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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schraubenkompressorsystem für ein Nutzfahrzeug mit wenigstens einem Schraubenkompressor mit wenigstens einer Steuerungs- und/oder Regelungseinheit zur Antriebssteuerung und/oder -regelung des Schraubenkompressors.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Schraubenkompressoren für Nutzfahrzeuge bekannt. Derartige Schraubenkompressoren werden verwendet, um die notwendige Druckluft für beispielsweise das Bremssystem des Nutzfahrzeugs bereitzustellen.
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In diesem Zusammenhang sind insbesondere Öl befüllte Kompressoren, insbesondere auch Schraubenkompressoren bekannt. Das Schmierkonzept derartiger Schraubenkompressoren sieht vor, dass das zur Schmierung der Schrauben notwendige Öl zunächst mit der verdichteten Druckluft transportiert wird. Bevor die Druckluft der Luftaufbereitungseinrichtung zugeführt werden kann, wird das Öl in einer Ölabscheideeinrichtung von der Druckluft getrennt und von dort z. B. dem integrierten Ölvorrat oder den Schrauben des Schraubenkompressors wieder rückgeführt.
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Da die Luftaufbereitungseinrichtung in regelmäßigen Intervallen durch Entlüften regeneriert werden muss, wird zu diesem Zweck der Betrieb des Schraubenkompressors (ab einem bestimmten Abschaltdruck) gestoppt. Zur Absicherung des Drucks im Schraubenkompressor gegenüber der Luftaufbereitungseinrichtung weist dieser ein Mindestdruckventil auf. Während der Regenerierung kommt es in der Regel zu einem schnellen Druckabfall in der Luftaufbereitungseinrichtung bis der Schließdruck des Mindestdruckventils erreicht ist. Das Druckgefälle zwischen Schraubenkompressor und Luftaufbereitungseinrichtung sorgt temporär dafür, dass Öl von der Ölabscheideeinrichtung ungewollt in die Luftaufbereitungseinrichtung gelangt.
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Ein weiterer ungewollter Effekt des schnellen Druckabbaus ist ein Aufschäumen des sich im Schraubenkompressor befindlichen Öls, wodurch Schäden insbesondere durch Mangelschmierung an Verschließ ausgesetzten Bauteilen des Schraubenkompressors wie z. B. Lager oder Schrauben entstehen können.
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Zur Vermeidung des ungewollten Ölübergangs werden üblicherweise zusätzliche Druckhalteventile zwischen Schraubenkompressor und Luftaufbereitungseinrichtung vorgesehen, die allerdings u. a. zusätzliche Fertigungs-, Montage- und Entwicklungskosten verursachen.
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Ein gattungsgemäßer Schraubenkompressor ist beispielsweise bereits aus der
DE 10 2004 060 417 B4 bekannt.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schraubenkompressorsystem der eingangs genannten Art in vorteilhafter Weise weiterzubilden, insbesondere dahingehend, dass die Antriebssteuerung und/oder -regelung des Schraubenkompressors vereinfacht und zuverlässig ausgestaltet werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Schraubenkompressorsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Danach ist vorgesehen, dass ein Schraubenkompressorsystem für ein Nutzfahrzeug mit wenigstens einem Schraubenkompressor und mit wenigstens einer Steuerungs- und/oder Regelungseinheit zur Antriebssteuerung und/oder -regelung des Schraubenkompressors versehen ist, wobei der Schraubenkompressor wenigstens einen Luftauslass mit wenigstens einem Mindestdruckventil zur Steuerung des Arbeitsdrucks am Luftauslass und wenigstens ein Entlastungsventil aufweist, wobei der Schraubenkompressor mittels der Steuerungs- und/oder Regelungseinheit abschaltbar ist, sodass durch Öffnen des Entlastungsventils der Arbeitsdruck innerhalb des Schraubenkompressors für eine vorgegebene Zeitspanne gesenkt wird, damit ein Schließen des Mindestdruckventils ermöglicht wird.
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Die Erfindung basiert auf dem Grundgedanken, die Regeneration nachgeschalteter pneumatischer Elemente (z. B. die Luftaufbereitungseinrichtung) erst im Anschluss einer vorgegebenen Zeitspanne nach einem Stopp des Antriebs des Schraubenkompressors durchzuführen, sodass der Druck im Schraubenkompressor langsam über das Entlastungsventil derart abgesunken ist, dass ein Aufschäumen des Öls oder ein Austritt von Öl über den Luftauslass sicher verhindert wird. Dies wird dadurch erreicht, dass das Entlastungsventil so lange geöffnet bleibt, bis der Druck im Schraubenkompressor derart gefallen ist, dass das Mindestdruckventil aufgrund Unterschreitung des Mindestdruckes für das Öffnen bzw. Schließen des Mindestdruckventils schließt. Aufgrund des Umstandes, dass in bestimmten Betriebssituationen die an den Luftauslass angeschlossene Leitung beispielsweise zur Regeneration nachgeschalteter Elemente und pneumatischer Systeme des Nutzfahrzeugs entlüftet werden müssen, ist es wichtig sicherzustellen, dass in einem derartigen Zustand nicht durch zu großen vorherrschenden Arbeitsdruck im Schraubenkompressor Öl aus dem Schraubenkompressor in den Luftauslass hinein eingetragen wird und somit zu einer Verunreinigung nachgeschalteter oder mit dem Schraubenkompressor verbundener Elemente führt. Darüber hinaus kann es über einen derartigen Austritt auch zu einem Ölaustritt aus den Nutzfahrzeugsystemen in die Umgebung kommen, was vermieden werden soll. Durch das Öffnen des Entlastungsventils wird erreicht, dass auf jeden Fall der Druck im Schraubenkompressor unter den Mindestdruck absinken kann, bei dem das Mindestdruckventil schließt. Hierdurch wird ein Austritt von Öl in den Luftauslass sicher vermieden.
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Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die Steuerungs- und/oder Regelungseinheit Bestandteil des Schraubenkompressors ist. Hierdurch wird ein kompakter Aufbau ausgebildet und es ist nicht notwendig, auf externe Komponenten zugreifen zu müssen.
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Grundsätzlich denkbar ist aber auch, dass die Steuerungs- und/oder Regelungseinheit Bestandteil einer Luftaufbereitungseinrichtung des Nutzfahrzeugs ist. Hier ist bereits eine entsprechende Steuerung vorhanden, die einfach mitbenutzt werden kann.
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Auch ist denkbar, dass die Steuerungs- und/oder Regelungseinheit Bestandteil einer Motor- oder Fahrzeugsteuerung des Nutzfahrzeuges ist. Auch hier wäre es möglich, auf eine bereits vorhandene Komponente des Nutzfahrzeugs zugreifen zu können.
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Grundsätzlich denkbar ist aber auch, dass die Steuerungs- und/oder Regelungseinheit als separate Steuerungs- und/oder Regelungseinheit ausgebildet ist. Dies ermöglicht beispielsweise eine einfache Montage und auch einen einfachen Austausch bzw. einfache Upgrades.
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Ferner ist vorstellbar, dass die Steuerungs- und/oder Regelungseinheit Bestandteil eines Antriebs des Schraubenkompressors ist. In diesem Fall wäre es ebenfalls möglich, auf die bereits durch den Antrieb bereitgestellte Steuerungs- und/oder Regelungsinfrastruktur zuzugreifen.
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Es ist denkbar, dass die vorgegebene Zeitspanne mindestens ca. 10 Sekunden beträgt, insbesondere mindestens ca. 15 Sekunden beträgt. Eine derartige Zeitspanne ist bei den üblichen Entlüftungsventilen ausreichend, um ein sicheres Absinken des Arbeitsdruckes oder vorherrschenden Druckes im Schraubenkompressor auf ein Druckniveau zu erreichen, das unterhalb des Druckniveaus liegt, bei dem das Mindestdruckventil öffnen würde bzw. ein Druckniveau, bei dem das Mindestdruckventil aus der geöffneten Stellung in eine geschlossene Stellung überführt.
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Weiterhin ist denkbar, dass das Schraubenkompressorsystem wenigstens ein Luftauslassverschlussventil aufweist. Dieses Ventil erhöht die Betriebssicherheit des Schraubenkompressorsystems, da es verhindert, dass Luft durch den Luftauslass des Schraubenkompressors zurückströmen kann.
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Im Übrigen kann es vorgesehen sein, dass das Luftauslassverschlussventil Bestandteil des Schraubenkompressors ist. Aufgrund der integrierten Anordnung des Luftauslassverschlussventils z. B. im Gehäuse des Schraubenkompressors kann eine besonders kompakte Bauform realisiert werden.
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Ferner ist ebenfalls denkbar, dass das Luftauslassverschlussventil Bestandteil der Luftaufbereitungseinrichtung ist. Je nach Anwendungsfall, kann das Luftauslassventil in die Luftaufbereitungseinrichtung integriert sein, was ebenfalls zu einer besonders kompakten Bauform und Funktionsintegration führt.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass das Mindestdruckventil und das Luftauslassverschlussventil als kombiniertes Mindestdruckventil- und/oder Luftauslassverschlussventileinheit ausgebildet sind. Dadurch wird eine kompakte Bauweise erreicht. Insgesamt kann somit Bauraum eingespart werden, wodurch auch das Schraubenkompressorsystem insgesamt kleiner bauend ausgebildet sein kann.
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Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass das Mindestdruckventil unterhalb eines am Mindestdruckventil anliegenden Druckes von ca. der Hälfte bis drei Viertel des Arbeitsdruckes des Schraubenkompressors schließt. Aufgrund des Öffnens des Mindestdruckventils bei der Hälfte bis drei Viertel des Arbeitsdrucks kann insbesondere beim anfänglichen Druckaufbau zunächst das Öl mit Druck beaufschlagt werden. Dadurch kann zunächst eine sichere Schmierung während der Anlaufphase des Schraubenkompressors bis zum Öffnen des Mindestdruckventils unabhängig vom Druck nachgeschalteter pneumatischer Elemente stattfinden.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sollen nun anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Schnittzeichnung durch einen erfindungsgemäßen Schraubenkompressor; und
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2 eine schematische Zeichnung des Schraubenkompressorsystems gemäß der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt in einer schematischen Schnittdarstellung einen Schraubenkompressor 10 im Sinne eines Ausführungsbeispiels für die vorliegende Erfindung.
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Der Schraubenkompressor 10 weist einen Befestigungsflansch 12 zur mechanischen Befestigung des Schraubenkompressors 10 an einen hier nicht näher gezeigten Antrieb in Form eines Elektromotors auf.
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Gezeigt ist jedoch die Eingangswelle 14, über die das Drehmoment vom Elektromotor auf eine der beiden Schrauben 16 und 18, nämlich die Schraube 16 übertragen wird.
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Die Schraube 18 kämmt mit der Schraube 16 und wird über diese angetrieben.
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Der Schraubenkompressor 10 weist ein Gehäuse 20 auf, in dem die wesentlichen Komponenten des Schraubenkompressors 10 untergebracht sind.
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Das Gehäuse 20 ist mit Öl 22 befüllt.
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Lufteingangsseitig ist am Gehäuse 20 des Schraubenkompressors 10 ein Einlassstutzen 24 vorgesehen. Der Einlassstutzen 24 ist dabei derart ausgebildet, dass an ihm ein Luftfilter 26 angeordnet ist. Außerdem ist radial am Lufteinlassstutzen 24 ein Lufteinlass 28 vorgesehen.
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Im Bereich zwischen Einlassstutzen 24 und der Stelle, an dem der Einlassstutzen 24 am Gehäuse 20 ansetzt, ist ein federbelasteter Ventileinsatz 30 vorgesehen, hier als Axialdichtung ausgeführt.
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Dieser Ventileinsatz 30 dient als Rückschlagventil.
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Stromabwärts des Ventileinsatzes 30 ist ein Luftzuführkanal 32 vorgesehen, der die Luft den beiden Schrauben 16, 18 zuführt.
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Ausgangsseitig der beiden Schrauben 16, 18 ist ein Luftauslassrohr 34 mit einer Steigleitung 36 vorgesehen.
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Im Bereich des Endes der Steigleitung 36 ist ein Temperaturfühler 38 vorgesehen, mittels dessen die Öltemperatur überwachbar ist.
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Weiter vorgesehen ist im Luftauslassbereich ein Halter 40 für ein Luftentölelement 42.
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Der Halter 40 für das Luftentölelement weist im montierten Zustand im dem Boden zugewandten Bereich (wie auch in 1 gezeigt) das Luftentölelement 42 auf.
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Weiter vorgesehen ist im Inneren des Luftentölelements 42 ein entsprechendes Filtersieb bzw. bekannte Filter- und Ölabscheidevorrichtungen 44, die nicht näher im Einzelnen spezifiziert werden.
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Im zentralen oberen Bereich, bezogen auf den montierten und betriebsfertigen Zustand (also wie in 1 gezeigt), weist der Halter für das Luftentölelement 40 eine Luftausgangsöffnung 46 auf, die zu einem Luftauslassverschlussventil 48 und einem Mindestdruckventil 50 führen. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist also das Luftauslassverschlussventil 48 Bestandteil des Schraubenkompressors 10.
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Allerdings kann das Luftauslassverschlussventil 48 auch Bestandteil der Luftaufbereitungseinrichtung 120 sein.
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Jedoch muss das Luftauslassverschlussventil 48 nicht zwangsläufig Bestandteil des Schraubenkompressors 10 oder der Luftaufbereitungseinrichtung 120 sein. Vielmehr ist es im Allgemeinen vorstellbar, dass das Schraubenkompressorsystem 100 das Luftauslassverschlussventil 48 aufweist. Somit kann je nach Anwendungsfall entschieden werden, wo das Luftauslassverschlussventil 48 innerhalb des Schraubenkompressorsystems 100 angeordnet werden soll.
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Das Luftauslassverschlussventil 48 und das Mindestdruckventil 50 können auch in einem gemeinsamen, kombinierten Ventil ausgebildet sein.
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Nachfolgend des Luftauslassverschlussventils 48 ist der Luftauslass 51 vorgesehen.
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Der Luftauslass 51 ist mit entsprechend bekannten Druckluftverbrauchern in der Regel verbunden.
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Um das im Luftentölelement 42 befindliche und abgeschiedene Öl 22 wieder in das Gehäuse 20 zurückzuführen, ist eine Steigleitung 52 vorgesehen, die ausgangs des Halters 40 für das Luftentölelement 42 beim Übertritt in das Gehäuse 20 ein Filter- und Rückschlagventil 54 aufweist.
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Stromabwärts des Filter- und Rückschlagventils 54 ist in einer Gehäusebohrung eine Düse 56 vorgesehen. Die Ölrückführleitung 58 führt zurück in etwa den mittleren Bereich der Schraube 16 oder der Schraube 18, um dieser wieder Öl 22 zuzuführen.
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Innerhalb des im montierten Zustand befindlichen Bodenbereichs des Gehäuses 20 ist eine Ölablassschraube 59 vorgesehen. Über die Ölablassschraube 59 kann eine entsprechende Ölablauföffnung geöffnet werden, über die das Öl 22 abgelassen werden kann.
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Im unteren Bereich des Gehäuses 20 ist auch der Ansatz 60 vorhanden, an dem der Ölfilter 62 befestigt wird. Über einen Ölfiltereinlasskanal 64, der im Gehäuse 20 angeordnet ist, wird das Öl 22 zunächst zu einem Thermostatventil 66 geleitet.
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Anstelle des Thermostatventils 66 kann eine Steuerungs- und/oder Regelungseinrichtung vorgesehen sein, mittels derer die Öltemperatur des im Gehäuse 20 befindlichen Öls 22 überwachbar und auf einen Sollwert einstellbar ist.
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Stromabwärts des Thermostatventils 66 ist sodann der Öleinlass des Ölfilters 62, der über eine zentrale Rückführleitung 68 das Öl 22 wieder zurück zur Schraube 18 oder zur Schraube 16, aber auch zum ölgeschmierten Lager 70 der Welle 14 führt. Im Bereich des Lagers 70 ist auch eine Düse 72 vorgesehen, die im Gehäuse 20 im Zusammenhang mit der Rückführleitung 68 vorgesehen ist.
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Der Kühler 74 ist am Ansatz 60 angeschlossen.
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Im oberen Bereich des Gehäuses 20 (bezogen auf den montierten Zustand) befindet sich ein Sicherheitsventil 76, über das ein zu großer Druck im Gehäuse 20 abgebaut werden kann.
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Außerdem weist das Gehäuse im oberen Bereich (bezogen auf den montierten Zustand) ein Entlastungsventil (80) auf. Vor dem Mindestdruckventil 50 befindet sich eine Bypassleitung 78, die zu dem Entlastungsventil 80 führt. Über dieses Entlastungsventil 80, das mittels einer Verbindung mit der Luftzuführung 32 angesteuert wird, kann Luft in den Bereich des Lufteinlasses 28 zurückgeführt werden. In diesem Bereich können ein nicht näher gezeigtes Entlüftungsventil und auch eine Düse (Durchmesserverringerung der zuführenden Leitung) vorgesehen sein.
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Darüber hinaus kann ungefähr auf Höhe der Leitung 34 in der Außenwand des Gehäuses 20 ein Öllevelsensor 82 vorgesehen sein. Dieser Öllevelsensor 82 kann beispielsweise ein optischer Sensor sein und derart beschaffen und eingerichtet, dass anhand des Sensorsignals erkannt werden kann, ob der Ölstand im Betrieb oberhalb des Öllevelsensors 82 ist oder ob der Öllevelsensor 82 frei liegt und hierdurch der Ölstand entsprechend gefallen ist.
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Im Zusammenhang mit dieser Überwachung kann auch eine Alarmeinheit vorgesehen sein, die eine entsprechende Fehlermeldung oder Warnmeldung an den Nutzer des Systems ausgibt bzw. weiterleitet.
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Die Funktion des in 1 gezeigten Schraubenkompressors 10 ist dabei wie folgt:
Luft wird über den Lufteinlass 28 zugeführt und gelangt über das Rückschlagventil 30 zu den Schrauben 16, 18, wo die Luft komprimiert wird. Das komprimierte Luft-Öl-Gemisch, das mit einem Faktor zwischen 5- bis 16facher Komprimierung nach den Schrauben 16 und 18 durch die Auslassleitung 34 über das Steigrohr 36 aufsteigt, wird direkt auf den Temperaturfühler 38 geblasen.
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Die Luft, die noch teilweise Ölpartikel trägt, wird sodann über den Halter 40 in das Luftentölelement 42 geführt und gelangt, sofern der entsprechende Mindestdruck erreicht wird, in die Luftauslassleitung 51.
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Das im Gehäuse 20 befindliche Öl 22 wird über den Ölfilter 62 und ggf. über den Wärmetauscher 74 auf Betriebstemperatur gehalten.
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Sofern keine Kühlung notwendig ist, wird der Wärmetauscher 74 nicht verwendet und ist auch nicht zugeschaltet.
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Die entsprechende Zuschaltung erfolgt über das Thermostatventil 68. Nach der Aufreinigung im Ölfilter 64 wird über die Leitung 68 Öl der Schraube 18 oder der Schraube 16, aber auch dem Lager 72 zugeführt. Die Schraube 16 oder die Schraube 18 wird über die Rückführleitung 52, 58 mit Öl 22 versorgt, hier erfolgt die Aufreinigung des Öls 22 im Luftentölelement 42.
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Über den nicht näher gezeigten Elektromotor, der sein Drehmoment über die Welle 14 auf die Schraube 16 überträgt, die wiederum mit der Schraube 18 kämmt, werden die Schrauben 16 und 18 des Schraubenkompressors 10 angetrieben.
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Über das nicht näher gezeigte Entlastungsventil 80 wird sichergestellt, dass im Bereich der Zuleitung 32 nicht der hohe Druck, der im Betriebszustand beispielsweise ausgangsseitig der Schrauben 16, 18 herrscht, eingesperrt werden kann, sondern dass insbesondere beim Anlaufen des Kompressors im Bereich der Zuleitung 32 stets ein niedriger Eingangsdruck, insbesondere Atmosphärendruck, besteht. Andernfalls würde mit einem Anlaufen des Kompressors zunächst ein sehr hoher Druck ausgangsseitig der Schrauben 16 und 18 entstehen, der den Antriebsmotor überlasten würde.
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Im Übrigen kommt während dem temporären Stopp des Schraubenkompressors 10 dem Entlastungsventil 80 die Aufgabe zu, den ausgangsseitig bezüglich der Schrauben 16, 18 anliegenden Druck über die Bypassleitung 78 so lange abzusenken, bis das Mindestdruckventil 50 (bei ca. der Hälfte bis drei Viertel des Arbeitsdrucks) sicher schließt. Das Mindestdruckventil (50) dient dabei zur Steuerung des Arbeitsdrucks am Luftauslass (51).
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Erst nach dem Schließen des Mindestdruckventils 50 kann mit der Regenerierung beispielsweise der Luftaufbereitungseinrichtung 120 (vgl. 2) begonnen werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass Öl vom Schraubenkompressor 10 in die Luftaufbereitungseinrichtung 120 gelangen könnte.
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2 zeigt in schematischer Darstellung ein erfindungsgemäßes Schraubenkompressorsystem 100 mit dem in 1 gezeigten Schraubenkompressor 10, dem Luftauslass 51, einer an dem Luftauslass 51 angeschlossenen Druckluftleitung 110 und einer Luftaufbereitungseinrichtung (EAC) 120.
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Darüber hinaus ist eine Steuerungs- und Regelungseinheit 130 vorgesehen.
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Die Steuerungs- und Regelungseinheit 130 ist hier als Bestandteil des Schraubenkompressors 10 ausgebildet. Grundsätzlich kann jedoch aber vorgesehen sein, dass die Steuerungs- und Regelungseinheit 130 Bestandteil des Antriebs des Schraubenkompressors 10, Bestandteil der Luftaufbereitungseinrichtung 120, Bestandteil der Motorsteuerung des Nutzfahrzeugs, Bestandteil der Fahrzeugsteuerung des Nutzfahrzeugs oder als separate Steuerungs- und Regelungseinheit 130 ausgebildet ist.
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Der Schraubenkompressor 10 wird mittels der Steuerungs- und Regelungseinheit 130 abgeschaltet, sodass durch Öffnen des Entlastungsventils 80 der Arbeitsdruck innerhalb des Schraubenkompressors 10 für eine vorgegebene Zeitspanne gesenkt wird, damit ein Schließen des Mindestdruckventils (50) ermöglicht wird.
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Diese Zeitspanne beträgt ca. 15 Sekunden im gezeigten Beispiel. Sie kann aber beispielsweise in einem Bereich zwischen 10 und 15 Sekunden liegen oder auch darüber.
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Grundsätzlich kann vorgesehen sein, dass das Mindestdruckventil 50 und das Luftauslassverschlussventil 48 als kombinierte Mindestdruckventil- und Luftauslassverschlussventileinheit ausgebildet sind.
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Grundsätzlich ist dabei vorgesehen, wie auch gemäß dem Ausführungsbeispiel wie in 1 und 2 gezeigt, dass das Mindestdruckventil 50 unterhalb eines am Mindestdruckventil 50 anliegenden Druckes von ca. der Hälfte bis drei Viertel des Arbeitsdruckes des Schraubenkompressors 10 schließt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schraubenkompressor
- 12
- Befestigungsflansch
- 14
- Eingangswelle
- 16
- Schrauben
- 18
- Schrauben
- 20
- Gehäuse
- 22
- Öl
- 24
- Einlassstutzen
- 26
- Luftfilter
- 28
- Lufteinlass
- 30
- Ventileinsatz
- 32
- Luftzuführkanal
- 34
- Luftauslassrohr
- 36
- Steigleitung
- 38
- Temperaturfühler
- 40
- Halter für ein Luftentölelement
- 42
- Luftentölelement
- 44
- Filtersieb bzw. bekannte Filter- bzw. Ölabscheidevorrichtungen
- 46
- Luftausgangsöffnung
- 48
- Luftauslassverschlussventil
- 50
- Mindestdruckventil
- 51
- Luftauslass
- 52
- Steigleitung
- 54
- Filter- und Rückschlagventil
- 56
- Düse
- 58
- Ölrückführleitung
- 59
- Ölablassschraube
- 60
- Ansatz
- 62
- Ölfilter
- 64
- Ölfiltereinlasskanal
- 66
- Thermostatventil
- 68
- Rückführleitung
- 70
- Lager
- 72
- Düse
- 74
- Kühler, Wärmetauscher
- 76
- Sicherheitsventil
- 78
- Bypassleitung
- 80
- Entlastungsventil
- 82
- Öllevelsensor
- 100
- Schraubenkompressorsystem
- 110
- Druckluftleitung
- 120
- Luftaufbereitungseinrichtung (EAC)
- 130
- Steuerungs- und/oder Regelungseinheit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004060417 B4 [0007]