DE102016000998A1

DE102016000998A1 - Geschlossene Einhausung

Info

Publication number: DE102016000998A1
Application number: DE102016000998.5A
Authority: DE
Inventors: Heinz-Peter Gerke
Original assignee: Bauer Kompressoren GmbH
Current assignee: Bauer Kompressoren GmbH
Priority date: 2016-01-29
Filing date: 2016-01-29
Publication date: 2017-08-03

Abstract

Nach der Erfindung wird eine geschlossene Einhausung angegeben, in deren Innenraum Hauptfunktionskomponenten untergebracht sind. Bei einer Erdgastankstelle handelt es sich hierbei um wenigstens eine Kompressoreinheit, ein Trockner/Filtersystem, eine Füllsteuerung, Speicher, eine elektrische Steuerungseinrichtung, gasführende Leitungen usw.. Die Einhausung umfasst wenigstens eine Bodenplatte und mehrere Wandteile. Die Einhausung ist als Sicherheitseinhausung beschusshemmend ausgelegt.

Description

Die Erfindung befasst sich mit einer geschlossenen Einhausung, in welcher Hauptfunktionskomponenten, insbesondere einer Erdgastankstelle, untergebracht sind. Bei diesen Hauptfunktionskomponenten kann es sich beispielsweise um wenigstens eine Kompressoreinheit handeln, sowie ein Trockner/Filtersystem, eine Füllsteuerung, Speicher, elektrische Steuerungseinrichtungen, gasführende Leitungen etc..
Einhausungen dieser Art für Erdgastankstellen umfassen wenigstens eine Bodenplatte und mehrere Wandteile. Üblicherweise können die Bodenplatte und/oder die Wandteile aus Beton, vorzugsweise stahlbewehrtem Beton oder Stahlbeton hergestellt sein, oder einige der Wände der geschlossenen Einhausung sind aus metallischem Werkstoff, wie Stahl oder dergleichen herstellt. Als Bodenplatte wird eine Beton-Bodenplatte eingesetzt, so dass es auch Einhausungen gibt, die sowohl Betonteile als auch Metallteile in Kombination aufweisen.
Bei Erdgastankstellen besteht insbesondere die Gefahr, dass durch Fremdeinwirkung, wie terroristische Anschläge oder Überfälle, das Erdgas in der geschlossenen Einhausung gezielt zur Explosion gebracht werden kann, wodurch bei einer Explosion der Anlage große Zerstörungen und auch die Gefahr von Menschenleben auftreten. Insbesondere können bei derartigen Anschlägen Handfeuerwaffen eingesetzt werden, welche zu Beschädigungen der gasführenden Rohrleitungen und/oder Druckbehälter führen können, so dass sich im Innenraum der geschlossenen Einhausung ein explosives Gasgemisch befinden kann.
Die Erfindung zielt darauf ab, eine geschlossene Einhausung der gattungsgemäßen Art insbesondere für Erdgastankstellen bereitzustellen, welche die vorstehend geschilderten Angriffsgefahren minimiert, und insbesondere eine gesteigerte Beschussfestigkeit der Wände, insbesondere für den Objektschutz bietet.
Hierzu wird nach der Erfindung eine geschlossene Einhausung, in welcher Hauptfunktionskomponenten, wie eine Kompressoreinheit, ein Trockner/Filtersystem, eine Füllsteuerung, Speicher, eine elektrische Steuerungseinrichtung, gasführende Leitungen etc., insbesondere einer Erdgastankstelle, untergebracht sind, bereitgestellt, wobei die Einhausung wenigstens eine Bodenplatte und mehrere Wandteile umfasst, und wobei sich die geschlossene Einhausung dadurch auszeichnet, dass sie als Sicherheitseinhausung beschusshemmend ausgelegt ist.
Durch diese beschusshemmende Auslegung der Sicherheitsbehausung in Form einer geschlossenen Einhausung bietet die geschlossene Einhausung einen ballistischen Schutz in einer solchen Weise, dass sich bewaffnete Angriffe auf die Einhausung einer Erdgastankstelle effektiv abwehren lassen und sich eine Zerstörung bzw. Explosion der Erdgastankstelle durch mechanische Gewalteinwirkung und/oder Beschuss mit großkalibriger Munition verhindern lässt.
Vorzugsweise werden die Wandteile der geschlossenen Einhausung von armierten vorzugsweise gasdichten Betonwänden gebildet, an deren Außenflächen beabstandet wenigstens eine beschusshemmende Composit-Platte aus ballistisch glasfaserverstärktem Hochleistungskunststoff vorgesehen ist. Bei dieser Konstruktion kann der ballistische Schutz auch noch nachträglich in Form eines Baukastensystems verwirklicht werden, und insbesondere lässt sich der ballistische Schutz gezielt an vorbestimmten Stellen der geschlossenen Einhausung realisieren. Die beschusshemenden Composit-Platten sind auch vom Eigengewicht her nicht zu schwer.
Vorzugsweise umfasst die Armierung der Betonwände der geschlossenen Einhausung mittig liegende, vollständige Matten, Passstücke für eine untere und obere Bewehrung, die sich überlappen, Steckbügel und Eisenverbindungen zur Bodenplatte. Diese Armierung der Betonwände hat sich als besonders widerstandsfähig erwiesen.
Vorzugsweise werden die jeweiligen Composit-Platten mit Distanzstücken auf einbetonierten Ankerschienen oder verankerten Gewindebolzen montiert, so dass sich sowohl eine Montage der Composit-Platten konstruktiv relativ einfach darstellen lässt, also auch gegebenenfalls ein erforderliches Auswechseln der Composit-Platten auf einfache Art und Weise gestattet wird.
Vorzugswese wird die Dicke der Composit-Platten nach Maßgabe der gewünschten beschusshemenden Wirkung gewählt, so dass sich die beschusshemende Einhausung nach der Erfindung jeweils auf den gewünschten Einsatzzweck hinsichtlich der beschusshemmenden Wirkung anpassen lässt.
Vorzugsweise sind die Composit-Platten nachrüstbar und/oder austauschbar angeordnet, wodurch sich auf einfache Weise Veränderungen zur Anpassung an das geforderte Schutzbedürfnis vornehmen lassen.
Schließlich sind bei der geschlossenen Einhausung nach der Erfindung Türen und/oder weitere in der Einhausung vorgesehene Öffnungen ebenfalls beschusshemmend ausgelegt und eingebaut.
Zusammenfassend gibt die Erfindung eine geschlossene Einhausung insbesondere für die Hauptfunktionskomponenten einer Erdgastankstelle an, die insbesondere zum Objektschutz als Sicherheitseinhausung beschusshemmend ausgelegt ist. Hierzu werden insbesondere zusätzlich zu den Betonwänden beschusshemmende Composit-Platten eingesetzt, welche im vorbestimmten Abstand zu der Außenfläche der armierten Betonwände angeordnet sind. Hierdurch wird dann der ballisitische Schutz verstärkt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten Beispiels ohne jegliche Beschränkung unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert.
In den Figuren der Zeichnung sind gleiche oder ähnliche Teile mit denselben Bezugszeichen versehen.
In der Zeichnung zeigt:
1 eine perspektivische schematische Gesamtansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer Einhausung, welche insbesondere für eine Erdgastankstelle bestimmt ist,
2 in einer schematischen Ausschnittsansicht in Vergrößerung den in 1 eingetragenen Ausschnittsbereich X,
3 eine schematische Ausschnittsansicht in Vergrößerung den in 1 eingetragenen Ausschnittsbereich Y,
4 eine schematische Ausschnittansicht in Vergrößerung von dem in 1 eingetragenen Ausschnittsbereich Z, und
5 schematisch ein Beispiel eines Bewehrungsplans, einer Längswand einer Einhausung der gattungsgemäßen Art.
Das in 1 schematisch gezeigte Ausführungsbeispiel einer insgesamt mit 10 bezeichneten geschlossenen Einhausung umfasst eine Bodenplatte 12, Beton-Längswandteile 13 und Beton-Querwandteile 14 sowie ein Dachwandteil 15. Wie ferner aus 1 zu ersehen ist, sind Türen 16 vorgesehen, welche einen Zugang zum nicht näher gezeigten Innenraum der geschlossenen Einhausung 10 ermöglichen. Diese Türen 16 sind beschusshemmend und vor Einbruch gesichert ausgelegt. In dem in der geschlossenen Einhausung 10 umschlossenen Innenraum sind nicht näher dargestellte Hauptfunktionskomponenten, wie eine Kompressoreinheit, ein Trockner/Filtersystem, eine Füllsteuerung, Speicher, eine elektrische Steuerungseinrichtung, gasführende Leitungen usw. untergebracht, die in übliche Art und Weise zu einer Erdgastankstelle gehören. Die Wandteile 13, 14 und 15 werden von armierten Betonwänden 21 gebildet, die vorzugsweise gasdicht sind.
Ein Beispiel einer Armierung für die Wandteile 13, 14 und 15 lässt sich dem aus 5 entnehmbaren Bewehrungsplan am Beispiel einer Längswand 13 entnehmen. Es sind vorzugsweise mittig liegende, vollständige Matten 1, Passstücke 2 für eine untere und obere Bewehrung, die sich überlappen, Steckbügel ➁ und Eisenverbindungen ➀ und ➂ zur Bodenplatte 12 vorgesehen. Bei diesem Bewehrungsplan nach 5 handelt es sich natürlich nur um ein nicht beschränkendes Beispiel.
Wie aus den 2 bis 4 als schematische, vergrößerte Ausschnittansichten zu ersehen ist, ist beabstandet zu den Außenflächen der Wandteile 13, 14, 15, welche in Form von armierten Betonwänden 21 ausgelegt sind, wenigstens eine beschusshemmende Composit-Platte 17 angeordnet, welche einen ballistisch glasfaserverstärkten Hochleistungskunststoff umfasst.
Wie ebenfalls aus den 2 bis 4 zu ersehen ist, ist die jeweilige Composit-Platte 17 mittels Distanzstücken 18 beabstandet zur Außenfläche der Betonwände 21 der Wandteile 13, 14, 15 derart angeordnet, dass sich dazwischen ein Hohlraum 19 bildet. Hierbei können die jeweiligen Stoßkanten mittels den Distanzstücken 18 verstärkt sein.
Wie ebenfalls in den 2 bis 4 schematisch angedeutet ist, ist die jeweilige Composit-Platte 17 mittels den Distanzstücken 18 auf einbetonierten Ankerschienen 20 montiert. Alternativ kann die Montage auch mittels verankerten Gewindebolzen erfolgen. Dank dieser Montageauslegung sind die Composit-Platten nachrüstbar, oder sie können gegebenenfalls ausgetauscht werden. Die Dicke der jeweiligen Composit-Platte 17 wird nach Maßgabe der gewünschten beschusshemmenden Wirkung gewählt.
Dank diesen nach der Erfindung vorgesehenen Maßnahmen ist die geschlossene Einhausung 10 als Sicherheitseinhausung beschusshemmend ausgelegt. Hierdurch erhält man einen wirksamen Objektschutz beispielsweise für eine Erdgastankstelle mit allen ihren Hauptfunktionskomponenten.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die voranstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungseinzelheiten beschränkt, sondern es sind zahlreiche Abänderungen und Modifikationen möglich, die der Fachmann im Bedarfsfall treffen wird.
Bezugszeichenliste

➀: Grundbewehrung
➁: Steckbügel
➂: umlaufend
1: vollständige Matte
2: Passstücke
10: geschlossene Einhausung insgesamt
11: Erdgastankstelle
12: Bodenplatte
13: Längs-Wandteile
14: Quer-Wandteile
15: Dachwandteil
16: Türen
17: Composite-Platte
18: Distanzstücke
19: Hohlraum
20: Ankerschiene
21: Betonwand

Claims

Geschlossene Einhausung, in welcher Hauptfunktionskomponenten, wie eine Kompressoreinheit, ein Trockner/Filtersystem, eine Füllsteuerung, Speicher, eine elektrische Steuerungseinrichtung, gasführende Leitungen etc., insbesondere einer Erdgastankstelle (11), untergebracht sind, wobei die Einhausung (10) wenigstens eine Bodenplatte (12) und mehrere Wandteile (13, 14, 15) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Einhausung (10) als Sicherheitseinhausung beschusshemmend ausgelegt ist.
Geschlossene Einhausung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandteile (13, 14, 15) von armierten vorzugsweise gasdichten Betonwänden (21) gebildet werden, zu deren Außenflächen beabstandet wenigstens eine beschusshemmende Composite-Platte (17) aus ballistisch glasfaserverstärktem Hochleistungsleistungskunststoff vorgesehen ist.
Geschlossene Einhausung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Armierung der Betonwände (21) mittig liegende, vollständige Matten (1), Passstücke (2) für eine untere und obere Bewehrung, die sich überlappen, Steckbügel ➁ und Eisenverbindungen ➀, ➂ zur Bodenplatte (12) umfasst.
Geschlossene Einhausung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweiligen Composite-Platten (17) mit Distanzstücken (18) auf einbetonierten Ankerschienen (20) oder verankerten Gewindebolzen montiert sind.
Geschlossene Einhausung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Composite-Platten (17) nach Maßgabe der gewünschten beschusshemmenden Wirkung variiert.
Geschlossene Einhausung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Composite-Platten (17) nachrüstbar und/oder austauschbar ausgelegt sind.
Geschlossene Einhausung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Türen (16) und/oder weitere in der Einhausung (10) vorgesehene Öffnungen ebenfalls beschusshemmend ausgelegt und eingebaut sind.