfördersystem 10 einer Einspritzanlage (sogenanntes Fuel Rail-System) zugeführt. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde in 1 auf eine Darstellung sowohl des Tanks, als auch der Einspritzanlage verzichtet. Im Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein sogenanntes Vorfördersystem. Ebenso kann es sich in anderen Ausgestaltungen um andere Fluidfördersysteme oder Teile eines Fluidfördersystems handeln.
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Im Ausführungsbeispiel umfasst das Fluidfördersystem 10 einen elektrischen Motor 11. Der elektrische Motor 11 ist im Ausführungsbeispiel stromgesteuert. Der elektrische Motor 11 wird von einem Motorsteuergerät 12 angesteuert. Das Motorsteuergerät hat im Ausführungsbeispiel eine Ansteuereinheit und eine zusätzliche Recheneinheit 12a. Die Recheneinheit 12a ist in alternativen Ausgestaltungen räumlich von dem Motorsteuergerät 12 getrennt und somit ausgelagert. Der elektrische Motor 11 treibt eine Fluidpumpe 13 an. Die Fluidpumpe 13 ist im Ausführungsbeispiel eine Kraftstoffpumpe. Der elektrische Motor 11 ist über eine mechanische Kopplung 17 mit der Fluidpumpe 13 verbunden. Die Fluidpumpe 13 pumpt Benzin über eine Fluidleitung 15 von dem Tank durch das Fluidfördersystem 10 und über eine Leitung 16 zu der Einspritzanlage. An einer Auslassseite der Fluidpumpe 13 ist ein Kalibrierventil 14 angeschlossen und mit der Fluidpumpe 13 hydraulisch gekoppelt. Hierbei ist das Kalibrierventil 14 über die hydraulische Verbindung 18 mit der Leitung 16 und somit mit der Fluidpumpe 13 verbunden. Das Kalibrierventil 14 ist dazu eingerichtet, bei einem vorbestimmten Druck, beispielsweise 8 bar, zu öffnen. Der elektrische Motor 11 wird von dem Motorsteuergerät 12 so gesteuert, dass die Fluidpumpe 13 mit einer bestimmten Drehzahl des Motors 11 läuft. In einer alternativen Ausgestaltung ist kein Kalibrierventil 14 vorgesehen.
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In die Leitung 16 ist ein Filter 16a eingebaut. Es handelt sich hierbei um einen Kraftstofffilter. In anderen Ausgestaltungen kann es sich um andere Filter oder fluidbeeinflussende Komponenten handeln. Der Filter 16a kann in einer weiteren Ausgestaltung auch entfallen.
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An die Leitung 16 ist des Weiteren ein Drucksensor 19 angeschlossen. Im Ausführungsbeispiel misst der Drucksensor 19 einen Fluiddruck in der Leitung 16 nach dem Filter 16a. Das Signal des Drucksensors 19 wird in einer Auswertungseinheit 19a ausgewertet. Die Auswertungseinheit 19a stellt dem Motorsteuergerät 12, im Ausführungsbeispiel der Recheneinheit 12a des Motorsteuergeräts 12, ein ausgewertetes Drucksignal zur Plausibilisierung bereit.
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2 zeigt einen Graphen, der einen Ansteuerstrom für den elektrischen Motor 11 (Ordinatenachse) über die Drehzahl (Abszissenachse) für verschiedene Drücke darstellt. Die Drücke sind von Funktion 21 über 22 bis hin zu Funktion 25 hin steigend.
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Eine derartige Darstellung ist jedoch wenig geeignet, um eine Regelung der Fluidpumpe 13 vorzunehmen, da das Ergebnis des Kennlinienfelds Strom ist, wobei Strom eine Eingangsgröße war.
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Ein Auslesen von Werten für eine Steuerung des Fluidfördersystems 10 ist daher nicht ohne Umrechnung möglich.
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3 zeigt beispielhaft eine schematische Darstellung eines Kennlinienfelds einer Industriepumpe im Allgemeinen. Hierbei wird die Förderhöhe (Ordinatenachse) über der Drehzahl (Abszissenachse) aufgebracht. Dieses Beispiel ist dem „Pumpenhandbuch" 2004, GRUNDFOS, Seite 119, entnommen.
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Eine derartige Darstellung wäre auch wünschenswert für die verwendete Fluidpumpe 13.
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4 zeigt ein Flussdiagramm gemäß einer Ausgestaltung des Verfahrens. Im Schritt 41 wird ein Ansteuerstrom auf einen vorbestimmten Wert gesetzt, beispielsweise 3A.
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In Schritt 42 wird ein Durchflussvolumen des Fluidfördersystems 10 verändert. Durch die Veränderung des Durchflussvolumens kann zu dem in Schritt 41 eingestellten Ansteuerstrom ein entsprechendes, charakteristisches Druckverhalten im Fluidfördersystem 10 erzeugt werden. Im Fluidfördersystem 10 gilt hierbei, dass die Drehzahl proportional zum Fördervolumen der Fluidpumpe 13 ist. Die Veränderung des Durchflussvolumens wird hierbei beispielsweise automatisch erzielt, indem eine Druckerhöhung im Fluidfördersystem 10 aufgebaut wird. Dies kann auch im laufenden Betrieb erfolgen, beispielsweise bei einem Hochfahren des Fluidfördersystems 10.
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In Schritt 43 werden Druckdaten des Fluidfördersystems 10 aufgezeichnet. Hierfür wird beispielsweise der Drucksensor 19 verwendet. Hierdurch entsteht eine Datenmenge, die zu dem eingestellten Ansteuerstrom in Abhängigkeit des veränderten Durchflussvolumens dem Druck im Fluidfördersystem darstellt.
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In Schritt 44 wird ausgewertet, ob alle vorgegebenen Werte für die Erstellung des Kennlinienfelds vorhanden sind. Fehlen beispielsweise Daten zu einem bestimmten vorgegebenen Ansteuerstrom für den elektrischen Motor 11, so werden die Schritte 41, 42 und 43 mit entsprechend veränderten Parametern wiederholt.
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In Schritt 45 wird ein Kennlinienfeld aus den aufgezeichneten Daten erstellt. Hierzu werden jeweils Druckwerte zu einem eingestellten Ansteuerstrom einer Drehzahl zugeordnet. Das Kennlinienfeld wird anhand von Ankerpunkten und Randparametern wie unten beschrieben nivelliert und ausgerichtet.
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5 zeigt beispielhaft ein derartiges Kennlinienfeld. Die einzelnen Funktionen von unten nach oben hin steigend und stellen einen Ansteuerstrom dar. Auf der Abszissenachsen-Achse ist die Drehzahl aufgetragen, auf der Ordinaten-Achse der Druck im Fluidfördersystem 10. Um auch die Randbereiche des Kennlinienfelds korrekt darzustellen, ist es notwendig, dass charakteristische Parameter abgefahren werden. Es ist also eine Nivellierung des Kennlinienfelds notwendig.
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Diese Parameter werden im Verfahren des Ausführungsbeispiels, wie im Flussdiagramm in 4 dargestellt in Schritt 45 auf das Kennlinienfeld aufgerechnet. Je nach Fluidfördersystem 10 können sich hierbei unterschiedliche Parameter eignen. Beispielsweise wird für eine Fluidpumpe 13 zum Pumpen von Benzin die Nullfördermenge der Fluidpumpe 13 verwendet. Weitere Parameter ergeben sich aus einer maximalen Drehzahl des elektrischen Motors 11, einem maximalen Fördervolumen der Fluidpumpe 13 oder einem minimalen Betriebsstrom des elektrischen Motors 11. Diese Parameter sind jeweils charakteristisch für unterschiedliche, bestimmte Fluide bei unterschiedlichen Drücken. Ausgangsdruck und anliegender Druck bei der Fluidpumpe 13 sind, im Falle der Nullfördermenge, identisch, so dass das Fluid nicht befördert wird und ein Fördervolumen somit Null ist. Diese Parameter und die hieraus resultierenden Messdaten dienen als Ankerpunkte für das Kennlinienfeld.
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6 zeigt eine schematische Darstellung einer Regelstrecke. Im Ausführungsbeispiel einer Regelstrecke des Computerprogramms. Block 61 stellt einen Regelbaustein dar, der zur Regelung ein Kennlinienfeld für ein Benzinfluidsystem nutzt. Der Block 61 hat zwei Eingänge 62, 63, ein Eingang 62 ist für die Drehzahl und Eingang 63 ist für den Ansteuerstrom. Ausgangsgröße des Blocks 61 ist ein Druckwert 64.
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7 zeigt beispielhaft ein Kennlinienfeld für ein Dieselfluidfördersystem. Hierbei sind ebenso, wie in 5 der Druck über der Drehzahl aufgetragen. Ebenso wie in 5 sind von unten nach oben die einzelnen diagonalen Kennlinien Kurven steigenden Stroms.
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Um eine bessere Einordnung des Kennlinienfelds zu ermöglichen, wird in einer weiteren Ausgestaltung ein zusätzliches Kalibrierventil 14 im Fluidfördersystem 10 verwendet. Das Kalibrierventil 14 erzeugt, wie in 8 dargestellt, einen Knick in den Druckkennlinien 81 bis 84. Hierdurch kann das Kennlinienfeld für den Ansteuerstrom nivelliert werden, da ein Ankerpunkt zur Ausrichtung geschaffen wird.
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Verschiedene Eckparameter sind nach einer Aufzeichnung jedoch noch nicht definiert. Dies ist in den beiden Graphen von 9 dargestellt. Zwar sind Teilbereiche (OK) der Kennlinienfelder in 9 ordentlich zugeordnet (verankert), jedoch weisen andere Bereiche (X) der beiden in 9 dargestellten Kennlinienfelder Ungenauigkeiten auf.
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10 zeigt eine weitere Darstellung für ein Kennlinienfeld für Diesel. Hier sind ebenfalls wichtige Ankerpunkte nicht definiert. Durch die übliche Verwendung einer Verdrängerpumpe kann beispielsweise auch eine Nullfördermenge nicht zur Nivellierung verwendet werden, da die Art und Weise, mit der eine Verdrängerpumpe fördert, eine Nullfördermenge erlaubt.
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Um weitere Parameterwerte für die Nivellierung des Kennlinienfelds zu erlangen, wird ein spezielles Kalibrierventil 14 eingesetzt. Hierbei ist in unterschiedlichen Ausgestaltungen eine verschiedene Anzahl und verschiedene Ausgestaltungen von Ventilen denkbar.
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In einer Ausgestaltung wird ein limitiertes Ventil, wie in 11 schematisch dargestellt, eingesetzt. Das limitierte Ventil lässt, nachdem es einmal geöffnet ist, nur eine definierte Menge (Bypassmenge) abfließen. Beispielsweise öffnet das limitierte Ventil bei 3 bar und erlaubt dann einen konstanten Abfluss von 5 l/Std. Hierbei führt ein druckabhängiger Einlass 112 auf einen Widerstand (Ventilklappe), der schematisch durch eine Feder 110 dargestellt ist. Ist der Druck groß genug, so wird der Auslass 111 freigegeben und das Fluid kann abfließen.
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12 zeigt eine schematische Darstellung eines Kalibrierventils 14 gemäß einer weiteren Ausgestaltung. Hierbei ist das Kalibrierventil 14 ein Stufenventil. Das Stufenventil ermöglicht es, bei unterschiedlichen Druckstufen unterschiedliche Bypassmengen des Fluids abfließen zu lassen. Beispielsweise werden hier bei 3 bar 5 l/Std. und ab 4 bar 10 l/Std. abgeleitet. Hierbei führt ein druckabhängiger Einlass 121 auf einen Widerstand (Ventilklappe), der schematisch durch eine Feder 120 dargestellt ist. Ist der Druck groß genug, so wird der Auslass 121 freigegeben und das Fluid kann abfließen. Steigt der Druck weiter, wird zusätzlich der Auslass 122 freigegeben, so dass die Abflussmenge steigt. Selbstverständlich sind unterschiedliche Anzahlen von Stufen mit unterschiedlichen Werten und Auslassdrücken denkbar. Wichtig hierbei ist, dass die aufgenommenen Druckkennlinien der Fluidpumpe 13 unterschiedliche Knickstufen aufweisen. Anhand dieser kann das Kennlinienfeld der Ansteuerstromkurven nivelliert werden.
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Eine weitere Ausgestaltung des Kalibrierventils 14 ist ein Stufenventil, das einen Abfluss nur innerhalb eines bestimmten Druckbereichs zulässt. 13 zeigt eine schematische Darstellung eines derartigen Ventils. Das Ventil ist bei 1 bar geschlossen, bei 2 bar geöffnet und schließt wieder bei 3 bar komplett. Zwischen 2, 3 bar wird eine konstante Menge von 5 l/Std. abgelassen. Hierbei führt eine Druckkopplung 131 auf einen Widerstand, der schematisch durch eine Feder 130 dargestellt ist. Ist der Druck groß genug, so wird der Bypassvolumeneingang 132 freigegeben und das Fluid kann über den ebenfalls freigegebenen Bypassvolumenausgang 133 abfließen. Steigt der Druck weiter, so sperrt das Ventil.
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14 zeigt verschiedene Pumpenkennlinien. Fett dargestellt sind Druckkennlinien des Fluidfördersystems 10. (Abszissenachse: Drehzahl; Ordinatenachse: Druck und Ansteuerstrom). Hierbei ist ersichtlich, dass die in Fett dargestellten Druckkennlinien unterschiedliche Knicke aufweisen. Anhand dieser Knicke lässt sich nun das Kennlinienfeld des Ansteuerstroms (dünne Linien) nivellieren. Die Messung kann drehzahlgesteuert durchgeführt werden. Das heißt, die Drehzahl wird durch die Ansteuerung des elektrischen Motors 11 abgefahren. Dies kann beispielsweise beim Einschalten der Fluidpumpe 13 vorgenommen werden.
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15 zeigt ähnlich wie 14 verschiedene Charakteristika, jedoch für verschiedene Ventiltypen (Abszissenachse: Drehzahl; Ordinatenachse: Druck und Ansteuerstrom). Die durch das modifizierte Ventil vorhandenen zusätzlichen Charakteristika ermöglichen eine einwandfreie Kalibrierung während eines Betriebs des Fluidfördersystems unter verschiedenen realistischen Bedingungen.
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Hierbei kann etwas unterhalb des erwarteten Arbeitspunkts die Stromregelung eingeschaltet werden und der Ansteuerstrom leicht erhöht werden. Sobald ein Drehzahlsprung eintritt, ist davon auszugehen, dass ein Kalibrierventil öffnet und das Kennlinienfeld kann an diesem Ankerpunkt ausgerichtet werden. Dieser Ansteuerstrom kann zur Nivellierung des Kennlinienfelds verwendet werden. Im weiteren Arbeitsbetrieb kann wiederum drehzahlgeführt weitergearbeitet werden. Ein derartiges Nivellieren ist zu jedem Zeitpunkt anwendbar, auch und vor allem während des laufenden Betriebs. Eine derartige Bypassfunktion wirkt sich nicht auf den betrieb aus und beeinflusst nicht das Kennlinienfeld des Ansteuerstroms (vergleiche 10). Das Kennlinienfeld bleibt auch mit Einsatz des Bypassventils oder Stufenventils (im Allgemeinen des Kalibrierventils 14) identisch.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fluidfördersystem
- 11
- elektrischer Motor
- 12
- Motorsteuergerät
- 12a
- Recheneinheit
- 13
- Fluidpumpe
- 14
- Kalibrierventil
- 15, 16
- Leitung
- 16a
- Filter
- 17
- mechanische Kupplung
- 18
- hydraulische Verbindung
- 19
- Drucksensor
- 19a
- Auswertungseinheit
- 21 bis 25
- Funktionen
- 51 bis 57
- Stromfunktionen
- 41 bis 45
- Verfahrensschritte
- 61
- Regelblock
- 62, 63
- Eingang
- 64
- Ausgang
- 81 bis 84
- Druckfunktionen
- 91
- Nivelliergerade
- 92
- fehlerhafte Nivelliergerade
- 93
- fehlender Nivellierpunkt
- 110
- Feder
- 111
- Auslass
- 112
- Einlass
- 120
- Feder
- 121, 122
- Auslass
- 123
- Einlass
- 130
- Feder
- 131
- Druckkopplung
- 132
- Bypassvolumeneingang
- 133
- Bypassvolumenausgang
- OK
- Teilbereich
- X
- Bereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Pumpenhandbuch 2004, GRUNDFOS, Seite 119 [0027]
- „Pumpenhandbuch“ 2004, GRUNDFOS, Seite 119 [0047]