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Die Erfindung betrifft eine Halterung für das Kennzeichen eines Fahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Während früher die amtlichen Kennzeichen von Kraftfahrzeugen unmittelbar mit deren Karosserie, in der Regel durch Schrauben, verbunden worden sind, ist man zwischenzeitlich dazu übergegangen, diese amtlichen Kennzeichen in Halterungen anzubringen, welche ihrerseits mit dem Kraftfahrzeug verbunden sind. Dies hat der Vorteil, dass die Kennzeichen schnell und einfach und ohne Beschädigung der lackierten Karosserieoberfläche des Kraftfahrzeugs gewechselt werden können.
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Auf dem Markt sind verschiedene Arten von Kraftfahrzeug-Kennzeichenhalterungen vorhanden. Einerseits gibt es aufwendige Halterungen, die über einen abklappbaren Rahmen verfügen, welcher herausgeklappt werden kann, worauf das Kennzeichen eingebracht und der Rahmen geschlossen wird. Es sind jedoch auch einfachere Modelle bekannt, die eine Rückseite aufweisen, sowie einen das Kennzeichen mindestens oben und unten überlappenden und damit sichernden Rahmen. Entlang des unteren Rahmenteils wird die untere Längsseite des Kennzeichens in eine hierfür vorgesehene Nut der Halterung eingeschoben und die obere Seite des Kennzeichens angedrückt. Die obere Seite des Kennzeichens wird sodann durch Betätigung eines Klippverschlusses in der Halterung fixiert. Dieser Klippverschluss ist üblicherweise und aus Symmetriegründen in der Mitte der Oberseite der Halterung angeordnet.
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Die
DE 20 2011 108 841 U1 zeigt, ausgehend von dem genannten Stand der Technik, eine Halterung für das Kennzeichen eines Kraftfahrzeugs, wobei der Klippverschluss in einem Bereich zwischen dem linken Rand des Rahmens und seiner Mitte angeordnet ist und ein weiterer Klippverschluss in einem Bereich zwischen dem rechten Rand des Rahmens und seiner Mitte angeordnet ist.
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Die
DE 298 17 692 U1 zeigt eine Halterung für das Kennzeichen eines Fahrzeugs mit einem mit dem Fahrzeug verbindbaren Rahmen, in welchem das Kennzeichen lösbar befestigbar ist, wobei eine erste Seite des Rahmens einen Vorsprung zur Aufnahme einer ersten Seite des Kennzeichens aufweist und eine zweite, gegenüberliegende Seite des Rahmens eine Fixiervorrichtung für die zweite, gegenüberliegende Seite des Kennzeichens aufweist, welche eine Feder aufweist, die in Richtung der ersten Seite des Rahmens eine Kraft ausübt und bogenförmig ausgebildet ist. Die Betätigung dieser Feder zur Entnahme des Kennzeichens aus der Halterung ist jedoch umständlich und auch nach eigenem Vortrag in der Beschreibung dieses Schutzrechts mit großem Kraftaufwand verbunden.
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Die
DE 43 39 657 C1 zeigt eine Vorrichtung zur Aufnahme eines Tafelelements mit einer bogenförmig ausgebildeten Feder, welche eine Kraft auf das eingelegte Kennzeichen ausüben kann.
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Die genannten Halterungen können demnach ein- oder mehrteilig ausgebildet sein, wobei Klippverschlüsse oft neben dem eigentlichen Rahmen eigene Bauteile aus einem anderen Werkstoff sind. Daneben eignen sich die Halterungen nur schlecht für sehr kleine Kennzeichen, wie sie beispielsweise in Deutschland bei Mopeds oder Krankenfahrstühlen als sogenannte Versicherungskennzeichen Verwendung finden. Außerdem ist – unabhängig von der Größe des Kennzeichens – das Wechseln des Kennzeichens kompliziert und erfordert Fachkenntnisse.
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Es besteht daher die Aufgabe, eine Halterung für das Kennzeichen eines Fahrzeugs so weiterzubilden, dass eine schnelle und einfache Betätigung auch für Personen möglich ist, die über keine Fachkenntnisse verfügen.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen:
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1 eine Ansicht des Rahmens einer erfindungsgemäßen Halterung von vorn;
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2 eine Ansicht des in 1 dargestellten Rahmens von hinten;
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3 der in den 1 und 2 dargestellte Rahmen mit einem eingelegten Kennzeichen und einer Blende, von vorn;
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4 die in 3 dargestellte Blende in folgenden Darstellungen
- (a) von vorn,
- (b) von der Seite,
- (c) von hinten,
- (d) von der der Ansicht (b) gegenüberliegenden Seite,
- (e) im Schnitt B-B aus Ansicht (c);
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5 eine Darstellung wie 3, jedoch ohne Blende;
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6 einen Schnitt durch die Ansicht aus 5 bei
- a) unbetätigtem Entriegelungsknopf und fixiertem Kennzeichen,
- b) betätigtem Entriegelungsknopf und herausgedrücktem Kennzeichen,
- c) betätigtem Entriegelungsknopf und nicht fixiertem Kennzeichen.
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Der in den 1 bis 3 dargestellte Rahmen 2 für die erfindungsgemäße Halterung besteht aus Kunststoff, z.B. Polypropylen, Polystyrol oder einem ABS-Kunststoff und ist vorzugsweise im Spritzgussverfahren einstückig hergestellt. Der Rahmen 2 weist eine erste Seite 3 auf, welche in der 1 die Oberseite ist, sowie eine zweite, dieser ersten Seite gegenüberliegende Seite 6, welche in der 1 die Unterseite ist. Die Rückplatte des Rahmens 2 ist, wie in der Figur dargestellt, mit zahlreichen Öffnungen bzw. Lochungen versehen, die bereits spritzgusstechnisch in den Rahmen 2 eingebracht wurden und nicht näher bezeichnet sind. Diese Öffnungen bzw. Löcher können rund, länglich oder rechteckig sein, wobei in dem Ausführungsbeispiel alle Varianten dargestellt sind. Sie dienen der Befestigung des Rahmens 2 an einem Kraftfahrzeug mit Hilfe von Schraub- oder Nietverbindungen. Die Rückseite des Rahmens 2 weist außerdem zwei nach vorn herausragende Federn 16 auf, welche bei eingelegtem Kennzeichen einen Druck auf die Rückseite des Kennzeichens ausüben, wie es in 6 dargestellt ist, wodurch ein Wackeln oder Vibrieren des Kennzeichens vermieden wird.
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Im Bereich seiner ersten Seite 3, also der Oberseite, weist der Rahmen 2 einen Vorsprung 4 zum Darunterschieben bzw. zur Aufnahme einer ersten, oberen Seite 5 des Kennzeichens 1 auf. An der linken und rechten Seite des Rahmens 2, welche die erste Seite 3 mit der zweiten Seite 6 verbinden, wird das Kennzeichen 1 nicht unter einen Vorsprung geschoben, sondern nur eingelegt und durch die Seitenwände des Rahmens 2 lateral fixiert.
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Im Bereich seiner zweiten Seite 6 weist der Rahmen 2 eine Fixiervorrichtung 7 für die zweite Seite 8 des Kennzeichens 1 auf. Diese Fixiervorrichtung 7 weist eine Feder 9 auf, welche als eine Art Blattfeder ausgebildet ist und welche sich in etwa parallel zu der zweiten Seite 6 des Rahmens 2 zwischen zwei freien Enden der unteren Seitenwand des Rahmens 2 erstreckt. Die Feder 9 ist so angeordnet, dass sie bei eingelegtem Kennzeichen 1 an der zweiten, unteren Seite 8 des Kennzeichens 1 anliegt, und zwar unter einer gewissen, durch den Druck des Kennzeichens 1 hervorgerufenen Vorspannung. Somit übt die Feder 9 bei eingelegtem Kennzeichen 1 eine Kraft in Richtung der ersten Seite 3 des Rahmens 2 auf das Kennzeichen 1 aus.
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Die Feder 9 ist kreisbogenförmig ausgebildet, kann jedoch auch bogenförmig ausgebildet sein, ohne dass sie einen Kreisbogen bilden muss.
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In der Mitte der Feder 9 befindet sich eine Nase 10, welche das eingelegte Kennzeichen 1 übergreift und niederhält und es so vor dem Herausrutschen sichert.
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An der dem Kennzeichen 1 gegenüberliegenden Seite der Feder 9 ist an die Feder 9 ein Entriegelungsknopf 11 angespritzt, bei dessen Betätigung in Richtung auf die Ebene des Rahmens 2 sich die Feder 9 zwischen ihren Befestigungspunkten mit dem Rahmen 2 verwindet, von dem Kennzeichen 1 wegbewegt wird, wobei gleichzeitig die Nase 10 die zweite Seite 8 des Kennzeichens freigibt, so dass dieses aus dem Rahmen herausgenommen werden kann.
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Der Rahmen 2 ist im Bereich seiner zweiten Seite 6 über die Fläche des aufzunehmenden Kennzeichens 1 hinaus verlängert und weist im Bereich dieser Verlängerung eine Kopplungsvorrichtung 13 für eine darin einzusetzende Blende 12 auf. Diese Kopplungsvorrichtung 13 besteht aus rechteckigen Löchern in dem verlängerten Bereich des Rahmens 2 im Bereich dessen zweiter Seite 6. Die Blende, welche im einzelnen unter Bezugnahme auf 4 beschrieben wird, weist an ihrer Rückseite mindestens zwei Paare beabstandeter, hervorstehender und mit Widerhaken versehener elastischer Stege 14 auf, welche in die Kopplungsvorrichtung 13 eingesetzt und eingeklippt werden können. Auf diese Weise ist der untere Bereich des Halters 2 im Bereich der zweiten Seite 6, welcher die Fixiervorrichtung 7 aufweist, mit der Blende 12 abgedeckt.
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Die Blende wird unter Bezugnahme auf 4 näher beschrieben. Es handelt sich ebenfalls um ein einstückig, vorzugsweise im Spritzgussverfahren gefertigtes Bauteil von etwa rechteckiger Grundform, wie der Ansicht a zu entnehmen ist, wobei die Blende 12 im Bereich ihrer Oberseite (bezogen auf die Anbringung an dem Rahmen 2) eine längliche Ausnehmung 15 aufweist. Die Oberkante der Blende 12 verläuft also nicht parallel zu ihrer Unterkante, sondern weist im Bereich ihrer Mitte die Ausnehmung 15 auf, welche sich über etwa ein Drittel der Breite der Blende 12 erstreckt.
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An ihrer Unterseite, dargestellt in den Ansichten b und d in 4 weist die Blende 12 die bereits oben beschriebenen beiden Paare elastischer Stege 14 mit daran angeordneten Widerhaken auf, welche geeignet sind, die Blende 12 in die Kopplungsvorrichtung 13 an dem Halter 2 einzuklippen, so dass diese zwar fest, jedoch lösbar, daran befestigbar ist. Die genaue Ausgestaltung dieser elastischen Stege 14 ist besonders gut in dem Schnitt e dargestellt.
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Die Bedeutung der Ausnehmung 15 erschließt sich aus 3. Üblicherweise weist ein Kfz-Versicherungskennzeichen, wie es bei Mofas, Mopeds oder Krankenfahrstühlen eingesetzt wird, an der Mitte seiner Unterseite die Jahreszahl der Herausgabe mit dem Zusatz GDV (Gesellschaft deutscher Versicherer) auf, im dargestellten Ausführungsbeispiel „GDV 2016“. Durch die Ausnehmung 15 wird es ermöglicht, dass diese Kennung auch bei aufgesetzter Blende 12 deutlich sichtbar ist, während gleichzeitig der untere Rand des Kennzeichens 1 durch die Blende 12 vollständig überdeckt wird.
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Die Funktionsweise der Fixiervorrichtung 7 für das Kennzeichen ist in den 5 und 6 dargestellt, wobei 5 die Situation des Halters mit eingelegtem Kennzeichen 1, jedoch ohne Blende 12, zeigt und 6 drei Schnittansichten entlang der strichpunktierten Linie aus 5.
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6a zeigt das eingelegte Kennzeichen 1 mit unbetätigtem Entriegelungsknopf 11. Hier übergreift die Nase 10 an der Feder 9 die zweite Seite 8 des Kennzeichens 1 und fixiert dieses.
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In der Ansicht in 6b ist der Entriegelungsknopf 11 gedrückt, die Feder 9 verwunden und die Nase 10 von der zweiten Seite 8 des Kennzeichens 1 abgezogen, wodurch das Kennzeichen 1 aufgrund der Wirkung der Federn 16 aus dem Halter 2 herausgedrückt wird und entnommen werden kann.
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In der Darstellung gemäß 6c ist der Entriegelungsknopf 11 wieder losgelassen und die Feder 9 und die Nase 10 in ihrer Ursprungsposition, jedoch bei nicht mehr fixiertem Kennzeichen. In dieser Position kann das Kennzeichen 1 also entnommen werden.
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Zum Einfügen des Kennzeichens 1 in die erfindungsgemäße Halterung wird das Kennzeichen 1 zunächst im Bereich seiner ersten, oberen Seite 5 unter den Vorsprung 4 des Halters 2 geschoben und sodann im Bereich seiner zweiten, unteren Seite 8 unter die Nase 10 der Feder 9 gedrückt, wobei zur Erleichterung gleichzeitig der Entriegelungsknopf 11 gedrückt werden und anschließend wieder losgelassen werden kann, so dass die Nase 10 die untere Seite 8 des Kennzeichens 1 übergreift und die Feder 9 Druck auf das Kennzeichen 1 in Richtung der ersten Seite 3 des Rahmens 2 ausübt. Anschließend wird die Blende 12 in die Öffnungen 13 eingeklippt. Das Herausnehmen des Kennzeichens erfolgt in umgekehrten Reihenfolge.
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In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform kann die Halterung bzw. der Rahmen mehrere Fixiervorrichtungen 7 aufweisen. Diese wäre insbesondere dann der Fall, wenn das Kennzeichen 1 kein Versicherungskennzeichen ist, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel, sondern ein längliches, übliches Kfz-Kennzeichen, dessen Breite somit wesentlich größer ist als dessen Höhe. In diesem Falle können eine oder mehrere Fixiervorrichtungen 7, welche nebeneinander angeordnet sind und die untere Seite 8 des Kennzeichens 1 an mehreren Stellen sichern, vorgesehen sein.