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Die Erfindung betrifft eine Markierungshilfe zur Vorbereitung eines Ablängvorgangs, insbesondere eines Ablängvorgangs an einem Baumstamm.
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Bei verschiedensten unterschiedlichen Arbeiten ist von einem Gegenstand (Werkstück o. ä.) ein Stück bestimmter Länge abzuschneiden, abzusägen bzw. anderweitig abzutrennen. Dieser Vorgang, der als "Ablängen" bezeichnet wird, kann unterschiedlichste Gegenstände betreffen, bspw. Rohre, Balken, Träger oder auch Baumstämme, um nur einige Beispiele zu nennen. Das zum Ablängen eingesetzte Werkzeug bestimmt sich im Wesentlichen nach der Art des zu bearbeitenden Gegenstandes. In jedem Fall ist es für einen exaktes Ablängen notwendig, eine Ablängposition, also diejenige Position, an der abgelängt wird, im Voraus zu bestimmen und normalerweise auch zu markieren. Dies kann unter Umständen durch Anreißen oder auch durch eine farbliche Markierung erfolgen. Um diesen Vorgang zu erleichtern, sind im Stand der Technik Hilfsmittel bekannt, die als Ablängstäbe, Ablänghilfen oder Ähnliches bezeichnet werden. Hierbei ist normalerweise an einer Art Stab oder Schiene an einem Ende ein Anschlag befestigt, der am Ende des abzulängenden Gegenstands (bspw. eines Baumstamms) angelegt wird, und am gegenüberliegenden Ende eine Vorrichtung zum Markieren, bspw. eine Anreißnadel oder auch eine Farbsprühdose.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein einfaches und flexibles Markieren von Ablängpositionen zu ermöglichen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Markierungshilfe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch die Erfindung wird eine Markierungshilfe zur Vorbereitung eines Ablängvorgangs zur Verfügung gestellt. Dies bedeutet, dass die Markierungshilfe dazu vorgesehen ist, zum Markieren einer vorgesehenen Ablängposition verwendet zu werden. Grundsätzlich kann dies im Zusammenhang mit dem Ablängen unterschiedlichster Gegenstände erfolgen; insbesondere ist die Markierungshilfe zur Vorbereitung des Ablängens von Baumstämmen vorgesehen.
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Die Markierungshilfe umfasst ein langgestrecktes Abstandselement, einen am Abstandselement angeordneten Anschlag sowie eine am Abstandselement angeordnete Halterung für eine Markiervorrichtung. Das Abstandselement dient hierbei im Wesentlichen dazu, den Anschlag und die Halterung zu verbinden und in einem bestimmten Abstand zueinander zu halten. Es kann z.B. stabartig, rohrartig oder schienenartig ausgebildet sein und ist typischerweise wenigstens überwiegend gerade. Insbesondere kann es starr ausgebildet sein, so dass es sich unter dem Eigengewicht der Markierungshilfe und den bei der Handhabung auftretenden Kräften nicht oder nur unwesentlich verformt. Es kann zu diesem Zweck bspw. aus Metall, Kunststoff (z.B. faserverstärktem Kunststoff) oder Holz bestehen. Der Anschlag dient, wie im Stand der Technik bekannt, dazu, an einem Ende des abzulängenden Gegenstandes angelegt zu werden und somit die Position der Markierungshilfe zu definieren. Typischerweise ragt ein solcher Anschlag ungefähr rechtwinklig vom Abstandselement ab. Er kann grundsätzlich aus den gleichen Materialien gefertigt sein wie das Abstandselement. Um seine Funktion zu erfüllen, muss der Anschlag selbstverständlich in sich starr ausgebildet sein. Die Halterung dient dazu, eine Markiervorrichtung aufzunehmen und normalerweise zumindest teilweise zu arretieren. Die Markiervorrichtung wird dazu genutzt, eine vorgesehene Ablängposition zu markieren, was normalerweise farblich erfolgt. D.h., es ist normalerweise vorgesehen, eine Markiervorrichtung in die Halterung einzusetzen, die dazu eingerichtet ist, Farbe abzugeben.
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Erfindungsgemäß ist hierbei vorgesehen, dass ein Abstand zwischen dem Anschlag und der Halterung veränderbar ist. Die Länge des Stücks, das dann zum Ablängen mit der Markiervorrichtung markiert wird, wird durch den Abstand zwischen dem Anschlag und der Halterung bestimmt. Durch die erfindungsgemäße Markierungshilfe ist es somit möglich, Stücke unterschiedlicher Länge zu markieren, wobei durch die an sich bekannte Kombination von Anschlag und Markiervorrichtung schnell, zuverlässig und wiederholbar eine definierte Länge markiert werden kann. Die Handhabung der Markierungshilfe ist einfach und intuitiv.
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Der genannte Abstand kann in unterschiedlicher Weise verändert werden. So könnte prinzipiell das Abstandselement selber in Form oder Länge derart veränderbar sein, dass sich der Abstand zwischen Anschlag und Halterung ändert. Des Weiteren wäre denkbar, dass die Halterung selbst in verschiedenen Positionen angeordnet werden kann, womit sich der Abstand zum Anschlag ändern würde. Bevorzugt ist allerdings, dass der Anschlag in einer Mehrzahl von Positionen am Abstandselement positionierbar ist. Dies ist insofern vorteilhaft, als der Anschlag normalerweise strukturell einfach ausgestaltet sein kann, so dass Positionsveränderung desselben oftmals leichter realisierbar sind als bspw. Positionsveränderung der Halterung, insbesondere wenn in dieser die Markiervorrichtung aufgenommen ist. Bevorzugt besteht in den genannten Position jeweils einen Formschluss zwischen Anschlag und Abstandselement.
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In einer Ausgestaltung umfasst das Abstandselement eine starre Schiene, an der der Anschlag positionierbar ist. Auch hier ist wiederum bevorzugt, dass ein Formschluss zwischen Anschlag und Abstandselement herstellbar ist bzw. besteht. Der Anschlag kann hierbei zumindest teilweise die Schiene umgreifen oder aber er kann z.B. in ein hinterschnittenes Profil der Schiene eingreifen.
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Zwar ist es prinzipiell denkbar, dass zusätzlich auch die Halterung unterschiedlich am Abstandselement positionierbar ist. Aus Gründen der konstruktiven Einfachheit ist es allerdings bevorzugt, dass die Halterung in wenigstens einem Punkt ortsfest am Abstandselement angeordnet ist. Dies schließt die Möglichkeit ein, dass z.B. Teile der Halterung gegenüber dem genannten Punkt beweglich sind oder dass bspw. die Halterung um eine durch den Punkt verlaufende Achse schwenkbar ist.
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Vorteilhaft ist der Anschlag entlang eines Verschiebungsweges verschiebbar am Abstandselement angeordnet. Dies ermöglicht, die Position des Anschlags kontinuierlich zu variieren. Gleichzeitig impliziert verschiebbar in diesem Zusammenhang, dass während des Verschiebens ein formschlüssiger Eingriff zwischen Anschlag und Abstandselement bestehen bleibt, sich also der Anschlag nicht vollständig vom Abstandselement löst und somit auch nicht verloren gehen kann. Diese Ausgestaltung kann insbesondere dann gegeben sein, wenn, wie oben geschildert, das Abstandselement eine starre Schiene umfasst, mit der der Anschlag in Eingriff steht.
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Bevorzugt umfasst die Markierungshilfe eine Arretierung, durch die der Anschlag in wenigstens einer Position arretierbar ist. Die Arretierung kann hierbei mittels Formschluss und/oder Kraftschluss vorgenommen werden. Bspw. kann eine Arretierungsschraube vorgesehen sein, die in eine durchgehende Bohrung mit Innengewinde innerhalb des Anschlags geschraubt ist und je nach Stellung einen Reibschluss mit dem Abstandselement herstellt. Alternativ könnte die Arretierung auch bspw. einen Rastmechanismus, einen Sicherungsstift oder Anderes umfassen. Ist der Anschlag in einer abzählbaren Anzahl von Positionen positionierbar, so ist es selbstverständlich bevorzugt, dass er in jeder dieser Positionen arretierbar ist.
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Falls der Anschlag wie oben geschildert am Abstandselement verschiebbar angeordnet ist, ist es bevorzugt, dass der Anschlag in jeder beliebigen Position entlang des Verschiebungsweges arretierbar ist. Hierdurch können innerhalb des Verschiebungsweges beliebige Positionen, die beliebigen Längen auf dem abzulängenden Gegenstand entsprechen, eingestellt und durch die Arretierung gesichert werden, so dass während des eigentlichen Markiervorgangs keinerlei ungewollte Positionsveränderungen mehr zu befürchten sind. Eine solche positionsunabhängige Arretierbarkeit kann bspw. durch eine oben geschilderte Arretierungsschraube gegeben sein. In diesem Zusammenhang wird eine Arretierbarkeit auch dann als Arretierbarkeit "in jeder beliebigen Position" angesehen, wenn die Position in sehr kleinen Schritten einstellbar ist, die bspw. jeweils weniger als einem Hundertstel oder einem Tausendstel des gesamten Verschiebungsweges entsprechen.
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Ein effizientes Arbeiten kann weiterhin dadurch erleichtert werden, dass das Abstandselement eine Skala zum Ablesen eines Abstands zwischen dem Anschlag und der Halterung aufweist. Eine solche Skala kann bspw. auf das Abstandselement aufgedruckt, aufgeklebt oder eingeprägt sein, wobei am Anschlag eine Art Positionszeiger (der im einfachsten Fall durch eine Kante des Anschlags über der Skala gebildet sein kann) mit der Skala zusammenwirkt, um einen bestimmten Skalenwert zu anzuzeigen. Die Skala und der Positionszeiger sind hierbei selbstverständlich bevorzugt so eingerichtet, dass der abzulesende Skalenwert direkt dem Abstand zwischen dem Anschlag und einer Markierung bei eingesetzter Markiervorrichtung entspricht.
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Die Halterung dient bevorzugt dazu, die Markiervorrichtung nicht nur aufzunehmen, sondern auch zu befestigen. Dies kann unterschiedlicher Weise erfolgen, durch verschiedenste, im Stand der Technik bekannte Verbindung, insbesondere kraftschlüssige und/oder Form schlüssige Verbindung. Bevorzugt umfasst die Halterung eine Klemmvorrichtung. Diese Klemmvorrichtungen dient selbstverständlich dazu, die Markiervorrichtung über einen Reibschluss in ihrer Position zu sichern.
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Wie bereits oben erwähnt, kann die Markierungshilfe insbesondere dazu eingerichtet sein, Farbe abzugeben. Es könnte sich somit um einen Farbstift, ein Stück Kreide oder Ähnliches handeln. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Halterung zum Aufnehmen einer Farbsprühdose ausgebildet. Die Halterung kann hierbei ringförmig, insbesondere als Spannring, den normalerweise zylindrischen Körper der Dose umgreifen. Der Spannring kann an einem Ende fest mit dem Abstandselement verbunden sein, während am anderen Ende bspw. einen Flanschabschnitt ausgebildet sein kann, der über eine Flügelschraube gegen das Abstandselement gezogen werden kann, wodurch sich der Spannring zusammenzieht und die Dose festgeklemmt.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung lassen sich dem nachfolgenden Beschreibungsteil entnehmen, in dem ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Hilfe der Zeichnung näher erläutert wird. Hierbei zeigt:
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1: eine erste Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Markierungshilfe;
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2: eine zweite Seitenansicht der Markierungshilfe aus 1; sowie
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3: eine dritte Seitenansicht der Markierungshilfe aus 1 mit einer Farbsprühdose sowie einem Baumstamm.
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1 und 2 zeigen eine erfindungsgemäße Markierungshilfe 1 in zwei Seitenansichten. Die Markierungshilfe 1 umfasst eine als Abstandselement dienende Metallschiene 2, an der ein Anschlag 3, ebenfalls aus Metall, angeordnet ist. Die Metallschiene 2 durchgreift eine (in den Figuren nicht sichtbare) Öffnung des Anschlags 3, wodurch ein Formschluss zwischen den beiden Elementen 2, 3 hergestellt ist. An einer Seite des Anschlags 3 ist eine erste Flügelschraube 4 angeordnet, die eine durchgehende Bohrung mit Innengewinde durchgreift. Beim Hineindrehen der Flügelschraube 4 wird ihre Spitze gegen die Metallschiene 2 gedrückt, so dass einen Reibschluss entsteht, der den Anschlag 3 gegenüber der Metallschiene 2 arretiert. Wird die Flügelschraube 4 gelöst, so ist der Anschlag 3 aufgrund des Formschlusses entlang der Metallschiene 2 verschiebbar.
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Endseitig weist die Metallschiene 2 eine Halterung 5 für eine Farbsprühdose 20 auf. Die Halterung 5 wird im Wesentlichen durch einen metallischen Spannring 6 gebildet, an dessen Enden zwei Flansche 6.1, 6.2 ausgebildet sind. Während ein erster Flansch 6.1 an der Metallschiene 2 festgeschweißt ist, liegt ein zweiter Flansch 6.2 lose angrenzend an der Metallschiene 2. Der zweite Flansch 6.2 weist eine gewindelose Bohrung auf, die mit einer Gewindebohrung des dahinterliegenden Teils der Metallschiene 2 fluchtet. In die Gewindebohrung greift eine zweite Flügelschraube 7 ein. Wird die Flügelschraube 7 gelöst, öffnet sich der Spannring 6 etwas, so dass eine Farbsprühdose 20 eingesetzt werden kann. Wird die Flügelschraube 7 angezogen, so zieht sich der Spannring 6 zusammen, wodurch die Farbsprühdose 20 eingeklemmt wird. Dieser Zustand ist in 3 dargestellt, der den Einsatz der Markierungshilfe 1 zum Markieren eines Baumstamms 30 zeigt.
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Wie bereits dargelegt, ist der Anschlag 3 entlang der Metallschiene 2 verschiebbar und in einer beliebigen Position arretierbar, so dass ein Abstand zwischen dem Anschlag 3 und der Halterung 5 (innerhalb gewisser Grenzen) beliebig variiert werden kann. Es ist somit möglich, diesen Abstand auf einen gewünschtes Maß einzustellen und danach mit der dargestellten Markierungshilfe 1 in einfacher Weise eine gewünschte Ablängposition an einem Baumstamm 30 farblich zu markieren, wie in 3 angedeutet ist. Hierzu wird der Anschlag 3 am Ende des Baumstamms 30 angelegt und die Farbsprühdose 20 ausgelöst, wodurch sich die gewünschte Farbmarkierung ergibt. Um die Wahl des gewünschten Abstandes zu erleichtern, ist auf der Metallschiene 2 eine Längenskala 8 aufgeklebt, die mit einer Kante 3.1 des Anschlags derart zusammenwirkt, das dort der Abstand zwischen Anschlag 3 und Farbmarkierung bei eingesetzter Farbsprühdose 20 direkt abgelesen werden kann. Somit ist die Wahl und Einstellung des richtigen Abstandes einfach und intuitiv.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Markierhilfe
- 2
- Metallschiene
- 3
- Anschlag
- 3.1
- Kante
- 4, 7
- Flügelschraube
- 5
- Halterung
- 6
- Spannring
- 6.1. 6.2
- Flansch
- 8
- Längenskala
- 20
- Farbsprühdose
- 30
- Baumstamm