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Hintergrund der Erfindung
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Der Stand der Technik kennt verschiedene Verfahren um Arbeiten in großer Höhe durchzuführen. Bekannt und verbreitet sind Gerüste, Hübbühnen und Industriekletterer. Während Gerüste durch lange Auf- und Abbauzeiten kostenintensiv sind, unterliegen Hubbühnen durch ihre Bodenlasten sowie die erreichbaren Höhen engen Beschränkungen. Zuletzt ist der Einsatz von Industrieklettern durch die Notwendigkeit belastbarer anschlagpunkte, an denen der Kletterer sich befestigen kann, beschränkt. Insbesondere an Deckenunterseiten und in denkmalgeschützen Gebäuden besteht nur selten die Möglichkeit geeignete Anschlagpunkte zu realisieren.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung und ein Verfahren zu beschreiben, mit dem die dem Stand der Technik bekannten Schwächen zur Arbeit in größerer Höhe insbesondere im Innenbereich von Gebäuden, behoben werden können.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 10 gelöst, während weitere Ausführungen in den Unteransprüchen dargelegt sind.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass zur Arbeit in großer Höhe mindestens ein Leichter-als-Luft-Auftriebskörper 1 mit mindestens einem Arbeitsplatz 2 oberseitig des Schwerpunktes des Auftriebskörpers 1 eingesetzt wird, welcher durch die Neigung an potentieller Energie gewinnt und damit einen stabilen Gleichgewichtszustand erreicht
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Stand der Technik
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Aus den Patentschriften
RU 2 204 526 C1 und
WO 2004 022 970 sind Vorrichtungen bekannt, die einen mit einem Gas leichter als Luft gefüllten Auftriebskörper zur Neutralisation des Gewichtes des Arbeitsplatzes und darin tätiger Personen verwenden. Die Vorrichtungen können damit auf die bei Hubbühnen üblichen Stahlkonstruktionen verzichten, die Höhe ihres Arbeitsplatzes durch den Einsatz von Seilen kontrollieren und ermöglichen in einer Ausführung eine Arbeitspositionierung oberseitig des Auftriebskörpers. Beide Vorrichtungen erfordern aber einen Kontakt zur bedienten Konstruktion, um den Arbeitsplatz in der Arbeitsregion zu positionieren und die nötige Arbeitshöhe zu erreichen. Sie können damit nur durch Auf- und Abstieg nahe der bedienten Konstruktion in der Vertikalen und im von der vertikalen Führung aus erreichbaren Aktionsradius agieren.
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In der
WO 2004 022 970 wurde die Form des Auftriebskörpers speziell für einen Führungskontakt so gestaltet, dass er den Kontakt mit den Rotorflügeln einer Windkraftanlage und eine Positionierung in der Vertikalen ermöglicht. Da die beschriebene Vorrichtung diesen Kontakt zum Erreichen der Arbeitshöhe unbedingt benötigt, ergibt sich eine Beschränkung auf Windräder oder formverwandte Konstruktionen.
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Die
RU 2 204 526 C1 nutzt weniger spezifische Führungskontakte um eine Positionierung nahe an der bedienten Konstruktion zu gewährleisten. Um den Arbeitsplatz in die nötige Arbeitshöhe und Positionierung zu bringen, müssen die Führungskontakte vor dem Aufstieg angebracht werden und während des Aufstiegs stets den nahen Kontakt zur bedienten Konstruktion gewährleisten.
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Die Vorrichtungen nach
RU 2 204 526 C1 wie auch
WO 2004 022 970 stellen erhöhte Anforderungen an die bediente Konstruktion, die die Verbindung der Vorrichtung über Führungskontakte gestatten muss. Damit erhöht sich die Rüstzeit für beide Vorrichtungen, zusätzliche Kosten entstehen, die erreichbaren Arbeitsregionen werden eingeschränkt und erhöhte Anforderungen an die Arbeitskräfte gestellt. Eine Tätigkeit ist nur dort möglich, wo eine geeignete Führung in der Vertikalen aufgebaut werden kann. Arbeitsregionen, die horizontal verlaufen und keinen regelmäßigen vertikalen Zugang ermöglichen, wie Gebäudedecken, können nur im beschränkten Aktionsradius der vertikalen Führung bedient werden. Das bedeutet, dass insbesondere im Innenbereich, unter anderem von Stadien und Kirchen, aber auch im Außenbereich die Bedingungen für den sicheren Einsatz von Mensch und Material nur in wenigen Fällen gegeben sind oder der Zugang zu den arbeitsrelevanten Stellen nicht möglich ist.
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Aus der
DE 102 10 542 A1 ist ein als traggasgefüllter Ballon eingesetzter fernsteuerbarer Kameraträger bekannt. Im Bereich des Äquators des Ballons sind eine Kamera und auf der Gegenseite ein Rotationsantrieb-Nicken starr sowie jeweils um 90° versetzt je ein Drehgelenk und an diesen die Enden eines mit einer Plattform verbundenen Bügels mit je einem Rotationsantrieb-Gieren an der Hülle angeordnet. Um ein Kippmoment um die x-Achse zu vermeiden, müssen die Gewichte der Kamera und des Rotationsantriebes-Nicken gleich sein. Die Plattform enthält auch mindestens einen Vertikal-Antrieb zum Manövrieren in die erforderliche Höhe. Über den Rotationsantrieb-Nicken ist ein Kippen in der x-Achse möglich. Die Rotationsantriebe-Gieren ermöglichen einen Vortrieb in der Horizontalen sowie ein Drehen um die y-Achse. Durch eine getrennte Steuerung/Drehzahlregelung der einzelnen Antriebe kann der Ballon in der jeweiligen Lage relativ stabil gehalten werden. Diese Anordnung ist nur für eine fernsteuerbare Kamera im Bereich des Äquators des Ballons, nicht aber oberhalb möglich. Damit ist der Zugang zu vielen arbeitsrelevanten Stellen ausgeschlossen.
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DE102008002924 (A1) an die Aerobotics GmbH beschreibt daher ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Lösen der erfindungsgemäßen Aufgabe unter Einsatz eines Leichter-als-Luft Auftriebskörpers mit oberseitigem Arbeitskorb, welcher durch Einsatz einer statischen und/oder dynamischen Gegenkraft stabilisiert wird. Dabei wirkt die Gegenkraft gemäß der Anmeldung stabilisierend, indem sie die Kraft, die aus dem oberseitigen Arbeitskorb resultiert durch eine gleichgerichtete Kraft entlang eines Hebels aufhebt. Auf diese Weise wird die Konstruktion nach DE DE102008002924 (A1) im Gleichgewicht gehalten, Kippen und Neigen wird verhindert.
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Kernproblem dieses Verfahrens ist, dass zur Stabilisierung zwei gleichgerichtete Kraftkomponenten nötig werden. Modellhaft mit einer Waage vergleichbar sind diese zwei Kraftkomponenten entlang der Hebel angeordnet. In einer Ausführung nach
DE102008002924 wird dies durch ein oder mehrere Gegengewichte realisiert. Auf diese Weise ist jedoch zur Stabilisierung eine Kraft, exemplarisch eine Masse des Gewichtes mal Hebel, nötig, die der aus dem Arbeitsplatz resultierenden Kraft entspricht.
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Da beide Kraftkomponenten vom Gesamtauftrieb abgehen, verringert sich auf diese Weise der verfügbare Restauftrieb massiv und die Last im Arbeitsplatz muss gering gehalten werden. Der Ballon liegt instabiler in der Luft.
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DE
DE102008002924 (A1) beschreibt daher die Anwendung zweier gleichgerichteter Kraftkomponenten zur Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe, die jedoch mit Nachteilen in den Punkten Traglast, Restauftrieb und Stabilität einhergeht.
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Es wurde nun überraschend gefunden, dass die Stabilisierung einer in sich versteiften Vorrichtung auf Basis eines Leichter-als-Luft Auftriebskörpers 1 möglich wird, wenn eine entgegen gerichtete zweite Kraftkomponente eingesetzt wird, die gemäß vorliegender Erfindung durch die Neigung des Auftriebskörpers 1, der damit verbundenen Zunahme an potentieller Energie und des daraus folgenden Erreichens eines stabilen Gleichgewichtszustandes erwirkt wird
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Der Fachmann kann das erfindungsgemäße Verfahren durch das Anwenden eines Modells verstehen, auch wenn die vorliegende Erfindung nicht an den Umfang und die Richtigkeit des Modells, wie es in 1 erläutert wird, gebunden ist.
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DE102008002924 (A1) liegt das Modell einer Waage zugrunde, bei dem der Aufhängepunkt der Angriffspunkt der Auftriebskraft ist. Für die Gültigkeit dieses Modells ist es notwendig, dass die Auftriebskraft positiv ist. Entlang der Hebel wirkt nun einerseits die resultierende Kraft aus der Last im Arbeitsplatz oberseits und die resultierende Kraft aus der Gegenkraft (bspw. Gewicht). Das System ist im Gleichgewicht, sobald sich beide Kräfte aufheben.
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Die vorliegende Erfindung kann dagegen über das Modell eines umgekehrten Fadenpendels verstanden werden. Dabei entspricht die Auftriebskraft der negativen Gewichtskraft des Pendels. Eine Kraft aus der oberseitigen Belastung des Arbeitsplatzes 2 kann nun zum einen in eine senkrechte und eine waagerechte Komponente zerlegt werden. Die senkrechte Komponente wirkt entgegen der Auftriebskraft und dezimiert diese. Die Waagerechte Komponente dagegen sorgt für das Kippen, Neigen und Drehen. Sie kann verstanden werden als eine auslenkende waagerechte Komponente des Fadenpendels. Die seitliche Auslenkung dieses in seinen Freiheitsgraden eingeschränkten Systems bringt Energie in das System ein, wobei die dazu nötige Kraft durch die Last im Arbeitsplatz 2 bereitgestellt wird.
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Die daraus resultierende Gleichgewichtslage steht in einem definierten Verhältnis von Restauftrieb als Quasi-Gewichtskraft des Fadenpendels und waagerechter Kraftkomponente aus der Last im Arbeitsplatz 2 als auslenkende Kraft, die dem System potentielle Energie zuführt. In diesem Modell stellt die entgegengesetzte Auftriebskraft selbst eine Schranke für die Destabilisierung des Systems dar.
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Aus diesem Modell können die Vorteile der vorliegenden Erfindung gegenüber
DE102008002924 (A1) deutlich werden. Statt zweier gleichgerichteter Komponenten, die gemeinsam den Restauftrieb verringern, erfüllt der Restauftrieb eine nun zweifache Funktion. Er stabilisiert selbst das System gegen Nicken und Drehen und ist gleichzeitig dabei hoch genug, um ein stabiles Bewegungsverhalten mit geringen Schwankungen zu erlauben – insbesondere wenn der Restauftrieb um einen Sicherheitsfaktor größer als die Belastung durch den oberseitigen Arbeitskorb ist. Insgesamt weist die vorliegende Erfindung dadurch ein stabileres Bewegungsverhalten auf. Der das Bewegungsverhalten stabilisierende Restauftrieb ergibt sich nicht wie in
DE102008002924 aus dem Auftrieb verringert um die doppelte Nutzlast, sondern aus dem Auftrieb verringert um die einfache Nutzlast. Im Gegensatz zu
DE102008002924 steht damit eine volle Nutzlast mehr Auftrieb zur Bewegungsstabilisierung zur Verfügung.
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Da das Verhältnis von stabilisierendem Auftrieb zu auslenkender Kraftkomponente nicht der doppelten Kraftkomponente der Nutzlast zuzüglich Restauftrieb wie in
DE102008002924 (A1) sondern lediglich der waagerechten Komponente inkl. Restauftrieb entspricht. Da vom stabilisierenden Auftrieb nicht wie in
DE102008002924 die doppelte Kraftkomponente der Nutzlast
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Die vorliegende Erfindung beschreibt zudem eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche das Gesamtsystem zu stabilisieren hilft.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einem Auftriebskörper 1 mit oberseitigem Arbeitsplatz 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung durch mindestens ein druckfestes Element 3 in sich versteift ist.
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Bevorzugt stellt dieses druckfeste Element 3 eine Verbindung zwischen dem Auftriebskörper 1 und mindestens einem Fesselseil 4 des Ballons dar, wobei am meisten bevorzugt der Verbindungspunkt mit dem Fesselseil 4 so weit wie möglich entfernt vom Auftriebskörper 1 gewählt wird.
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Ebenso bevorzugt stellt das druckfeste Element 3 eine Verbindung zwischen dem Arbeitsplatz 2 und mindestens einem Fesselseil 4 des Ballons dar, wobei am meisten bevorzugt der Verbindungspunkt mit dem Fesselseil 4 so weit wie möglich entfernt vom Auftriebskörper 1 gewählt wird.
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Erfindungsgemäß kann das druckfeste Element 3 auch Arbeitsplatz 2 oder Auftriebskörper 1 oder Beide mit einem Seil 7 oder einem Fesselseil 4 oder mindestens einem weiteren druckfesten Element 3 oder einer Kombination beider verbinden, wobei die Verwendung von mindestens einem Fesselseil 4 aufgrund des geringeren Gewichtes bevorzugt ist. Erfindungsgemäß ist es möglich aber nicht bevorzugt, dass mindestens ein weiteres verwendetes druckfestes Element 3 entweder vom Auftriebskörper 1 bis zum Fußpunkt eines ersten druckfesten Elements 3 geht oder durchgängig bis nahe zum Boden ausgeführt wird.
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Erfindungsgemäß kann die Vorrichtung ebenso um mindestens ein Gewicht 6 ergänzt werden dessen Gewichtskraft für eine zusätzliche Stabilisierung der Vorrichtung sorgt. Die Positionierung des/der eingesetzten Gewichte 6 ist dabei erfindungsgemäß sowohl an einem druckfesten Element 3, am Auftriebskörper 1, an eingesetzten Seilen 7 oder Kombinationen dieser möglich, wobei am meisten bevorzugt die Positionierung so gewählt wird, dass der Abstand zum Arbeitsplatz 2 maximiert wird.
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Erfindungsgemäß ist es möglich, aber nicht bevorzugt die Vorrichtung mit Seilen 7 oder Stangen oder beiden im Raum zu befestigen oder zu stützen, um die Steuerung der Vorrichtung auch in besonderen Fällen zu ermöglichen.
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Das druckfeste Element 3 besteht bevorzugt aus Carbon, kann jedoch erfindungsgemäß aus jedem leichten Material wie
- A, Kunststoffen, insbesondere auch Glasfaser, oder
- b. Metallen, insbesondere hochfesten Aluminiumlegierungen wie 7075/7072 oder anderen 70 xx Legierungen, oder
- c, Faser, insbesondere beschichtetem/unbeschichtetem aus Polyamid, Polyethylen oder Elemente mit Zugseilen bevorzugt aus Dynasteel oder Dynema, bestehen.
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Auch Ausführung auf der Basis von pneumatischen Elementen oder Elementekombinationen aus zug- und druckbelastbaren Elementen unter Verwendung von Seilen sind erfindungsgemäß einsetzbar. Erfindungsgemäß sind auch Kombinationen der genannten Materialien und Techniken möglich, bevorzugt die Kombination Aluminium und Carbon.
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Das druckfeste Element 3 kann erfindungsgemäß sowohl durch den Auftriebskörper 1, als auch unterhalb des Auftriebskörpers 1 oder oberhalb des Auftriebskörpers 1 entlang geführt werden, wobei erfindungsgemäß auch mehr als ein druckfestes Element 3 verwendet werden kann und diese/dieses zusätzliche Element/e 3 ebenfalls unterhalb, oberhalb oder durch den Auftriebskörper 1 geführt werden können, so dass eine Kombination der Führung der druckfesten Elemente 3 möglich ist. Es ist Erfindungsgemäß insbesondere möglich, die Versteifung vollständig aus druckfesten Elementen 3 zu konstruieren, welche eine Neigung um ihren Endpunkt ermöglichen. Bevorzugt werden jedoch nur ein druckfestes Element 3 und ein Fesselseil 4 verwendet.
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Der leichter-als-Luft Auftriebskörper 1 besteht aus mindestens einer Gasblase, bevorzugt aus Helium oder Wasserstoff. Erfindungsgemäß kann die Hülle der Gasblase aus den dem Stand der Technik bekannten Materialien gefertigt werden, wie Polyamiden oder Polyester. Erfindungsgemäß können die dem Stand der Technik bekannten Beschichtungen zum Erbringen der Gasdichtigkeit aufgebracht sein, wie Polyurethane, Silikone, EVOH, Silizium- oder Aluminiumoxide, sowie Verbindungen beider, sowie Metallbeschichtungen oder Carbon.
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Erfindungsgemäß kann der Auftriebskörper 1 nach allen dem Stand der Technik bekannten Bauarten konstruiert sein, insbesondere netzlos, mit Netz, mit/ohne Dehnfalte, mit zusätzlichem Gasreservoir für den Gasausgleich oder ohne dasselbe. Weiterhin kann der Auftriebskörper 1 sowohl gefesselt als auch ungefesselt ausgeführt werden. Erfindungsgemäß kann auch mehr als ein Auftriebskörper 1 eingesetzt werden.
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Die Form des Auftriebskörpers 1 kann erfindungsgemäß frei gewählt werden, wobei bevorzugt die Form eines Tropfens in der Draufsicht, die Form eines Ellipsoids oder die Form einer Kugel gewählt werden kann.
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Der Arbeitsplatz 2 besteht bevorzugt aus einer Plattform, aus Aluminium, insbesondere der 70XXer Reihe, gefertigt, wobei erfindungsgemäß auch Carbonfaser oder andere Leichtbaustoffe, insbesondere Kunststoffe, bevorzugt poröse Kunststoffe, aber auch Elemente in Waben und Wellenbauweise sowie pneumatische Elemente verwendet werden können. Im Arbeitsplatz der vorliegenden Erfindung können sowohl Mensch als auch Maschine oder Beide tätig werden.
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Die eingesetzten Seile 4 und 7 bestehen bevorzugt aus Dynema, Dynasteel oder Polyamid, wobei jedoch alle bekannten Materialien für lasttragende Seile eingesetzt werden können.
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Die Steuerung 5 der vorliegenden Erfindung kann gemäß den dem Fachmann bekannten Weisen zur Steuerung von beweglichen Objekten im Raum durchgeführt werden, wobei darunter insbesondere rein mechanische, mechatronische und elektronische Steuerungen oder Kombination mindestens zweier dieser Formen verstanden werden. Erfindungsgemäß kann die Steuerung 5 automatisch, halbautomatisch sowie manuell erfolgen, insbesondere unter Einsatz digitaler und analoger Messtechnik. Erfindungsgemäß kann die Steuerung 5 sowohl durch Menschen als auch durch Maschinen oder gemeinsamen Einsatz Beider erfolgen. Weiterhin ist es erfindungsgemäß möglich, dass die Steuerung 5 ausschließlich vom Boden, ausschließlich wenn auch nicht bevorzugt vom Auftriebskörper 1 oder von beiden Stellen aus möglich ist. Bevorzugt wird im letzten Fall eine feste Prioritätsschaltung eingesetzt, bei der die Steuerung 5 vom Boden vorrangig ist.
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Beschreibung einer erfindungsgemäßen Durchführung
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Durch die nachfolgende Beschreibung der Erfindung in ihrer am meisten bevorzugten Ausführung und ihrem am meisten bevorzugten Aufbau kann dem Fachmann die Erfindung an einem Beispiel deutlich werden.
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Zum Erreichen von Deckenunterseiten mit dem Arbeitsplatz 2 wird zunächst am Boden der Auftriebskörper 1 ausgelegt. Der Auftriebskörper 1 wird dann mit Heliumgas durch den Befüllstutzen gefüllt, bis er sich aufrichtet. Sodann wird im Fall einer Steuerung 5 durch ein Vehikel, wenn nicht ausschließlich per Hand gesteuert wird, ein Führungsseil am Vehikel befestigt. Der Arbeitsplatz 2 wird an der Oberfläche des Auftriebskörpers 1 befestigt. Mit Abschluss des Befüllvorgangs wird das druckfeste Element 3 befestigt. Der Luftarbeiter steigt über eine Leiter in den Arbeitsplatz 2, sichert sich unmittelbar an der Persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz, PSA, und die Seile 4 werden nachgelassen. Der Ballon startet in einer Vorneigung und neigt sich sodann unter Last nach vollständigem Befüllen in seine Arbeitsstellung. Dabei wird die Vorrichtung durch das druckfeste Element 3 so in sich versteift, dass nur eine Neigung der Gesamtvorrichtung um den Verbindungspunkt der druckfesten Verbindung mit dem Fesselseil 4 möglich ist.
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Die Arbeit im Arbeitsplatz 2 findet in einer durch die Vorneigung und das Gewicht im Arbeitsplatz 2 bestimmbaren Neigung statt. Dabei ist die Person durchgängig gesichert. Die Steuerung 5 erfolgt bevorzugt vom Boden aus, wobei auch eine Steuerung aus dem Arbeitsplatz 2 heraus möglich ist. Die Steuerung 5 kann durch alle dem Fachmann bekannten Mittel erfolgen. Im einfachen Fall erfolgt die Steuerung 5 rein mechanisch manuell durch Menschen mithilfe von Seilen 7. Weiterhin ist auch der Einsatz von Winden und/oder Vehikeln und/oder Turbinen möglich. Zuletzt kann der Grad der Steuerung 5 von vollständig manuell bis vollständig automatisch unter Einsatz der nötigen Rechen- und Regeltechnik bestimmt werden. Der Auftriebskörper 1 kann zudem nach allen dem Fachmann bekannten Weisen frei im Raum bewegt werden, insbesondere durch manuelle Positionierung, sowie rein mechanische oder elektromechanische Positionierung wie beispielhaft durch Kurbeln oder Winden.
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Der Abbau nach Abschluss der Arbeiten erfolgt durch heranfahren des Ballons auf den Landebereich, Absenken mithilfe von Seilen 7 und/oder mithilfe eines Fesselseils 4, Ausstieg der Person und Rückführung des Heliumgases.
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1 zeigt das Modell einer Waage nach DE
DE102008002924 (A1) und vergleicht es mit dem zur Erklärung herangezogenen Modell eines Fadenpendels der vorliegenden Erfindung.
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2 beschreibt einen Auftriebskörper 1 mit durchgehendem druckfestem Element 3 und Steuerung 5 durch Einsatz einer Stange.
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3 beschreibt einen Auftriebskörper 1 mit druckfestem Element 3 unterhalb um den Auftriebskörper 1 mit manueller Steuerung 5 am Ballon und Unterstützung durch ein Bodenfahrzeug.
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4 beschreibt einen Auftriebskörper 1 mit druckfestem Element 3 nur bis zum Umfang des Auftriebskörpers 1 mit Steuerung 5 durch Einsatz eines Bodenfahrzeuges.
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5 beschreibt einen Auftriebskörper 1 mit druckfestem Element 3 oberhalb des Auftriebskörpers 1 und Steuerung 5 durch Einsatz von Turbinen am Auftriebskörper
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1 DE
DE102008002924 (A1) liegt das Modell einer Waage zugrunde, bei dem der Aufhängepunkt der Angriffspunkt der Auftriebskraft ist, solange die Auftriebskraft positiv ist. Am Hebel wirkt einerseits die resultierende Kraft aus der Last im Arbeitsplatz
2 oberseits und die resultierende Kraft aus der Gegenkraft (bspw. Gewicht). Heben sich beide Kräfte auf, ist das System im Gleichgewicht.
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Vorliegender Erfindung liegt dementgegen das Modell eines umgekehrten Fadenpendels zugrunde. Die nach oben gerichtete Auftriebskraft entspricht der Gewichtskraft eines Pendels. Jede Kraft aus der oberseitigen Belastung des Arbeitsplatzes 2 lässt sich in eine senkrechte und eine waagerechte Komponente zerlegen. Die senkrechte Komponente wirkt entgegen der Auftriebskraft und dezimiert diese, dadurch werden Kontrollierbarkeit und Stabilität des Bewegungsverhaltens negativ beeinflusst. Die waagerechte Komponente bewirkt das Kippen, Neigen und Drehen. Sie kann als auslenkende waagerechte Komponente eines Fadenpendels betrachtet werden. Die seitliche Auslenkung dieses fixierten Systems bringt Energie in das System ein, wobei die dazu nötige Kraft durch die Last im Arbeitsplatz 2 bereitgestellt wird.
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Die Gleichgewichtslage des Gesamtsystems steht in einem definierten Verhältnis von Restauftrieb und waagerechter Kraftkomponente aus der Last im Arbeitsplatz 2. In diesem Modell stellt die entgegengesetzte Restauftriebskraft selbst eine Schranke für die Destabilisierung des Systems dar.
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2 beschreibt eine erfindungsgemäße Ausführung, dadurch gekennzeichnet, dass das druckfeste Element 3 durch den Auftriebskörper 1 hindurch den Arbeitsplatz 2 mit dem Fesselseil 4 verbindet. Auf dem Auftriebskörper 1 ist der Arbeitsplatz 2 positioniert. Dieser ist durch ein durch das Innere des Auftriebskörpers 1 verlaufendes druckfestes Element 3, in dieser Ausführung eine Stange aus Carbon, mit dem Fesselseil 4 verbunden, die gleichzeitig bis zum Boden als Steuerung 5 genutzt werden kann.
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3 beschreibt eine erfindungsgemäße Ausführung, dadurch gekennzeichnet, dass das druckfeste Element 3 den Arbeitsplatz 2 durch eine unterseitig angebrachte Konstruktion, in diesem Fall aus Aluminium und Carbon oder Glasfaser, mit dem Fesselseil 4 verbindet. An dem Auftriebskörper 1 ist der Arbeitsplatz 2 das druckfeste Element 3 aus Aluminium aufgehangen, welches ab dem Lastgurt in Carbon weiter bis zum Fesselseil 4 geführt wird,
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4 beschreibt eine erfindungsgemäße Ausführung, dadurch gekennzeichnet, dass das druckfeste Element 3 nur vom Fesselseil 4 bis zum Umfang des Auftriebskörpers 1 geführt wird. Auf dem Auftriebskörper 1 ist der Arbeitsplatz 2 positioniert, dessen Last über den Auftriebskörper 1 auf das druckfeste Element 3, in diesem Fall aus Carbon übertragen wird, wobei die Steuerung 5 manuell durch einen Menschen am Boden durchgeführt wird, der durch ein Bodenfahrzeug unterstützt wird.
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5 beschreibt eine erfindungsgemäße Ausführung, dadurch gekennzeichnet, dass das druckfeste Element 3 den Arbeitsplatz 2 durch eine oberseitig angebrachte Konstruktion, in diesem Fall aus Alu, mit dem Fesselseil 4 verbindet. An dem Auftriebskörper 1 ist der Arbeitsplatz 2 an dem druckfesten Element 3 aus Aluminium befestigt. Dieses wird noch weiter bis zum Fesselseil 4 geführt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Auftriebskörper
- 2
- Arbeitsplatz
- 3
- Druckfestes Element
- 4
- Fesselseil
- 5
- Steuerung
- 6
- Gewicht
- 7
- Seile
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- RU 2204526 C1 [0005, 0007, 0008]
- WO 2004022970 [0005, 0006, 0008]
- DE 10210542 A1 [0009]
- DE 102008002924 A1 [0010, 0013, 0016, 0019, 0020, 0041, 0046]
- DE 102008002924 [0011, 0019, 0019, 0020]