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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit wenigstens einem Korpus und mit wenigstens einem Kältemittelkreislauf, der zumindest einen Kompressor aufweist und mit wenigstens einer Kompressornische, die sich im unteren hinteren Bereich der Rückwand befindet und die zumindest eine offene Seite, vorzugsweise deren Rückseite aufweist, wobei der Bereich oberhalb der Kompressornische mit wenigstens einer Kartonrückwand versehen ist.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, dass Kühl- bzw. Gefriergeräte auf ihrer Rückseite im Bodenbereich über eine sognannte Kompressornische verfügen, in der sich beispielsweise der Kompressor des Kältemittelkreislaufs und ggf. weitere Komponenten, wie z. B. die Tauwasserschale befinden, die zur Aufnahme von Tauwasser dient.
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Des Weiteren weisen bekannte Geräte eine sogenannte Kartonrückwand auf, die die Rückseite des Gerätekorpus darstellt und die auf einer Seite mit einer Wärmedämmung in Verbindung steht, wie z. B. mit einer Ausschäumung und auf der anderen Seite die Außenseite des Korpus bildet. Vor dieser Außenseite befindet sich bei bekannten Geräten üblicherweise der Verflüssigen, d. h. bei Geräten mit Rückwandverflüssiger befindet sich die Kartonrückwand zwischen der Wärmedämmung und dem Verflüssigen.
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Bei bekannten Geräten ist die Kompressornische nach hinten offen und daher nicht gegen Funken abgesichert. Für den Fall, dass die Kompressornische gegen Funken bzw. gegen Brand abgesichert werden muss, werden derzeit folgende Lösungen eingesetzt: entweder die Nische wird aus einem flammsicheren Material, wie z. B. aus schwer entflammbarem Kunststoff oder aus einem Metall hergestellt, wie z. B. aus Blech. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass eine von der Kartonrückwand separate flammsichere Abdeckplatte vor die Kompressornische montiert wird.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen sind vergleichsweise aufwändig, weil entweder spezielle Materialen verwendet werden müssen oder weil zusätzliche Teile eingesetzt werden müssen, wie beispielsweise die genannte Abdeckplatte.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kühl- und/oder Gefriergerät der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass ein Schutz der Kompressornische vor Funken vergleichsweise einfach möglich ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Danach ist vorgesehen, dass sich zumindest eine Kartonrückwand auch über die Kompressornische erstreckt und diese nach außen hin abdeckt. Erfindungsgemäß befindet sich die Kartonrückwand somit nicht nur auf der Rückseite des Korpus oberhalb der Kompressornische, wie dies bei aus dem Stand der Technik bekannten Geräten der Fall ist, sondern erstreckt sich auch über die Kompressornische und schützt diese bzw. die darin befindlichen Komponenten auf diese Weise vor von außen auftretenden Funken.
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Die erfindungsgemäße Ausführung ist vergleichsweise kostengünstig, weil ein bereits ohnehin verwendetes Material als Abdeckung für die Kompressornische verwendet werden kann. Somit ist es möglich, dass das Kühl- bzw. Gefriergerät die sogenannte Nadelflammprüfung besteht, ohne dass besonders aufwändige Materialien oder Zusatzteile zum Einsatz kommen müssen.
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In einer bevorzugten und besonders einfachen Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die bestehende und bei bekannten Geräten eingesetzte Kartonrückwand in einer längeren Version verwendet wird, so dass sie auch über die Kompressornische reicht.
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Vorzugsweise reicht die Kartonrückwand über die gesamte Kompressornische oder wenigstens einen Teil von dieser.
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Die Kartonrückwand ist somit vorzugsweise einteilig ausgeführt und erstreckt sich über die Rückseite des Korpus und über die Kompressornische.
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Denkbar ist jedoch auch eine zweiteilige Ausführung der Kartonrückwand, bei der sich ein erster Teil auf der Rückseite des Korpus oberhalb der Kompressornische und ein zweiter Teil über die Kompressornische erstreckt, wobei die beiden Teile separate Teile sind, d. h. nicht aus einem Stück der Kartonrückwand hergestellt sind.
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Da die Kompressornische nach außen hin durch die Kartonrückwand geschützt ist, bedarf es hinsichtlich des Materials der Kompressornische keiner besonderen Anforderungen zum Flammschutz. Die Kompressornische kann daher aus Kunststoff bestehen, wie dieser auch bei bekannten Geräten eingesetzt wird, ohne dass es sich bei dem Kunststoff um einen besonders schwer entflammbaren Kunststoff handeln müsste.
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Die Kartonrückwand überdeckt in einer bevorzugten Ausgestaltung die gesamte Kompressornische. Von der Erfindung sind jedoch aus Ausführungen umfasst, bei denen die Kartonrückwand nur einen Teil der Kompressornische überdeckt.
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Weiterhin kann vorgesehen, dass die die Kompressornische überdeckende Kartonrückwand nicht hinterschäumt ist, d. h. weder auf ihrer zur Kompressornische gewandten Seite noch an einer Seite eine Ausschäumung aufweist. Auch ist es denkbar, dass die die Kompressornische überdeckende Kartonrückwand zur Verbesserung der Brandbeständigkeit eine Hinterschäumung aufweist. Die Hinterschäumung kann beispielsweise aus einem Polymerschaum, vorzugsweise aus PU-Schaum bestehen. Dieser befindet sich vorzugsweise auf der Seite der Kartonrückwand, die zu der Kompressornische hinweist.
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Eine weitere Verbesserung der Feuerbeständigkeit ergibt sich, wenn die die Kompressornische überdeckende Kartonrückwand zumindest eine Beschichtung, insbesondere aus Metall und vorzugsweise aus Aluminium aufweist.
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Um eine ausreichende Abfuhr von Abwärme der sich in der Kompressornische befindlichen Komponenten, insbesondere des Kompressors und ggf. weiterer Komponenten, die Wärme erzeugen, zu ermöglichen, kann die die Kompressornische überdeckende Kartonrückwand eine oder mehrere Belüftungsöffnungen aufweisen.
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In einer weiteren Ausgestaltung kann in der Kompressornische wenigstens ein Behältnis zur Aufnahme von Tauwasser angeordnet sein, wobei die die Kompressornische überdeckende Kartonrückwand wenigstens eine Öffnung zur Abfuhr von Tauwasser aufweist, die durch Verdunstung des in dem Behältnis befindlichen Tauwassers aus der Kompressornische dient.
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In der Kompressornische kann zudem wenigstens ein Ventilator angeordnet sein, der angeordnet ist, um in der Kompressornische eine Luftströmung zu erzeugen, etwa um die Verdunstung des in der Tauwasserschale befindlichen Wassers zu fördern oder um eine Luftströmung über den Kompressor und ggf. weitere Komponenten zu bewirken, um diese zu kühlen.
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Um Wartungsarbeiten leicht erledigen zu können, ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Kartonrückwand, die die Kompressornische abdeckt, lösbar fixiert ist, vorzugsweise durch eine Klemm- oder Rastverbindung. In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kartonrückwand von der Kompressornische werkzeuglos lösbar ist.
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Eine einfache Möglichkeit, die Kartonrückwand von der Kompressornische weg zu bewegen, besteht in einer Schwenkbewegung, mittels derer der die Kompressornische abdeckende Teil der Kartonrückwand z. B. nach oben wegklappbar ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung eines Kühl- und/oder Gefriergerätes nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Kartonrückwand von der Kompressornische weggeklappt wird, wenn die Kartonwand oberhalb der Kompressornische hinterschäumt wird und dass die Kartonrückwand anschließend über die Kompressornische geklappt wird, so dass sie diese überdeckt, und sodann fixiert wird.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
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1: eine Ansicht von hinten auf die Kompressornische,
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2: eine Ansicht auf das erfindungsgemäße Kühl- oder Gefriergerät mit im Bereich der Kompressornische nach oben geklappter Kartonrückwand und
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3: eine Ansicht auf das erfindungsgemäße Kühl- oder Gefriergerät gemäß 2 mit über die Kompressornische herunter geklappter Kartonrückwand.
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In den Figuren ist mit dem Bezugszeichen 10 der Korpus eines Kühl- und/oder Gefriergerätes gezeigt. Das Gerät weist auf seiner Rückseite im untersten Bereich eine Nische auf, die zur Aufnahme von einem der mehreren Bestandteilen des Kältemittelkreislaufes des Gerätes dient, insbesondere zur Aufnahme des Kompressors und ggf. weiterer Bestandteile, wie Ventilen, einem Ventilator, einer Tauwasserschale etc.
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Die Kompressornische ist in den Figuren mit dem Bezugszeichen 20 gekennzeichnet und nimmt den Kompressor 30 auf.
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Wie oben ausgeführt, ist die Kompressornische bei aus dem Stand der Technik bekannten Geräten offen, d. h. weist keine Abdeckung auf, wie dies aus 1 ersichtlich ist.
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Soll das Gerät jedoch bestimmte Anforderungen an die Brandsicherheit erfüllen und insbesondere die sogenannte Nadelflammprüfung erfolgreich absolvieren, muss eine Abdeckung der Kompressornische vorgesehen werden.
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Wie dies aus 2 und 3 ersichtlich ist, wird dazu die Kartonrückwand verwendet, die gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Geräten nach unten verlängert ist, so dass sie nicht oberhalb der Kompressornische endet, sondern sich über diese erstreckt und somit abdeckt. Etwaige auftretende Funken werden somit durch die Kartonrückwand abgehalten und gelangen nicht in die Kompressornische.
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2 zeigt den Zustand, in dem die Kartonrückwand 40 in etwa auf Höhe der Oberkante der Kompressornische nach oben geklappt ist. Dieser nach oben geklappte Abschnitt ist in 2 mit dem Bezugszeichen 41 gekennzeichnet. Der Abschnitt 42 der Kartonrückwand steht einteilig mit dem Abschnitt 41 in Verbindung und grenzt auf seiner zum Gerät hingewandten Seite an eine Ausschäumung oder sonstige Wärmedämmung an.
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Während des Vorgangs des Ausschäumens des Gerätes wird der Abschnitt 41 der Kartonrückwand nach oben geklappt, wie dies aus 2 hervorgeht.
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Ist der Ausschäumvorgang abgeschlossen, wird der Abschnitt 41 nach unten umgeklappt, so dass er die nach hinten offene Seite der Kompressornische 20 vollständig überdeckt.
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Dieser Zustand ist in 3 dargestellt. Anschließend kann der Abschnitt 41 in geeigneter Weise an dem Korpus des Gerätes bzw. an der Kompressornische 20 befestigt werden, z. B. durch eine Schraub-, Klemm- oder Rastverbindung.
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Die Abschnitte 41 und 42 können Bestandteile ein und desselben Kartonteils sein oder auch als getrennte Teile ausgeführt sein. Vorzugweise weisen die Abschnitte 41, 42 denselben Aufbau auf, d. h. es handelt sich um ein und dieselben Materialien.