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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Spritzgusssystem und insbesondere auf ein Spritzgusssystem, das so konfiguriert ist, dass ein Formungshilfselement wie z. B. ein Einlass oder ein Einsetzelement in ein Formteil eingesetzt wird, um einen Spritzguss zu erzielen.
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Beschreibung des verwandten Standes der Technik
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Es ist ein Verfahren bekannt, bei dem ein Formungshilfselement wie z. B. ein Einsatz oder ein Einsetzelement zum Spritzguss in einer Spritzgussmaschine in ein Formteil eingesetzt wird.
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Die offengelegte japanische Patentanmeldung mit der Nr.
JP H06- 39 883 A offenbart eine Technik für eine Spritzgussmaschine, wobei Einsätze zum Formen in ein Formteil eingesetzt werden. Diese Spritzgussmaschine ist so konzipiert, dass Formartikel unterschiedlicher Formen durch Variieren der jeweiligen Innenformen der einzusetzenden Einsätze geformt werden. Wenn sich Formungsbedingungen für die jeweiligen Einsätze, die in das Formteil einzusetzen sind, unterscheiden, werden die unterschiedlichen Formungsbedingungen gemäß dieser Technik individuell als getrennte Formungsbedingungsdateien verwaltet. Wenn die Einsätze zum Formen häufig geändert werden, kann es jedoch vorkommen, dass Formungsbedingungen, die für den Einsatz im Formteil nicht geeignet sind, zum Formen eingestellt werden, wodurch Fehler entstehen.
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Außerdem offenbart die offengelegte japanische Patentanmeldung
JP H09- 201 849 A eine Technik, wobei das Formen durchgeführt wird, nachdem ein Einsetzelement in ein Formteil eingesetzt wurde, wodurch ein mit dem Einsetzelement integral ausgebildeter Formartikel geformt wird. Gemäß dieser Technik wird eine Mehrzahl von Typen von Einsetzelementen bereitgestellt, so dass eine Mehrzahl von umspritzten Artikeln für die einzelnen Einsetzelemente erhalten werden kann. Unterschiedliche Formungsbedingungen für die umspritzten Artikel werden jedoch individuell als getrennte Formungsbedingungsdateien verwaltet. Wenn ein falsches Einsetzelement in das Formteil eingesetzt wird, kann es ggf. zu einem Formteilversagen oder einer fehlerhaften Formung kommen.
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Die
US 5 246 362 A offenbart eine Spritzgussmaschine mit einer Einrichtung zum automatischen Wechseln von Unter-Formen, die in Formen der Spritzgussmaschine eingesetzt werden können.
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Die
DE 35 05 155 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Herstellung von Formteilen, bei der zu füllende Formen auswechselbar angeordnet und mit einem Stecker versehen sind. Letzterer dient der Verbindung mit einer Programmsteuerung zum Festlegen eines der jeweiligen Form zugeordneten Programms.
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Die
JP 2005 -
294 408 A offenbart eine Halbleiterharzversiegelungsvorrichtung mit einer Substratversorgungseinrichtung, welche mittels eines Bildunterscheidungsmittels die Substrate voneinander unterscheidet.
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Die
JP 2002 -
210 778 A offenbart eine Halbleiterformvorrichtung, die eine Plastifizierungsdichte eines Materials stabilisiert.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Demgemäß liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung eines Spritzgusssystems, das in der Lage ist, eine falsche Formung unter Bedingungen zu verhindern, die für Formungshilfselemente wie z. B. Einsätze und Einsetzelemente ungeeignet sind.
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Ein Spritzgusssystem gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst die Merkmale des Patentanspruchs 1 und ist so konfiguriert, dass es ein Formungshilfselement in ein Formteil einsetzt, um eine Formung durchzuführen, und umfasst eine Aufnahmeeinheit zum Aufnehmen des Formungshilfselements, eine Formungshilfselementdaten-Speichereinheit zum Speichern von Daten zumindest eines Formungshilfselements, wobei ein Charakteristikum des Formungshilfselements gespeichert wird, und eine Formungshilfselement-Identifikationseinheit zum Identifizieren des in das Formteil eingesetzten Formungshilfselements. Die Formungshilfselement-Identifikationseinheit ist so konfiguriert, dass sie das von der Aufnahmeeinheit aufgenommene Formungshilfselement auf Basis des von der Aufnahmeeinheit erfassten Charakteristikums des Formungshilfselements und der von der Formungshilfselementdaten-Speichereinheit gespeicherten Formungshilfselementdaten identifiziert.
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Gemäß diesem Spritzgusssystem kann das von der Aufnahmeeinheit aufgenommene Formungshilfselement auf Basis der von der Formungshilfselementdaten-Speichereinheit gespeicherten Formungshilfselementdaten identifiziert werden, so dass das in das Formteil eingesetzte Formungshilfselement identifiziert werden kann und die Möglichkeit eines Fehlers beim Einstellen einer Formungsbedingung oder dergleichen danach verringert werden kann.
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Dieses Formungshilfselement kann ein Einsatz, der mit einem Hohlraum ausgebildet ist, oder ein Einsetzelement zum Formen eines umspritzten Artikels sein.
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Die Formungshilfselementdaten-Speichereinheit ist so konfiguriert, dass sie neben dem Charakteristikum des Formungshilfselements als Formungshilfselementdaten eine Formungsbedingung speichert, wobei das Formungshilfselement in das Formteil eingesetzt und geformt wird. Bei dieser Ausführungsform wird in der Formungshilfselementdaten-Speichereinheit auch die dem Formungshilfselement entsprechende Formungsbedingung gespeichert, so dass die Formung mit der gespeicherten Formungsbedingung durchgeführt werden kann, wenn das Formungshilfselement identifiziert wurde.
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Das Formungshilfselement kann von der Aufnahmeeinheit aufgenommen werden, so dass das Charakteristikum des Formungshilfselements auf Basis von Bilddaten für das aufgenommene Formungshilfselement analysiert werden kann, und das analysierte Charakteristikum kann als Formungshilfselementdaten in der Formungshilfselementdaten-Speichereinheit gespeichert werden. Bei dieser Ausführungsform wird das Charakteristikum des Formungshilfselements in der Formungshilfselementdaten-Speichereinheit auf Basis der von der Aufnahmeeinheit erfassten Bilddaten für das Formungshilfselement gespeichert, so dass Daten unter Verwendung der Aufnahmeeinheit generiert werden können, ohne dass Daten, die das Charakteristikum des Formungshilfselements oder dergleichen umfassen, vorab generiert werden müssen.
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Das Formungshilfselement im Formteil kann von der Formungshilfselement-Identifikationseinheit identifiziert werden, wenn das Formungshilfselement im Formteil zum Einsetzen geändert wird, und eine dem identifizierten Formungshilfselement entsprechende Formungsbedingung kann aus der Formungshilfselementdaten-Speichereinheit gelesen und eingestellt werden.
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Das Spritzgusssystem umfasst einen Einsetzelement-Standbyabschnitt, auf dem das Formungshilfselement im Standby außerhalb des Formteils platziert wird, und die Formungshilfselement-Identifikationseinheit kann das in das Formteil eingesetzte Formungshilfselement auf Basis von Informationen zum Formungshilfselement identifizieren, das auf dem Einsetzelement-Standbyabschnitt bleibt.
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Das Spritzgusssystem kann des Weiteren eine Formungsbedingungs-Einstelleinheit zum Einstellen einer Formungsbedingung als eingestellte Formungsbedingung umfassen, und das der eingestellten Formungsbedingung entsprechende Formungshilfselement kann in das Formteil eingesetzt werden, wenn die eingestellte Formungsbedingung einer Formungsbedingung für die Formungshilfselementdaten widerspricht, die dem Formungshilfselement im Formteil entsprechen, das von der Formungshilfselement-Identifikationseinheit identifiziert wurde, wenn die eingestellt Formungsbedingung von der Formungsbedingung-Einstelleinheit eingestellt wurde.
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Ein Dosierungsprozess wird gestartet, nachdem die Formungsbedingung eingestellt wurde, wenn die Formungsbedingung erneut aus der Formungshilfselementdaten-Speichereinheit gelesen und eingestellt wird.
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Das Spritzgusssystem kann so konfiguriert sein, dass es eine Warnung ausgibt, wenn eine Formungsbedingung, die einem als nächstes einzusetzenden Formungshilfselement entspricht, sich von der aktuell eingestellten Formungsbedingung unterscheidet.
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Eine Einheit zum Einsetzen des Formungshilfselements in das Formteil kann ein Roboter sein.
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Die Aufnahmeeinheit kann an einer Einheit zum Einsetzen des Formungshilfselements in das Formteil angebracht sein.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung kann ein Spritzgusssystem bereitgestellt werden, das in der Lage ist, eine falsche Formung unter Bedingungen zu verhindern, die für Formungshilfselemente wie z. B. Einsätze und Einsetzelemente ungeeignet sind.
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Figurenliste
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Die obigen und andere Ziele und Merkmale der vorliegenden Erfindung gehen aus den Beschreibungen der folgenden Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen hervor, in denen:
- 1 ein Schaubild ist, das einen Umriss eines Spritzgusssystems gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung veranschaulicht;
- 2 eine perspektivische Ansicht eines Formteils im Spritzgusssystem von 1 ist;
- 3 ein Schaubild ist, das eine Modifikation zeigt, wobei eine Befestigungsposition einer Kamera im Spritzgusssystem von 1 änderbar ist;
- 4 ein Schaubild ist, das einen Umriss eines Spritzgusssystems gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung veranschaulicht; und
- 5 ein Schaubild ist, das eine Modifikation zeigt, wobei eine Befestigungsposition einer Kamera im Spritzgusssystem von 4 änderbar ist.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Ein Spritzgusssystem gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird zunächst unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 beschrieben.
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1 ist ein Schaubild, das einen Umriss des Spritzgusssystems gemäß der ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
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Eine Mehrzahl von Typen von Einsätzen 40, die jeweils mit einem Hohlraum ausgebildet sind, werden vorab auf einem Einsatz-Standbyabschnitt 42 bereitgestellt und sind in ein Einsetzloch einzusetzen, das in einem Formteil 30 einer Spritzgussmaschine gebildet ist. Ein Gelenkroboter 10 mit einem Halteteil an seinem distalen Ende, wie in 1 gezeigt, wird verwendet, um die Einsätze 40 in das Formteil 30 einzusetzen. Die jeweiligen Hohlräume der hergestellten Einsätze 40 der Mehrzahl von Typen sind unterschiedlich geformt, so dass die Form eines zu formenden Artikels durch Ändern des Typs des in das Formteil 30 einzusetzenden Einsatzes 40 verändert werden kann.
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Um die auf dem Einsatz-Standbyabschnitt 42 platzierten Einsätze 40 abzufeuern, ist eine Kamera 20 am Boden angebracht, wie in 1 gezeigt. Der Antrieb des Formteils 30 wird von einer Steuereinheit 50 der Spritzgussmaschine gesteuert. Andererseits wird die Bewegung des Gelenkroboters 10 durch eine Robotersteuereinheit 52 gesteuert. Der Steuereinheit 50 der Spritzgussmaschine und die Robotersteuereinheit 52 sind miteinander verbunden.
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Außerdem ist die Steuereinheit 50 der Spritzgussmaschine mit einer Einsatzidentifikationseinheit 54 sowie mit dem Formteil 30 verbunden. Die Einsatzidentifikationseinheit 54 ist mit einer Einsatzanalyseergebnis-Speichereinheit 56 verbunden, die mit einer Einsatzanalyseeinheit 58 verbunden ist. Des Weiteren ist die Einsatzanalyseeinheit 58 mit der Kamera 20 verbunden.
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2 ist eine perspektivische Ansicht des Formteils 30 von 1.
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Das Formteil 30 ist mit einem Einsetzloch 32 bereitgestellt. Beliebige der Einsätze 40 auf dem Einsatz-Standbyabschnitt 42 können vom Gelenkroboter 10 in das Einsetzloch 32 eingesetzt und darin befestigt werden.
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3 ist ein Schaubild, das eine Modifikation zeigt, wobei eine Befestigungsposition der Kamera 20 im Spritzgusssystem von 1 änderbar ist. Jene Komponenten, die in 3 nicht gezeigt sind, sind auf die gleiche Weise wie ihre Gegenstücke angeordnet, die in 1 gezeigt sind (wobei die Befestigungsposition der Kamera 20 fix ist).
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Auch wenn die Kamera 20, die in 1 gezeigt ist, fix am Boden installiert ist, ist die Kamera 20, die in 3 gezeigt ist, am distalen Endabschnitt des Gelenkroboters 10 befestigt.
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Die Kamera 20 wird verwendet, um die Einsätze 40 aufzunehmen und zu identifizieren. Die Kamera 20 kann entweder fix am Boden installiert sein, wie in 1 gezeigt, oder kann beweglich am distalen Endabschnitt des Gelenkroboters 10 angebracht sein, wie in 3 gezeigt, nur wenn sie in der Lage ist, die Einsätze 40 zu identifizieren. Da die Kamera 20 verwendet wird, um das Charakteristikum jedes Einsatzes 40 zu bestimmen, sollte sie vorzugsweise über eine ausreichend hohe Auflösung verfügen, um Bilder zu analysieren, die für die Form des Hohlraums des Einsatzes 40, die Nutlänge, Loch- und Stiftpositionen, gravierte Markierungen und dergleichen repräsentativ sind.
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Die Kamera 20, die in 1 gezeigt ist, nimmt die auf dem Einsatz-Standbyabschnitt 42 platzierten Einsätze 40 auf. Andererseits ist die Kamera 20, die in 3 gezeigt und am Gelenkroboter 10 angebracht ist, beweglich, so dass sie sowohl die Einsätze 40 auf dem Einsatz-Standbyabschnitt 42 als auch den im Formteil 30 befestigten Einsatz 40 aufnehmen kann, indem der Gelenkroboter 10 bewegt wird.
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Die Einsatzanalyseeinheit 58 analysiert das Charakteristikum der Einsätze 40 auf Basis von Bilddaten zu den Einsätzen 40, die von der Kamera 20 erfasst wurden, und Probendaten, die aus den Bilddaten extrahiert wurden. Um diese Analyse durchzuführen, kann das Gesamtbild der Hohlräume der Einsätze 40 als Charakteristikum angesehen werden, das jedem Einsatz 40 entspricht. Alternativ können Bilder, die von der Kamera 20 erfasst werden, durch Licht und Schatten binarisiert werden, so dass die Bereiche von weißen oder schwarzen Teilen von Nuten der Hohlräume der Einsätze 40 berechnet und mit den Einsätzen 40 assoziiert werden können. Außerdem können die Längen von Grenzlinien zwischen weißen und schwarzen Teilen und die Positionen und Anzahl von Kreisen innerhalb eines vordefinierten Aufnahmebereichs der Kamera 20 mit den Einsätzen 40 assoziiert werden. Des Weiteren können Zeichen, Symbole und Strichcodes, die in die Außenperipherien von Einsätzen 40 graviert sind, und Formen zum Identifizieren der Einsätze 40 mit den Einsätzen 40 assoziiert werden.
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Analysedaten für die Einsätze 40, die von der Einsatzanalyseeinheit 58 analysiert werden, werden in Assoziation mit den Einsätzen 40 in der Einsatzanalyseergebnis-Speichereinheit 56 gespeichert. Danach können Formungsbedingungen zum Formen des in das Formteil 30 eingesetzten Einsatzes 40 neben den Analysedaten für die Einsätze 40 in Assoziation mit den Analysedaten für die Einsätze 40 gespeichert werden. Wenn die Formungsbedingungen vorab neben den Analysedaten für die Einsätze 40 gespeichert werden, kann eine Formungsbedingung, die einem eingesetzten Einsatz 40 entspricht, ausgegeben werden, wenn das Einsetzen des Einsatzes 40 bestimmt wird.
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Bei der vorliegenden Ausführungsform werden die Charakteristika der Einsätze 40 auf Basis der von der Kamera 20 erfassten Bilddaten zu den Einsätzen 40 und der aus den Bilddaten extrahierten Probendaten analysiert und die analysierten Daten werden in Assoziation mit den Einsätzen 40 in der Einsatzanalyseergebnis-Speichereinheit 56 gespeichert. Die Analysedaten müssen jedoch nicht immer auf Basis von Bilddaten, die von der Kamera 20 erfasst werden, in der Einsatzanalyseergebnis-Speichereinheit 56 gespeichert werden und alternativ können extern generierte Daten für die Einsätze 40 in Assoziation mit den Einsätzen 40 in der Einsatzanalyseergebnis-Speichereinheit 56 gespeichert werden.
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Die Einsatzidentifikationseinheit 54 kann die aufgenommenen Einsätze 40 durch Vergleichen der in der Einsatzanalyseergebnis-Speichereinheit 56 gespeicherten Analysedaten oder der extern vorgesehenen Daten mit den von der Kamera 20 erfassten Bilddaten identifizieren.
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Bei der vorliegenden Ausführungsform wird der Gelenkroboter 10 als Einsatzeinsetzmittel verwendet. Wenn der Gelenkroboter 10 somit verwendet wird, um die Einsätze 40 einzusetzen und auszuwerfen, kann der Einsetzen/Auswerfen-Betrieb für den Einsatz 40 in einer freien Haltung durchgeführt werden, so dass die Einsätze 40 auf einfache Weise eingesetzt und ausgeworfen werden können, auch wenn sie ggf. komplizierte Formen aufweisen.
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Wie in 1 gezeigt, sind die Einsätze 40 auf dem Einsatz-Standbyabschnitt 42 zunächst nebeneinander angeordnet. Bei der von der Einsatzidentifikationseinheit 54 durchgeführten Einsatzidentifikation, wie oben erwähnt, kann der von der Kamera 20 aufgenommene Einsatz 40 durch Vergleichen der in der Einsatzanalyseergebnis-Speichereinheit 56 gespeicherten Analysedaten oder der extern vorgesehenen Daten mit den von der Kamera 20 erfassten Bilddaten identifiziert werden. Alternativ können die Standbypositionen der Einsätze 40 auf dem Einsatz-Standbyabschnitt 42 zunächst als Standby-Positionsinformationen in Assoziation mit den Analysedaten für die Einsätze 40 und dergleichen in der Einsatzanalyseergebnis-Speichereinheit 56 gespeichert werden. Außerdem kann der in das Formteil 30 eingesetzte Einsatz 40 durch Aufnehmen der Einsätze 40, die am Einsatz-Standbyabschnitt 42 zurückbleiben, identifiziert werden, um zu analysieren, dass der Einsatz 40 in einer spezifischen Position fehlt.
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Außerdem kann die Spritzgussmaschine mit einer Formungsbedingung-Einstelleinheit bereitgestellt sein, die in der Lage ist, die Formungsbedingungen einzustellen. Eine solche Formungsbedingungs-Einstelleinheit kann eine Dateneingabevorrichtung oder Datenspeichervorrichtung sein, die an der Spritzgussmaschine befestigt ist, oder eine Dateneingabevorrichtung, die außerhalb der Spritzgussmaschine installiert ist. Wenn Formungsbedingungen, die dem Typ des von der Einsatzidentifikationseinheit 54 identifizierten Einsatzes entsprechen, und sich die von der Formungsbedingungs-Einstelleinheit eingestellten Formungsbedingungen unterscheiden, kann der Einsatz 40, der den von der Formungsbedingungs-Einstelleinheit eingestellten Formungsbedingungen entspricht, ausgewählt werden, so dass er anstelle des Einsatzes 40 im Formteil 30 eingesetzt werden kann.
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Ein Spritzgusssystem gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die 4 und 5 beschrieben.
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4 ist ein Schaubild, das einen Umriss des Spritzgusssystems gemäß der zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
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Eine Mehrzahl von Typen von Einsetzelementen 60 zum Formen von Formartikeln integral mit einem gespritzten Harz werden vorab bereitgestellt und eines dieser wird in ein Formteil 30 einer Spritzgussmaschine eingesetzt. Ein Gelenkroboter 10 mit einem Halteteil an seinem distalen Ende wird verwendet, um die Einsetzelemente 60 in das Formteil 30 einzusetzen. Die hergestellten Einsetzelemente 60 der Mehrzahl von Typen sind unterschiedlich geformt, so dass unterschiedliche umspritzte Artikel durch Ändern des Typs des in das Formteil 30 einzusetzenden Einsetzelements 60 verändert werden können.
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Eine Kamera 20 zum Aufnehmen der Einsetzelemente 60 ist am Boden befestigt, wie in 4 gezeigt, und die auf einem Einsetzelement-Standbyabschnitt 62 platzierten Einsetzelemente 60 werden von der Kamera 20 aufgenommen.
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Der Antrieb des Formteils 30 wird von einer Steuereinheit 50 der Spritzgussmaschine gesteuert. Andererseits wird die Bewegung des Gelenkroboters 10 durch eine Robotersteuereinheit 52 gesteuert. Der Steuereinheit 50 der Spritzgussmaschine und die Robotersteuereinheit 52 sind miteinander verbunden.
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Außerdem ist die Steuereinheit 50 der Spritzgussmaschine mit einer Einsetzelement-Identifikationseinheit 64 sowie mit dem Formteil 30 verbunden. Die Einsetzelement-Identifikationseinheit 64 ist mit einer Einsetzelementanalyseergebnis-Speichereinheit 66 verbunden, die mit einer Einsetzelementanalyseeinheit 68 verbunden ist. Des Weiteren ist die Einsetzelementanalyseeinheit 68 mit der Kamera 20 verbunden.
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5 ist ein Schaubild, das eine Modifikation zeigt, wobei eine Befestigungsposition der Kamera 20 im Spritzgusssystem von 4 änderbar ist. Jene Komponenten, die in 5 nicht gezeigt sind, sind auf die gleiche Weise wie ihre Gegenstücke angeordnet, die in 4 gezeigt sind (wobei die Befestigungsposition der Kamera 20 fix ist).
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Auch wenn die Kamera 20, die in 4 gezeigt ist, fix am Boden installiert ist, ist die Kamera 20, die in 5 gezeigt ist, am distalen Endabschnitt des Gelenkroboters 10 befestigt.
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Die Kamera 20 wird verwendet, um die Einsetzelemente 60 aufzunehmen und zu identifizieren. Die Kamera 20 kann entweder fix am Boden installiert sein, wie in 4 gezeigt, oder kann beweglich am distalen Endabschnitt des Gelenkroboters 10 angebracht sein, wie in 5 gezeigt, nur wenn sie in der Lage ist, die Einsetzelemente 60 zu identifizieren. Da die Kamera 20 verwendet wird, um das Charakteristikum jedes Einsetzelements 60 zu bestimmen, sollte sie vorzugsweise über eine ausreichend hohe Auflösung verfügen, um Bilder zu analysieren, die für Charakteristika wie z. B. Form und Farbe des Einsetzelements 60 repräsentativ sind.
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Die Kamera 20, die in 4 gezeigt ist, nimmt die auf dem Einsetzelement-Standbyabschnitt 62 platzierten Einsetzelemente 60 auf. Andererseits ist die Kamera 20, die in 5 gezeigt und am Gelenkroboter 10 angebracht ist, beweglich, so dass sie sowohl die Einsetzelemente 60 auf dem Einsetzelement-Standbyabschnitt 62 als auch das im Formteil 30 befestigte Einsetzelement 60 aufnehmen kann, indem der Gelenkroboter 10 bewegt wird.
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Die Einsetzelementanalyseeinheit 68 analysiert das Charakteristikum der Einsetzelemente 60 auf Basis von Bilddaten zu den Einsetzelementen 60, die von der Kamera 20 erfasst wurden, und Probendaten, die aus den Bilddaten extrahiert wurden. Um diese Analyse durchzuführen, kann das Gesamtbild der Einsetzelemente 60 als Charakteristikum angesehen werden, das jedem Einsetzelement 60 entspricht. Alternativ können Bilder, die von der Kamera 20 erfasst werden, durch Licht und Schatten binarisiert werden, so dass die Bereiche von weißen oder schwarzen Teilen der Einsetzelemente 60 berechnet und mit den Einsetzelementen 60 assoziiert werden können. Außerdem kann eine Analyse innerhalb eines vordefinierten Aufnahmebereichs der Kamera 20 durchgeführt werden, um eine Assoziation mit den Einsetzelementen 60 zu erzielen.
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Analysedaten für jedes der Einsetzelemente 60, die von der Einsetzelementanalyseeinheit 68 analysiert werden, werden in Assoziation mit den Einsetzelementen 60 in der Einsetzelementanalyseergebnis-Speichereinheit 66 gespeichert. Danach können Formungsbedingungen zum Formen des in das Formteil 30 eingesetzten Einsetzelements 60 neben den Analysedaten für die Einsetzelemente 60 in Assoziation mit den Analysedaten für die Einsetzelemente 60 gespeichert werden. Wenn die Formungsbedingungen vorab neben den Analysedaten für die Einsetzelemente 60 gespeichert werden, kann eine Formungsbedingung, die einem eingesetzten Einsetzelement 60 entspricht, ausgegeben werden, wenn das Einsetzen des Einsetzelements 60 bestimmt wird.
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Bei der vorliegenden Ausführungsform werden die Charakteristika der Einsetzelemente 60 auf Basis der von der Kamera 20 erfassten Bilddaten zu den Einsetzelementen 60 und der aus den Bilddaten extrahierten Probendaten analysiert und die analysierten Daten werden in Assoziation mit den Einsetzelementen 60 in der Einsetzelementanalyseergebnis-Speichereinheit 66 gespeichert. Die Analysedaten müssen jedoch nicht immer auf Basis von Bilddaten, die von der Kamera 20 erfasst werden, in der Einsetzelementanalyseergebnis-Speichereinheit 66 gespeichert werden und alternativ können extern generierte Daten für die Einsetzelemente 60 in Assoziation mit den Einsetzelementen 60 in der Einsetzelementanalyseergebnis-Speichereinheit 66 gespeichert werden.
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Die Einsetzelement-Identifikationseinheit 64 kann die aufgenommenen Einsetzelemente 60 durch Vergleichen der in der Einsetzelementanalyseergebnis-Speichereinheit 66 gespeicherten Analysedaten und der extern vorgesehenen Daten mit den von der Kamera 20 erfassten Bilddaten identifizieren.
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Bei der vorliegenden Ausführungsform wird der Gelenkroboter 10 als Einsetzelement-Einsetzmittel verwendet. Wenn der Gelenkroboter 10 somit verwendet wird, um die Einsetzelemente 60 einzusetzen und auszuwerfen, kann der Einsetzen/Auswerfen-Betrieb für das Einsetzelement 60 in einer freien Haltung durchgeführt werden, so dass die Einsetzelemente 60 auf einfache Weise eingesetzt und ausgeworfen werden können, auch wenn sie ggf. komplizierte Formen aufweisen.
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Wie in 4 gezeigt, sind die Einsetzelemente 60 auf dem Einsetzelement-Standbyabschnitt 62 zunächst nebeneinander angeordnet. Außerdem können die Standbypositionen der Einsetzelemente 60 auf dem Einsatz-Standbyabschnitt 62 zunächst als Standby-Positionsinformationen in Assoziation mit den Analysedaten für die Einsetzelemente 60 und dergleichen in der Einsetzelementanalyseergebnis-Speichereinheit 66 gespeichert werden. Wenn die Formungsbedingungen eingestellt sind, können die Einsetzelemente 60, die den eingestellten Formungsbedingungen entsprechen, somit auf einfache Weise in das Formteil 30 eingesetzt werden.
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Wenn der Einsatz 40 oder das Einsetzelement 60 neu in das Formteil 30 eingesetzt wird und die Formungsbedingungen aus der Einsatzanalyseergebnis-Speichereinheit 56 oder der Einsetzelementanalyseergebnis-Speichereinheit 66 gelesen und eingestellt werden, kann bei den oben beschriebenen ersten und zweiten Ausführungsformen ein Dosierungsprozess gestartet werden, nachdem die Formungsbedingungen eingestellt wurden. In manchen Fällen kann die Spritzmenge je nach Formungsbedingungen variieren. Da ein Dosierungsbetrieb nach der Bedingungseinstellung gemäß der obigen Konfiguration durchgeführt wird, kann ein Spritzprozess jedoch mit einer Spritzmenge gemäß den Formungsbedingungen durchgeführt werden. Diese Anordnung ist beim Ändern von Formartikeln ohne Ändern des Harzes besonders wirksam.
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Eine Warnung wie ein Alarm kann ausgegeben werden, wenn die eingestellten Formungsbedingungen sich von dem Einsatz oder Einsetzelement unterscheiden, wenn der Einsatz 40 oder das Einsetzelement 60 neu in das Formteil 30 eingesetzt wird. Wenn die Formungsbedingungen somit derart eingestellt werden, dass die Formung durch Ausgeben des Alarms gestoppt werden kann, kann ein Benutzer die Formung wiederaufnehmen, nachdem er die Änderung der Einsätze 40 oder der Einsetzelemente 60, des Formteils 30 oder der Formungsbedingungen erneut bestätigt hat.