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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beeinflussung einer Betriebscharakteristik eines Antriebs eines Kraftfahrzeugs. Die Erfindung betrifft außerdem ein Kraftfahrzeug mit einem Antrieb und einer solchen Vorrichtung. Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zur Beeinflussung einer Betriebscharakteristik eines Antriebs eines Kraftfahrzeugs.
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Die Anzahl der Kraftfahrzeuge nimmt kontinuierlich zu, insbesondere in Ballungsräumen. Die Auswirkungen auf die Umwelt steigen einerseits durch die Anzahl der Kraftfahrzeuge, andererseits aber auch, weil die Verkehrswege gerade in Ballungsräumen nicht für derartige Verkehrsflüsse ausgelegt sind. Dies führt zu stockendem Verkehr und Staus, was zusätzlich die Verweildauer eines Kraftfahrzeugs im Straßenverkehr erhöht.
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Um die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren, sind verschiedene Ansätze verfolgt worden. So wird zum einen in einigen Ländern beispielsweise die Anschaffung eines Elektroautos staatlich subventioniert. Es hat sich jedoch noch keine breite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen gezeigt, gerade im Hinblick auf die hohen Anschaffungskosten und die hohen Betriebskosten beim Tausch des Energiespeichers. Zudem können Elektroautos die Auswirkungen auf die Umwelt nur lokal verringern, nicht jedoch global gesehen.
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Zum anderen wird versucht, die Bevölkerung durch Aufrufe allgemein oder zeitlich begrenzt zur verstärkten Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zu bewegen. Derartige Aufrufe haben jedoch kaum eine Wirkung, da die Tatsache unbeachtet bleibt, dass der öffentliche Nahverkehr nur für wenige Menschen hinsichtlich der Fahrzeit und der Bequemlichkeit eine akzeptable Alternative zum eigenen Kraftfahrzeug bietet. Auch ein Bilden von Fahrgemeinschaften ist in der Praxis nur wenigen Kraftfahrzeugbesitzern möglich.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren aufzuzeigen, welche die genannten Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Prüfeinrichtung, die dafür ausgebildet ist zu prüfen, ob sich das Kraftfahrzeug in einem emissionsempfindlichen Gebiet befindet, und das Prüfergebnis auszugeben, und eine Steuereinrichtung, die dafür ausgebildet ist, mindestens einen Parameter des Antriebs emissionsbegrenzend und insbesondere emissionsmindernd zu beeinflussen, wenn das Prüfergebnis positiv ist.
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Gemäß einem Aspekt weist die Vorrichtung eine Prüfeinrichtung auf, die anhand eines Prüfergebnisses anzeigt, ob sich das Kraftfahrzeug in einem emissionsempfindlichen Gebiet befindet. Falls das Prüfergebnis positiv ist, das heißt, das Kraftfahrzeug befindet sich in einem emissionsempfindlichen Gebiet, wird ein Parameter des Antriebs des Kraftfahrzeugs so beeinflusst, dass die Emission des Antriebs im Vergleich zu einer Situation ohne die Beeinflussung begrenzt wird, insbesondere gemindert wird. Das heißt, der mindestens eine Parameter des Antriebs wird emissionsbegrenzend und insbesondere emissionsmindernd beeinflusst. Dabei versteht es sich, dass der Begriff "ein Parameter" im Sinne von "mindestens ein Parameter" zu verstehen ist, also auch zwei und mehr Parameter umfasst.
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Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, dass sich die Prüfeinrichtung außerhalb des Kraftfahrzeugs befindet, beispielsweise in einer Steuerzentrale. Das heißt, mittels einer Prüfeinrichtung in der Steuerzentrale, die mit dem Fahrzeug insbesondere über ein drahtloses Kommunikationsnetzwerk verbunden ist, wird geprüft, ob sich das Fahrzeug in einem emissionsempfindlichen Gebiet befindet. Es wird jedoch als vorteilhaft angesehen, dass sich die Prüfeinrichtung in dem Fahrzeug befindet und insbesondere ein Bestandteil des Antriebs ist.
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Der Begriff "emissionsempfindliches Gebiet" soll dahingehend verstanden werden, dass es sich dabei um Gebiete handelt, in denen es entweder durch Gesetze oder Verordnungen vorgeschrieben oder gesellschaftlich gewünscht ist, die Emissionen eines Antriebs eines Kraftfahrzeugs, insbesondere im Hinblick auf Lärm und Abgasausstoß, möglichst gering zu halten. Mit anderen Worten, auch wenn es allgemein anerkannt ist, dass die Emissionen eines Kraftfahrzeugs durch ein allgemeines Design des Antriebs gering gehalten werden sollen, so handelt es sich bei den emissionsempfindlichen Gebieten um Gebiete, in denen aufgrund von Vorgaben oder gesellschaftlichem Konsens zusätzliche Maßnahmen gewünscht sind, die über den allgemeinen Wunsch nach möglichst geringen Emissionen hinausgehen.
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Auch die Steuereinrichtung kann in einer Steuerzentrale angeordnet sein. Dann erhält das Kraftfahrzeug oder der Antrieb des Kraftfahrzeugs ein Steuersignal von der Steuereinrichtung über ein drahtloses Kommunikationsnetz. Es wird jedoch als vorteilhaft angesehen, wenn auch die Steuereinrichtung ein Teil des Kraftfahrzeugs oder ein Bestandteil des Antriebs des Kraftfahrzeugs ist.
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Wenn die Steuereinrichtung anhand eines positiven Prüfergebnisses erkennt, dass sich das Kraftfahrzeug in einem emissionsempfindlichen Gebiet befindet, wird der Antrieb zumindest emissionsbegrenzend beeinflusst. Dies bedeutet, dass der Antrieb zumindest so beeinflusst wird, dass der Antrieb eine bestimmte Emissionsvorgabe, insbesondere hinsichtlich einer maximalen Lautstärke und/oder eines maximalen Abgasausstoßes, nicht überschreitet.
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Die Beeinflussung kann aber insbesondere auch derart erfolgen, dass der Parameter des Antriebs emissionsmindernd beeinflusst wird. Die Emissionsminderung kann sich dabei sowohl auf eine kurzzeitige oder punktuelle Betrachtung beziehen, aber insbesondere auch auf einen längeren Zeitraum, beispielsweise für den Zeitraum, währenddessen sich das Kraftfahrzeug in dem emissionsempfindlichen Gebiet befindet.
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Der Begriff "emissionsmindernd" soll dabei im Vergleich zu demselben Fahrzyklus ohne eine erfindungsgemäße Beeinflussung verstanden werden. Der Begriff "Fahrzyklus" soll dahingehend verstanden werden, dass sich ein Fahrzeug von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt bewegt und dabei insbesondere Beschleunigungs- und Bremsvorgänge durchführt. Die emissionsbegrenzende oder emissionsmindernde Wirkung soll dabei insbesondere bei einem Fahrzyklus messbar sein, der länger als 1 min, bevorzugt länger als 5 min und besonders bevorzugt länger als 15 min ist.
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Bei einigen Ausgestaltungen kann die emissionsbegrenzende bzw. emissionsmindernde Beeinflussung vom Benutzer des Kraftfahrzeugs zumindest temporär deaktiviert werden. Dabei kann die Steuereinrichtung insbesondere dafür ausgebildet sein, die emissionsbegrenzende oder emissionsmindernde Beeinflussung während einer Notsituation auszusetzen, wobei die Notsituation beispielsweise durch ein starkes Betätigen des Gaspedals, insbesondere einen Kick-Down, signalisiert wird.
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Bei anderen Ausgestaltungen ist die Steuereinrichtung derart ausgebildet, dass die emissionsbegrenzende oder emissionsmindernde Beeinflussung durch den Benutzer des Kraftfahrzeugs nicht deaktiviert werden kann, zumindest nicht während eines Fahrzyklus
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Stellt die Prüfeinrichtung schließlich fest, dass sich das Kraftfahrzeug nicht mehr in einem emissionsempfindlichen Gebiet befindet, das heißt, das Prüfergebnis ist negativ, beendet die Steuereinrichtung die emissionsbegrenzende oder emissionsmindernde Beeinflussung des Antriebs. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass der Benutzer des Kraftfahrzeugs außerhalb von emissionsempfindlichen Gebieten keinerlei Einschränkung hinsichtlich der Steuerung seines Kraftfahrzeugs erfährt, der Antrieb seines Kraftfahrzeugs innerhalb eines emissionsempfindlichen Gebiet aber emissionsbegrenzend oder emissionsmindernd beeinflusst wird. Da die Beeinflussung nur in emissionsempfindlichen Gebieten stattfindet, ist eine gute Akzeptanz der vorgeschlagenen Vorrichtung zu erwarten.
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Damit ist die Aufgabe vollständig gelöst.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung ferner dafür ausgebildet, den mindestens einen Parameter derart zu beeinflussen, dass der Antrieb abregelt, wenn das Kraftfahrzeug eine vorgegebene Geschwindigkeit erreicht, so dass das Kraftfahrzeug die vorgegebene Geschwindigkeit zumindest im Wesentlichen nicht überschreitet, wobei die vorgegebene Geschwindigkeit unterhalb einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit liegt.
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Bei dieser Ausgestaltung wird der Antrieb emissionsmindernd beeinflusst, im Vergleich zu einer Situation, bei der sich das Fahrzeug mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit bewegt. Der Begriff der zulässigen Höchstgeschwindigkeit soll dahingehend verstanden werden, dass es an der Stelle des Verkehrswegs, an der sich das Kraftfahrzeug befindet, aufgrund von Gesetzen oder Vorgaben eine maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit gibt. Diese maximal zulässige Höchstgeschwindigkeit wird üblicherweise durch Straßenschilder angezeigt. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine emissionsbegrenzende Beeinflussung dadurch erfolgen, dass der Antrieb abgeregelt wird, wenn das Kraftfahrzeug eine vorgegebene Geschwindigkeit erreicht, die unabhängig von einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit ist. Bei bestimmten Ausgestaltungen wird die vorgegebene Geschwindigkeit durch die zulässige Höchstgeschwindigkeit abzüglich eines Absolutwerts, z.B. 10 km/h, oder als Bruchteil der Höchstgeschwindigkeit, z.B. 90%, ermittelt.
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Der Begriff des Abregelns soll hier und im Folgenden dahingehend verstanden werden, dass der Benutzer den Antrieb nicht dahingehend beeinflussen kann, dass die gewünschte emissionsbegrenzende oder emissionsmindernde Wirkung der Beeinflussung verringert oder aufgehoben werden kann. Konkret, im Fall der vorgegebenen Geschwindigkeit, soll es dem Benutzer aufgrund der Abregelung des Antriebs nicht möglich sein, die vorgegebene Geschwindigkeit zu überschreiten, beispielsweise durch ein stärkeres Betätigen des Gaspedals.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung ferner dafür ausgebildet, den mindestens einen Parameter derart zu beeinflussen, dass der Antrieb abregelt, wenn ein Motor des Antriebs eine vorgegebene Drehzahl erreicht, so dass der Motor die vorgegebene Drehzahl zumindest im Wesentlichen nicht überschreitet.
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Diese Ausgestaltung kann einerseits emissionsbegrenzend verwendet werden, wenn der Benutzer die Drehzahl des Motors nicht mehr über die vorgegebene Drehzahl hinaus erhöhen kann. Dies kann einerseits die Lautstärke des Antriebs als auch den Abgasausstoß des Antriebs begrenzen. Im Vergleich zu einem Fahrzyklus ohne Beeinflussung, bei dem die Drehzahl des Motors über die vorgegebene Drehzahl hinausgeht, ist diese Beeinflussung zudem emissionsmindernd.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung ferner dafür ausgebildet, den mindestens einen Parameter derart zu beeinflussen, dass eine Anzahl von Zylindern eines Motors des Antriebs, die während einer Motorumdrehung aktiv sind, reduziert wird.
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Diese Ausgestaltung kann insbesondere emissionsmindernd im Sinne eines Zylinderabschaltung eingesetzt werden. Dabei ist es im Sinne der Erfindung, eine solche Beeinflussung gezielt in einem emissionsempfindlichen Gebiet durchzuführen, selbst wenn dabei beispielsweise eine Laufruhe oder eine Durchzugsstärke des Antriebs verringert wird.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung ferner dafür ausgebildet, den mindestens einen Parameter derart zu beeinflussen, dass der Antrieb abregelt, wenn ein Motor des Antriebs eine vorgegebene Leistungsabgabe erreicht, so dass der Motor die vorgegebene Leistungsabgabe zumindest im Wesentlichen nicht überschreitet.
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Diese Ausgestaltung kann emissionsbegrenzend verwendet werden, da eine Emission des Antriebs oder, konkret, eine Emission des Motors begrenzt ist, wenn die Leistungsabgabe des Motors begrenzt ist. Im Vergleich zu einem Fahrzyklus ohne Beeinflussung, bei dem die vorgegebene Leistungsabgabe überschritten wird, ist die Beeinflussung zudem emissionsmindernd.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung ferner dafür ausgebildet, den mindestens einen Parameter derart zu beeinflussen, dass der Antrieb einen höheren Gang wählt, um eine Drehzahl eines Motors des Antriebs zu verringern.
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Diese Ausgestaltung kann insbesondere emissionsmindernd verwendet werden, da die Wahl eines höheren Gangs die Drehzahl des Motors verringert und dadurch die Emissionen des Antriebs oder, konkret, die Emissionen des Motors verringert. Die Beeinflussung erfolgt dabei zusätzlich zu einer bereits vorhandenen Gangsteuerung des Kraftfahrzeugs. Das heißt, im Vergleich zu einer Gangsteuerung ohne eine erfindungsgemäße Beeinflussung, wird gemäß der Erfindung ein höherer Gang gewählt. Eine verringerte Durchzugskraft oder ein verringerter Komfort, insbesondere eine verringerte Laufruhe oder ein Brummen des Motors, können erfindungsgemäß in Kauf genommen werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung ferner dafür ausgebildet, den mindestens einen Parameter derart zu beeinflussen, dass eine Menge an eingespritztem Harnstoff zur Abgasreinigung erhöht wird.
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Diese Ausgestaltung kann insbesondere emissionsmindernd eingesetzt werden, da eine erhöhte Einspritzung von Harnstoff einen Ausstoß von Stickoxiden (NOX) verringert werden kann. Die erfindungsgemäße Steuerung findet dabei zusätzlich zu einer bereits vorhandenen Harnstoffeinspritzung statt. Das heißt, die Harnstoffeinspritzung wird gegenüber der Harnstoffeinspritzung ohne die erfindungsgemäße Steuerung erhöht. Dabei ist es im Sinne der Erfindung, eventuelle Nachteile durch eine erhöhte Harnstoffeinspritzung, beispielsweise ein erhöhter Verbrauch der benötigten wässrigen Harnstofflösung, in Kauf zu nehmen, um die emissionsbegrenzende oder emissionsmindernde Wirkung zu erzielen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung ferner dafür ausgebildet, den mindestens einen Parameter derart zu beeinflussen, dass bei einem Otto-Motor des Antriebs ein Mischungsverhältnis von Lambda = 1 (λ = 1) eingehalten wird, also insbesondere keine Anfettung (λ < 1) vorgenommen wird.
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Diese Ausgestaltung kann insbesondere emissionsmindernd eingesetzt werden, da das Einhalten von λ = 1 einen Ausstoß von Kohlenmonoxid (CO) und anderen Schadstoffen verringern kann. Die erfindungsgemäße Steuerung findet dabei zusätzlich zu einer bereits vorhandenen Steuerung statt und verhindert, dass beispielsweise zum Zwecke der Innenkühlung oder Leistungserhöhung λ < 1 eingestellt wird. Dabei ist es im Sinne der Erfindung, eventuelle Nachteile durch Einhalten von λ = 1, beispielsweise ein erhöhter Kraftstoffverbrauch, eine erhöhte Motortemperatur oder eine reduzierte Motorleistung, in Kauf zu nehmen, um die emissionsbegrenzende oder emissionsmindernde Wirkung zu erzielen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung ferner dafür ausgebildet, den mindestens einen Parameter derart zu beeinflussen, dass ein elektrisch erzeugter Anteil der Leistungsabgabe des Antriebs prozentual erhöht wird und insbesondere die Leistungsabgabe des Antriebs ausschließlich elektrisch erzeugt wird.
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Diese Ausgestaltung kann einerseits emissionsbegrenzend eingesetzt werden. Dabei kann der Antrieb bis zum Erreichen der gewünschten maximalen Emission betrieben werden, ohne dass der elektrisch erzeugte Anteil der Leistungsabgabe erhöht wird. Erreicht der Antrieb aber die Emissionsgrenze und der Benutzer fordert dennoch eine erhöhte Leistungsabgabe des Antriebs an, so kann die gewünschte maximale Emission dennoch eingehalten werden, indem die zusätzliche Leistungsabgabe nur elektrisch bereitgestellt wird. Die Ausgestaltung kann aber auch emissionsmindernd verwendet werden, indem in die bereits vorhandene Steuerung von Leistungsverteilung zwischen Verbrennungsmotor und Elektromotor derart eingegriffen wird, dass der Leistungsanteil des Verbrennungsmotors reduziert wird und der elektrische Anteil des Elektromotors erhöht wird. Dabei kann eine besonders deutliche Emissionsminderung erzielt werden, wenn die Steuerung der Leistungsverteilung zwischen Verbrennungsmotor und Elektromotor derart beeinflusst wird, dass die Leistungsabgabe des Antriebs nur noch elektrisch erfolgt.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung ferner dafür ausgebildet, den mindestens einen Parameter derart zu beeinflussen, dass eine Start-Stopp-Automatik des Antriebs nicht mehr manuell deaktiviert werden kann.
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Eine Start-Stopp-Automatik trägt zu einer Reduzierung der Emissionen eines Antriebs bei. Nach Erkenntnissen der Anmelderin wird die Start-Stopp-Automatik jedoch häufig deaktiviert, da das automatische Abschalten des Motors und das verzögerte Neustarten des Motors als unangenehm empfunden wird. Zudem sorgen sich einige Benutzer eines Kraftfahrzeugs um die Lebensdauer des Anlassers. Bei dieser Ausgestaltung wird in einem emissionsempfindlichen Gebiet aber unabhängig von eventuellen Bedenken des Benutzers eine Start-Stopp-Automatik des Antriebs aktiviert, und/oder es wird verhindert, dass der Benutzer die Start-Stopp-Automatik deaktivieren kann. Diese Ausgestaltung arbeitet daher insbesondere emissionsmindernd.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung ferner dafür ausgebildet, den mindestens einen Parameter derart zu beeinflussen, dass ein Reinigungsprozess eines Abgassystems des Antriebs verzögert wird, bis das emissionsempfindliche Gebiet verlassen wurde.
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Diese Ausgestaltung kann insbesondere emissionsmindernd verwendet werden. Dabei bezieht sich die Feststellung der Emissionsminderung auf das emissionsempfindliche Gebiet. So ist es beispielsweise bei Partikelfiltern bekannt, dass diese in zeitlichen Abständen automatisch gereinigt werden müssen, damit die Wirkung erhalten bleibt. Wenngleich ein solcher Reinigungsprozess für die Funktion des Abgassystems wichtig ist, führt der Reinigungsprozess dennoch temporär zu einem erhöhten Abgasausstoß, insbesondere einem erhöhten Schadstoffausstoß. Gemäß der Erfindung wird nun ein solcher Reinigungsprozess verzögert, auch wenn die standardmäßig vorhandene Steuerung für den Reinigungsprozess einen Reinigungszyklus durchführen würde. Erfindungsgemäß wird dieser Reinigungsprozess nun frühestens dann durchgeführt, wenn das Kraftfahrzeug das emissionsempfindliche Gebiet verlässt. Es kann bei bevorzugten Ausgestaltungen zudem ein bestimmter räumlicher Abstand oder zeitlicher Abstand zu dem emissionsempfindlichen Gebiet definiert werden, der überschritten sein muss, bevor der Reinigungsprozess durchgeführt wird.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung ferner dafür ausgebildet ist, den mindestens einen Parameter derart zu beeinflussen, dass Maßnahmen zur Leistungssteigerung des Antriebs deaktiviert werden.
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Es ist heute gerade bei leistungsstarken Fahrzeugen üblich, dass bei einer größeren Leistungsanforderung, zusätzliche Maßnahmen zur Leistungssteigerung des Antriebs ergriffen werden. Eine größere Leistungsanforderung kann beispielsweise durch ein stärkeres Treten des Gaspedals oder ein Schalten in einen besonderen Fahrmodus, z.B. Sportmodus, angezeigt werden. Die genannte Ausgestaltung deaktiviert derartige Maßnahmen, was insbesondere auch beinhaltet, eine Aktivierung solcher Maßnahmen zu unterbinden. Bei einer konkreten Ausgestaltung wirkt sich der Parameter auf einer Auspuffklappensteuerung aus. Das heißt insbesondere, dass die Auspuffklappen so eingestellt werden, dass eine geringe oder verringerte Geräuschemission entsteht. Dabei können die Auspuffklappen insbesondere derart eingestellt werden, dass ein Abgasstrom stets durch einen Schalldämpfer geführt ist. Evtl. Leistungseinbußen gegenüber der eigentlichen Steuerung der Auspuffklappen können dabei erfindungsgemäß in Kauf genommen werden.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist das emissionsempfindliche Gebiet mindestens ein Gebiet auf ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Stadtgebiet, Umweltzone, Luftschutzgebiet, Luftkurort, Krankenhausumfeld, Altenheimumfeld, Pflegeheimumfeld, Kindergartenumfeld, Schulumfeld, Naturschutzgebiet, verkehrsberuhigte Zone und emissionsbelastete Straße.
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Diese Ausgestaltung benennt konkrete emissionsempfindliche Gebiete, die die eingangs genannte Definition erfüllen. Diese Aufzählung ist nicht abschließend.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Vorrichtung ferner mindestens einem Eingang zum Empfangen des mindestens einen Parameters und mit mindestens einem Ausgang zum Ausgeben eines Zielparameters auf, wobei der Zielparameter zumindest im Wesentlichen gleich dem Parameter ist, wenn das Prüfergebnis negativ ist, und wobei der Zielparameter im Vergleich zu dem Parameter emissionsbegrenzend, insbesondere emissionsmindernd, ist, wenn das Prüfergebnis positiv ist.
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Diese Ausgestaltung ermöglicht eine einfache Nachrüstung der Vorrichtung an bestehenden Antrieben, die bereits über eine bestehende Steuerung verfügen. Wenn das Prüfergebnis negativ ist, bedeutet dies, dass sich das Fahrzeug nicht in einem emissionsempfindlichen Gebiet befindet. Es besteht daher gemäß der Erfindung keine Veranlassung, auf den genannten Parameter emissionsbegrenzend oder emissionsmindernd einzuwirken. Im signaltechnischen Sinn wird der Parameter von der bestehenden Steuerung des Antriebs von der Vorrichtung zumindest im Wesentlichen unverändert als Zielparameter ausgegeben. Der Zielparameter beeinflusst dann den Antrieb in zumindest im Wesentlichen gleicher Weise wie der ursprüngliche Parameter. Ist das Prüfergebnis jedoch positiv, so ist eine emissionsbegrenzende oder emissionsmindernde Beeinflussung gewünscht. Der Parameter von der bestehenden Steuerung des Antriebs wird dann von der Vorrichtung erfasst, emissionsbegrenzend oder emissionsmindernd beeinflusst und dann als Zielparameter an den Antrieb übergeben. Dieses Vorgehen bewirkt, dass der Antrieb emissionsbegrenzend oder emissionsmindernd beeinflusst wird, wenn sich das Fahrzeug in einem emissionsempfindlichen Gebiet befindet.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Vorrichtung ferner eine Lokalisationseinrichtung auf, die dafür ausgebildet ist, einen Ort zu bestimmen, an dem sich das Kraftfahrzeug befindet, wobei die Prüfeinrichtung ferner dafür ausgebildet ist, die Prüfung unter Berücksichtigung des Orts durchzuführen.
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Diese Ausgestaltung ermöglicht es auf einfache Weise die Prüfung durchzuführen, ob sich das Fahrzeug in einem emissionsempfindlichen Gebiet befindet. Dabei werden bei einer Ausgestaltung Daten eines GPS (Global Positioning System) verwendet und mit geografischen Daten abgeglichen, insbesondere mit Kartenmaterial, die Informationen über die Lage von emissionsempfindlichen Gebieten beinhalten. Dabei kann einerseits an den Grenzen eines emissionsempfindlichen Gebiets festgestellt werden, ob das Fahrzeug in ein emissionsempfindliches Gebiet einfährt oder aus diesem herausfährt. Alternativ oder zusätzlich kann überprüft werden, ob sich die aktuellen GPS-Daten des Fahrzeugs in einem emissionsempfindlichen Gebiet befinden. Zusätzlich oder alternativ wird bei bestimmten Ausgestaltungen eine Verkehrszeichenerkennung verwendet, um zumindest ein Element aus der Gruppe bestehend aus Geschwindigkeitsbeschränkungen, Schutzzonen, Stadtgrenzen und Emissionsschutzhinweisen zu identifizieren. Eine Ortung kann auch über eine Telefon-/Internet-Verbindung des Fahrzeugs erfolgen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Prüfeinrichtung eine Erfassungseinrichtung auf, die dafür ausgebildet ist, eine außerhalb des Kraftfahrzeugs bereitgestellte Information über eine Grenze des emissionsempfindlichen Gebiets zu erfassen.
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Bei dieser Ausgestaltung erhält das Kraftfahrzeug von außerhalb die Information, dass ein emissionsempfindliches Gebiet erreicht werden wird oder in ein emissionsempfindliches Gebiet eingefahren wird. Zusätzlich oder alternativ erhält das Kraftfahrzeug von außerhalb die Information, dass ein emissionsempfindliches Gebiet verlassen werden wird oder aus einem emissionsempfindlichen Gebiet herausgefahren wird. Die Bereitstellung dieser Information findet bevorzugt über drahtlose Sendeeinrichtungen statt, die an der Grenze von emissionsempfindlichen Gebieten, zum Beispiel einer Schutzzone oder einer Stadtgrenze, positioniert sind. Bei anderen Ausgestaltungen kommuniziert die Erfassungseinrichtung mit Induktionsschleifen in der Fahrbahn.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung ferner dafür ausgebildet, den mindestens einen Parameter derart zu beeinflussen, dass der Antrieb abregelt, wenn ein Drehmoment des Antriebs ein vorgegebenes Drehmoment erreicht, so dass der Antrieb das vorgegebene Drehmoment zumindest im Wesentlichen nicht überschreitet.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Steuereinrichtung ferner dafür ausgebildet, den mindestens einen Parameter derart zu beeinflussen, dass der Antrieb abregelt, wenn eine Beschleunigungsanforderung an den Antriebs eine vorgegebene Beschleunigungsanforderung erreicht, so dass der Antrieb die vorgegebene Beschleunigungsanforderung zumindest im Wesentlichen nicht überschreitet.
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Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zur Beeinflussung einer Betriebscharakteristik eines Antriebs eines Kraftfahrzeugs, das Verfahren mit den Schritten:
- – Prüfen, ob sich das Kraftfahrzeug in einem emissionsempfindlichen Gebiet befindet, und
- – Beeinflussen mindestens eines Parameters des Antriebs in einer emissionsmindernden Weise, wenn das Prüfergebnis positiv ist.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung zur Beeinflussung einer Betriebscharakteristik eines Antriebs eines Kraftfahrzeugs;
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2 zeigt eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Beeinflussung einer Betriebscharakteristik eines Antriebs eines Kraftfahrzeugs; und
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3 zeigt ein Verfahren zur Beeinflussung einer Betriebscharakteristik eines Antriebs eines Kraftfahrzeugs.
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1 zeigt eine Vorrichtung 10 zur Beeinflussung einer Betriebscharakteristik eines Antriebs 12 in einem Kraftfahrzeug 14.
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2 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 10 zur Beeinflussung einer Betriebscharakteristik eines Antriebs 12 eines Kraftfahrzeugs 14. Es ist ferner eine bereits vorhandene Steuerung 24 für den Antrieb 12 gezeigt, wobei die Steuerung 24 insbesondere eine Antriebssteuerung ist. Die Vorrichtung weist hier einen Eingang 26 zum Empfangen mindestens eines Parameters P auf. Die Vorrichtung 10 weist außerdem mindestens einen Ausgang 28 zum Ausgeben eines Zielparameters ZP auf. Bei anderen Ausgestaltungen ist die Vorrichtung 10 ein Teil der Steuerung 24 oder ist die Steuerung 24 ein Teil der Vorrichtung 10.
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Die Vorrichtung 10 weist eine Prüfeinrichtung 16 auf, die dafür ausgebildet ist zu prüfen, ob sich das Kraftfahrzeug 14 in einem emissionsempfindlichen Gebiet befindet, und das entsprechende Prüfergebnis auszugeben. Die Vorrichtung 10 weist außerdem eine Steuereinrichtung 18 auf, die dafür ausgebildet ist, mindestens den Parameter P emissionsbegrenzend oder emissionsmindernd zu beeinflussen, wenn das Prüfergebnis positiv ist.
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Die Vorrichtung 10 weist ferner eine Lokalisationseinrichtung 20, die dafür ausgebildet ist, einen Ort zu bestimmen, an dem sich das Kraftfahrzeug 14 befindet, wobei die Prüfeinrichtung 16 ferner dafür ausgebildet ist, die Prüfung unter Berücksichtigung des Orts durchzuführen. Die Prüfeinrichtung 16 weist außerdem eine Erfassungseinrichtung 22 auf, die dafür ausgebildet ist, eine außerhalb des Kraftfahrzeugs bereitgestellte Information über eine Grenze des emissionsempfindlichen Gebiets zu erfassen.
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Konkret ist bei dieser Ausführungsform der Zielparameter ZP zumindest im Wesentlichen gleich dem Parameter P, wenn das Prüfergebnis negativ ist. Ferner ist der Zielparameter ZP im Vergleich zu dem Parameter P emissionsbegrenzend oder emissionsmindernd, wenn das Prüfergebnis positiv ist.
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Es wird auf die voranstehende Beschreibung verwiesen, die ausführlich darlegt, welche Möglichkeiten einer emissionsbegrenzenden oder emissionsmindernden bei bevorzugten Ausgestaltungen gewählt werden können. Die einzelnen Möglichkeiten können dabei sowohl in Alleinstellung als auch in Kombination zu verschiedenen Zeitpunkten oder in Kombination zum gleichen Zeitpunkt angewendet werden.
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3 zeigt ein Verfahren 30 zur Beeinflussung einer Betriebscharakteristik eines Antriebs 12 eines Kraftfahrzeugs 14. Zunächst wird in einem Schritt 32 geprüft, ob sich das Kraftfahrzeug in einem emissionsempfindlichen Gebiet befindet, und das Prüfergebnis wird ausgegeben. Im Vergleichsschritt 34 wird überprüft, ob das Prüfergebnis positiv ist oder negativ ist. Ist das Prüfergebnis negativ, verzweigt das Verfahren über den Zweig N zurück zum Schritt 32. Ist das Prüfergebnis positiv, wird das Verfahren über den Zweig J fortgesetzt.
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Im Schritt 36 wird dann mindestens ein Parameter des Antriebs 12 in einer emissionsbegrenzenden oder emissionsmindernden Weise beeinflusst. Danach wird das Verfahren mit dem Schritt 32 fortgesetzt.