-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Innenraumbeleuchtung für ein Fahrzeug. Die Innenraumbeleuchtung im Fahrzeug kann grundsätzlich verschiedenen Zwecken dienen. Für eine Lesebeleuchtung wird typischerweise ein Lichtkegel zur Beleuchtung eines vorgegebenen begrenzten Raumvolumens im Fahrzeug erzeugt. Die Lesebeleuchtung beleuchtet dabei einen Arbeitsbereich, beispielsweise zum Schreiben oder Lesen. Für eine Innenbeleuchtung wird der gesamte Innenraum oder Teilbereiche des Innenraums des Fahrzeugs vorzugsweise gleichmäßig beleuchtet. Weiterhin sind selbstleuchtende Designelemente im Fahrzeuginnenraum bekannt, die verschiedenste Lichtinszenierungen ermöglichen.
-
Aus der
DE 10 2012 015 039 A1 ist eine Innenraumleuchte für ein Fahrzeug bekannt, die eine Leuchteinheit zur Ausbildung des Leselichtes und eine zusätzliche Leuchte zur Ausbildung einer Ambiente-Beleuchtung aufweist. Beide Leuchteinheiten werden von derselben Steuereinheit in Abhängigkeit von Sensorsignalen angesteuert, welche Informationen über das zu beleuchtende Objekt enthalten. Die das Leselicht bildende Leuchteinheit weist dabei mehrere Lichtquellen auf, die vorzugsweise als LEDs ausgebildet sind. Die Steuervorrichtung benutzt die durch eine Sensoreinheit ermittelte Lichtintensität des zu beleuchtenden Objektes, um die Helligkeit der von der Leuchteinheit abgestrahlten Lichtintensität und das Leuchtfeld zu steuern und um das Objekt richtig auszuleuchten.
-
Für die Steuerung der Ausleuchtung wird eine Kamera benötigt. Unterschiedliche Farbtemperaturen oder abgestimmte Beleuchtungsstärken mit anderen Lichtquellen sind nicht vorgesehen.
-
Unter dem Begriff „Innenbeleuchtung” wird vorliegend eine möglichst gleichmäßige, auch diffuse Beleuchtung des gesamten Fahrzeuginnenraums oder von Teilen des Fahrzeuginnenraums (beispielsweise dem Fondbereich des Fahrzeuginnenraums) verstanden. Die Innenbeleuchtung regelt mithin quasi die Gesamthelligkeit im Fahrzeuginnenraum oder zumindest großer zusammenhängender Bereiche des Fahrzeuginnenraums.
-
Unter dem Begriff „Leselicht” wird vorliegend eine möglichst gleichmäßige Beleuchtung eines stark begrenzten Teilvolumens des Fahrzeuginnenraums (insbesondere die Beleuchtung des Lese- oder Arbeitsbereichs für einen Fahrzeuginsassen) verstanden. Die Helligkeit des Leselichts wird vorteilhaft derart gewählt, dass ein ermüdungsfreies Arbeiten bzw. Lesen möglich ist.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Innenraumbeleuchtung für ein Fahrzeug anzugeben, die eine adaptive und flexible und günstige Beleuchtung des Fahrzeuginnenraums bereitstellen.
-
Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Innenraumbeleuchtung für ein Fahrzeug. Die Vorrichtung weist ein oder mehrere Arrays. auf, das wiederum mehrere Lichtquellen umfasst. Die Flächendichte der Lichtquellen auf dem Array ist vorzugsweise gleich oder größer als eine Lichtquelle pro Quadratzentimeter. Das Array weist vorzugsweise eine Fläche im Bereich von 10 cm2 bis 1.000 cm2 auf. Das Array besteht aus mehreren einzelnen Lichtquellen, das heißt, mindestens zwei einzelne Lichtquellen bilden das Array. Bevorzugt kommt dabei eine Vielzahl von einzelnen Lichtquellen zum Einsatz. Im einfachsten Fall ist das Array als lineares Array ausgeführt, sodass die einzelnen Lichtquellen in einer Reihe angeordnet sind. Vorzugsweise ist das Array zweidimensional d. h. flächig ausgeführt, wobei die einzelnen Lichtquellen in einer 2D-Gitterform angeordnet sind. Vorzugsweise sind die Lichtquellen in einer Ebene auf dem Array angeordnet. Der Abstand der Lichtquellen zueinander auf dem Array kann für das gesamte Array konstant sein oder für das Array variieren. Die Lichtquellen des Arrays sind derart ausgeführt, dass mit diesem Array im Innenraum des Fahrzeugs eine Innenbeleuchtung und eine Lesebeleuchtung erzeugbar ist.
-
Weiterhin weist die Vorrichtung eine zusätzlich zum Array vorhandene Leuchteinheit auf, mit der im Innenraum des Fahrzeugs ausschließlich eine Innenbeleuchtung im Sinne der vorstehenden Definition erzeugbar ist. Eine Matrixausleuchtung des Innenraums ist damit nicht möglich. Auch für die zusätzliche Leuchteinheit kann, wie für die Arrays, vorgesehen sein, dass Helligkeit und die Farbtemperatur veränderlich ist.
-
Die Vorrichtung umfasst schließlich eine Steuereinheit zur Ansteuerung der Lichtquellen in den Arrays. und der zusätzlichen Leuchteinheit. Dabei ist die Steuereinheit zur Einstellung zur selektiven Ansteuerung einzelner Lichtquellen im Array und zur Einstellung der Helligkeit und einer Vielzahl von Farbtemperaturen im Array eingerichtet.
-
Dabei ist die Steuereinheit zur Ausführung von drei Steuermodi (erster Modus, zweiter Modus, dritter Modus) ausgeführt und eingerichtet. In dem ersten Modus werden die Lichtquellen derart angesteuert, dass im Innenraum des Fahrzeugs ausschließlich eine Lesebeleuchtung durch das Array erzeugt wird. In dem zweiten Modus werden die Lichtquellen des Arrays und die zusätzliche Leuchteinheit derart angesteuert, dass im Innenraum des Fahrzeugs ausschließlich eine Innenbeleuchtung erzeugt wird. In dem dritten Modus werden durch die Steuereinheit zum gleichzeitigen Erzeugen einer Innenbeleuchtung und einer Lesebeleuchtung der erste und der zweite Modus gleichzeitig aktiviert.
-
Die vorgeschlagene Vorrichtung eignet sich zur Beleuchtung des Innenraums verschiedenartiger Fahrzeuge. So kann das Fahrzeug zum Beispiel ein Personenkraftwagen oder ein Kleinbus sein. Der Array besteht aus mehreren einzelnen Lichtquellen, das heißt, mindestens zwei einzelne Lichtquellen bilden den Array. Bevorzugt kommt dabei eine Vielzahl von einzelnen Lichtquellen zum Einsatz. Im einfachsten Fall ist das Array als lineares Array ausgeführt, sodass die einzelnen Lichtquellen in einer Reihe angeordnet sind. Vorzugsweise ist das Array zweidimensional d. h. flächig ausgeführt, wobei die einzelnen Lichtquellen in einer 2D-Gitterform angeordnet sind.
-
Unter dem Begriff „Innenraum des Fahrzeugs” oder „Fahrzeuginnenraum” wird vorliegend insbesondere der von Fahrzeuginsassen nutzbare Innenraum eines Fahrzeugs verstanden. Bei PKW ist insbesondere der Fondbereich des Fahrzeuginnenraums von Interesse. Das Fahrzeug kann ein PKW, Lkw, Bus, Schienenfahrzeug, Wasserfahrzeug (beispielsweise Schiff), Unterwasserfahrzeug, oder ein Luftfahrzeug sein.
-
Die zusätzliche Leuchteinheit ist vorteilhaft örtlich von dem Array mit seinen einzelnen Lichtquellen getrennt angeordnet. Vorteilhaft beleuchtet die zusätzliche Leuchteinheit gleichmäßig den gesamten Fondbereich. Vorteilhaft erzeugt die zusätzliche Leuchteinheit einen größeren Lichtstrom bezogen auf den Öffnungswinkel des Strahlengangs als die Lichtquellen des Arrays. Vorteilhaft umfasst die zusätzliche Leuchteinheit ein oder mehrere LED-Elemente, die jeweils eine höhere Lichtleistung abgeben als die einzelnen Lichtquellen des Arrays.
-
Es ist eine vorteilhafte Wirkung der Erfindung, dass Fahrgäste im Fondbereich eines Fahrzeugs günstigere Beleuchtungsverhältnisse, insbesondere höhere Beleuchtungsstärken Beleuchtungsstärken durch die Addition der Beleuchtungsstärken der Arrays und der zusätzlichen Leuchteinheit, nutzen können.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Leuchteinheit an einem Kosmetikspiegel im Fondbereich des Fahrzeugs oder im Bereich des Kosmetikspiegels im Fondbereich des Fahrzeuges angeordnet.
-
Ein Kosmetikspiegel ist beispielhaft an der Rückseite der Rückenlehne des Fahrersitzes oder des Beifahrersitzes angebracht. In diesem Fall fällt die Blickrichtung eines auf der Rückbank sitzenden Passagiers in Richtung des Kosmetikspiegels. Insofern kann der Passagier auf der Rückbank bei aktiver zusätzlicher Leuchteinheit sich selbst in dem Kosmetikspiegel betrachten, wobei das Licht der zusätzlichen Leuchteinheit am Kosmetikspiegel in einem minimalen Winkel von seinem Gesicht und zum Spiegel reflektiert wird. Im Falle eines Kleinbusses mit mehreren Rückbänken beispielsweise kann ein solcher Kosmetikspiegel auch an anderen Orten als der Rückseite der Rückenlehne des Fahrersitzes oder Beifahrersitzes angebracht sein.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die zusätzliche Leuchteinheit zwischen zwei Rücksitzen im Fondbereich des Fahrzeugs angeordnet.
-
Der Ausdruck „zwischen zwei Rücksitzen” kann sich dabei auf den unmittelbaren Zwischenraum beispielsweise zwischen den Abschnitten der Rückbanklehne beziehen. Die zusätzliche Leuchteinheit kann aber auch am Dach des Fahrzeugs angeordnet sein, wobei dann der Ausdruck „zwischen den Rücksitzen” die Lage bezüglich einer Seitenrichtung des Fahrzeugs beschreibt. Demnach kann zum Beispiel eine zusätzliche Leuchteinheit oberhalb der Rücksitze und auf Höhe der Grenze zwischen zwei Rücksitzen oder zwei Abschnitten der Rückbank platziert sein.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass mehrere der Lichtquellen des Arrays eine unterschiedliche Abstrahlcharakteristik aufweisen, und die Steuereinheit derart ausgeführt und eingerichtet ist, dass durch Auswählen und Aktivieren einzelner der Lichtquellen des Arrays eine Abstrahlcharakteristik des Arrays einstellbar ist. Der Begriff „Abstrahlcharakteristik” (auch „Richtcharakteristik” genannt) bezeichnet vorliegend die Winkelabhängigkeit der Stärke der ausgesandten Lichtstrahlung.
-
Durch die Veränderung der Abstrahlcharakteristik des Arrays kann der Abstrahlwinkel des Arrays eingestellt werden, wobei der Abstrahlwinkel typischerweise den Winkel definiert, bei dem die abgestrahlte Lichtintensität 50% der maximalen Lichtintensität (Lichtstärke) entspricht.
-
Vorteilhaft unterscheiden sich zumindest zwei der einzelnen Lichtquellen des Arrays. Unterschiede zueinander können zum Beispiel die Farbtemperatur und/oder die Lichtfarbe und/oder die Abstrahlcharakteristik der jeweiligen Lichtquellen sein. Dabei weist das Array eine Vielzahl von Lichtquellen auf, von denen mindestens zwei sich unterscheidende Abstrahlwinkel des Lichts aufweisen. Dadurch, dass mehrere Lichtquellen existieren, die voneinander abweichende Abstrahlwinkel haben, kann durch gezielte Aktivierung bestimmter Lichtquellen eine Hauptrichtung der Lichtabstrahlrichtung des Arrays, d. h. der Abstrahlwinkel des Arrays eingestellt werden. Zeigen beispielsweise vier Lichtquellen weiter nach oben als vier andere, so kann durch Einschalten von vier der weiter nach oben gerichteten Lichtquellen und Einschalten von zwei der weiter nach unten gerichteten Lichtquellen eine mittlere Hauptlichtabstrahlrichtung des Arrays erreicht werden, die in ihrer Tendenz in die Richtung der nach oben gerichteten Lichtquellen zeigt, ohne den oberen maximalen Winkel der Hauptlichtabstrahlrichtung des Arrays auszunutzen. Je nach Anzahl der einzelnen Lichtquellen und deren Unterschieden in der Abstrahlcharakteristik kann so eine Vielzahl von Hauptlichtabstrahlrichtungen (Abstrahlwinkeln des Arrays) erzeugt werden. Der Abstrahlwinkel des Arrays kann dabei vorteilhaft kontinuierlich oder schrittweise variiert werden.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass einer oder mehrerer der Lichtquellen des Arrays ein optisches Element zur Strahlformung in Lichtabstrahlrichtung dieser Lichtquellen nachgeschaltet ist. Ein solches optisches Element kann beispielsweise eine oder mehrere Linsen und/oder eine variable Blende umfassen. Damit kann ein Öffnungswinkel eines Lichtkegels, eine Fokussierung des Strahlengangs oder eine Richtung des Strahlengangs, der vom Array erzeugt wird, eingestellt werden.
-
Durch Auswählen und Aktivieren einzelner Lichtquellen des Arrays kann eine gezielte punktuelle Ausleuchtung (Matrixausleuchtung) des Innenraum ermöglicht werden. Dadurch kann z. B. für das Leselicht der Leselichtkegel, ohne mechanisch bewegte Teile, in seiner Position, Größe und Form frei positioniert werden.
-
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass ein von den Lichtquellen erzeugter Lichtstrom und/oder eine Farbtemperatur und/oder ein vom Array im Innenraum des Fahrzeugs erzeugter Ausleuchtbereich einstellbar ist.
-
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass ein von den Lichtquellen erzeugte Helligkeit und/oder eine Farbtemperatur einstellbar ist. Üblich ist beispielhaft eine Farbtemperatur von 3000 Kelvin, die einen warmweißen Farbton aufweist. Auch höhere Farbtemperaturen wie zum Beispiel 4000 Kelvin sind denkbar, die eine Lichtfarbe zwischen warmweiß und neutralweiß mit Tendenz in ein tageslichtweiß darstellt. Auch 6000 Kelvin für kaltweißes Licht sind denkbar. Weiterhin können einzelne Lichtquellen entweder Licht in mehreren Farben emittieren oder einzelne Lichtquellen jeweils eine, aber von anderen einzelnen Lichtquellen verschiedene, Farbe aufweisen. Durch gezielte Mischung einzelner Lichtquellen kann Licht mit unterschiedlicher Farbtemperatur eingestellt werden.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die Lichtquellen des Arrays mindestens eine oder mehrere LEDs auf. Dabei bedeutet die Abkürzung LED „Light-Emitting-Diode” und bezeichnet eine Leuchtdiode. Zur Erzeugung verschiedener Farbtemperaturen umfasst eine Lichtquelle des Arrays jeweils zumindest zwei oder mehr LEDs, die Licht unterschiedlicher Farbtemperaturen emittieren. Vorteilhaft umfasst eine Lichtquelle zwei bis vier LEDs.
-
Weiterhin können einzelne Lichtquellen entweder Licht in mehreren Farben emittieren oder einzelne Lichtquellen jeweils eine, aber von anderen einzelnen Lichtquellen verschiedene, Farbe aufweisen. Der erste Fall kann vergleichbar sein mit einem RGB-Pixel, wobei dieses Pixel die Farben Rot, Grün und Blau erzeugt und in additiver Farbmischung eine Vielzahl von Farben darstellen kann.
-
Das Mischen von weißem Licht erfolgt wie folgt: Hierzu ist die Farbmischung mit weißen LEDs zu machen. Dann werden warmweiße LEDS und kaltweiße LED eingesetzt und gemischt um die Farbtemperatur des weißen Lichtes einzustellen.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Steuereinheit derart ausgeführt, dass ein von der zusätzlichen Leuchteinheit erzeugter Lichtstrom bzw. Helligkeit und/oder eine Farbtemperatur einstellbar ist.
-
Somit können bevorzugt sowohl das Array mit seinen Lichtquellen als auch die zusätzliche Leuchteinheit in ihrer Lichtfarbe und in ihrer Helligkeit einstellbar sein. Die Steuereinheit ist daher vorzugsweise derart ausgeführt, dass die Helligkeit der Lichtquellen des Arrays, die Farbtemperatur der Lichtquellen des Arrays sowie die Helligkeit und/oder die Farbtemperatur der zusätzlichen Leuchteinheit einstellbar sind.
-
Der Begriff „Lichtstrom” beschreibt eine Energie pro Zeiteinheit, also eine Lichtmenge je Zeit, die von der zusätzlichen Leuchteinheit ausgeht. Auch für die zusätzliche Leuchteinheit kann, wie für die einzelnen Lichtquellen, vorgesehen sein, dass die Farbtemperatur veränderlich ist. Die Steuereinheit kann dabei die Farbtemperatur des Strahlengangs der zusätzlichen Leuchteinheit durch gezielte Aktivierung bzw. Mischung einzelner Lichtquellen, die Licht in unterschiedlicher Farbe emittieren, einstellen. So kann eine Vielzahl von Farbtemperaturen eingestellt werden. Auch die Helligkeit der zusätzlichen Leuchteinheit kann eingestellt werden. Dies kann beispielsweise durch Einstellen der elektrischen Spannung, die an der zusätzlichen Leuchteinheit anliegt oder durch Einstellen des Stroms erfolgen. Bei Wechselstrom kann beispielsweise auch durch Anschneiden der Phase die zusätzliche Leuchteinheit gedimmt werden. Bevorzugt ist die zusätzliche Leuchteinheit dimmbar, unabhängig von der Art der Stromversorgung, der Platzierung oder anderen Gegebenheiten.
-
Somit können bevorzugt sowohl das Array mit seinen Lichtquellen als auch die zusätzliche Leuchteinheit in ihrer Lichtfarbe und in ihrer Helligkeit einstellbar sein. Die Steuereinheit ist daher vorzugsweise derart ausgeführt, dass der Lichtstrom der Lichtquellen des Arrays, die Farbtemperatur der Lichtquellen des Arrays sowie der Lichtstrom und/oder die Farbtemperatur der zusätzlichen Leuchteinheit einstellbar sind.
-
Vorteilhaft erfolgt eine Regelung der Lichtfarbe, der Farbtemperatur und der Helligkeit, wobei durch einen oder mehrere Sensoren im Fahrzeuginnenraum eine aktuelle Beleuchtungsstärke, ein aktueller Lichtstrom, und oder eine aktuelle Lichtfarbe gemessen und als Sensorinformation an die Steuereinheit zur Regelung dieser Parameter auf vorgegebene Soll-Parameter übermittelt werden. Die Einstellung der Lichtfarbe erfolgt entweder durch direkte Ansteuerung von farbigen LED's oder durch Regelung mit farbsensitiven Lichtsensoren Durch diese Rückführung können beispielsweise eine vorherrschende Farbtemperatur und eine Beleuchtungsstärke zum Beispiel in der Beleuchtung eingestellt werden.
-
Vorteilhaft ist ein Sensor zur Erfassung einer Beleuchtungsstärke in unmittelbarer Fahrzeugumgebung vorhanden. Vorteilhaft werden die von diesem Sensor erzeugten Messwerte der Steuereinheit bereitgestellt und zur Regelung der Lichtquellen des Arrays und/oder der zusätzlichen Leuchteinheit genutzt. Insbesondere ist es so möglich, die im Innenraum erzeugte Innenbeleuchtung sowie Lesebeleuchtung in ihrer Helligkeit an eine außerhalb des Fahrzeugs herrschende Umgebungshelligkeit anzupassen. Vorteilhaft erfolgt diese Anpassung automatisiert.
-
Vorteilhaft ist die Steuereinheit mit einem Eingabeinterface verbunden, über das ein Nutzer Parameter, wie beispielsweise Helligkeit der Innenraumbeleuchtung, Ausrichtung und Positionierung des von der Lesebeleuchtung beleuchteten Volumens, gewünschte Lichtfarbe, sowie Selektion eines der drei Modi vornehmen kann.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform weisen die Lichtquellen des Arrays mindestens eine oder mehrere LEDs auf. Dabei bedeutet die Abkürzung LED „Light-Emitting-Diode” und bezeichnet eine Leuchtdiode. Zur Erzeugung verschiedener Farbtemperaturen umfasst eine Lichtquelle des Arrays jeweils zumindest zwei oder mehr LEDs, die unterschiedliche Lichtfarben emittieren. Vorteilhaft umfasst eine Lichtquelle drei oder vier LEDs.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Innenraumbeleuchtung für ein Fahrzeug, umfassend: zumindest ein Array mit mehreren Lichtquellen, mit dem im Innenraum des Fahrzeugs eine Innenbeleuchtung und eine Lesebeleuchtung erzeugbar ist, eine zusätzliche Leuchteinheit, mit der im Innenraum des Fahrzeugs ausschließlich eine Innenbeleuchtung erzeugbar ist, und eine Steuereinheit zur Ansteuerung der Lichtquellen und der zusätzlichen Leuchteinheit in drei Modi. Die Steuereinheit ist derart ausgeführt, dass in dem ersten Modus die Lichtquellen derart ansteuert werden, dass im Innenraum des Fahrzeugs ausschließlich eine Lesebeleuchtung erzeugt wird, dass in dem zweiten Modus die Lichtquellen und die zusätzliche Leuchteinheit derart ansteuert werden, dass im Innenraum des Fahrzeugs ausschließlich eine Innenbeleuchtung erzeugt wird, und dass in dem dritten Modus der erste und der zweite Modus gleichzeitig aktiviert werden.
-
Vorteile und bevorzugte Weiterbildungen des vorgeschlagenen Verfahrens ergeben sich durch eine analoge und sinngemäße Übertragung der im Zusammenhang mit der vorgeschlagenen Vorrichtung vorstehend gemachten Ausführungen.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einer Vorrichtung wie oben und im Folgenden beschrieben.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
Es zeigen:
-
1 ein Fahrzeug mit einer Vorrichtung zur Innenraumbeleuchtung für das Fahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
-
2 ein Verfahren zur Innenraumbeleuchtung für das Fahrzeug gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
-
Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch und nicht maßstäblich.
-
1 zeigt einen Aufschnitt eines Fahrzeugs 1, wobei der Betrachter von oben auf den Innenraum des Fahrzeugs 1 blickt. Die Fahrzeugfront ist in der Figur in der oberen Bildhälfte zu sehen. In dem hinteren Fahrzeugbereich, dem sogenannten Fondbereich des Fahrzeugs 1, das heißt im Bereich der Rückbank 55 oder der Rückbänke 55, ist eine Vorrichtung zur Innenraumbeleuchtung vorgesehen. Diese Vorrichtung weist bevorzugt zwei Arrays 15 auf, die jeweils selbst mehrere Lichtquellen 21 umfassen. Mit diesem Array 15 ist im Innenraum des Fahrzeugs 1 eine Ambientbeleuchtung und eine Lesebeleuchtung erzeugbar. Eine Innenbeleuchtung produziert im Gegensatz zur Lesebeleuchtung diffuseres Licht, das den Fondbereich gleichmäßiger ausleuchtet als das Leselicht. Das Leselicht dagegen leuchtet einen gewissen Bereich heller aus als andere Bereiche; es richtet die Beleuchtung in einem bestimmten Winkel so, dass ein Fahrgast beispielsweise auf Brusthöhe oder Augenhöhe eine größere Beleuchtungsstärke erwarten darf als beispielsweise im Fußbereich oder in den Bereichen neben dem Fahrgast. In diesem Beispiel mögen die Arrays 15 aus einzelnen LED-Elementen 21 bestehen und am Fahrzeugdach in der Nähe der Handgriffe befestigt sein. Diese LED-Elemente können so angesteuert werden, dass sie entweder eine Innenbeleuchtung oder eine Lesebeleuchtung erzeugen, oder eine Mischung aus beidem. Dies erfolgt durch eine dafür vorgesehene Ansteuerung durch eine Steuereinheit 27. Des Weiteren weist diese Vorrichtung eine zusätzliche Leuchteinheit 16 auf, mit der im Innenraum des Fahrzeugs 1 ausschließlich eine Innenbeleuchtung erzeugbar ist. Die zusätzliche Leuchteinheit 16 ist dabei bevorzugt zwischen zwei Rücksitzen 55 angeordnet. Auch kann sich jedoch die zusätzliche Leuchteinheit 16 im Bereich eines Kosmetikspiegels 57 befinden. Eine Steuereinheit 27 steuert neben den Lichtquellen 21 auch die zusätzliche Leuchteinheit 16 an. Dabei sind verschiedene Modi entweder von einem Anwender wählbar oder werden durch eine vorimplementierte Logik automatisch aktiviert. Ein erster Modus erzeugt lediglich eine Lesebeleuchtung im Fondbereich des Fahrzeugs. Die Lichtquellen 21 werden in einem ersten Modus entsprechend angesteuert. Die Ansteuerung ist also derart, dass die Beleuchtungsstärke für einen Insassen des Fahrzeugs 1 zum Lesen hoch genug ist und mindestens im Bereich, wo ein Buch, eine Zeitung oder ähnliches üblicherweise gehalten wird, präsent ist. Solch ein Bereich erstreckt sich gewöhnlich zwischen den Hüften und den Schultern, insbesondere auf Brusthöhe des Fahrgastes. In einem zweiten Modus dagegen erzeugen die Lichtquellen 21 und die zusätzliche Leuchteinheit 16 ausschließlich eine Innenbeleuchtung. Die Steuereinheit 27 koordiniert dabei die Lichtquellen 21 und die zusätzliche Leuchteinheit 16. Außerdem kann die Steuereinheit 27 in einen dritten Modus schalten, der zum gleichzeitigen Erzeugen einer Innenbeleuchtung und einer Lesebeleuchtung dient. Dabei werden der erste und der zweite Modus gleichzeitig aktiviert, das heißt, dass in diesem dritten Modus der erste Modus und der zweite Modus überlagert werden. Als weitere Einstellmöglichkeit können Lichtquellen 21 ein oder mehrere optische Elemente 25 aufweisen. Ein optisches Element 25 verändert den Strahlengang des von einer Lichtquelle 21 abgestrahlten Lichts beispielsweise hinsichtlich seines Öffnungswinkels oder seiner Richtung.
-
2 zeigt ein beispielhaftes Verfahren zur Innenraumbeleuchtung eines Fahrzeugs 1, wobei in einem ersten Modus die Steuereinheit 27 die Lichtquellen 21 derart ansteuert S1, dass im Innenraum des Fahrzeugs 1 ausschließlich eine Lesebeleuchtung erzeugt wird, in einem zweiten Modus die Lichtquellen 21 und die zusätzliche Leuchteinheit 16 derart ansteuert S2, dass im Innenraum des Fahrzeugs 1 ausschließlich eine Innenbeleuchtung erzeugt wird, und in einem dritten Modus die Lichtquellen 21 und die zusätzliche Leuchteinheit 16 derart ansteuert S3, dass im Innenraum des Fahrzeugs 1 eine Lesebeleuchtung und eine Innenbeleuchtung erzeugt werden.
-
Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen, beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente, vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeug
- 15
- Array
- 16
- zusätzliche Leuchteinheit
- 21
- Lichtquelle
- 25
- optisches Element
- 27
- Steuereinheit
- 55
- Rücksitze
- 57
- Kosmetikspiegel
- S1
- Ansteuern
- S2
- Ansteuern
- S3
- Ansteuern
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102012015039 A1 [0002]