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Die Erfindung betrifft ein Verdeckgestänge für ein Verdeck eines offenen Personenkraftwagens gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Ein solches Verdeckgestänge für ein Verdeck eines offenen Personenkraftwagens ist beispielsweise der
EP 1 112 878 A2 als bekannt zu entnehmen. Das Verdeckgestänge umfasst einen relativ zu der Karosserie des offenen Personenkraftwagens bewegbaren Spannbügel zum Spannen eines Verdeckbezugs des Verdecks. Der Verdeckbezug ist flexibel, das heißt biegeschlaff beziehungsweise formlabil, wobei der Verdeckbezug üblicherweise mit dem Verdeckgestänge verbunden ist. Das Verdeckgestänge ist üblicherweise zwischen wenigstens einer Offenstellung und wenigstens einer Schließstellung relativ zu der Karosserie verlagerbar. Da der Verdeckbezug mit dem Verdeckgestänge verbunden ist, ist der Verdeckbezug mit dem Verdeckgestänge mitbewegbar beziehungsweise mitverlagerbar. Das Verdeckgestänge wird genutzt, um den an sich biegeschlaffen beziehungsweise formlabilen Verdeckbezug zumindest in der Schließstellung zu spannen. Der Verdeckbezug wird üblicherweise auch als Verdeckstoff oder als Verdeckbezugsstoff bezeichnet und wird, insbesondere beim Bewegen des Verdeckgestänges aus der Schließstellung in die Offenstellung, gefaltet beziehungsweise zusammengelegt, sodass das Verdeckgestänge, der Verdeckbezug und somit das Verdeck insgesamt besonders bauraumgünstig verstaut werden können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verdeckgestänge der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass eine besonders vorteilhaft Anbindung des Verdeckgestänges und somit des Verdecks insgesamt an die Karosserie des offenen Personenkraftwagens realisierbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verdeckgestänge mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um ein Verdeckgestänge der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass eine besonders vorteilhafte Anbindung des Verdeckgestänges und somit des Verdecks insgesamt an die Karosserie des offenen Personenkraftwagens realisierbar ist, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Spannbügel sowohl zumindest teilweise in Fahrzeuglängsrichtung als auch zumindest teilweise in Fahrzeugquerrichtung relativ zu der Karosserie bewegbar, insbesondere verschwenkbar, ist. Durch diese Bewegbarkeit des Spannbügels relativ zur Karosserie kann eine besonders vorteilhafte Schnittstelle zwischen dem Verdeckgestänge und der Karosserie realisiert werden, wobei beispielsweise eine besonders variable beziehungsweise flexible Gestaltung eines Fugenverlaufs im Bereich des auch als Stoffhaltebügel bezeichneten Spannbügels darstellbar ist. Ferner ist es durch die Bewegbarkeit des Spannbügels möglich, ein besonders vorteilhaftes Dichtkonzept im Bereich des Spannbügels zu realisieren, sodass der Spannbügel und somit das Verdeck insgesamt besonders vorteilhaft gegen die Karosserie abgedichtet werden können.
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Darüber hinaus lässt sich durch die beschriebene Bewegbarkeit des Spannbügels eine besonders einfache und somit zeit- und kostengünstig durchführbare Montage des Verdecks realisieren. Das erfindungsgemäße Verdeckgestänge ist besonders vorteilhaft für Verdecke mit einer sogenannten Z-Faltung. Bei einer solchen Z-Faltung wird der Verdeckbezug mittels des Verdeckgestänges zumindest im Wesentlichen Z-förmig gefaltet, wenn das Verdeckgestänge und somit das Verdeck insgesamt aus seiner Schließstellung in seine Offenstellung bewegt wird.
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Der Erfindung liegt dabei insbesondere die Erkenntnis zugrunde, dass insbesondere bei Verdecken mit Z-Faltung der Spannbügel einen Hinterschnitt mit der Karosserie aufweist, sodass das Verdeck, insbesondere über den Spannbügel, in Fahrzeughochrichtung von unten gegen die Karosserie abdichtet. Üblicherweise bewirkt dieser Hinterschnitt jedoch eine erschwerte Montage des Verdecks beziehungsweise eine Montage des Verdecks in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) ist nicht möglich. Daher werden bei herkömmlichen Verdecken zusätzliche Klappen, insbesondere in Form von sogenannten Sicheldeckeln, benötigt, um die Montage sowie die Verlagerbarkeit des Verdecks zwischen der Schließstellung und der Offenstellung zu ermöglichen. Diese Probleme und Nachteile können mittels des erfindungsgemäßen Verdeckgestänges vermieden werden, wobei insbesondere der Einsatz von zusätzlichen Klappen wie beispielsweise Sicheldeckeln vermieden werden kann. Dadurch können die Teileanzahl und somit das Gewicht und die Kosten des Verdecks besonders gering gehalten werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung in:
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1 eine schematische Perspektivansicht eines Verdeckgestänges für ein Verdeck eines offenen Personenkraftwagens, mit einem Spannbügel, welcher sowohl zumindest teilweise in Fahrzeuglängsrichtung als auch zumindest teilweise in Fahrzeugquerrichtung relativ zur Karosserie und somit des Personenkraftwagens bewegbar ist, wobei sich das Verdeckgestänge in seiner Schließstellung befindet;
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2 ausschnittsweise eine schematische Draufsicht des sich in der Schließstellung befindenden Verdeckgestänges;
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3 eine schematische Perspektivansicht des Verdeckgestänges, wobei der Spannbügel in Fahrzeugquerrichtung nach innen und in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne eingefahren ist;
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4 ausschnittsweise eine schematische Draufsicht des Verdeckgestänges gemäß 3;
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5 eine schematische Perspektivansicht des Verdeckgestänges in einer Zwischenposition;
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6 eine schematische Perspektivansicht des Verdeckgestänges, welches sich in seiner Offenstellung befindet;
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7a–c jeweils ausschnittsweise eine schematische und geschnittene Seitenansicht des Verdecks gemäß einer ersten Ausführungsform in unterschiedlichen Stellungen; und
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8a–c jeweils ausschnittsweise eine schematische und geschnittene Seitenansicht des Verdecks gemäß einer zweiten Ausführungsform in unterschiedlichen Stellungen.
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In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen Perspektivansicht ein im Ganzen mit 10 bezeichnetes Verdeckgestänge für ein beispielsweise als Stoffverdeck ausgebildetes Verdeck eines offenen Personenkraftwagens. Das Verdeck umfasst einen in 7a–8c ausschnittsweise erkennbaren Verdeckbezug 12, welcher auch als Verdeckstoff oder Verdeckbezugsstoff bezeichnet wird und flexibel ist. Dies bedeutet, dass der Verdeckbezug 12 an sich formlabil beziehungsweise biegeschlaff ist. Das Verdeckgestänge 10 und somit das Verdeck insgesamt sind zwischen einer in 1 und 2 gezeigten Schließstellung und einer in 6 gezeigten Offenstellung relativ zur Karosserie des offenen Personenkraftwagens verlagerbar. Beim Verlagern des Verdecks aus der Schließstellung in die Offenstellung kommen das Verdeck und somit das Verdeckgestänge 10 in eine in 5 veranschaulichte Zwischenposition, welche auch als Zwischenstellung bezeichnet wird. In der Offenstellung ist das Verdeck zumindest teilweise in einem Verdeckstauraum verstaut und somit abgelegt. Das Verdeckgestänge 10 wird genutzt, um den an sich formlabilen beziehungsweise biegeschlaffen Verdeckbezug 12 zumindest in der Schließstellung des Verdecks zu spannen.
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Hierzu ist der Verdeckbezug 12 mit dem Verdeckgestänge 10 verbunden, sodass der Verdeckbezug 12 mit dem Verdeckgestänge 10 mitbewegbar beziehungsweise mitverlagerbar ist. Beim Verlagern des Verdecks aus der Schließstellung in die Offenstellung wird der Verdeckbezug 12 gefaltet beziehungsweise zusammengelegt, wobei vorzugsweise eine sogenannte Z-Faltung vorgesehen ist. Im Rahmen dieser Z-Faltung wird der Verdeckbezug 12 zumindest im Wesentlichen Z-förmig gefaltet, wenn das Verdeck geöffnet, das heißt aus der Schließstellung in die Offenstellung bewegt wird.
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Besonders gut aus 1 und 2 ist erkennbar, dass das Verdeckgestänge 10 einen relativ zur Karosserie des offenen Personenkraftwagens bewegbaren Spannbügel 14 umfasst, welcher auch als Stoffhaltebügel (SHB) bezeichnet wird. Der Spannbügel 14 umfasst dabei zwei seitliche Schenkel 16 und 18 sowie einen die Schenkel 16 und 18 miteinander verbindenden und sich zumindest im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) erstreckenden Quersteg 20, wobei der Spannbügel 14 zumindest im Wesentlichen U-förmig ausgebildet ist. Beim Verlagern des Verdeckgestänges 10 wird der Spannbügel 14 beispielsweise um eine in Fahrzeugquerrichtung verlaufende Schwenkachse relativ zur Karosserie verschwenkt. Mittels des Spannbügels 14 wird der Verdeckbezug 12 zumindest in der Schließstellung des Verdecks gespannt.
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Um nun eine besonders vorteilhafte Anbindung des Verdeckgestänges 10 und somit des Verdecks insgesamt an die Karosserie zu realisieren, ist der Spannbügel 14 zumindest teilweise in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) und zumindest teilweise in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) relativ zur Karosserie bewegbar, insbesondere verschwenkbar. Das Verdeckgestänge 10 ist somit eine Verdeckmechanik, bei welcher der Spannbügel 14 in x-Richtung und in y-Richtung (Hauptrichtung) relativ zur Karosserie verschwenkbar ist.
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In der in 1 und 2 gezeigten Schließstellung des Verdeckgestänges 10 und somit des Verdecks insgesamt liegt der Spannbügel 14 zumindest mittelbar an der Karosserie an beziehungsweise dichtet an geeigneten Flächen ab. Mit anderen Worten ist zumindest in der Schließstellung wenigstens der Spannbügel 14 gegen die Karosserie abgedichtet. Hierzu kommt beispielsweise wenigstens ein aus 7a–8c erkennbares Dichtungselement 20 zum Einsatz, welches zumindest in der Schließstellung einerseits an dem Spannbügel 14 und andererseits an der Karosserie abgestützt ist. Dabei ist die Karosserie in 7a–8c ausschnittsweise erkennbar und dort mit 24 bezeichnet. Das Verdeckgestänge 10 ist somit in der Schließstellung zumindest über den Spannbügel 14 gegen die Karosserie 24 abgedichtet.
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3 und 4 zeigen das Verdeckgestänge 10 in der Schließstellung, wobei jedoch der Spannbügel 14 eingefahren ist. Dies bedeutet, dass der Spannbügel 14 im Vergleich zur Schließstellung gemäß 1 und 2 zumindest teilweise in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne bewegt ist, was in 3 durch einen Pfeil 26 veranschaulicht ist. Ferner ist der Spannbügel im Vergleich zur Schließstellung gemäß 1 und 2 zumindest teilweise in Fahrzeugquerrichtung nach innen bewegt, in 3 durch einen Pfeil 28 veranschaulicht ist. Aus 3 ist insbesondere erkennbar, dass der Spannbügel 14 beispielsweise im Bereich des Querstegs 20 in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne eingefahren ist. Ferner ist der Spannbügel 14 zumindest im Bereich des Schenkels 18 in Fahrzeugquerrichtung nach innen bewegt beziehungsweise eingefahren. Alternativ oder zusätzlich ist der Spannbügel 14 beispielsweise im Bereich des Schenkels 16 in Fahrzeugquerrichtung nach innen bewegt beziehungsweise eingefahren.
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Um den Spannbügel 14 einzufahren, werden beispielsweise jeweilige Verschlüsse an einem Dachrahmen geöffnet, um dadurch die Spannung des Verdeckbezugs 12 abzubauen. Daraufhin schwenkt der Spannbügel 14 beispielsweise in x-Richtung nach vorne und in y-Richtung (Hauptrichtung) nach innen ein. Alternativ hierzu ist es denkbar, dass der Spannbügel 14 zunächst in x-Richtung nach vorne und in y-Richtung nach innen einschwenkt, woraufhin die Verschlüsse am Dachrahmen geöffnet werden, um dadurch die Spannung des Verdeckbezugs 12 abzubauen.
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Nach dem Einfahren des Spannbügels 14 verfährt das Verdeck beziehungsweise das Verdeckgestänge 10 in die Zwischenposition, was in 5 durch Pfeile 30 veranschaulicht ist. Ausgehend von dieser Zwischenposition, welche auch als Zwischenstellung bezeichnet wird, wird das Verdeck beziehungsweise das Verdeckgestänge 10 schließlich vollends in die Offenstellung bewegt, wie es in 6 durch Pfeile 32 veranschaulicht ist. In der Offenstellung sind das Verdeckgestänge 10 und somit das Verdeck insgesamt abgelegt. Das Verlagern des Verdecks aus der Offenstellung in die Schließstellung erfolgt in entsprechend umgekehrter Reihenfolge. Beim Schließen des Verdecks wird beispielsweise der Spannbügel 14 ausgefahren und dabei in Fahrzeugquerrichtung nach außen sowie in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten bewegt.
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7a–c zeigen eine erste Ausführungsform des Verdecks, wobei bei der ersten Ausführungsform der Spannbügel 14 als aufgesetzter Spannbügel mit einer horizontalen Fuge ausgebildet ist. 7a veranschaulicht dabei die Schließstellung, in welcher das Dichtungselement 22 auf einer in Fahrzeughochrichtung nach oben weisenden Dichtfläche 34 aufsitzt. Wie aus 7b erkennbar ist, wird der Spannbügel 14 zunächst eingefahren, um das Dichtungselement 22 von der Dichtfläche 34 wegzubewegen. Daraufhin kann der Spannbügel 14 in Fahrzeughochrichtung nach unten verlagert werden, was in 7c veranschaulicht ist.
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8a–c zeigen eine zweite Ausführungsform des Verdecks, bei welcher der Spannbügel 14 als eingelassener Spannbügel mit vertikaler Fuge ausgebildet ist. Bei der ersten Ausführungsform ist das Dichtungselement 22 mit dem Spannbügel 14 mitbewegbar. Bei der zweiten Ausführungsform hingegen ist das Dichtungselement 22 karosseriefest, sodass der Spannbügel 14 relativ zum Dichtungselement 22 bewegbar ist. In der Schließstellung liegt das Dichtungselement 22 an einer korrespondierenden Dichtfläche 36 des Verdecks an. Wird der Spannbügel 14 – wie in 8b erkennbar ist – zunächst eingefahren, so wird das Verdeck von dem Dichtungselement 22 wegbewegt. Daraufhin kann der Spannbügel 14 beziehungsweise das Verdeck insgesamt in Fahrzeughochrichtung nach unten abgesenkt werden, was in 8c veranschaulicht ist.
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Durch die beschriebene Bewegbarkeit, insbesondere Verschwenkbarkeit, des Spannbügels 14 relativ zur Karosserie kann eine besonders vorteilhafte Anbindung des Verdeckgestänges 10 und somit des Verdecks insgesamt an die Karosserie realisiert werden, wobei insbesondere ein vorteilhaftes Dichtkonzept dargestellt werden kann. Somit kann das Verdeck in der Schließstellung und/oder in der Offenstellung besonders gut gegen die Karosserie abgedichtet werden. Ferner kann eine besonders einfache und somit zeit- und kostengünstige Montage des Verdecks realisiert werden. Außerdem kann eine variable Gestaltung des Fugenverlaufs im Bereich des Spannbügels 14 geschaffen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Verdeckgestänge
- 12
- Verdeckbezug
- 14
- Spannbügel
- 16
- Schenkel
- 18
- Schenkel
- 20
- Quersteg
- 22
- Dichtungselement
- 24
- Karosserie
- 26
- Pfeil
- 28
- Pfeil
- 30
- Pfeil
- 32
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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