-
TECHNISCHES GEBIET
-
Diese Beschreibung betrifft Ausführungsformen eines Verfahrens zum Herstellen einer SOI-Insel (Halbleiter auf einem Isolator) in einem Leistungshalbleiterbauelement und Ausführungsformen eines Leistungshalbleiterbauelements, das eine SOI-Insel aufweist. Außerdem richtet sich diese Beschreibung auf Ausführungsformen eines Verfahrens zum Herstellen einer SOI-Insel, das ein Ausführen von Schritten eines Venetia-Prozesses umfassen kann, und Ausführungsformen eines entsprechenden Leistungshalbleiterbauelements.
-
HINTERGRUND
-
Viele Funktionen von modernen Vorrichtungen in Automobil-, Verbraucher- und Industrieanwendungen, wie z.B. eine Umwandlung elektrischer Energie und ein Antrieb eines Elektromotors oder einer Elektromaschine, beruhen auf Leistungshalbleiterbauelementen. Zum Beispiel wurden Bipolartransistoren mit isolierter Gate-Elektrode (IGBTs), Metalloxid-Halbleiter-Feldeffekttransistoren (MOSFETs) und Dioden, um einige zu nennen, für verschiedene Anwendungen verwendet, die Schalter in Netzteilen und Stromrichtern umfassen, jedoch nicht darauf beschränkt sind.
-
Ein Leistungshalbleiterbauelement umfasst in der Regel einen Halbleiterkörper, der mehrere Leistungszellen aufweist, wobei jede von ihnen derart ausgelegt werden kann, dass sie einen Laststrom entlang eines Laststrompfads zwischen zwei Lastanschlüssen des Bauelements leitet. Außerdem kann der Laststrompfad mithilfe einer isolierten Elektrode gesteuert werden, die zuweilen als Gateelektrode bezeichnet wird und die mit einem Steueranschluss des Bauelements elektrisch verbunden werden kann. Zum Beispiel kann beim Empfang eines entsprechenden Steuersignals, z.B. von einer Treibereinheit, die Steuerelektrode das Leistungshalbleiterbauelement in einen von einem Leitungszustand und einem Sperrzustand versetzen.
-
In manchen Fällen kann die Gateelektrode innerhalb eines Grabens des Leistungshalbleiterbauelements aufgenommen werden, wobei der Graben z.B. eine Streifenkonfiguration oder eine zellulare Konfiguration aufweisen kann.
-
Beim Verarbeiten eines Leistungshalbleiterbauelements kann eine große Anzahl von Gräben gleichzeitig hergestellt werden, wobei die jeweiligen Gräben verschiedenen Zwecken dienen können. Zum Beispiel können erste Gräben Dummy-Gräben sein, zweite Gräben können eine Steuerelektrode umfassen, und noch weitere Gräben können eine Feldelektrode umfassen.
-
Neben Leistungszellen, die Laststrom führen, kann ein Leistungshalbleiterbauelement eine Peripherieschaltung, z.B. eine Sensorschaltung, eine Schutzschaltung, umfassen. Zum Beispiel muss eine solche Peripherieschaltung möglicherweise innerhalb desselben Halbleiterkörpers wie die Leistungszellen, jedoch von den Leistungszellen getrennt, angeordnet werden.
-
Kurzdarstellung
-
Gemäß einer Ausführungsform umfasst ein Verfahren zum Herstellen einer SOI-Insel (Halbleiter auf einem Isolator) in einem Leistungshalbleiterbauelement Folgendes: Bereitstellen eines Halbleiterkörpers mit einer Vielzahl von Gräben, wobei jeder Graben einen Isolator umfasst, wobei die Vielzahl von Gräben erste Gräben, die für einen Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritt bestimmt sind, und mindestens einen Grenzgraben, der benachbart zu mindestens einem der ersten Gräben angeordnet ist, umfasst, wobei der Grenzgraben eine erste Seitenwand, die dem mindestens einen ersten Graben zugewandt ist, und eine gegenüberliegende zweite Seitenwand aufweist; Bereitstellen einer Maske, wobei die Maske eine Öffnung aufweist, die einen ersten Abschnitt, der jede der ersten Seitenwand des Grenzgrabens und der ersten Gräben umfasst, freilegt und wobei die Maske einen zweiten Abschnitt, der mindestens die zweite Seitenwand des Grenzgrabens umfasst, abdeckt; Entfernen des Isolators, der in dem durch die Öffnung freigelegten ersten Abschnitt aufgenommen ist; Unterziehen des ersten Abschnitts dem Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritt unter Beibehaltung des Isolators an der zweiten Seitenwand des Grenzgrabens, wodurch die ersten Gräben in mindestens einen vergrabenen Hohlraum umgewandelt werden.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst ein Leistungshalbleiterbauelement eine SOI-Insel (Halbleiter auf einem Isolator), die ein Halbleitergebiet und eine Isolationsstruktur aufweist, wobei die Isolationsstruktur durch ein Oxid ausgebildet und derart ausgelegt ist, dass sie das Halbleitergebiet von einem Abschnitt des Halbleiterkörpers des Leistungshalbleiterbauelements trennt. Die Isolationsstruktur umfasst mindestens eine Seitenwand, die derart ausgelegt ist, dass sie das Halbleitergebiet seitlich begrenzt, eine Unterseite, die derart ausgelegt ist, dass sie das Halbleitergebiet vertikal begrenzt, und eine lokale Vertiefung, die mindestens einen Teil eines Übergangs zwischen der Seitenwand und der Unterseite bildet, wobei sich die lokale Vertiefung im Vergleich mit der Unterseite weiter entlang der Erstreckungsrichtung erstreckt.
-
Gemäß einer noch weiteren Ausführungsform umfasst ein Leistungshalbleiterbauelement Folgendes: einen Halbleiterkörper, der mit einem ersten Lastanschluss und einem zweiten Lastanschluss gekoppelt ist und der ein Driftgebiet umfasst, das derart ausgelegt ist, dass es ein Laststrom zwischen den Anschlüssen leitet, wobei der erste Lastanschluss eine erste Metallisierung umfasst, die über einer Fläche des Halbleiterkörpers angeordnet ist, wobei die erste Metallisierung seitlich durch mindestens eine erste Flanke begrenzt ist; mehrere Leistungszellen, wobei jede Leistungszelle ein Halbleiterkanalgebiet, das in Kontakt mit dem Driftgebiet angeordnet ist und einen pn-Übergang damit bildet, und einen Graben umfasst, der einen Isolator und eine isolierte Steuerelektrode umfasst, die ausgelegt ist, um einen Pfad des Laststroms in dem Kanalgebiet zu steuern, wobei sich der Graben von einer Fläche des Halbleiterkörpers entlang einer Erstreckungsrichtung erstreckt; einen Steueranschluss, der derart ausgelegt ist, dass er ein Steuersignal an die Steuerelektrode bereitstellt, wobei der Steueranschluss eine zweite Metallisierung umfasst, die über der Fläche angeordnet ist, wobei die zweite Metallisierung seitlich durch mindestens eine zweite Flanke begrenzt ist; und eine SOI-Insel (Halbleiter auf einem Isolator), die in dem Halbleiterkörper und von jeder der mehreren Leistungszellen getrennt angeordnet ist, wobei jede von der ersten Flanke und der zweiten Flanke in einer seitlichen Richtung die SOI-Insel überlappt.
-
Ein Fachmann wird bei der Lektüre der nachstehenden ausführlichen Beschreibung und bei Ansicht der begleitenden Zeichnungen zusätzliche Merkmale und Vorteile erkennen.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Die Bestandteile in den Figuren sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu, wobei die Betonung stattdessen auf der Veranschaulichung von Prinzipien der Erfindung liegt. Des Weiteren verweisen gleiche Bezugszeichen in den Figuren auf entsprechende Bestandteile. Es zeigen:
-
1 schematisch und als ein Beispiel ein Diagramm eines Verfahrens zum Herstellen einer SOI-Insel in einem Leistungshalbleiterbauelement gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen;
-
2 schematisch und als ein Beispiel Aspekte eines Verfahrens zum Herstellen einer SOI-Insel in einem Leistungshalbleiterbauelement gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen;
-
3 schematisch und als ein Beispiel Aspekte eines Verfahrens zum Herstellen einer SOI-Insel in einem Leistungshalbleiterbauelement gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen;
-
4 schematisch und als ein Beispiel Aspekte eines Verfahrens zum Herstellen einer SOI-Insel in einem Leistungshalbleiterbauelement gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen;
-
5 schematisch und als ein Beispiel einen Abschnitt eines vertikalen Querschnitts eines Leistungshalbleiterbauelements gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen;
-
6 schematisch und als ein Beispiel Aspekte eines Verfahrens zum Herstellen einer SOI-Insel in einem Leistungshalbleiterbauelement gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen;
-
7 schematisch und als ein Beispiel Bestandteile einer Peripherieschaltung, die in einer SOI-Insel eines Leistungshalbleiterbauelements gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen aufgenommen ist;
-
8 schematisch und als ein Beispiel einen Abschnitt eines vertikalen Querschnitts eines Leistungshalbleiterbauelements gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen; und
-
9 schematisch und als ein Beispiel einen Abschnitt eines vertikalen Querschnitts eines Leistungshalbleiterbauelements gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
-
In der nachstehenden ausführlichen Beschreibung wird Bezug auf die begleitenden Zeichnungen genommen, die einen Teil der Beschreibung bilden und in denen konkrete Ausführungsformen, in denen die Erfindung genutzt werden kann, zur Veranschaulichung gezeigt sind.
-
In dieser Hinsicht kann Terminologie, die sich auf Richtungen bezieht, wie z.B. „oberer“, „unterer“, "unterhalb", „vorderer“, "hinten", „hinterer“, „führender“, „nachlaufender“, „unten“, „oben“ usw., mit Bezug auf die Ausrichtung der gerade beschriebenen Figuren verwendet werden. Da Bestandteile von Ausführungsformen in einer Vielzahl von verschiedenen Ausrichtungen angeordnet sein können, wird die Terminologie, die sich auf Richtungen bezieht, zu Zwecken der Veranschaulichung verwendet und ist keineswegs einschränkend. Es versteht sich, dass andere Ausführungsformen verwendet werden können und bauliche oder logische Änderungen vorgenommen werden können, ohne vom Umfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Die nachstehende ausführliche Beschreibung der Erfindung soll daher nicht in einem einschränkenden Sinne verstanden werden und der Umfang der vorliegenden Erfindung ist durch die beigefügten Ansprüche definiert.
-
Nun wird im Detail auf verschiedene Ausführungsformen Bezug genommen, von denen ein oder mehrere Beispiele in den Figuren dargestellt sind. Jedes Beispiel ist als Erläuterung vorgesehen und ist nicht als Einschränkung der Erfindung gedacht. Zum Beispiel können als Teil einer Ausführungsform dargestellte oder beschriebene Merkmale in Verbindung mit anderen Ausführungsformen oder auf diesen verwendet werden, um eine noch weitere Ausführungsform zu ergeben. Es ist beabsichtigt, dass die vorliegende Erfindung solche Modifikationen und Abwandlungen umfasst. Die Beispiele werden unter Verwendung einer spezifischen Sprache beschrieben, die nicht derart ausgelegt werden soll, dass sie den Umfang der beigefügten Ansprüche beschränkt. Die Zeichnungen sind nicht skaliert und sind lediglich für veranschaulichende Zwecke gedacht. Zur Klarheit wurden die gleichen Elemente oder Herstellungsschritte durch dieselben Bezugszeichen in den verschiedenen Zeichnungen gekennzeichnet, wenn nicht anders angegeben.
-
Der Begriff „horizontal“, wie er in dieser Beschreibung verwendet wird, soll eine Ausrichtung im Wesentlichen parallel zu einer horizontalen Fläche eines Halbleitersubstrats oder einer Halbleiterstruktur beschreiben. Dies kann zum Beispiel die Fläche eines Halbleiterwafers oder eines Dies sein. Zum Beispiel können sowohl die erste seitliche Richtung X als auch die zweite seitliche Richtung Y, die nachstehend erwähnt werden, horizontale Richtungen sein, wobei die erste seitliche Richtung X und die zweite seitliche Richtung Y zueinander senkrecht sein können.
-
Der Begriff „vertikal“, wie er in dieser Beschreibung verwendet wird, soll eine Ausrichtung beschreiben, die im Wesentlichen senkrecht zu der horizontalen Fläche, d.h. parallel zu der normalen Richtung der Fläche des Halbleiterwafers, angeordnet ist. Zum Beispiel kann die nachstehend erwähnte Erstreckungsrichtung Z eine Erstreckungsrichtung sein, die sowohl zu der ersten seitlichen Richtung X als auch der zweiten seitlichen Richtung Y senkrecht ist und daher eine vertikale Richtung repräsentieren kann.
-
In dieser Beschreibung wird n-dotiert als „erster Leitfähigkeitstyp“ bezeichnet, während p-dotiert als „zweiter Leitfähigkeitstyp“ bezeichnet wird. Alternativ können entgegengesetzte Beziehungen verwendet werden, so dass der erste Leitfähigkeitstyp p-dotiert sein kann und der zweite Leitfähigkeitstyp n-dotiert sein kann.
-
Im Kontext der vorliegenden Beschreibung sollen die Begriffe „im ohmschen Kontakt“, „im elektrischen Kontakt“, „in ohmscher Verbindung“ und „elektrisch verbunden“ beschreiben, dass eine niederohmige elektrische Verbindung oder ein niederohmiger Strompfad zwischen zwei Gebieten, Abschnitten, Zonen, Abschnitten oder Bestandteilen eines Halbleiterbauelements oder zwischen verschiedenen Anschlüssen eines oder mehrerer Bauelemente oder zwischen einem Anschluss oder einer Metallisierung oder einer Elektrode und einem Abschnitt oder Teil eines Halbleiterbauelements besteht. Außerdem soll im Kontext der vorliegenden Beschreibung der Begriff „in Kontakt“ beschreiben, dass eine direkte physische Verbindung zwischen zwei Elementen des entsprechenden Halbleiterbauelements besteht; z.B. umfasst ein Übergang zwischen zwei in Kontakt miteinander befindlichen Elementen möglicherweise keine weiteren Zwischenelemente oder dergleichen.
-
Außerdem wird im Kontext der vorliegenden Beschreibung der Begriff „elektrische Isolation“, wenn nicht anders angegeben, im Kontext seines allgemein gültigen Verständnisses verwendet und soll daher beschreiben, dass zwei oder mehrere Komponenten separat voneinander angeordnet sind und dass keine ohmsche Verbindung besteht, die jene Komponenten verbindet. Jedoch können elektrisch voneinander isolierte Komponenten nichtsdestotrotz miteinander gekoppelt, zum Beispiel mechanisch gekoppelt und/oder kapazitativ gekoppelt und/oder induktiv gekoppelt, sein. Um ein Beispiel anzugeben, können zwei Elektroden eines Kondensators elektrisch voneinander isoliert, und gleichzeitig mechanisch und kapazitiv, z.B. mithilfe einer Isolation, z.B. eines Dielektrikums, miteinander gekoppelt sein.
-
Konkrete, in dieser Beschreibung erörterte Ausführungsformen betreffen ein Leistungshalbleiterbauelement, das eine Streifenzellen- oder Nadelzellenkonfiguration aufweist, wie z.B. einen Leistungshalbleitertransistor, der innerhalb eines Stromrichters oder eines Netzteils verwendet werden kann, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Daher ist in einer Ausführungsform das Halbleiterbauelement derart ausgelegt, dass es einen Laststrom führt, der einer Last zugeführt werden soll, und/oder der jeweils durch eine Leistungsquelle bereitgestellt wird. Zum Beispiel kann das Halbleiterbauelement eine oder mehrere Leistungszellen, wie z.B. eine monolithisch integrierte Diodenzelle, und/oder eine monolithisch integrierte Transistorzelle, und/oder eine monolithisch integrierte IGBT-Zelle, und/oder eine monolithisch integrierte RC-IGBT-Zelle, und/oder eine monolithisch integrierte MGD-Zelle (MOS Gated Diode), und/oder eine monolithisch integrierte MOSFET-Zelle und/oder Abwandlungen davon umfassen, wobei jede solcher Zellen mindestens einen Graben umfassen kann, der z.B. eine Steuerelektrode aufnimmt. Eine solche Diodenzelle und/oder solche Transistorzellen können in einem Leistungshalbleitermodul integriert werden. Eine Vielzahl von solchen Leistungszellen kann ein Zellenfeld bilden, das mit einem aktiven Gebiet des Leistungshalbleiterbauelements angeordnet ist.
-
Der Begriff „Leistungshalbleiterbauelement“, wie er in dieser Beschreibung verwendet wird, soll ein Halbleiterbauelement auf einem einzelnen Chip mit Möglichkeiten zum Sperren einer hohen Spannung und/oder Führen eines hohen Stroms beschreiben. Mit anderen Worten ist ein solches Halbleiterbauelement für einen hohen Strom, typischerweise im Ampere-Bereich, z.B. bis zu mehreren zehn oder hundert Ampere, und/oder hohe Spannungen, typischerweise über 15 V, typischer 100 V und höher, z.B. mindestens bis zu 400 V, gedacht, Zum Beispiel kann das nachstehend beschriebene verarbeitete Halbleiterbauelement ein Halbleiterbauelement sein, das eine Streifenkonfiguration oder eine zellulare Konfiguration aufweist, und kann derart ausgelegt sein, dass es als eine Leistungskomponente in einer Anwendung mit einer niedrigen, mittleren und/oder hohen Spannung eingesetzt wird.
-
Zum Beispiel richtet sich der Begriff „Leistungshalbleiterbauelement“, wie er in dieser Beschreibung verwendet wird, nicht auf logische Halbleiterbauelemente, die z.B. zum Speichern von Daten, Berechnen von Daten und/oder für andere Arten von halbleiterbasierter Datenverarbeitung verwendet werden.
-
1 veranschaulicht schematisch und als ein Beispiel ein Blockdiagramm eines Verfahrens 2 zum Herstellen einer Halbleiter-auf-Isolator-Insel, die nachstehend auch als SOI-Insel bezeichnet wird, in einem Leistungshalbleiterbauelement 1 (vgl. z.B. 4 oder 5).
-
2 veranschaulicht schematisch und als ein Beispiel einige fakultative Aspekte einer Ausführungsform des Verfahrens 2 mithilfe jeweiliger Abschnitte von vertikalen Querschnitten (linke Seite) und horizontalen Querschnitten (rechte Seite) des in Verarbeitung befindlichen Halbleiterbauelements. Nachstehend wird Bezug auf jede von 1 und 2 genommen.
-
Das Verfahren 2 kann in Schritt 20 ein Bereitstellen eines Halbleiterkörpers 10 mit einer Vielzahl von Gräben 14 umfassen. Der Halbleiterkörper kann auf Silizium (Si) basieren. Zum Beispiel wird Schritt 20 innerhalb des Umfangs eines Verfahrens zum Herstellen eines Leistungshalbleiterbauelements, das z.B. für eine Leistungs-IGBT- oder eine Leistungs-MOSFET-Konfiguration bestimmt ist, ausgeführt. In einer Ausführungsform kann die Vielzahl von Gräben 14 in einer mikrostrukturellen Struktur (auch als MPT-Struktur (Micro Pattern Trench) bekannt) angeordnet werden.
-
Ein jeweiliger der Gräben 14 kann eine Streifenkonfiguration oder eine zellulare Konfiguration, z.B. eine Nadelkonfiguration, aufweisen. Jeder Graben 14 kann sich in den Halbleiterkörper entlang der Erstreckungsrichtung Z erstrecken. Zum Beispiel kann beim Aufweisen einer zellularen Konfiguration die Erstreckung eines entsprechenden Grabens in der ersten seitlichen Richtung X im Wesentlichen identisch oder zumindest ähnlich der Erstreckung in der zweiten seitlichen Richtung Y sein. Beim Aufweisen einer Streifenkonfiguration kann die Erstreckung in der ersten seitlichen Richtung X im Vergleich mit der Erstreckung in der zweiten seitlichen Richtung Y im Wesentlichen kleiner oder größer sein.
-
Jeder Graben 14 des bereitgestellten Halbleiterkörpers 10 kann einen Isolator 149 umfassen. Der Isolator 149 kann nach der Herstellung der Gräben 14, z.B. durch Ausführen eines thermischen Oxidationsverarbeitungsschritts, erzeugt werden. Zum Beispiel ist der Isolator 149 ein Opferoxid, das z.B. vollständig und überall im Verlauf des Verarbeitungsverfahrens 2 entfernt werden kann, wie nachstehend ausführlicher erläutert sein wird. Zum Beispiel wurde der Isolator 149 mithilfe eines Abscheidungsverarbeitungsschritts und/oder durch einen thermischen Oxidationsverarbeitungsschritt erzeugt. Zum Beispiel bedeckt der Isolator 149 die gesamte Fläche des Halbleiterkörpers 10, z.B. alle Grabenunterseiten und alle Grabenseitenwände und alle Mesa-Flächen, wie in 2 dargestellt (vgl. Schritt 20 linke Seite). Der Isolator 149 kann ein Halbleiteroxid umfassen, z.B. ist der Isolator 149 Siliziumdioxid (SiO2). In einer anderen Ausführungsform kann, wenn zum Beispiel eine zusätzliche Schicht, z.B. eine strukturierte Maskierungsschicht, die innerhalb eines Grabenätzverarbeitungsschritts verwendet wird, auf den Mesa-Flächen verbleibt, der Isolator 149 lediglich alle Grabenunterseiten und Grabenseitenwände abdecken, während die zusätzliche Schicht die Mesa-Flächen abdecken kann.
-
Die Vielzahl von Gräben 14 kann erste Gräben 141 umfassen, die für einen Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritt bestimmt sind. Gemäß der in 2 dargestellten Ausführungsform können die ersten Gräben 141 eine zellulare Konfiguration, z.B. eine Nadelkonfiguration, aufweisen. Gemäß einer anderen Ausführungsform können die ersten Gräben 141 eine andere Konfiguration, z.B. eine Streifenkonfiguration (vgl. 4) aufweisen.
-
Die Vielzahl von Gräben 14 kann ferner mindestens einen Grenzgraben 145 umfassen, der benachbart zu mindestens einem der ersten Gräben 141 angeordnet ist. In einer Ausführungsform kann der Grenzgraben 145 vollständig die ersten Gräben 141 umgeben. Außerdem kann der Grenzgraben 145 eine Verbindung mit mindestens einem der ersten Gräben 141 bilden (dieser fakultative Aspekt ist in 6 dargestellt und wird nachstehend ausführlicher erläutert werden).
-
Die Vielzahl von Gräben 14 kann außerdem eine Vielzahl von zweiten Gräben 142 umfassen. Zum Beispiel sind diese Gräben 142 zum Ausbilden einer Vielzahl von Leistungszellen, die eine Fähigkeit zum Führen eines Laststroms aufweisen, bestimmt. Zu diesem Zweck können im Verlauf des Verfahrens 2 die zweiten Gräben 142 mit mindestens einer von einer Steuerelektrode und einer Feldelektrode ausgestattet werden. Außerdem kann das an diese zweiten Gräben 142 angrenzende Halbleitergebiet z.B. derart dotiert werden, dass es Sourcegebiete und Kanalgebiete, z.B. zum Bereitstellen einer IGBT- oder MOSFET-Funktionalität, bildet.
-
In einem Ausführungsbeispiel weisen die Gräben 14 jeweils eine Breite in einer seitlichen Richtung im Bereich von einigen hundert nm, z.B. ungefähr 600 nm, auf. Eine Mesa, z.B. ein Halbleiterabschnitt, der jeweils zwei benachbarte Gräben in einer seitlichen Richtung, z.B. der ersten seitlichen Richtung X, trennt, kann eine kleinere Breite entlang derselben seitlichen Richtung, z.B. um die 200 nm, aufweisen. Solche Abmessungen können aus einer Graben-Zellen-Konfiguration mit einem feinen Pitch resultieren.
-
Zum Beispiel kann der Grenzgraben 145 zwischen den ersten Gräben 141 und den zweiten Gräben 142 angeordnet sein. Die Anzahl von zweiten Gräben 142 kann im Wesentlichen größer sein als die Anzahl von ersten Gräben 141, z.B. um einen Faktor von mindestens 100, mindestens 1000 oder von mindestens 10000.
-
In einer Ausführungsform kann jeder der Gräben 14, die z.B. die ersten Gräben 141, die zweiten Gräben 142 und den mindestens einen Grenzgraben 145 umfassen, mithilfe von einem oder mehreren gemeinsamen Verarbeitungsschritten erzeugt worden sein. Dementsprechend kann jeder der ersten Gräben 141 und jeder der zweiten Gräben 142 im Wesentlichen die gleiche Gesamterstreckung in der vertikalen Richtung Z aufweisen. Da die Gesamterstreckung in der vertikalen Richtung Z eines Grabens nicht nur vom Ätzprozess, der zum Herstellen des Grabens verwendet wurde, abhängt, sondern auch von den Abmessungen des Grabens in der ersten seitlichen Richtung X und der zweiten seitlichen Richtung Y. Die Erstreckung von Gräben, die verschiedene Abmessungen in den seitlichen Abmessungen aufweisen, z.B. die verschiedene Flächeninhalte auf der Oberfläche aufweisen, und in demselben Prozess hergestellt wurden, kann verschiedene Erstreckungen in der vertikalen Richtung Z aufweisen. Die Erstreckung von Gräben in der vertikalen Richtung Z, die in demselben Ätzprozess ausgebildet werden, kann sich je nach den seitlichen Abmessungen dieser Gräben um bis zu 20 %, bis zu 50 % oder bis zu 80 % unterscheiden. Außerdem variiert gemäß einer Ausführungsform eine Dicke des Isolators 149 nicht wesentlich zwischen verschiedenen der Gräben 14. Die Dicke des Isolators 149 kann zum Beispiel im Bereich von 30 bis 150 nm liegen.
-
Unter weiterer Bezugnahme auf den Verfahrensschritt 20 kann der Grenzgraben 145 eine erste Seitenwand 1451, die mindestens einem der ersten Gräben 141 zugewandt ist, und eine gegenüberliegende zweite Seitenwand 1452 aufweisen. Zum Beispiel kann die zweite Seitenwand 1452 mindestens einem der zweiten Gräben 142 (falls vorhanden) zugewandt sein. Zum Beispiel ist auch jede der Seitenwände 1451 und 1452 und die Unterseite des Grenzgrabens 145 mit dem Isolator 149 bedeckt.
-
Nachdem der Halbleiterkörper 10, der die Gräben 14 umfasst, bereitgestellt wurde, kann eine Maske 5 in Schritt 22 bereitgestellt werden, wobei die Maske 5 eine Öffnung 51 aufweist, die einen ersten Abschnitt freilegt, welcher jede von der ersten Seitenwand 1451 des Grenzgrabens 145 und die ersten Gräben 141 freilegt. Die Maske 5 kann einen zweiten Abschnitt abdecken, der mindestens die zweite Seitenwand 1452 des Grenzgrabens 145 umfasst. Zum Beispiel wird die Maske 5 derart bereitgestellt, dass die Öffnung 51 lediglich ein solches Gebiet des Halbleiterkörpers 10 (oder gegebenenfalls des auf der Oberseite davon angeordneten Isolators 149) freilegt, das dem Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritt unterzogen werden soll. Zum Beispiel deckt die Maske 5 die zweite Seitenwand 1452 des Grenzgrabens 145 und die zweiten Gräben 142 ab. Die Maske 5 kann eine Beschichtung umfassen, die innere Abschnitte der zweiten Gräben 142 füllt. Zum Beispiel umfasst die Maske 5 ein Fotolackmaterial, z.B. ein lichtempfindliches Fotolack- und/oder ein Hartmaskenmaterial, z.B. ein Material, das gegenüber dem Isolator 149 selektiv strukturiert werden kann, z.B. ein Siliziumnitrid Si3N4, eine Kohlenstoffschicht oder dergleichen. In einer Ausführungsform kann die Maske 5 durch Anbringen eines Fotolacks und durch Ausführen eines Strukturierungsverarbeitungsschritts danach, so dass die Öffnung 51, die den ersten Abschnitt freilegt, erzeugt wird, bereitgestellt werden.
-
In einem nächsten Schritt 24 kann der Isolator 149, der in dem ersten, durch die Öffnung 51 freigelegten Abschnitt aufgenommen ist, entfernt werden. Zum Beispiel kann der Entfernungsschritt einen Ätzverarbeitungsschritt, z.B. einen Nass- oder einen Trockenätzverarbeitungsschritt, z.B. unter Verwendung einer Flusssäure, umfassen. Gemäß einer Ausführungsform wird der zweite durch die Maske 5 abgedeckte Abschnitt diesem Entfernungsschritt nicht unterzogen, und daher wird der in dem zweiten Abschnitt aufgenommene Isolator 149 während dieses Schritts nicht modifiziert. Daher wird der Isolator 149 z.B. lediglich lokal entfernt. Zum Beispiel wird der an der zweiten Seitenwand 1452 des Grenzgrabens 145 vorhandene Isolator 149 zumindest teilweise beibehalten.
-
In einer Ausführungsform kann der erste Abschnitt daher an den Isolator 149, der weiterhin in dem Grenzgraben 145 vorhanden ist, angrenzen. Die Implikationen, die daraus resultieren können, werden nachstehend erläutert.
-
Dann kann in einem anschließenden Schritt 26, z.B. nach dem Entfernen der Maske 5, der erste Abschnitt, der mithilfe der Öffnung 51 freigelegt wurde, und dort, wo der Isolator entfernt wurde, dem Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritt unterzogen werden. Während des Ausführens des Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritts kann der Isolator 149 an der zweiten Seitenwand 1452 des Grenzgrabens 145 beibehalten werden. Aufgrund des Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritts können die ersten Gräben 141 in mindestens einen vergrabenen Hohlraum 1415 umgewandelt werden. Während des Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritts kann die erste Seitenwand 1451 auch diffundieren oder schmelzen, so dass der Grenzgraben 145 derart betrachtet werden kann, dass er nach dem Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritt zerstört ist.
-
Zum Beispiel umfasst der Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritt 26 einen Temperierungsschritt in einer Atmosphäre, die Wasserstoff, z.B. bei einem Anteil von mindestens 30 %, z.B. bis zu 100 %, umfasst, während der Isolator 149 an der zweiten Seitenwand 1452 z.B. bei einer Temperatur im Bereich von 1000°C bis 1200°C und z.B. bei einem Druck unter 30 Torr aufrechterhalten wird. Der Temperierungsschritt kann einige Minuten, z.B. ungefähr 10 Minuten, oder bis ungefähr eine Stunde, dauern.
-
Daher versteht es sich, dass gemäß einer Ausführungsform während des Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritts
26 ein einer Atmosphäre ausgesetztes Gebiet, das einen Übergang zwischen dem Isolator
149, z.B. Siliziumdioxid, und dem Halbleiterkörper
10, z.B. Silizium, umfasst, einer H
2-Temperierung unterzogen werden kann. Zum Beispiel kann dies verursachen, dass ein flüchtiges Material, z.B.
entsteht. Dieser Aspekt wird unter Bezugnahme auf
3 ausführlicher erläutert werden. Dementsprechend kann der erste Abschnitt, der durch die Maskenöffnung
51 freigelegt wurde (vgl. Schritt
24), einen Übergang zwischen einem Ende
1491 des in dem Grenzgraben
145 vorhandenen Isolators
149 umfassen. Zum Beispiel wird das Isolatorende
1491 an einer Unterseite
1453 des Grenzgrabens
145 angeordnet. Beim Ausführen des Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritts
26, z.B. einer H
2-Temperierung, kann eine chemische Reaktion verursacht werden, gemäß der an dem Übergang das Isolatormaterial und das Halbleiterkörpermaterial in ein flüchtiges Material umgewandelt werden, und demzufolge kann eine Aussparung
261, die sich in jedes von dem Isolator
149 und dem Halbleiterkörper
10 erstreckt, entstehen, wie in
3 hinsichtlich des Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritts
26 dargestellt.
-
Unter Bezugnahme auch auf 2 kann nach dem Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritt 26 der Isolator 149, der in dem zweiten Abschnitt, welcher durch die Maske 5 abgedeckt wurde, aufgenommen ist, in Schritt 27, z.B. mithilfe eines Ätzverarbeitungsschritts, entfernt werden. Zum Beispiel wird nach Schritt 27 der Isolator 149 vollständig von dem Halbleiterkörper 10 entfernt. Dementsprechend kann ein unmaskierter Ätzverarbeitungsschritt zu diesem Zweck ausgeführt werden.
-
Dann kann ein Oxidationsverarbeitungsschritt 28 ausgeführt werden, so dass eine Isolationsstruktur 16 erzeugt wird, die ein Oxid 169 an jeder der zweiten Seitenwand 1452 und an dem mindestens einen vergrabenen Hohlraum 1415 aufweist. Der Oxidationsverarbeitungsschritt 28 kann eine thermische Oxidation umfassen, so dass das Oxid 169 aufgewachsen wird. Außerdem kann der Oxidationsverarbeitungsschritt 28 ohne eine Maske ausgeführt werden, so dass er auch auf die zweiten Gräben 142 angewendet wird. Das erzeugte Oxid 169 kann eine zusammenhängende Isolationsstruktur 16 bilden, die eine Unterseite 161 und mindestens eine Seitenwand aufweist, wobei die Seitenwand durch das Oxid 169 ausgebildet wird, das an der zweiten Seitenwand 145 des ehemaligen Grenzgrabens 145 erzeugt wurde. Zum Beispiel können Halbleiterstützen 155, die benachbarte Hohlräume 1451 voneinander trennen, während des Schritts 28 z.B. derart oxidiert werden, dass die zusammenhängende Isolationsstruktur 16 realisiert wird.
-
In einer Ausführungsform wird Schritt 28 auf eine Weise ausgeführt, die für eine Herstellung des Oxids in einem grabenbasierten IGBT üblich ist, z.B. auf eine Weise, die mit einem regulären Gateoxid-(GOX)-Verarbeitungsschritt identisch ist.
-
In einer Ausführungsform stellt die zweite Seitenwand 1452 mindestens einen Teil einer atmosphärischen Verbindung mit dem mindestens einen vergrabenen Hohlraum 1415 während des Oxidationsverarbeitungsschritts 28 bereit. Dementsprechend kann in dieser Ausführungsform nach dem Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritt 26 eine atmosphärische Verbindung mithilfe des Grenzgrabens 145 bereits bereitgestellt sein und es besteht keine Notwendigkeit, eine weitere atmosphärische Verbindung zur Ermöglichung des nachfolgenden Oxidationsverarbeitungsschritts 28 zu erzeugen. Zu diesem Zweck kann der mindestens eine der ersten Gräben 141 des bereitgestellten Halbleiterkörpers 10 (vgl. Schritt 20) auch eine Verbindung mit dem Grenzgraben 145 bilden.
-
Die erzeugte Isolationsstruktur 16 kann derart ausgelegt werden, dass sie ein Halbleitergebiet 15 von dem verbleibenden Abschnitt des Halbleiterkörpers 10 trennt. Daher können gemäß einer Ausführungsform die Isolationsstruktur 16 und das Halbleitergebiet 15 eine SOI-Insel bilden.
-
Zurückkommend auf das in 3 dargestellte Aspektbeispiel wurde vorstehend bereits erläutert, dass beim Ausführen des Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritts 26, der z.B. eine H2-Temperierung umfasst, die chemische Reaktion verursacht werden kann, gemäß der an dem Übergang zwischen dem Isolator 149 und dem Halbleiterkörper 10 das Isolatormaterial und das Halbleiterkörpermaterial in ein flüchtiges Material umgewandelt werden können und dementsprechend die Aussparung 261, die sich in jedes von dem Isolator 149 und dem Halbleiterkörper 10 erstreckt, entstehen kann. Nach dem Entfernen des Isolators 149 in Schritt 27 (in 3 nicht dargestellt) kann der Oxidationsverarbeitungsschritt 28 ausgeführt werden, so dass die Isolationsstruktur 16, die das Oxid 169 aufweist, erzeugt werden kann. Die erzeugte Isolationsstruktur 16 kann mindestens eine Seitenwand umfassen, die z.B. durch das an der zweiten Seitenwand 1452 des ehemaligen Grenzgrabens 145 erzeugte Oxid 169 ausgebildet wird und die derart ausgelegt ist, dass sie das Halbleitergebiet 15 seitlich begrenzt. Außerdem kann die erzeugte Isolationsstruktur 16 eine Unterseite 161 umfassen, die derart ausgelegt ist, dass sie das Halbleitergebiet 15 vertikal begrenzt. Die Unterseite 161 kann durch das Oxid 169 ausgebildet werden, das in dem mindestens einen Hohlraum 1415 (in 3 nicht dargestellt) erzeugt wurde. Die Isolationsstruktur 16 kann eine lokale Vertiefung 165 aufweisen, die mindestens einen Teil eines Übergangs zwischen der Seitenwand 1542 und der Unterseite 161 bildet. Diese lokale Vertiefung kann erzeugt werden, indem auch die Aussparung 261 dem Oxidationsverarbeitungsschritt 28 unterzogen wird. Zum Beispiel erstreckt sich die lokale Vertiefung 165 im Vergleich mit der Unterseite 161 weiter entlang der Erstreckungsrichtung Z. Zum Beispiel bildet die lokale Vertiefung 165 den Teil der Isolationsstruktur 16, der sich am weitesten entlang der Erstreckungsrichtung Z erstreckt. Die lokale Vertiefung 165 kann eine lokale Tiefenzunahme LDI von mindestens 20 nm oder 30 nm oder bis zu 120 nm entlang der Erstreckungsrichtung Z aufweisen. Außerdem ist gemäß einer Ausführungsform die lokale Tiefenzunahme LDI auf mindestens 20 nm oder mindestens 30 nm oder bis zu 200 nm entlang einer seitlichen Richtung, die zu der Unterseite 161 der Isolationsstruktur weist, vorhanden. Da zum Beispiel das Ende 1491 des Isolators möglicherweise nicht notwendigerweise vertikal ist, kann die Reaktion für einige nm entlang der seitlichen Richtung durchlaufen.
-
Nachstehend werden weitere Aspektbeispiele einiger Ausführungsformen des Verfahrens 2 erläutert.
-
Unter Bezugnahme auf die Ausführungsform gemäß 2 können die ersten Gräben 141 als zellulare Gräben, z.B. Nadelgräben, bereitgestellt werden. Zum Beispiel kann die Tiefe der ersten Gräben 141 angepasst werden, indem ein entsprechender Durchmesser der Nadelgräben gewählt wird, wie bereits vorstehend erklärt. Die zweiten Gräben 142 können in einer Streifenkonfiguration bereitgestellt werden. Außerdem können die ersten Gräben 141, die in dem ersten Abschnitt angeordnet sind, der dem Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritt 26 unterzogen werden soll, gemäß einer Struktur angeordnet werden, wobei die Struktur mehrere Einheitszellen umfassen kann, wobei jede Einheitszelle höchstens einen der ersten Gräben 141 aufweist. Zum Beispiel werden eine oder mehrere der Einheitszellen der Struktur nicht mit einem ersten Graben 141 bereitgestellt. In dem veranschaulichten Beispiel gibt es zwei von solchen „grabenlosen“ Einheitszellen. Nach dem Ausführen des Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritts 26 können sich die „grabenlosen“ Einheitszellen in einer säulenartigen Weise gegen die Erstreckungsrichtung Z erstrecken.
-
Nach dem Ausführen des Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritts 26 können außerdem die realisierten Hohlräume 1451 voneinander durch schmale halbleiterbasierte Stützen 155 getrennt sein, wie als ein Beispiel bezüglich der Verfahrensschritte 26 und 27 in 2 (und auch in 4) dargestellt. In einer Ausführungsform kann aufgrund des Oxidationsverarbeitungsschritts 28 das Oxid 169 durch diese Stützen 155 wachsen, so dass die zusammenhängende Isolationsstruktur 16 ausgebildet werden kann. Zum Beispiel werden die Stützen 155 vollständig oxidiert.
-
Unter Bezugnahme auf die Ausführungsform von 4 können die ersten Gräben 141 als Streifengräben bereitgestellt werden. Zum Beispiel können an einer Stirnfläche der ersten Gräben 141 die ersten Gräben 141 eine Verbindung mit dem Grenzgraben 145 bilden. Zum Beispiel kann der Grenzgraben 145 im Wesentlichen senkrecht zu jedem der ersten Gräben 141 angeordnet werden. Da die ersten Gräben 141 eine Verbindung mit dem Grenzgraben 145 bilden, kann die erste Seitenwand 1541 des Grenzgrabens 145 an den jeweiligen Verbindungsabschnitten unterbrochen werden. Mit anderen Worten kann gemäß einer Ausführungsform der Grenzgraben 145 die ersten Gräben 141 miteinander verbinden. Zum Beispiel kann während des Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritts 26 die Verbindung zwischen den ersten Gräben 141 (die in die Hohlräume 1451 innerhalb des Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritts 26 umgewandelt werden) und dem Grenzgraben 145 zumindest teilweise aufrechterhalten werden. Im Fall, in dem die ersten Gräben 141 in einer Streifenkonfiguration bereitgestellt werden, können die Hohlräume 1451, die aus dem Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritt 26 resultieren, eine rohrartige Form aufweisen.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Verfahren 2 ein Ausführen weiterer Verarbeitungsschritte 29 (vgl. z.B. 6), nachdem die SOI-Insel erzeugt wurde, umfassen. Zum Beispiel können solche weiteren Verarbeitungsschritte 29 ein Bereitstellen eines leitfähigen Materials in den zweiten Gräben 142 umfassen, z.B. um Steuerelektroden und/oder Feldelektroden zu erzeugen. In einer Ausführungsform wird das leitfähige Material, das zum Beispiel stark dotiertes polykristallines Silizium umfassen kann, auch in einem oder mehreren der Hohlräume 1415, die aus dem Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritt 26 resultierten, bereitgestellt. Zum Beispiel kann das in dem einen oder den mehreren Hohlräumen 1415 aufgenommene leitfähige Material mit einem Lastanschluss des Leistungshalbleiterbauelements (z.B. dem Lastanschluss 11 in 8), z.B. einem Sourceanschluss, elektrisch verbunden werden. Eine solche Verbindung kann eine Abschirmwirkung bereitstellen, die eine Peripherieschaltung, welche in dem Halbleitergebiet 15 der SOI-Insel aufgenommen sein kann, vor einer Aussetzung gegenüber starken elektrischen Feldern, die sich aus schnellen Änderungen von Spannungen („dV/dt“), z.B. an einem weiteren Lastanschluss (z.B. Lastanschluss 12 in 8) z.B. aufgrund von Schaltprozessen des Bauelements ergeben, schützen kann. In einer anderen Ausführungsform werden die Hohlräume 1415 nicht mit dem leitfähigen Material gefüllt, sondern leer belassen.
-
Gemäß der Ausführungsform, die schematisch in 5, welche einen Abschnitt eines verarbeiteten Halbleiterbauelements nach dem Oxidationsverarbeitungsschritt 28 zeigt, dargestellt ist, kann das Verfahren 2 ferner, z.B. vor dem Erzeugen der Gräben 14 innerhalb des Halbleiterkörpers 10, ein Bereitstellen von Dotierstoffen in dem Halbleiterkörper 10 umfassen. Zum Beispiel kann der Halbleiterkörper 10 zunächst schwach mit Dotierstoffen des ersten Leitfähigkeitstyps dotiert, z.B. n-dotiert, werden. Das Verfahren kann ein Bereitstellen von Dotierstoffen eines zweiten Leitfähigkeitstyps, z.B. von p-Typ-Dotierstoffen, in einem ersten Gebiet 109 des Halbleiterkörpers 10 umfassen. Zum Beispiel können die Dotierstoffe durch Ausführen von mindestens einem von einem Diffusionsverarbeitungsschritt, einem Epitaxieverarbeitungsschritt und einem Implantationsverarbeitungsschritt bereitgestellt werden. Zum Beispiel kann das mit Dotierstoffen des zweiten Leitfähigkeitstyps dotierte erste Gebiet 109 ein Wannengebiet bilden, das sich von der Halbleiterkörperfläche 10-1 entlang der Erstreckungsrichtung Z erstreckt, wie schematisch und als ein Beispiel in 5 dargestellt. Beim Bereitstellen der Gräben 14 in dem Halbleiterkörper 10 können außerdem die ersten Gräben 141, die für den Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritt 26 bestimmt sind, in dem Wannengebiet 109 z.B. derart angeordnet werden, dass sie sich nicht weiter entlang der Erstreckungsrichtung Z erstrecken als das Wannengebiet 109. Zum Beispiel kann auch der Grenzgraben 145 in dem Wannengebiet 109 angeordnet werden. Dagegen kann gemäß einer Ausführungsform zumindest die Mehrheit der zweiten Gräben 142 getrennt von dem Wannengebiet 109 angeordnet werden, z.B. in Abschnitten, in denen der Halbleiterkörper schwach mit Dotierstoffen des ersten Leitfähigkeitstyps dotiert ist. Zum Beispiel können gemäß einer Ausführungsform die dargestellten inneren der zweiten Gräben 142 einen Teil des Grenzgrabens 145 bilden. Das Halbleitergebiet 15 der SOI-Insel kann dementsprechend mit Dotierstoffen des zweiten Leitfähigkeitstyps dotiert werden. In einer Ausführungsform kann das Wannengebiet 109, das außerhalb des isolierten Halbleitergebiets 15 liegt, mit einem elektrischen Potential, z.B. einem Lastanschluss (z.B. dem Lastanschluss 11 in 8) elektrisch verbunden werden. Dies kann eine Abschirmwirkung aufweisen, z.B. eine Abschirmwirkung wie vorstehend unter Bezugnahme auf das leitfähige Material, das in den Hohlräumen 1415 bereitgestellt werden kann, dargelegt. Das Wannengebiet 109 kann mit einem Lastanschluss des Leistungshalbleiterbauelements 1 (z.B. dem Lastanschluss 11 in 8), z.B. einem Sourceanschluss, elektrisch verbunden werden.
-
6 veranschaulicht schematisch und als ein Beispiel eine weitere Ausführungsform des Verfahrens 2. Im Prinzip können die Verarbeitungsschritte 20, 22, 24 und 28 dieser Ausführungsform auf eine vorstehend, z.B. unter Bezugnahme auf 4, beschriebene Weise ausgeführt werden. Zum Beispiel kann Schritt 20 des Bereitstellens des Halbleiterkörpers 10 mit der Vielzahl von Gräben 14 derart ausgeführt werden, dass mindestens einer der ersten Gräben 141 keine Verbindung mit dem Grenzgraben 145 bildet, wie unter Bezugnahme auf Schritt 20 in 6 dargestellt (vgl. den mittleren ersten Graben 141). Dann kann die Maske 5 mit einem Inselteil 52 bereitgestellt werden, der mindestens einen der ersten Gräben 141, z.B. den ersten Graben 141, der keine Verbindung mit dem Grenzgraben 145 bildet, abdeckt. Dieser Inselteil 52 kann durch Ausführen eines entsprechenden Strukturierungsverarbeitungsschritts bereitgestellt werden. Beim Entfernen des Isolators 149 in dem durch die Maskenöffnung 51 freigelegten ersten Abschnitt wird dann der durch den Masken-Inselteil 52 abgedeckte erste Graben 141 geschützt, d.h. der darin aufgenommene Isolator 149 wird beibehalten. Beim Ausführen des Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritts 26 (in 6 nicht dargestellt) kann dementsprechend sichergestellt werden, dass der erste Graben 141, der den Isolator 149 umfasst, nicht einstürzt. Daher kann dieser Graben aufrechterhalten werden. Zum Beispiel können Schritt 27 – der z.B. das Entfernen des Isolators 149 umfasst, – und Schritt 28 – der z.B. den Oxidationsverarbeitungsschritt umfasst – auf eine vorstehend beschriebene Weise ausgeführt werden. Dementsprechend wird der erste Graben 141, der während des Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritts 26 aufrechterhalten wurde, mit dem Oxid 169 bereitgestellt, und daher kann die SOI-Insel 15, 16 zu diesem Zeitpunkt, d.h. direkt nach dem Oxidationsverarbeitungsschritt 18, einen isolierten Graben umfassen. Zum Beispiel können, wie vorstehend erläutert, nach dem Bereitstellen der SOI-Insel 15, 16 weitere Verarbeitungsschritte 29 ausgeführt werden, die z.B. ein Bereitstellen des leitfähigen Materials 148 in den zweiten Gräben 142, umfassen, um z.B. Steuerelektroden und/oder Feldelektroden zu erzeugen. In einer Ausführungsform wird das leitfähige Material 148, das zum Beispiel stark dotiertes polykristallines Silizium umfassen kann, auch in dem ersten Graben 141 bereitgestellt, der während des Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritts 26 beibehalten wurde, wie in 6 hinsichtlich der Schritte 29 dargestellt. Es versteht sich, dass die Maske 5 sicherlich mit mehr als lediglich einem Inselteil 52 bereitgestellt werden kann, um mehr als lediglich einen der ersten Gräben 141, die von dem Struktur-Kollaps-Verarbeitungsschritt 26 ausgeschlossen werden sollen, abzudecken. Das leitfähige Material 148 kann auch in dem Grenzgraben 145 und zusätzlich in den Hohlräumen 1415 bereitgestellt werden. Die weiteren Verarbeitungsschritte 29 können auch ein Bereitstellen eines oder mehrerer erster Teilgebiete 151 und eines oder mehrerer zweiter Teilgebiete 152 in dem Halbleitergebiet 15 der erzeugten SOI-Insel umfassen. Zum Beispiel umfassen das eine oder die mehreren ersten Teilgebiete 151 Dotierstoffe des ersten Leitfähigkeitstyps und das eine oder die mehreren zweiten Teilgebiete 152 können Dotierstoffe des zweiten Leitfähigkeitstyps umfassen. Dadurch kann gemäß einer Ausführungsform eine Peripherieschaltung, die z.B. eine Transistor- und/oder Diodenfunktionalität umfasst, innerhalb des Halbleitergebiets 15 der erzeugten SOI-Insel bereitgestellt werden.
-
In einer Ausführungsform weist die erzeugte SOI-Insel 15, 16 eine Abmessung von einigen μm in jeder seitlichen Richtung X, Y und einige μm in der Erstreckungsrichtung Z auf. Zum Beispiel beträgt die Größe des horizontalen Querschnitts ungefähr 10 × 10 μm2 oder ungefähr 30 × 30 μm2, und die Tiefe, z.B. die Gesamterstreckung des Halbleitergebiets 15 von der Fläche 10-1 bis zum Anfang der Isolationsstruktur 16, beträgt um die 4 μm.
-
Gemäß der in 7 schematisch dargestellten Ausführungsform kann das Verfahren 2 ein Bereitstellen einer Peripherieschaltung 17 in dem Halbleitergebiet 15 der erzeugten SOI-Insel umfassen. Wie vorstehend erläutert wurde, kann die SOI-Insel in einem Leistungshalbleiterbauelement 1 erzeugt werden. Das Leistungshalbleiterbauelement 1 kann einen ersten Lastanschluss 11, z.B. einen Emitter-(oder einen Source-)Anschluss, der z.B. für eine elektrische Verbindung mit Masse 5 ausgelegt ist, und einen zweiten Lastanschluss 12, z.B. einen Kollektor-Anschluss, umfassen. Um ein Steuersignal zum Steuern des Leistungshalbleiterbauelements 1 bereitzustellen, z.B. um das Leistungshalbleiterbauelement 1 in einen Leitungszustand oder in einen Sperrzustand zu versetzen, kann ein Steueranschluss 13 bereitgestellt werden. Der Steueranschluss 13 kann mit einer oder mehreren Steuerelektroden 131 elektrisch verbunden sein, die, wie vorstehend erläutert wurde, in einem oder mehreren der zweiten Gräben 142, z.B. durch Bereitstellen des leitfähigen Materials 148 in einem oder mehreren der zweiten Gräben 142, bereitgestellt werden können. Der Steueranschluss 13 kann mit der einen oder den mehreren Steuerelektroden 131 mithilfe eines Reihenwiderstands 133, z.B. eines Gatewiderstands, elektrisch verbunden werden. Wie außerdem vorstehend erläutert wurde, können der eine oder die mehreren zweiten Gräben 142 eine oder mehrere Leistungszellen 1-1 des Leistungshalbleiterbauelements 1 bilden. Die eine oder die mehreren Leistungszellen 1-1 werden in denselben Halbleiterkörper 10 wie die SOI-Insel, die das Halbleitergebiet 15 umfasst, integriert, wobei das Halbleitergebiet 15 von der einen oder den mehreren Leistungszellen 1-1 mithilfe von mindestens der Isolationsstruktur 16 (in 7 nicht zu sehen) getrennt werden kann. Zum Beispiel umfassen die eine oder die mehreren Leistungszellen 1-1 ein Halbleitergebiet 1-11, z.B. ein floatendes p-dotiertes Gebiet, das mit einem Transistor 173 der Peripherieschaltung 17, die in dem Halbleitergebiet 15 der SOI-Insel implementiert ist, elektrisch verbunden ist. Zum Beispiel durchquert die elektrische Verbindung nicht die Isolationsstruktur 16, sondern wird entlang eines Pfads umgesetzt, der die Isolationsstruktur 16 überbrückt, z.B. wird der Pfad zumindest teilweise über der Fläche 10-1 angeordnet. Zum Beispiel wird das Halbleitergebiet 1-11 mit einem Steuereingang des Transistors 173 elektrisch verbunden. Zum Beispiel wird der erste Lastanschluss 11 des Leistungshalbleiterbauelements 1 mit dem Transistor 173, z.B. mit einem ersten Lastkontakt des Transistors 173, ebenfalls elektrisch verbunden. Ein anderer Lastkontakt des Transistors 173 kann mit der mindestens einen Steuerelektrode 131 der Leistungszelle 1-1 gekoppelt werden. Zum Beispiel wird die elektrische Kopplung mithilfe einer Zener-Diode 171 und einer Diode 172, die anti-seriell miteinander verbunden sind, umgesetzt, wie in 7 dargestellt.
-
Zum Beispiel variiert das elektrische Potential des Halbleitergebiets 1-11 in Abhängigkeit von einem Betriebszustand der Leistungszelle 1-1. Zum Beispiel hängt das elektrische Potential des Halbleitergebiets von zumindest einem von der in der Leistungszelle 1-11 vorhandenen Temperatur, einer tatsächlichen Stärke des durch die Leistungszelle 1-1 geleiteten Laststroms und einer tatsächlichen Größe einer in der Leistungszelle 1-1 – vorhandenen Spannung ab. Ein solches variierendes elektrisches Potential des Halbleitergebiets 1-11 der Leistungszelle 1-1 kann den Transistor 173 steuern, z.B. kann der Transistor 173 in Abhängigkeit von dem elektrischen Potential des Halbleitergebiets 1-11 ein- oder ausgeschaltet werden. Da einer der Lastkontakte des Transistors 173 gemäß einer Ausführungsform mit der einen oder den mehreren Steuerelektroden 131 der Leistungszelle 1-1 elektrisch verbunden werden kann, kann der Transistor 173 schließlich ein Ausschalten der Leistungszelle 1-1 verursachen. Zum Beispiel kann auf diese Weise die in dem Halbleitergebiet 15 der SOI-Insel aufgenommene Peripherieschaltung 17 eine Schutzfunktionalität, z.B. einen Kurzschlussschutz, z.B. ein automatisches Ausschalten im Fall eines Überstroms oder im Fall einer übermäßigen Temperatur, die in der Leistungszelle 1-1 vorhanden ist, bereitstellen.
-
Die vorstehend vorgestellte Schaltung 17 ist nur eines von vielen Beispielen. Im Prinzip kann eine beliebige Schaltungsfunktionalität in dem Halbleitergebiet 15 der SOI-Insel implementiert werden, wobei die SOI-Insel gemäß dem vorstehend dargestellten Verfahren 2 erzeugt werden kann.
-
Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele eines Leistungshalbleiterbauelements 1, das eine SOI-Insel umfasst, beschrieben. Zum Beispiel wurde die entsprechende SOI-Insel dieser Ausführungsformen gemäß dem vorstehend offenbarten Verfahren 2 erzeugt. Dementsprechend kann das, was vorstehend in Bezug auf das Verfahren 2 angegeben wurde, analog auf die Ausführungsformen des Leistungshalbleiterbauelements 1, das die nachstehend beschriebene SOI-Insel umfasst, angewendet werden.
-
Zum Beispiel umfasst das in 8 dargestellte Leistungshalbleiterbauelement 1 einen Halbleiterkörper 10, der mit einem ersten Lastanschluss 11 und einen zweiten Lastanschluss 12 gekoppelt ist. Der erste Lastanschluss 11 kann ein Source-Anschluss sein und der zweite Lastanschluss 12 kann ein Drain-Anschluss sein. Zum Beispiel ist das Halbleiterbauelement 1 ein IGBT oder ein MOSFET. Der erste Lastanschluss 11 kann eine erste Metallisierung 115 umfassen, die über einer Fläche 10-1 des Halbleiterkörpers 10 angeordnet ist, wobei die erste Metallisierung 115 seitlich durch mindestens eine erste Flanke 1151 begrenzt sein kann.
-
Der Halbleiterkörper 10 kann ein Driftgebiet 100 umfassen, das derart ausgelegt ist, dass es einen Laststrom zwischen den Anschlüssen 11, 12 leitet. Außerdem können mehrere Leistungszellen 11 bereitgestellt werden, wobei jede Leistungszelle 1-1 ein Halbleiterkanalgebiet 102 umfassen kann, das in Kontakt mit dem Driftgebiet 100 angeordnet ist und damit einen pn-Übergang 1020 bildet. Außerdem kann die erste Metallisierung 115 in Kontakt mit dem Kanalgebiet 102 angeordnet werden.
-
Jede Leistungszelle kann auch einen Graben 142 aufweisen, der einen Isolator 169 und eine isolierte Steuerelektrode 131 umfasst, die zum Steuern eines Pfads des Laststroms in dem Kanalgebiet 102 ausgelegt ist, wobei sich der Graben 142 von einer Fläche 10-1 des Halbleiterkörpers 10 entlang der Erstreckungsrichtung Z erstreckt. Der Graben 142 und der Isolator 169, z.B. ein Oxid 169, können so erzeugt werden, wie vorstehend in Bezug auf das Verfahren 2 erläutert.
-
Das Leistungshalbleiterbauelement 1 kann einen Steueranschluss 13 umfassen, der zum Bereitstellen eines Steuersignals an die Steuerelektrode 131 ausgelegt ist. Zum Beispiel ist der Steueranschluss 13 ein Gateanschluss. Der Steueranschluss 13 kann eine zweite Metallisierung 135 umfassen, die über der Fläche 10-1 angeordnet ist, wobei die zweite Metallisierung 135 seitlich durch mindestens eine zweite Flanke 1351 begrenzt ist.
-
Außerdem kann das Leistungshalbleiterbauelement 1 eine SOI-Insel 15, 16 umfassen, die in dem Halbleiterkörper 10 und von jeder der mehreren Leistungszellen 1-1 getrennt angeordnet ist. Die SOI-Insel 15, 16 kann derart erzeugt werden, wie vorstehend in Bezug auf das Verfahren 2 erläutert.
-
Außerdem kann jede von der ersten Flanke 1151 und der zweiten Flanke 1352 in der ersten seitlichen Richtung X die SOI-Insel 15, 16 überlappen. Zum Beispiel ist jede von der ersten Flanke 1151 und der zweiten Flanke 1352 ein geätzter Rand, der z.B. aus einem isotropen oder einem anisotropen Ätzverarbeitungsschritt resultiert. Der erste Lastanschluss 11 und der Steueranschluss 13 können voneinander elektrisch isoliert sein. Dementsprechend kann zwischen den Flanken 1151 und 1352 ein Isolatormaterial, das z.B. Imid umfasst, angeordnet werden. Ein Abstand d zwischen der ersten Flanke 1151 und der zweiten Flanke 1351 beträgt mindestens 25 % der Gesamterstreckung TEX des Halbleitergebiets 15 der SOI-Insel in der ersten seitlichen Richtung X.
-
In Bezug auf eine andere Ausführungsform, die schematisch und als ein Beispiel in 9 dargestellt ist, kann das Leistungshalbleiterbauelement 1 hinsichtlich der Lastanschlüsse 11 und 12 und der Leistungszellen 1-1 auf eine vorstehend unter Bezugnahme auf 8 dargelegte Weise ausgelegt werden. Diese Aspekte sind nicht in 9 dargestellt. Das Leistungshalbleiterbauelement 1 umfasst eine SOI-Insel, die ein Halbleitergebiet 15 und eine Isolationsstruktur 16 aufweist, wobei die Isolationsstruktur 16 durch ein Oxid 169 ausgebildet und derart ausgelegt ist, dass sie das Halbleitergebiet 15 von einem Abschnitt des Halbleiterkörpers 10 des Leistungshalbleiterbauelements 1 trennt. Der Abschnitt des Halbleiterkörpers 10 kann die mehreren Leistungszellen 1-1 umfassen, wie vorstehend beschrieben. Die Isolationsstruktur 16 umfasst mindestens eine Seitenwand 1452, die derart ausgelegt ist, dass sie das Halbleitergebiet 15 seitlich begrenzt, eine Unterseite 161, die derart ausgelegt ist, dass sie das Halbleitergebiet 15 vertikal begrenzt, und eine lokale Vertiefung 165, die mindestens einen Teil eines Übergangs zwischen der Seitenwand 1542 und der Unterseite 161 bildet, wobei sich die lokale Vertiefung 165 im Vergleich mit der Unterseite 161 weiter entlang der Erstreckungsrichtung Z erstreckt. Zum Beispiel bildet die lokale Vertiefung 165 den Teil der Isolationsstruktur 16, der sich am weitesten entlang der Erstreckungsrichtung Z erstreckt. Die lokale Vertiefung 165 kann eine lokale Tiefenzunahme LDI von mindestens 20 nm oder 30 nm oder bis zu 120 nm entlang der Erstreckungsrichtung Z aufweisen. Außerdem ist die lokale Tiefenzunahme LDI auf höchstens 20 nm oder mindestens 30 nm oder bis zu 200 nm entlang einer seitlichen Richtung, die zu der Unterseite 161 der Isolationsstruktur weist, vorhanden.
-
Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen umfassen die Erkenntnis, dass das vorgeschlagene Verfahren zum Herstellen einer SOI-Insel mit einem Verfahren zum Verarbeiten eines Leistungshalbleiterbauelements, z.B. innerhalb eines Verfahrens zum Herstellen eines grabenbasierten IGBT oder eines grabenbasierten MOSFET, aufgenommen werden kann, während der mit der SOI-Insel verbundene zusätzliche Aufwand wesentlich niedrig gehalten wird. Innerhalb der hergestellten SOI-Insel können verschiedene Peripherieschaltungen integriert werden, z.B. für den Zweck des Bereitstellens einer Sensor- und/oder Schutzfunktionalität, wie vorstehend unter Bezugnahme auf das Beispiel von 7 erläutert wurde. Ein Beispiel einer Peripherieschaltung kann mindestens eine von einer Temperaturmessschaltung, einer Übertemperatur-/Überstrom-/Überspannungs-Abschaltschaltung, einer Steuerspannungsverstärkerschaltung oder einer anderen Steuerschaltung oder einer Signalrückkopplungsschaltung umfassen.
-
Zum Beispiel kann das vorgeschlagene Verfahren in einem Prozess zum Herstellen eines von einem Niederspannungs-Leistungshalbleiterbauelement, einem Mittel- oder Hochspannungs-Leistungshalbleiterbauelement, einem IGBT oder einem MOSFET, z.B. einem MOSFET, der eine Kompensationsstruktur (auch als Superübergang bekannt) aufweist, integriert werden. Gemäß einer oder mehreren Ausführungsformen wird das vorgeschlagene Verfahren zum Herstellen einer SOI-Insel in einem Verfahren zum Herstellen eines MPT-IGBT oder eines MPT-MOSFET integriert. Das vorgeschlagene Verfahren kann eine Abwandlung des Venetia-Prozesses bilden.
-
Vorstehend wurden Ausführungsformen, die sich auf Verfahren zum Verarbeiten von Halbleiterbauelementen beziehen, erläutert. Zum Beispiel basieren diese Halbleiterbauelemente auf Silizium (Si). Dementsprechend kann ein einkristallines Halbleitergebiet oder Schicht, z.B. Gebiete 10, 100, 101, 102, 109 und 15 von Ausführungsbeispielen, ein einkristallines Si-Gebiet oder eine einkristalline Si-Schicht sein. In anderen Ausführungsformen können polykristallines oder amorphes Silizium eingesetzt werden.
-
Es versteht sich jedoch, dass Gebiete 10, 100, 101, 102, 109 und 15 aus einem beliebigen Halbleitermaterial gefertigt werden können, das zum Herstellen eines Halbleiterbauelements geeignet ist. Beispiele solcher Materialien umfassen Elementhalbleitermaterialien, wie z.B. Silizium (Si) oder Germanium (Ge), Gruppe IV-Verbindungshalbleitermaterialien, wie z.B. Siliziumkarbid (SiC) oder Siliziumgermanium (SiGe), binäre, ternäre oder quaternäre III-V-Halbleitermaterialien, wie z.B. Galliumnitrid (GaN), Galliumarsenid (GaAs), Galliumphosphid (GaP), Indiumphosphid (InP), Indiumgalliumphosphid (InGaPa), Aluminiumgalliumnitrid (AlGaN), Aluminiumindiumnitrid (AlInN), Indiumgalliumnitrid (InGaN), Aluminiumgalliumindiumnitrid (AlGaInN) oder Indiumgalliumarsenidphosphid (InGaAsP), und binäre oder ternäre II-VI-Halbleitermaterialien, wie z.B. Cadmiumtellurid (CdTe) und Quecksilbercadmiumtellurid (HgCdTe), um nur wenige zu nennen, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Die vorstehend erwähnten Halbleitermaterialien werden auch als „Homoübergangs-Halbleitermaterialien“ bezeichnet. Beim Kombinieren zweier verschiedener Halbleitermaterialien wird ein Heteroübergangs-Halbleitermaterial gebildet. Beispiele für Heteroübergangs-Halbleitermaterialien umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein, Aluminiumgalliumnitrid(AlGaN)-Aluminiumgalliumindiumnitrid (AlGaInN), Indiumgalliumnitrid(InGaN)-Aluminiumgalliumindiumnitrid (AlGaInN), Indiumgalliumnitrid(InGaN)-Galliumnitrid (GaN), Aluminiumgalliumnitrid(AlGaN)-Galliumnitrid (GaN), Indiumgalliumnitrid(InGaN)-Aluminiumgalliumnitrid (AlGaN), Silizium-Siliziumkarbid (SixC1-x) und Silizium-SiGe-Heteroübergangs-Halbleitermaterialien. Für Anwendungen mit Leistungshalbleiterbauelementen werden zurzeit hauptsächlich Si-, SiC-, GaAs- und GaN-Materialien verwendet.
-
Begriffe, die räumliche Relativität bezeichnen, wie z.B. „unten“, „unterhalb“, „unterer“, „oben“, „oberer“ und dergleichen werden zur Erleichterung der Beschreibung verwendet, um die Anordnung eines Elements im Verhältnis zu einem zweiten Element zu erläutern. Diese Begriffe sollen zusätzlich zu Ausrichtungen, die von jenen, die in den Figuren veranschaulicht sind, verschiedenen sind, verschiedene Ausrichtungen des jeweiligen Bauelements mit einschließen. Außerdem werden Begriffe, wie „erster“, „zweiter“ und dergleichen auch zum Beschreiben verschiedener Elemente, Bereiche, Abschnitte usw. verwendet und sollen ebenfalls nicht einschränkend sein. Gleiche Begriffe beziehen sich in der gesamten Beschreibung auf gleiche Elemente.
-
Wie hier verwendet, sind die Begriffe „haben“, „enthalten“, „umfassen“, „einschließen“, „aufweisen“ und dergleichen offene Begriffe, die das Vorhandensein von genannten Elementen oder Merkmalen anzeigen, aber zusätzliche Elemente oder Merkmale nicht ausschließen. Die Artikel „ein“ und „der“/„die“/„das“ sollen sowohl Pluralformen als auch Singularformen umfassen, sofern nicht eindeutig anders vom Kontext angegeben.
-
Unter Berücksichtigung der vorstehenden Abwandlungen und Anwendungen versteht es sich, dass die vorliegende Erfindung weder durch die vorstehende Beschreibung beschränkt ist, noch ist sie durch die beigefügten Zeichnungen beschränkt. Stattdessen ist die vorliegende Erfindung lediglich durch die folgenden Ansprüche und ihre legalen Äquivalente beschränkt.