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Die Erfindung betrifft einen Haltearm einer Wundspreizvorrichtung mit einem Befestigungsende zur verstellbaren Anordnung in einer Haltevorrichtung und mit Armabschnitten zur Anordnung von Halteklammern, etwa von Wundspreizhaken.
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Es ist eine Schnellspannklammer einer Wundspreizvorrichtung bekannt,
WO2010/07221A1 , die zwei zueinander gebogene Haltearme aufweist, die an ihren Befestigungsenden mit Gelenkkugeln zur verstellbaren Anordnung ausgestattet sind und deren Haltearme im Bereich der darauf zu befestigenden Halteklammern für Wundspreizwerkzeuge kreiszylindrisch ausgebildet sind.
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Solche Halteklammern sind jedoch oft sehr voluminös und nehmen auf einem Haltearm unverhältnismäßig viel Platz in Anspruch, wobei oftmals kleinere Wundspreizhaken zur Unterstützung mit eingesetzt werden könnten, wie sie etwa als Einmal-Wundhaken mit elastischen Silikonzügeln bekannt sind, die sich allerdings bei der bekannten Schnellspannklammer nicht befestigen lassen. Solche Einmal-Wundhaken können dagegen nur zusammen mit einem geschlossenen Wundspreizrahmen und jeweils zur Kompensation ihrer Zugkraft nur mit gegenüberliegend daran anzuordnenden Einmal-Wundhaken verwendet werden, der jedoch seinerseits keine Befestigung der bekannten Halteklammern erlaubt.
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Aufgabe der Erfindung ist, einen verbesserten Haltearm einer Wundspreizvorrichtung zur Verfügung zu stellen, auf dem neben den bekannten Halteklammern auch Einmal-Wundhaken mit elastischen Silikonzügeln festgelegt werden können.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungsgemäß im Zusammenhang mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des ersten Anspruches insbesondere dadurch, dass der Haltearm mit mindestens einer starren Einklemmvorrichtung zum Einklemmen eines Silikonzügels eines Einmal-Wundhakens ausgestattet ist.
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Diese Ausgestaltung eines erfinderischen Haltearmes ermöglicht es die herkömmlichen Halteklammern und die aus anderen Bereichen bekannten Einmal-Wundhaken alternativ oder gemeinsam zu nutzen, wodurch eine effiziente und interdisziplinäre Verwendung eines solchen neuen multifunktionalen Haltearmes möglich wird, der auch fachabteilungsübergreifend eingesetzt werden kann und somit hilft langfristig Kosten einzusparen. Mit diesem erfinderischen Haltearm ist eine stabile und optimale Situseinstellung möglich, da die gesamte Schnellspannklammer samt ihren in der Regel zwei Haltearmen stabil an einem OP-Tisch fixiert werden kann und einem Operateur neben einer großen Armfreiheit ein barrierefreies Arbeiten in einem ruhigen Operationsfeld ermöglicht.
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Ein weiterer Vorteil dieses erfinderischen Haltearmes gegenüber einer Wundspreizvorrichtung nur mit Einmal-Wundhaken besteht darin, dass für deren Verwendung ein geschlossener Wundspreizrahmen vorhanden sein muss, an dem die Einmal-Wundhaken jeweils einander gegenüber paarweise verwendet werden müssen, damit die gegenseitige Zugkräfte ausgeglichen sind und der Wundspreizrahmen zentrisch über dem Operationsfeld verbleibt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Einklemmvorrichtung bzw. die Einklemmvorrichtungen für solche Silikonzügel im Bereich der Armabschnitte zur Anordnung der Halteklammern und/ oder in einem Verbindungsabschnitt zwischen zwei Armabschnitten angeordnet, sodass etwa auf einem langen Armabschnitt Halteklammern und Einmal-Wundhaken wahlfrei nebeneinander eingesetzt werden können, ohne sich gegenseitig zu behindern.
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Die starre Anordnung der Haltearme in einer fest an einem OP-Tisch festgelegten Wundspreizvorrichtung sorgt des Weiteren dafür, dass auch nur einzelne Einmal-Wundhaken benutzt werden dürfen, ohne dass es erforderlich wäre, auch auf der gegenüberliegenden Seite einen solchen einzusetzen. Dies gestattet einem Operateur wesentliche Freiheiten, da er sich über eine Kompensation einer durch einen Einmal-Wundhaken eingeleiteten Zugkraft auf der gegenüberliegenden Seite eines Operationsfeldes keine Gedanken mehr machen muss, sofern dort keiner erforderlich ist, sodass zudem der Einsatz technischer Mittel reduziert und Platz im Umfeld des Operationsfeldes gewonnen wird.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung und einem in einer Ebene gebogen ausgeführten Haltearm besteht die Einklemmvorrichtung vorteilhafterweise aus einem Klemmschlitz, der im oder am Haltearm erzeugt ist und sich in Richtung der Ebene oder auch winklig dazu erstreckt, wobei es auch möglich ist, mehrere und dazu noch verschiedene Arten von Klemmschlitzen in unterschiedlichen Richtungen an einem Haltearm anzuordnen, sodass einem Operateur vollkommen freie Hand bei der Verwendung der Wundspreizhaken oder Einmal-Wundhaken gegeben werden kann.
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Die Klemmschlitze können bevorzugterweise zueinander parallele oder aber sich keilförmig verjüngende Seitenwände aufweisen, sodass je nach verwendetem Material der elastischen Zügel eine wunschgemäß große Zugkraft aufgebracht und von der Wundspreizvorrichtung gehalten werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Seitenwände der Klemmschlitze mit einer wellenförmigen oder zickzackförmig verlaufenden Oberflächenstruktur ausgestattet, wodurch die Klemmkräfte im Klemmschlitz weiter vergrößert werden, wobei sich eine solche Oberflächenstruktur insbesondere dann bereits während der Erzeugung der Klemmschlitze einbringen lässt, wenn diese durch ein Draht-Funkenerosion-Verfahren erzeugt werden, das jegliche denkbare Form eines Klemmschlitzes ermöglicht.
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Entsprechend einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Einklemmvorrichtung aus einem radial seitlich in den Haltearm eingebrachten Querschlitz, der in seinem weiteren Verlauf in und/ oder entgegen der Längsachse seines Armabschnittes verlaufend dort eingebracht ist und dieser Querschlitz vorteilhafterweise parallel zur Längsachse seines Armabschnittes oder auch schräg dazu verlaufend angeordnet sein kann, wobei durch die Konstruktion bei der Klemmung eines Silikonzügels im Endbereich eines Querschlitzes eine sich darüber erstreckende Schutzlasche gebildet ist, die die Klemmung vor eindringender Feuchtigkeit, wie etwa vor Blutspritzern schützt, welche dazu führen kann, dass die Reibung so weit vermindert wird, dass die reibungsbedingte Haltekraft vollständig verloren geht.
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Einer weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung weist eine Einklemmvorrichtung aus einem radial in den Haltearm eingebrachten durchgängigen Längsschlitz auf, etwa in Form eines Schlüsselloches mit einer Einführöffnung für einen Silikonzügel sowie mit einem enger werdenden Klemmspalt zur Klemmung des Silikonzügels, sodass ein einfaches Einfädeln des Silikonzügels und ein ebenso einfaches Festklemmen durch bloßes seitliches Einziehen des Silikonzügels in den Klemmspalt ermöglicht wird, wobei auch dieser Klemmspalt mit einer wellenförmigen oder zickzack verlaufenden Oberflächenstruktur ausgestattet sein kann, um die Haltewirkung zu verbessern.
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Bei einer dritten vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung besteht die Einktemmvorrichtung aus benachbart auf den Haltearmen angeordneten Scheiben oder Scheibenabschnitten, wobei diese enger angeordnet sind, als das Durchmessermaß eines unbelasteten Silikonzügels groß ist, sodass diese Scheiben einen umlaufenden Klemmsitz bilden, wobei dieser Klemmsitz es ermöglicht, den Silikonzügel auch teilweise um mehr als 90° umgelenkt an dem Haltearm festzulegen.
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Nachfolgend sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine räumliche Ansicht eines ersten Haltearmes,
- 2 eine räumliche Ansicht eines zweiten Haltearmes,
- 3 eine räumliche Ansicht eines Abschnittes eines dritten Haltearmes, und
- 4 eine räumliche Ansicht eines vierten Haltearmes.
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Die Haltearme 1-4 einer Wundspreizvorrichtung weisen jeweils Befestigungsenden 5 zur verstellbaren Anordnung in einer Haltevorrichtung auf, die hier sämtlich als Kugeln dargestellt sind, wobei die Befestigungsenden 5 jedoch auch als Rundstäbe oder Wellenstümpfe ausgebildet sein können, um in entsprechenden Klammern einer Wundspreizvorrichtung gehalten werden zu können.
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Die Haltearme 1-4 sind jeweils abschnittsweise gebogen und abschnittsweise gerade ausgeführt und spannen so eine Ebene auf, wobei die geraden Abschnitte als Armabschnitte 6-20 zur Anordnung von Halteklammern dienen und in diesen Armabschnitten 6-20 auch die Einklemmvorrichtungen 20-26 angeordnet sind, die, wie im Text beschrieben, auch in den Verbindungsabschnitten 27-37 angeordnet sein könnten.
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Die Einklemmvorrichtungen 21, wie sie in 1 dargestellt sind, bestehen aus von oben radial seitlich in den Haltearm 1 eingebrachten Querschlitzen, die jeweils in ihrem weiteren Verlauf in Richtung der Längsachse ihres jeweiligen Armabschnittes 6-9 eingebracht sind, wohingegen ein Haltearm 2, wie er in der 2 dargestellt ist, Querschlitze aufweist, die in ihrem weiteren Verlauf jeweils in und entgegen der Längsachse ihrer Armabschnitte 10-12 in Richtung des freien Endes des Haltearms 2 und in Richtung des Befestigungsendes 5 verlaufende Querschlitze aufweisen. Diese Querschlitze sind zudem in die vom Haltearm 1;2 aufgespannte Ebene gerichtet, wobei sie, wie in 3 gezeigt, auch quer dazu verlaufen können und dabei auch unterschiedliche Längen oder abweichend von einer zur Längsachse der Haltearme 1-4 parallelen Ausrichtung schräge Ausrichtungen aufweisen können.
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Die schlüssellochartige Einklemmvorrichtung 25, wie sie in 3 dargestellt ist, kann auch aus einem radial in den Haltearm 3 eingebrachten durchgängigen Längsschlitz bestehen, mit einer größeren Einfuhröffnung zum Einfädeln eines Silikonzügels sowie einem sich davon weiter erstreckenden engeren Klemmspalt zur Klemmung dieses Silikonzügels. Auch diese Einklemmvorrichtung 26 kann mit einer wellenförmigen oder zickzackförmig verlaufenden Oberflächenstruktur ausgestattet sein, um die Klemmwirkung zu verbessern.
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Eine Einklemmvorrichtung 26, wie sie in 4 dargestellt ist, besteht aus zwei eng benachbart angeordneten Scheiben oder Scheibenabschnitten, deren Abstand geringer ist, als das Durchmessermaß eines unbelasteten Silikonzügels dick ist, sodass die Scheiben ein umlaufenden Klemmsitz bilden, in den ein Silikonzügel zu dessen Befestigung tangential eingeklemmt und um einen Winkel um den Haltearm 4 herumgelegt werden kann.
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Die in die Haltearme 1-4 eingebrachte Querschlitze der Einklemmvorrichtungen 21-24 erzeugen im Schlitzgrund einen Klemmbereich für einen Silikonzügel 38 eines Einmal-Wundhakens, wobei der Silikonzügel 40 der jeweils von einer überstehend ausgebildeten Schutzlasche 40 des Querschlitzes radial überdeckt ist und der so vorteilhaft die Klemmung vor eindringender Feuchtigkeit schützt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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