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Die Erfindung betrifft eine Auftragungsvorrichtung zum Auftragen einer Reduktions- und Pufferlösung auf die Haut.
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Starke Oxidationsmittel, wie Chlorgas, Chloramine, Hypochlorite, Chlordioxid, Brom, Jod, Wasserstoffperoxid, andere Peroxide und Ozon, dienen als breit wirkende Desinfektionsmittel in der Medizin, in der persönlichen Hygiene, bei der Herstellung von Lebensmitteln und bei der Trinkwasseraufbereitung. Starke organische und anorganische Oxidationsmittel dienen in der Industrie als Reagenz für chemische Reaktionen. Im Bereich der Bundeswehr sind in großen Mengen Peressigsäure und Calciumhypochlorit bei der ABC-Abwehrtruppe eingelagert und können bei Bedarf in großen Mengen eingesetzt werden. Die Wirkung der Oxidationsmittel kann durch chemische Reduktionsmittel wie Ascorbat, Sulfit, Thiosulfat, Sulfid oder Thiole (Glutathion, Acetylcystein, Dimercaptobernsteinsäure, Dimercaptopropansulfonsäure, 2-Mercaptoethansulfonat-Natrium, Penicillamin) verhindert werden.
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Starke Säuren, wie Salzsäure, Schwefelsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure und Essigsäure, und starke Basen, wie Natronlauge oder Kalilauge, dienen als Reinigungsmittel oder Chemikalie im häuslichen Bereich, bei der Herstellung von Lebensmitteln und bei der Trinkwasseraufbereitung. Sie dienen weiterhin in der Industrie als Reagenz für chemische Reaktionen. Die Wirkung von starken Säuren und Laugen kann durch physikalisch-chemische Neutralisation mit Puffern oder Puffermischungen verhindert werden.
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Fluor ist ein technisch genutztes starkes Oxidationsmittel. Fluor und Fluorid-Ionen können als Gas, freie Säure (Fluss-Säure), als Salze (Fluoride) oder als Hydrofluoride bzw. Ammoniumfluoride auftreten. Fluor und Fluoride werden vor allem als Flussmittel in der Metallurgie zur Synthese von organischen Fluorchemikalien sowie zur gasdichten Versiegelung von Kraftstoffbehältern verwendet. Hierbei werden die Kunststofftanks mit Fluor bedampft. Die Giftwirkung (Fluorose) beruht teils auf der Ausfällung des vom Stoffwechsel benötigten Calciums als Calciumfluorid und teils aus der Wirkung als Protoplasma- und Zellgift, das bestimmte Enzymsysteme und die Proteinsynthese hemmt. Sie äußert sich in Schädigungen des Skeletts, der Zähne, der Lungenfunktion, der Haut und in Stoffwechselstörungen. Als Antidot bei Fluoridvergiftungen dienen Calciumgluconat oder andere lösliche Calciumsalze. Hierdurch werden die Fluoride als unlösliches Calciumfluorid ausgefällt und können nicht mehr vom Körper aufgenommen werden.
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Die
DE 10 2004 015 815 A1 zeigt eine Auftragungsvorrichtung zum Auftragen eines aus einer ersten Flüssigkeit und einer zweiten Flüssigkeit bestehenden Hautentgiftungsmittels gegen Haut- und Nervenkampfstoffe. Die erste Flüssigkeit und die zweite Flüssigkeit sind in einer Lagerungsstellung reaktionsdicht voneinander getrennt, da sich die erste Flüssigkeit in einem ersten Pumpbehälter und die zweite Flüssigkeit in einem zweiten Pumpbehälter befinden. Jeder der beiden Pumpbehälter weist eine mechanische Pumpeinrichtung auf, die an eine gemeinsame Sprühdüse angeschlossen sind.
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Es ist kein Medizinprodukt bekannt, das für die Behandlung oder zur Prophylaxe der Schädigung der Haut durch starke Oxidationsmittel, Säuren, Basen, Fluor und Fluoride gleichermaßen geeignet ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Auftragungsvorrichtung zu schaffen, die gut lagerfähig ist und mit der wirksam Kontaminationen der Haut mit starken Oxidationsmitteln, Säuren, Basen, Fluor und Fluoriden behandelt werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, dass eine Auftragungsvorrichtung zum Auftragen einer Reduktions- und Pufferlösung auf die Haut geschaffen wurde, die zum Beispiel in einem Notfallkoffer lange haltbar untergebracht werden kann und beispielsweise nach einem Unfall schnell und hochwirksam einsetzbar ist, wenn ein starkes Oxidationsmittel, eine Säure, eine Base, Fluor, ein Fluorid oder eine Kombination der vorgenannten Chemikalien auf die Haut gelangt. Weiterhin können mit der Auftragungsvorrichtung kontaminierte Bekleidungsstücke, Ausrüstungsgegenstände, Werkzeuge und Oberflächen im Umfeld der kontaminierten Person behandelt werden, wodurch eine erneute Kontamination der Person oder von Ersthelfern verhindert wird.
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Die Auftragungsvorrichtung umfasst einen Pumpbehälter mit einer mechanischen Pumpeinrichtung mit einer Sprühdüse. Eine mechanische Pumpeinrichtung hat den Vorteil, dass man ohne eine Batterie und einen Elektromotor auskommt, was für eine lange Haltbarkeit von Vorteil ist. Der Pumpbehälter umfasst eine Lösungsflüssigkeit und eine feste Zusammensetzung, derart, dass sich die feste Zusammensetzung in einem Zusatzbehälter befindet und dass die Lösungsflüssigkeit und die feste Zusammensetzung in einer Lagerungsstellung reaktionsdicht voneinander getrennt sind. Hierdurch erzielt man eine lange Haltbarkeit. Die Auftragungsvorrichtung weist eine von Hand zu betätigende Zusammenführungseinrichtung auf, mit der die Lösungsflüssigkeit und die feste Zusammensetzung in Verbindung gebracht werden, wobei eine Auftragungsstellung erhalten wird, bei der die feste Zusammensetzung in der Lösungsflüssigkeit nach einer Durchmischung gelöst ist. In der Auftragungsstellung wird die zuvor erhaltene Reduktions- und Pufferlösung auf die kontaminierte Haut aufgetragen. Die feste Zusammensetzung weist mindestens 90 Gewichts-% L(+)-Ascorbinsäure in Pulverform auf. L(+)-Ascorbinsäure wirkt, wenn es in der Lösungsflüssigkeit aufgelöst ist, als chemisches Reduktionsmittel gegen starke Oxidationsmittel. L(+)-Ascorbinsäure ist ein Vitamin und daher toxikologisch unbedenklich. Ascorbinsäure ist auch in Wasser leicht löslich. Ferner ist Ascorbinsäure in Pulverform bei Ausschluss von Feuchtigkeit und Sauerstoff lagerstabil. Die Lösungsflüssigkeit weist auf:
- • 30 bis 60 Gew.-% Butyldiglykol. Durch das Butyldiglykol kann die Auftragungsflüssigkeit in die oberen lipophilen Schichten der Haut eindringen und in diesen Hautschichten wirken.
- • 40 bis 70 Gew.-% 100 bis 200 millimolare wässrige Natriumphosphatpuffer- oder Citratpuffer-Lösung, eingestellt auf pH 7,0 bis 7,3. Natriumphosphatpuffer oder Citratpuffer neutralisieren Säuren und Laugen. Natriumphosphat- und Citratpuffer sind physiologisch und damit toxikologisch unbedenklich. Das in dem Natriumphosphat- und Citratpuffer enthaltende Wasser stellt das Lösungsmittel für die feste Zusammensetzung dar. Ferner ist das Wasser das Reaktionsmedium für die Redoxreaktion und die Neutralisation. Eine Neutralisation kann nur in Wasser erfolgen. Die Redoxpartner sind gut in Wasser löslich.
- • 0,01 bis 1 Gew.-% nichtionische Tenside. Die nichtionischen Tenside verringern die Oberflächenspannung. Hierdurch erzielt man eine gute Benetzung der Haut.
- • 1 bis 2 Gew.-% Calciumgluconat. Das Calciumgluconat ist im genannten Konzentrationsbereich gut löslich in der Lösungsflüssigkeit und fällt bei Kontakt mit gelöstem Fluorid dieses als schwerlösliches Calciumfluorid aus. Calciumgluconat gelöst in dem vorgesehenen Lösungsmittelgemisch dringt weiterhin in die obersten lipophilen Hautschichten ein und ist damit auch dort wirksam. Dadurch verhindert man auch eine Fluorose, deren Ursache das Eindringen des Fluors oder Fluorids in die Haut ist.
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Mit der Auftragungsvorrichtung können Ausrüstungslücken in folgenden Bereichen gefüllt werden:
- – Ausstattung der ABC-Abwehrtruppe der Bundeswehr und des medizinischen ABC-Schutzes.
- – Ausstattung von öffentlichen Einrichtungen (z. B. Poststellen, Eingangskontrollen) im Rahmen des Sabotageschutzes.
- – Ausstattung von Ersthelfern bei Unfällen und Bränden.
- – Ausstattung von Rettungsfahrzeugen, Notärzten, Aufnahmeeinrichtungen von Krankenhäusern und Krankenpflegeeinrichtungen, Hygienefachpersonal und Desinfektoren.
- – Ausstattung von Industriebetrieben und Produktionsbetrieben im Rahmen des Arbeitsschutzes beim Umgang mit starken Oxidationsmitteln, Säuren, Laugen, Fluor und Fluoriden.
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Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung stehen das Gewicht der festen Zusammensetzung und das Gewicht der Lösungsflüssigkeit in einem Verhältnis von 1 zu 10 bis 1 zu 30 zueinander. Die Reduktion der zu dekontaminierenden Oxidationsmittel erfolgt isomolar. Durch diese Ausgestaltung steht somit ausreichend Reduktionsmittel zur Verfügung, um einen molaren Überschuss im Verhältnis zu der zu dekontaminierenden Menge an Oxidationsmittel zu erhalten.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Zusatzbehälter eine Membran auf, welche die Lösungsflüssigkeit und die feste Zusammensetzung in der Lagerungsstellung voneinander trennt und welche mit der Zusammenführungseinrichtung zusammenwirkt. Eine Membran ist leicht zu öffnen. Dadurch lässt sich die Zusammenführungseinrichtung kostengünstig und einfach realisieren.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Zusammenführungseinrichtung ein von Hand zu betätigendes Verschiebeteil auf, derart, dass aufgrund einer Bewegung des Verschiebeteils die Membran geöffnet wird, so dass die feste Zusammensetzung mit der Lösungsflüssigkeit unter Erhalt der Auftragungsstellung zusammengebracht werden. Aufgrund des von Hand zu betätigenden Verschiebeteils erhält man eine kostengünstige und einfache Ausbildung der Zusammenführungseinrichtung.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend an Hand der Zeichnungen näher beschrieben. Hierbei zeigen als Prinzipskizzen:
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1 eine Auftragungsvorrichtung zum Auftragen einer Reduktions- und Pufferlösung auf die Haut, in der Vorderansicht im Schnitt,
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2 einen Zusatzbehälter der in 1 gezeigten Auftragungsvorrichtung, in einer perspektivischen Darstellung.
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Nachfolgend wird eine Auftragungsvorrichtung 1 in einer allgemeinen Form beschrieben: Die 1 zeigt eine Auftragungsvorrichtung 1 zum Auftragen einer Reduktions- und Pufferlösung auf die Haut. Die Auftragungsvorrichtung 1 umfasst einen Pumpbehälter 10 mit einer mechanischen Pumpeinrichtung 11 mit einer Sprühdüse 12. Die Sprühdüse 12 ist an ein Steigrohr 13 angeschlossen: Der Pumpbehälter 10 umfasst eine Lösungsflüssigkeit 60 und eine feste Zusammensetzung 70, derart, dass sich die feste Zusammensetzung 70 in einem Zusatzbehälter 20 befindet, und dass die Lösungsflüssigkeit 60 und die feste Zusammensetzung 70 in einer Lagerungsstellung reaktionsdicht voneinander getrennt sind. Die Auftragungsvorrichtung 1 weist eine von Hand zu betätigende Zusammenführungseinrichtung auf, mit der die Lösungsflüssigkeit 60 und die feste Zusammensetzung 70 miteinander in Verbindung gebracht werden.
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Die feste Zusammensetzung 70 weist mindestens 90 Gewichts-% L(+)-Ascorbinsäure in Pulverform auf.
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Die Lösungsflüssigkeit 60 weist auf:
- • 30 bis 60 Gew.-% Butyldiglykol, insbesondere 40 bis 50 Gew.-% Butyldiglykol,
- • 40 bis 70 Gew.-% 100 bis 200 millimolare wässrige Natriumphosphatpuffer- oder Citratpuffer-Lösung, eingestellt auf pH 7 bis 7,3, insbesondere 50 bis 60 Gew.-% 100 bis 200 millimolare wässrige Natriumphosphatpuffer- oder Citratpuffer-Lösung, eingestellt auf pH 7 bis 7,3,
- • 0,01 bis 1 Gew.-% nichtionische Tenside, insbesondere 0,05 bis 0,5 Gew.-% nichtionische Tenside,
- • 1 bis 2 Gew.-% Calciumgluconat, insbesondere 1,25 bis 1,75 Gew.-% Calciumgluconat.
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Nachfolgend wird auf die feste Zusammensetzung näher eingegangen: Die feste Zusammensetzung 70 weist mindestens 90 Gewichts-% L(+)-Ascorbinsäure in Pulverform auf. Die feste Zusammensetzung 70 kann physikalische Hilfsstoffe, wie zum Beispiel unlösliche Silicate, zur Verbesserung der Rieselfähigkeit aufweisen. In der Lagerungsstellung kann die feste Zusammensetzung 70 mit reinem Stickstoff umgeben sein. Dies verhindert die Oxidation des Reduktionsmittels durch Sauerstoff aus der Luft. Ferner wird ein Verklumpen des Reduktionsmittels durch Feuchtigkeit und Kohlendioxid aus der Luft verhindert. Dies sorgt für eine gute Lagerstabilität.
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Nachfolgend wird die Herstellung einer Lösungsflüssigkeit 60 für eine Menge beschrieben, die für eine Auftragungsvorrichtung 1 mit einem Nennvolumen von 500 ml ausreicht: 200 ml einer 200 millimolaren wässrigen Natriumphosphatpuffer-Lösung, eingestellt auf pH 7,0, werden mit 6 g Calciumgluconat-Monohydrat versetzt und gerührt, bis sich das Pulver vollständig gelöst hat. Danach werden 200 ml Butyldiglykol zugefügt und nochmals kurz gerührt, bis beide Flüssigkeiten vollständig miteinander vermischt sind.
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Nachfolgend wird die Herstellung einer alternativen Lösungsflüssigkeit 60 für eine Menge beschrieben, die für eine Auftragungsvorrichtung 1 mit einem Nennvolumen von 1000 ml ausreicht:
400 ml einer 200 millimolaren wässrigen Natriumcitratpuffer-Lösung, eingestellt auf pH 7,0, werden mit 10 g Calciumgluconat-Monohydrat versetzt und gerührt, bis sich das Pulver vollständig gelöst hat. Danach werden 400 ml Butyldiglykol zugefügt und nochmals kurz gerührt, bis beide Flüssigkeiten vollständig miteinander vermischt sind.
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Nachfolgend wird auf das Verhältnis der festen Zusammensetzung 70 zu der Lösungsflüssigkeit 60 eingegangen:
Das Gewicht der festen Zusammensetzung 70 und das Gewicht der Lösungsflüssigkeit 60 stehen in einem Verhältnis von 1 zu 10 bis 1 zu 30. Bei einem Nennvolumen der Auftragungseinrichtung 1 von 500 ml mit einem Volumen der Lösungsflüssigkeit 60 von 400 ml sowie einer Menge von 20 g der festen Zusammensetzung 70 entspricht dies einem Verhältnis von 1 zu 20. Bei einem Nennvolumen der Auftragungseinrichtung 1 von 1000 ml mit einem Volumen der Lösungsflüssigkeit 60 von 800 ml sowie einer Menge von 50 g der festen Zusammensetzung 70 entspricht dies einem Verhältnis von 1 zu 16.
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Nachfolgend wird genauer auf die Zusammenführungseinrichtung an Hand der 2 eingegangen:
Der Zusatzbehälter 20 weist eine Membran 22a auf, welche die Lösungsflüssigkeit 60 und die feste Zusammensetzung 70 in der Lagerungsstellung voneinander trennt. Die Zusammenführungseinrichtung weist ein unmittelbar von Hand zu betätigendes Verschiebeteil 31 auf, derart, dass aufgrund einer Bewegung des Verschiebeteils 31 die Membran 22a geöffnet wird, so dass die feste Zusammensetzung mit der Lösungsflüssigkeit zusammengebracht werden. Das Verschiebeteil 31 weist eine Spitze 31a auf, mit der die Membran 22a geöffnet wird.
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In Abweichung zum dargestellten Ausführungsbeispiel kann das Verschiebeteil 31 auch mittelbar über einen von Hand zu betätigenden Gewindeantrieb bewegt werden, um die Membran 22a zu öffnen.
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Zurückkommend auf die 1, wird nachfolgend die Handhabung und Wirkungsweise beispielhaft beschrieben:
Erstes Beispiel: Ein Soldat soll in Vorbereitung der Desinfektion eines Krankenwagens aus einer 15%-igen Peressigsäure-Lösung durch Verdünnen mit Wasser eine 1%-ige Peressigsäure-Lösung herstellen. Obwohl er Handschuhe trägt, gelangen hierbei Tropfen der konzentrierten Lösung, die sowohl ein starkes Oxidationsmittel als auch eine starke Säure ist, auf seinen ungeschützten Unterarm. Ein Sanitäter entnimmt eine Auftragungsvorrichtung 1 aus einem Noffallkoffer des Krankenwagens und betätigt von Hand die Zusammenführungseinrichtung, mit der die Lösungsflüssigkeit 60 und die feste Zusammensetzung 70 in Verbindung gebracht werden, wobei eine Auftragungsstellung erhalten wird, bei der die feste Zusammensetzung 70 in der Lösungsflüssigkeit 60 nach einer Durchmischung gelöst ist. Die erhaltene Reduktions- und Pufferlösung wird dann auf die kontaminierte Haut des Unterarms aufgetragen. Mit dem Puffer wird die Säure neutralisiert. Die L(+)-Ascorbinsäure wirkt gegen die starke Oxidationswirkung der Peressigsäure.
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Zweites Beispiel: Ein Industriearbeiter soll eine 10%-ige Fluss-Säure-Lösung aus einem größeren Gebinde in ein kleineres Arbeitsgefäß umfüllen. Obwohl er geschlossene Arbeitsschuhe, Handschuhe, Schutzanzug und Schutzmaske trägt, kommt ein Spritzer dieser Chemikalie, die sowohl eine Säure als auch ein Fluorid ist, auf eine ungeschützte Stelle im Halsbereich. Ein Unfallhelfer des Betriebes nimmt eine Auftragungsvorrichtung 1 aus einem bereitstehenden Notfallset und betätigt von Hand die Zusammenführungseinrichtung. In der Auftragungsstellung, bei der die feste Zusammensetzung 70 in der Lösungsflüssigkeit 60 nach einer Durchmischung gelöst ist, wird die erhaltene Reduktions- und Pufferlösung auf die kontaminierte Haut aufgetragen. Mit dem Puffer wird die Säure neutralisiert. Mit dem Calciumgluconat wird Fluorid als schwerlösliches Calciumfluorid ausgefällt, sodass eine Fluorose verhindert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Auftragungsvorrichtung
- 10
- Pumpbehälter
- 11
- Pumpeinrichtung
- 12
- Sprühdüse
- 13
- Steigrohr
- 20
- Zusatzbehälter für feste Zusammensetzung
- 21
- Schutzdeckel
- 22
- Membrandeckel
- 22a
- Membran
- 31
- Verschiebeteil, Teil der Zusammenführungseinrichtung
- 31a
- Spitze
- 60
- Lösungsflüssigkeit
- 70
- feste Zusammensetzung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004015815 A1 [0005]