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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Scheinwerfer für ein Kraftfahrzeug, mit einem Gehäuse, einem in dem Gehäuse angeordneten Lichtmodul und einem elastischen Abdeckelement.
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Ein Scheinwerfer der eingangs genannten Art ist aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus der
DE 10 2012 108 774 A1 . Dort ist ein Scheinwerfer mit einer Anordnung zum Ausgleichen von Abständen zwischen beweglichen Teilen des Scheinwerfers beschrieben, wobei ein elastisches Abdeckelement vorgesehen ist. Allerdings bestehen bei diesem Scheinwerfer Raum für Optimierungen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den konstruktiven Aufbau eines Scheinwerfers bei gleichzeitiger Integration von Zusatzfunktionen zu vereinfachen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe durch einen Scheinwerfer mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Danach zeichnet sich der Scheinwerfer dadurch aus, dass das Abdeckelement das Lichtmodul umgibt und einen zwischen dem Lichtmodul und dem Gehäuse befindlichen Bereich abdeckt und dass das Abdeckelement zu einer Lichtabstrahlung ausgebildet ist.
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Eine solche Ausgestaltung des Scheinwerfers hat den Vorteil, dass formstabile und beispielsweise aus Kunststoff bestehende Abdeckelemente durch das elastische Abdeckelement in ihrer Größe reduziert oder sogar vollständig ersetzt werden können. Somit können bei einem beispielsweise auf Grund einer Leuchtweitenregulierung und/oder eines Kurvenlichts beweglichen Lichtmodul durch eine entsprechende Anordnung des elastischen Abdeckelements entstehende Bewegungsfugen abgedeckt werden. Dies ermöglicht eine Gewichtseinsparung des Scheinwerfers. Zudem lässt sich das elastische Abdeckelement werkzeugfrei montieren. Von ganz besonderem Vorteil ist, dass das elastische Abdeckelement zu einer Lichtabstrahlung ausgebildet ist. Somit kann das Abdeckelement zusätzlich zu seiner Abdeckfunktion eine weitere Funktion, nämlich eine Leuchtfunktion erfüllen. Beispielsweise kann das Abdeckelement als Standlicht, Tagfahrlicht, Blinklicht oder dergleichen dienen.
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In Bezug auf das Abdeckelement ist denkbar, dass dieses flexibel und dehnbar ist. Zudem kann das Abdeckelement als insbesondere vorkonfektionierte Fläche, beispielsweise als 3D-Gestrick, ausgebildet sein.
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Im Konkreten kann das Abdeckelement durch eine Lichtquelle hinterleuchtet sein. Hiermit ist mit einfachen konstruktiven Mitteln eine Lichtabstrahlung realisiert. In diesem Zusammenhang ist notwendig, dass das Abdeckelement blickdicht und opak ist, um eine möglichst homogene Hinterleuchtung zu realisieren. Die Lichtquelle kann zwischen Gehäuse und Abdeckelement angeordnet sein, also auf der einer Hauptabstrahlrichtung abgewandten Seite eines Abdeckelements. Als Lichtquelle kann eine LED eingesetzt werden.
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Alternativ oder ergänzend kann das Abdeckelement selbstleuchtend ausgebildet sein. Auch auf diese Weise lässt sich eine zuverlässige Lichtabstrahlung realisieren. Eine Lichterzeugung kann hierbei auch an anderer Stelle als zwischen Gehäuse und Abdeckelement erfolgen, so dass ein höherer Freiheitsgrad hinsichtlich der Anordnung der Komponenten im Gehäuse erreicht ist. Ist das Abdeckelement als Lichtleiter ausgebildet, so wird in dieses mittels einer Einkoppellichtquelle über einen Einkoppelabschnitt Licht eingekoppelt. Zudem ist denkbar, dass das Abdeckelement Leuchtgarn aufweist, aus Leuchtgarn ausgebildet oder mit einem elektrisch lumineszierenden Stoff versehen ist. Leuchtgarn weist einen inneren leitfähigen Faden, eine diesen Faden umgebende Farbtintenschicht, eine die Farbtintenschicht umgebende Schutzschicht und einen äußeren Hüllfaden auf. Die farbige Tinte strahlt Licht aus, wenn ein elektrischer Strom durch sie hindurch fließt. Wenn das Leuchtgarn mit Strom versorgt wird, regt das elektrische Feld zwischen dem inneren leitfähigen Faden und dem äußeren Hüllfaden die Farbschicht zum Leuchten an.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das Abdeckelement insbesondere randseitig eine Außenkontur und einen von der Außenkontur beabstandeten Durchgang aufweisen. Das Abdeckelement kann derart angeordnet sein, dass das Abdeckelement mit seiner Außenkontur an das Gehäuse angrenzt und das Lichtmodul zumindest teilweise durch den Durchgang hindurchragt. Auf diese Weise lässt sich ein großflächiger Abdeckbereich erzielen, so dass zwischen dem Lichtmodul und dem Gehäuse angeordnete formstabile Abdeckungen auf ein Minimum reduziert oder sogar vollständig durch das elastische Abdeckelement ersetzt werden können. Das Abdeckelement kann dabei zwischen Lichtmodul und Gehäuse aufgespannt sein.
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In Weiterbildung hierzu kann das Abdeckelement mit seiner Außenkontur an dem Gehäuse, insbesondere an einer Gehäuseabdeckung, befestigt sein. Hiermit lässt sich eine stabile, vorzugsweise umlaufende und optisch ansprechende Befestigung des Abdeckelements erreichen.
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Von Vorteil ist außerdem, wenn das Abdeckelement mit seinem Durchgang an dem Lichtmodul, insbesondere an einer Linsenabdeckung des Lichtmoduls, befestigt ist. Hiermit ist eine stabile und optisch ansprechende Anbindung des Abdeckelements in dessen mittleren Bereich am Lichtmodul realisierbar.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass das Abdeckelement Abschnitte des Gehäuses, insbesondere die Gehäuseabdeckung, und/oder Abschnitte des Lichtmoduls, insbesondere die Linsenabdeckung, teilweise oder ganz bedeckt. Dies trägt zu einer großflächigen Ausgestaltung des Abdeckelements bei, wodurch eine große Leuchtfläche zur Bereitstellung von Lichtfunktionen geschaffen wird. Zudem wird hierdurch auch eine ansprechende Optik des Scheinwerfers erreicht.
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Im Konkreten kann das Abdeckelement aus einem dehnfähigen Textilmaterial ausgebildet sein. Auf diese Weise lässt sich auf Grund von Verkleinerung und/oder Wegfall von Verkleidungskomponenten, die das Textilelement ersetzt, der Aufbau des Scheinwerfers vereinfachen und eine Gewichtseinsparung erzielen.
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Für eine hinsichtlich Konstruktion und Fertigung günstige Ausführung kann das Abdeckelement zu dessen Spannen an seiner Außenkontur und/oder an seinem Durchgang eine Abspannvorrichtung aufweisen. Hierdurch kann das Abdeckelement gleichmäßig faltenfrei gespannt werden.
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In Weiterbildung hierzu wird vorgeschlagen, dass das Gehäuse und/oder das Lichtmodul Halteelemente zur Befestigung der Abspannvorrichtung aufweisen können. Die Halteelemente können als Nut, Haken, Rastmittel oder dergleichen ausgebildet sein. Dies trägt zu einer einfachen und werkzeugfreien Montage des Scheinwerfers bei, wobei die Abspannvorrichtung in die Halteelemente eingerastet oder eingeklipst werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das Textilmaterial selbstleuchtende Garne aufweisen. Beispielsweise können im Textilmaterial Stickereien mit den selbstleuchtenden Garnen ausgeführt sein. Ebenso kann hiermit ein Hinweis dargestellt werden, beispielsweise das Symbol des Herstellers des Kraftfahrzeuges. Die Funktionsweise selbstleuchtender Garne wurde voranstehend bereits erläutert.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass das Textilmaterial abschnittsweise gezielt abgeschattet ist. Hiermit kann insbesondere bei hinterleuchtetem Textilmaterial ein nicht beleuchteter (abgeschatteter) Bereich geschaffen werden, Licht- und Designtechnische Effekte lassen sich erzielen.
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In Weiterbildung hierzu wird vorgeschlagen, dass die Abspannvorrichtung ein drehbares Befestigungselement, insbesondere einen Ring, umfassen kann. Durch einen solchen "frei schwimmenden" oder drehbaren Ring kann zur Faltenfreiheit des Abdeckelements beigetragen werden.
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Alternativ oder ergänzend kann das Abdeckelement zusätzliche Abspannelemente, insbesondere elastische Abspannfäden, aufweisen. Auch diese Maßnahme trägt zu einer faltenfreien Ausgestaltung des Abdeckelements bei. Dabei ist es von Vorteil, wenn das Abdeckelement, insbesondere das textile Gewebe, im Bereich der Anbindung der Abdeckelemente verstärkt ist.
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Außerdem ist denkbar, dass das Abdeckelement derart beschichtet, geformt und/oder gestaltet ist, dass das Abdeckelement zumindest teilweise als Reflektor für eine vom Gehäuserand her auf das Abdeckelement strahlende Lichtquelle dient.
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Durch die unterschiedliche Ausrichtung des eigentlichen Lichtmoduls (Durchgang) oder der geringfügig variablen Spannelemente könnten sich ob in Transmission (Hinterleuchtung), bei selbstleuchtendem Material oder gar in Reflexion eine unterschiedliche Formgebung des Abdeckelements einstellen. Dadurch könnten sich interessante, variable lichttechnische, nicht-blendende Stileffekte ergeben. Diese Formgebung des Abdeckelements ließe sich durch ein 3D-Gestrick annähern.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 in einer schematischen Frontansicht ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers;
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2 in einer entlang A-A geschnittenen Seitenansicht den Scheinwerfer aus 1;
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3 in einer schematischen Frontansicht ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers; und
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4 in einer entlang A1-A1 geschnittenen Seitenansicht den Scheinwerfer aus 3.
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1 zeigt einen Scheinwerfer für ein Kraftfahrzeug, der insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet ist. Der Scheinwerfer 10 weist ein Gehäuse 12 und ein in dem Gehäuse 12 angeordnetes Lichtmodul 14 auf.
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Das Lichtmodul 14 weist ein Projektionsmodul 16 und eine Linse 18 auf (siehe 2). Das Lichtmodul 14 sendet Licht entlang einer Hauptabstrahlrichtung 20 aus. Der Scheinwerfer 10 weist eine transparente Abdeckscheibe 21 auf.
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Der Scheinwerfer 10 weist außerdem ein elastisches Abdeckelement 22 auf, welches das Lichtmodul 14 umgibt und einen zwischen dem Lichtmodul 14 und dem Gehäuse 12 befindlichen Bereich abdeckt. Das Abdeckelement 22 ist zu einer Lichtabstrahlung ausgebildet.
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Das Abdeckelement 22 ist durch eine Lichtquelle 24 hinterleuchtet. Die Lichtquelle 24 ist zwischen Gehäuse 12 und Abdeckelement 22 angeordnet. Das Abdeckelement 22 ist blickdicht und opak ausgebildet. Trotz der blickdichten Ausführung ist das Abdeckelement 22 in der Ausführung mit Hinterleuchtung noch gerade so transparent, dass es, vor allem bei Umgebungsdunkelheit, noch gut wahrnehmbar ist. Dies lässt sich mit dem Effekt einer Fenstergardine vergleichen.
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Alternativ oder ergänzend hierzu kann das Abdeckelement 22 gemäß einer nicht dargestellten Ausführungsform selbstleuchtend ausgebildet sein.
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Das Abdeckelement 22 weist eine Außenkontur 26 und einen von der Außenkontur 26 beabstandeten Durchgang 28 auf. Das Abdeckelement 22 ist derart angeordnet, dass das Abdeckelement 22 mit seiner Außenkontur 26 an das Gehäuse 12 angrenzt und das Lichtmodul 14 zumindest teilweise durch den Durchgang 28 hindurchragt.
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Das Abdeckelement 22 ist mit seiner Außenkontur 26 an dem Gehäuse 12, insbesondere an einer Gehäuseabdeckung 30 des Gehäuses 12, befestigt. Das Abdeckelement 22 ist mit seinem Durchgang 28 an dem Lichtmodul 14, insbesondere an einer Linsenabdeckung 32 des Lichtmoduls 14, befestigt.
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Mit anderen Worten ist das Abdeckelement 22 am Lichtmodul 14 und am Gehäuse 12, insbesondere an einer Gehäuseabdeckung 30 des Gehäuses 12, befestigt.
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Das Abdeckelement 22 kann Abschnitte des Gehäuses 12, insbesondere die Gehäuseabdeckung 30, und/oder Abschnitte des Lichtmoduls 14, insbesondere die Linsenabdeckung 32, teilweise oder ganz bedecken. Hiermit ist gemeint, dass das Abdeckelement 22 diese Komponenten teilweise oder ganz überspannt und einen Einblick auf diese Teile von außen verhindert.
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Das Abdeckelement 22 ist aus einem dehnfähigen Textilmaterial ausgebildet. Das Abdeckelement 22 weist zu dessen Spannen an seiner Außenkontur 26 und an seinem Durchgang 28 eine Abspannvorrichtung 34 auf. Das Gehäuse 12 und das Lichtmodul 14 weisen Halteelemente 36 zur Befestigung der Abspannvorrichtung 34 auf.
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Das Textilmaterial kann selbstleuchtende Garne aufweisen. Hiermit lässt sich eine Lichtfunktion des Textilmaterials unterstützen. Licht- und designtechnische Effekte können erreicht werden.
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Das Textilmaterial kann abschnittsweise gezielt abgeschattet sein. Im Konkreten können insbesondere bei hinterleuchtetem Textilmaterial einzelne Abschnitte nicht beleuchtet (abgeschattet) sein. Dies führt vorteilhaft zur Absorption von von einer Abdeckscheibe rückreflektiertem Streulicht. Licht- und designtechnische Effekte können unterstützt werden.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für einen Scheinwerfer für ein Kraftfahrzeug, der ebenfalls insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet ist.
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Der Scheinwerfer 10 entspricht zu weiten Teilen dem Scheinwerfer 10 entsprechend dem voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel, wobei gleiche oder funktionale gleiche Komponenten mit identischen Bezugszeichen versehen sind.
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Der Scheinwerfer 10 im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist am Abdeckelement 22 eine zusätzliche Abhängung 38 auf. Dadurch lässt sich das Abdeckelement 22 weiter strukturieren und/oder gezielter und faltenfreier abspannen.
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Dies erfolgt durch eine punkt- oder linienförmige Abhängung an einem Halterahmen 40 (siehe 4). Der Halterahmen 40 kann am Gehäuse 12 befestigt sein. Durch die Abhängung ist das Abdeckelement 22 hinsichtlich seiner Struktur in einen ersten Abschnitt 22' und in einen zweiten Abschnitt 22'' unterteilt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012108774 A1 [0002]