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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rohrfräsmaschine zum Trennen und/oder Ablängen eines Rohrs, insbesondere einer Öl- oder Gaspipeline, und ein System zum Trennen und/oder Ablängen eines Rohrs.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Im Stand der Technik sind Rohrfräsmaschinen zum Ablängen bzw. Trennen bereits verlegter Rohre, beispielsweise Rohre einer Pipeline bekannt.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die Rohrfräsmaschinen des Stands der Technik können durch zerlegbare Gliederketten an das zu trennende Rohr aufgespannt werden. Vorteilhaft dabei wäre, falls die Kraftapplikation auf einen Kettenabschnitt bzw. ein Band erfolgt, das auf dem Rohr aufliegt bzw. das zumindest benachbart zu einem Aufliegeort ist. Es ergäbe sich eine stabilere Aufspannung der Rohrfräsmaschine. Hierdurch würde ein korrekter Geradeauslauf der Rohrfräsmaschine sichergestellt werden. Insbesondere ergäben sich saubere, gerade Schnitte, die eine Weiterverarbeitung gewährleisten würden.
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Eine Aufgabe ist daher, eine Rohrfräsmaschine derart zur Verfügung zu stellen, dass der Kettenabschnitt auf den eine Kraft einwirkt, an dem Rohr anliegt.
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Als erste Ausführungsform der Erfindung wird eine Rohrfräsmaschine zum Trennen und/oder Ablängen eines Rohrs, insbesondere einer Öl- oder Gaspipeline, zur Verfügung gestellt, umfassend: ein erstes Mittel zur Erzeugung einer Vorschubkraft und ein zweites Mittel, wobei das zweite Mittel um das Rohr angeordnet ist, wobei das erste Mittel zur Erzeugung einer Vorschubkraft in das zweite Mittel eingreift oder aufsetzt, wobei die Vorschubkraft an einer Stelle in das zweite Mittels eingeleitet wird, die an dem Rohr aufliegt oder benachbart ist zu einer Stelle, die am Rohr aufliegt, und/oder wobei das erste Mittel durch das zweite Mittel geführt wird.
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Vorteilhafterweise wird eine Kombination zweier Mittel derart gewählt, dass eine Kraftaufbringung durch ein Mittel auf ein zweites Mittel derart erfolgt, dass sich eine hohe Haftreibung der Rohrfräsmaschine mit dem zu bearbeitenden Rohr ergibt oder wobei das eine Mittel eine Zwangsführung des zweiten Mittels ergibt.
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Als zweite Ausführungsform der Erfindung wird ein System zum Trennen und/oder Ablängen eines Rohrs, insbesondere einer Öl- oder Gaspipeline, zur Verfügung gestellt, umfassend: eine Rohrfräsmaschine nach Anspruch 6 und ein Band oder eine Führungskette, wobei das Band oder die Führungskette an dem Rohr befestigt ist, wobei das Band oder die Führungskette zur Führung der Rolle oder des Kettenrads dient.
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Beispielhafte Ausführungsformen werden in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung wird eine Rohrfräsmaschine zur Verfügung gestellt, wobei das erste Mittel eine Rolle oder ein Kettenrad ist.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird eine Rohrfräsmaschine zur Verfügung gestellt, wobei das zweite Mittel ein Band oder eine Laschenkette oder eine Führungskette ist.
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Durch die Verwendung einer Rolle und eines Bands kann eine Anordnung derart ausgebildet werden, dass die Rolle auf dem Band abläuft bzw. das Band zur Führung der Rolle genutzt werden kann. Hierzu wird durch das Band eine Nut oder eine Kante gebildet, in der bzw. entlang dieser die Rolle laufen kann. Die Bewegungsfreiheit wird damit entlang der Längsachse des zu bearbeitenden Rohrs eingeschränkt, sodass ein Geradeauslauf der Rohrfräsmaschine erreicht wird. Alternativ kann ein Kettenrad in einer Führungskette abrollen, wodurch ebenfalls eine Bewegung der Rohrfräsmaschine entlang der Längsachse des Rohrs ausgeschlossen wird. Wird zudem das Band bzw. die Führungskette mehrfach ausgebildet, wird die Haftreibung erhöht. Hierdurch kann ein Rutschen des Bands bzw. der Führungskette entlang der Längsachse des Rohrs ausgeschlossen werden.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird eine Rohrfräsmaschine zur Verfügung gestellt, wobei das zweite Mittel 2-fach, 3-fach, 4-fach, 5-fach oder beliebig oft ausgeführt ist.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung wird eine Rohrfräsmaschine zur Verfügung gestellt, wobei das zweite Mittel innerhalb der Rohrfräsmaschine umgelenkt wird.
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Eine Umlenkung des Bands bzw. der Führungskette führt dazu, dass die Rolle bzw. das Kettenrad, das Band oder die Führungskette auf das Rohr aufpresst wird. Hierdurch ergibt sich eine hohe Haftreibung zwischen der Rohrfräsmaschine und dem Rohr. In einer alternativen Ausführungsform wird die Umlenkung außerhalb der Rohrfräsmaschine vorgenommen.
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In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform wird eine Rohrfräsmaschine zur Verfügung gestellt, wobei die Rohrfräsmaschine einen Ausleger oder einen Führungsschlitten zur benachbarten Anordnung des ersten Mittels an dem Rohr aufweist.
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Der Führungsschlitten kann derart lang ausgebildet sein, dass die Rolle bzw. das Kettenrad das Band oder die Führungskette auf das Rohr aufpresst.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird ein System zur Verfügung gestellt, wobei das System 2, 3, 4, 5 oder beliebig viele Bänder oder Führungsketten umfasst, wobei die Rolle oder das Kettenrad zwischen zwei Bändern oder zwei Führungsketten geführt wird oder wobei ein erstes Band oder eine erste Führungskette eine erste Rolle oder ein erstes Kettenrad führt und ein zweites Band oder eine zweite Führungskette eine zweite Rolle oder ein zweites Kettenrad führt.
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Als eine Idee der Erfindung kann angesehen werden, eine Vorrichtung derart zur Verfügung zu stellen, dass ein exakter Geradeauslauf der Fräsmaschine sichergestellt wird. Vorteilhafterweise wird hierzu ein Mittel zum Führen der Rohrfräsmaschine vorgesehen. Das Mittel kann insbesondere darin bestehen, eine Änderung der Kettenführung vorzunehmen, einen weiteren Führungsschlitten anzuordnen, Spannbänder an dem zu schneidenden Rohr anzubringen oder eine Zwangsführung mit einer Kette zur Verfügung zu stellen. Insbesondere kann hierdurch eine Applikation einer Kraft an einer Stelle erreicht werden, an der ein Führungsmittel, eine Kette oder ein Band, auf dem Rohr aufliegt. In einer alternativen Ausführungsform ist die Stelle der Kraftapplikation zumindest benachbart zu der Stelle, an der eine Führungskette oder ein Führungsband auf dem Rohr aufliegt.
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Die einzelnen Merkmale können selbstverständlich auch untereinander kombiniert werden, wodurch sich zum Teil auch vorteilhafte Wirkungen einstellen können, die über die Summe der Einzelwirkungen hinausgehen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele deutlich. Es zeigen
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1 eine Rohrfräsmaschine des Stands der Technik,
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2 eine erste erfinderische Ausführungsform mit einer besonderen Führung der Ketten,
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3 eine zweite erfinderische Ausführungsform mit einem Ausleger,
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4 eine dritte erfinderische Ausführungsform mit Spannbändern und
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5 eine vierte erfinderische Ausführungsform mit einer Kette zur Zwangsführung.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG BEISPIELHAFTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 zeigt eine Rohrfräsmaschine des Stands der Technik mit zwei Ketten 4, die um das zu fräsende Rohr 3 gelegt sind. Die Ketten 4 dienen dem Halt der Rohrfräsmaschine und zum Erzeugen eines Vorschubs, wodurch die Rohrfräsmaschine sich selbsttätig um das Rohr 3 drehen kann. Ein Fräswerkzeug/Frässcheibe 2 wird zum Durchtrennen der Rohrwand des Rohrs 3 genutzt. Nach einem vollständigen Umlauf der Rohrfräsmaschine um das Rohr 3 wird eine Abtrennung des Rohrs 3 erreicht. Beim Stand der Technik wird eine Führungskraft in die Kette 4 bzw. Band an einer Stelle eingeleitet, die nicht an dem zu bearbeitenden Rohr 3 anliegt. Die Führungskraft wird in die Kette 4 durch Kettenräder 20, 21 in die Kette 4 eingeleitet. Die Kettenräder 20, 21 „hängen in der Luft”. Hierdurch erhöht sich das Risiko, dass sich eine Schrägstellung der Rohrfräsmaschine ergibt. Ein korrekter Geradeauslauf kann so nicht garantiert werden. Es können sich unsaubere, nicht gerade Schnitte des Rohrs 3 ergeben.
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2 zeigt eine erste erfinderische Ausführungsform einer Rohrfräsmaschine. Die Rohrfräsmaschine wird mit Spannketten 4 auf das zu bearbeitende Rohr 3 aufgespannt. Die Spannketten 4 können alternativ als Bänder ausgebildet sein. Die Rohrfräsmaschine zeichnet sich durch eine besondere Führung der Spannketten 4 aus. Die Spannketten 4 werden innerhalb der Rohrfräsmaschine umgelenkt. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass die Kraft ausübenden Kettenräder 5, 6 auf dem Rohr 3 aufliegen. Es kann dadurch eine hohe Haftreibung zwischen Rohrfräsmaschine und Rohr 3 erzielt werden. Es ergibt sich eine stabile Lage und Aufspannung der Rohrfräsmaschine, wodurch saubere, gerade Schnitte des Rohrs 3 sichergestellt werden. Eine genaue Führung der Rohrfräsmaschine wird gewährleistet.
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Aufgrund der optimalen Aufspannung der Rohrfräsmaschine können auch Unebenheiten den Geradeauslauf der Rohrfräsmaschine nicht beeinträchtigen. Eine optimale Aufspannung der Kette 4 auf dem Rohr 3 kann durch die Spanneinheit 7 erreicht werden. Die Spanneinheit 7 kann als weiteres Kettenrad ausgebildet sein, das durch eine translatorische Verschiebung zu einer Spannung der entsprechenden Kette 4 führt. Vorzugsweise werden zwei Ketten 4 verwendet, um eine stabile Halterung der Rohrfräsmaschine zu erreichen. In einer alternativen Ausführungsform kann nur eine Kette oder 3, 4 oder beliebig viele Ketten eingesetzt werden.
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3 zeigt eine zweite erfinderische Ausführungsform einer Rohrfräsmaschine mit einem Ausleger/Führungsschlitten 9. Die Rohrfräsmaschine wird mit Spannketten/Spannbänder 4 auf dem Rohr 3 aufgespannt. An dem Führungsschlitten 9 sind Kettenräder 8 angeordnet, die in die Spannketten/Spannbänder 4 eingreifen. Der Führungsschlitten 9 kann derart weit ausragend angeordnet werden, dass ein Kettenrad/Zahnrad/Scheibe 8 des Führungsschlittens 9 eine Kraft auf das Rohr 3 ausübt. Hierdurch wird eine hohe Reibung zwischen dem Kettenrad 8 bzw. dem Band 4 auf das Rohr 3 sichergestellt. Die hohe Haftreibung führt zu einem exakten Geradeauslauf der Rohrfräsmaschine. Die Kettenräder 8 erzeugen einen Vorschub, wodurch eine Bewegung der Rohrfräsmaschine um das Rohr 3 erreicht wird. In einer alternativen Ausführungsform kann die Rohrfräsmaschine mit nur einer Spannkette oder mit drei, vier, fünf, sechs oder beliebig vielen Spannketten ausgerüstet werden. Durch eine lange Ausbildung des Führungsschlittens 9 kann ein großer Hebelarm erzeugt werden, sodass bereits durch eine geringe Kraftausübung der Kettenräder 8 eine genaue Führung der Rohrfräsmaschine erreicht werden kann.
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4 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform mit Spannbändern 10, die zur genauen Führung der Rohrfräsmaschine genutzt werden können. Scheiben oder Rollen 12 stellen in Kombination mit den Spannbändern 10 die genaue Führung der Rohrfräsmaschine sicher. Die Spannbänder 10 wirken dabei wie Schienen bzw. Führungen für die Räder eines Zuges. Hierdurch ist die Rohrfräsmaschine zwangsgeführt. Die Spannbänder 10 können insbesondere an den Innenseiten der Scheiben/Rollen 12 angeordnet sein (bezogen auf den Mittelpunkt der Rohrfräsmaschine). Die Spannbänder 10 können mittels Spannschlösser 4 an dem zu bearbeitenden Rohr 3 befestigt werden. Hierdurch kann eine schnelle Befestigung der Spannbänder 10 an dem Rohr 3 erreicht werden. Voraussetzung für gerades, sauberes Trennen des Rohrs 3 ist die genaue Ausrichtung der Spannbänder 10. Insbesondere durch einen Laser kann die Ausrichtung der Spannbänder 10 überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Die Spannbänder 10 können insbesondere aus Stahl bestehen. Die Bänder 10 können eine Nut für die Rollen 12 bilden bzw. die Bänder 10 bilden eine Kante an der jeweils eine Rolle 12 entlang fahren kann. Eine Bewegungsmöglichkeit der Rohrfräsmaschine entlang der Längsachse des Rohrs kann damit ausgeschlossen oder zumindest reduziert werden.
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5 zeigt eine weitere alternative Ausführungsform mit Laschenketten/Führungsketten 13, 14 zur Führung der Rohrfräsmaschine. Die Führungsketten 13, 14 sind um den Umfang des zu bearbeitenden Rohrs 3 gespannt. Zur genauen Führung der Rohrfräsmaschine dienen die zusätzlichen Führungsketten 13, 14. Insbesondere können zwei Führungsketten 13, 14 angeordnet sein, die durch ein Distanzstück, insbesondere ein Distanzblech 15, voneinander beabstandet sind. Durch eine doppelte Verwendung von Führungsketten 13, 14 kann eine sehr hohe Steifigkeit erreicht werden. Außerdem wird die Haftreibung mit dem Rohr 3 gesteigert. Hierdurch kann eine genaue Spurführung der Rohrfräsmaschine und damit saubere, gerade, plane Schnitte sichergestellt werden. Die Führungsketten 13, 14 können jeweils durch Spannelemente 18 an dem Rohr 3 fixiert werden. Vorteilhafterweise sind die Spannelemente 18 derart ausgebildet, dass die Rohrfräsmaschine über die Spannelemente 18 fahren bzw. geführt werden kann. Die Führungsketten 13, 14 können seitlich neben der Rohrfräsmaschine angeordnet sein. In einer alternativen Ausführung wird nur eine Führungskette verwendet.
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Es sei angemerkt, dass der Begriff „umfassen” weitere Elemente oder Verfahrensschritte nicht ausschließt, ebenso wie der Begriff „ein” und „eine” mehrere Elemente und Schritte nicht ausschließt.
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Die verwendeten Bezugszeichen dienen lediglich zur Erhöhung der Verständlichkeit und sollen keinesfalls als einschränkend betrachtet werden, wobei der Schutzbereich der Erfindung durch die Ansprüche wiedergegeben wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Elektromotor
- 2
- Trennsäge/Frässcheibe
- 3
- Rohr
- 4
- Gliederkette/Spannkette/Kette
- 5
- Zahnrad/Kettenrad
- 6
- Zahnrad/Kettenrad
- 7
- Spanneinheit
- 8
- Zahnrad/Zahnrad/Kettenrad
- 9
- Ausleger/Führungsschlitten
- 10
- Spannband
- 11
- Spannschloss
- 12
- Scheibe/Rolle
- 13
- Laschenkette/Führungskette
- 14
- Laschenkette/Führungskette
- 15
- Distanzstück/Distanzblech
- 16
- Spannband
- 17
- Kettenrad
- 18
- Spannelement
- 19
- Kettenrad