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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Saugrohranordnung einer Brennkraftmaschine mit integrierter elektrischer Versorgung, insbesondere von am Saugrohr angeordneten elektrischen Bauteilen.
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Saugrohre für Brennkraftmaschinen haben sich in jüngster Zeit von einfachen Luftführungs-Einrichtungen zu Aggregaten mit oft mehrfachen Verstell-Funktionen und Träger diverser Komponenten gewandelt. Saugrohre werden dabei für verschiedene Brennkraftmaschinen individuell ausgelegt. Hierbei sind im Saugrohr beispielsweise Resonanzklappen, Drallklappen oder Swirlklappen vorgesehen, welche häufig mittels elektrischen Stelleinrichtungen gesteuert werden. Ferner sind oft weitere elektrisch ansteuerbare Einrichtungen, wie z. B. Einspritzventile, Abgasrückführventile, Tankentlüftungsventile sowie Sensoren zur Erfassung verschiedener Parameter am Saugrohr angeordnet. Hierbei ergibt sich häufig ein Problemkreis hinsichtlich einer Zuverlässigkeit einer Spannungsversorgung dieser Einrichtungen am Saugrohr. Fahrzeughersteller sehen hierfür üblicherweise einen Kabelbaum vor, welcher in der Praxis eine hohe Komplexität aufweist und jeweils individuell für verschiedene Fahrzeuge ausgelegt werden muss.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Saugrohranordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist demgegenüber den Vorteil auf, dass eine autarke Spannungsversorgung von elektrischen Bauteilen am Saugrohr und insbesondere auch von weiteren Bauteilen an der Brennkraftmaschine möglich ist. Insbesondere kann ein auf eine bestimmte Brennkraftmaschine bzw. eine bestimmte Karosserie variantenreicher, aufwendig zu fertigender und zu montierender und insbesondere auch fehleranfälliger Kabelbaum entfallen. Auch kann eine implizite Zuordnung von Bordelektrik zu einer Brennkraftmaschine erfolgen. Besonders bevorzugt werden dabei alle elektrischen Bauteile am Saugrohr über integrierte, elektrische Leitungen versorgt. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die Saugrohranordnung einer Brennkraftmaschine ein Saugrohr sowie eine erste Leitung und wenigstens eine zweite Leitung umfasst. Die erste Leitung ist vorzugsweise eine Masseleitung. Erfindungsgemäß ist dabei wenigstens ein elektrisches Bauteil, vorzugsweise alle am Saugrohr angeordneten elektrischen Bauteile, direkt am Saugrohr angeordnet. Die erste elektrische Leitung und die zweite elektrische Leitung sind dabei in das Saugrohr integriert. Das Saugrohr ist vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt und die erste und zweite Leitung sind beispielsweise als Einlegekörper bei einer Herstellung des Saugrohrs als Kunststoffspritzteil vorgesehen. Die erste und zweite Leitung können beispielsweise bevorzugt als Leitungsstreifen aus einem elektrisch leitenden Material vorgesehen werden oder alternativ als Netz aus einem elektrisch leitenden Material vorgesehen. Erfindungsgemäß werden unter dem Begriff „elektrisches Bauteil“ dabei elektrische Aktoren und Sensoren wie auch Anschlussstecker, beispielsweise für weitere elektrische Bauteile, z. B. eine Zündspule oder Einspritzventile oder dergleichen, welche direkt an der Brennkraftmaschine angeordnet sind, verstanden.
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Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Besonders bevorzugt kontaktiert das elektrische Bauteil die erste elektrische Leitung direkt. Hierdurch kann insbesondere auf eine Steckerverbindung oder dergleichen verzichtet werden. Der Direktkontakt ermöglicht einen sehr kompakten und kostensparenden Aufbau. Der Direktkontakt zwischen elektrischem Bauteil und erster elektrischer Leitung erfolgt vorzugsweise über Kontaktflächen, welche besonders bevorzugt federvorgespannt sind.
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Besonders bevorzugt kontaktiert das elektrische Bauteil ferner auch die zweite elektrische Leitung direkt. Dadurch kann eine sichere Strom- und Spannungsversorgung des elektrischen Bauteils hergestellt werden. Besonders bevorzugt ist das elektrische Bauteil dabei ein Aktor, insbesondere ein Einspritzventil, eine Saugrohr-Umschalteinrichtung, eine Swirlklappe, eine Drallklappe, eine Resonanzklappe, ein Abgasrückführventil, ein Tankentlüftungsventil, ein Ventil für eine Kurbelgehäuseentlüftung. Besonders bevorzugt sind die vorstehend genannten Aktoren alle direkt mit der ersten und zweiten elektrischen Leitung im Saugrohr verbunden.
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Alternativ ist das elektrische Bauteil ausschließlich mit der ersten elektrischen Leitung verbunden. Das elektrische Bauteil ist dann vorzugsweise ein Sensor, insbesondere ein Drucksensor, ein Temperatursensor oder ein Luftmassensensor. Es sei angemerkt, dass erfindungsgemäß die elektrischen Bauteile durch die geometrisch, mechanisch und elektrisch exakt vorgegebene Konfiguration eindeutig im Saugrohr fixiert werden können. Dabei kann eine Montage bevorzugt automatisiert werden und es ist kein Ausricht- und Befestigungsmaterial oder sonstige Anschlusselemente wie beispielsweise bei einem Kabelbaum, notwendig. Die Integration der elektrischen Bauteile in das Saugrohr reduziert ferner einen Bauraumbedarf an einer Brennkraftmaschine.
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Weiter bevorzugt umfasst die erfindungsgemäße Saugrohranordnung ein elektrisches Leistungsmodul, welches direkt am Saugrohr angeordnet ist oder in das Saugrohr integriert ist. Das elektrische Leistungsmodul ist dabei besonders bevorzugt derart vorgesehen, dass das elektrische Leistungsmodul die erste und zweite elektrische Leitung im Saugrohr direkt kontaktiert. Das elektrische Leistungsmodul ist besonders bevorzugt an einem von der Brennkraftmaschine abgewandten Ende des Saugrohrs angeordnet. Das elektrische Leistungsmodul umfasst dabei zumindest die vollständige elektrische Versorgung der Saugrohranordnung.
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Weiter bevorzugt umfasst die Saugrohranordnung ein Steuermodul, welches eingerichtet ist, insbesondere ausschließlich eine Datenverarbeitung der elektrischen Bauteile, welche in das Saugrohr integriert sind, auszuführen. Somit erfolgt erfindungsgemäß eine Trennung der elektrischen Leistungsbauteile von Steuerungsbauteilen, wie z.B. einer CPU, Speichern, AD-Wandlern, Interfaces, etc. Hierdurch ergeben sich insbesondere Vorteile hinsichtlich einer elektromagnetischen Verträglichkeit. Das Steuermodul kann dabei beliebig angeordnet werden und ist bevorzugt über Datenleitungen mit dem elektrischen Leistungsmodul verbunden. Weiter bevorzugt sind auch die in das Saugrohr integrierten Sensoren über Datenleitungen direkt mit dem Steuermodul verbunden. Besonders bevorzugt ist dabei ein gemeinsamer Stecker am Steuermodul vorgesehen, in welches die Datenleitungen von dem elektrischen Leistungsmodul sowie die Datenleitungen der Sensoren gemeinsam münden. Somit muss am Steuermodul lediglich ein Steckerplatz für diesen gemeinsamen Stecker vorgesehen werden.
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Weiter bevorzugt weist die erste Leitung, welche insbesondere als Masseleitung ausgebildet ist, an einem ersten Leitungsende einen Kontaktbereich auf, welcher für einen Direktkontakt mit einem Massebauteil einer Brennkraftmaschine, insbesondere einem Zylinderkopf, eingerichtet ist. Dadurch kann eine schnelle und einfache Direktkontaktierung während der Montage des Saugrohrs an die Brennkraftmaschine erreicht werden. Der Direktkontakt ist besonders bevorzugt als Schraubanschluss ausgebildet.
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Weiter bevorzugt umfasst die Saugrohranordnung Sicherungen und/oder Relais, welche für ein oder mehrere elektrische Bauteile vorgesehen sind, wobei die Sicherungen und/oder Relais in das Saugrohr integriert sind. Dadurch kann die Kompaktheit der Saugrohranordnung weiter verbessert werden.
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Vorzugsweise sind mehrere, insbesondere jedes, elektrische Bauteile mit einer gemeinsamen ersten Leitung und jeweils einer separaten zweiten Leitung verbunden, wobei alle Leitungen in das Saugrohr integriert sind. Dadurch kann eine individuelle Stromversorgung und Ansteuerung mehrerer oder bevorzugt jedes elektrischen Bauteils ermöglicht werden.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine Brennkraftmaschine mit einer erfindungsgemäßen Saugrohranordnung. Besonders bevorzugt sind dabei an der Saugrohranordnung ein oder mehrere Steckerplätze vorgesehen, welche elektrische Versorgungen von elektrischen Bauteilen übernehmen, die an der Brennkraftmaschine angeordnet sind. Derartige elektrische Bauteile sind beispielsweise Zündspülen oder Einspritzventile, welche Kraftstoff direkt in einen Brennraum der Brennkraftmaschine einspritzen, oder Nockenwellenversteller oder dergleichen. Bevorzugt stellt das elektrische Leistungsmodul die elektrische Versorgung aller elektrischen Bauteile am Saugrohr und an der Brennkraftmaschine bereit. Weiter bevorzugt übernimmt das Steuermodul des Saugrohrs die Steuerung aller elektrischer Bauteile des Saugrohrs und der Brennkraftmaschine.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:
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1 eine schematische Ansicht einer Saugrohranordnung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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2 eine perspektivische Ansicht eines Einspritzventils, welches für einen Direkteinbau in die Saugrohranordnung eingerichtet ist und
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3 eine schematische, perspektivische Ansicht einer Steckeraufnahme für das in 2 gezeigte Einspritzventil.
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Bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
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Nachfolgend wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 eine Saugrohranordnung 1 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung im Detail beschrieben.
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Wie aus 1 ersichtlich ist, umfasst die Saugrohranordnung 1 ein Saugrohr 2, welches in diesem Ausführungsbeispiel aus einem geeigneten Kunststoffmaterial hergestellt ist. Im Saugrohr 2 ist in bekannter Weise eine Drosselklappe 9 vorgesehen.
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Im Saugrohr 2 sind ferner eine erste elektrische Leitung 3 und eine zweite elektrische Leitung 4 vorgesehen. Die beiden elektrischen Leitungen 3, 4 sind dabei beispielsweise als Einlegeteile für ein Spritzgussbauteil ausgebildet und werden beim Umspritzen zur Herstellung des Saugrohrs in das Saugrohr 2 integriert.
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Die erste und zweite elektrische Leitung 3, 4 kann, wie in 1 dargestellt, als Blechstanzteil ausgeführt werden oder alternativ auch in Form eines elektrisch leitfähigen Netzes, insbesondere für die Masseversorgung. In 1 ist ferner schematisch nur eine zweite Leitung 4 für die elektrischen Bauteile dargestellt. Selbstverständlich kann für jedes elektrische Bauteil neben einer zentralen Masseleitung (erste elektrische Leitung 3) eine eigene elektrische zweite (Plus-)Leitung vorgesehen werden.
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Wie aus 2 ersichtlich ist, werden beim Spritzen der ersten und zweiten elektrischen Leitungen 3, 4 ferner auch beispielsweise eine Steckeraufnahme 20 zur Aufnahme eines Einspritzventils 11 in das Saugrohr 2 mit eingespritzt. Dadurch kann das Einspritzventil 11 einfach in die Steckeraufnahme eingesteckt werden, wobei am Einspritzventil 11 erste Kontaktflächen 21 vorgesehen sind und an der Steckeraufnahme 20 zweite Kontaktflächen 22 vorgesehen sind (siehe 3). Somit kann durch Einstecken des Einspritzventils 11 ein direkter Kontakt über die Kontaktflächen erreicht werden, wobei die Steckeraufnahme 20 selbst in direktem Kontakt mit der ersten und zweiten elektrischen Leitung 3, 4 steht (siehe 2).
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Alternativ ist ein Direktkontakt zwischen einem Sensor, in diesem Ausführungsbeispiel einem Luftmassensensor 14, und nur der ersten elektrischen Leitung 3 in 2 dargestellt. Der Direktkontakt 41 wird dabei durch Einschieben des Luftmassensensors 14 in eine entsprechend gebildete Ausnehmung (schematisch aus 1 ersichtlich) im Saugrohr hergestellt.
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Wie weiter aus 1 ersichtlich ist, sind eine Vielzahl von Aktoren, zu denen auch das Einspritzventil 11 zählt, sowie eine Vielzahl von Sensoren direkt im Saugrohr 2 angeordnet. Im Detail umfasst die Saugrohranordnung 1 dieses Ausführungsbeispiels als Aktor neben dem Einspritzventil 11 noch ein Abgasrückführventil 12 und ein Tankentlüftungsventil 13. Als Sensoren sind neben dem Luftmassensensor 14 noch ein Temperatursensor 15 und ein Drucksensor 16 vorgesehen. Wie aus 1 ersichtlich ist, sind die Sensoren dabei lediglich mit der ersten elektrischen Leitung 3 verbunden. Die Aktoren sind mit beiden elektrischen Leitungen 3, 4 verbunden.
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Die Saugrohranordnung 1 umfasst ferner ein elektrisches Leistungsmodul 5, welches über einen ersten Direktkontakt 30 mit der ersten elektrischen Leitung 3 verbunden ist und über weitere Direktkontakte 40 mit weiteren, zweiten elektrischen Leitungen 4 (in 1 schematisch nur eine Leitung 4 dargestellt) verbunden ist. Das elektrische Leistungsmodul 5 ist dabei direkt am Saugrohr 2 angeordnet und kann ggf. ebenfalls gemeinsam mit der Spritzherstellung des Saugrohrs mit umspritzt werden.
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Besonders bevorzugt ist in das elektrische Leistungsmodul 5 eine komplette Leistungselektronik einer Motorsteuerung integriert. Somit kann eine multifunktionale Schnittstelle einer elektrischen Spannungsversorgung und einer elektrischen Versorgung einer Motorsteuerung vorgesehen werden. Die Motorsteuerung ist in diesem Ausführungsbeispiel als Steuermodul 6 vorgesehen, wobei das Steuermodul 6 eingerichtet ist, ausschließlich eine Datenverarbeitung der in das Saugrohr integrierten elektrischen Bauteile, d. h. aller Aktoren und Sensoren, zu übernehmen. Ggf. kann die Motorsteuerung 6 zusätzlich auch noch Steuerungsaufgaben von elektrischen Bauteilen übernehmen, welche direkt an einer Brennkraftmaschine 10 angeordnet sind, wie beispielsweise ein Nockenwellenversteller, Zündspulen oder bei direkt einspritzenden Brennkraftmaschinen den direkt am Brennraum angeordneten Einspritzventilen. Das Steuermodul 6 kann auch die gesamte Motorsteuerung (Logiksteuerung) übernehmen.
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Wie weiter aus 1 ersichtlich ist, ist das elektrische Leistungsmodul 5 dabei mit einer Stromquelle 7 verbunden. Die Stromquelle 7 kann beispielsweise eine Batterie sein oder ein Generator oder beides. Auch kann ein weiterer Anschluss am elektrischen Leistungsmodul 5, z.B. für ein 48 V-Bordnetz, vorgesehen sein.
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Weiterhin ist das elektrische Leistungsmodul 5 mit einem Zündschalter 8 verbunden, um bei Betätigung des Zündschalters durch einen Fahrer die elektrische Versorgung von elektrischen Bauteilen zu übernehmen.
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Wie aus 1 ersichtlich ist, ist das elektrische Leistungsmodul 5 mit dem Steuermodul 6 über erste Datenleitungen 61 verbunden, die in das Saugrohr integriert sind (in 1 ist schematisch nur eine Datenleitung 61 dargestellt). Weiterhin ist das Steuermodul 6 über eine zweite Datenleitung 64 mit dem Luftmassensensor 14, über eine dritte Datenleitung 65 mit dem Temperatursensor 15 und über eine vierte Datenleitung 66 mit dem Drucksensor 16 verbunden. Die erste, zweite und dritte Datenleitung 62, 63, 64 sind auch in das Saugrohr 2 integriert. Die Datenleitungen 61, 62, 63, 64 münden dabei in einem gemeinsamen Stecker 60, welcher in das Saugrohr 2 integriert ist und mit dem Steuermodul 6 über eine Leitung 67 verbunden ist. Dadurch kann eine Montage und insbesondere auch ein Verkabelungsaufwand signifikant reduziert werden. Die erste Datenleitung 61 ist ferner über einen zweiten Stecker 50, der ebenfalls in das Saugrohr integriert ist, mit dem elektrischen Leistungsmodul 5 verbunden.
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Wie weiterhin aus 1 ersichtlich ist, ist das Saugrohr 2 über eine Schraubverbindung 31 direkt an die Brennkraftmaschine 10 angeschraubt. Dadurch wird die erste elektrische Leitung 3 direkt mit der Brennkraftmaschine 10, insbesondere einem Zylinderkopf oder dergleichen, verbunden. Somit kann eine einfache Masseverbindung für die erste elektrische Leitung 3 bereitgestellt werden.
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In das Saugrohr 2 ist ferner noch wenigstens eine Steckeraufnahme 17 integriert, welche eine elektrische Leistungsversorgung von einem oder mehreren elektrischen Bauteilen, welche an der Brennkraftmaschine 10 angeordnet sind, übernimmt. Hierbei ist eine elektrische Leistungs- und Datenleitung 62 vorgesehen, welche die Steckeraufnahme 17 mit dem elektrischen Bauteil an der Brennkraftmaschine, in diesem Ausführungsbeispiel ein Nockenwellenversteller 18, verbindet. Somit übernimmt das Saugrohr 2 bevorzugt auch die elektrische Versorgung von elektrischen Bauteilen, welche an der Brennkraftmaschine 10 angeordnet sind.
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Somit kann erfindungsgemäß eine Brennkraftmaschine 10 bereitgestellt werden, welche ohne Kabelbaum in Betrieb genommen werden kann. Besonders bevorzugt sind dabei alle elektrischen Bauteile, welche üblicherweise am Saugrohr 2 selbst oder sehr nahe an der Brennkraftmaschine 10 angeordnet sind, entweder in das Saugrohr direkt integriert oder z.B. über Steckeraufnahmen 20 in das Saugrohr integriert oder es sind Steckeraufnahmen 17 vorgesehen, um die direkt an der Brennkraftmaschine angeordneten elektrischen Bauteile, wie z. B. den Nockenwellenversteller 18, zu versorgen.
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Besonders bevorzugt ist dabei das elektrische Leistungsmodul 5 direkt am Saugrohr 2 angeordnet bzw. in das Saugrohr integriert. Hierdurch kann eine Stromversorgung der kompletten Motorsteuerung geschaffen werden, wobei eine extrem reduzierte Anzahl von Schnittstellen vorgesehen ist. Die Motorsteuerung ist dabei vollständig ohne elektrische Leistungskomponenten z.B. in dem Steuermodul 6 angeordnet. Somit kann eine Konfiguration einer Brennkraftmaschine 10 deutlich vereinfacht werden, wodurch insbesondere auch beispielsweise eine Prüfung auf einem Prüfstand signifikant vereinfacht wird und die Brennkraftmaschine 10 problemlos in unterschiedlichste Karosserievarianten eingebaut werden kann.
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Die Erfindung verbessert auch eine elektrische Funktionssicherheit einer Motorsteuerung von Brennkraftmaschinen über deren kompletten Lebenszyklus sowie eine Minimierung einer Anzahl von individuellen elektrischen Steckern, Kontakten und Kabeln und dergleichen. Wie unmittelbar aus 1 erkennbar ist, kann durch die erfindungsgemäße Konfiguration auch eine deutliche Reduzierung von Kosten erreicht werden sowie ein besonders kompakter Aufbau, insbesondere durch die Integration der elektrischen Bauteile in das Saugrohr 2. Hierbei sei angemerkt, dass vorzugsweise alle am Saugrohr angeordneten elektrischen Bauteile, d. h. alle Aktoren, Sensoren und Steckeraufnahmen (elektrische Schnittstellen), unmittelbar in das Saugrohr 2 integriert werden sollten. Da das Saugrohr ein motorfestes Teil ist, begleitet es die Brennkraftmaschine 10 praktisch über deren gesamten Lebenslauf. Dabei können die elektrischen Bauteile direkt mit der ersten und/oder zweiten elektrischen Leitung 3, 4 kontaktiert werden oder auch über Steckeraufnahmen 20.
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Durch die Trennung der Leistungselektronik in das elektrische Leistungsmodul 5 und der Datenverarbeitung in das Steuermodul 6 wird auch eine elektromagnetische Verträglichkeit der im Steuermodul 6 angeordneten Datenverarbeitungskomponenten verbessert bzw. es sind geringere Schutzmaßnahmen im Steuermodul 6 notwendig.
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Die metallische Schraubverbindung 31 zwischen Saugrohr und Brennkraftmaschine, insbesondere dem Zylinderkopf, ermöglicht dabei eine einfach zu verbindende und dauersichere Masseanbindung des Saugrohrs 2 an den Zylinderkopf.
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Neben Sicherungen können beispielsweise auch Relais in das Saugrohr 2 integriert werden, wie z. B. ein Haupt-Relais für die Brennkraftmaschine 10 oder ein Starter-Relais oder dergleichen.
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Durch die für den Motorbetrieb notwendige Spannungsversorgung über die erfindungsgemäße Saugrohranordnung 1 wird sichergestellt, dass die Spannungsversorgung vollständig über das Saugrohr und damit vollständig an die Brennkraftmaschine 10 gebunden ist. Die elektrische Versorgung der Brennkraftmaschine 10 ist somit von einer Inbetriebnahme und einem Test in einem Motorenwerk, über eine Montage und insbesondere über die gesamte Lebenszeit der Brennkraftmaschine identisch. Dadurch können vergleichbare Ergebnisse bei Tests und Überprüfungen erhalten werden.
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Die in das Saugrohr 2 integrierte Steckeraufnahme 20 ermöglicht ferner eine eindeutige Lagefixierung des Einspritzventils 11 oder eines anderen, darin eingebrachten Aktors. Weitere Befestigungsmaßnahmen sind daher nicht notwendig. Die elektrische Kontaktierung erfolgt direkt durch den Einsteckvorgang.
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Da bevorzugt alle am Saugrohr 2 ein- oder angebauten Funktionskomponenten, d. h. Aktoren, Sensoren, Steckeraufnahmen usw., direkt in das Saugrohr 2 integriert werden, entfällt neben der aufwendigen Verkabelung insbesondere auch ein erheblicher Montageaufwand. Ferner wird eine Zuverlässigkeit des Systems verbessert und ein notwendiger Raumbedarf minimiert.
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Somit wird erfindungsgemäß eine elektrische Versorgung von Verbrauchern, die am Saugrohr 2 angeordnet sind, in das Saugrohr 2 integriert, vorzugsweise von allen elektrischen Verbrauchern, die am Saugrohr direkt angeordnet werden. Ferner kann eine elektrische Versorgung auch von anderen elektrischen Bauteilen über in das Saugrohr integrierte Steckeraufnahmen 17 ermöglicht werden. Darüber hinaus kann eine einheitliche Schnittstelle von Bordspannungsversorgung zu einer Motorsteuerung in einem separaten Steuermodul 6 vorgesehen werden. Somit kann eine Variantenvielfalt reduziert werden. Ein aufwendiger Kabelbaum ist nicht mehr notwendig. Die elektrische Verkabelung zum und an der Brennkraftmaschine 10 kann minimiert werden.
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Die Erfindung ermöglicht ferner eine Steigerung einer Zuverlässigkeit einer elektrischen Versorgung und eine Reduzierung von Fehlern oder von Manipulationsmöglichkeiten. Neben einem reduzierten Raumbedarf können auch Kosten signifikant reduziert werden. Die Erfindung hat insbesondere für Brennkraftmaschinen Potential, welche weltweit gleich ausgeliefert werden sollen. Über verschiedene Konfigurationen der Saugrohranordnung 1 können dabei verschiedenste Anforderungen auf unterschiedlichen Märkten schnell und einfach realisiert werden, wobei die Brennkraftmaschine ohne Kabelbaum vorgesehen werden kann und immer gleich aufgebaut werden kann.