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Die Erfindung betrifft eine Betätigungsanordnung zur Betätigung einer blockierbaren Gasfeder.
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Blockierbare Gasfedern kommen in unterschiedlichen Anwendungen zum Einsatz. Beispielsweise können sie eingesetzt werden, um die Höhenverstellung eines Hockers, eines Stuhls oder eines Tisches zu bewirken. Dabei ist vorgesehen, dass die Gasfeder in jeder gewünschten Position des gesamten Hubs sicher arretiert werden kann. Eine Gasfeder weist zu diesem Zweck einen Auslöser, insbesondere einen Auslösestift, auf. Dieser Auslöser ist in der Regel an einem freien Ende der Gasfeder angeordnet. Bei Betätigung des Auslösers, insbesondere beim Eindrücken des Auslösers, kann die Gasfeder entlang ihres Hubs verstellt werden. Wird keine Kraft mehr auf den Auslöser ausgeübt, wird die Gasfeder in der dann eingestellten Position arretiert.
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Insbesondere bei Bürostühlen ist es bekannt, eine solche Auslösung durch einen starren Hebel zu bewirken. Ein solcher starrer Hebel kann unter Umständen störend wirken und einen Benutzer beeinträchtigen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Betätigungsanordnung für eine Gasfeder bereitzustellen, die diese Nachteile nicht aufweist.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Betätigungsanordnung zur Betätigung einer blockierbaren Gasfeder mit einem zumindest begrenzt drehbar gelagerten Umlenkelement, welches einen Betätigungsabschnitt aufweist, der bestimmt ist, mit einem Auslöser der blockierbaren Gasfeder zusammenzuwirken, und mit einem flexiblen Betätigungselement, welches an dem Umlenkelement befestigt ist, wobei durch Zug an dem flexiblen Betätigungselement das Umlenkelement zur Betätigung der blockierbaren Gasfeder verschwenkbar ist.
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Ein flexibles Betätigungselement kann einfach gegriffen werden. Wird es nicht benötigt, so kann es einfach herunterhängen und somit nicht wie ein starrer Hebel „im Weg” sein. Durch Zug an dem flexiblen Betätigungselement kann das Umlenkelement verschwenkt werden, sodass der Betätigungsabschnitt auf den Auslöser drückt. Wird dagegen das Betätigungselement losgelassen, bewegt sich der Auslöser automatisch in seine Ausgangsposition zurück und schwenkt auch das Umlenkelement zurück. Mit der erfindungsgemäßen Betätigungsanordnung ist somit eine besonders einfache Bedienung einer blockierbaren Gasfeder möglich.
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Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das Betätigungselement als Schlaufe ausgebildet ist oder einen schlaufenförmigen Abschnitt aufweist. In eine Schlaufe kann mit einem Finger oder der ganzen Hand gegriffen werden. Somit kann zuverlässig an dem Betätigungselement gezogen werden. Dabei kann das gesamte Betätigungselement als Schlaufe ausgebildet sein oder das Betätigungselement nur an einem Ende einen schlaufenförmigen Abschnitt aufweisen, der von einem Benutzer gegriffen werden kann.
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Das Betätigungselement kann als textiles Element, aus Leder, Kunststoff, aus Gummi, als Seil oder Kordel ausgebildet sein. Insbesondere, wenn das Betätigungselement als Seil oder Kordel ausgebildet ist, kann es an einem Ende einen Knoten aufweisen, sodass das Betätigungselement durch einen Benutzer gut gegriffen werden kann.
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Das Umlenkelement kann eine integrierte Drehachse aufweisen. Insbesondere kann es sich bei dem Umlenkelement um ein Spritzgussteil aus Kunststoff handeln, an dem die Drehachse angeformt ist. Somit kann die Anzahl der benötigten Teile für die Betätigungsanordnung gering gehalten werden. Außerdem ist eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung möglich.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass das Umlenkelement Achsvorsprünge aufweist, die in eine entsprechende Halterung einrastbar sind. Dies bedeutet, dass die Achsvorsprünge vorzugsweise gegen eine Rückstellkraft auslenkbar sind, sodass sie in eine entsprechende Halterung eingerastet bzw. eingeclipst werden können.
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Das Betätigungselement kann durch eine Öffnung einer Verkleidung geführt sein. Durch die Verkleidung kann die übrige Betätigungsanordnung verdeckt sein, sodass für einen Benutzer nur das Betätigungselement sichtbar ist. An dem Betätigungselement kann in unterschiedlichen Richtungen gezogen werden. Durch die Berandung der Öffnung kann eine Umlenkung der auf das Betätigungselement ausgeübten Kräfte erfolgen.
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In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem ein höhenverstellbares Möbelstück, insbesondere ein Stuhl, Hocker, Tisch oder dergleichen, mit einer Gasfeder und einer erfindungsgemäßen Betätigungsanordnung. Ein solches höhenverstellbares Möbelstück genügt höchsten Designansprüchen. Es kann nur das Betätigungselement sichtbar sein, ohne dass die übrige Betätigungsanordnung zu sehen ist. Die Bedienung des höhenverstellbaren Möbelstücks erfolgt auf besonders einfache Art und Weise durch das Betätigungselement. Das Betätigungselement steht nicht seitlich von dem Möbelstück ab, sodass es nicht im Weg ist, wenn es nicht gebraucht wird.
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Gemäß einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das Möbelstück einen Fußteil aufweist, an dem die Gasfeder mit einem Ende befestigt ist, und einen Träger aufweist, an dem die Gasfeder mit einem zweiten Ende befestigt ist. An dem Träger kann das Umlenkelement drehbar angeordnet sein, derart, dass der Betätigungsabschnitt an dem Auslöser der Gasfeder anliegt. Dabei kann die Gasfeder vollständig in dem Fußteil und dem Träger angeordnet sein, sodass sie von außen nicht sichtbar ist. Der Fußteil und der Träger können zueinander teleskopierbar ausgebildet sein. Insbesondere kann der Träger relativ zum Fußteil verlagerbar sein. Sowohl der Fußteil als auch der Träger können einen Schaft aufweisen, wobei sich die Schäfte überlappen können.
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Der Träger kann als Verkleidung für die Betätigungsanordnung dienen. Insbesondere kann der Träger eine Öffnung aufweisen, durch die das Betätigungselement aus dem Träger herausgeführt ist. Der Träger kann demnach gehäuseartig ausgebildet sein.
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Besondere Vorteile ergeben sich, wenn der Träger eine Greifrille aufweist. Dadurch kann das Möbelstück durch einen Benutzer einfach gegriffen und an eine andere Position versetzt oder verschoben werden. Insbesondere kann die Greifrille entlang des Umfangs des Trägers angeordnet sein.
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Der Träger kann als Sitzträger ausgebildet sein und eine Sitzauflage, vorzugsweise aus Moosgummi, aufweisen. Alternativ kann eine andere gepolsterte Sitzauflage vorgesehen sein. Die Sitzauflage kann auf den Sitzträger aufgeklebt sein.
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Der Fußteil kann an seinem unteren Ende kalottenförmig ausgebildet sein. Dadurch ist das Möbelstück gegenüber dem Boden verschwenkbar.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die dort gezeigten Merkmale sind nicht notwendig maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
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In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung in verschiedenen Stadien der Benutzung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine erste Ausführungsform eines höhenverstellbaren Möbelstücks;
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2 eine Schnittdarstellung durch den oberen Teil des Möbelstücks gemäß der 1, wobei eine Betätigungsanordnung in einer ersten Stellung gezeigt ist;
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3 eine der 2 entsprechende Darstellung, wobei die Betätigungsanordnung in einer zweiten Stellung gezeigt ist;
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4 eine zweite Ausführungsform eines höhenverstellbaren Möbelstücks;
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5 eine Schnittdarstellung durch das höhenverstellbare Möbelstück gemäß 4, wobei eine Betätigungsanordnung in einer ersten Stellung gezeigt ist;
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6 eine der 5 entsprechende Darstellung, wobei die Betätigungsanordnung in einer zweiten Stellung gezeigt ist.
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Die 1 zeigt ein als Hocker ausgebildetes Möbelstück 10, welches einen Fußteil 11 aufweist, der an seinem unteren Ende 12 kalottenförmig ausgebildet ist. Dadurch lässt sich das Möbelstück 10 verschwenken.
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Weiterhin weist das Möbelstück 10 einen Träger 13 auf, der hier als Sitzträger ausgebildet ist. Sowohl der Fußteil 11 als auch der Träger 13 weisen jeweils einen Schaftabschnitt 14 bzw. 15 auf, wobei der Schaftabschnitt 14 über den Schaftabschnitt 15 gestülpt ist. Der Träger 13 ist vertikal relativ zum Fußteil 11 verstellbar, und zwar über eine hier nicht zu sehende Gasfeder. Die Höhenverstellung ist arretierbar. Hierfür ist eine Betätigungsanordnung, die später noch näher beschrieben wird, vorgesehen. Die Betätigungsanordnung weist ein flexibles Betätigungselement 16 auf, welches im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Schlaufe 16.1 aufweist.
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In der 2 ist eine Schnittdarstellung gemäß dem Abschnitt II der 1 gezeigt. Hier ist zu sehen, dass in den schaftartigen Abschnitten 14, 15 eine Gasfeder 17 angeordnet ist, die an ihrem oberen Ende einen Auslöser 18 aufweist. Wird der Auslöser 18 nach unten verlagert, so lässt sich die Gasfeder 17 in der Länge verstellen. Wird auf den Auslöser 18 keine Kraft mehr ausgeübt, stellt sich dieser automatisch zurück und wird die Gasfeder 17 in der eingestellten Stellung blockiert. Zur Betätigung des Auslösers 18 ist eine Betätigungsanordnung 20 vorgesehen, die das Betätigungselement 16 umfasst. Das Betätigungselement 16 ist an einem Umlenkelement 21 befestigt, welches um eine Drehachse 22 schwenkbar ist. Das Umlenkelement 21 weist weiterhin einen Betätigungsabschnitt 23 auf, der an dem Auslöser 18 anliegt. Die Drehachse 22 kann Achsabschnitte aufweisen, die in den Träger 13 einclipsbar oder einrastbar sind. Sie können an das Umlenkelement 21 angeformt sein.
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Wird nun, wie dies in der 3 zu sehen ist, an dem Betätigungselement 16 in Richtung eines der Pfeile 24 bis 26 gezogen, so verschwenkt das Umlenkelement 21 um die Drehachse 22, wodurch der Betätigungsabschnitt 23 auf den Auslöser 18 drückt und diesen nach unten verlagert. Nun lässt sich die Gasfeder 17 und damit die Höhe des Möbelstücks 10 verstellen. Wird nicht mehr an dem Betätigungselement 16 gezogen, so wird das Umlenkelement 21 automatisch in die Stellung gemäß 2 zurückverlagert, was an der Rückstellkraft des Auslösers 18 liegt. Der 3 kann man weiterhin entnehmen, dass die Gasfeder 17 in einer Konusaufnahme 27 des Trägers 13 befestigt ist.
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Das Betätigungselement 16 ist durch eine Öffnung 28 im Träger 13 nach außen geführt. Somit ist von der Betätigungsanordnung 20 lediglich das Betätigungselement 16 zu sehen. Die übrigen Elemente der Betätigungsanordnung 20 sind im Träger 13 verdeckt angeordnet.
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Am Umfang des Trägers 13 ist eine Greifrille 30 vorgesehen. Eine Sitzauflage 31 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel aus Moosgummi ausgebildet. Durch die Ränder 32, 33 der Öffnung 28 kann eine Umlenkung der auf das Betätigungselement 16 ausgeübten Kraft erfolgen.
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Die 4 zeigt eine alternative Ausführungsform eines höhenverstellbaren Möbelstücks 100. Das höhenverstellbare Möbelstück 100 ist als Tisch ausgebildet. Das Möbelstück 100 weist eine Gasfeder 117 mit einem Gasfederzylinder 118 und einer Gasfederstange 119 auf. An der Gasfederstange 119 ist ein Träger 113 befestigt, der ebenfalls wie der Träger 13 gehäuseartig ausgebildet ist und im Inneren die Betätigungsanordnung weitestgehend aufnimmt. Der Träger 113 ist ein Tischplattenträger und trägt entsprechend die Tischplatte 114.
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Die Betätigungsanordnung 120 des Ausführungsbeispiels gemäß der 4 ist analog zur Betätigungsanordnung 20 des Ausführungsbeispiels gemäß der 1 ausgebildet. Daher werden für gleiche Elemente dieselben Bezugsziffern verwendet. Die Betätigungsanordnung 120 des Möbelstücks 100 weist demnach ein Betätigungselement 16 auf, welches eine Schlaufe 16.1 aufweist.
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Die 5 zeigt eine Schnittdarstellung des Möbelstücks 100. Hier ist zu erkennen, dass der Träger 113 mit einer Konusaufnahme 127 auf die Gasfederstange 119 aufgesetzt ist. Die Gasfederstange 119 weist an ihrem freien Ende einen Auslöser 18 auf, der an einem Betätigungsabschnitt 23 eines Umlenkelements 21 anliegt. Das Umlenkelement 21 weist wiederum eine Drehachse 22 auf, wobei die Drehachse 22 Achsvorsprünge aufweist, die in eine entsprechende Halterung des Trägers 113 einrasten.
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Das Betätigungselement 16 ist durch eine Öffnung 128 des Trägers 113 geführt. In der in 5 gezeigten Stellung ist die Gasfeder 117 in ihrer Stellung blockiert. Wird dagegen an dem Betätigungselement 16 in Pfeilrichtung eines der Pfeile 124, 125, 126 gezogen, wie dies in der 6 dargestellt ist, wird das Umlenkelement 21 entgegen dem Uhrzeigersinn entsprechend dem Pfeil 130 verschwenkt, wodurch der Betätigungsabschnitt 23 in Pfeilrichtung 131 auf den Auslöser 18 drückt. In dieser Stellung kann das Möbelstück 100 in der Höhe verstellt werden. Insbesondere kann die Gasfederstange 119 relativ zum Gasfederzylinder 118 verstellt werden.