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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Transferfolie zum Übertragen von motivförmigen Sicherheitselementen auf ein Zielsubstrat.
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Datenträger, wie etwa Wert- oder Ausweisdokumente, oder andere Wertgegenstände, wie etwa Markenartikel, werden zur Absicherung oft mit Sicherheitselementen versehen, die eine Überprüfung der Echtheit der Datenträger gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dienen.
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Die Sicherheitselemente weisen typischerweise mehrere Schichten einschließlich zumindest einer Funktionsschicht auf, beispielsweise in Form eines Hologramms, einer optisch variablen Beschichtung oder einer metallisierte Prägestruktur. Oft werden die Sicherheitselemente nach ihrer Herstellung mittels einer Kleberschicht, insbesondere eines Heimsiegellacks, auf den gewünschten Datenträger als Zielsubstrat aufgeklebt.
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Bei der Herstellung werden die den Schichtaufbau der Sicherheitselemente bildenden Schichten üblicherweise zunächst auf einer als Träger dienenden Endlosfolie aufgebracht und von dort auf das Zielsubstrat übertragen. In manchen Gestaltungen ist es dabei von Vorteil, wenn der Schichtaufbau der Sicherheitselemente eine Trägerfolie enthält, die auch nach der Übertragung einen integralen Bestandteil der Sicherheitselemente bildet. Wird ein Sicherheitselement beispielsweise zum Verschließen einer durchgehenden Öffnung eines Datenträgers eingesetzt, muss es selbstragend und besonders stabil ausgebildet sein. Zudem erlaubt eine solche integrale Trägerfolie die einzelnen Transferelemente bereits auf der Transferfolie in der gewünschten Umrissform bereitzustellen, da nach einer vollflächigen Herstellung des Schichtaufbaus und geeigneter Stanzung die Zwischenbereiche (oft auch als Gitter bezeichnet) zwischen den zu übertragenden Transferelementen mit Hilfe der Trägerfolie von der Transferfolie entfernt werden können (sogenanntes Abgittern). Auf diese Weise kann insbesondere vermieden werden, dass Bruchstücke des Sicherheitselement-Schichtaufbaus das Zielsubstrat verunreinigen.
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In anderen Gestaltungen ist es dagegen wünschenswert, möglichst dünne Sicherheitselemente, also insbesondere Sicherheitselement ohne integrierte Trägerfolie auf einem Datenträger anzuordnen. Solche dünnen Sicherheitselemente können allerdings wegen der intrinsisch geringen Stabilität ihres Schichtaufbaus nicht in einfacher Weise in Motivform auf einer Transferfolie vorbereitet und von dieser auf ein Zielsubstrat übertragen werden.
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Eine streifenförmige Endlosfolie und deren Verwendung sind beispielsweise aus der Druckschicht
EP 2 848 425 A2 bekannt.
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Ausgehend davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem sich motivförmige Sicherheitselemente auch ohne integrierte Trägerfolie in einfacher Weise auf ein Zielsubstrat übertragen lassen. Die Erfindung soll auch eine zugehörige Transferfolie zum Übertragen von motivförmigen Sicherheitselementen bereitstellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Eine Transferfolie zum Übertragen von motivförmigen Sicherheitselementen aus Übertragungsbereichen der Transferfolie auf ein Zielsubstrat umfasst
- – einen Sicherheitselement-Schichtaufbau mit einer Mehrzahl von Schichten, welche nach dem Übertragen aus den Übertragungsbereichen die gewünschten Sicherheitselemente auf dem Zielsubstrat bilden, und
- – eine temporäre Trägerfolie für die Erzeugung des Sicherheitselement-Schichtaufbaus, die abtrennbar mit dem Sicherheitselement-Schichtaufbau verbunden ist.
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Erfindungsgemäß ist bei der Transferfolie vorgesehen, dass eine zumindest bereichsweise vorliegende Stabilisierungsschicht in Form einer zähen Lackschicht mit dem Sicherheitselement-Schichtaufbau fest verbunden ist und mit diesem ein stabiles Lackgitter bildet, welches nach einem Trennschritt zur Ausbildung von Übertragungsbereichen und Nicht-Übertragungsbereichen in den Nicht-Übertragungsbereichen von der temporären Trägerfolie ablösbar ist.
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Dabei stellt die zähe Lackschicht die notwendige Stabilität bereit, um das stabile Lackgitter in den Nicht-Übertragungsbereichen von der temporären Trägerfolie ablösen zu können. Der Sicherheitselement-Schichtaufbau muss somit keine Trägerfolie aufweisen und kann besonders dünn ausgebildet werden. Entsprechend enthält der Sicherheitselement-Schichtaufbau mit besonderem Vorteil keine Folienschicht, insbesondere keine Trägerfolie. Die Schichten des Sicherheitselement-Schichtaufbaus sind insbesondere vollflächig ausgebildet.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung liegt das stabile Lackgitter in getrennter, insbesondere gestanzter, Form vor und bildet voneinander getrennte motivförmige Übertragungsbereiche und Nicht-Übertragungsbereiche aus. Die Nicht-Übertragungsbereiche sind vorzugswiese zusammenhängend ausgebildet und können daher großflächig gemeinsam von der temporären Trägerfolie abgelöst werden. Bevorzugt erfolgt die Trennung durch eine Stanze, beispielsweise eine mechanische Stanze oder eine Laserstanze.
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Eine durch den Sicherheitselement-Schichtaufbau reichende, insbesondere gestanzte, Trennlinie kann bis in die temporäre Trägerfolie hinein reichen. Der Sicherheitselement-Schichtaufbau ist somit hinreichend sicher vollständig vom Lackgitter getrennt.
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In einer bevorzugten Variante weist die temporäre Trägerfolie eine erste Folienlage und eine zweite Folienlage auf. Die erste Folienlage dient insbesondere als anstanzbare Folienlage und die zweite Folienlage als ungestanzte Folienlage. Die beim Trennen erzeugte Trennlinie zwischen den Übertragungsbereichen und den Nicht-Übertragungsbereichen reicht (nur) bis in die erste Folienlage hinein. Die zweite Folienlage verhindert, dass eine – in der ersten Folienlage – angestanzte temporäre Trägerfolie reißt.
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Die Stabilisierungsschicht kann grundsätzlich vollflächig vorliegen, bevorzugt sind aber derzeit Gestaltungen, bei denen die Stabilisierungsschicht nur bereichsweise und vorzugsweise im Wesentlichen nur in den Nicht-Übertragungsbereichen vorliegt. Die Stabilisierungsschicht kann auch höhenstrukturiert sein und im Fall, dass sie nur bereichsweise vorliegt, insbesondere mit einer in den Randbereichen abnehmenden Schichtdicke ausgebildet sein. Die Ausläufer der Stabilisierungsschicht können sich dabei auch in die Übertragungsbereiche hinein erstrecken und nach einer Entfernung des Lackgitters seitliche Verankerungselemente in den stehengelassenen Sicherheitselementbereichen bilden, die einer Verankerung der übertragenen Sicherheitselemente auf dem Zielsubstrat dienen können.
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Die insbesondere durch Stanzung erzeugten Trennlinien können auch bei einer höhenstrukturierten Ausbildung einer nur bereichsweise vorliegenden Stabilisierungsschicht so liegen, dass die Stabilisierungsschicht nur in den Nicht-Übertragungsbereichen vorliegt und nicht in die Übertragungsbereiche hineinragt. Eine höhenstrukturierte Stabilisierungsschicht kann allgemein linear ansteigende und abfallende Teilbereiche, stufenförmig ansteigende und abfallende Teilbereiche, und/oder gekrümmt ansteigende und abfallende Teilbereiche aufweisen.
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Liegt die Stabilisierungsschicht nur bereichsweise vor, kann weiter vorgesehen sein, dass die Stabilisierungsschicht einen Mindestabstand von den Übertragungsbereichen aufweist, welcher in unterschiedlichen Raumrichtungen und an Ecken der Übertragungsbereiche auch unterschiedlich groß sein kann. In Gestaltungen, in denen Ausläufer der Stabilisierungsschicht in die Übertragungsbereiche hineinragen, kann eine maximale Ausdehnung der in die Übertragungsbereiche hineinragenden Bereiche vorgesehen sein. Diese maximale Ausdehnung kann absolut oder auch relativ zur Größe der Übertragungsbereiche definiert sein. Weiter können benachbarte Übertragungsbereiche mit Vorteil einen Mindestabstand aufweisen. Die Form der Stabilisierungsschichtbereiche kann der Form der Übertragungsbereiche folgen oder kann unabhängig von dieser sein. Beispielsweise kann der Rand der Übertragungsbereiche einen gekrümmten Kurvenverlauf aufweisen, die Stabilisierungsschicht aber mit geradlinig begrenzten Rändern vorliegen. In einem solchen Fall kann durch einen Mindestabstand von Stabilisierungsschicht und Übertragungsbereich sichergestellt sein, dass ausreichend Platz für eine Schnittführung bzw. Trennlinienbildung durch mechanische Stanzung oder Lasern zur Verfügung steht.
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Die Stabilisierungsschicht kann von der temporären Trägerfolie aus gesehen unterhalb oder oberhalb des Sicherheitselement-Schichtaufbaus angeordnet sein, wobei letztgenannte Möglichkeit derzeit bevorzugt ist. Die Stabilisierungsschicht und der Sicherheitselement-Schichtaufbau können direkt übereinander angeordnet sein, es können aber auch Zwischenschichten, insbesondere ein Primerschicht zwischen der Stabilisierungsschicht und dem Sicherheitselement-Schichtaufbau vorgesehen sein.
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Bevorzugt weist die Stabilisierungsschicht eine Schichtdicke zwischen 4 μm und 10 μm, vorzugsweise zwischen 4 μm und 8 μm auf. Aufgrund der erforderlichen hohen Schichtstärke weist die Stabilisierungsschicht zudem mit Vorteil einen hohen Festkörpergehalt, insbesondere von 90% oder mehr auf. Es kann sich bei der Stabilisierungsschicht sogar um ein 100%-System handeln.
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Mit besonderem Vorteil liegt die Stabilisierungsschicht in Form einer zähen UV-härtenden oder elektronenstrahlhärtenden Lackschicht vor. Ein UV-härtender Lack kann vollflächig homogen ausgehärtet werden, kann durch unterschiedliche Belichtung aber auch bereichsweise unterschiedlich ausgehärtet werden, etwa teilflächig oder auch gestuft mit unterschiedlicher UV-Lichtstärke, beispielsweise durch eine Belichtungsmaske. Der Aushärtungsgrad kann dabei 100% betragen oder auch nur bei 75–95% liegen. Eine bereichsweise vorliegende Stabilisierungsschicht kann jeweils in ihren Mittenbereichen eine geringere Aushärtung aufweisen als in den Randbereichen. Beispielsweise kann der Aushärtungsgrad von 75% im Mittenbereich kontinuierlich auf 100% in den Randbereichen ansteigen. Bereichsweise unterschiedliche Aushärtungen können insbesondere durch eine semitransparente UV-Maske mit bereichsweise unterschiedlicher UV-Transmission erreicht werden.
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Die Stabilisierungsschicht weist vorteilhaft eine Bruchdehnung von mehr als 2,5%, vorzugsweise mehr als 3%, besonders bevorzugt von mehr als 4% oder sogar von mehr als 5% auf. Die Bruchlast der Stabilisierungsschicht liegt zweckmäßig oberhalb von 15 N/mm2.
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Der Sicherheitselement-Schichtaufbau kann vollflächig auf der Transferfolie vorliegen oder selbst bereits motivförmig aufgebracht oder strukturiert sein.
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Der gesamte Schichtaufbau auf der Transferfolie ist mit Vorteil heißsiegelfähig ausgestattet.
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Der Sicherheitselement-Schichtaufbau kann eine (Prägelack-)Schicht, insbesondere eine geprägte und/oder metallisierte Schicht, umfassen, die auf der temporären Trägerfolie liegt und die bereits eine für ein Übertragen und/oder Ablösen ausreichend geringe Haftung zur temporären Trägerfolie aufweist.
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Vorteilhafterweise ist die Motivform des Sicherheitselements frei wählbar. Das Sicherheitselement kann beispielsweise ein Vieleck sein, insbesondere eine Dreieck, ein – insbesondere nicht-rechteckiges – Viereck oder ein Vieleck mit mindestens fünf Eckpunkten. Die Motivform kann zumindest teilweise einen nicht-linearen Rand und/oder abgerundete Ecken und/oder Eckpunkte aufweisen, wobei der Rand insbesondere zumindest teilweise rund verlaufen (Kreis, Oval, ...) und/oder Eckpunkten aufweisen kann (Wappen, ...). Die Motivform des Sicherheitselements kann bevorzugt der optisch für einen Betrachter des Sicherheitselements sichtbaren Form entsprechen.
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Die Ablösung des Lackgitters in den Nicht-Übertragungsbereichen kann durch eine zusätzliche Antihaftbeschichtung oder durch eine lokal leichter ablösbare Releaseschicht unterstützt werden. Beispielsweise kann die Haftung des Lackgitters an der Antihaftbeschichtung kleiner gewählt werden als die Haftung des Sicherheitselements an der Releaseschicht oder die Haftung der Antihaftbeschichtung an der temporären Trägerfolie kann kleiner gewählt werden als die Haftung der Releaseschicht an der temporären Trägerfolie.
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Die Erfindung enthält auch ein Verfahren zum Übertragen von motivförmigen Sicherheitselementen auf ein Zielsubstrat, bei dem
- – eine temporäre Trägerfolie bereitgestellt wird,
- – ein Sicherheitselement-Schichtaufbau mit einer Mehrzahl von Schichten auf der temporäre Trägerfolie erzeugt wird,
- – zumindest bereichsweise eine Stabilisierungsschicht in Form einer zähen Lackschicht aufgebracht wird, die mit dem Sicherheitselement-Schichtaufbau fest verbunden ist und mit diesem ein stabiles Lackgitter bildet,
- – in einem Trennschritt zumindest in dem Sicherheitselement-Schichtaufbau motivförmige Übertragungsbereiche und Nicht-Übertragungsbereiche ausgebildet werden,
- – das stabile Lackgitter mit dem Sicherheitselement-Schichtaufbau in den Nicht-Übertragungsbereichen von der der temporären Trägerfolie abgelöst wird, und
- – der Sicherheitselement-Schichtaufbau aus den motivförmigen Übertragungsbereichen auf das Zielsubstrat übertragen und die temporäre Trägerfolie von dem Sicherheitselement-Schichtaufbau abgezogen wird.
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Die Stabilisierungsschicht kann dabei sowohl vor oder nach der Erzeugung des Sicherheitselement-Schichtaufbaus aufgebracht werden. Der Trennschritt erfolgt vorzugsweise durch Stanzen, insbesondere mechanisch oder mittels Laser.
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Bevorzugt wird eine Trennlinie erzeugt, die durch den Sicherheitselement-Schichtaufbau hindurch bis in die temporäre Trägerfolie reicht. Die temporäre Trägerfolie kann als (mindestens) doppellagige Folie ausgestaltet sein, wobei die Trennlinie nur bis in die erste Folienlage hinein reicht. Der Sicherheitselement-Schichtaufbau wird somit zuverlässig vollständig getrennt, auch eine Stanzung mit einer höheren Toleranzen in der Stanztiefe ist somit verwendbar.
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Lediglich optional weist die Trägerfolie eine Releaseschicht auf, welche das Ablösen der Nicht-Übertragungsbereiche und/oder das Übertragen der Übertragungsbereiche unterstützt.
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Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maßstabs- und proportionsgetreue Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit zu erhöhen.
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Es zeigen:
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1 schematisch eine Banknote mit einem dünnen, motivförmigen Sicherheitselement,
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2 schematisch eine endlose Transferfolie zum Übertragen motivförmiger Sicherheitselemente auf ein Zielsubstrat im Querschnitt,
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3 die Transferfolie der 2 nach dem Entfernen des Lackgitters in den Nicht-Übertragungsbereichen im Querschnitt,
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4 eine Aufsicht auf die Transferfolie der 3, und
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5 eine endlose Transferfolie wie in 2 nach einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die Erfindung wird nun am Beispiel der Absicherung von Banknoten und anderen Wertdokumenten erläutert. 1 zeigt dazu eine schematische Darstellung einer Banknote 10 mit einem dünnen, motivförmigen Sicherheitselement 12, das in Form eines dünnen Transferelements ohne Trägerfolie auf dem Banknotenpapier aufgeklebt ist.
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Das Sicherheitselement 12 besteht typischerweise aus einem Schichtaufbau mit einer Mehrzahl von Schichten, wie etwa einer Prägelackschicht und einer gegebenenfalls nur bereichsweise vorliegenden Metallisierung. Der genaue Schichtaufbau des Sicherheitselements 12 ist für die vorliegende Erfindung nicht wesentlich und daher nicht genauer beschrieben. Bedeutsam ist lediglich, dass der auf die Banknote 10 übertragene Schichtaufbau keine Trägerfolie enthält, so dass das Sicherheitselement 12 besonders dünn ausgebildet sein kann.
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Um dünne, motivförmige Sicherheitselemente 12 ohne Trägerfolie auf einen Datenträger, wie etwa die Banknote 10 aufbringen zu können, wird erfindungsgemäß eine endlose Transferfolie 20 der in 2 gezeigten Art eingesetzt.
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Die Transferfolie 20 enthält eine temporäre Trägerfolie 22, die beim Erzeugen des Schichtaufbaus des Sicherheitselements und beim Transferprozess die notwendige Stabilität bereitstellt. Die Trägerfolie 22 wird in dieser Beschreibung als temporär bezeichnet, weil sie nicht dauerhaft im Schichtverbund der Sicherheitselemente verbleibt, sondern nach dem Übertragen auf das Zielsubstrat abgezogen wird. Dazu kann die temporäre Trägerfolie 22 optional mit einer Releaseschicht 24 versehen sein, auf der der Schichtaufbaus 26 der gewünschten Sicherheitselemente 12 erzeugt wird und die in einfacher Weise ein späteres Abtrennen des Schichtaufbaus 26 bzw. der temporären Trägerfolie 22 ermöglicht. Bei der Releaseschicht 24 kann es sich beispielsweise um eine UV-Lackschicht, eine Wachsschicht oder eine Releaselackschicht handeln.
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Der Sicherheitselement-Schichtaufbau 26 besteht je nach dem Typ der gewünschten Sicherheitselemente 12 aus mehreren Schichten, deren genaue Art bis auf das Fehlen einer Trägerfolie für die vorliegende Erfindung allerdings nicht wesentlich ist. Bevorzugt ist die unterste Schicht des Sicherheitselement-Schichtaufbau 26 eine Prägelackschicht, die bereits eine für ein Übertragen und/oder Ablösen ausreichend geringe Haftung zur temporären Trägerfolie 22 aufweist.
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Die Schichten des Schichtaufbaus 26 werden typischerweise vollflächig auf der temporären Trägerfolie 22 erzeugt. Um erzeugten Sicherheitselement-Schichtaufbau 26 nur in den gewünschten Übertragungsbereichen 40, vorliegend in der Motivform des Sicherheitselements 12, auf das Zielsubstrat übertragen zu können, muss der Schichtaufbau 26 in Übertragungsbereiche 40 und Nicht-Übertragungsbereiche 42 getrennt werden, und die zwischen den Übertragungsbereichen 40 liegenden Nicht-Übertragungsbereichen 42 vor der Applikation der Sicherheitselemente entfernt werden.
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Zu diesem Zweck ist auf dem Sicherheitselement-Schichtaufbau 26 bereichsweise eine Stabilisierungsschicht 28 in Form einer zähen UV-Lackschicht aufgebracht, die mit dem Sicherheitselement-Schichtaufbau 26 fest verbunden ist und mit diesem ein stabiles Lackgitter 30 bildet.
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Im Ausführungsbeispiel der 2 ist die Stabilisierungsschicht 28 gerade in Form des Negativs der gewünschten Motivform der Sicherheitselemente 12 aufgebracht, liegt also gerade in den Nicht-Übertragungsbereichen 42 vor, in denen beim Transfer kein Sicherheitselement-Schichtaufbau 26 auf das Banknotenpapier übertragen werden soll. In den Übertragungsbereichen 40, in denen der Sicherheitselement-Schichtaufbau 26 auf das Banknotenpapier übertragen werden soll, ist dagegen keine Stabilisierungsschicht 28 aufgebracht.
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Bei der Stabilisierungsschicht 28 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um eine 6 μm dicke Schicht eines zähen UV-Lacks bestehend aus
60 Gew-% aliphatischem Urethanacrylat,
20 Gew-% TPGDA
16 Gew-% multifunktionellem Reaktivverdünner und
4 Gew-% Fotoinitiator.
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Die Stabilisierungsschicht 28 weist eine hohe Bruchdehnung von 6,37% und eine große Bruchlast von 15,3 N/mm2 auf.
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Die Transferfolie 20 enthält weiter zwei Primerschichten 32, 34 mit einer Dicke von 1 μm bzw. 2 μm und eine 6 μm dicke Heißsiegelackschicht 36 zum Aufkleben des Sicherheitselement-Schichtaufbaus 26 auf das Zielsubstrat.
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Zur Fertigstellung der Transferfolie 20 wird in einem Trennschritt das auf der Trägerfolie 22 aufgebrachte Lackgitter 30 in Form der motivförmigen Übertragungsbereiche 40 und der zusammenhängenden Nicht-Übertragungsbereiche 42 getrennt, beispielsweise durch Stanzen, insbesondere mit einer mechanischen Stanze oder einer Laserstanze. Die Stanzung erfolgt dabei zweckmäßig bis in die optionale Releaseschicht 24 hinein, um eine saubere Ablösung zu ermöglichen. Die Trennlinie kann bis in die temporäre Trägerfolie hinein reichen, insbesondere in eine erste Folienlage von zwei Folienlagen der temporären Trägerfolie hinein. Die beiden Folienlagen können aufeinander kaschiert sein. Die nicht angestanzte zweite Folienlage verhindert ein Reißen der temporären Trägerfolie, insbesondere bei weiteren Schritten, wie dem Entfernen (Ablösen) der Nicht-Übertragungsbereiche und/oder dem Übertragen der Übertragungsbereiche.
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Die solchermaßen hergestellte Transferfolie 20 kann für eine spätere Weiterverarbeitung zwischengelagert oder sofort weiterverarbeitet werden.
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Bei der Weiterverarbeitung wird dann vor einer Applikation der Sicherheitselemente 12 das Lackgitter 30 in den Nicht-Übertragungsbereichen 42 entfernt, so dass nur der in den Übertragungsbereichen 40 vorliegende Sicherheitselement-Schichtaufbau 26 auf der temporären Trägerfolie 22 verbleibt, wie in 3 illustriert. Diese Entfernung des Lackgitters 30 aus den Nicht-Übertragungsbereichen 42 wird durch die zähe Stabilisierungsschicht 28 ermöglicht, die dem Material der Nicht-Übertragungsbereiche 42 die notwendige Stabilität für den Ablösevorgang verleiht.
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4 zeigt das Erscheinungsbild der Transferfolie 20 nach dem Entfernen des Lackgitters 30 in Aufsicht. In den Übertragungsbereichen 40 liegt der Sicherheitselement-Schichtaufbau 26 nun in der gewünschten Motivform vor, so dass die Sicherheitselemente 12 trotz einer vollflächigen Einwirkung von Heizwalze und Kalander motivförmig auf das Zielsubstrat übertragen werden können. Nach der Übertragung des Sicherheitselement-Schichtaufbaus 26 wird die temporäre Trägerfolie 22, gegebenenfalls mit Hilfe der nur optionalen Releaseschicht 24, abgelöst, so dass nur der dünne Sicherheitselement-Schichtaufbau 26 und die dünnen Primerschichten 32, 34 auf dem Zielsubstrat verbleiben.
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Eine Abwandlung der Transferfolie der 2 ist in 5 illustriert. Bei dieser Ausgestaltung liegt zwar die Stabilisierungsschicht 52 der Transferfolie 50 im Wesentlichen ebenfalls nur in den Nicht-Übertragungsbereichen 42 vor, im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel der 2 ist die Stabilisierungsschicht 52 allerdings mit einer in den Randbereichen 54 abnehmenden Schichtdicke ausgeführt, so dass sich Ausläufer 56 der Stabilisierungsschicht 52 einige Millimeter in die Übertragungsbereiche 40 hinein erstrecken.
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Nach einer Stanzung in der in 5 illustrierten Form, und Entfernung des Lackgitters 30 aus den Nicht-Übertragungsbereichen 42 bilden die Ausläufer 56 in den stehengelassene Sicherheitselemente 12 seitliche Nasen aus Stabilisierungsschichtmaterial aus, die nach der Übertragung auf das Zielsubstrat Randverankerungselemente bilden, die eine Verankerung der Sicherheitselemente 12 auf dem Zielsubstrat unterstützen. Ebenso wie in 2 oder 3 ist die Release-Schicht 24 nur optional vorhanden. Auch kann die Stanzung ebenso bis in die – gegebenenfalls doppellagige – temporäre Trägerschicht 22 hinein erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Banknote
- 12
- Sicherheitselement
- 20
- Transferfolie
- 22
- temporäre Trägerfolie
- 24
- Releaseschicht
- 26
- Sicherheitselement-Schichtaufbau
- 28
- Stabilisierungsschicht
- 30
- Lackgitter
- 32, 34
- Primerschichten
- 36
- Heißsiegelackschicht
- 40
- Übertragungsbereiche
- 42
- Nicht-Übertragungsbereiche
- 50
- Transferfolie
- 52
- Stabilisierungsschicht
- 54
- Randbereiche
- 56
- Ausläufer
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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