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Die Erfindung betrifft Mittel zur oxidativen Farbveränderung von keratinhaltigen Fasern, insbesondere menschlichen Haaren, welche neue Oxidationsfarbstoffvorprodukte vom Typ der p-Phenylendiamine mit einer speziellen Substitution in 2-Position des aromatischen Ringes enthalten. Bei diesen substituierten p-Phenylendiamin-Derivaten handelt es sich um Verbindungen einer nachstehend beschriebenen Formel (I). Ein zweiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Verbindungen der Formel (I) selbst.
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Die Veränderung von Form und Farbe der Haare stellt einen wichtigen Bereich der modernen Kosmetik dar. Zur modischen Farbgestaltung von Frisuren oder zur Kaschierung von ergrautem oder gar weißem Haar mit modischen oder natürlichen Farbtönen greift der Verbraucher zu farbverändernden Mitteln.
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Zur Bereitstellung farbverändernder kosmetischer Mittel, insbesondere für die Haut oder keratinhaltige Fasern wie beispielsweise menschliche Haare, kennt der Fachmann je nach Anforderungen an die Färbung bzw. Farbveränderung diverse Systeme.
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Für permanente, intensive Färbungen mit entsprechenden Echtheitseigenschaften werden sogenannte Oxidationsfärbemittel verwendet. Solche Färbemittel enthalten üblicherweise Oxidationsfarbstoffvorprodukte, sogenannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten. Die Entwicklerkomponenten bilden unter dem Einfluss von Oxidationsmitteln unter Kupplung mit einer oder mehreren Kupplerkomponenten die eigentlichen Farbstoffe aus. Die Oxidationsfärbemittel zeichnen sich durch intensive, hervorragende, lang anhaltende Färbeergebnisse aus.
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Während des oxidativen Färbeprozesses diffundieren Entwickler und Kuppler getrennt in die Keratinfaser hinein und bilden unter dem Einfluss von Ammoniak als Alkalisierungsmittel (oder anderen Alkalisierungsmitteln wie Monoethanolamin) und einem Oxidationsmittel (meist Wasserstoffperoxid) in chemischer Reaktion miteinander die eigentlichen Farbstoffe aus. Die aus dem Stand der Technik bekannten Entwickler bilden untereinander meist keine oder nur sehr schwache, unspezifische Färbungen aus und benötigen zur Erzeugung einer intensiven Farbnuance einen oder mehrere Kuppler. Auch die aus dem Stand der Technik bekannten Kuppler bilden untereinander nur schwache Färbungen aus und müssen zur Erzielung eines intensiven brillanten Farbergebnisses mit mindestens einem Entwickler zur Reaktion gebracht werden.
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Oxidative Haarfärbemittel sind trotz ihrer vorteilhaften Färbeeigenschaften für den Anwender mit verschiedenen Nachteilen behaftet. Insbesondere wird für einige der gängigen Oxidationsfarbstoffvorprodukte, darunter p-Phenylendiamin selbst, vermutet, für manche Verbraucher irritierend oder reizend zu wirken und dadurch Sensibilisierungen oder gar allergische Reaktionen auszulösen. Daher besteht für diese Substanzen noch weiterhin Verbesserungsbedarf hinsichtlich ihres physiologischen Verträglichkeitsprofils. Auf der Suche nach Ersatzstoffen wurden viele Verbindungen erforscht, die aber häufig unter anwendungstechnischen Problemen, wie beispielsweise mangelnden Echtheitseigenschaften, leiden. Außerdem besteht trotz bereits hoch entwickelter Färbesysteme weiterhin Bedarf an Färbesystemen, mit denen sich eine hervorragende Leuchtkraft und Intensität der Färbungen erzielen lässt, und die gleichzeitig über eine sehr gute Haltbarkeit und eine hervorragende Homogenität verfügen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die oben genannten Nachteile oxidativer Haarfärbemittel herabzusenken. Die Färbemittel sollen intensive Färbungen mit hoher Farbigkeit und mit einer guten Beständigkeit gegenüber äußeren Einflüssen, insbesondere mit guter Lichtechtheit und Waschechtheit, erzeugen, welche auch nach mehrmaligem Shampoonieren der Haare keine Farbabschwächung oder Farbverschiebung erleiden. Darüber hinaus sollen die Färbungen möglichst ein hervorragendes Egalisiervermögen aufweisen und wenig selektiv sein, d.h. auf unterschiedlich vorbehandeltem Haar möglichst gleichmäßige, einheitliche Färbeergebnisse erzielen. Außerdem sollen die Färbemittel ein toxikologisch vorteilhaftes Profil besitzen.
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Es wurde nun gefunden, dass sich bestimmte p-Phenylendiaminderivate, die in der 2-Position ihres Phenylringes über eine Alkylen-Einheit mit einer cyclischen Gruppierung verknüpft sind, besonders gut als Oxidationsfarbstoffvorprodukte zum Färben von keratinhaltigen Fasern eignen. Diese neuen Oxidationsfarbstoffvorprodukte ergeben Ausfärbungen mit hoher Farbintensität und hervorragender Brillanz sowie mit guten Echtheitseigenschaften.
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Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Mittel zur oxidativen Farbveränderung keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, enthaltend in einem kosmetischen Träger mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt der Formel (I) und/oder dessen physiologisch verträgliches Salz,
worin
R1, R2, R3, R4 unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine C
1-C
6-Alkylgruppe, eine C
2-C
6-Alkenylgruppe, eine Hydroxy-(C
1-C
6)-alkylgruppe, eine Polyhydroxy-(C
2-C
6)-alkylgruppe oder eine C
1-C
6-Alkoxy-C
2-C
6-alkylgruppe stehen,
n für eine ganze Zahl von 2 bis 6 steht und
Z für einen aromatischen oder aliphatischen Heterozyklus oder für einen aromatischen oder aliphatischen Carbozyklus steht.
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Unter keratinischen Fasern sind Wolle, Pelze, Federn und insbesondere menschliche Haare zu verstehen. Die erfindungsgemäßen Färbemittel können prinzipiell aber auch zum Färben anderer Naturfasern, wie z. B. Baumwolle, Jute, Sisal, Leinen oder Seide, modifizierter Naturfasern, wie beispielsweise Regeneratcellulose, Nitro-, Alkyl- oder Hydroxyalkyl- oder Acetylcellulose verwendet werden. Explizit ganz besonders bevorzugt ist die oxidative Farbveränderung von menschlichen Haaren, die bei einer Temperatur von maximal 40 °C erfolgt.
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Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten die Oxidationsfarbstoffvorprodukte der Formel (I) in einem kosmetischen Träger, bevorzugt in einem geeigneten wässrigen, alkoholischen oder wässrig-alkoholischen Träger. Zum Zwecke der Haarfärbung sind solche Träger beispielsweise Cremes, Emulsionen, Gele oder auch tensidhaltige schäumende Lösungen, wie beispielsweise Shampoos, Schaumaerosole, Schaumformulierungen oder andere Zubereitungen, die für die Anwendung auf dem Haar geeignet sind. Es ist aber auch denkbar, die Farbstoffvorprodukte gemäß Formel (I) in eine pulverförmige oder auch tablettenförmige Formulierung zu integrieren.
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Unter wässrig-alkoholischen Lösungen sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wässrige Lösungen enthaltend 3 bis 70 Gew.-% eines C1-C4-Alkohols, insbesondere Ethanol bzw. Isopropanol, zu verstehen. Die erfindungsgemäßen Mittel können zusätzlich weitere organische Lösemittel, wie beispielsweise Methoxybutanol, Benzylalkohol, Ethyldiglykol oder 1,2-Propylenglykol, enthalten. Bevorzugt sind dabei alle wasserlöslichen organischen Lösemittel.
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Unter dem erfindungsgemäß verwendeten Begriff „Mittel zur oxidativen Farbveränderung“ werden oxidative Färbemittel verstanden, die mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt der Formel (I) enthalten. Die Ausbildung der Färbung kann durch die Anwesenheit von Luftsauerstoff, bevorzugt jedoch durch die Anwesenheit eines von Luftsauerstoff verschiedenen Oxidationsmittels erfolgen. Bei letzterem handelt es sich in der Regel um Wasserstoffperoxid. Abhängig von der Menge des eingesetzten Oxidationsmittels wird die Keratinfaser während der Färbung gleichzeitig mehr oder weniger stark aufgehellt, da das Oxidationsmittel nicht nur den Farbstoffbildungsprozess von Entwicklern und Kupplern initiiert, sondern auch die haareigenen Pigmente (Melanine) oxidativ zerstört.
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Je nach Einsatzmengen der Oxidationsfarbstoffvorprodukte und des Oxidationsmittels kann es sich bei der oxidativen Farbveränderung daher vornehmlich um eine Färbung (mit hohem Farbstoffanteil) oder vornehmlich um eine Aufhellung (mit hohem Anteil an Oxidationsmittel) handeln. In letzterem Fall werden die Oxidationsfarbstoffvorprodukte hauptsächlich zur Nuancierung des Aufhellergebnisses eingesetzt.
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Die erfindungsgemäßen Mittel zur oxidativen Farbveränderung keratinischer Fasern enthalten als erfindungswesentlichen Inhaltsstoff mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt der Formel (I). Im Folgenden werden Beispiele für die in Formel (I) genannten Substituenten R1, R2, R3, R4, R5 und Z exemplarisch genannt:
Eine Hydroxygruppe bedeutet eine Gruppe -OH. Beispiele für C1-C6-Alkylreste sind -CH3, -CH2CH3, -CH2CH2CH3, -CH(CH3)2, -CH2CH2CH2CH3, -CH2CH(CH3)2, -CH(CH3)CH2CH3, -C(CH3)3, -(CH2)4CH3, -(CH2)5CH3. Besonders bevorzugte Alkylreste sind Methyl und Ethyl. Beispiele für C2-C6-Alkenylgruppen sind Prop-2-enyl (Allylgruppe), 2-Methyl-prop-2-enyl, But-3-enyl, But-2-enyl, Pent-4-enyl oder Pent-3-enyl. Beispiele für C1-C6-Hydroxyalkylgruppen sind -CH2OH, -CH2CH2OH, -CH2CH2CH2OH, -CH2CH(OH)CH3, -CH2CH2CH2CH2OH, wobei -CH2CH2OH bevorzugt ist. Beispiele für C2-C6-Polyhydroxyalkylgruppen sind 2,3-Dihydroxypropylgruppe, 3,4-Dihydroxybutylgruppe, 2,4-Dihydroxybutylgruppe und 1,2-Dihydroxyethylgruppe. Beispiele für C1-C6-Alkoxygruppen sind -OCH3, -OCH2CH3, -OCH2CH2CH3, -OCH(CH3)2 oder -OC(CH3)3, bevorzugt ist die Methoxygruppe (-OCH3). Eine Aminogruppe bedeutet eine Gruppe -NH2. Beispiele für eine C1-C6-Alkoxy-C2-C6-alkylgruppe sind die 2-(Methoxy)ethylgruppe, die 3-(Methoxy)propylgruppe, die 2-(Ethoxy)ethylgruppe und die 3-(Ethoxy)propylgruppe.
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In den Verbindungen der Formel (I) stehen die Reste R1, R2, R3 und R4 unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine C1-C6-Alkylgruppe, eine C2-C6-Alkenylgruppe, eine Hydroxy-(C1-C6)-alkylgruppe, eine Polyhydroxy-(C2-C6)-alkylgruppe oder eine C1-C6-Alkoxy-C2-C6-alkylgruppe.
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Durch Wahl geeigneter Substituenten R1 bis R4 kann sowohl das Aufziehvermögen der Verbindungen auf die Haare optimiert als auch ihr Nuancenausfall modifiziert werden.
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Weiterhin kann bei der Synthese der Verbindungen der Formel (I) durch die Wahl geeigneter Substituenten R1 bis R4 die Aufreinigung und die Ausbeute der Verbindungen verbessert werden.
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Bevorzugt ist es in diesem Zusammenhang, wenn die Reste R1, R2, R3 und R4 in den Verbindungen der Formel (I) unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine C1-C6-Alkylgruppe oder eine 2-(Hydroxy)ethyl-Gruppe stehen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel daher dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt der Formel (I) enthält, in der
R1, R2, R3, R4 unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine C1-C6-Alkylgruppe oder eine 2-(Hydroxy)ethyl-Gruppe (d.h. eine HO-CH2-CH2-Gruppe) stehen.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn Oxidationsfarbstoffvorprodukte der Formel (I) eingesetzt werden, in denen einer der Reste aus der Gruppe R1, R2, R3 und R4 für eine C1-C6-Alkylgruppe, bevorzugt für eine Methylgruppe, steht und die anderen drei Reste aus der Gruppe R1, R2, R3 und R4 für ein Wasserstoffatom stehen. Somit ist es beispielsweise besonders bevorzugt, wenn
- – der Rest R1 für eine Methylgruppe steht und die drei Reste R2, R3 und R4 für ein Wasserstoffatom stehen, oder
- – der Rest R3 für eine Methylgruppe steht und die drei Reste R1, R2 und R4 für ein Wasserstoffatom stehen, oder
- – der Rest R1 für eine Ethylgruppe steht und die drei Reste R2, R3 und R4 für ein Wasserstoffatom stehen, oder
- – der Rest R3 für eine Ethylgruppe steht und die drei Reste R1, R2 und R4 für ein Wasserstoffatom stehen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel daher dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt der Formel (I) enthält, in der einer der Reste aus der Gruppe R1, R2, R3 und R4 für eine C1-C6-Alkylgruppe, bevorzugt für eine Methylgruppe, steht und die anderen drei Reste aus der Gruppe R1, R2, R3 und R4 für ein Wasserstoffatom stehen.
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Wenn die Reste R3 und R4 in den Verbindungen der Formel (I) beide für ein Wasserstoffatom stehen, können weiterhin Färbungen mit besonders klare Nuancen erzielt werden. Daher ist es weiterhin ganz besonders bevorzugt, wenn die Reste R3 und R4 beide für ein Wasserstoffatom stehen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt der Formel (I) enthält, in der
R3, R4 beide für ein Wasserstoffatom stehen.
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Weiterhin besonders bevorzugt steht der Rest R1 in den Verbindungen der Formel (I) für eine C1-C6-Alkylgruppe, ganz besonders bevorzugt für eine Methylgruppe, oder für ein Wasserstoffatom, und der Rest R2 für ein Wasserstoffatom.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt der Formel (I) enthält, in der
R1 für eine Methylgruppe oder für ein Wasserstoffatom steht und
R2 für ein Wasserstoffatom steht.
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Die Zahl n gibt in den Verbindungen der Formel (I) die Länge der Alkylenkette -(CH2)n- an. Hierbei kann n für eine ganze Zahl von 2 bis 6 stehen.
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Die geeignete Wahl der Zahl n nimmt ebenfalls Einfluss auf die Intensität der Färbungen. Die intensivsten Farbergebnisse ließen sich mit den Verbindungen der Formel (I) erzielen, in denen n für die Zahl 2 oder 3, ganz besonders für die Zahl 2, steht.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt der Formel (I) enthält, in der
n für eine ganze Zahl von 2 bis 3, bevorzugt für die Zahl 2, steht.
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Eine ganz besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist somit ein Mittel zur oxidativen Farbveränderung keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, enthaltend in einem kosmetischen Träger mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt der Formel (I) und/oder dessen physiologisch verträgliches Salz,
worin
R1 für eine Methylgruppe oder für ein Wasserstoffatom steht,
R2, R3 und R4 für ein Wasserstoffatom stehen,
n für die Zahl 2 steht,
Z für einen aromatischen oder aliphatischen Heterozyklus oder für einen aromatischen oder aliphatischen Carbozyklus steht.
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Die Gruppierung Z steht für einen aromatischen oder aliphatischen Heterozyklus oder für einen aromatischen oder aliphatischen Carbozyklus. Die Gruppierung Z ist erfindungsgemäß ungeladen.
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Unter einem aromatischen Heterozyklus wird erfindungsgemäß eine aromatischer, bevorzugt 5- oder 6-gliedriger Ring verstanden, der mindestens ein Heteroatom, bevorzugt Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff, enthält.
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Als erfindungsgemäße aromatische Heterozyklen können beispielsweise ein Pyridin-2-ylring, ein Pyridin-3-ylring, ein Pyridin-4-ylring, ein 1H-Imidazol-1-ylring, ein 1H-Imidazol-2-ylring, ein 1H-Pyrrol-1-ylring, ein 1H-Pyrrol-2-ylring, ein Thiazol-2-ylring, ein Thiazol-4-ylring, ein Thiazol-5-ylring, ein Oxazol-2-ylring, ein Oxazol-4-ylring oder ein Oxazol-5-ylring genannt werden.
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Unter einem aliphatischen Heterozyklus wird erfindungsgemäß ein aliphatischer, d.h. nicht aromatischer, gesättigter oder ungesättigter, bevorzugt 5-, 6- oder 7-gliedriger Ring verstanden, der mindestens ein Heteratoatom, bevorzugt Sauerstoff, Schwefel oder Stickstoff, enthält.
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Als erfindungsgemäße aliphatische Heterozyklen können beispielweise ein Piperidin-1-ylring, ein Pyrrolidin-1-ylring, ein Morpholin-4-ylring, ein Piperazin-1-ylring oder ein Thiomorpholin-4-ylring genannt werden. Hierbei kann der Piperazin-1-ylring an dem in 4-Stellung befindlichen zweiten Stickstoffatom gegebenenfalls auch substituiert sein.
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Besonders intensive Farbnuancen konnten mit Verbindungen der Formel (I) erhalten werden, bei denen die Gruppierung Z für einen aromatischen oder aliphatischen Heterozyklus steht.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt der Formel (I) enthält, in der
Z für einen aromatischen oder aliphatischen Heterozyklus der Formeln (II) bis (X) steht,
wobei
R5 für ein Wasserstoffatom, eine C
1-C
6-Alkylgruppe oder eine C
2-C
6-Alkenylgruppe steht.
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Bei dem Heterozyklus der Formel (II) handelt es sich um eine Pyrrolidin-1-ylgruppe. Bei dem Heterozyklus der Formel (III) handelt es sich um eine Piperidin-1-ylgruppe. Bei dem Heterozyklus der Formel (IV) handelt es sich um eine Morpholin-4-ylgruppe. Bei dem Heterozyklus der Formel (V) handelt es sich um eine 1H-Pyrrol-1-ylgruppe. Bei dem Heterozyklus der Formel (VI) handelt es sich um eine 1H-Pyrazol-1-ylgruppe. Bei dem Heterozyklus der Formel (VI) handelt es sich um eine 1H-Imidzazol-1-ylgruppe. Bei dem Heterozyklus der Formel (VIII) handelt es sich um eine Piperazin-1-ylgruppe, die in 4-Position durch den Rest R5 substituiert ist. Bei dem Heterozyklus der Formel (IX) handelt es sich um eine Thiomorpholin-4-ylgruppe. Bei dem Heterozyklus der Formel (X) handelt es sich um eine 2,5-Dihydro-1H-pyrrol-1-ylgruppe.
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In den Formelbildern der Verbindungen (II) bis (X) gibt die geschlängelte Linie die Verbindungsstelle zwischen der Gruppierung Z und der Alkyleneinheit -(CH2)
n- an. Bei einer Verbindung der Formel (I), bei der R1 bis R4 für Wasserstoffatome stehen, n für die Zahl 2 steht und Z für die Formel (II) steht, handelt es sich demnach um die Verbindung 2-[2-(Pyrrolidin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
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In diesem Zusammenhang ist es ganz besonders bevorzugt, wenn die Gruppierung Z in den Verbindungen der Formel (I) für einen aromatischen oder aliphatischen Heterozyklus der Formel (II), (III), (IV) oder (V) steht. Es ist am allermeisten bevorzugt, wenn die Gruppierung Z für die Formel (II) steht.
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In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt der Formel (I) enthält, in der
Z für einen aromatischen oder aliphatischen Heterozyklus der Formel (II), (III), (IV) oder (V) steht
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In einer noch weiter bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt der Formel (I) enthält, in der
Z für einen aliphatischen Heterozyklus der Formel (II), (III) oder (IV) steht
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In einer explizit ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt der Formel (I) enthält, in der
Z für einen aromatischen oder aliphatischen Heterozyklus der Formel (II), steht
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Eine weitere ganz besonders bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist demnach ein Mittel zur oxidativen Farbveränderung keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, enthaltend in einem kosmetischen Träger mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt der Formel (I) und/oder dessen physiologisch verträgliches Salz,
worin
R1 für eine Methylgruppe oder für ein Wasserstoffatom steht,
R2, R3 und R4 für ein Wasserstoffatom stehen,
n für die Zahl 2 steht,
Z für einen aliphatischen Heterozyklus der Formel (II), (III) oder (IV) steht
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Die Gruppierung Z kann in den Verbindungen der Formel (I) weiterhin auch für einen aromatischen oder aliphatischen Carbozyklus stehen.
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Unter einem aromatischen Carbozyklus ist erfindungsgemäß insbesondere eine Phenylgruppe zu verstehen. Unter einem aliphatischen Carbozyklus ist erfindungsgemäß ein carbozyklischer, nicht aromatischer, gesättigter oder ungesättigter, bevorzugt 5- oder 6-gliedriger Ring zu verstehen. Als Beispiele für einen aliphatischen Carbozyklus könne die Cyclohexylgruppe, die Cyclopentylgruppe genannt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt der Formel (I) enthält, in der
Z für einen aromatischen oder aliphatischen Carbozyklus der Formeln (XI) bis (XIII) steht
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt der Formel (I) aus der Gruppe enthält, die gebildet wird aus
- – 1-N-Methyl-2-[2-(pyrrolidin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[2-(piperidin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[2-(morpholin-4-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[2-(1H-pyrrol-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[2-(1H-pyrazol-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[2-(1H-imidazol-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[2-(piperazin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[2-(4-methylpiperazin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[2-(thiomorpholin-4-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[2-(2,5-dihydro-1H-pyrrol-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[3-(pyrrolidin-1-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[3-(piperidin-1-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[3-(morpholin-4-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[3-(1H-pyrrol-1-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[3-(1H-pyrazol-1-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[3-(piperazin-1-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[3-(4-methylpiperazin-1-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[3-(thiomorpholin-4-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[3-(2,5-dihydro-1H-pyrrol-1-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[2-(Pyrrolidin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[2-(Piperidin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[2-(Morpholin-4-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[2-(1H-Pyrrol-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[2-(1H-Pyrazol-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[2-(1H-Imidazol-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[2-(Piperazin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[2-(4-Methylpiperazin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[2-(Thiomorpholin-4-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[2-(2,5-Dihydro-1H-pyrrol-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[3-(Pyrrolidin-1-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[3-(Piperidin-1-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[3-(Morpholin-4-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[3-(1H-Pyrrol-1-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[3-(1H-Pyrazol-1-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[3-(1H-Imidazol-1-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[3-(Piperazin-1-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[3-(4-Methylpiperazin-1-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[3-(Thiomorpholin-4-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[3-(2,5-Dihydro-1H-pyrrol-1-yl)propyl]benzen-1,4-diamin
und/oder den physiologisch verträglichen Salzen dieser Verbindungen.
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Innerhalb der vorgenannten Gruppe besitzen die nachfolgenden Verbindungen ein ganz besonders gutes Färbevermögen. Der Einsatz einer oder mehrere Oxidationsfarbstoffe der Formel (I) aus der nachfolgenden Gruppe – und/oder die physiologisch verträglichen Salze hiervon – ist daher explizit ganz besonders bevorzugt:
- – 1-N-Methyl-2-[2-(pyrrolidin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[2-(piperidin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 1-N-Methyl-2-[2-(morpholin-4-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[2-(Pyrrolidin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[2-(Piperidin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
- – 2-[2-(Morpholin-4-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin
und/oder den physiologisch verträglichen Salzen dieser Verbindungen.
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Bei den erfindungsgemäßen Oxidationsfarbstoffvorprodukten der Formel (I) handelt es sich um Aminoverbindungen, die auch in Form ihrer physiologisch verträglichen Salze eingesetzt werden können. Unter einem phyiologischen verträglichen Salz einer Verbindung der Formel (I) wird ein Salz verstanden, dass im Vergleich zu seiner freien Verbindung ohne toxikologische Nachteile auf die Haare und Kopfhaut eines Menschen appliziert werden kann.
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Physiologisch verträgliche Salze im Sinne dieser Erfindung sind insbesondere die Chloride, die Sulfate und die Bromide. Weitere bevorzugte physiologisch verträgliche Salze sind von Sulfonsäuren abgeleitet, wie Benzolsulfonate, p-Toluolsulfonsulfonate, C1-C4-Alkansulfonate oder Trifluormethansulfonate. Abhängig von der Anzahl der in den erfindungsgemäßen Verbindungen enthaltenen Aminogruppen können Mono-, Di-, Tri-, Tetra- und höhere Addukte als Salze vorliegen.
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Unter den physiologisch verträglichen Salzen der Oxidationsfarbstoffvorprodukte der Formel (I) sind insbesondere die Hydrochloride, die Hydrobromide und die Sulfate dieser Verbindungen gemeint.
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Das bzw. die Oxidationsfarbstoffvorprodukte der Formel (I) können in den erfindungsgemäßen Mitteln in einer Gesamtmenge von 0,001 bis 5,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,001 bis 5,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,05 bis 4,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,1 bis 4,0 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,15 bis 3,5 Gew.-% – bezogen auf des Gesamtgewicht des Mittels – enthalten sein.
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Die Einsatzmenge der Verbindungen der Formel (I) wird der Fachmann je nach gewünschter Farbnuance und Farbtiefe wählen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es ein oder mehrere Oxidationsfarbstoffvorprodukte der Formel (I) in einer Gesamtmenge von 0,001 bis 5,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,05 bis 4,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,1 bis 4,0 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,15 bis 3,5 Gew.-% – bezogen auf des Gesamtgewicht des Mittels – enthält.
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Bei den Verbindungen der Formel (I) handelt es sich um Oxidationsfarbstoffvorprodukte vom Entwicklertyp. Die Verbindungen der Formel (I) können prizipiell als alleinige farbverändernde Verbindungen im erfindungsgemäßen Mittel enthalten sein. Es ist erfindungsgemäß jedoch bevorzugt, wenn das Mittel zusätzlich mindestens ein Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Typ einer Kupplerkomponente enthält.
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Kupplerkomponenten bilden im Rahmen der oxidativen Färbung allein keine signifikante Färbung aus, sondern benötigen stets die Gegenwart von Entwicklerkomponenten. Kupplerkomponenten im Sinne der Erfindung erlauben mindestens eine Substitution eines chemischen Restes des Kupplers durch die oxidierte Form der Entwicklerkomponente. Dabei bilden sich kovalente Bindungen zwischen Kuppler- und Entwicklerkomponente aus.
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Als erfindungsgemäß geeignete Kupplerkomponente wird bevorzugt mindestens eine Verbindung aus einer der folgenden Klassen ausgewählt:
- – m-Aminophenol und/oder dessen Derivate,
- – m-Diaminobenzol und/oder dessen Derivate,
- – o-Diaminobenzol und/oder dessen Derivate,
- – o-Aminophenolderivate, wie beispielsweise o-Aminophenol,
- – Naphthalinderivate mit mindestens einer Hydroxygruppe,
- – Di- beziehungsweise Trihydroxybenzol und/oder deren Derivate,
- – Pyridinderivate,
- – Pyrimidinderivate,
- – Monohydroxyindol-Derivate und/oder Monoaminoindol-Derivate,
- – Monohydroxyindolin-Derivate und/oder Monoaminoindolin-Derivate,
- – Pyrazolonderivate, wie beispielsweise 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on,
- – Morpholinderivate, wie beispielsweise 6-Hydroxybenzomorpholin oder 6-Aminobenzomorpholin,
- – Chinoxalinderivate, wie beispielsweise 6-Methyl-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin.
Gemische aus zwei oder mehreren Verbindungen aus einer oder mehreren dieser Klassen sind im Rahmen dieser Ausführungsform ebenso erfindungsgemäß.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es zusätzlich ein oder mehrere Oxidationsfarbstoffvorprodukte vom Kupplertyp aus der Gruppe enthält, die gebildet wird aus 3-Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol, 2-Hydroxy-4-aminophenoxyethanol, 5-Amino-4-chlor-2-methylphenol, 5-(2-Hydroxyethyl)-amino-2-methylphenol, 2,4-Dichlor-3-aminophenol, 2-Aminophenol, 3-Phenylendiamin, 2-(2,4-Diaminophenoxy)ethanol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenoxy)propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2-hydroxyethylamino)benzol, 1,3-Bis(2,4-diaminophenyl)propan, 2,6-Bis(2'-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-4,5-dimethylphenyl}amino)ethanol, 2-[3-Morpholin-4-ylphenyl)amino]ethanol, 3-Amino-4-(2-methoxyethoxy)-5-methylphenylamin, 1-Amino-3-bis-(2-hydroxyethyl)aminobenzol, Resorcin, 2-Methylresorcin, 4-Chlorresorcin, 1,2,4-Trihydroxybenzol, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, 3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin, 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on, 1-Naphthol, 1,5-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin, 1,7-Dihydroxynaphthalin, 1,8-Dihydroxynaphthalin, 4-Hydroxyindol, 6-Hydroxyindol, 7-Hydroxyindol, 4-Hydroxyindolin, 6-Hydroxyindolin, 7-Hydroxyindolin und/oder deren physiologisch verträglichen Salzen.
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In einer weiteren ganz besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel dadurch gekennzeichnet, dass es enthält:
- (A) als Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp mindestens eine Verbindung der Formel (I) aus der Gruppe aus
– 1-N-Methyl-2-[2-(pyrrolidin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin,
– 1-N-Methyl-2-[2-(piperidin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin,
– 1-N-Methyl-2-[2-(morpholin-4-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin,
– 2-[2-(Pyrrolidin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin,
– 2-[2-(Piperidin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin und
– 2-[2-(Morpholin-4-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin,
und - (B) als Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Kupplertyp mindestens eine Verbindung aus der Gruppe aus Resorcin, 2-Methylresorcin und 4-Chlorresrocin.
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Die Kupplerkomponenten werden bevorzugt in einer Menge von 0,0001 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 5,0 Gew.-% – jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels – verwendet.
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In einer Ausführungsform können die erfindungsgemäßen Mittel eine Verbindung der Formel (I) als einziges Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp enthalten. Je nachdem, welche Nuance gewünscht wird, kann der Fachmann in dem erfindungsgemäßen Mittel jedoch auch noch andere Oxidationsfarbstoffvorprodukte vom Entwicklertyp, die von den Verbindungen der Formel (I) verschieden sind, einsetzen.
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Bevorzugte weitere Entwicklerkomponenten werden ausgewählt aus p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(1,2-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin, N,N'-Bis-(2-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-1,3-diamino-propan-2-ol, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)methan, 1,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)-propan-2-ol, N,N’-Bis-(4-aminophenyl)-1,4-diazacycloheptan, 1,10-Bis-(2,5-diaminophenyl)-1,4,7,10-tetraoxadecan, 4-Aminophenol, 4-Amino-3-methylphenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(1,2-dihydroxyethyl)phenol und 4-Amino-2-(diethylaminomethyl)phenol, 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol, 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, sowie den physiologisch verträglichen Salzen dieser Verbindungen. Besonders bevorzugte zusätzliche Entwicklerkomponenten sind dabei p-Toluylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin und/oder 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)-pyrazol sowie deren physiologisch verträglichen Salze.
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In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel daher dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich
ein oder mehrere Oxidationsfarbstoffvorprodukte aus der Gruppe enthält, die gebildet wird aus p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-(2-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Methoxymethyl-p-phenylendiamin, N-(4-Amino-3-methylphenyl)-N-[3-(1H-imidazol-1-yl)propyl]amin, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)methan, 4-Aminophenol, 4-Amino-3-ethylphenol, 4,5-Diamino-1-(2-hydroxyethyl)pyrazol, 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6-triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin und/oder deren physiologisch verträglichen Salzen.
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Die zusätzlich einsetzbaren Oxidationsfarbstoffvorprodukte vom Entwicklertyp, die von den Verbindungen der Formel (I) verschieden sind, können in einer Gesamtmenge von 0,001 bis 3,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,025 bis 1,5 Gew.-%, weiter bevorzugt von 0,05 bis 1,0 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,1 bis 0,5 Gew.-% – bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels – eingesetzt werden.
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Die erfindungsgemäßen Mittel können weiterhin zusätzlich mindestens einen direktziehenden Farbstoff enthalten. Dabei handelt sich um Farbstoffe, die direkt auf das Haar aufziehen und keinen oxidativen Prozess zur Ausbildung der Farbe benötigen. Direktziehende Farbstoffe sind üblicherweise Nitrophenylendiamine, Nitroaminophenole, Azofarbstoffe, Anthrachinone, Triarylmethanfarbstoffe oder Indophenole.
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Die direktziehenden Farbstoffe werden jeweils bevorzugt in einer Menge von 0,001 bis 20 Gew.-%, insbesondere von 0,05 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die gesamte Anwendungszubereitung, eingesetzt. Die Gesamtmenge an direktziehenden Farbstoffen beträgt vorzugsweise höchstens 3 Gew.-%.
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Direktziehende Farbstoffe können in anionische, kationische und nichtionische direktziehende Farbstoffe unterteilt werden, die entsprechend der Anforderungen der Trägerbasis vom Fachmann ausgewählt und eingesetzt werden.
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Bevorzugte anionische direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen Bromphenolblau, Tetrabromphenolblau, Acid Yellow 1, Yellow 10, Acid Yellow 23, Acid Yellow 36, Acid Orange 7, Acid Red 33, Acid Red 52, Pigment Red 57:1, Acid Blue 7, Acid Green 50, Acid Violet 43, Acid Black 1 und Acid Black 52 bekannten Verbindungen.
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Bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe sind Basic Blue 7, Basic Blue 26, Basic Violet 2 und Basic Violet 14, Basic Yellow 57, Basic Red 76, Basic Blue 16, Basic Blue 347 (Cationic Blue 347 / Dystar), HC Blue No. 16, Basic Blue 99, Basic Brown 16, Basic Brown 17, Yellow 87, Basic Orange 31 und Basic Red 51.
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Als nichtionische direktziehende Farbstoffe eignen sich insbesondere nichtionische Nitro- und Chinonfarbstoffe und neutrale Azofarbstoffe. Bevorzugte nichtionische direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen HC Yellow 2, HC Yellow 4, HC Yellow 5, HC Yellow 6, HC Yellow 12, HC Orange 1, Disperse Orange 3, HC Red 1, HC Red 3, HC Red 10, HC Red 11, HC Red 13, HC Red BN, HC Blue 2, HC Blue 11, HC Blue 12, Disperse Blue 3, HC Violet 1, Disperse Violet 1, Disperse Violet 4, Disperse Black 9 bekannten Verbindungen, sowie 1,4-Diamino-2-nitrobenzol, 2-Amino-4-nitrophenol, 1,4-Bis-(2-hydroxyethyl)amino-2-nitrobenzol, 3-Nitro-4-(2-hydroxyethyl)-aminophenol, 2-(2-Hydroxyethyl)amino-4,6-dinitrophenol, 4-[(2-Hydroxyethyl)amino]-3-nitro-1-methylbenzol, 1-Amino-4-(2-hydroxyethyl)-amino-5-chlor-2-nitrobenzol, 4-Amino-3-nitrophenol, 1-(2'-Ureidoethyl)amino-4-nitrobenzol, 2-[(4-Amino-2-nitrophenyl)amino]-benzoesäure, 6-Nitro-1,2,3,4-tetrahydrochinoxalin, 2-Hydroxy-1,4-naphthochinon, Pikraminsäure und deren Salze, 2-Amino-6-chloro-4-nitrophenol, 4-Ethylamino-3-nitrobenzoesäure und 2-Chlor-6-ethylamino-4-nitrophenol.
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Die erfindungsgemäßen Mittel können zusätzlich zu der bzw. den Verbindungen der Formel (I) auch naturanaloge Farbstoffe enthalten. Erfindungsgemäße Zusammensetzungen, die Vorstufen naturanaloger Farbstoffe enthalten, werden bevorzugt als luftoxidative Färbemittel verwendet. In dieser Ausführungsform werden die besagten Zusammensetzungen folglich nicht mit einem zusätzlichen Oxidationsmittel versetzt.
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Besonders gut als Vorstufen naturanaloger Haarfarbstoffe geeignet sind Derivate des 5,6-Dihydroxyindolins, insbesondere 5,6-Dihydroxyindolin, N-Methyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Ethyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Propyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Butyl-5,6-dihydroxyindolin sowie 5,6-Dihydroxyindolin-2-carbonsäure, sowie weiterhin Derivate des 5,6-Dihydroxyindols, insbesondere 5,6-Dihydroxyindol, N-Methyl-5,6-dihydroxyindol, N-Ethyl-5,6-dihydroxyindol, N-Propyl-5,6-dihydroxyindol, N-Butyl-5,6-dihydroxyindol, 5,6-Dihydroxyindol-2-carbonsäure, sowie physiologisch verträgliche Salze der vorstehend genannten Verbindungen.
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Die Farbstoffvorstufen naturanaloger Farbstoffe werden jeweils bevorzugt in einer Menge von 0,001 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Anwendungszubereitung, eingesetzt.
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Im Falle der oxidativen Färbungen kann die Entwicklung der Farbe grundsätzlich mit Luftsauerstoff erfolgen. Bevorzugt wird jedoch ein chemisches Oxidationsmittel eingesetzt, besonders dann, wenn neben der Färbung ein Aufhelleffekt an menschlichem Haar gewünscht ist. Dieser Aufhelleffekt kann unabhängig von der Färbemethode gewünscht sein. Als Oxidationsmittel kommen Persulfate, Peroxodisulfate, Chlorite, Hypochlorite und insbesondere Wasserstoffperoxid und/oder eines seiner festen Anlagerungsprodukte an organische oder anorganische Verbindungen in Frage.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein erfindungsgemäßes Mittel deshalb dadurch gekennzeichnet sind, dass es zusätzlich als Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid enthält.
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Um eine vorzeitige, unerwünschte Reaktion der Oxidationsfarbstoffvorprodukte durch das Oxidationsmittel zu verhindern, werden Oxidationsfarbstoffvorprodukte und Oxidationsmittel selbst zweckmäßigerweise getrennt voneinander konfektioniert und erst unmittelbar vor der Anwendung in Kontakt gebracht.
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Bevorzugt werden Produkte, welch die erfindungsgemäßen Mittel enthalten, demnach als Mehrkomponenten-Verpackungseinheiten (Kit-of-parts) konfektioniert, enthaltend
K1: eine erste Komponente, bei welcher es sich um ein erfindungsgemäßes Mittel handelt, welches mindestens eine Verbindung der Formel (I) enthält und
K2: eine zweite Komponente, bei welcher es sich um eine Oxidationsmittelzubereitung handelt. Kurz vor der Anwendung werden K1 und K2 miteinander vermischt und bilden so das anwendungsbereite Färbemittel aus.
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Die Mittel (K1) und (K2) können beispielsweise in einem Mischungsverhältnis von 1:4 bis 4:1 miteinander vermischt werden. Insbesondere üblich sind Mischungsverhältnisse von 1:2 bis 2:1, wobei sich die Mischungsverhältnisse jeweils auf das Verhältnis der Gewichtsmengen von (K1) und (K2) beziehen (z.B. können 200 g des Mittel (K1) mit 100 g des Mittels (K2) vermischt werden, hieraus ergibt sich ein Mischungsverhältnis von 2:1).
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Bevorzugt enthält die Oxidationsmittelzubereitung (K2) als Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid und/oder eines seiner festen Anlagerungsprodukte an organische oder anorganische Verbindungen, wie Harnstoff, Melamin sowie Natriumborat.
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Bevorzugt beträgt die Menge an Oxidationsmittel im anwendungsbereiten Mittel 0,5 bis 12 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 10 Gew.-% insbesondere bevorzugt 3 bis 6 Gew.-% (berechnet als 100 %-iges H2O2), jeweils bezogen auf das anwendungsbereite Mittel.
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Solche Oxidationsmittelzubereitungen sind vorzugsweise wässrige, fließfähige Oxidationsmittelzubereitungen. Dabei sind bevorzugte Zubereitungen dadurch gekennzeichnet, dass die fließfähige Oxidationsmittelzubereitung – bezogen auf ihr Gewicht – 40 bis 90 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt 55 bis 80 Gew.-%, weiter bevorzugt 60 bis 77,5 Gew.-% und insbesondere 65 bis 75 Gew.-% Wasser enthält.
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Erfindungsgemäß kann aber das Oxidationsfärbemittel auch zusammen mit einem Katalysator auf das Haar aufgebracht werden, der die Oxidation der Farbstoffvorprodukte aktiviert. Solche Katalysatoren sind z. B. bestimmte Enzyme, Iodide, Chinone oder Metallionen.
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Kurz vor der Anwendung wird das erfindungsgemäße Mittel (entsprechend der Färbezubereitung (K1)) mit einer Oxidationsmittelzubereitung (K2) vermischt. Auf diese Weise wird das anwendungsbereite oxidative Färbemittel erhalten.
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Für eine ausreichende Quellung der Keratinfasern ist das anwendungsbereite oxidative Färbemittel bevorzugt auf einen alkalischen pH-Wert eingestellt. Auch die Färbeprozesse auf Keratinfasern laufen üblicherweise im alkalischen Milieu ab. Um die Keratinfasern und auch die Haut so weit wie möglich zu schonen, ist die Einstellung eines zu hohen pH-Wertes jedoch nicht wünschenswert. Daher ist es bevorzugt, wenn der pH-Wert des anwendungsbereiten Mittels bei einem Wert von 8,0 bis 10,5, weiter bevorzugt von 8,7 bis 10,3, noch weiter bevorzugt von 9,0 bis 10,2 und besonders bevorzugt von 9,2 bis 10,1 liegen. Bei den angegebenen pH-Werten handelt es sich um Werte, die bei einer Temperatur von 22 °C mit einer Glaselektrode gemessen wurden.
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Die zur Einstellung des bevorzugten pH-Wertes erfindungsgemäß verwendbaren Alkalisierungsmittel können aus der Gruppe, die gebildet wird aus Ammoniak, Alkanolaminen, basischen Aminosäuren, sowie anorganischen Alkalisierungsmitteln wie (Erd-)Alkalimetallhydroxiden, (Erd-)Alkalimetallmetasilikaten, (Erd-)Alkalimetallphosphaten und (Erd-)Alkalimetallhydrogenphosphaten, ausgewählt werden. Bevorzugte anorganische Alkalisierungsmittel sind Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumsilicat und Natriummetasilicat. Erfindungsgemäß einsetzbare, organische Alkalisierungsmittel werden bevorzugt ausgewählt aus Monoethanolamin, 2-Amino-2-methylpropanol und Triethanolamin. Die als erfindungsgemäßes Alkalisierungsmittel einsetzbaren basischen Aminosäuren werden bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Arginin, Lysin, Ornithin und Histidin, besonders bevorzugt Arginin. Es hat sich aber im Rahmen der Untersuchungen zur vorliegenden Erfindung herausgestellt, dass weiterhin erfindungsgemäß bevorzugte Mittel dadurch gekennzeichnet sind, dass sie zusätzlich ein organisches Alkalisierungsmittel enthalten. Eine Ausführungsform des ersten Erfindungsgegenstands ist dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zusätzlich mindestens ein Alkalisierungsmittel enthält, welches ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird aus Ammoniak, Alkanolaminen und basischen Aminosäuren, insbesondere aus Ammoniak, Monoethanolamin und Arginin oder seinen verträglichen Salzen. Bevorzugt werden das oder die Alkalisierungsmittel zusammen mit den Oxidationsfarbstoffvorprodukten in der Färbezubereitung (K1) konfektioniert.
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Zur weiteren Steigerung der Aufhellung können die Färbezubereitung (K1) und/oder die Oxidationsmittelzubereitung (K2) zusätzlich mindestens eine SiO2-Verbindung, wie Kieselsäure oder Silicate, insbesondere Wassergläser, zugesetzt sein. Die SiO2-Verbindung kann hierbei in der Färbezubereitung (K1) und/oder in der Oxidationsmittelzubereitung (K2) enthalten sein. Es kann erfindungsgemäß bevorzugt sein, die SiO2-Verbindungen in Mengen von 0,05 Gew.-% bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt in Mengen von 0,15 Gew.-% bis 10 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in Mengen von 0,2 Gew.-% bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Färbezubereitung (K1) bzw. auf das Gesamtgewicht der Oxidationsmittelzubereitung (K2), einzusetzen. Die Mengenangaben geben dabei jeweils den Gehalt der SiO2-Verbindungen (ohne deren Wasseranteil) in den Mitteln wieder.
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Die oxidativen Farbänderungsmittel (d.h. die Färbezubereitung (K1) und/oder die Oxidationsmittelzubereitung (K2)) können weiterhin zusätzliche Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, um die Färbe- bzw. Aufhellleistung zu verbessern und weitere gewünschte Eigenschaften der Mittel einzustellen.
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Vorzugsweise werden die anwendungsbereiten Färbemittel als flüssige Zubereitung bereitgestellt und den Mitteln daher gegebenenfalls zusätzlich eine weitere oberflächenaktive Substanz zugesetzt, wobei solche oberflächenaktive Substanzen je nach Anwendungsgebiet als Tenside oder als Emulgatoren bezeichnet werden: Sie sind bevorzugt aus anionischen, zwitterionischen, amphoteren und nichtionischen Tensiden und Emulgatoren ausgewählt.
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Erfindungsgemäß geeignete Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zusätzlich mindestens ein anionisches Tensid enthält. Bevorzugte anionische Tenside sind Fettsäuren, Alkylsulfate, Alkylethersulfate und Ethercarbonsäuren mit 10 bis 20 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 16 Glykolethergruppen im Molekül.
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Erfindungsgemäß geeignete Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zusätzlich mindestens ein zwitterionisches Tensid enthält. Bevorzugte zwitterionische Tenside sind Betaine, N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, und 2-Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannt.
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Erfindungsgemäß geeignete Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zusätzlich mindestens ein amphoteres Tensid enthält. Bevorzugte amphotere Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren. Besonders bevorzugte amphotere Tenside sind N-Kokosalkylaminopropionat, as Kokosacylaminoethylaminopropionat und C12-C18-Acylsarcosin.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Mittel weitere, nichtionogene grenzflächenaktive Stoffe, enthalten. Bevorzugte nichtionische Tenside sind Alkylpolyglykoside sowie Alkylenoxid-Anlagerungsprodukte an Fettalkohole und Fettsäuren mit jeweils 2 bis 30 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol bzw. Fettsäure erwiesen. Zubereitungen mit hervorragenden Eigenschaften werden ebenfalls erhalten, wenn sie als nichtionische Tenside Fettsäureester von ethoxyliertem Glycerin enthalten. Die nichtionischen, zwitterionischen oder amphoteren Tenside werden in Anteilen von 0,1 bis 45 Gew.%, bevorzugt 1 bis 30 Gew.% und ganz besonders bevorzugt von 1 bis 15 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge der anwendungsbereiten Mittel, eingesetzt.
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Die anwendungsbereiten Farbveränderungsmittel können auch mindestens ein Verdickungsmittel enthalten. Bezüglich dieser Verdickungsmittel bestehen keine prinzipiellen Einschränkungen. Es können sowohl organische als auch rein anorganische Verdickungsmittel zum Einsatz kommen.
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Geeignete Verdickungsmittel sind anionische, synthetische Polymere, kationische, synthetische Polymere, natürlich vorkommende Verdickungsmittel, wie nichtionische Guargums, Skleroglucangums oder Xanthangums, Gummi arabicum, Ghatti-Gummi, Karaya-Gummi, Tragant-Gummi, Carrageen-Gummi, Agar-Agar, Johannisbrotkernmehl, Pektine, Alginate, Stärke-Fraktionen und Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, sowie Cellulosederivate, wie beispielsweise Methylcellulose, Carboxyalkylcellulosen und Hydroxyalkylcellulosen, nichtionische, vollsynthetische Polymere, wie Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidinon; sowie anorganische Verdickungsmittel, insbesondere Schichtsilikate wie beispielsweise Bentonit, besonders Smektite, wie Montmorillonit oder Hectorit.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erweisen, wenn die Färbemittel, insbesondere wenn sie zusätzlich Wasserstoffperoxid enthalten, mindestens einen Stabilisator oder Komplexbildner enthalten. Besonders bevorzugte Stabilisatoren sind Phenacetin, Alkalibenzoate (Natriumbenzoat) und Salicylsäure. Weiterhin können alle Komplexbildner des Standes der Technik eingesetzt werden. Erfindungsgemäß bevorzugte Komplexbildner sind stickstoffhaltigen Polycarbonsäuren, insbesondere EDTA und EDDS, und Phosphonate, insbesondere 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP) und/oder Ethylendiamintetramethylenphosphonat (EDTMP) und/oder Diethylentriaminpentamethylenphosphonat (DTPMP) bzw. deren Natriumsalze.
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Ferner können die erfindungsgemäßen Mittel weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten, wie beispielsweise nichtionische Polymere wie beispielsweise Vinylpyrrolidinon/Vinylacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidinon, Vinylpyrrolidinon/Vinylacetat-Copolymere, Polyethylenglykole und Polysiloxane; zusätzliche Silikone wie flüchtige oder nicht flüchtige, geradkettige, verzweigte oder cyclische, vernetzte oder nicht vernetzte Polyalkylsiloxane (wie Dimethicone oder Cyclomethicone), Polyarylsiloxane und/oder Polyalkylarylsiloxane, insbesondere Polysiloxane mit organofunktionelle Gruppen, wie substituierten oder unsubstituierten Aminen (Amodimethicone), Carboxyl-, Alkoxy- und/oder Hydroxylgruppen (Dimethiconcopolyole), lineare Polysiloxan(A)-Polyoxyalkylen(B)-Blockcopolymere, gepfropften Silikonpolymere; kationische Polymere wie quaternisierte Celluloseether, Polysiloxane mit quaternären Gruppen, Dimethyldiallylammoniumchlorid-Polymere, Acrylamid-Dimethyldiallyl-ammoniumchlorid-Copolymere, mit Diethylsulfat quaternierte Dimethylamino-ethylmethacrylat-Vinylpyrrolidinon-Copolymere, Vinylpyrrolidinon-Imidazoliniummethochlorid-Copolymere und quaternierter Polyvinylalkohol; zwitterionische und amphotere Polymere; anionische Polymere wie beispielsweise Polyacrylsäuren oder vernetzte Polyacrylsäuren; Strukturanten wie Glucose, Maleinsäure und Milchsäure, haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Lecitin und Kephaline; Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine; faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, insbesondere Mono-, Di- und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose, Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose; Farbstoffe zum Anfärben des Mittels; Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol; Aminosäuren und Oligopeptide; Proteinhydrolysate auf tierischer und/oder pflanzlicher Basis, sowie in Form ihrer Fettsäure-Kondensationsprodukte oder gegebenenfalls anionisch oder kationisch modifizierten Derivate; pflanzliche Öle; Lichtschutzmittel und UV-Blocker; Wirkstoffe wie Panthenol, Pantothensäure, Pantolacton, Allantoin, Pyrrolidinoncarbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol; Polyphenole, insbesondere Hydroxyzimtsäuren, 6,7-Dihydroxycumarine, Hydroxybenzoesäuren, Catechine, Tannine, Leukoanthocyanidine, Anthocyanidine, Flavanone, Flavone und Flavonole; Ceramide oder Pseudoceramide; Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen; Pflanzenextrakte; Fette und Wachse wie Fettalkohole, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine; Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate; Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere; Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat; Pigmente sowie Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft.
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Die Auswahl dieser weiteren Stoffe wird der Fachmann gemäß der gewünschten Eigenschaften der Mittel treffen. Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie der eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher verwiesen. Die zusätzlichen Wirk- und Hilfsstoffe werden in den erfindungsgemäßen Mitteln bevorzugt in Mengen von jeweils 0,0001 bis 25 Gew.-%, insbesondere von 0,0005 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Färbezubereitung (K1) und/oder der Oxidationsmittelzubereitung (K2), eingesetzt.
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Verbindungen der Formel (I) sind bislang nicht literaturbekannt. Ein zweiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher Verbindungen der Formel (I)
worin
R1, R2, R3, R4 unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine C
1-C
6-Alkylgruppe, eine C
2-C
6-Alkenylgruppe, eine Hydroxy-(C
1-C
6)-alkylgruppe, eine Polyhydroxy-(C
2-C
6)-alkylgruppe oder eine C
1-C
6-Alkoxy-C
2-C
6-alkylgruppe stehen,
n für eine ganze Zahl von 2 bis 6 steht und
Z für einen aromatischen oder aliphatischen Heterozyklus oder für einen aromatischen oder aliphatischen Carbozyklus steht.
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Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen dieser Verbindungen der Formel (I) gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen Mitteln Gesagte.
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Beispiele
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Die erfindungsgemäßen Verbindungen können nach dem folgenden Schema hergestellt werden: Synthesebeispiel 1: Synthese von 2-[2-(Pyrrolidin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin, Dihydrochlorid 1.1. Synthese von Indolin-2-on
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Zu einer Lösung von 2-Nitrophenylessigsäure (99.3 g, 0.539 mol) in 1800 ml Ethanol und 200 ml Wasser wurde 1,0 g Pd (5% auf Kohle) gegeben und bei 10 bar H
2 im Autoklaven 24 h gerührt. Anschließend wurde der Katalysator abfiltriert und das Filtrat zur Trockene eingeengt. Der Rückstand wurde aus 650 ml Wasser und 18 ml Ethanol umkristallisiert. Man erhielt 1 Indolin-2-on als hellbeige Kristalle (63.1 g, 88%).
Fp: 126,3–126,7°C
1HNMR (400 MHz, d
6-DMSO): δ = 3.43 (s, 2H, H
3), 6.82 (d, 1H, H
5), 6.92 (t, 1H, H
6), 7.15 (m, 2H, H
5,7), 10.40 (bs, 1H, NH)
13CNMR (100 MHz, d
6-DMSO): δ = 36.1 (C
3), 109.5 (C
7), 121.5 (C
5), 124.7 (C
4), 126.1 (C
9), 127.8 (C
6), 144.0 (C
8), 176.8 (C
2) 1.2. Synthese von 5-Nitroindolin-2-on
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Zu einer Lösung von Indolin-2-on (13.3 g, 0.100 mol) in konzentrierter Schwefelsäure (67 ml) wurde bei 0°C konzentrierte Salpetersäure (9.31 g, 0.096 mol) über 60 min zugetropft und die erhaltene dunkelbraune Lösung bei dieser Temperatur noch 1 h nachgerührt. Anschließend wurde die Reaktionsmischung auf Eis gegossen und abgesaugt. Der Rückstand wurde nochmals mit Wasser gewaschen und getrocknet, anschließend aus Isopropanol umkristallisiert. Man erhielt 5-Nitroindolin-2-on als hellbraune, golden glänzende Blättchen (12,28 g, 69 %)
Fp: > 300°C
1HNMR (300 MHz, d
6-DMSO): δ = 3.61 (s, 2H, H
2), 6.97 (d, 1H, H
7), 8.05 (d, 1H, H
6), 8.05 (s, 1H, H
4), 8.15 (d, 1H, H
6), 11.03 (bs, 1H, NH).
13C NMR (100MHz, DMSO): 35.9 (C
2), 109.2 (C
7), 120.3 (C
4), 125.1 (C
6), 127.2 (C
9), 142.0 (C
5), 150.6 (C
8), 177.0 (C
2) 1.3. Synthese von tert-Butyl 5-nitro-2-oxo-indolin-1-carboxylat
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Zu einer Lösung von 5-Nitroindolin-2-on (17.8 g, 0.10 mol) in 1500 ml THF wurde bei Raumtemperatur unter Stickstoff-Atmosphäre Di-tert-butyl-dicarbonat (54.6 g, 0.25 mol) und Natriumhydrogencarbonat (75.6 g, 0.90 mol) gegeben und 67h gerührt. Anschließend wurde noch 50h bei 50°C gerührt und dann die Reaktionslösung filtriert. Das Filtrat wurde zur Trockene eingeengt und der Rückstand mit Wasser verrieben, erneut abgesaugt und mit Wasser nachgewaschen. Nach der Trocknung im Vakuum erhielt man tert-Butyl 5-nitro-2-oxo-indolin-1-carboxylat als hellbraunes Pulver (20.8 g, 75%)
1HNMR (300 MHz, d
6-DMSO): δ = 1.61 (s, 9H, tBu), 3.87 (s, 2H, H
2), 7.89 (d, 1H, H
7), 8.20 (s, 1H, H
4), 8.25 (d, 1H, H
6).
13C NMR (100MHz, DMSO): 28.0 (CH
3), 36.3 (C
2), 84.8 (C(CH
3)), 114.9 (C
7), 120.1 (C
4), 124.4 (C
6), 126.5 (C
9), 143.8 (C
5), 146.6 (C
8), 148.8 (C=O), 177.0 (C
2). 1.4 Synthese von tert-Butyl N-[2-(2-hydroxyethyl)-4-nitro-phenyl]carbamat
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Zu einer Lösung von tert-Butyl 5-nitro-2-oxo-indolin-1-carboxylat (5.56 g, 0.02 mol) in 150 ml Methanol wurde bei Raumtemperatur unter Stickstoff-Atmosphäre während 30 min portionsweise Natriumborhydrid (1.89 g, 0.25 mol) (75.6 g, 0.90 mol) gegeben. Dabei stieg die Temperatur bis auf 40°C an, und es wurde noch 9 h bei 50°C gerührt. Anschließend wurde die Reaktionsmischung mit 500ml Wasser verdünnt und 5-mal mit je 200ml tBME extrahiert. Die vereinigten Etherextrakte wurden über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und zur Trockene. Eingeengt. Der Rückstand wurde aus 150 ml Wasser und 83 ml Ethanol umkristallisiert. Man erhielt tert-Butyl N-[2-(2-hydroxyethyl)-4-nitro-phenyl]carbamat als hellbraunes Pulver (3.4 g, 60%).
Fp: 108,9–110,7°C
1HNMR (300 MHz, d
6-DMSO): δ = 1.50 (s, 9H, tBu), 2.89 (dd, 2H, H
1’), 3.72 (m, 2H, H
2’), 4.85 (br s, OH), 7.93 (d, 1H, H
6), 8.10 (dd, 1H, H
5), 8.13 (s, 1H, H
3), 9.34 (1H, NH).
13C NMR (100MHz, DMSO): 28.3 (CH
3), 34.6 (C
1’), 61.6 (C
2’), 80.5 (C(CH
3)), 121.9 (C
6), 122.6 (C
5), 126.1 (C
3), 132.8 (C
2), 142.7 (C
4), 144.4 (C
1), 153.0 (C=O). 1.5. Synthese von 2-[2-(tert-Butoxycarbonylamino)-5-nitro-phenyl]ethyl methansulfonat
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Zu einer Suspension von tert-Butyl N-[2-(2-hydroxyethyl)-4-nitro-phenyl]carbamat (25.4 g, 0.09 mol) und Triethylamin (26.3 g, 0.26 mol) in 360 ml THF wurde bei –15°C unter Stickstoff-Atmosphäre während 50 min eine Lösung aus Methansulfonylchlorid (20.7 g, 0.18 mol) in 160 ml THF zugetropft und noch 30 min bei Raumtemperatur nachgerührt. Durch Zugabe von 1450 ml einer 15%-igen Ammoniumchlorid-Lösung wurde auf pH 7 eingestellt und die organische Phase abgetrennt. Diese wurde über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und eingeengt. Der Rückstand wurde erst aus 250 ml Isopropanol und dann aus 100 ml Wasser und 250 ml Ethanol umkristallisiert Man erhielt 2-[2-(tert-Butoxycarbonylamino)-5-nitro-phenyl]ethyl methansulfonat als beige Kristalle (18.0 g, 55%)
Fp: 128°C (Zers.)
1HNMR (300 MHz, d
6-DMSO): δ = 1.50 (s, 9H, tBu), 3.12 (s, 3H, Me), 3.19 (dd, 2H, H
1’), 4.43 (t, 2H, H
2’), 7.83 (d, 1H, H
6), 8.12 (dd, 1H, H
5), 8.19 (s, 1H, H
3), 9.20 (1H, NH).
13C NMR (100MHz, DMSO): 28.4 (C(CH
3)), 30.0 (C
1’), 37.0(Me), 69.2 (C
2’), 80.6 (C(CH
3)), 123.1 (C
6), 124.0 (C
5), 125.9 (C
3), 130.1 (C
2), 143.2 (C
4), 143.9 (C
1), 153.4 (C=O). 1.6. Synthese von 2-[2-(Diacetylamino)-5-nitro-phenyl]ethyl methansulfonat
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2-[2-(tert-Butoxycarbonylamino)-5-nitro-phenyl]ethyl methansulfonat (4.00 g) wurde mit Acetylchlorid (46.17 g, 1.7 mol) suspendiert und erhitzt. Dabei entstand eine Lösung. 3h auf Rückfluss gekocht und zur Trockene eingeengt. Der rotbraune Rückstand wurde aus 32,8 g Toluol umkristallisiert. Der erhaltener Niederschlag (0.45 g) wurde in Acetanhydrid (11.25 g, 0.110 mol) aufgenommen, 2h bei 80°C gekocht und zur Trockene eingeengt. Das hierbei erhaltene Öl kristallisierte nach einigen Tagen aus. Durch Abpressen auf eine Tonplatte erhielt man 2-[2-(Diacetylamino)-5-nitro-phenyl]ethyl methanesulfonat als hell orangene Kristalle (0.26 g, 6,8%). 1.7. Synthese von N-Acetyl-N-[4-nitro-2-(2-pyrrolidin-1-ylethyl)phenyl]acetamid
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Ein Gemisch aus 2-[2-(Diacetylamino)-5-nitro-phenyl]ethyl methansulfonat (1,30 g), Pyrrolidin (0,46 g) und Kaliumcarbonat (1,30 g) wurde in 30 ml Acetonitril für 12 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Dann wurden 50 ml einer gesättigten wässrigen Natriumhydrogencarbonat-Lösung hinzugefügt. Das hierbei resultierende Gemisch wude im Vakuum eingeengt. Anschließend wurde der Rückstand mit Essigsäureethylester extrahiert, die vereinigten organischen Phasen wurden mit Natriumsulfat getrocknet, filtriert und anschließend zur Trockne eingeengt. Man erhielt N-Acetyl-N-[4-nitro-2-(2-pyrrolidin-1-ylethyl)phenyl]acetamid als öligen Feststoff (0.75 g, 62 %). 1.8 Synthese von 2-[2-(Pyrrolidin-1-yl)ethyl]benzen-1,4-diamin, Dihydrochlorid
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Schritt 1: Hydrierung in der Schüttelente:
Zu einer Lösung von 0,75 g N-Acetyl-N-[4-nitro-2-(2-pyrrolidin-1-ylethyl)phenyl]acetamid in 400 ml Ethanol wurden 5 Gew.-% Palladium auf Kohle gegeben und 21 h bei Raumtemperatur geschüttelt.
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Schritt 2: Abspalten der Schutzgruppe (analog zu Guilhemat, Robert; Pereyre, Michel; Petraud, Michel, Bulletin de la Societe Chimique de France,1980, 2 (7–8), 334–344.
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Nach Beendigung der Reaktion wurde die Reaktionslösung auf 8 ml Salzsäure (konz.) gegossen, vom Katalysator abfiltriert, und 3 h am Rückfluss erhitzt und bis zur Trockene eingeengt. Der Rückstand wurde mit Ethanol versetzt und erneut eingeengt. Der dann erhaltene Niederschlag wurde abgesaugt und mit wenig eiskaltem Ethanol nachgewaschen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Guilhemat, Robert; Pereyre, Michel; Petraud, Michel, Bulletin de la Societe Chimique de France,1980, 2 (7–8), 334–344 [0110]