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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Batterieüberführungsvorrichtung für elektrisch betriebene Fahrzeuge mit einem eine Fahrzeugkontur bildenden Fahrzeugrahmen, insbesondere für Flurförderzeuge.
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Elektrisch betriebene Fahrzeuge und insbesondere elektrisch betriebene Flurförderzeuge werden in Logistik- und Industrieanlagen in Bereichen eingesetzt, in denen beispielsweise aufgrund von Luftreinhaltevorschriften lokale Emissionen ausgeschlossen werden müssen und daher Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor nicht eingesetzt werden können. Im Gegensatz zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, die innerhalb von wenigen Minuten betankt werden können, bedarf es bei elektrisch betriebenen Fahrzeugen einer wesentlich längeren Zeitspanne, in der Regel mehrerer Stunden, um den häufig als Batterieblock bezeichneten Akkumulator vollständig aufzuladen.
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Insbesondere in Anlagen, in denen im Schichtbetrieb gearbeitet wird, ist allerdings ein derart langer Ladevorgang mit dem damit verbundenen Stillstand nicht akzeptabel. Daher ist vorgeschlagen worden, den Batterieblock in den entsprechenden Fahrzeugen nicht fest zu verbauen, sondern ihn entnehmbar bzw. austauschbar in den Fahrzeugen anzuordnen, um entladene Batterieblöcke durch außerhalb der Fahrzeuge aufgeladene Batterieblöcke ersetzen zu können. Hierdurch kann die effektive Standzeit der entsprechenden Fahrzeuge von mehreren Stunden auf wenige Minuten gesenkt werden, und der entsprechende Prozess lässt sich beispielsweise während Schichtwechseln in der entsprechenden Anlage ohne Beeinträchtigung anderer Abläufe abwickeln.
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Da die üblicherweise verwendeten Batterieblöcke allerdings relativ schwer sind, können sie nicht händisch gewechselt werden, sondern es ist Zusatzausrüstung erforderlich, wie beispielsweise Kräne, die entladene Batterieblöcke aus Fahrzeugen entnehmen und extern aufgeladene Batterieblöcke wiederum in die Fahrzeuge einsetzen können.
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Da die entsprechenden Batterieblöcke allerdings in dafür vorgesehenen Batteriekammern innerhalb des Rahmens bzw. der durch den Rahmen gebildeten Kontur der Fahrzeuge angeordnet sind, sind sie nicht ohne Weiteres für entsprechende Kräne oder Ähnliches zugänglich. Es ist daher vonnöten, die Batterieblöcke zunächst einmal aus der Kontur des Fahrzeugs heraus zu verlagern, um sie dann mit einer entsprechenden Ausrüstung übernehmen zu können. Damit die Batterieblöcke vertikal nach oben abtransportiert werden können, wie dies beispielsweise mit einem Kran in der Regel der Fall ist, kann es sogar notwendig sein, die Batterieblöcke vollständig aus der Fahrzeugkontur heraus zu verlagern, was ferner ebenfalls die Gefahr von Beschädigungen sowohl der Batterieblöcke als auch des Fahrzeugs selbst verringert.
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Zur Überführung des Batterieblocks eines elektrisch betriebenen Fahrzeugs aus der Fahrzeugkontur heraus werden bisher Systeme verwendet, in denen Linearaktuatoren eingesetzt werden. Der maximale Arbeitsweg dieser Linearaktuatoren ist allerdings durch die Breite des Fahrzeugs begrenzt, beispielsweise kann bei Verwendung eines Hydraulikzylinders der Arbeitsweg nicht länger sein als der Zylinder selbst. Somit sind weitere Maßnahmen erforderlich, um den Batterieblock letztlich aus dem Fahrzeug entnehmen zu können.
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Beispielsweise sind verschiedene Systeme bekannt, in denen mehrere Linearaktuatoren stufenweise hintereinander geschaltet sind, um eine vollständige Verlagerung von Batterieblöcken aus einer Fahrzeugkontur heraus zu erreichen, so beispielsweise aus der
EP 1 925 512 A1 und der
DE 10 2006 048 105 A1 , in denen jeweils zwei Hydraulikzylinder teleskopartig zusammenwirken. Derartige Systeme sind allerdings relativ kompliziert aufgebaut, da wie angesprochen mehrere Hydraulikeinheiten kombiniert betrieben werden müssen, was die entsprechenden Systeme auch anfälliger für Fehler und Verschleiß macht.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein mechanisch vereinfachtes System bereitzustellen, das dennoch eine Überführung eines Batterieblocks aus einer Fahrzeugkontur heraus um einen gewünschten Betrag erlaubt. Ein solches System ist nicht nur in Fahrzeugen mit zu wechselnden Batterieblöcken einsetzbar, sondern auch zur Wartung des Batterieblocks kann es je nach Bauweise des Fahrzeugs notwendig sein, den Batterieblock aus der Fahrzeugkontur heraus zu verlagern.
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Hierzu umfasst die erfindungsgemäße Batterieüberführungsvorrichtung einen einzelnen doppeltwirkenden Linearaktuator mit einem definierten Arbeitsweg, ein Übersetzungsgetriebe, einen Batterieblockträger, der dazu eingerichtet ist, einen Batterieblock des elektrisch betriebenen Fahrzeugs aufzunehmen, und der sich in einem ersten Zustand der Batterieüberführungsvorrichtung in Breitenrichtung des Fahrzeugs vollständig innerhalb der Fahrzeugkontur befindet. Hierbei wirken der Linearaktuator und das Übersetzungsgetriebe derart zusammen, dass der Batterieblockträger in einem zweiten Zustand der Batterieüberführungsvorrichtung in Breitenrichtung des Fahrzeugs gegenüber dem ersten Zustand um einen Betrag verlagert ist, welcher größer ist als der Arbeitsweg des Linearaktuators, und sich beispielsweise vollständig außerhalb der Fahrzeugkontur befindet.
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Ferner kann die Batterieüberführungsvorrichtung einen im Wesentlichen in Breitenrichtung des Fahrzeugs verlagerbaren ersten Schlitten umfassen, welchem der doppeltwirkende Lineraktuator und das Übersetzungsgetriebe zugeordnet sind, wobei der Batterieblockträger durch einen in Breitenrichtung des Fahrzeugs verlagerbar an dem ersten Schlitten getragenen zweiten Schlitten gebildet ist, und der Linearaktuator und das Übersetzungsgetriebe zum Überführen des zweiten Schlittens zwischen dem ersten Zustand und dem zweiten Zustand ferner mit dem ersten und zweiten Schlitten sowie dem Fahrzeugrahmen zusammenwirken.
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Der Begriff „Fahrzeugrahmen” ist, wie er in der vorliegenden Anmeldung verwendet wird, breit aufzufassen und bezeichnet im Wesentlichen die Karosserie des Fahrzeugs sowie alle ortsfest damit verbundenen Fahrzeugteile. Ferner ist auch der Begriff „Schlitten” breit zu verstehen und kann sämtliche Teile bezeichnen, die gegenüber dem genannten Fahrzeugrahmen oder gegenüber anderen Schlitten horizontal verlagerbar sind. Als „Fahrzeugkontur” ist ferner der Umriss des Fahrzeugs in einer Draufsicht zu verstehen.
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Durch die Wirkverbindung eines Linearaktuators sowie eines Übersetzungsgetriebes lässt sich der gewünschte Effekt eines Verlagerns eines von einem Batterieblockträger aufgenommenen Batterieblocks um eine gegenüber dem Arbeitsweg des Aktuators vergrößerte Strecke mit einem geringeren Aufwand erreichen als dies mit aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen möglich ist. Insbesondere kann der Linearaktuator durch einen einzelnen Hydraulikzylinder oder einen einzelnen elektrischen Linearantrieb oder Rotationsantrieb gebildet sein. Dies vereinfacht die Steuerung des Überführungsvorgangs des Batterieblocks gegenüber bekannten Vorrichtungen deutlich.
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Für das Übersetzungsgetriebe können an sich bekannte Getriebeformen wie Zahnradgetriebe, Zugmittelgetriebe oder Schubmittelgetriebe verwendet werden, die sich für den beschränkten zur Verfügung stehenden Bauraum in dem Fahrzeug eignen. Da sich beim Überführen des Batterieblocks aus der Fahrzeugkontur heraus aufgrund des hohen Gewichts des Batterieblocks nicht unerhebliche Drehmomente auf die Vorrichtung einstellen werden, kann beispielsweise dem ersten Schlitten oder/und dem zweiten Schlitten bzw. dem Batterieblockträger ein Abstützmittel zugeordnet sein, das ein Abstützen des ersten Schlittens bzw. zweiten Schlittens auf einem Untergrund außerhalb des Fahrzeugs erlaubt. Hierbei kann beispielsweise an eine ausfahrbare Stütze gedacht werden, die an ihrem unteren Ende mit einem Rad versehen ist, wodurch das Ausfahren des ersten Schlittens erleichtert wird, oder an eine Stütze, die während oder erst am Ende des Ausfahrvorgangs abgesetzt wird.
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Ebenfalls kann der zweite Schlitten mit wenigstens einer Aussparung vorgesehen sein, welche eine Entnahme des Batterieblocks mittels einer Hubvorrichtung erlaubt. Hierbei kann es sich insbesondere um Aussparungen in dem zweiten Schlitten handeln, durch die mit den Gabeln eines Hubwagens von unten her auf den Batterieblock zugegriffen werden kann. Alternativ können in einer Ausführungsform die in Breitenrichtung des Fahrzeugs verlagerbaren Komponenten der Batterieüberführungsvorrichtung in Fahrzeuglängsrichtung so schmal aufgebaut sind, dass mit einem gewöhnlichen Niederhubfahrzeug von unten her auf den Batterieblock zugegriffen werden kann. Die entsprechenden Komponenten befinden sich in diesem Falle mittig zwischen den Gabelzinken des Niederhubfahrzeugs.
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Des Weiteren können Mittel zum Festsetzen des zweiten Schlittens oder/und Mittel zum Festsetzen des ersten Schlittens vorgesehen sein. Hierunter sind Mittel zu verstehen, die den jeweiligen Schlitten in seiner momentanen horizontalen Position in der ersten Position oder/und der zweiten Position oder/und weiteren Positionen während des Überführungsvorgangs fixieren.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Linearaktuator zwischen dem ersten Schlitten und dem zweiten Schlitten wirken und das Übersetzungsgetriebe zwischen dem Fahrzeugrahmen und dem zweiten Schlitten wirken. Dabei handelt es sich um eine besonders einfache Ausführungsform, mit der ein einstufiges Überführen des Batterieblocks aus der Fahrzeugkontur heraus ermöglicht wird.
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Andererseits kann in einer alternativen Ausführungsform ferner ein dritter Schlitten vorgesehen sein, der bezüglich dem ersten Schlitten, dem zweiten Schlitten und dem Fahrzeugrahmen verlagerbar ist, wobei der Linearaktuator zwischen dem ersten Schlitten und dem dritten Schlitten wirkt und das Übersetzungsgetriebe zwischen dem dritten Schlitten und dem zweiten Schlitten wirkt. Hierbei können auch für den dritten Schlitten Mittel zum Festsetzen vorgesehen sein. In einer derartigen Ausführungsform findet die Überführung des Batterieblocks aus der Fahrzeugkontur heraus in wenigstens zwei Schritten statt, wobei zunächst der dritte Schlitten verlagert wird, während der zweite Schlitten festgehalten wird und anschließend der zweite Schlitten verlagert wird, während der dritte Schlitten festgehalten wird. Wenngleich dieser zweistufige Prozess manuell von einem Benutzer der Vorrichtung eingeleitet werden kann, so kann ebenfalls eine Steuerungseinheit vorgesehen sein, die mit dem Linearaktuator, den Mitteln zum Festsetzen des zweiten Schlittens und den Mitteln zum Festsetzen des dritten Schlittens betriebsmäßig gekoppelt ist und die dazu eingerichtet ist, in besagtem ersten Schritt die Mittel zum Festsetzen des zweiten Schlittens in dem ersten Zustand und gleichzeitig den Linearaktuator in eine Ausfahrrichtung zu betätigen und in einem zweiten Schritt die Mittel zum Festsetzen des dritten Schlittens und gleichzeitig den Linearaktuator in einer Einfahrrichtung zu betätigen.
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Eine erfindungsgemäße Batterieüberführungsvorrichtung kann ferner wenigstens eine Sensorvorrichtung umfassen, welche dazu eingerichtet ist, die momentane Position des ersten Schlittens oder/und des zweiten Schlittens oder/und des dritten Schlittens zu erfassen, und welche gegebenenfalls mit der Steuerungseinheit betriebsmäßig gekoppelt ist. Durch diese Maßnahme kann der aktuelle Zustand der Batterieüberführungsvorrichtung kontrolliert werden und der Überführungsvorgang gesteuert werden.
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In einem zweiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein elektrisch betriebenes Fahrzeug, das eine erfindungsgemäße Batterieausschubvorrichtung umfasst.
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Zuletzt betrifft die Erfindung ebenfalls ein Batteriewechselsystem, das aus einer erfindungsgemäßen Batterieüberführungsvorrichtung und einer Batterietransportvorrichtung gebildet ist, wobei die Batterietransportvorrichtung dazu eingerichtet ist, in dem zweiten Zustand den Batterieblock aus dem zweiten Schlitten entnehmen zu können bzw. einen Batterieblock in den zweiten Schlitten einsetzen zu können. Hierbei kann die Batterietransportvorrichtung insbesondere einen Hubwagen oder einen Kran umfassen.
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Die Vorteile und weitere Einzelheiten der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden anhand der beiliegenden Figuren näher erläutert, wobei die Figuren im Einzelnen zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht einer Batterieüberführungsvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform in einem ersten Zustand;
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2 die Vorrichtung aus 1 in einem zweiten Zustand;
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3 eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer Batterieüberführungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung in einem ersten Zustand;
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4 die Vorrichtung aus 3 in einem Zwischenzustand;
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5 die Vorrichtung aus den 3 und 4 in einem zweiten Zustand; und
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6 eine Variante einer Vorrichtung gemäß den 3 bis 5 in einer schrägen Explosionsansicht.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung einer ersten Ausführungsform ganz allgemein mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Die Vorrichtung 10 befindet sich in 1 in einem ersten Zustand, in dem sie sich vollständig innerhalb der durch die gestrichelten Linien K angedeuteten Kontur eines nicht weiter dargestellten Fahrzeugs befindet. Hierbei sitzt die Vorrichtung 10 unterhalb einer zur Aufnahme eines Batterieblocks vorgesehenen, ebenfalls nicht gezeigten Batteriekammer.
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Unterhalb der Vorrichtung 10 befindet sich ferner ein Abschnitt des Fahrzeugrahmens, der allgemein mit dem Buchstaben R bezeichnet ist. Auf diesem Abschnitt R ist ein in der angezeigten Breitenrichtung W des Fahrzeugs verlagerbarer erster Schlitten 12 angeordnet. Auf diesem ersten Schlitten 12 befinden sich in einer Ebene ein als doppelt wirkender Hydraulikzylinder 14 ausgebildeter Linearaktuator sowie ein Übersetzungsgetriebe 16, die jeweils fest mit dem ersten Schlitten 12 verbunden sind. Oberhalb des Hydraulikzylinders 14 und des Übersetzungsgetriebes 16 befindet sich ein zweiter Schlitten 20, der gegenüber dem ersten Schlitten und damit auch dem Fahrzeugrahmen R ebenfalls in Breitenrichtung W verlagerbar gelagert ist. Dieser zweite Schlitten 20 ist dazu eingerichtet, einen Batterieblock aufzunehmen, der in 1 nicht gezeigt ist, dessen Breite allerdings im Wesentlichen der Breite des Fahrzeugs entsprechen kann.
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Wie ferner 1 zu entnehmen ist, ist der Linearaktuator 14 an seinem zweiten Ende fest mit dem zweiten Schlitten 20 verbunden und das Übersetzungsgetriebe 16 ist sowohl mit dem zweiten Schlitten 20 als auch mit dem Rahmen R des Fahrzeugs in der Art eines Flaschenzugs verbunden.
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Wird nun der Linearaktuator betätigt, d. h. wird der Hydraulikzylinder 14 über seinen Arbeitsweg ausgefahren, so verschiebt dieser zunächst einmal den zweiten Schlitten 20 aus der Kontur K des Fahrzeugs heraus. Gleichzeitig wird allerdings durch die Wirkung der Verbindung des zweiten Schlittens 20 mit dem Übersetzungsgetriebe 16 dieses Übersetzungsgetriebe 16 ebenfalls in Gang gesetzt und wirkt durch seine Verbindung mit dem Fahrzeugrahmen R derart, dass auch der erste Schlitten 12 in dieselbe Richtung aus der Fahrzeugkontur K herausbewegt wird wie der zweite Schlitten 20. Durch die Wirkung des Übersetzungsgetriebes 16 wird zwischen dem ersten Schlitten 12 und dem zweiten Schlitten 20 folglich ein Teleskopeffekt erzielt, der dazu führt, dass am Ende der Ausfahrbewegung des Hydraulikzylinders 14, d. h. nach überstrichenem Arbeitsweg A des Hydraulikzylinders 14, der zweite Schlitten 20 um einen Betrag B überführt worden ist, der größer ist als der Arbeitsweg A des Hydraulikzylinders 14. Dieser vollständig ausgefahrene zweite Zustand der Vorrichtung ist in 2 gezeigt. Hieraus ist zu erkennen, dass die Ausfahrbewegung des Hydraulikzylinders 14 von dem Übersetzungsgetriebe 16 derart übersetzt worden ist, dass ein vollständiger Ausschub des zweiten Schlittens 20 aus der Fahrzeugkontur K zwar nicht erreicht worden ist, der zweite Schlitten 20 allerdings mehr als zur Hälfte die Fahrzeugkontur K verlassen hat.
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In dem in 2 dargestellten zweiten Zustand ist der auf dem zweiten Schlitten 20 aufgenommene Batterieblock nun von oben über einen Großteil seiner Breite freigelegt und kann daher beispielsweise mittels eines Krans von dem zweiten Schlitten 20 entnommen und gegen einen anderen Batterieblock ausgetauscht werden. Auf den Austausch der Batterieblöcke hin kann dann der Hydraulikzylinder wieder eingefahren werden, woraufhin der oben diskutierte Übergang gerade umgekehrt wird und die Vorrichtung 10 aus dem in 2 gezeigten Zustand wieder in den in 1 gezeigten Zustand übergeht. Dies wird durch den Einsatz des doppelt wirkenden Hydraulikzylinders 14 ermöglicht.
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Es sei ferner auf das Abstützmittel 22 in 2 hingewiesen, das dem ersten Schlitten 12 zugeordnet ist und das auf den ersten Schlitten 12 wirkende Drehmoment außerhalb der Fahrzeugkontur K auf dem Untergrund abstützt, um damit die Stabilität der Vorrichtung zu erhöhen. Das Abstützmittel 22 kann hierbei beispielsweise über eine geeignete, mit dem Linearaktuator zusammenwirkende, Mechanik betätigt werden.
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In 3 ist nun eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Batterieüberführungsvorrichtung gezeigt, die ganz allgemein mit dem Bezugszeichen 110 gekennzeichnet ist. Ferner sind sämtliche Elemente in 3, die den Elementen aus den 1 und 2 entsprechen, mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet, wobei diese jedoch um 100 erhöht sind. In 3 ist die Vorrichtung 110 ebenfalls in ihrem ersten Zustand gezeigt, d. h. der zweite Schlitten 120 sowie sämtliche weiteren Teile der Vorrichtung 110 sind vollständig in der Fahrzeugkontur K aufgenommen. In 3 ist ferner ein Mittel zum Festsetzen des zweiten Schlittens 120 gezeigt, das mit dem Bezugszeichen 122 bezeichnet ist und das im gezeigten ersten Zustand den zweiten Schlitten 120 in seiner momentanen Position fixiert. Ferner ist zusätzlich zu den aus den 1 und 2 bekannten Elementen ein dritter Schlitten 130 vorgesehen, der sich in der gezeigten Ausführungsform in Höhenrichtung zwischen dem Rahmen R des Fahrzeugs und dem ersten Schlitten 112 befindet, und der verlagerbar auf dem Rahmen R getragen ist. Andererseits trägt der dritte Schlitten 130 wiederum den ersten Schlitten 112 ebenfalls in einer verlagerbaren Weise.
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Wie in 3 dargestellt ist, wirkt der Hydraulikzylinder 114 hier nicht auf den zweiten Schlitten 120 sondern auf den dritten Schlitten 130. Dieser dritte Schlitten 130 ist ferner ebenso mit dem Übersetzungsgetriebe 116 verbunden wie der zweite Schlitten 120.
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Wird nun der Hydraulikzylinder 114 ausgefahren, während der zweite Schlitten 120 durch das Mittel zum Festsetzen 122 in seiner momentanen Position gehalten wird, so geht die Vorrichtung in den in 4 gezeigten Zwischenzustand über. Dies ist so zu erklären, dass die Ausfahrbewegung des Hydraulikzylinders 114 zunächst einmal auf den dritten Schlitten 130 wirkt, wobei diese Ausfahrbewegung des dritten Schlittens 130 durch die Wirkung des Übersetzungsgetriebes 116 zusammen mit dem festgesetzten zweiten Schlitten 120 ebenfalls zu einer teleskopartigen Verlagerung des dritten Schlittens 130 gegenüber dem ersten Schlitten 112 führt. Bis zu diesem Zeitpunkt ist die Funktionsweise der zweiten Ausführungsform der Erfindung mit derjenigen der in 1 und 2 gezeigten ersten Ausführungsform vergleichbar.
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Nun wird allerdings in einem, in 5 dargestellten, zweiten Schritt der dritte Schlitten 130 durch ein weiteres Mittel zum Festsetzen 132 in der in 4 gezeigten Position fixiert. Andererseits wird der zweite Schlitten 120 freigegeben, d. h. die Wirkverbindung mit dem Mittel zum Festsetzen 122 wird aufgehoben. Wenn nun der Hydraulikzylinder 114 in seiner Einfahrrichtung bewegt wird, so wird der erste Schlitten 112, mit dem der Hydraulikzylinder 114 fest verbunden ist, aus der Kontur K des Fahrzeugs heraus nachgezogen. Hierdurch wird ebenfalls das fest mit dem ersten Schlitten verbundene Übersetzungsgetriebe 116 mitgenommen, welches dann durch seine Wirkverbindung mit sowohl dem dritten Schlitten 130 als auch dem zweiten Schlitten 120 wie ein Flaschenzug wirkt, der die Bewegung des zweiten Schlittens 120 gegenüber dem ersten Schlitten 112 übersetzt. Am Ende dieser Einfahrbewegung findet sich die Vorrichtung 100 dann in dem in 5 gezeigten zweiten Zustand, in dem sich der erste Schlitten 112 und der zweite Schlitten 120 relativ zueinander in derselben Position befinden wie bereits im ersten Zustand (siehe 3). Analog zu der ersten Ausführungsform ist auch der der zweite Schlitten 120 um einen Betrag B' aus der Fahrzeugkontur ausgeschoben worden, der größer ist als der Arbeitsweg A' des Hydraulikzylinders 114.
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In dem in 5 gezeigten zweiten Zustand befindet der zweite Schlitten 120 erneut in einer Position, die die Entnahme des Batterieblocks aus dem zweiten Schlitten 120 und ein Einsetzen eines anderen Batterieblocks in den zweiten Schlitten 120 gestattet. Wird nun der Überführungsprozess in umgekehrter Reihenfolge durchlaufen, d. h. wird der Hydraulikzylinder 114 bei weiterhin festgehaltenem dritten Schlitten 130 wieder ausgefahren, so bewegt sich zunächst der zweite Schlitten 120 zurück in die Fahrzeugkontur K, wo er wiederum von den Mitteln zum Festsetzen 122 fixiert werden kann, woraufhin dann bei einem erneuten Einfahren des Hydraulikzylinders 114 nach einer Freigabe des dritten Schlittens 130 die Vorrichtung 100 in den in den in 3 gezeigten ersten Zustand zurückkehrt.
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In einer Variante dieser Ausführungsform wäre allerdings auch ein noch weiterer Ausschub des zweiten Schlittens 120 aus der Fahrzeugkontur K realisierbar, indem der Hydraulikzylinder 114 im ersten Zustand nicht auf seine minimale Länge verkürzt ist. In einem solchen Fall könnte dann bei einem weiteren Einfahren des Hydraulikzylinders 114 im zweiten Schritt auch ein weiterer Ausschub des zweiten Schlittens 120 im zweiten Zustand gegenüber dem ersten Schlitten 112 sowie des dritten Schlittens 130 gegenüber dem Rahmen erfolgen.
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Eine weitere Variante könnte darin bestehen, einen Hydraulikzylinder einzusetzen, der sich im Wesentlichen über die gesamte Breite der Fahrzeugkontur erstreckt. Hierzu müsste dann das Übersetzungsgetriebe im Gegensatz zu den 1 bis 5 allerdings entweder in Längsrichtung oder Höhenrichtung des Fahrzeugs gegenüber dem Hydraulikzylinder versetzt sein. Mit einer derartigen Variante kann dann ohne weiteres ein vollständiger Ausschub des Batterieblocks aus der Fahrzeugkontur erreicht werden.
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In 6 ist zuletzt eine solche Variante der zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Batterieüberführungsvorrichtung in schräger Explosionsansicht gezeigt und mit dem Bezugszeichen 110' bezeichnet. Hierbei sind insbesondere der Hydraulikzylinder 114' und das Übersetzungsgetriebe 116' nebeneinander angeordnet und der Hydraulikzylinder 114' erstreckt sich über beinahe die gesamte Breite der Vorrichtung 110'. Somit kann unter Berücksichtigung des Übersetzungsverhältnisses des Übersetzungsgetriebes 116' ein vollständiger Ausschub des zweiten Schlittens 120' in der oben beschriebenen Weise erreicht werden.
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Es ist ferner zu erkennen, dass die Lagerung der einzelnen Schlitten gegeneinander mittels eines Schienensystems erfolgt, was aufgrund geringerer Reibungsverluste einerseits einen relativ leichten Ausschub erlaubt, aber andererseits auch eine ausreichende Steifigkeit in vertikaler sowie seitlicher Richtung garantiert. Das Schienensystem ist hierbei derart schmal gestaltet, dass ein Anheben des Batterieblocks an diesem vorbei mit einem gewöhnlichen Hubwagen möglich ist, d. h. dass es schmaler als der Abstand der Gabelzinken des Hubwagens gebaut ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1925512 A1 [0007]
- DE 102006048105 A1 [0007]