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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Fahrzeugkomponente mit wenigstens einer Abgasendrohreinrichtung für eine Abgasanlage eines Kraftfahrzeugs mit wenigstens einem Abgasendrohr und wenigstens eine Abgasendrohrblende. Die Abgasendrohrblende ist in einem Crashfall wenigstens abschnittsweise auf das Abgasendrohr aufschiebbar.
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Das Endrohr einer Abgasanlage wird häufig mit einer Blende ausgestattet. Um ein zuverlässiges Abführen der Abgase zu ermöglichen und um den optischen Gesamteindruck zu beeinflussen, wird die Blende sehr oft mit einem überstand am Fahrzeug angeordnet.
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Durch den Überstand kann es bei einer Stoßwirkung auf die Blende zu einer erheblichen und meist sehr kostenintensiven Beschädigung der gesamten Abgasanlage kommen. Im Stand der Technik ist es daher bekannt, die Blende aufschiebbar am Endrohr zu befestigen.
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Zudem ist das Geräuschverhalten ein besonders wichtiges Merkmal von hochwertigen Abgasanlagen. Bei Maßnahmen zur Geräuschoptimierung darf jedoch das im Crashfall erforderliche Aufschieben der Blende auf das Endrohr nicht blockiert werden.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine geräuschoptimierte Abgasendrohreinrichtung zur Verfügung zu stellen, welche ein besonders günstiges Crashverhalten bietet.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Fahrzeugkomponente mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1. Bevorzugte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der allgemeinen Beschreibung und der Beschreibung zu den Ausführungsbeispielen.
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Die erfindungsgemäße Fahrzeugkomponente umfasst wenigstens eine Abgasendrohreinrichtung für eine Abgasanlage eines Kraftfahrzeugs. Die Abgasendrohreinrichtung umfasst wenigstens ein Abgasendrohr und wenigstens eine Abgasendrohrblende. Die Abgasendrohrblende ist in einem Crashfall wenigstens abschnittsweise auf das Abgasendrohr aufschiebbar. Dabei umfasst die Abgasendrohreinrichtung wenigstens ein zur Geräuschoptimierung ausgebildetes Abschirmelement. Das Abschirmelement ist vor der Abgasendrohrblende mittels wenigstens einer Sollbrucheinrichtung befestigt. Die Sollbrucheinrichtung ist dazu geeignet und ausgebildet, dass das Abschirmelement im Crashfall wenigstens abschnittsweise auf das Abgasendrohr aufschiebbar ist.
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Die erfindungsgemäße Fahrzeugkomponente bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist, dass vor der Abgasendrohrblende ein zur Geräuschoptimierung ausgebildetes Abschirmelement mit wenigstens einer Sollbrucheinrichtung befestigt ist. Durch das vor der Abgasendrohrblende angeordnete Abschirmelement können Geräusche und/oder Lärm erheblich reduziert und/oder ein besonderer Klang der Abgasanlage erzeugt werden. Durch die Befestigung mittels der Sollbrucheinrichtung wird eine zuverlässige Ertüchtigung des Crashverhaltens des Abschirmelements erreicht.
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Besonders vorteilhaft ist zudem, dass sowohl das Abschirmelement als auch die Abgasendrohrblende der erfindungsgemäßen Fahrzeugkomponente auf das Abgasendrohr aufgeschoben werden können. So wird eine geräuschoptimierte Abgasanlage bereitgestellt, welche auch bei unter Crasheinwirkung auf die Abgasendrohrblende einer Stoßweiterleitung auf die restliche Abgasanlage zuverlässig entgegenwirkt.
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Insbesondere ist das Abschirmelement in betriebsgemäßer Strömungsrichtung der Abgase vor der Abgasendrohrblende angeordnet. Die Strömungsrichtung der Abgase erfolgt insbesondere von der Verbrennungskraftmaschine in Richtung einer Auslassöffnung der Abgasanlage.
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Vorzugsweise ist das Abschirmelement an dem Abgasendrohr befestigt. Bevorzugt ist auch, dass die Sollbrucheinrichtung der Verbindung zwischen Abschirmelement und Abgasendrohr zugeordnet ist. So kann das Abschirmelement im Crashfall vom Abgasendrohr getrennt werden. Das Abschirmelement kann mittelbar oder auch unmittelbar an dem Abgasendrohr befestigt sein.
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Besonders bevorzugt ist das Abschirmelement mittels wenigstens eines Halteelementes an dem Abgasendrohr befestigt. Die Sollbrucheinrichtung ist vorzugsweise dazu geeignet und ausgebildet, das Halteelement im Crashfall in wenigstens zwei Teilkomponenten zu zerteilen. Das ermöglicht zum einen eine dauerhafte Befestigung des Abschirmelementes und zum anderen ein verlässliches Ablösen. Es ist möglich, dass das Halteelement wenigstens teilweise mit der Abgasendrohrblende verbunden ist.
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Die Sollbrucheinrichtung ist vorzugsweise dazu geeignet und ausgebildet, das Halteelement im Crashfall in wenigstens eine an dem Abgasendrohr verbleibende Teilkomponente und in wenigstens eine an dem Abschirmelement verbleibende Teilkomponente zu zerteilen. Besonders bevorzugt ist das Halteelement mit der einen Teilkomponente an dem Abschirmelement verschweißt und/oder in anderer geeigneter Weise befestigt. Vorzugsweise ist das Halteelement mit der anderen Teilkomponente an dem Abgasendrohr verschweißt und/oder in anderer geeigneter Weise befestigt. Das ermöglicht eine zügige und unaufwendige Montage des Abschirmelementes und sorgt zudem für eine stabile Verbindung ohne Klappergeräusche.
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Es ist bevorzugt, dass die Teilkomponenten im betriebsgemäßen Zustand bzw. vor dem Crashfall durch eine Mehrzahl von Verbindungsbrücken miteinander verbunden sind. Die Verbindungsbrücken sind insbesondere dazu geeignet und ausgebildet, im Crashfall abzuscheren. Die Teilkomponenten können auch nur durch eine oder zwei Verbindungsbrücken miteinander verbunden sein. Solche Verbindungsbrücken bieten eine verlässliche Verbindung der Teilkomponenten.
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Die Verbindungsbrücken erstrecken sich vorzugsweise quer zum Abgasendrohr. Insbesondere erstrecken sich die Verbindungsbrücken quer zu einer Längsrichtung des Abgasendrohrs. Besonders bevorzugt erstrecken sich die Verbindungsbrücken radial zum Abgasendrohr. Möglich ist auch, dass sich die Verbindungsbrücken tangential zum Abgasendrohr erstrecken. Dabei können sich die einzelnen Verbindungsbrücken jeweils in gleicher Weise oder in unterschiedlicher Weise zum Abgasendrohr erstrecken. Beispielsweise können einige Verbindungsbrücken radial und andere Verbindungsbrücken tangential angeordnet sein. Derart ausgestaltete Verbindungsbrücken bieten eine haltbare Befestigung und scheren im Crashfall besonders verlässlich ab.
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Es ist bevorzugt, dass wenigstens eine der beiden Teilkomponenten das Abgasendrohr ringartig umgibt. Insbesondere umgibt diejenige Teilkomponente das Abgasendrohr, welche an diesem befestigt ist und/oder beim Abscheren an diesem befestigt bleibt.
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Insbesondere ist wenigstens eine der beiden Teilkomponenten ringartig ausgestaltet und/oder wird durch wenigstens einen ringförmigen Körper bereitgestellt. Dadurch kann die Teilkomponente besonders eng anliegend an einem rohrförmigen Abgasendrohr befestigt werden. Insbesondere kann durch eine der beiden Teilkomponenten ein Spalt und/oder eine Beabstandung zwischen Abgasendrohrblende und Abgasendrohr verschlossen werden.
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Bevorzugt ist auch, dass die eine Teilkomponente von der anderen Teilkomponente ringartig umgeben ist. Dabei kann die ringartige Ausgestaltung kreisförmig oder oval oder kurvig oder auch eckig ausgestaltet sein. Insbesondere ist die zu anderen Teilkomponente gerichtete Innenseite der Teilkomponente ringartig ausgestaltet. Insbesondere stellt jede der beiden Teilkomponenten eine ringartige Struktur zur Verfügung, welche durch die Verbindungsbrücken und insbesondere durch radiale Verbindungsbrücken miteinander verbunden sind.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind zwei Abgasendrohre zu einem Doppelendrohr gekoppelt. Möglich ist auch, dass drei oder mehr Abgasendrohre zu einem gemeinsamen Endrohr gekoppelt sind. Dabei ist für jedes Abgasendrohr vorzugsweise wenigstens eine daran befestigte Teilkomponente vorgesehen. Insbesondere sind beide Endrohre jeweils ringartig von einer Teilkomponente umgeben. Insbesondere sind diese Teilkomponenten dann von einer gemeinsamen anderen Teilkomponente umgeben, welche an dem Abschirmelement befestigt ist. Beispielsweise sind zwei innere ringförmige Teilkomponenten vorgesehen, welche von einer gemeinsamen äußeren ringartigen Teilkomponente umgeben sind. Möglich ist aber auch, dass die Teilkomponenten von jeweils einer anderen Teilkomponente umgeben sind.
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Das Halteelement wird vorzugsweise durch wenigstens ein einstückiges Halteblech bereitgestellt. Vorzugsweise sind die Teilkomponenten eines solchen Halteblechs durch abscherbare Blechstege verbunden. Eine solche Ausgestaltung ist kostengünstig herstellbar und gewährleistet eine dauerhafte Befestigung sowie ein verlässliches Abscheren im Crashfall.
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Besonders bevorzugt umfasst das Halteblech eine Mehrzahl von Ausnehmungen. Insbesondere sind die Blechstege von Ausnehmungen umgeben. Insbesondere sind zwischen den beiden Teilkomponenten Ausnehmungen angeordnet. Vorzugsweise wird das Halteblech durch die beiden durch Ausnehmungen getrennten und über die Blechstege verbundenen Teilkomponenten zur Verfügung gestellt. Insbesondere sind die Ausnehmungen in solcher Weise in das Halteblech eingearbeitet, dass die Teilkomponenten nur über die Blechstege miteinander verbunden sind.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung drückt die Abgasendrohrblende im Crashfall auf das Abschirmelement und/oder auf die am Abschirmelement verbleibende Teilkomponente und schiebt das Abschirmelement dabei über das Abgasendrohr. Vorzugsweise ist der Querschnitt der an dem Abschirmelement befestigten Teilkomponente auf den Querschnitt der Abgasendrohrblende angepasst. Dadurch wird erreicht, dass die Abgasendrohrblende im Crashfall gezielt gegen die Teilkomponente am Abschirmelement stößt. Insbesondere ist der Durchmesser einer ringartigen Teilkomponente auf den Durchmesser einer rohrartigen Abgasendrohrblende abgestimmt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Abgasendrohrblende wenigstens abschnittsweise rohrartig ausgebildet. Insbesondere umfasst die Abgasendrohrblende wenigstens eine vordere und wenigstens eine hintere Rohröffnung. Die hintere Rohröffnung liegt insbesondere zum Auslassende der Abgasanlage gerichtet. Die vordere Rohröffnung ist insbesondere von der Auslassöffnung abgewandt.
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Dabei ist das Abschirmelement vorzugsweise mit einem Überstand zu einer vorderen Rohröffnung der Abgasendrohrblende angeordnet. Der Überstand beträgt insbesondere mehr als 5 mm und vorzugsweise mehr als 10 mm und besonders bevorzugt 15 mm oder mehr. Möglich ist auch ein Überstand von 20 mm oder 30 mm oder auch 80 mm oder mehr. Besonders bevorzugt ist ein Überstand von 15 mm vorgesehen. Dabei kann eine Abweichung von einem Millimeter oder auch mehreren Millimetern vorgesehen sein.
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Bevorzugt ist auch, dass das Abschirmelement mit einem Abstand von weniger als 50 mm und insbesondere von weniger als 25 mm und besonders bevorzugt mit einem Abstand zwischen 10 mm und 20 mm zu einer vorderen Rohröffnung angeordnet ist. Beispielsweise ist das Abschirmelement mit einem Abstand von 15 mm zu einer vorderen Rohröffnung der Abgasendrohrblende angeordnet.
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Der Überstand und/oder der Abstand können auch in Bezug zu dem Durchmesser des Endrohrs ausgestaltet sein. Beispielsweise kann der Abstand und/oder der Überstand einem halben oder auch einem Drittel oder Viertel oder Achtel oder auch Zehntel des Endrohrdurchmessers entsprechen.
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Durch einen solchen Abstand sowie einen entsprechenden Überstand kann eine besonders günstige Schallreflexion durch das Abschirmelement erreicht werden. Eine besonders gute Schallreflexion ergibt sich insbesondere durch einen möglichst gering ausgeführten Abstand.
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Vorzugsweise ist die vordere Rohröffnung der Abgasendrohrblende größer als eine hintere Rohröffnung ausgebildet. Insbesondere ist eine trichterförmige Gestalt der Abgasendrohrblende vorgesehen. Dadurch kann die Schallverteilung durch die Abgasendrohrblende besonders gut beeinflusst werden, sodass durch das Abschirmelement eine entsprechend günstige Schallreflexion erreicht wird.
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Die Abgasendrohrblende umgibt das Abgasendrohr vorzugsweise in solcher Weise, dass eine Strömungsverbindung zwischen der vorderen Rohröffnung und der hinteren Rohröffnung bereitgestellt wird. Insbesondere ist zwischen Abgasendrohr und den Rohröffnungen der Abgasendrohrblende eine Beabstandung vorgesehen. Insbesondere weisen der Innendurchmesser der vorderen Rohröffnung und/oder der hinteren Rohröffnung ein Übermaß gegenüber dem Außendurchmesser der Abgasendrohrs auf. Bei einer derart ausgestalteten Abgasendrohrblende werden durch das Abschirmelement besonders wirksam Schallwellen reflektiert.
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Besonders bevorzugt ist das Abschirmelement als ein Abschirmblech ausgebildet. Beispielsweise ist das Abschirmelement plattenartig und/oder scheibenartig ausgebildet. Insbesondere umgibt das Abschirmelement das Abgasendrohr mit einem geschlossenen Umfang. Beispielsweise weist das Abschirmelement wenigstens eine Durchtrittsöffnung für das Abgasendrohr auf. Ein solches Abschirmblech ist besonders kostengünstig herstellbar und unaufwendig zu montieren. Zudem bietet ein solches Abschirmblech abschirmen eine wirkungsvolle Reflexion des auftretenden Schalls.
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Insbesondere steht die Abgasendrohrblende über das hintere Ende des Abgasendrohrs hinaus. Es ist möglich, dass die Abgasendrohrblende am Abgasendrohr und/oder an einer anderen Fahrzeugteilstruktur befestigt ist. Vorzugsweise ist die Abgasendrohrblende ebenfalls mit wenigstens einer Sollbrucheinrichtung befestigt.
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Die Anmelderin behält sich vor, eine Fahrzeugkomponente zu beanspruchen, welche wenigstens eine Abgasendrohreinrichtung für eine Abgasanlage eines Kraftfahrzeugs umfasst. Die Abgasendrohreinrichtung umfasst wenigstens ein Abgasendrohr und wenigstens eine Abgasendrohrblende, welche in einem Crashfall wenigstens abschnittsweise auf das Abgasendrohr aufschiebbar ist. Die Abgasendrohreinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasendrohreinrichtung wenigstens ein zur Geräuschoptimierung ausgebildetes Abschirmelement umfasst, welches vor der Abgasendrohrblende mittels Korrektur: welches vor der Abgasendrohrblende befestigt ist.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen, welche im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert werden.
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In den Figuren zeigen:
- 1 eine stark schematische Darstellung einer Abgasendrohreinrichtung einer erfindungsgemäßen Fahrzeugkomponente im betriebsgemäßen Zustand;
- 2 die Abgasendrohreinrichtung der 1 in einem Crashfall;
- 3 eine schematische Darstellung einer Abgasendrohreinrichtung in einer Ansicht von hinten;
- 4 eine stark schematische Darstellung einer weiteren Abgasendrohreinrichtung in eine Rückansicht;
- 5 die Abgasendrohreinrichtung der 3 in einer perspektivischen Ansicht;
- 6 die Abgasendrohreinrichtung der 5 aus einer anderen Perspektive und mit einer Abgasendrohrblende;
- 7 die Abgasendrohreinrichtung der 6 aus einer Perspektive von schräg hinten; und
- 8 die Abgasendrohreinrichtung der 6 in einer Perspektive von schräg vorne.
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Die 1 zeigt eine erfindungsgemäße Fahrzeugkomponente 100 mit wenigstens einer Abgasendrohreinrichtung für eine Abgasanlage eines Kraftfahrzeugs. Die Fahrzeugkomponente 100 kann auch weitere, hier nicht dargestellte Komponenten bzw. Bauteile umfassen. Beispielsweise kann die Fahrzeugkomponente 100 auch eine Schalldämpfereinrichtung für die Abgasanlage des Kraftfahrzeugs umfassen.
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Die Abgasendrohreinrichtung 1 umfasst hier ein Abgasendrohr 2 und eine Abgasendrohrblende 3. Die Abgasendrohrblende 3 ist Teil der Heckverkleidung bzw. an der Heckverkleidung befestigt und hier im Bereich einer hinteren Öffnung des Abgasendrohrs 2 angeordnet, durch welche die Abgase aus der Abgasanlage ausgestoßen werden. Die Abgasendrohrblende 3 ist hier rohrartig ausgebildet. Zum Abführen der Abgase weist die Abgasendrohrblende 3 eine hintere Rohröffnung 23 auf.
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Zudem weist die Abgasendrohrblende 3 hier eine vordere Rohröffnung 13 auf. Die vordere Rohröffnung 13 ist hier mit einem größeren Durchmesser als die hintere Rohröffnung 23 ausgebildet. Dadurch ergibt sich eine trichterförmige Gestalt der Abgasendrohrblende 3. Dabei ist der Abschnitt mit dem größeren Querschnitt bzw. Durchmesser hier teilweise auf das Abgasendrohr 2 aufgeschoben.
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In Strömungsrichtung der Abgase vor der Abgasendrohrblende 3 ist hier ein Abschirmelement 4 angeordnet. Das Abschirmelement 4 dient hier insbesondere zur Reflexion austretender Schallwellen, sodass durch das Abschirmelement eine Geräuschoptimierung der Abgasanlage erreicht wird.
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Das Abschirmelement 4 ist hier als ein Abschirmblech 34 ausgebildet. Um eine besonders vorteilhafte Geräuschoptimierung zu erreichen, ist das Abschirmelement 4 mit einem möglichst geringen Abstand 24 zur vorderen Rohröffnung 13 der Abgasendrohrblende 3 angeordnet. Beispielsweise beträgt der Abstand 24 15 mm. Möglich sind auch geringere oder auch größere Abstände 24.
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Um eine besonders effektive Reflexion der Schallwellen zu erreichen, ist das Abschirmelement 4 hier mit einem Überstand 14 zur vorderen Rohröffnung 13 der Abgasendrohrblende 3 angeordnet. Vorzugsweise erstreckt sich der Überstand 14 umlaufend um die gesamte vordere Rohröffnung 13.
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In dem hier gezeigten Beispiel beträgt der Überstand 14 15 mm. Es können auch größere oder auch kleinere Überstände 14 vorgesehen sein. Es können je nach Kontur des Abschirmelementes 4 bzw. der Abgasendrohrblende 3 auch Bereiche mit größeren oder kleineren Überständen 14 vorgesehen sein.
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Durch eine solche Anordnung des Abschirmelementes 4 vor der vorderen Rohröffnung 13 ergibt sich eine Art Labyrinthabdichtung, welche eine besonders wirksame Geräuschreduktion ermöglicht. So konnte der kritische Innenraumschallpegel beispielsweise um bis zu 4 dB reduziert werden. Die hier vorgestellte Anordnung des Abschirmelementes 4 vor der Abgasendrohrblende 3 bietet somit eine erhebliche Reduktion unerwünschter Geräusche bzw. von Lärm.
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Die Abgasendrohrblende 3 steht hier über das Abgasendrohr 2 hinaus. Die Abgasendrohrblende 3 ist dabei auf das Abgasendrohr 2 aufschiebbar ausgebildet. Dadurch wird bei einer Krafteinwirkung auf die Abgasendrohrblende 3, beispielsweise bei einem leichten Heckaufprall oder bei einem Anfahren eines Hindernisses, eine oft sehr kostenintensive Beschädigung des Abgasendrohrs 2 bzw. der daran angebundenen Abgasanlage wirkungsvoll vermieden.
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Dazu kann die Abgasendrohrblende 3 in hier nicht gezeigte Weise zum Beispiel mittels einer Sollbrucheinrichtung an dem Abgasendrohr und/oder an einer anderen Fahrzeugteilstruktur befestigt sein. Die Sollbruchstelle kann so ausgebildet sein, dass unter der Krafteinwirkung ein Bruch und/oder eine Verformung mit der Folge einer Verschiebung der Abgasendrohrblende 3 gegenüber dem Abgasendrohr 2 erreicht wird.
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Um im Crashfall das Aufschieben der Abgasendrohrblende 3 auf das Abgasendrohr 2 nicht ungünstig zu behindern, ist das Abschirmelement 4 mittels einer Sollbrucheinrichtung 5 vor der Abgasendrohrblende 3 befestigt. Die Sollbrucheinrichtung 5 ist der Verbindung zwischen Abschirmelement 4 und Abgasendrohr 2 zugeordnet. Dazu ist das Abschirmelement 4 hier über ein Halteelement 6 an dem Abgasendrohr 2 befestigt und vorzugsweise verschweißt. Zudem ist das Abschirmelement 4 selbst auch an dem Halteelement 6 befestigt und vorzugsweise auch verschweißt. Es können auch andere geeignete Befestigungsmittel vorgesehen sein.
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Das Halteelement 6 umfasst hier eine Mehrzahl von Verbindungsbrücken 36, welche sich zwischen zwei Teilkomponenten 16, 26 erstrecken. Dabei ist die eine Teilkomponente 16 an dem Abgasendrohr befestigt und beispielsweise mit diesem verschweißt. Die andere Teilkomponente 26 ist mit dem Abschirmelement 4 verbunden und beispielsweise mit diesem verschweißt.
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Die Verbindungsbrücken 36 stellen dabei die definierten Schwachstellen der Sollbrucheinrichtung 5 zur Verfügung. Im Crashfall brechen die Verbindungsbrücken 36, sodass sich das Halteelement 6 in die beiden Teilkomponenten 16, 26 aufteilt. Bei einem Bruch der Verbindungsbrücken 36 verbleibt die eine Teilkomponente 16 dabei am Abgasendrohr 2 und die andere Teilkomponente 26 verbleibt an dem Abschirmelement 4.
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Das Abschirmelement 4 ist vorzugsweise als ein einstückiges Halteblech 46 ausgebildet. Die Verbindungsbrücken 36 sind hier als Blechstege 56 ausgebildet. Solche Blechstege 56 können in ein als Halteblech 46 ausgebildetes Abschirmelement 4 besonders unaufwendig eingearbeitet werden und bieten zuverlässige Sollbruchstellen.
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Insbesondere umgibt das Abschirmelement 4 das Abgasendrohr 2 vollumfänglich. Um im Crashfall ein gutes Aufschieben des Abschirmelementes 4 auf das Abgasendrohr 2 zu gewährleisten, ist hier eine gezielte Beabstandung zwischen Abgasendrohr 2 und Abschirmelement 4 vorgesehen. Um im Bereich dieser Beabstandung das Durchlassen von Schall zu vermeiden, erstreckt sich das Halteelement 6 bzw. die Teilkomponente 16 des Halteelement 6 über diese Beabstandung. Beispielsweise umgibt die Teilkomponente 16 das Abgasendrohr 2 ringförmig und ist insbesondere lückenlos an diesem befestigt und beispielsweise verschweißt.
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In der 2 ist die Fahrzeugkomponente 1 der 1 nach einem Lösen der Sollbrucheinrichtung 5 gezeigt. Das kann beispielsweise in einem Crashfall oder auch durch einen Crashtest auftreten. Ein solcher Test kann beispielsweise ein Pendel-Crashtest und/oder ein RCAR-Strukturtest sein. Das Lösen der Sollbrucheinrichtung 5 wird dabei insbesondere durch einen Körper 200 verursacht, welcher in der hier mit einem Pfeil angedeuteten Stoßrichtung 201 auf die Abgasendrohrblende 3 einwirkt. Es ist möglich, dass im Crashfall plastische Deformationen trotz Lösen der Sollbrucheinrichtung 5 bzw. Aufschieben der Abgasendrohrblende und/oder des Abschirmelementes auf das Abgasendrohr 2 auftreten können.
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Durch die Stoßeinwirkung drückt die vordere Rohröffnung 13 der Abgasendrohrblende 3 auf die am Abschirmelement 4 befestigte Teilkomponente 26. Dadurch sind die Verbindungsbrücken 36 gebrochen und das Abschirmelement 4 wurde durch die Abgasendrohrblende 3 auf das Abgasendrohr 2 aufgeschoben. Die eine Teilkomponente 16 verblieb dabei am Abgasendrohr 2. Kostenintensive Beschädigungen am Abgasendrohr 2 bzw. an anderen Teilen der Abgasanlage wurden dadurch verhindert.
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Die an dem Abschirmelement 4 befestigte Teilkomponente 26 ist hier auf den Querschnitt bzw. die Kontur der Abgasendrohrblende 3 im Bereich der vorderen Rohröffnung 13 angepasst. Ein solcher Test kann beispielsweise ein Pendel-Crashtest und/oder ein RCAR-Strukturtest sein.
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Zudem ist die im Crashfall an dem Abgasendrohr 2 verbleibende Teilkomponente 16 mit einem kleineren Querschnitt als die vordere Rohröffnung 13 ausgestaltet. Dadurch kann die Abgasendrohrblende 3 über die am Abgasendrohr 2 verbleibende Teilkomponente 16 geschoben werden.
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Die 3 zeigt eine Fahrzeugkomponente 100 mit einer Abgasendrohreinrichtung 1 in einer Rückansicht. Die Abgasendrohreinrichtung 1 umfasst hier zwei Abgasendrohre 2, welche zu einem Doppelendrohr 12 angeordnet sind. Dabei wird zur Schallreflexion ein als Abschirmblech 34 ausgebildetes Abschirmelement 4 eingesetzt, welches beide Endrohre 2 umgibt. Zur besseren Übersichtlichkeit wurde die Abgasendrohrblende 3 hier nicht eingezeichnet.
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Besonders gut ist hier die Ausgestaltung des Halteelements 4 mit den Teilkomponenten 16, 26 zu erkennen. An jedem Abgasendrohr 2 ist jeweils eine Teilkomponente 16 befestigt, die im Crashfall an diesem verbleibt. Beide Teilkomponenten 16 sind über radiale Verbindungsbrücken 36 mit einer gemeinsamen Teilkomponente 26 verbunden, welche an dem Abschirmelement 4 befestigt ist. Die Teilkomponenten 16, 26 sind hier ringartig ausgebildet und umschließen die jeweiligen Abgasendrohre 2.
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Das Halteelement 6 ist hier vorzugsweise als ein Halteblech 46 ausgebildet, welches die Verbindungsbrücken 36 durch Blechstege 56 bereitstellt. Zwischen den Blechstegen 56 sind hier Ausnehmungen in das Halteblech 46 eingearbeitet. Die in dem Halteelement 6 vorgesehenen Ausnehmungen sind hier durch das Abschirmelement 4 hinterlegt. Dadurch wird eine zuverlässige Schallreflexion auch in den Bereichen der Ausnehmungen erreicht.
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In der 4 ist eine Ausgestaltung der zuvor beschriebenen Fahrzeugkomponente gezeigt. Das Halteelement 6 ist hier mit alternativ ausgestalteten Verbindungsbrücken 36 ausgebildet.
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Die Ausgestaltung des Halteelements 6 und insbesondere die Anzahl der Verbindungsbrücken 36 bzw. die Formgebung der Teilkomponenten 16, 26 werden vorzugsweise an die im Betrieb erforderlichen Haltekräfte angepasst. Insbesondere wird das Halteelement 6 so ausgestaltet, dass eine ausreichende Bauteilsteifigkeit und/oder Bauteilfestigkeit im Fahrbetrieb gewährleistet werden kann. Zugleich wird die Halteeinrichtung 6 so ausgestaltet, dass ein zuverlässiges Lösen der Sollbrucheinrichtung 5 im Crashfall gewährleistet werden kann.
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Die 5 zeigt die Fahrzeugkomponente 100 der 3 in einer perspektivischen Darstellung von schräg oben. Der Verlauf der Abgasendrohre 2 und das daran angeordnete Abschirmelement 4 sowie das Halteelement 6 sind hier besonders gut zu erkennen.
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Die 6 zeigt die Fahrzeugkomponente 100 der 3 mit einer bestimmungsgemäß angeordneten Abgasendrohrblende 3 in einer Ansicht von oben. Der Überstand 14 des Abschirmelementes 4 gegenüber der vorderen Rohröffnung 13 der Abgasendrohrblende 3 ist hier gut zu erkennen. Ebenfalls gut zu erkennen ist der vorgesehene Abstand 24 zwischen Abschirmelement 4 und vorderer Rohröffnung 13.
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Die 7 und 8 zeigen die in der 6 dargestellte Fahrzeugkomponente 100 in einer perspektivischen Ansicht von schräg hinten sowie in einer perspektivischen Ansicht von schräg vorne. Dabei ist in der 8 besonders gut zu erkennen, dass die Beabstandung des Abschirmelementes 4 gegenüber dem Abgasendrohr 2 durch die am jeweiligen Abgasendrohr 2 befestigte Teilkomponente 16 verschlossen ist. So kann im Fahrbetrieb eine zuverlässige Schallreflexion gewährleistet werden. Nach dem Abreißen der Verbindungsbrücken 36 im Crashfall wird durch die Beabstandung dann ein leichtgängiges Aufschieben des Abschirmelementes 4 auf das jeweilige Abgasendrohr 2 erreicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abgasendrohreinrichtung
- 2
- Abgasendrohr
- 3
- Abgasendrohrblende
- 4
- Abschirmelement
- 5
- Sollbrucheinrichtung
- 6
- Halteelement
- 12
- Doppelendrohr
- 13
- Rohröffnung
- 14
- Überstand
- 16
- Teilkomponente
- 23
- Rohröffnung
- 24
- Abstand
- 26
- Teilkomponente
- 34
- Abschirmblech
- 36
- Verbindungsbrücke
- 46
- Halteblech
- 56
- Blechsteg
- 100
- Fahrzeugkomponente
- 200
- Körper
- 201
- Stoßrichtung