-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gründung einer Übertragungsplattform sowie ein Installationsset für eine Übertragungsplattform.
-
Übertragungsplattformen sind als Bestandteile von Offshore-Windparks bekannt. Ein Offshore-Windpark zeichnet sich durch eine Mehrzahl an Windkraftanlagen aus, die auf dem Meeresboden gegründet sind. Unabhängig von den Windkraftanlagen sind für Gruppen von Windenergieanlagen Übertragungsplattformen vorgesehen, zu denen der von jeder einzelnen Windkraftanlage erzeugte Strom geleitet wird, dort transformiert wird und in einem gemeinsamen Kabel in kostengünstiger Weise an Land verlegt wird. Üblicherweise sind Übertragungsplattformen auf Gitterstrukturen, sogenannten Jackets montiert, und Kabelführungen sind an den Jackets angeordnet, um eine Stromzufuhr und eine Stromabfuhr zu ermöglichen.
-
Daneben sind Pfahlgründungen für Übertragungsplattformen bekannt, nach denen Pfähle in den Meeresboden gerammt werden, wobei jedoch zunächst eine Schablone auf dem Meeresboden verlegt wird, um den genauen Eindringpunkt des Pfahles in den Meeresboden festzulegen.
-
Die genannten Verfahren sind in der Gründung relativ aufwendig und daher kostenintensiv.
-
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein kostengünstigeres Verfahren zur Gründung einer Übertragungsplattform zur Verfügung zu stellen sowie ein für die Gründung erforderliches Installationsset zur Verfügung zu stellen.
-
Die Aufgabe wird in ihrem ersten Aspekt durch ein eingangs genanntes Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Erfindungsgemäß betrifft das Verfahren Offshore-Plattformen, insbesondere aber Übertragungsplattformen für Windparks, die eine Kabelzuführung und eine Kabelabführung umfassen.
-
Erfindungsgemäß werden an mindestens einer Hubinsel, die zur Montage der Gründungsstruktur einer Übertragungsplattform bestimmt ist, Führungen angeordnet. Vorzugsweise entspricht die Anzahl der Führungen einer Anzahl an Pfählen der Übertragungsplattform, und erfindungsgemäß entspricht die horizontale Anordnung der Führungen einer Anordnung der Pfähle der Übertragungsplattform am Meeresboden. Die Anzahl der Führungen ergibt damit in ihrer horizontalen Anordnung eine Anordnungsschablone für die Pfähle. Die mindestens eine Hubinsel wird auf Lokation verbracht. Unter Lokation ist hier der Ort über dem Meeresboden zu verstehen, an dem die Übertragungsplattform gegründet werden soll. Die Pfähle werden vorzugsweise nacheinander in einer vorgegebenen Reihenfolge durch die Führungen gesteckt, und alle Pfähle werden unter Beibehaltung der Lokation der mindestens einen Hubinsel gegenüber dem Meeresboden mittels jeweils einer an jeder der mindestens einen Hubinsel angeordneten Rammvorrichtungen in den Meeresboden gerammt. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Gründung einer Übertragungsplattform zeichnet sich dadurch aus, dass von einer herkömmlicherweise vorgesehenen Schablone, die zunächst am Meeresboden ausgelegt wird, verzichtet werden kann, weil eine der Schablone entsprechende Führungsschablone an der mindestens einen Hubinsel positionsfest vorgesehen ist und die Hubinsel daher auch nicht mehr versetzt zu werden braucht. Die mindestens eine Hubinsel verbleibt während der gesamten Gründung der Übertragungsplattform am selben Ort. Dadurch wird eine positionsgenaue und durch die positionsfeste Anordnung der Führungen an der Hubinsel auch eine senkrechte Anordnung jedes einzelnen Pfahls ermöglicht.
-
Wenn genau eine Hubinsel verwendet wird, verbleibt die genau eine Hubinsel am selben Ort ohne während der Gründung der Pfähle versetzt zu werden.
-
Die Einbringung der Pfähle kann auch durch mehrere Hubinseln erfolgen, die während der Installation alle nicht ihre Position verändern. Bei dieser Vorgehensweise werden die Führungen in ihrer Funktion als Schablonen auf Deck der Hubinseln relativ zueinander geodätisch vermessen und ausgerichtet, um die erforderliche Toleranz einzuhalten.
-
Vorzugsweise wird jeder der Pfähle ausschließlich durch eine oberhalb der Meeresoberfläche vorgesehene Führung gesteckt. Die Führung ist günstigerweise an der Hubinsel dauerhaft positionsfest montiert. Vorzugsweise umfasst die Hubinsel einen schwimmfähigen Körper, an dem die Führungen montiert sind. Die Hubinsel umfasst darüber hinaus wenigstens drei, vorzugsweise vier oder eine höhere Anzahl an Stützbeinen, die auf Lokation zum Meeresboden hin abgesenkt werden können, und der schwimmfähige Körper kann, nachdem die Stützbeine Kontakt mit dem Boden aufgenommen haben, mittels eines Jacking-Systems oder ähnlicher Vorrichtungen aus dem Wasser herausgehoben werden, bis er eine Montageposition oberhalb der Meeresoberfläche erreicht hat.
-
Günstigerweise wird jeder der Pfähle ausschließlich durch wenigstens eine oberhalb der Meeresoberfläche vorgesehene Führung gesteckt, besonders bevorzugt wird jeder Pfahl auch durch höchstens eine oberhalb der Meeresoberfläche an der Hubinsel angeordnete Führung gesteckt, so dass jedem Pfahl genau eine Führung zugeordnet wird und der Pfahl durch genau diese eine Führung, die oberhalb der Meeresoberfläche an der Hubinsel, vorzugsweise am schwimmfähigen Körper der Hubinsel, angeordnet ist, gesteckt wird.
-
Der Pfahl wird mittels eines Kranes mit einem Kranarm und einem Kranseil senkrecht durch die ihm zugeordnete Führung gefädelt, und dadurch, dass die Führung oberhalb der Meeresoberfläche und auch zunächst der gesamte Pfahl oberhalb der Meeresoberfläche angeordnet ist, ist es möglich, eine exakt senkrechte Ausrichtung des Pfahles einzustellen und den Pfahl dann durch Verlängern des Kranseiles senkrecht zum Meeresboden herabzulassen. Dieser Vorgang wird für jeden der Pfähle in einer vorzugsweise vorbestimmten Reihenfolge durchgeführt, so dass zum einen jeder der Pfähle senkrecht zum Meeresboden herabgelassen wird und zum anderen die relative Anordnung der Pfähle zueinander durch die positionsfeste Anordnung der Führungen an der Hubinsel gewährleistet ist.
-
Jeder der Pfähle wird mittels einer Rammvorrichtung in den Boden gerammt. Bei der Rammvorrichtung kann es sich um ein Gewicht oder Ähnliches handeln, das schlagartig auf das obere Ende des Pfahls mittels des Kranes herabfällt und den Pfahl in den Boden schlägt bzw. rammt.
-
Bevorzugterweise werden die meeresbodenabseitigen Pfahlenden auf eine gleiche Höhe gebracht, und vorzugsweise an jedem der Pfahlenden wird eine LMU angeordnet. Bei der LMU handelt es sich um eine sogenannte Leg Mating Unit, also ein Bauteil, das als Dämpfungselement zwischen dem Pfahl und der auf dem Pfahl aufzubringenden Topsides fungiert. Es gibt verschiedene Ausbildungen von LMUs. Dabei kann es sich um hülsenartige Körper handeln, die mit Sand oder Elastomeren oder sonstigen dämpfenden Materialien gefüllt sind und ein langsames gedämpftes Herablassen der Topsides auf die Pfahlenden ermöglichen. Zusätzlich können etwaige Maßabweichungen der Pfahlköpfe durch die LMU ausgeglichen werden.
-
Nach dem Einbringen der Pfähle werden die Rammschablonen auf der Hubinsel demontiert, und die Hubinsel wird herabgelassen und ausgeschwommen. Danach wird die Topsides installiert.
-
Günstigerweise wird die Topsides mittels eines Schiffes über die Pfahlenden verbracht. Die Topsides wird dann abgesenkt und Topsideslager der Topsides werden auf den Pfahlenden aufgelegt. Die Pfähle sind so relativ zueinander angeordnet, dass die Pfahlenden genau der Anordnungsschablone von Topsideslagern entsprechen. Bei den Topsideslagern handelt es sich um vorzugsweise trichterförmige, zum Meeresboden sich erweiternde Vorrichtungen, in die ein meeresbodenabseitiges Ende einer LMU eingeführt bzw. eingezwängt werden kann. Die oberen Enden der Pfahlenden zuzüglich der auf jedem Pfahl aufgesetzten LMU haben eine Höhe über dem Meeresboden, die es ermöglicht, dass ein Schiff mit einer auf dem Schiff angeordneten Topsides über die Pfahlenden verfahren werden kann und die Topsideslager noch ein Stück weit beabstandet oberhalb der Pfahlenden angeordnet sind, so dass durch Absenken des Schiffes, beispielsweise durch Fluten von Ballasttanks, langsam die Topsides abgesenkt werden kann und Kontakt mit den LMUs der Pfahlenden aufnimmt und allmählich das gesamte Gewicht der Topsides auf die LMUs aufgelegt und vorzugsweise möglichst gleichmäßig über die Pfähle verteilt wird.
-
Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens ist es vorgesehen, dass die LMUs nicht einzeln auf den Pfählen angeordnet werden, sondern sogenannte Kabelführungen vorgesehen sind, an deren unteren Enden Hülsen vorgesehen sind und an deren oberen, dem Meeresboden abgewandten Enden wenigstens zwei LMUs vorgesehen werden, und die horizontalen Abstände der Hülsen und der LMUs sind gleich und entsprechen den Abständen zweier benachbarter Pfähle, so dass die Kabelführung von oben mittels des Kranes über die beiden Pfähle mittels der Hülsen gefädelt werden kann, bis die beiden der Kabelführung zugeordneten LMUs oben auf den beiden benachbarten Pfählen aufliegen. Es können zwei oder auch mehrere Kabelführungen an einer Übertragungsplattform vorgesehen werden.
-
Die Aufgabe wird in ihrem zweiten Aspekt durch ein Installationsset mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst.
-
Das Installationsset für eine Übertragungsplattform eignet sich insbesondere zur Installation durch eines oder mehrere der oben genannten Verfahren.
-
Das Installationsset umfasst mindestens eine Hubinsel, an der für jeden Pfahl einer Gründung der Übertragungsplattform eine Führung oberhalb der Meeresoberfläche vorgesehen ist, sowie eine Rammvorrichtung, die eine Reichweite hat, dass alle Pfähle im Meeresboden gründbar sind, ohne die Hubinsel zu versetzen. Darüber hinaus umfasst das Installationsset ein Transportschiff, auf dem eine Topsides für die Übertragungsplattform vorgesehen ist, wobei das Transportschiff einen derartigen Tiefgang und die Topsides derart auf dem Transportschiff angeordnet ist, dass die Topsides über die gegründeten Pfähle mittels des Transportschiffes verfahrbar ist.
-
Günstigerweise ist für jeden Pfahl ausschließlich wenigstens eine, vorzugsweise auch höchstens eine Führung oberhalb der Meeresoberfläche vorgesehen. Die dem Pfahl zugeordnete Führung kann an der Hubinsel dauerhaft zumindest während des Gründungsvorganges dauerhaft positionsfest montiert sein. Die Führungen können aber natürlich beim Hin- und Abtransport der Hubinsel zur bzw. von der Lokation von der Hubinsel demontiert werden. Die Anordnung der Führungen entspricht in ihrer horizontalen Anordnung genau einer Anordnungsschablone der Kontaktpunkte der Pfähle mit dem Meeresboden. Ebenso entspricht die Anordnung der Führung auch genau der Anordnung der Topsideslager an der dem Meeresboden zugewandten Seite der Topsides. Dadurch dass zum einen die Führungen positionsfest an der Hubinsel angebracht sind und zum anderen die Hubinsel während des Gründungsvorganges nicht mehr versetzt zu werden braucht, weil sie eine hinreichende Reichweite hat, ist es möglich, auf eine Schablone am Meeresboden, die üblicherweise verwendet wird, zu verzichten und dennoch ein senkrechtes Einrammen der Pfähle in den Meeresboden sowie eine exakte Abstandstreue der Pfähle voneinander zu gewährleisten.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind LMUs vorgesehen, deren Anzahl der Anzahl der Pfähle entspricht, so dass nach der Gründung der Pfähle, die vorzugsweise mit ihren oberen Enden alle auf gleiche Höhe gebracht werden, auf jedes der Pfahlenden eine LMU aufgesetzt wird. Die Funktion der LMU wurde weiter oben bereits beschrieben. Besonders bevorzugt ist eine Kabelführung, zwei oder eine höhere Anzahl an Kabelführungen vorgesehen, die so ausgestaltet werden können, dass sie bereits eine LMU, zwei oder eine höhere Anzahl an LMUs umfassen und bei der Anordnung der Kabelführungen auf den Pfählen die LMUs als z-Lager dienen, also eine Verschiebung senkrecht zum Meeresboden verhindern und ihre herkömmliche Dämpfungsfunktion beibehalten. Die Kabelführungen werden durch zusätzliche Hülsen, die der Anzahl der LMUs der Kabelführung entsprechen können, aber nicht müssen, vor einer Bewegung in der Horizontalen gehindert.
-
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels in zwölf Figuren beispielhaft beschrieben. Dabei zeigen:
-
1a, 1b einen ersten Verfahrensschritt zum Aufstellen einer erfindungsgemäßen Übertragungsplattform in einer seitlichen Ansicht und in einer Draufsicht,
-
2a, 2b einen zweiten Verfahrensschritt mit einem ersten in den Meeresboden gerammten Pfahl in einer seitlichen Ansicht und einer Draufsicht,
-
3a, 3b einen dritten Verfahrensschritt mit bereits vier in den Meeresboden gerammten Pfählen in einer seitlichen Ansicht und in einer Draufsicht,
-
4a, 4b einen vierten Verfahrensschritt mit sechs in den Meeresboden gerammten Pfählen in einer seitlichen Ansicht und in einer Draufsicht,
-
5a, 5b einen fünften Verfahrensschritt mit einer über die Pfähle mittels eines Transportschiffes verbrachten Topsides in einer seitlichen Ansicht und in einer Draufsicht,
-
6a, 6b einen sechsten Verfahrensschritt mit einer Übertragungsplattform in einer montierten Endstellung in einer seitlichen Ansicht und in einer Draufsicht.
-
In der 1a ist eine Hubinsel 1 dargestellt, die auf Lokation verbracht wurde. Die Hubinsel 1 dient zur Gründung einer Übertragungsplattform 50, die in den 5a, 5, 6a und 6b dargestellt ist.
-
Die Hubinsel 1 weist wenigstens drei, im vorliegenden Fall vier oder jede höhere Anzahl an Stützbeinen 2 auf. Die Hubinsel 1 ist bei eingezogenen Stützbeinen 2 schwimmfähig, und sie weist an jedem der Stützbeine 2 jeweils ein Jacking-System auf, mit dem ein Schwimmkörper 3 der Hubinsel 1 an den auf einen Meeresboden 4 abgesenkten Stützbeinen 2 aus dem Wasser herausgehoben werden kann.
-
Die Hubinsel 1 weist eine Rammvorrichtung auf, die aus einem an der Hubinsel 1 angeordneten Kran 6 und jeweils einer Führung 7 für jeden von in den Boden zu rammenden Pfählen 8 besteht. In 1a sind zwei sich gegenüberliegende Führungen 7 dargestellt. Durch die in 1a rechts angeordnete Führung 7, ist bereits ein Pfahl 8 geführt, der Pfahl 8 weist ein meeresbodenseitiges unteres Ende auf, das dazu bestimmt ist, in den Meeresboden 4 gerammt zu werden, und ein meeresbodenabseitiges oberes Ende, das auch nach dem vollständigen Einrammen ein Stück weit über einer Meeresoberfläche 9 nach oben hin absteht. Die Begriffe „oben“ und „unten“ beziehen sich hier immer auf die Richtung der Erdanziehungskraft, wobei „unten“ zum Meeresboden 4 hin und „oben“ vom Meeresboden 4 weg meint.
-
Die Rammvorrichtung umfasst den Kran 6 mit einem Kranseil 11, an dessen freiem, von einem Kranarm herabhängendem Ende das obere Ende einer der Pfähle 8 lösbar befestigt ist. Da der Pfahl 8 am Anfang des Rammvorgangs vollständig oberhalb des Meeresbodens 4 und überwiegend auch oberhalb der Meeresoberfläche 9 positioniert ist, kann die vertikale Ausrichtung des Pfahles 8 sehr gut von der Hubinsel 1 aus durch Betrachten beurteilt werden. Wenn das obere Ende des Pfahls 8 und die dem Pfahl 8 zugeordnete Führung 7 nicht senkrecht übereinander angeordnet sind, erfährt der Pfahl 8 gegenüber der Senkrechten eine Schrägstellung. Die Schrägstellung kann beispielsweise von einer Plattform der Hubinsel 1 aus leicht erkannt werden. Durch Verschwenken des Kranarmes, durch Drehen des Krans 6 oder durch Verfahren des Krans 6, kann die Stellung des Pfahles 8 in eine exakt senkrechte Stellung nachjustiert werden.
-
Eine Drehachse des Kranes 6 ist in der 1b eine Mittelachse eines der Stützbeine 2 der Hubplattform 1. Der Kran 6 ist auf dem in 1b rechten unteren Stützbein 2 der Hubinsel 1 montiert. Die Hubinsel 1 weist vier Stützbeine 2 auf, die jeweils im Querschnitt in der Horizontalen über ihre gesamte Längsausdehnung dreieckig ausgebildet sind. Die Stützbeine 2 sind in der 1b im Querschnitt zu erkennen.
-
Der äußere Kreis in 1b deutet die Reichweite des Kranes 6 an; innerhalb des äußeren Kreises können mit Hilfe der auf den Meeresboden 4 abgesenkten Hubinsel 1 die Pfähle 8 in den Meeresboden 4 eingerammt werden. Die Erfindung sieht vor, die Hubinsel 1 während der Rammvorgänge für alle acht Pfähle 8 nicht zu verschieben, sondern sie auf der einmal vorgegebenen Lokation zu belassen. Dadurch wird die Genauigkeit der Ausrichtung der Pfähle 8 zueinander, aber auch die Genauigkeit der Ausrichtung der Pfähle 8 gegenüber dem Meeresboden 4 erhöht.
-
In 2a ist der erste Pfahl 8 bereits weitgehend in den Meeresboden 4 eingerammt, der Pfahl 8 wird mittels einer Schlagvorrichtung 16 mit einem Rammhammer in den Meeresboden 4 gehämmert und ist dabei während des gesamten Vorgangs in der zugeordneten Führung 7 geführt, wie in 2a dargestellt ist. 2b deutet durch die dunkle Markierung der einen Pfahlposition an, dass an diesem Punkt der Pfahl 8 in den Meeresboden 4, zumindest teilweise, hineingerammt ist.
-
3a zeigt einen weiteren Verfahrensschritt, wobei der in der 3a dargestellte Verfahrensschritt bereits vier in den Meeresboden 4 eingerammte Pfähle 8 zeigt. Es wird das Aufbringen einer der LMUs 12 auf das obere Ende eines der Pfähle 8 dargestellt. Bei der LMU 12 handelt es sich um eine Dämpfungseinheit, die zwischen dem oberen Pfahlende und einer Topsides 51 angeordnet ist und ihre Dämpfungsfunktion während des Aufsetzens der Topsides 51 auf die oberen Pfahlenden der acht Pfähle 8 ausübt. Die weiteren in den Meeresboden 4 eingerammten Pfähle 8 verfügen bereits über eine LMU 12.
-
Auf jedes der oberen Pfahlenden wird eine der LMUs 12 aufgesetzt; 3a zeigt das Aufsetzen einer der LMUs 12 auf einen der Pfähle 8. 3b zeigt die Anordnung der 3a in einer Draufsicht.
-
4a zeigt einen weiteren Verfahrensschritt. Zunächst werden die in vier Ecken eines Gründungsgrundrisses angeordneten Pfähle 8 in den Meeresboden 4 gerammt. Anschließend werden zwei mittlere Pfähle 8 der einen Längsseite in 4a und 4b der rechten Seite in den Meeresboden 4 gerammt, und nachdem die beiden Pfähle 8 in einem vorgegebenen Abstand zueinander, parallel zueinander und in einem bestimmten Abstand zueinander zu den beiden in Ecken angeordneten Pfählen 8 in den Meeresboden 4 gerammt sind, wird jeweils eine Kabelführung 13 über die beiden mittleren Pfähle 8 der beiden Längsseiten gefädelt. Die Kabelführung 13 weist an ihrem unteren Ende zwei Hülsen 14 auf, die über die beiden mittleren Pfähle 8 gefädelt werden und an ihrem oberen Ende zwei LMUs 12, die oben auf die mittleren Pfähle 8 aufgesetzt werden. Die Kabelführung 13 ist damit seitlich und zwischen den beiden mittleren Pfählen 8 der einen Längsseite positioniert und weist durch die beiden LMUs 12 zwei z-Lager auf, die ein Verschieben der Kabelführung 13 entlang der z-Richtung, also zum Meeresboden 4 hin, verhindern. Durch die beiden Hülsen 14 wird ein Verschwenken der Kabelführungen 13 in xy-Richtung, also in der Ebene der Meeresoberfläche 9, verhindert. Eine baugleiche Kabelführung 13 wird auch auf der zweiten, der ersten gegenüberliegenden Längsseite zwischen zwei mittleren Pfählen 8 der zweiten Längsseite angeordnet.
-
Die 5a zeigt bereits die Anordnung beider Kabelführungen 13 über die beiden mittleren Pfähle 8 der beiden Längsseiten. Die Kabelführungen 13 sind baugleich zueinander ausgebildet. Nachdem auf jedem der Eckpfähle eine LMU 12 aufgesetzt ist und die beiden Kabelführungen 13 seitlich auf den mittleren Pfählen 8 der ersten und zweiten Längsseite aufgesetzt sind, die jeweils wiederum zwei LMUs 12 am oberen Ende aufweisen, ist auf jedem der acht Pfähle 8 am oberen Ende eine LMU 12 aufgesetzt. Anschließend wird die Topsides 51, d. h. ein Aufbau der Übertragungsplattform 50, auf dem elektrische Geräte wie Transformatoren oder Ähnliches aufgebracht sind, mittels eines Transportschiffes 52, auf dem die Topsides 51 aufgebracht ist, über die acht Pfähle 8 verfahren. Die Topsides 51 weist an ihrem meeresbodenseitigen Ende acht Topsideslager 15 auf, die dazu bestimmt sind, auf jeweils eine der LMUs 12 aufgesetzt zu werden. Die Anordnung der Topsideslager 15 entspricht der Anordnung der oberen Pfahlenden.
-
Das Transportschiff 52 fährt gemäß 5a zwischen die beiden Pfahlreihen. Es ist erfindungsgemäß wesentlich, dass die Pfähle 8 der Übertragungsplattform 50 so angeordnet sind, dass sie einen Zwischenraum zwischen den Pfählen 8 oder Pfahlreihen eröffnen, zwischen dem das Transportschiff 52 auch verfahren werden kann.
-
5a zeigt den Moment, in dem die Topsides 51 richtig positioniert über den LMUs 12 angeordnet ist. Durch Füllen von Ballasttanks des Transportschiffes 52 kann das Transportschiff 52 etwas abgesenkt werden, so dass sich auch die Topsides 51, die gegenüber dem Transportschiff 52 relativ positionsfest auf dem Transportschiff 52 angeordnet ist, in gleicher Weise wie das Transportschiff 52 senkt und die Topsideslager 15 beginnen, auf den LMUs 12 aufzuliegen und das Gewicht der Topsides 51 beginnt, sich vollständig auf die LMUs 12 aufzudrücken. Wellenschlag, Wellenbewegung und Ähnliches werden durch die LMUs 12 aufgefangen, so dass diese Bewegungen nicht in die Pfähle 8 geleitet werden. Das Transportschiff 52 wird so weit abgesenkt, bis das komplette Gewicht der Topsides 51 auf den acht Pfählen 8 möglichst gleichmäßig verteilt aufliegt. Danach wird das Transportschiff 52 zwischen den Pfählen 8 wieder herausgefahren; dieser Zustand ist in der 6a dargestellt. Die Übertragungsplattform 50 ist somit gegründet, und sie kann an einem Kabel eines Stromnetzes, einem Kabel von Windkraftanlagen oder Ähnlichem angeschlossen werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Hubinsel
- 2
- Stützbeine
- 3
- Schwimmkörper
- 4
- Meeresboden
- 6
- Kran
- 7
- Führung
- 8
- Pfahl
- 9
- Meeresoberfläche
- 11
- Kranseil
- 12
- LMU
- 13
- Kabelführung
- 14
- Hülsen
- 15
- Topsideslager
- 16
- Schlagvorrichtung
- 50
- Übertragungsplattform
- 51
- Topsides
- 52
- Transportschiff