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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hydraulik-Steuereinheit für einen Drehmomentwandler und/oder eine Wandlerüberbrückungskupplung gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 näher definierten Art.
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Aus der
DE 10 2006 006 179 A1 ist eine Vorrichtung zum Betreiben eines hydrodynamischen Drehmomentwandlers und einer damit korrespondierenden Wandlerüberbrückungskupplung einer Getriebeeinrichtung bekannt. Bei dieser liegt ein Systemdruck über eine Steuerleitung an einer Versorgungssteuerzunge eines Wandlerdruckventils an. Diese ist über eine Steuerleitung eines Leitungssystems und eine Hydraulikleitung eines Hydraulikleitungssystems mit der Zulaufseite des Drehmomentwandlers verbunden. Mittels des Wandlerdruckventils kann ein Zulaufdruck des Drehmomentwandlers geregelt werden. Der Rücklauf des Drehmomentwandlers ist über eine Hydraulikleitung des Hydraulikleitungssystems über eine Steuerleitung des Leitungssystems mit einer Rücklaufsteuerzunge des Wandlerdruckventils verbunden. Hierdurch kann dem Drehmomentwandler geregelt durch das Wandlerdruckventil ein Hydraulikfluid zu- und wieder abgeführt werden.
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Derartige Drehmomentwandler mit Wandlerüberbrückungskupplung müssen an unterschiedlich schwere Fahrzeuge, wie beispielsweise LKWs und PKWs, angepasst werden, da insbesondere aufgrund ihrer Gewichtsdifferenz auch unterschiedliche Wandleranforderungen resultieren. Demnach wird beispielsweise bei LKWs und schweren Pickups deutlich öfter im Wandlerbetrieb, d.h. mit geöffneter Wandlerüberbrückungskupplung, gefahren, als dies bei leichteren PKWs der Fall ist. Die bei schwereren Fahrzeugen verwendeten Motoren und Wandler haben eine höhere Momenten-Kapazität als die bei PKWs verwendeten. Infolgedessen entsteht bei LKW-Wandlern im Vergleich zu PKW-Wandlern mehr Abwärme, was zum Aufheizen des Wandlerfluids führt. Die bei LKWs erhöhte Wärmeentwicklung bedingt einen ausreichend hohen Kühlölvolumenstrom, um ein Überhitzen des Drehmomentwandlers zu verhindern. Infolgedessen müssen Leitungen und/oder Ventile bei LKW-Wandlern größer dimensioniert werden als bei PKW-Wandlern. Die kostengünstig in Großserie hergestellten PKW-Wandler können somit nicht für Fahrzeuge mit sehr hohen Momenten-Kapazitäten verwendet werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine Hydraulik-Steuereinheit zu schaffen, die kostengünstig für den Betrieb in Fahrzeugen mit unterschiedlich hohen Momenten-Kapazitäten angepasst werden kann.
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Es wird eine Hydraulik-Steuereinheit für einen Drehmomentwandler und/oder eine Wandlerüberbrückungskupplung vorgeschlagen. Diese umfasst einen Primär-Zuführpfad, über den ein Hydraulikfluid von einer dafür vorgesehenen Pumpe dem dafür vorgesehenen Drehmomentwandler zuführbar ist. Neben dem Primär-Zuführpfad umfasst die Hydraulik-Steuereinheit des Weiteren einen Primär-Abführpfad. Über diesen ist das Hydraulikfluid vom dafür vorgesehenen Drehmomentwandler abführbar und einem dafür vorgesehenen Kühler zuführbar. Unter der Begrifflichkeit „Pfad“ ist ein Leitungssystem zu verstehen, über das das Hydraulikfluid, insbesondere aus einem Hydraulikreservoir, dem Drehmomentwandler zuführbar oder von diesem wieder, insbesondere in das Hydraulikreservoir, abführbar ist. Ferner umfasst die Hydraulik-Steuereinheit zumindest ein erstes Wandlerdruckventil, das im Primär-Zuführpfad angeordnet ist. Mittels des ersten Wandlerdruckventils ist ein Wandler-Zulaufdruck und/oder ein Primär-Zulaufvolumenstrom des Hydraulikfluids steuerbar. Demnach kann mittels des ersten Wandlerdruckventils der Arbeitsdruck und/oder der Kühlölvolumenstrom des Drehmomentwandlers gesteuert werden.
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Des Weiteren umfasst die Hydraulik-Steuereinheit einen Sekundär-Zuführpfad, über den zusätzlich zum Primär-Zuführpfad weiteres Hydraulikfluid von der Pumpe dem Drehmomentwandler zuführbar ist. Infolgedessen wird der Drehmomentwandler über den Primär-Zuführpfad in Höhe eines Primär-Zulaufvolumenstroms und zusätzlich über den Sekundär-Zuführpfad in Höhe eines Sekundär-Zulaufvolumenstroms mit Hydraulikfluid versorgt. Um diesen zusätzlichen Sekundär-Zulaufvolumenstrom des Hydraulikfluids steuern zu können, umfasst die Hydraulik-Steuereinheit ein Zuführventil. Das Zuführventil ist im Sekundär-Zuführpfad angeordnet. Mittels diesem kann der zum Primär-Zulaufvolumenstrom zusätzliche Sekundär-Zulaufvolumenstrom des Hydraulikfluids gesteuert werden.
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Mit dem Sekundär-Zuführpfad und dem Zuführventil kann somit der Kühlölvolumenstrom des Wandlers im Vergleich zu einem Wandler, der lediglich einen Primär-Zuführpfad aufweist, erhöht werden, ohne dass hierfür die Primär-Komponenten, insbesondere der Primär-Zuführpfad, der Primär-Abführpfad und/oder das erste Wandlerdruckventil, verändert werden müssen. Vorteilhafterweise kann somit z.B. ein für PKWs ausgelegtes hydraulisches Steuergerät und/oder das dazugehörige Primär-Leitungssystem auch für Fahrzeuge eingesetzt werden, die im Vergleich dazu Motoren und Wandler mit einer viel höheren Momenten-Kapazität aufweisen. Die für die Anwendung in einen PKW ausgelegten Primär-Komponenten, welche insbesondere den Primär-Zuführpfad, den Primär-Abführpfad und/oder das erste Wandlerdruckventil umfassen, können somit schnell und kostengünstig mit den Sekundär-Komponenten, die insbesondere den Sekundär-Zuführpfad und das Zuführventil umfassen, ergänzt werden, um auch beispielsweise in einem LKW oder einem schweren Pickup eingesetzt werden zu können. Hierdurch erwächst ein großer Kostenvorteil, da die in Großserie hergestellten PKW-Komponenten – insbesondere ein hydraulisches Steuergerät, das vorzugsweise zumindest das erste Wandlerdruckventil umfasst, und/oder das Primär-Leitungssystem – durch die Ergänzung mit dem Sekundär-Zuführpfad und dem Zuführventil auch im LKW-Bereich verwendet werden können. Um die in Großserie kostengünstig herstellbaren und für Kleinfahrzeuge, wie beispielsweise PKWs, ausgelegten hydraulischen Steuergeräte und Primär-Leitungssysteme auch für schwerere Großfahrzeuge verwenden zu können, müssen diese lediglich mit den Sekundär-Komponenten ergänzt werden. Hierbei kann der Strömungsquerschnitt bzw. Blendenquerschnitt des Zuführventils optimal auf die jeweilige Größe des verwendeten Drehmomentwandlers abgestimmt werden. Durch diese Methode kann ein kleines günstiges Großserien-PKW-Steuergerät für Nutzfahrzeuggetriebe in Kleinserie angepasst werden. Hierdurch können die Preisvorteile der Großserie auch in Kleinserien genutzt werden.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Hydraulik-Steuereinheit eine im Sekundär-Zuführpfad angeordnete Blende zum Festlegen des maximalen Sekundär-Zulaufvolumenstroms aufweist. Die Blende ist vorzugsweise dem Zuführventil in Flussrichtung des Hydraulikfluids vorgelagert. Um den maximalen zusätzlichen Sekundär-Zulaufvolumenstrom bzw. zusätzlichen Kühlölvolumenstrom festzulegen, muss demnach lediglich der Blendenquerschnitt angepasst werden. Infolgedessen kann die Hydraulik-Steuereinheit sehr schnell und kostengünstig an unterschiedliche Betriebsumgebungen, die unterschiedlich hohe Kühlölvolumenströme benötigen, angepasst werden.
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Damit dieser zusätzliche Sekundär-Zulaufvolumenstrom auch wieder ohne große Leitungsverluste abgeführt werden kann, ist es vorteilhaft, wenn die Hydraulik-Steuereinheit einen Sekundär-Abführpfad umfasst. Über diesen kann zusätzlich zum Primär-Abführpfad weiteres Hydraulikfluid vom Drehmomentwandler abgeführt werden. Mittels dieser zusätzlich integrierten Entleerfunktion kann der Wirkungsgrad des Drehmomentwandlers erhöht werden.
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Diesbezüglich ist es ferner vorteilhaft, wenn die Hydraulik-Steuereinheit ein Abführventil umfasst, das im Sekundär-Abführpfad angeordnet ist. Dieses ist ferner vorteilhafterweise derart ausgebildet, dass mittels diesem ein zu einem Primär-Abführvolumenstrom des Primär-Abführpfades zusätzlicher Sekundär-Abführvolumenstrom steuerbar ist. Mittels des Abführventils kann somit sichergestellt werden, dass für eine einwandfreie Arbeitsweise des Drehmomentwandlers genügend Hydraulikfluid im Drehmomentwandler verbleibt und zugleich genügend Hydraulikfluid aus diesem abgeführt wird, um insbesondere die Leitungsverluste möglichst gering halten zu können.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Hydraulik-Steuereinheit derart ausgebildet ist, dass das Zuführventil und/oder das Abführventil in Abhängigkeit des ersten Wandlerdruckventils steuerbar ist. Hierdurch benötigt die Hydraulik-Steuereinheit keinen zusätzlichen Druckregler, so dass diese kostengünstiger hergestellt werden kann. Beim unmittelbaren Ansteuern des ersten Wandlerdruckventils durch ein Steuergerät wird demnach mittelbar auch das Zuführventil und/oder das Abführventil in Abhängigkeit eines durch das erste Wandlerdruckventil beeinflussten Parameters, insbesondere einer Druckänderung, gesteuert.
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Diesbezüglich ist es insbesondere vorteilhaft, wenn ein Sekundär-Steuerdruck des Zuführventils und/oder des Abführventils in Abhängigkeit des von dem ersten Wandlerdruckventil gesteuerten Wandler-Zulaufdrucks steuerbar ist. Infolgedessen sind das Zuführventil und/oder das Abführventil steuerungstechnisch dem ersten Wandlerdruckventil untergeordnet. Die elektronische Steuerung des ersten Wandlerdruckventils steuert demnach beim Ansteuern des ersten Wandlerdruckventils automatisch indirekt auch das Zuführventil und/oder das Abführventil mit. Hierbei berücksichtigt die elektronische Steuerung sowohl die Druckänderung und/oder die Volumenstromänderung beim Öffnen und/oder Schließen des ersten Wandlerdruckventils als auch beim Öffnen und/oder Schließen des Zuführventils und/oder des Abführventils, um den vom Primär-Pfad und vom Sekundär-Pfad abhängigen Gesamtzulaufdruck und Gesamtkühlölvolumenstrom auf den gewünschten Wert einzuregeln.
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Bei geschlossener Wandlerüberbrückungskupplung ist das Zuführventil und/oder das Abführventil geschlossen, so dass über den Sekundär-Zuführpfad kein Hydraulikfluid in den Drehmomentwandler ein- und/oder ausfließen kann. Hierbei ist das Zuführventil und/oder das Abführventil vorzugsweise mittels einer Federeinrichtung, insbesondere einem separaten oder gemeinsamen Federelement, in ihre Schließstellung gedrückt. Um bei Druckschwankungen auf Seiten des Drehmomentwandlers ein Öffnen des Zuführventils und/oder des Abführventils vermeiden zu können, ist es vorteilhaft, wenn das Zuführventil und/oder das Abführventil zusätzlich zur Federkraft mittels eines Verriegelungsdrucks in ihrer Schließstellung verriegelbar sind. Hierdurch kann ein unbeabsichtigtes Öffnen des Zuführventils und/oder des Abführventils, insbesondere bei geschlossener Wandlerüberbrückungskupplung, vermieden werden.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Hydraulik-Steuereinheit ein Wandlerkupplungsventil zum Steuern eines Kupplungs-Zulaufdrucks der Wandlerüberbrückungskupplung umfasst. Mit zunehmendem Kupplungs-Zulaufdruck kann hierbei ein Schließen der Wandlerüberbrückungskupplung erfolgen. Diesbezüglich ist es insbesondere vorteilhaft, wenn der Verriegelungsdruck zum Arretieren des Zuführventils und/oder des Abführventils in ihrer Schließstellung in Abhängigkeit des Kupplungs-Zulaufdrucks steuerbar ist. Demnach steigt der Verriegelungsdruck mit zunehmendem Kupplungs-Zulaufdruck derart an, dass bei geschlossener Wandlerüberbrückungskupplung der Verriegelungsdruck ein Maximum zum Arretieren des Zuführventils und/oder des Abführventils in ihrer Schließstellung erreicht.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Sekundär-Zuführpfad eine erste Sekundär-Zuführleitung umfasst, in der die Blende zum Festlegen des maximalen Sekundär-Zulaufvolumenstroms angeordnet ist. Die erste Sekundär-Zuführleitung ist hierbei vorzugsweise in Flussrichtung des Hydraulikfluids von der dafür vorgesehenen Pumpe kommend mit einer ersten Schaltzunge des Zuführventils verbunden. Hierdurch kann das von der Pumpe geförderte Hydraulikfluid über die Blende mit einem auf einen Maximalwert beschränkten Volumenstrom über die erste Schaltzunge dem Zuführventil zugeführt werden.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der Sekundär-Zuführpfad eine zweite Sekundär-Zuführleitung umfasst. Diese ist vorzugsweise an ihrem in Flussrichtung vorgelagerten Ende mit einer zweiten Schaltzunge des Zuführventils verbunden. Des Weiteren ist die zweite Sekundär-Zuführleitung an ihrem in Flussrichtung nachgelagerten Ende, insbesondere an einer Verbindungsstelle, mit dem Primär-Zuführpfad zusammengeführt. Bei geöffnetem Zuführventil kann somit über die zweite Sekundär-Zuführleitung zusätzliches Hydraulikfluid dem Drehmomentwandler zugeführt werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst der Sekundär-Abführpfad eine erste Sekundär-Abführleitung. Diese ist in Flussrichtung von dem dafür vorgesehenen Drehmomentwandler kommend mit einer ersten Schaltzunge des Abführventils verbunden. Hierdurch kann das Hydraulikfluid vom Drehmomentwandler über die Sekundär-Abführleitung dem Abführventil zugeführt werden.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der Sekundär-Abführpfad eine zweite Sekundär-Abführleitung umfasst. Diese ist vorzugsweise an ihrem in Flussrichtung vorgelagerten Ende mit einer zweiten Schaltzunge des Abführventils verbunden. An ihrem in Flussrichtung nachgelagerten Ende ist die zweite Sekundär-Abführleitung, insbesondere an einer Verbindungsstelle, mit dem Primär-Abführpfad zusammengeführt.
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Hierdurch kann das Hydraulikfluid vom Abführventil dem dafür vorgesehenen Kühler zugeführt werden.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Hydraulik-Steuereinheit, insbesondere zusätzlich zu einem hydraulischen Steuergerät, ein zweites Wandlerdruckventil umfasst. Vorzugsweise ist das Zuführventil und das Abführventil von diesem zweiten Wandlerdruckventil umfasst bzw. durch dieses ausgebildet. Das Zuführventil und das Abführventil bilden demnach eine Ventileinheit. Infolgedessen weist das Zuführventil und das Abführventil einen gemeinsamen Ventilschieber auf. Sowohl das Zuführventil als auch das Abführventil können demnach in Abhängigkeit von der Stellung des gemeinsamen Ventilschiebers zwischen einer Durchflussstellung und einer Schließstellung geschalten werden. Der Ventilschieber ist derart ausgebildet, dass bei seinem Verschieben das Zuführventil und das Abführventil gemeinsam in die Schließstellung oder die Durchflussstellung schaltbar sind.
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Der gemeinsame Ventilschieber des zweiten Wandlerdruckventils ist vorzugsweise mittels des gemeinsamen Sekundär-Steuerdrucks verschiebbar und/oder mittels des gemeinsamen Verriegelungsdrucks verriegelbar. Die Schaltzunge des Zuführventils und des Abführventils sowie die unterschiedlichen Durchmesserbereiche des gemeinsamen Ventilschiebers sind derart ausgebildet, dass in einer ersten Endposition des Ventilschiebers sowohl das Zuführventil als auch das Abführventil geöffnet sind und in einer zweiten Endposition beide Ventile geschlossen sind. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass bei zusätzlichem Zuführen von Fluid über den Sekundär-Zuführpfad zugleich auch Hydraulikfluid über den Sekundär-Abführpfad wieder abführbar ist.
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Vorteilhaft ist es, wenn das zweite Wandlerdruckventil in oder auf einer Zwischenplatte eines Getriebes angeordnet ist. Auch ist es vorteilhaft, wenn das zweite Wandlerdruckventil in oder auf einem hydraulischen Steuergerät oder in einem Getriebegehäuse angeordnet ist. Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn das zweite Wandlerdruckventil benachbart zur Pumpe angeordnet ist.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Primär-Zuführpfad eine vom ersten Wandlerdruckventil zum dafür vorgesehenen Drehmomentwandler führende Primär-Zuführleitung umfasst. Um sowohl das Zuführventil als auch das Abführventil mit einem vom gesteuerten Wandler-Zulaufdruck abhängigen gemeinsamen Sekundär-Steuerdruck steuern zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Hydraulik-Steuereinheit eine Steuerdruckleitung umfasst. Die Steuerdruckleitung zweigt hierbei vorzugsweise von der Primär-Zuführleitung ab. An ihrem anderen Ende ist die Steuerdruckleitung vorzugsweise mit einer gemeinsamen Steuer-Schaltzunge des zweiten Wandlerdruckventils verbunden. Infolgedessen erhöht sich der Sekundär-Steuerdruck des zweiten Wandlerdruckventils mit steigendem Wandler-Zulaufdruck, wodurch der gemeinsame Ventilschieber aus der Schließstellung in die Durchlassstellung verschoben wird. Das zweite Wandlerdruckventil ist hierdurch in Abhängigkeit des ersten Wandlerdruckventils, insbesondere des geregelten Wandler-Zulaufdrucks, geregelt. Hierdurch können zusätzliche Regelkomponenten entfallen, wodurch die Hydraulik-Steuereinheit kostengünstig hergestellt werden kann.
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Auch ist es vorteilhaft, wenn die Hydraulik-Steuereinheit eine vom Wandlerkupplungsventil zur dafür vorgesehenen Wandlerüberbrückungskupplung führende Kupplungs-Zuführleitung umfasst. Zum Verriegeln des zweiten Wandlerdruckventils in seiner Schließstellung ist es vorteilhaft, wenn die Hydraulik-Steuereinheit eine Verriegelungsdruckleitung umfasst. Diese zweigt vorzugsweise von der Kupplungs-Zuführleitung ab und ist an ihrem anderen Ende mit einer, insbesondere gemeinsamen, Verriegelungs-Schaltzunge des zweiten Wandlerdruckventils verbunden. Mit steigendem Kupplungs-Zulaufdruck erhöht sich demnach auch der Verriegelungsdruck des zweiten Wandlerdruckventils über die Verriegelungsdruckleitung. Hierdurch kann sehr kostengünstig ein Verriegelungssystem zum sicheren Verriegeln des zweiten Wandlerdruckventils bzw. des gemeinsamen Ventilschiebers in seiner Schließstellung bewerkstelligt werden.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Hydraulik-Steuereinheit ein hydraulisches Steuergerät aufweist. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um ein hydraulisches PKW-Steuergerät. Das hydraulische Steuergerät umfasst insbesondere eine elektronische Steuerung, das erste Wandlerdruckventil und/oder das Wandlerkupplungsventil. Des Weiteren ist das hydraulische Steuergerät vorzugsweise derart ausgebildet, dass mittels diesem das zweite Wandlerdruckventil mittelbar, insbesondere über den vom hydraulischen Steuergerät gesteuerten Wandler-Zulaufdruck, steuerbar ist.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Hydraulik-Steuereinheit den Kühler, die Pumpe und/oder das Hydraulikreservoir umfasst.
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Vorgeschlagen wird ferner eine Anfahreinrichtung mit einem Drehmomentwandler, einer Wandlerüberbrückungskupplung und einer Hydraulik-Steuereinheit. Die Hydraulik-Steuereinheit ist gemäß der vorangegangen Beschreibung ausgebildet, wobei die genannten Merkmale einzeln oder in beliebiger Kombination vorhanden sein können.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine stark schematisiert dargestellte Anfahreinrichtung eines Antriebstrangs eines Fahrzeugs und
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2 eine Draufsicht einer Zwischenplatte des Antriebstrangs.
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1 zeigt eine Anfahreinrichtung 1 in stark schematischer Darstellung. Die Anfahreinrichtung 1 umfasst einen hydrodynamischen Drehmomentwandler 3 mit einer geregelten Wandlerüberbrückungskupplung 4. In bekannter Art und Weise ist im Wandlerbetrieb, d.h. insbesondere beim Anfahren mit großer Last, beim Kriechen, beim Rangieren und/oder bei Serpentinen- und Steigungsfahrten, die Wandlerüberbrückungskupplung 4 geöffnet. Infolgedessen liegt zwischen einem Turbinenrad und einem Pumpenrad des Drehmomentwandlers keine mechanische Kopplung vor. Erst wenn sich die Drehzahl eines vorliegend nicht im Detail dargestellten Turbinenrades an die eines Pumpenrades des Drehmomentwandlers im Wesentlichen angeglichen hat, wird zur Verbesserung des Wirkungsgrades die Wandlerüberbrückungskupplung 4 geschlossen. Bei geschlossener Wandlerüberbrückungskupplung 4 ist nunmehr das Turbinenrad mit dem Pumpenrad drehfest gekoppelt.
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Um diesen Vorgang adäquat steuern zu können, umfasst die Anfahreinrichtung 1 eine Hydraulik-Steuereinheit 2. Mittels der Hydraulik-Steuereinheit 2 kann ein Kupplungs-Zulaufdruck p_WK_zu zum Öffnen und Schließen der Wandlerüberbrückungskupplung 4 geregelt werden. Des Weiteren kann mittels der Hydraulik-Steuereinheit 2 in Bezug auf den Drehmomentwandler 3 ein Wandler-Zulaufdruck p_WD_zu sowie ein Zulaufvolumenstrom Q1_WD_zu, Q2_WD_zu und ein Abführvolumenstrom Q1_WD_ab, Q2_WD_ab geregelt werden. Hierfür umfasst die Hydraulik-Steuereinheit 2 im Wesentlichen ein Wandlerkupplungsventil WKV und ein erstes Wandlerdruckventil WDV-I. Diese sind vorzugsweise Bestandteile eines hydraulischen Steuergerätes 5, das in Großserie herstellbar ist und deren Hardware-Komponenten für kleinere Momenten-Kapazitäten ausgelegt sind. Mittels des Wandlerkupplungsventils WKV kann der Kupplungs-Zulaufdruck p_WK_zu geregelt werden, wobei die Wandlerüberbrückungskupplung 4 bei entsprechend hohem Wandler-Zulaufdruck p_WD_zu geschlossen wird und bei entsprechend niedrigem Wandler-Zulaufdruck p_WD_zu wieder geöffnet wird.
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In der ersten Phase des Wandlerbetriebs, beispielsweise beim Anfahren unter hoher Last, ist das erste Wandlerdruckventil WDV-I im Wesentlichen vollständig geöffnet, so dass dem Drehmomentwandler 3 ein hoher Wandler-Zulaufdruck p_WD_zu und ein hoher Zulaufvolumenstrom Q1_WD_zu zur Verfügung gestellt wird. Im Wandlerbetrieb erhitzt sich das Hydraulikfluid sehr stark, so dass ein ausreichend hoher Kühlölvolumenstrom zur Verfügung gestellt werden muss. Sobald sich die Drehzahl des vorliegend nicht im Detail dargestellten Turbinenrades an die des Pumpenrades des Drehmomentwandlers 3 angeglichen hat, schließt das erste Wandlerdruckventil WDV-I und das Wandlerkupplungsventil WKV wird geöffnet, so dass das Turbinenrad und das Pumpenrad des Drehmomentwandlers 3 mittels der Wandlerüberbrückungskupplung 4 drehfest miteinander verbunden sind.
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Wie bereits vorstehend erwähnt umfasst die Hydraulik-Steuereinheit 2 vorzugsweise das hydraulische Steuergerät 5, bei dem es sich insbesondere um ein in Großserie hergestelltes hydraulisches Steuergerät, insbesondere ein PKW-Steuergerät, handelt. Das Wandlerkupplungsventil WKV und/oder das erste Wandlerdruckventil WDV-I sind Bestandteile des hydraulischen Steuergerätes 5.
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Die Anfahreinrichtung 1 umfasst des Weiteren ein Hydraulikreservoir 6, eine Pumpe 7 und/oder einen Kühler 8. Die Pumpe 7 fördert aus dem Hydraulikreservoir 6 das Hydraulikfluid, das nach der Pumpe 7 einen Systemdruck p_sys aufweist. Die Pumpe 7 ist über eine Steuergerät-Zuführleitung 9 mit dem hydraulischen Steuergerät 5, insbesondere mit dem Wandlerkupplungsventil WKV und/oder dem ersten Wandlerdruckventil WDV-I, hydraulisch verbunden. Sowohl beim Wandlerkupplungsventil WKV als auch beim ersten Wandlerdruckventil WDV-I liegt demnach der Systemdruck p_sys an, der mit dem jeweiligen Ventil WKV, WDV-I auf den Kupplungs-Zulaufdruck p_WK_zu sowie auf den Wandler-Zulaufdruck p_WD_zu geregelt wird. Das Wandlerkupplungsventil WKV ist über einen primären Kupplungs-Steuerdruck p_WK_S ansteuerbar. Das erste Wandlerdruckventil WDV-I ist über einen primären Wandler-Steuerdruck p_WD_S ansteuerbar. In Abhängigkeit des jeweiligen Steuerdrucks p_WK_S, p_WD_S kann der jeweilige vorliegend nicht näher im Detail beschriebene federbeaufschlagte Ventilschieber des Wandlerdruckventils WDV-I und des Wandlerkupplungsventils WKV zwischen einer Schließposition und einer Durchflussposition verschoben werden. Der Wandler-Steuerdruck p_WD_S und/oder der Kupplungs-Steuerdruck p_WK_S ist unmittelbar von einer elektronischen Steuerung 41 des hydraulischen Steuergerätes 5 steuerbar und/oder regelbar.
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Das Wandlerkupplungsventil WKV ist mit der Wandlerüberbrückungskupplung 4 über eine Kupplungs-Zuführleitung 10 verbunden. Das erste Wandlerdruckventil WDV-I ist über eine Primär-Zuführleitung 11 mit dem Drehmomentwandler 3 hydraulisch verbunden. Des Weiteren umfasst die Hydraulik-Steuereinheit 2 eine Primär-Abführleitung 12, die vom Drehmomentwandler 3 in Richtung des Kühlers 8 führt.
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Gemäß der vorangegangenen Beschreibung umfasst die Hydraulik-Steuereinheit 2 für den Drehmomentwandler 3 demnach einen Primär-Zuführpfad 13 und einen Primär-Abführpfad 14. Hierbei ist unter der Begrifflichkeit „Pfad“ ein Leitungssystem zu verstehen, über das dem Drehmomentwandler 3 das Hydraulikfluid mit einem bestimmten Druck und/oder einem bestimmten Volumenstrom zuführbar oder abführbar ist.
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Gemäß dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst der Primär-Zuführpfad 13 die Steuergerät-Zuführleitung 9 und die Primär-Zuführleitung 11. Zwischen diesen beiden ist das erste Wandlerdruckventil WDV-I angeordnet, um den Systemdruck p_sys auf den Wandler-Zulaufdruck p_WD_zu regeln zu können. Des Weiteren kann über das erste Wandlerdruckventil WDV-I ein Primär-Zulaufvolumenstrom Q1_WD_zu geregelt werden.
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Über den Primär-Abführpfad 14 kann das Hydraulikfluid wieder vom Drehmomentwandler 3 in das Hydraulikreservoir 6 abgeführt werden. Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel umfasst der Primär-Abführpfad 14 die Primär-Abführleitung 12, die vom Drehmomentwandler 3 zum Kühler 8 führt. In dem Kühler 8 kann das im Drehmomentwandler 3 erhitzte Hydraulikfluid abgekühlt und anschließend wieder über eine weitere Leitung dem Hydraulikreservoir 6 zugeführt werden. Über den Primär-Abführpfad 14 kann das Hydraulikfluid mit einem Primär-Abführvolumenstrom Q1_WD _ab vom Drehmomentwandler 3 in Richtung des Kühlers 8 abgeführt werden.
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Gemäß der vorangegangenen Beschreibung kann demnach über den Primär-Zuführpfad 13 das Hydraulikfluid aus dem Hydraulikreservoir 6 mit einem durch das erste Wandlerdruckventil WDV-I geregelten Wandler-Zulaufdruck p_WD_zu und Primär-Zulaufvolumenstrom Q1_WD_zu zugeführt werden. Des Weiteren kann das dem Drehmomentwandler 3 zugeführte Hydraulikfluid wieder über den Primär-Abführpfad 14 mit einem Primär-Abführvolumenstrom Q1_WD_ab abgeführt und dem Kühler 8 zugeführt werden. Das in dem Kühler 8 heruntergekühlte Hydraulikfluid kann anschließend dem Hydraulikreservoir 6 zugeführt werden.
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Um den Primär-Abführvolumenstrom Q1_WD_ab steuern zu können, kann in dem Primär-Abführpfad 14 ein vorliegend nicht dargestelltes Ventil angeordnet sein, das über das hydraulische Steuergerät 5 ansteuerbar ist. Vorzugsweise ist dieses Ventil über den Wandler-Steuerdruck p_WD_S des ersten Wandlerdruckventils WDV-I ansteuerbar. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist dieses den Primär-Abführvolumenstrom Q1_WD_ab steuernde Ventil in dem ersten Wandlerdruckventil WDV-I integriert. Über den Wandler-Steuerdruck p_WD_S des ersten Wandlerdruckventils WDV-I kann demnach sowohl der Primär-Zulaufvolumenstrom Q1_WD_zu als auch der Primär-Abführvolumenstrom Q1_WD_ab gesteuert werden. Das erste Wandlerdruckventil WDV-I wäre demnach zusätzlich auch im Primär-Abführpfad 14 angeordnet, um den Primär-Abführvolumenstrom Q1_WD_ab und/oder einen Wandler-Ablaufdruck regeln zu können.
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Der maximale Primär-Zulaufvolumenstrom Q1_WD_zu ist durch den Primär-Zuführpfad 13 beschränkt. Infolgedessen kann ein für geringere Momenten-Kapazitäten ausgelegtes hydraulisches Steuergerät 5 nicht für Fahrzeuge eingesetzt werden, die eine im Vergleich dazu höhere Momenten-Kapazität besitzen. In Großserie hergestellte PKW-Steuergeräte können demnach nicht in LKWs oder beispielsweise schweren Pickups eingesetzt werden, da der zur Verfügung stehende maximale Kühlvolumenstrom nicht ausreicht, um ein Überhitzen des Drehmomentwandlers 3 vermeiden zu können.
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Aufgrund dessen umfasst die Hydraulik-Steuereinheit 2 gemäß dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel einen Sekundär-Zuführpfad 15. Über diesen kann zusätzlich zum Primär-Zuführpfad 13 weiteres Hydraulikfluid aus dem Hydraulikreservoir 6 über die Pumpe 7 dem Drehmomentwandler 3 zugeführt werden. Infolgedessen kann dem Drehmomentwandler 3 das Hydraulikfluid mittels des Primär-Zuführpfades 13 mit einem Primär-Zulaufvolumenstrom Q1_WD_zu und über den Sekundär-Zuführpfad 15 mit einem Sekundär-Zulaufvolumenstrom Q2_WD_zu zugeführt werden.
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Im Wesentlichen umfasst der Sekundär-Zuführpfad 15 eine erste Sekundär-Zuführleitung 16 und eine zweite Sekundär-Zuführleitung 17. Um den Sekundär-Zulaufvolumenstrom Q2_WD_zu steuern zu können, umfasst die Hydraulik-Steuereinheit 2 ein Zuführventil 18, das im Sekundär-Zuführpfad 15 angeordnet ist. Gemäß dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Zuführventil 18 zwischen der ersten und zweiten Sekundär-Zuführleitung 16, 17 angeordnet. Das Zuführventil 18 umfasst zwei Schaltzungen 19, 20. Die erste Schaltzunge 19 des Zuführventils 18 ist mit der ersten Sekundär-Zuführleitung 16 verbunden. Mit seinem dem Zuführventil 18 abgewandten Ende ist die erste Sekundär-Zuführleitung 16 mit einer Zweigstelle 21 verbunden. Mittels der Zweigstelle 21 wird eine pumpenseitige Leitung in den Primär-Zuführpfad 13 und den Sekundär-Zuführpfad 15 bzw. insbesondere in die Steuergerät-Zuführleitung 9 und die erste Sekundär-Zuführleitung 16 aufgeteilt. Sowohl in der Steuergerät-Zuführleitung 9 als auch in der ersten Sekundär-Zuführleitung 16 liegt demnach der Systemdruck p_sys an.
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Die Hydraulik-Steuereinheit 2 umfasst des Weiteren eine Blende 22, die dem Zuführventil 18 vorgelagert ist. Mittels der Blende 22 kann somit der Sekundär-Zulaufvolumenstrom Q2_WD_zu auf ein Maximum beschränkt werden. Um den maximalen Sekundär-Zulaufvolumenstrom Q2_WD_zu für unterschiedliche Anwendungsfälle schnell und kostengünstig anpassen zu können, muss demnach lediglich die Blende 22 ausgetauscht bzw. deren Blendendurchmesser angepasst werden. Gemäß dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Blende 22 demnach der ersten Schaltzunge 19 des Zuführventils 18 vorgelagert in der ersten Sekundär-Zuführleitung 16 angeordnet.
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Die zweite Sekundär-Zuführleitung 17 ist an ihrem einen Ende mit der zweiten Schaltzunge 20 des Zuführventils 18 verbunden. An ihrem dem Drehmomentwandler 3 zugewandten Ende ist die zweite Sekundär-Zuführleitung 17 über eine erste Verbindungsstelle 23 mit der Primär-Zuführleitung 11 zusammengeführt. Die erste Verbindungsstelle 23 führt demnach den Primär-Zuführpfad 13 und den Sekundär-Zuführpfad 15 zusammen. Die erste Verbindungsstelle 23 vereint demnach den Primär-Zulaufvolumenstrom Q1_WD_zu und den Sekundär-Zulaufvolumenstrom Q2_WD_zu, so dass dem Drehmomentwandler 3 ein entsprechend höherer Kühlölvolumenstrom zur Verfügung steht.
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Um den über den Primär-Zuführpfad 13 zusätzlich dem Drehmomentwandler 3 zugeführten Zulaufvolumenstrom ohne große Leitungsverluste abführen zu können, umfasst die Hydraulik-Steuereinheit 2 ferner einen Sekundär-Abführpfad 24. Über diesen Sekundär-Abführpfad 24 kann zusätzlich zum Primär-Abführpfad 14 weiteres Hydraulikfluid vom Drehmomentwandler 3 abgeführt und dem Kühler 8 zugeführt werden. Demnach kann das Hydraulikfluid über den Sekundär-Abführpfad 24 mit einem Sekundär-Abführvolumenstrom Q2_WD_ab vom Drehmomentwandler 3 abgeführt werden.
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Auf Seiten des Drehmomentwandlers 3 weist die Hydraulik-Steuereinheit 2 eine zweite Zweigstelle 25 auf, mittels der das Leitungssystem in den Primär-Abführpfad 14 und den Sekundär-Abführpfad 24 aufgeteilt ist. Über eine zweite Verbindungsstelle 26 sind der Primär-Abführpfad 14 und der Sekundär-Abführpfad 24 wieder vor dem Kühler 8 zusammengeführt.
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Um den zusätzlichen Sekundär-Abführvolumenstrom Q2_WD_ab steuern zu können, umfasst die Hydraulik-Steuereinheit 2 ein Abführventil 27. Das Abführventil 27 ist im Sekundär-Abführpfad 24 angeordnet. Analog zum Zuführventil 18 umfasst auch das Abführventil 27 zwei Schaltzungen 28, 29. Die erste Schaltzunge 28 des Abführventils 27 ist mit einer ersten Sekundär-Abführleitung 30 verbunden. Die erste Sekundär-Abführleitung 30 führt demnach von der zweiten Zweigstelle 25 zur ersten Schaltzunge 28 des Abführventils 27. Die zweite Schaltzunge 29 des Abführventils 27 ist mit einer zweiten Sekundär-Abführleitung 31 verbunden. Die zweite Sekundär-Abführleitung 31 und die Primär-Abführleitung 12 sind in der zweiten Verbindungsstelle 26 zusammengeführt. Über die zweite Verbindungsstelle 26 wird demnach das über den Primär-Abführpfad 14 und über den Sekundär-Abführpfad 24 geleitete Hydraulikfluid gemeinsam in den Kühler 8 eingeleitet.
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Gemäß der vorangegangenen Beschreibung umfasst die Hydraulik-Steuereinheit 2 demnach einen zum Primär-Zuführpfad 13 redundanten und/oder parallel verlaufenden Sekundär-Zuführpfad 15, wobei der über den Sekundär-Zuführpfad 15 geförderte Sekundär-Zulaufvolumenstrom Q2_WD_zu mittels des Zuführventils 18 steuerbar ist. Des Weiteren umfasst die Hydraulik-Steuereinheit 2 einen zum Primär-Abführpfad 14 parallel verlaufenden und/oder redundanten Sekundär-Abführpfad 24, wobei der zusätzlich abgeführte Sekundär-Abführvolumenstrom Q2_WD_ab über das Abführventil 27 steuerbar ist. Vorteilhafterweise kann somit die Hydraulik-Steuereinheit 2 durch Anpassung der Komponenten der Sekundär-Einheit an den Einsatz in Fahrzeugen mit höheren Momenten-Kapazitäten schnell und kostengünstig angepasst werden.
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Gemäß dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Zuführventil 18 und/oder das Abführventil 27 nicht unmittelbar vom hydraulischen Steuergerät 5, sondern mittelbar in Abhängigkeit des von diesem eingeregelten Wandler-Zulaufdrucks p_WD_zu gesteuert. Demnach wird das Zuführventil 18 und/oder das Abführventil 27 mit zunehmendem Wandler-Zulaufdruck p_WD_zu aus einer Schließstellung in eine Durchflussstellung geschaltet. Hierfür weist die Hydraulik-Steuereinheit 2 eine Steuerdruckleitung 32 auf. Die Steuerdruckleitung 32 verbindet eine Steuer-Schaltzunge 33 des Zuführventils 18 und/oder des Abführventils 27 mit der Primär-Zuführleitung 11. Hierfür weist die Primär-Zuführleitung 11 eine Abzweigstelle 34 auf, in deren Bereich die Steuerdruckleitung 32 mit der Primär-Zuführleitung 11 verbunden ist. Beim Öffnen des ersten Wandlerdruckventils WDV-I erhöht sich der Wandler-Zulaufdruck p_WD_zu und zugleich auch ein an der Steuer-Schaltzunge 33 anliegender Sekundär-Steuerdruck p_S_S des Zuführventils 18 und/oder Abführventils 27.
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Um die Hydraulik-Steuereinheit 2 möglichst kostengünstig ausbilden zu können, weist das Zuführventil 18 und das Abführventil 27 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel eine gemeinsame Steuerdruckleitung 32 auf. Des Weiteren umfasst die Hydraulik-Steuereinheit 2 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ein zweites Wandlerdruckventil WDV-II, das das Zuführventil 18 und das Abführventil 27 umfasst. Das Zuführventil 18 und das Abführventil 27 weisen demnach einen gemeinsamen Ventilschieber 35 auf. Der gemeinsame Ventilschieber 35 weist einen dem Zuführventil 18 zugeordneten verjüngten ersten Durchmesserbereich und einen dem Abführventil 27 zugeordneten verjüngten zweiten Durchmesserbereich auf. Mittels eines Federelementes 36 ist der Ventilschieber 35 federbeaufschlagt in seine Schließposition gedrückt. Die Steuerdruckleitung 32 und die Steuer-Schaltzunge 33 des zweiten Wandlerdruckventils WDV-II stellen demnach sowohl für das Zuführventil 18 als auch für das Abführventil 27 einen gemeinsamen Sekundär-Steuerdruck p_S_S zur Verfügung. Dieser greift an dem dem Federelement 36 abgewandten Ende des Ventilschiebers 35 an.
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Bei zunehmendem Sekundär-Steuerdruck p_S_S wird somit zum Öffnen des zweiten Wandlerdruckventils WDV-II, bzw. zum Öffnen des Zuführventils 18 und des Abführventils 27, der gemeinsame Ventilschieber 35 entgegen der Federkraft des Federelementes 36 aus seiner Schließposition in eine Durchflussposition verschoben. Bei sich in Durchflussposition befindlichem Ventilschieber 35 kann über das zweite Wandlerdruckventil WDV-II über den Sekundär-Zuführpfad 15 zusätzliches Hydraulikfluid dem Drehmomentwandler 3 zugeführt werden und über den Sekundär-Abführpfad 24 zusätzliches Hydraulikfluid abgeführt werden. Das Zuführventil 18 und/oder das Abführventil 27, bzw. insbesondere das diese beiden umfassende zweite Wandlerdruckventil WDV-II, werden demnach nicht unmittelbar von der elektronischen Steuerung 41 angesteuert. Stattdessen werden diese mittelbar über den vom ersten Wandlerdruckventil WDV-I gesteuerten Wandler-Zulaufdruck p_WD_zu über die Steuerdruckleitung 32 und die gemeinsame Steuer-Schaltzunge 33 gesteuert.
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Bei geschlossener Wandlerüberbrückungskupplung 4 befindet sich das zweite Wandlerdruckventil WDV-II in seiner Schließposition. Um ein unbeabsichtigtes Öffnen des zweiten Wandlerdruckventils WDV-II vermeiden zu können, ist dieses in Abhängigkeit des Kupplungs-Zulaufdrucks p_WK_zu verriegelbar. Hierfür umfasst die Hydraulik-Steuereinheit 2 eine Verriegelungsdruckleitung 37. Diese ist mit einer Verriegelung-Schaltzunge 38 des zweiten Wandlerdruckventils WDV-II verbunden. Die Verriegelungs-Schaltzunge 38 und die Steuer-Schaltzunge 33 sind an gegenüberliegenden Enden des zweiten Wandlerdruckventils WDV-II angeordnet. Über eine zweite Abzweigstelle 39 ist die Verriegelungsdruckleitung 37 mit der Kupplungs-Zuführleitung 10 verbunden. Bei geöffnetem Wandlerkupplungsventil WKV erhöht sich demnach sowohl der Kupplungs-Zulaufdruck p_WK_zu als auch ein Sekundär-Verriegelungsdruck p_S_V des zweiten Wandlerdruckventils WDV-II. Dieser Sekundär-Verriegelungsdruck p_S_V drückt zusätzlich zur Federkraft des Federelementes 36 den Ventilschieber 35 in seine Schließposition. Ein unbeabsichtigtes Öffnen des zweiten Wandlerdruckventils WDV-II aufgrund von Druckschwankungen, insbesondere in der Steuerdruckleitung 32, kann demnach vermieden werden.
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Die elektronische Steuerung 41 ist derart ausgebildet, dass diese beim Ansteuern des ersten Wandlerdruckventils WDV-I sowohl die Druckänderung im Primär-Zuführpfad 13 als auch die – durch die indirekte Ansteuerung des zweiten Wandlerdruckventils WDV-II bedingte – Druckänderung im Sekundär-Zuführpfad berücksichtigt, um den gewünschten Zulaufdruck des Drehmomentwandlers 3 einstellen zu können. Gleiches gilt für den Ablaufdruck des Drehmomentwandlers.
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Ferner ist die elektronische Steuerung 41 derart ausgebildet, dass diese beim Ansteuern des ersten Wandlerdruckventils WDV-I sowohl die Volumenstromänderung im Primär-Zuführpfad 13 als auch die – durch die indirekte Ansteuerung des zweiten Wandlerdruckventils WDV-II bedingte – Volumenstromänderung im Sekundär-Zuführpfad berücksichtigt, um den gewünschten Zulaufvolumenstrom des Drehmomentwandlers 3 einstellen zu können. Gleiches gilt für den Ablaufvolumenstrom des Drehmomentwandlers.
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Alternativ zu dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel kann das Zuführventil 18 und das Abführventil 27 auch nicht in dem zweiten Wandlerdruckventil WDV-II zusammengeführt sein, sondern als zwei separate Ventile ausgebildet sein. Demnach würde sowohl das Zuführventil 18 als auch das Abführventil 27 eine separate Steuerdruckleitung 32 und/oder eine separate Verriegelungsdruckleitung 37 mit einer jeweils separaten Steuer-Schaltzunge 33 und/oder Verriegelungs-Schaltzunge 38 umfassen.
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2 zeigt eine Draufsicht auf eine Zwischenplatte 40 der Anfahreinrichtung. Das zweite Wandlerdruckventil WDV-II ist hierbei in der Zwischenplatte 40 angeordnet. Das zweite Wandlerdruckventil WDV-II ist ferner im Bereich der Pumpe 7 angeordnet.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine Kombination der Merkmale, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anfahreinrichtung
- 2
- Hydraulik-Steuereinheit
- 3
- Drehmomentwandler
- 4
- Wandlerüberbrückungskupplung
- 5
- Hydraulisches Steuergerät
- 6
- Hydraulikreservoir
- 7
- Pumpe
- 8
- Kühler
- 9
- Steuergerät-Zuführleitung
- 10
- Kupplungs-Zuführleitung
- 11
- Primär-Zuführleitung
- 12
- Primär-Abführleitung
- 13
- Primär-Zuführpfad
- 14
- Primär-Abführpfad
- 15
- Sekundär-Zuführpfad
- 16
- erste Sekundär-Zuführleitung
- 17
- zweite Sekundär-Zuführleitung
- 18
- Zuführventil
- 19
- erste Schaltzunge des Zuführventils
- 20
- zweite Schaltzunge des Zuführventils
- 21
- erste Zweigstelle
- 22
- Blende
- 23
- erste Verbindungsstelle
- 24
- Sekundär-Abführpfad
- 25
- zweite Zweigstelle
- 26
- zweite Verbindungsstelle
- 27
- Abführventil
- 28
- erste Schaltzunge des Abführventils
- 29
- zweite Schaltzunge des Abführventils
- 30
- erste Sekundär-Abführleitung
- 31
- zweite Sekundär-Abführleitung
- 32
- Steuerdruckleitung
- 33
- Steuer-Schaltzunge
- 34
- erste Abzweigstelle
- 35
- gemeinsamer Ventilschieber
- 36
- Federelement
- 37
- Verriegelungsdruckleitung
- 38
- Verriegelungs-Schaltzunge
- 39
- zweite Abzweigstelle
- 40
- Zwischenplatte
- 41
- elektronische Steuerung
- WKV
- Wandlerkupplungsventil
- WDV-I
- ersten Wandlerdruckventil
- WDV-II
- zweiten Wandlerdruckventil
- p_sys
- Systemdruck
- p_WK_zu
- Kupplungs-Zulaufdruck
- p_WD_zu
- Wandler-Zulaufdruck
- p_WK_S
- Kupplungs-Steuerdruck
- p_WD_S
- Wandler-Steuerdruck
- p_S_S
- Sekundär-Steuerdruck
- p_S_V
- Sekundär-Verriegelungsdruck
- Q1_WD_zu
- Primär-Zulaufvolumenstrom
- Q2_WD_zu
- Sekundär-Zulaufvolumenstrom
- Q1_WD_ab
- Primär-Abführvolumenstrom
- Q2_WD_ab
- Sekundär-Abführvolumenstrom
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006006179 A1 [0002]