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Die Erfindung betrifft einen Betätiger eines Befehls- oder Meldegeräts nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, einen Schaltapparat eines Befehls- oder Meldegeräts nach dem Oberbegriff des Anspruchs 7, sowie ein Befehls- oder Meldegerät mit einem Schaltapparat und/oder einem Betätiger gemäß Anspruch 13.
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Stand der Technik
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Ein bekanntes Befehls- oder Meldegerät zum Schalten einer elektrischen Verbindung umfasst einen Betätiger und einen Schaltapparat. Sowohl der Betätiger als auch der Schaltapparat sind mit einem Symbol oder einer Markierung, beispielsweise einer Gravur, Bedruckung oder einem Aufkleber gekennzeichnet. Hierdurch ist es einer Person möglich das entsprechende Bauteil zu identifizieren. Diese Markierung unterliegt während einer Verwendung des Befehls- oder Meldegeräts einer Abnutzung bzw. Verschmutzung, wodurch es unkenntlich wird.
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Aufgabe und Vorteile der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde einen Betätiger und/oder einen Schaltapparat der einleitend bezeichneten Art bereitzustellen, welcher eine höhere funktionale Zuverlässigkeit bzw. funktionale Sicherheit aufweist. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1, des Anspruchs 7 und des Anspruchs 13 gelöst.
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In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung angegeben
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Die Erfindung geht zunächst von einem Betätiger und/oder einem Schaltapparat eines Befehls- oder Meldegeräts aus, wobei der Betätiger dazu vorgesehen ist, mit dem Schaltapparat zusammen zu wirken, wobei der Schaltapparat derart ausgestaltet ist, eine elektrisch leitende Verbindung schaltend und/oder tastend einzurichten, wobei der Schaltapparat dazu vorgesehen ist, mit dem Betätiger zu wirken.
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Der Betätiger ist zum Beispiel als Taster und/oder Schalter ausgebildet und dazu vorgesehen von einer Person betätigt zu werden. Aufgrund der Betätigung wirkt der Betätiger derart mit dem Schaltapparat zusammen, dass dieser eine elektrische leitende Verbindung schaltet.
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Der Kern der Erfindung liegt nun darin, dass an einem Bauteil des Betätigers und/oder an einer Komponente des Schaltapparats ein RFID-Element vorgesehen ist, wobei das RFID-Element Speichermittel besitzt, in dem Informationen zum Befehls- oder Meldegerät und/oder von Einzelteilen des Befehls- oder Meldegeräts auslesbar abgelegt sind.
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Unter einem RFID-Element ist ein Modul gemeint, welches ein sogenannten Radio-Frequency Identification Device aufweist, welches mindestens eine Funktion eines Transponders besitzt. Ein RFID-Element umfasst vorteilhafterweise eine Antenne, einen insbesondere analogen Schaltkreis zum Empfangen und/oder Senden und/oder einen insbesondere digitalen Schaltkreis und ein permanentes Speichermittel.
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Das RFID-Element arbeitet vorzugsweise mit einem der NFC-Protokolle (NFC – Near Field Communication).
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Beispielsweise ist ein Betätiger oder ein Schaltapparat als das Einzelteil des Befehls- oder Meldegeräts anzusehen.
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Informationen hinsichtlich des Betätigers und/oder des Schaltapparats und/oder des Befehls- oder Meldegeräts sind vorteilhaft jederzeit im Speichermittel des RFID-Elements ablegbar, beispielsweise bei der Produktion, dem Transport und/oder der Lagerung des Betätigers und/oder des Schaltapparats.
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Im Speichermittel sind vorteilhafterweise herstellungsspezifische Informationen des Betätigers und/oder des Schaltapparats und/oder des Befehls- oder Meldegeräts abgelegt, zum Beispiel hinsichtlich Material, Hersteller bzw. Lieferant, Chargennummer, Seriennummer, Herstellungsdatum bzw. Baujahr, RAL-Nummer bzw. Farbe, Beschichtung und/oder Sicherheitslevel.
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Auch denkbar ist, dass im Speichermittel Informationen hinsichtlich einer Lagerung des Betätigers und/oder des Schaltapparats und/oder des Befehls- oder Meldegeräts abgelegt sind, zum Beispiel Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und/oder physische Erschütterungen bzw. Lagerdauer. Beispielsweise können die Speichermittel auch Informationen über den Transport, beispielsweise Temperatur, Luftfeuchtigkeit, physische Erschütterungen, Transportdauer, einem Namen des Logistikunternehmens und/oder einer Transportroute des Betätigers und/oder des Schaltapparats abgelegt sein.
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Durch die Anordnung eines RFID-Elements an einem Betätiger und/oder einem Schaltapparat eines Befehls- oder Meldegeräts und der Ablage vorteilhafterweise aller vorhandener Informationen im Speichermittel des RFID-Elements ist insbesondere eine vollständige Rückverfolgbarkeit gewährleistet. Hierdurch kann beispielsweise ein defektes Bauteil bzw. ein anfälliges Bauteil des Betätigers und/oder eine defekte oder anfällige Komponente des Schaltapparats einfacher und schneller identifiziert werden. Dadurch ist es zum Beispiel möglich ein Befehls- oder Meldegerät, in welches ein solches defektes bzw. anfälliges Bauteil und/oder eine solche defekte bzw. anfällige Komponente eingebracht ist, zu identifizieren und das defekte bzw. anfällige Bauteil des Betätigers und/oder die defekte bzw. anfällige Komponente des Schaltapparats auszutauschen oder das Befehls- oder Meldegerät auszuwechseln, bevor ein möglicherweise sicherheitsrelevantes Ereignis eintritt, bei welchem die Funktion des Betätigers und/oder des Schaltapparats beeinträchtigt ist.
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Darüber hinaus ist es vorstellbar durch Auslesen der Speichermittel und damit der auf dem RFID-Element gespeicherten Informationen die Lagerhaltung und/oder die Logistik für den Betätiger und/oder den Schaltapparat zu steuern. Beispielsweise kann durch Auslesen der Informationen vergleichsweise einfach und schnell eine Anzahl vorhandener Betätiger und/oder Schaltapparate bestimmt werden. Darüber hinaus ist es vorstellbar die Betätiger und/oder die Schaltapparate hinsichtlich der Anzahl der unterschiedlichen Typen zu identifizieren. Auch anderweitige vergleichsweise schnelle und einfache Sortierungen und/oder Identifizierungen sind denkbar. Hierdurch ist die Lagerhaltung und/oder die Logistik für z.B. einen Produzenten, ein Logistikunternehmen und/oder ein Vertriebsunternehmen vereinfacht.
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Bevorzugt ist auch, dass ausschließlich für den Produzenten und/oder für das Logistikunternehmen und/oder für das Vertriebsunternehmen notwendige Informationen verschlüsselt und/oder getrennt im Speichermittel des RFID-Elements ablegbar sind. Dadurch ist es möglich ausschließlich Informationen, welche für den entsprechenden Vorgang notwendig sind dem entsprechenden Unternehmen bzw. der entsprechenden Person bereitzustellen.
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Das RFID-Element ist bevorzugterweise an einem Schalt- und/oder Tastorgan des Betätigers angeordnet. Vorstellbar ist auch, dass das RFID-Element an einem Gehäuse oder an einem Stößel des Betätigers und/oder des Schaltapparats ausgebildet ist.
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In einer weiteren zentralen Ausgestaltung des Betätigers und/oder des Schaltapparats ist das RFID-Element auf eine Oberfläche eines Bauteils des Betätigers, z.B. auf einen Tastknauf oder auf einen Schalthebel und/oder auf eine Oberfläche einer Komponente des Schaltapparats, z.B. auf eine Gehäuseoberfläche aufgebracht, beispielsweise aufgeklebt oder geklemmt.
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Ebenfalls wesentlich ist, dass das RFID-Element, beispielsweise durch eine Schutzfolie, welche das RFID-Element im angeordneten Zustand am Betätiger und/oder am Schaltappart beispielsweise zumindest größtenteils überdeckt und/oder umschließt, gegen Umwelteinflüsse, wie Feuchtigkeit oder mechanische Beanspruchung, geschützt ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Betätigers und/oder des Schaltapparats ist das RFID-Element in ein Bauteil des Betätigers und/oder in eine Komponente des Schaltapparats eingebettet. Beispielsweise ist das RFID-Element in ein Bauteil des Betätigers und/oder in eine Komponente des Schaltapparats eingegossen.
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Vorteilhafterweise ist das Bauteil und/oder die Komponente aus Kunststoff, Metall oder einer Kombination der Materialien ausgestaltet und zum Beispiel in einem Gies- oder Sinterprozess, insbesondere in einem Spritzgießprozess, hergestellt.
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Hierdurch ist eine Fälschungssicherheit des Betätigers und/oder des Schaltapparats verbessert, denn die Identifizierung des Bauteils und/oder der Komponente bzw. eine Überprüfung auf Echtheit des Bauteils und/oder der Komponente ist durch vergleichsweise einfaches Auslesen der in den Speichermitteln des RFID-Elements abgelegten Informationen möglich.
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Überdies von Vorteil ist, dass der Betätiger ein Betätiger für einen Not-Aus-Schalter und/oder Not-Aus-Taster ist und/oder der Schaltapparat ein Schaltapparat für einen Not-Aus-Schalter und/oder Not-Aus-Taster ist.
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Vorteilhaft erweist sich auch, dass das RFID-Element derart an einem Bauteil des Betätigers und/oder an einer Komponente des Schaltapparats angebracht ist, dass es für einen Nutzer des Betätigers und/oder des Schaltapparats bzw. des Befehls- oder Meldegeräts nicht sichtbar ist.
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Bevorzugterweise ist aufgrund der Anordnung des RFID-Elements am Betätiger und/oder am Schaltappart keine weitere optische Markierung am Betätiger und/oder am Schaltapparat bzw. am Befehls- oder Meldegerät notwendig. Dadurch können die Bauteile und/oder die Komponenten optisch vorteilhaft ausgebildet werden, ohne insbesondere sichtbare Markierungen, welche den Gesamteindruck unvorteilhaft stören und/oder innerhalb einer Gebrauchszeit verschmutzen und/oder unleserlich werden.
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In einer vorteilhaften Modifikation des Betätigers und/oder des Schaltapparats ist das RFID-Element derart an einem Bauteil des Betätigers und/oder an einer Komponente des Schaltapparats ausgebildet, dass es vor Umwelteinflüssen und/oder vor Bedienungseinflüssen des Betätigers und/oder des Schaltapparats geschützt ist. Hierdurch ist eine vergleichsweise lang anhaltende Funktion des RFID-Elements gewährleistet und damit eine Identifizierung von defekten und/oder anfälligen Bauteilen des Betätigers und/oder defekten und/oder anfälligen Komponenten des Schaltapparats insbesondere jederzeit gegeben.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass das RFID-Element des Betätigers und/oder des Schaltapparats als aktiver Transponder ausgestaltet ist.
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Bevorzugterweise umfasst das RFID-Element einen Energiespeicher, welcher das RFID-Element oder zumindest einen Sender des RFID-Elements mit Energie versorgt, sodass das RFID-Element selbsttätig Informationen senden und/oder empfangen kann.
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Vorstellbar ist weiterhin, dass das RFID-Element mit einer Recheneinheit ausgestaltet ist, welche Informationen bezüglich eines Betriebszustands des Betätigers und/oder eines Betriebszustands des Schaltapparats, wie beispielsweise eine Anzahl von Schalt- und/oder Tastvorgängen, Umgebungstemperatur und/oder Umgebungsfeuchtigkeit von umgebenden Sensoren auslesen und/oder empfangen kann und diese im Speichermittel ablegen kann. Dadurch ist z.B. ein Verschleiß des Betätigers und/oder des Schaltapparats erkennbar, beispielsweise aufgrund der Anzahl der Schalt- und/oder Tastvorgängen des Befehls- und Meldegeräts.
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Auch ist es denkbar, dass das RFID-Element einen elektrisch leitenden Kontakt mit einem stromführenden Element des Betätigers und/oder des Schaltapparats aufweist und über diesen Kontakt mit Energie und/oder mit Informationen des Befehls- oder Meldegeräts, beispielsweise hinsichtlich des Betriebszustands, versorgt wird.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Ein Ausführungsbeispiel wird anhand der nachstehenden schematischen Zeichnungen unter Angabe weiterer Einzelheiten und Vorteile näher erläutert:
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Es zeigen:
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1 einen erfindungsgemäßen Betätiger in einer perspektivischen Ansicht von schräg oben,
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2 eine seitliche Schnittansicht durch eine Rotationsachse des Betätigers nach 1,
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3 einen erfindungsgemäßen Schaltapparat in einer perspektivischen Ansicht von schräg oben und
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4 ein erfindungsgemäßes Befehls- und/oder Meldegerät mit einem Betätiger nach 1 und einem Schaltapparat nach 3 in einer perspektivischen Ansicht von schräg oben.
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Ein erfindungsgemäßer Betätiger 1 ist als ein Not-Aus-Taster ausgestaltet und umfasst ein Gehäuse 2 und ein Tastorgan in Form eines Tastknaufs 3 (1, 2). Der Tastknauf 3 ist beweglich zum Gehäuse 2 am Betätiger 1 ausgebildet.
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Am Betätiger 1 ist ein RFID-Element 4a, 4b, 4c beispielsweise im Bereich einer Unterseite 5 des Gehäuses 2 angeordnet. Beispielhaft ist gezeigt, dass das RFID-Element 4b an einer Außenseite 18 des Gehäuses 2 ausgebildet sein kann, das RIFD-Element 4c kann z.B. auch an einer Innenseite 19 des Gehäuses 2 angebracht sein oder das RFID-Element 4b kann in einer Gehäusewand 6 des Gehäuses 2 ausgebildet sein. Hierdurch ist es vorteilhafterweise möglich, das RFID-Element 4a, 4b, 4c über ein Kontaktelement (nicht gezeigt) mit elektrischer Energie zu versorgen. Das Kontaktelement besitzt hierzu z.B. im montierten Zustand eines Befehls- und/oder Meldegeräts 7 (4) einen elektrisch leitenden Kontakt mit einer Energieversorgungs-Komponente eines Schaltapparats 8 (3).
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Idealerweise kann ein weiteres RFID-Element 5a, 5b, 5c beispielsweise am Tastknauf 3 des Betätigers 1 ausgebildet sein. Das RFID-Element 5a ist am Tastknauf 4 beispielsweise an einer außen liegenden Oberfläche 9 des Tastknaufs 4 angebracht z.B. aufgeklebt, das RFID-Element 5c kann auch z.B. an einer innenliegenden Oberfläche 10 des Tastknaufs 4 angeordnet sein oder bspw. ist das RFID-Element 5b in eine Wand 11 des Tastknaufs 4 eingebracht, z.B. eingegossen oder eingebettet.
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Beispielhaft ist dargestellt, dass das auf der Oberfläche 10 angebrachte RFID-Element 5c mit einer Schutzfolie 12 überklebt ist. Die Schutzfolie 12 kann auch in flüssiger Form, beispielsweise in Form eines Lacks, auf das insbesondere am Tastknauf 4 angeordnete RFID-Element 5c aufgebracht werden.
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Am erfindungsgemäßen Schaltapparat 8 ist ein RFID-Element 14 beispielhaft an einer Außenseite 15 eines Gehäuses 16 des Schaltapparats 8 angeordnet gezeigt. In einer weiteren Ausführungsform kann das RFID-Element 17 in das Gehäuse 16 des Schaltapparats 8 zum Beispiel für einen Nutzer unsichtbar eingegossen sein (3, 4).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Betätiger
- 2
- Gehäuse
- 3
- Tastknauf
- 4a–4c
- RFID-Element
- 5a–5c
- RFID-Element
- 6
- Gehäusewand
- 7
- Befehls- und/oder Meldegerät
- 8
- Schaltapparat
- 9
- Oberfläche
- 10
- Oberfläche
- 11
- Wand
- 12
- Schutzfolie
- 13
- Unterseite
- 14
- RFID-Element
- 15
- Außenseite
- 16
- Gehäuse
- 17
- RFID-Element
- 18
- Außenseite
- 19
- Innenseite