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Die Erfindung betrifft einen Prüfstand für Innenraumbaugruppen eines Busses, umfassend mindestens eine Vertikalkrafterzeugungseinheit, mindestens eine Längskrafterzeugungseinheit und mindestens eine Seitenkrafterzeugungseinheit, wobei die Vertikalkrafterzeugungseinheit als Kolben-Zylinder-Einheit ausgebildet ist.
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Aus der
DE 42 03 262 A1 ist eine Versuchseinrichtung zur Prüfung von Kraftfahrzeugbaugruppen, insbesondere von Einzelradaufhängungen, bekannt, wobei die Einzelradaufhängung unter betriebsähnlichen Belastungsbedingungen geprüft wird. Die Versuchseinrichtung umfasst eine Belastungseinrichtung zur Einleitung von Vertikalkräften, Seitenkräften und Längskräften. Weiterhin umfasst die Versuchseinrichtung eine Steuereinrichtung zur Steuerung der Belastungseinrichtung derart, dass die Vertikalkräfte, Seitenkräfte und Längskräfte gemäß einem vorbestimmten Ansteuerbelastungsprogramm in die Kraftfahrzeugbaugruppe eingeleitet werden. Die Belastungseinrichtung besteht dabei ausschließlich aus hydraulischen Kolben-Zylinder-Einheiten.
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Insbesondere für die Prüfung von Innenraumbaugruppen eines Busses ist eine solche Belastungseinrichtung sehr aufwändig und teuer.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Prüfstand anzugeben, mittels welcher Fahrzeuginnenraumbaugruppen kostengünstig und schnell hinsichtlich ihrer Haltbarkeit getestet werden können.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einem Prüfstand dadurch gelöst, dass die Seitenkrafterzeugungseinheit und die Längskrafterzeugungseinheit durch eine einzige Feder-Kolben-Einheit gebildet sind. Da statt zwei Krafterzeugungseinheiten nur eine Feder-Kolben-Einheit notwendig ist, reduzieren sich die Kosten für den Prüfstand. Mit diesem Prüfstand können Innenraumausstattungsteile, wie beispielsweise der Sitz, das Cockpit, Gepäckaufbewahrungselemente, WC- und Kücheneinheiten sowie Dachpanels, Fernseher und Spiegel ausreichend getestet werden, wobei die Testumgebung der realen Nutzungsumgebung während der Fahrt des Busses entspricht. Dadurch wird Zeit und Geld während der Produktentwicklung eingespart. Außerdem werden Beschwerden der Kunden nach Auslieferung des Busses reduziert.
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Vorteilhafterweise greifen zwei Feder-Kolben-Einheiten unterhalb des Chassis im Bereich jeweils eines Achsendes an der Karosserie des Busses an. Somit muss der Bus nur auf die Feder-Kolben-Einheiten und die Vertikalkrafterzeugungseinheit aufgesetzt werden, ohne dass zusätzliche bauliche Maßnahmen notwendig sind, wodurch der Prüfvorgang erleichtert wird.
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Um die Feder-Kolben-Einheiten richtig unterhalb des Busses zu positionieren, ist im Bereich jeder Feder-Kolben-Einheit ein Luftfederbalg angeordnet, mittels welchem das Chassis in die richtige Position gebracht werden kann.
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In einer Weiterbildung greift die Vertikalkrafterzeugungseinheit unterhalb des Busses an dessen Fahrzeugrahmen an. Auch hierbei müssen keine zusätzlichen Verbindungen zwischen dem Fahrzeugrahmen und der Vertikalkrafterzeugungseinheit vorgesehen werden, da der Bus lediglich auf die Vertikalkrafterzeugungseinheit aufgesetzt wird.
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In einer Weiterbildung ist an der Front- und/oder der Hinterachse des Busses jeweils ein Stabilisator angeordnet. Solche Stabilisatoren stellen sicher, dass der Bus während der Stoßprüfung und der Erzeugung der Längs-, Vertikal- und Seitenkräfte seine Position beibehält.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Prüfstandes,
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2 ein Ausführungsbeispiel einer Feder-Kolben-Einheit,
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3 ein mit einem Bus besetzter erfindungsgemäßer Prüfstand.
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In 1 ist eine perspektivische Ansicht auf einem Prüfstand 1 für ein Fahrzeug dargestellt, wie er zum Rütteltest für das Interieur eines Busses verwendet wird. Dabei ist das Interieur, wie beispielsweise ein Sitz, ein Cockpit oder ähnliches in dem Bus bereits verbaut. Der Prüfstand 1 weist zur Aufnahme der Vorderachse VA des Busses zwei Feder-Kolben-Einheiten 21, 23 auf, die neben einem Luftfederbalg 25, 27 angeordnet sind, so dass ein Luftfederbalg 25, 27 und eine Feder-Kolben-Einheit 21, 23 an jedem Ende der Vorderachse VA angreifen. Dieselbe Anordnung von Feder-Kolben-Einheit 31, 33; 41, 43 und Luftfederbalg 35, 37; 45, 47 wiederholt sich für die beiden Hinterachsen HA1, HA2 des Fahrzeuges. Zwischen den jeweiligen zwei Feder-Kolben-Einheiten 21, 23; 31, 33; 41, 43 sind jeweils ein Stabilisierer 3 und zwei Halterungen 5 angeordnet, damit bei der Bewegung des Busses im Rütteltest dieser seine Lage nicht verändert.
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Eine in 2 dargestellter Feder-Kolben-Einheit 21 führt neben einer seitlichen Bewegung (Pfeil A) auch eine Längskraftbewegung (Pfeil B) aus, so dass in diese Richtungen einfach die auf dem Prüfstand aufsitzende Karosserie gleichzeitig mit diesen Kräften beaufschlagt werden kann.
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Zusätzlich sind vier Vertikalkrafterzeugungseinheiten 7, 9, 11, 13 vorhanden, die an der Karosserie des Busses 15, wie in 3 dargestellt, angreifen. Diese Vertikalkrafterzeugungseinheiten 7, 9, 11, 13 werden gleichzeitig mit den Feder-Kolben-Einheiten 21, 23; 31, 33; 41, 43 und den Luftfederbalgs 25, 27; 35, 37; 45, 47 betätigt. Bei der vertikalen Beaufschlagung der vier hydraulischen Kolben-Zylinder-Längskrafterzeugungseinheiten 7, 9, 11, 13 wird dabei zwischen den einzelnen Kolben-Zylinder-Einheiten eine Phasendifferenz erzeugt.
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Bei der vorliegenden Prüfeinrichtung wird mit dem Test des Rohbaus auch gleichzeitig das Interieur des Busses 15 in einer realen Umgebung getestet.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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