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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entgasen von Siebwasser einer Maschine zur Herstellung und/oder Veredlung einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn in einem geschlossenen eine Behälterdecke aufweisenden Entgasungsraum mit wenigstens einem Zulauf über den das Siebwasser eingebracht wird, wobei sich das Siebwasser im unteren Teil des Entgasungsraumes sammelt und der Entgasungsraum oberhalb des sich sammelnden Siebwassers mit einer das abgesonderte Gas heraussaugenden Unterdruckquelle verbunden ist und zumindest einem das entgaste Siebwasser abführenden Ablauf im unteren Teil des Entgasungsraumes.
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Derartige Vorrichtungen zur Entgasung sind seit längerer Zeit bekannt, wobei das Funktionsprinzip im Wesentlichen darin besteht, das Fluid unter Unterdruck ausgasen zu lassen. Während über die Unterdruckquelle das vom Fluid abgesonderte Gas abgesaugt wird, kann das entgaste Fluid über eine Öffnung im Behälterboden abgeführt werden.
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Dies hat jedoch entsprechende Turbulenzen in dem sich sammelnden Fluid zur Folge, wodurch die hydraulische Stabilität nachgeschalteter Aggregate beeinträchtigt wird. Um dem entgegenzuwirken werden Zu- und Ablauf meist in großem Abstand voneinander angeordnet und damit einhergehend die Behälter sehr groß dimensioniert.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es daher die Effizienz der Entgasung mit möglichst geringem Aufwand zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Zulauf von einer Vielzahl von in den Entgasungsraum gerichteten Düsen gebildet wird, wobei die Anzahl der Düsen zwischen 2 und 10 pro m2 der in einem Sprühbereich der Düsen liegenden Fläche der Behälterdecke im Entgasungsraum liegt.
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Die Düsen sind beispielsweise in einem zylindrischen Behälter angeordnet. Die in dem Sprühbereich der Düsen liegende Fläche der Behälterdecke ergibt sich aus dem halben Umfang des zylindrischen Behälters mal dessen Länge im Sprühbereich der Düsen.
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Durch die ausschließliche Entgasung von Siebwasser kann die Vorrichtung wesentlich vereinfacht werden, da hier im Gegensatz zu Faserstoffsuspensionen weniger Fasern, Störstoffe u.ä. vorhanden sind.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind mindestens ein erster und ein zweiter jeweils mit Düsen bestückte Behälter vorgesehen. Die Düsen des ersten Behälters werden mit einer anderen Siebwasserqualität beaufschlagt als die des zweiten Behälters. Eine Siebwasserqualität kann zum Beispiel das sogenannte Siebwasser I sein und die andere das sogenannte Siebwasser II. Beide Behälter sind dabei so über einen Verbindungsraum miteinander verbunden, dass das entgaste Siebwasser I von dem anderen, entgasten Siebwasser II getrennt geführt und über getrennte Abläufe abgeführt werden. Beide Behälter sind dabei über einen gemeinsamen Entgasungsraum verbunden. Somit können auch unterschiedliche Siebwässer gemeinsam entgast werden.
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Über die Vielzahl von Düsen wird ein wesentlich intensiveres Versprühen des Siebwassers erreicht, was den Grad der Entgasung entsprechend steigert. Damit verbunden ist, dass über die einzelnen Düsen weniger Siebwasser versprüht wird, so dass auch die damit verursachten Turbulenzen sinken und der Druckabfall minimiert wird. Der höhere Aufwand für die Vielzahl von Düsen wird von den Vorteilen mehr als kompensiert.
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Dabei hat es sich als optimal erwiesen, wenn die Anzahl der Düsen zwischen 4 und 7 pro m2 der in einem Sprühbereich der Düsen liegenden Fläche der Behälterdecke im Entgasungsraum liegt.
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Um die Auswirkungen der Turbulenzen noch weiter zu mindern, sollte Zulauf und Ablauf horizontal voneinander beabstandet sein.
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Für die Dimensionierung eines mit Düsen bestückten und einen Entgasungsraum umfassenden Behälter für das Entgasen von Siebwasser hat sich bei derartigen Maschinen als vorteilhaft herausgestellt, wenn die Fläche der Behälterdecke im Sprühbereich der Düsen im Entgasungsraum im Interesse eines ausreichend großen Abbaus der Turbulenzen zwischen 2 und 14 m2 liegen. Der Behälter ist vorzugsweise zylindrisch ausgeführt.
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Für große Volumenströme an zu entgasendes Siebwasser können mehrere jeweils einen Entgasungsraum umfassende Behälter vorgesehen sein. Die Behälter sind dabei über einen Verbindungsraum miteinander verbunden. Der Verbindungsraum kann ebenfalls zylindrisch ausgeführt sein. Wird den Düsen nur 1 Siebwasserqualität zugeführt, so können die entgasten Siebwasserströme der einzelnen Behälter im Verbindungsraum zusammengeführt und über einen gemeinsamen Ablauf abgeführt werden. In diesem Fall sind die Entgasungsräume der Behälter und des Verbindungsraumes verbunden.
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Die Konstruktion vereinfacht sich hierbei, wenn die Zuleitungen zu den Düsen durch das Siebwasser hindurch nach oben geführt werden und/oder die Düsen das Siebwasser senkrecht nach oben in den Entgasungsraum richten.
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Aus gleichem Grund ist es von Vorteil, wenn der Entgasungsraum einen zylindrischen Querschnitt aufweist und die Düsen in mehreren, parallelen Reihen parallel zur Zylinderachse angeordnet sind.
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Besondere Kostenvorteile durch eine Änderung des Nutzungszwecks ergeben sich, wenn als Entgasungsraum für Siebwasser ein ursprünglich für die Entgasung einer Faserstoffsuspension geeigneter Entgasungsraum verwendet wird.
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Dies kann insbesondere bei der Umrüstung von Maschinen vorteilhaft sein, beispielsweise von der Herstellung von graphischen Papieren auf Karton und Verpackung.
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In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn die Zuleitungen zu den Düsen zur Verbindung mit einem Gutstoffanschluss eines Hydrozyklons geeignet sind. Diese Hydrozyklone werden üblicherweise zur Reinigung einer Faserstoffsuspension vor deren Zuführung zum Entgasungsraum verwandt und müssen bei der Entgasung von Siebwasser so nur überbrückt werden.
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Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In der beigefügten Zeichnung zeigt:
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1: einen schematischen Längsschnitt durch einen Entgasungsraum 2 und
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2: einen Querschnitt desselben.
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Gemäß 1 wird der erfindungsgemäße Entgasungsraum 2 zum Entgasen von Siebwasser 1 einer Papiermaschine aus mehreren langgestreckten und liegenden zylindrischen Behälter gebildet, denen das Siebwasser 1 über eine Vielzahl von Düsen 3 zugeführt wird.
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Um die Entgasungsfähigkeit der Vorrichtung zu verbessern, wird das noch Gas enthaltende Siebwasser 1 über die Düsen 3 oberhalb des Suspensionspegels in den Behälter gesprüht, wobei das in dem zugegebenen Siebwasser 1 eventuell als Blasen vorhandene Gas bereits abgeschieden wird, bevor das zugegebene Siebwasser 1 mit der bereits im Behälter vorhandenen Siebwasser 1 in Verbindung kommt. Die Zuläufe 3 sprühen das Siebwasser 1 in dargestellter und bevorzugter Ausführung gegen die Behälterdecke, was den Entgasungsprozess des Siebwassers 1 nochmals positiv unterstützt.
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Während sich im unteren Teil des Entgasungsraumes 2 das Siebwasser 1 sammelt, wird der obere Teil von Gas ausgefüllt, das über einen mit einer Unterdruckquelle verbundenen Sauganschluss 5 im oberen Teil abgesaugt wird.
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Um die Intensität der Versprühung und damit auch der Entgasung des Siebwassers bei möglichst geringen Turbulenzen zu erhöhen liegt die Anzahl der Düsen 3 zwischen 4 und 7 pro m2 der in einem Sprühbereich der Düsen 3 liegenden Fläche der Behälterdecke, wobei sich die Fläche der Behälterdecke für einen zylindrischen Behälter aus dem halben Umfang mal dessen Länge im Sprühbereich ergibt.
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Dabei werden die Zuleitungen 6 zu den Düsen 3 durch das Siebwasser 1 hindurch nach oben geführt, wobei die Düsen 3 das Siebwasser 1 senkrecht nach oben in den Entgasungsraum 2 richten.
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Um möglichst viele Düsen 3 unterzubringen, sind diese gemäß 2 in zwei parallelen Reihen parallel zur Zylinderachse angeordnet.
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Der Entgasungsraum
2 ist auch als Entgasungsraum
2 für eine Faserstoffsuspension geeignet. Dementsprechend sind die Zuleitungen
6 zu den Düsen
3, wie in
2 angedeutet, zur Verbindung mit einem Gutstoffanschluss eines Hydrozyklons
7 geeignet. Über diese Hydrozyklone
7 erfolgt, wie beispielsweise in der
EP 1479 425 beschrieben, die Reinigung der Faserstoffsuspension bevor diese über die Düsen
3 in den Entgasungsraum
2 gesprüht wird.
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Zur Minimierung der Turbulenzen im Hinblick auf die üblicherweise bei derartigen Papiermaschinen zu entwässernde Menge an Siebwasser 1 liegt die Fläche der Behälterdecke im Sprühbereich der Düsen im Entgasungsraum 2 zwischen 2 und 14 m2. Um dies konstruktiv einfach und stabil zu gestalten, sind mehrere zylindrische Entgasungsräume 2 über jeweils ein Zylinderende mit einem ebenfalls zylindrischen Verbindungsraum 8 verbunden. Dabei verlaufen die Zylinderachsen der Entgasungsräume 2 etwa senkrecht zur Zylinderachse des Verbindungsraumes 8.
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Zwecks Vereinfachung besitzt dieser Verbindungsraum 8 im unteren Teil einen gemeinsamen Ablauf 4 für das in den Entgasungsräumen 2 entgaste Siebwasser 1 sowie den gemeinsamen Sauganschluss 5. Hierdurch wird auch erreicht, dass Zulauf und Ablauf 4 horizontal voneinander beabstandet sind, was sich positiv auf die Beruhigung der Siebwasseroberfläche auswirkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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