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Gegenstand der Erfindung ist eine Brandschutzeinrichtung für Rohrleitungen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Eine solche Brandschutzeinrichtung ist beispielsweise mit der
DE 10 2007 048 035 A1 bekannt geworden, bei der bereits schon als vorteilhaft erkannt wurde, dass die Verschlussklappen sich an die rund gebogene Wandung eines rundprofilierten Gehäuses annähernd parallel anlegen. Diese Verschlussklappen sind biegbar oder faltbar ausgebildet und weisen in der hochgeschwenkten Ruhestellung eine an die rund gebogene Wandung angepasste Formgebung und in der abgeschwenkten Arbeitsstellung eine etwa gerade Flächenerstreckung auf. Dabei sind ihre Schwenkachsen senkrecht zur Achse der Rohrleitung ausgerichtet.
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Die Verschlussklappe besteht aus mehreren biegeelastisch miteinander verbundenen Teilsegmenten, die sich im hochgeklappten und funktionslosen Zustand etwa formschlüssig an den Querschnitt des rund ausgebildeten Rohrgehäuses anlegen und die sich im Funktionszustand (abgeschwenkter Zustand) formschlüssig in den lichten Querschnitt des rund ausgebildeten Rohrgehäusemittelteils einlegen.
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Die Verschlussklappen werden in Ruhestellung durch eine Rückhaltevorrichtung an der Wandseite des Gehäuses gehalten, die bei erhöhter Temperatur auslöst und die Verschlussklappen für ihre Bewegung in die Schließstellung freigibt. Diese Bewegung wird durch die Kraft von Schenkelfedern verursacht, welche die Verschlussklappen in ihre Schließstellung verschwenken.
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Nachteilig an dieser Brandschutzeinrichtung ist, dass sie im geschlossenen Zustand lediglich einer geringen Druckbelastung standhält, da die Verschlussklappen nur durch die Federkraft der Schenkelfedern in der Schließstellung gehalten werden.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Brandschutzeinrichtung ausgehend von der
DE 10 2007 048 035 A1 so weiterzubilden, dass sie einem wesentlich größeren Strömungsdruck in der Schließstellung standhält.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des Anspruches 1 gekennzeichnet.
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Übereinstimmend mit den Merkmalen der
DE 10 2007 048 035 A1 hat die vorliegende Erfindung die Eigenschaft, dass die Verschlussklappen als biegbare und faltbare Klappen ausgebildet sind und die Schwenkachse der jeweiligen Verschlussklappen senkrecht zur Längsachse des Rohrgehäuses ausgebildet ist und hierbei in den Wandbereich des Rohrgehäuses hineinverlegt ist.
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Neu und erfinderisch gegenüber dem Stand der Technik ist jedoch, dass die Verschlussklappe mindestens ein biegbares plattenförmiges Federstahlelement aufweist, das sich in Schließstellung mit einem an der Wandung des Rohrgehäuses angebrachten Intumeszenzmaterial eine gegen unerwünschte Öffnung sichernde, klemmende Verbindung eingeht.
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Wird nun die Verschlussklappe in Schließstellung entgegen der Schwenkrichtung mit Druck beaufschlagt, drücken sich die scharfkantigen Enden der Federstahlelemente stärker in das plastisch verformbare Intumeszenzmaterial und sichern die Federstahlelemente gegen ein ungewolltes Öffnen aus der Schließstellung heraus. Das Intumeszenzmaterial wird also zumindest an der radialen Innenseite einer Ringmanschette bewusst beschädigt, in dem sich die Spitzen der Federstahlelemente dort eingraben. Damit wird der Vorteil einer im Schließzustand selbstsichernden Verschlussklappe erreicht. Sie ist durch das Eingraben der radial außen liegenden Spitzen der Federstahlelemente in das weichere Intumeszenzmaterial gegen unerwünschtes Öffnen gesichert und bleibt in ihrer blockierten Schließstellung auch wenn starke Luftströmungen die Verschlussklappe in Öffnungsrichtung beströmen. Zudem wirken die Federstahlelemente zentrierend auf die Verschlussklappe, da auf beiden Seiten der Verschlussklappe die Federstahlelemente parallel zur Schwenkachse gegen die Wandung des Rohrgehäuses drücken und aufgrund der Federspannung die Verschlussklappe mittig in Position halten.
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Die erfindungsgemäße Brandschutzeinrichtung besteht aus mindestens zwei Verschlussklappen mit jeweils mindestens einem plattenförmigen Federstahlelement.
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Bevorzugt ist das Federstahlelement zweiteilig ausgebildet und besteht aus einem Mittelsegment und einem Seitensegment. Das Seitensegment ist über einen dünnen Verbindungssteg mit dem Mittelsegment verbunden. Der Verbindungssteg ist bevorzugt kleiner als ein Drittel der Länge des Mittelsegmentes, um die Elastizität der einzelnen Segmente zu gewährleisten.
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Zwischen Mittel- und Seitensegment bestehen somit, links und rechts des Verbindungssteges, zwei Querschlitze, welche parallel zur Schwenkachse angeordnet sind. Das Federstahlelement kann jedoch auch dreiteilig ausgebildet sein und zwei Übergänge und vier Querschlitze aufweisen.
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Die sich zwischen den Segmenten ergebenden Querschlitze dienen zur Erreichung eines Bewegungsspiels.
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Das Mittelsegment welches zusammen mit dem Seitensegment und dem Verbindungssteg das Federstahlelement bildet, ist über mindestens ein Verbindungselement auf einem Federblech montiert. Hierbei ist die Erfindung nicht auf die Verwendung von Nieten beschränkt, jegliches Verbindungsmittel, wie beispielsweise Schrauben, sind möglich.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Zwischenraum zwischen den Segmenten und dem gegenüber angeordneten Federblech mit einem Intumeszenzmaterial ausgefüllt ist. Es ergibt sich somit eine sandwichartig ausgebildete Verschlussklappe, wobei die beiden äußeren Schichten des Sandwich-Aufbaus aus den Verschlussklappen und dem Federblech besteht, während der Innenraum von dem Intumeszenzmaterial ausgefüllt ist.
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Bevorzugt sind die Verbindungsmittel mittig des Federstahlelements angeordnet, um ein Verschwenken bzw. Verbiegen der Endbereiche in Längserstreckung des Mittelsegments zu ermöglichen.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind auch die Seitensegmente über ein Verbindungsmittel mittig fixiert um ein Verschwenken bzw. Verbiegen der Endbereiche in Längserstreckung des Seitensegments zu ermöglichen.
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Das Mittelsegment bildet mit seinen radial äußeren Kanten Arretierungsspitzen, welche sich im Brandfall bzw. im geschlossenen Zustand der Verschlussklappe in das Intumeszenzmaterial der Brandschutzeinrichtung eingraben.
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Bedingt durch die Verwendung von plattenförmigen Federstahlelementen, sind die Arretierungsspitzen scharfkantig und werden im Folgenden als scharfkantige Enden bezeichnet. Im hier gezeigten Beispiel sind die scharfkantigen Enden werkstoffeinstückig mit dem Federstahlelement. Jedoch ist die Erfindung hierauf nicht beschränkt. In einer weiteren Ausführungsform weisen die scharfkantigen Enden eine Beschichtung bzw. einen Überzug aus einem anderen Material auf, oder können komplett aus einem anderen Material bestehen.
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Das Intumeszenzmaterial ist als Rohrförmiges Material an der Innenwandung des Rohrgehäuses angeordnet, d. h. im Zwischenraum zwischen den Verschlussklappen und der Innenwandung des Rohrgehäuses.
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Das Intumeszenzmaterial ist bevorzugt als Ringmanschette ausgebildet, in deren Innenwand sich die radial außen liegenden Spitzen der Federstahlelemente eingraben. Statt der Anordnung einer einzigen Ringmanschette aus einem platisch verformbaren Intumeszenzmaterial können auch z. B. zwei axial übereinanderliegende Ringmanschetten verwendet werden, von denen die eine aus einem Intumszenzmaterial und die andere Manschette aus einem plastisch nachgiebigen Material bestehen kann, in das sich die Spitzen der Federstahlelemente eingraben.
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Die Seitensegmente und insbesondere die Mittelsegmente sind bistabil ausgebildet und können somit zwei unterschiedlich stabile Zustände einnehmen. Durch einen äußeren Impuls kann von einem Zustand in einen anderen Zustand gewechselt werden. Diesen Impuls erfahren die Segmente durch ein Schließen der Verschlussklappen. Da die Mittelsegmente in ihrer Längserstreckung stets größerer sind als der Durchmesser des Rohrgehäuses und die Seitensegmente in ihrer Längserstreckung stets größere sind als die Sehne des kreisförmigen Durchmessers des Rohrgehäuses an der Position des Seitensegments, sind die Segmente permanent in ihrer Längserstreckung gebogen. Während sich die Segmente in Ruhelage der Verschlussklappe an die Wandung des Rohrgehäuses anlegen und dementsprechend in einem ersten Zustand nach außen gebogen sind, wechselt die Biegung beim Schließen der Verschlussklappe in eine entgegengesetzte Biegung und somit in einen zweiten Zustand und halten die Verschlussklappe stabil in Schließstellung.
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Somit besteht eine bistabile Blattfederanordnung mit den aus federelastischen Flachmaterial bestehenden Segmenten, wobei zwischen dem Befestigungspunkt der Niete und dem Berührungspunkten an der Wandung eine innere Spannung auf der Längserstreckung des Segmentes erzeugt wird.
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Dadurch sind die Segmente vorgespannt, wobei diese Federspannung dadurch entsteht, dass die Enden der blattfederartigen Segmente gegen die Wandung gedrückt werden.
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Dabei wirken die Federstahlelemente in Funktionslage zentrierend auf die seitliche Klappenausrichtung.
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In Ruhelage sowie in Funktionslage bestehen also zwei stabile mechanische Lagen, wobei bei einem Wechsel zwischen diesen Lagen ein Über-Totpunkt durchlaufen wird und sich die Biegung der Segmente in eine andere Richtung erstreckt. In Schließlage befindet sich die Verschlussklappe unterhalb der Arretierungspunkte der Enden der Segmente in dem Intumeszenzmaterial, sodass erst durch einen weiteren Impuls in entgegengesetzter Richtung der Über-Totpunkt wieder überwunden werden kann, um die Verschlussklappe freizugeben. Dieser Über-Totpunkt liegt zwischen dem Befestigungspunkt des Verbindungsmittels und den Berührungspunkten an der Wandung in einem Umschlagbereich, der je nach Lage der Verschlussklappe konvex oder konkav gebogen ist. Die erfindungsgemäße Brandschutzeinrichtung hat den Vorteil, dass sie nicht so wartungsintensiv wie vergleichbare Brandschutzeinrichtungen mit Hebelvorrichtungen ist, welche jährlich gewartet werden müssen und dazu der Hebelmechanismus freigelegt werden muss. Falls eine Inspektion der erfindungsgemäßen Brandschutzeinrichtung erforderlich ist, reicht es aus, eine Kamera in das Rohrgehäuse zur Inspektion zu führen. Die erfindungsgemäße Brandschutzeinrichtung kann daher als wartungsfrei bezeichnet werden.
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Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen Patentansprüche untereinander.
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Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte räumliche Ausbildung, werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
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Soweit einzelne Gegenstände als „erfindungswesentlich” oder „wichtig” bezeichnet sind, bedeutet dies nicht, dass diese Gegenstände notwendigerweise den Gegenstand eines unabhängigen Anspruches bilden müssen. Dies wird allein durch die jeweils geltende Fassung des unabhängigen Patentanspruches bestimmt.
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Im Folgenden wird die Neuerung anhand von einer, lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnung näher erläutert. Hierbei gehen aus der Zeichnung und ihrer Beschreibung weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Neuerung hervor.
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Es zeigen:
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1: Verschlussklappe in Draufsicht
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2: perspektivische Ansicht Verschlussklappe in Ruheposition
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3: perspektivische Ansicht Verschlussklappe bei Schließvorgang
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4: perspektivische Ansicht Verschlussklappe bei Schließvorgang
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5: perspektivische Ansicht Verschlussklappe bei Schließvorgang
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6: perspektivische Ansicht Verschlussklappe in Schließstellung
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7: Draufsicht Brandschutz-Verschlussklappen in Schließstellung
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8: Schematische Seitenansicht Brandschutzeinrichtung in Schließstellung
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Die erfindungsgemäße Brandschutzeinrichtung 1 besteht aus einer Verschlussklappe 22 mit einem Federstahlelement 2, welche am Rohrgehäuse-Oberteil angeordnet ist, sowie einer Verschlussklappe 23 mit einem Federstahlelement 3, welche am Rohrgehäuse-Unterteil 8 in einem Rohrgehäuse 34 angeordnet ist.
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Das in 1 gezeigte plattenförmige Federstahlelement 3 der Verschlussklappe 23 ist zweiteilig ausgebildet und besteht aus einem Mittelsegment 11 und einem Seitensegment 13. Das Seitensegment 13 ist getrennt durch einen schmalen Verbindungssteg 26 mit dem Mittelsegment 11 verbunden. Der Verbindungssteg 26 ist bevorzugt kleiner als ein Drittel der Länge des Mittelsegments 11 um die Elastizität der einzelnen Segmente zu gewährleisten.
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Das Mittelsegment 11, das zusammen mit dem Seitensegment 13 und dem Verbindungssteg 26 das Federstahlelement 3 bildet, ist über mindestens ein Verbindungsmittel 9 auf einem Federblech 28 montiert. Hierbei ist die Erfindung nicht auf die Verwendung von Nieten beschränkt, jegliche Verbindungsmittel, wie beispielsweise Schrauben, sind möglich um das Federstahlelement zu fixieren.
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Das Mittelsegment 11 bilden mit seinen radial äußeren Kanten, bedingt durch die Verwendung eines plattenförmigen Federstahlelements 3 scharfkantige Enden 4, welche sich als Arretierungsspitzen im Brandfall bzw. im geschlossenen Zustand der Verschlussklappe 23 in das rohrförmige Intumeszenzmaterial 5 der Innenwandung des Rohrgehäuses 34 bohren. Im hier gezeigten Beispiel sind die scharfkantigen Enden 4 werkstoffeinstückig mit dem Federstahlelement 3.
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Zwischen dem Ende 4 und dem Verbindungsmittel 9 weist das Mittelsegment 11 einen Umschlagbereich 30 auf, der in der in 1 gezeigten Situation eine konvexe Biegung aufweist.
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Unterhalb des Federstahlelementes 3 ist eine Verschlussfeder 14 angeordnet, welche vorgespannt im Auslösefall für ein Verschwenken der Verschlussklappe 23 in Schließstellung sorgt. Die Verschlussklappe wird dabei über die Schwenkachse 33 verschwenkt.
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Das Federstahlelement 3 weist an seinem radial inneren Bereich, d. h. an der der Verschlussfeder 14 entgegengesetzten Seite, eine Aussparung 15 auf, welche dazu dient, das Federstahlelement 3 in Ruheposition an der Wandung 6 zu arretieren. Diese Arretierung ist beispielsweise eine hitzeempfindliche Kunststoffauslöseeinrichtung, welche die Verschlussklappe im Brandfall freigibt
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Zwischen dem Federstahlelement 3 und dem Federblech 28 ist ein Dichtungsmaterial 17 angeordnet.
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2 zeigt die Brandschutzeinrichtung 1 nach 1 in eingebauter Lage. Dabei ist die Unterseite des Federstahlelements 3 nach 1 zu sehen. An der Unterseite des Federstahlelementes 3 ist das Federblech 28 angeordnet, welches über ein Verbindungsmittel 9 mit dem Federstahlelement 3 verbunden ist.
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Zwischen dem Federstahlelement 3 und dem Federblech 28 ist ein Intumeszenzmaterial 18 angeordnet, dessen Volumen sich bei Überschreiten einer Grenztemperatur ausdehnt.
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Unterhalb des Intumeszenzmaterials 18, ebenfalls zwischen Federblech 28 und Federstahlelement 3, ist ein Dichtungsmaterial 17 angeordnet. Somit schließen das Federblech 28 und das Federstahlelement 3 den Intumeszenzmaterial 18 und das Dichtungsmaterial 17 zwischen sich ein.
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Das Federstahlelement 3 nach 2 ist nur über das Mittelsegment 11 sichtbar. Das Mittelelement 11 liegt mit dem scharfkantigen Ende 4 an der Wandung 6 des Rohrgehäuse-Unterteils 8 an. In dieser Position besteht lediglich Kontakt der Enden 4 mit der Wandung 6.
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Das Intumeszenzmaterial 5 ist rohrförmig an der Wandung 6, d. h. am Innenumfang des Rohrgehäuses 34 angeordnet. Am Anfang des an der Wandung 6 verlegten Intumeszenzmaterials 5 sind Gleitflächen 24 angeordnet, welche sich lediglich abschnittsweise über die Wandung 6 erstrecken. Die Gleitflächen 24 bestehen aus einem anderen Material als Intumeszenzmaterial und ermöglichen ein Gleiten des Endes 4 über diesen Bereich der Wandung 6, ohne das Intumeszenzmaterial 5 zu beanspruchen. Es kann beispielweise ebenfalls ein Federblech verbaut werden.
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Die Gleitfläche 24 dient somit dazu das scharfkantige Ende 4 in Längsrichtung des Rohrgehäuses 34 gleiten zu lassen, ohne das Intumeszenzmaterial 5 durch seine scharfkantige Spitze zu verletzen.
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Unterhalb des Rohrgehäuses 34 der Brandschutzeinrichtung 1 schließt sich ein Anschlussstutzen 21 an, welcher einen geringeren Durchmesser als das die Verschlussklappe aufnehmende Rohrgehäuse aufweist.
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Im Verbindungssteg zwischen dem Rohrgehäuse 34 und dem Anschlussstutzen 21 ist eine Auflagefläche 20 angeordnet, welche mit einem Dichtungsmaterial versehen ist. Diese Auflagefläche 20 dienen als Anschlag und Auflagefläche für die Verschlussklappen 22 und 23 im Brandfall um die Brandschutzeinrichtung 1 zu verschließen.
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3 zeigt die Verschlussklappe 23, kurz nachdem diese ausgelöst wurde. Aufgrund der Federkraft der Verschlussfeder 14 wird die Verschlussklappe 23 in Pfeilrichtung 27 über die Schwenkachse 33 verschwenkt, um den Durchlassbereich des Rohrgehäuses 34 zu verschließen.
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In der Situation nach 3 befindet sich das scharfkantige Ende 4 lediglich in Kontakt mit der Gleitfläche 24 und gleitet über diese in Pfeilrichtung 27.
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Das Mittelsegment 11, das in seiner Längserstreckung größer ist als der Durchmesser des Rohrgehäuses, wird auf der Strecke zwischen Auflagepunkt des Endes 4 auf der Gleitfläche 24 und Niete 9 entgegen der Pfeilrichtung 27 gebogen. Auf dieser Strecke ist der Umschlagbereich 30 entgegen der Pfeilrichtung 27 gebogen.
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Der so gebildete Bogen befindet sich etwa mittig zwischen dem Auflagepunkt auf der Gleitfläche 24 und dem Verbindungsmittel 9.
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Das Seitensegment 13, welches in dieser Situation ebenfalls in der Längserstreckung größer ist als der Durchmesserbereich des Rohrgehäuses 8, ist im Bereich zwischen Niete 9 und Wandung 6 ebenfalls entgegen der Pfeilrichtung 27, im Bereich eines Umschlagbereichs 31, gebogen.
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In der Situation nach 4 trifft das scharfkantige Ende 4, nachdem es die komplette Gleitfläche 24 in Pfeilrichtung 27 passiert hat, auf das Intumeszenzmaterial 5 und wird von diesem abgebremst.
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Da sich die Verschlussklappe 23 weiter in Pfeilrichtung 27 bewegt, wird das Mittelsegment 11 im Bereich des Umschlagbereichs 30 zwischen Niete 9 und Berührpunkt der Enden 4 auf dem Intumeszenzmaterial 5 weiter gebogen, da das Intumeszenzmaterial das Ende 4 an seiner Fortbewegung hemmt, da es gegenüber der Gleitfläche 24 eine erhöhte Reibung aufweist.
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Der Umschlagbereich 31 des Seitensegments 13 hat in der Situation nach 4 bereits die Ausrichtung der Biegung geändert, welche sich nun in Pfeilrichtung 27 erstreckt.
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In 5 ist die Verschlussklappe 23 noch weiter in Pfeilrichtung 27 verschwenkt und das Mittelsegment 11 hat in dieser Situation soeben die Über-Totpunkt Lage überschritten und ist in seiner Längserstreckung nahezu gerade zwischen der Wandung 6 und dem Mittelpunkt der Verschlussklappe 23 ausgerichtet.
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Das Mittelsegment 11 erfährt, bedingt die Reibung des Intumeszenzmaterials 5, einen Impuls, welcher entgegen der Biegung des Mittelsegmentes wirkt, das Mittelsegment abbremst und die Biegung des Umschlagbereichs 30 in die entgegengesetzte Richtung ausrichtet.
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Das Seitensegment 13 hat bereits schon den Bereich des Intumeszenz-Materials 5 durchlaufen und ist in dieser Position wieder flächig ausgerichtet.
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6 zeigt die Situation in der das Ende 4 an dessen Endposition auf dem Intumeszenzmaterial 5, das heißt am Arretierungspunkt 19, angelangt ist. In dieser Position ist die Verschlussklappe 23 komplett in den Durchmesserbereich des Rohrgehäuses eingeschwenkt und verschließt dieses.
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Aufgrund der Federspannung des Mittelsegments drücken die scharfkantigen Enden 4 gegen das weiche Intumeszenzmaterial und verhakt sich in diesem am Arretierungspunkt 19. Bedingt durch die Federspannung des Mittelsegmentes 11 entsteht somit eine Art Ankerwirkung, die die Brandschutzeinrichtung 1 in dieser Position hält und ein zurückschwenken der Verschlussklappe 23, entgegen der Pfeilrichtung 27 verhindert.
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Die Verschlussklappe 23 liegt auf der Auflagefläche 20 des im Durchschnitt verringerten Anschlussstutzens auf.
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7 zeigt die ausgelöste Brandschutzeinrichtung 1 in Draufsicht, welche den kompletten lichten Querschnitt des Rohrgehäuses 34 versschließt. Die Verschlussklappen 22, 23 überlappt sich, wobei eine Verschlussklappe ein Auflagesegment 16 aufweist und somit einen vollflächigen Verschluss des Rohrgehäuses ermöglicht. Das im Rohrgehäuse-Oberteil 7 angeordnete Federstahlelement 2 drückt am Ende des Mittelsegmentes 10 ebenfalls über scharfkantige Enden 4, welche sich ebenfalls an Arretierungspunkten 19 verhaken, gegen das Intumeszenzmaterial 6 und verhakt sich in diesem.
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8 zeigt eine Schnittdarstellung der ausgelösten Brandschutzeinrichtung 1, wobei die Federstahlelemente 2, 3, bedingt durch ihre Längserstreckung, welche länger ist als der Durchmesser des Rohrgehäuses 34, sich an der Wandung 6 im Bereich der Arretierungspunkte 19 auf dem rohrförmigen Intumeszenzmaterial 5 abstützen bzw. verhakt und eine Biegung bis zu den durch die Nieten 9 gebildeten Fixierungspunkt bilden. In dieser Situation liegen die Seitensegmente 12, 13 flächig auf. Unterhalb der Seitensegmente 12, 13 ist ein Dichtungsmaterial 17 angeordnet, unterhalb des Dichtungsmaterials 17 ein Intumeszenzmaterial 18 und darunter liegen die Federbleche 23. Die Verschlussklappen 2, 3 liegen auf der Auflagefläche 20 des darunter sich anschließenden Anschlussstutzens 21, welcher im Durchmesser geringer ausgebildet ist als das Rohrgehäuse, auf.
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Wird nun die Brandschutzeinrichtung 1 in Pfeilrichtung 1 mit Druckbeaufschlagt, verhindern die scharfkantigen Enden 4 ein Aufklappen der Verschlussklappe, da sie an den Arretierungspunkten 19 in das weiche Intumeszenzmaterial 5 eindringen und sich somit dort verhaken bzw. die Verschlussklappe einklemmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Brandschutzeinrichtung
- 2
- Federstahlelement
- 3
- Federstahlelement
- 4
- scharfkantiges Ende
- 5
- Intumeszenz-Material
- 6
- Wandung
- 7
- Rohrgehäuse-Oberteil
- 8
- Rohrgehäuse-Unterteil
- 9
- Verbindungsmittel
- 10
- Mittelsegment (von 2)
- 11
- Mittelsegment (von 3)
- 12
- Seitensegment (von 2)
- 13
- Seitensegment (von 3)
- 14
- Verschlussfeder
- 15
- Aussparung
- 16
- Auflagesegment
- 17
- Dichtungsmaterial
- 18
- Intumeszenzmaterial (22, 23)
- 19
- Arretierungspunkt
- 20
- Auflagefläche
- 21
- Anschlussstutzen
- 22
- Verschlussklappe
- 23
- Verschlussklappe
- 24
- Gleitfläche
- 25
- Totpunkt
- 26
- Verbindungssteg
- 27
- Pfeilrichtung
- 28
- Federblech
- 29
- Pfeilrichtung
- 30
- Umschlagbereich (von 11)
- 31
- Umschlagbereich (von 13)
- 32
- Querschlitz
- 33
- Schwenkachse
- 34
- Rohrgehäuse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007048035 A1 [0002, 0006, 0008]