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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Batteriesystem sowie die Verwendung eines Batteriesystems sowie ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind Batteriesysteme bekannt, wobei die Batteriesysteme ein erstes Gehäuseelement und ein zweites Gehäuseelement aufweisen, wobei das erste und das zweite Gehäuseelement gemeinsam zur Aufnahme einer Batterievorrichtung geeignet sind. Ferner sind aus dem Stand der Technik Vorrichtungen bekannt, die ein mechanisches Zusammenstecken der beiden Gehäuseelemente ermöglichen. Beispielsweise wird in der
JP 2011023268 A ein Batteriemodul offenbart, wobei das Batteriemodul Batteriezellen aufweist, wobei die Batteriezellen innerhalb zweier Gehäuseschalen angeordnet sind. Dabei gehen die Gehäuseschalen und die Batteriezellen eine Steckverbindung ein.
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Ferner wird in der
US 3258369 A ein Akkumulatorgehäuse offenbart, wobei Teile des Akkumulatorgehäuses mechanisch zusammengesteckt werden können.
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Ferner wird in der
GB 748719 A ein Batteriecontainer offenbart, wobei der Batteriecontainer Gehäusebestandteile aufweist, die ineinander gesteckt werden können.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einem Batteriesystem, insbesondere von einem Lithium-lonen-Batteriesystem, wobei das Batteriesystem mindestens eine Batterievorrichtung und mindestens ein erstes Gehäuseelement und mindestens ein zweites Gehäuseelement enthält. Dabei sind das mindestens eine erste Gehäuseelement und das mindestens eine zweite Gehäuseelement zur Aufnahme der mindestens einen Batterievorrichtung geeignet. Ferner weist das mindestens eine erste Gehäuseelement mindestens ein erstes Verbindungsmittel auf und das mindestens eine zweite Gehäuseelement weist mindestens ein zweites Verbindungsmittel auf. Dabei sind das mindestens eine erste Verbindungsmittel und das mindestens eine zweite Verbindungsmittel geeignet, eine Steckverbindung untereinander einzugehen.
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Der Kern der Erfindung besteht darin, dass es sich bei der Steckverbindung um eine Haftreibungsverbindung handelt.
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Durch den erfindungsgemäßen Umstand, dass es sich bei der Steckverbindung um eine Haftreibungsverbindung handelt, wird eine Verbindung zwischen dem mindestens einen ersten und dem mindestens einen zweiten Gehäuseelement ermöglicht, die aufwandsarm herzustellen ist. Ferner wird durch den Umstand, dass es sich bei der Steckverbindung um eine Haftreibungsverbindung handelt, eine mechanische Verbindung zwischen dem mindestens einen ersten Gehäuseelement und dem mindestens einen zweiten Gehäuseelement bereit gestellt, die eine hohe mechanische Stabilität aufweist und gegenüber mechanischen Belastungen, wie sie beispielsweise bei einem Unfall auftreten können, robust ist. Darüber hinaus können sowohl das mindestens eine erste Verbindungsmittel als auch das mindestens einen zweite Verbindungsmittel als Bestandteil des mindestens einen ersten Gehäuseelements beziehungsweise des mindestens einen zweiten Gehäuseelements ausgebildet sein. Dadurch werden weitere Vorrichtungen zum Verbinden des mindestens einen ersten Gehäuseelements mit dem mindestens einen zweiten Gehäuseelement überflüssig. Dadurch wird ein geringeres Gewicht des Batteriesystems ermöglicht. Ferner wird durch den Umstand, dass es sich bei der Steckverbindung um eine Haftreibungsverbindung handelt, ermöglicht, dass es sich um eine kostengünstig zu realisierende Verbindung handelt. Schließlich kann der Umstand, dass es sich bei der Steckverbindung um eine Haftreibungsverbindung handelt, auch für den Fall realisiert sein, dass das mindestens eine erste Gehäuseelement und das mindestens eine zweite Gehäuseelement aus unterschiedlichen Materialien ausgebildet sind.
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Bei einem Batteriesystem handelt es sich vorzugsweise um einen wiederaufladbaren, elektrochemischen Energiespeicher. Das Batteriesystem enthält neben der mindestens einen Batterievorrichtung gegebenenfalls Vorrichtungen zur Steuerung der Batterievorrichtung, sowie vorzugsweise Kontaktvorrichtungen. Die Kontaktvorrichtungen sind insbesondere zur Übertragung elektrischer Energie von dem Batteriesystem zu einem Verbraucher geeignet. Bei den Kontaktvorrichtungen kann es sich um sogenannte Terminals handeln. Auch die Batterievorrichtungen weisen Terminals zur elektrischen Kontaktierung, insbesondere zur elektrischen Kontaktierung untereinander, auf. Bei dem Verbraucher kann es sich insbesondere um ein Kraftfahrzeug handeln.
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Erfindungsgemäß ist zudem die Verwendung eines Batteriesystems in einem Fahrzeug, insbesondere in einem Kraftfahrzeug.
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Erfindungsgemäß ist darüber hinaus ein Verfahren zur Erhöhung der Sicherheit beim Gebrauch eines Batteriesystems, insbesondere eines Lithium-Ionen-Batteriesystems, wobei mindestens ein erstes Verbindungsmittel mindestens eines ersten Gehäuseelements und mindestens ein zweites Verbindungsmittel mindestens einen zweiten Gehäuseelements zusammengesteckt werden, wobei das mindestens eine erste Verbindungsmittel und das mindestens eine zweite Verbindungsmittel derart zusammengesteckt werden, dass sie eine Haftreibungsverbindung eingehen.
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Hintergrund der Erfindung ist die Erhöhung der Sicherheit im Umgang mit einem Batteriesystem und die Sicherstellung der Einsatzfähigkeit eines Batteriesystems. Durch den Umstand, dass es sich bei der Steckverbindung um eine Haftreibungsverbindung handelt, wird eine besonders effektive Verbindung zwischen den Gehäuseelementen des Batteriesystems geschaffen, derart, dass die Wahrscheinlichkeit des Heraustretens von Substanzen aus dem Inneren eines Batteriesystems heraus und die Wahrscheinlichkeit eines Hereintretens von Substanzen in das Innere eines Batteriesystems hinein, jeweils vermindert wird. Diese Verminderung führt zu einer Erhöhung der Sicherheit im Umgang mit einem Batteriesystem. Eine Haftreibungsverbindung führt darüber hinaus zu dem erfindungsgemäßen Vorteil, dass die Verbindungsmittel spielfrei miteinander verbunden sind. Ferner kann eine Haftreibungsverbindung platzsparend ausgeführt werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung weist das mindestens eine erste Verbindungsmittel und/oder das mindestens eine zweite Verbindungsmittel eine Oberflächenstruktur in Form von Einbuchtungen und/oder Ausbuchtungen auf. Ferner kann die Oberflächenstruktur als konische Fläche, als Rippenstruktur oder als raue Oberfläche mit unregelmäßiger Struktur realisiert sein. Die Einbuchtungen oder Ausbuchtungen können halbkugelförmig ausgebildet sein. Die Einbuchtungen können insbesondere aufspreizbar ausgebildet sein. Die unregelmäßige Struktur kann durch insbesondere verformbare Vorsprünge ausgebildet sein.
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Durch den erfindungsgemäßen Umstand, dass das mindestens eine erste Verbindungsmittel und/oder das mindestens eine zweite Verbindungsmittel eine Oberflächenstruktur in Form von Einbuchtungen und Ausbuchtungen aufweist, wird die Haftreibungsverbindung zwischen dem mindestens einen ersten Verbindungsmittel und dem mindestens einen zweiten Verbindungsmittel weiter erhöht.
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Gemäß einer nächsten vorzugsweisen Ausgestaltungsform der Erfindung weist das mindestens eine erste Verbindungsmittel eine andere Oberflächenstruktur als das mindestens eine zweite Verbindungsmittel auf.
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Durch den erfindungsgemäßen Umstand, dass das mindestens eine erste Verbindungsmittel eine andere Oberflächenstruktur aufweist als das mindestens eine zweite Verbindungsmittel, wird die Haftreibung zwischen dem mindestens einen ersten Verbindungsmittel und dem mindestens einen zweiten Verbindungsmittel weiter erhöht.
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Gemäß einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltungsform der Erfindung weist das mindestens eine erste Verbindungsmittel einen anderen Wärmeausdehnungskoeffizienten auf, als das mindestens eine zweite Verbindungsmittel. Dabei weist das mindestens eine erste Verbindungsmittel einen Wärmeausdehnungskoeffizienten von mindestens 6·10–6 1/K bis 10·10–6 1/K und insbesondere von mindestens 8·10–6 1/K auf.
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Beispielsweise kann für den Fall, dass die Haftreibungsverbindung dadurch erzeugt wird, dass das mindestens eine erste Verbindungsmittel in das mindestens eine zweite Verbindungsmittel gesteckt wird, das mindestens eine erste Verbindungsmittel herab gekühlt werden, bevor es in das mindestens eine zweite Verbindungsmittel gesteckt wird. Durch eine Erwärmung nach dem Zusammenstecken dehnt sich das mindestens eine erste Verbindungsmittel anders aus als das mindestens eine zweite Verbindungsmittel, dies führt zu einer Erhöhung des Druckes, mit dem das mindestens eine erste Verbindungsmittel und das mindestens einen zweite Verbindungsmittel aneinander gedrückt werden und somit zu einer Erhöhung der Haftreibung der beiden Verbindungsmittel aneinander.
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Gemäß einer nächsten vorzugsweisen Ausgestaltungsform der Erfindung enthält das mindestens eine erste Verbindungsmittel ein anderes Material als das mindestens eine zweite Verbindungsmittel.
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Gemäß einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltungsform der Erfindung enthält das mindestens eine erste Verbindungsmittel und/oder das mindestens eine zweite Verbindungsmittel Kunststoff, Stahl oder Aluminium. Für den Fall, dass das mindestens eine erste Verbindungsmittel oder das mindestens eine zweite Verbindungsmittel Kunststoff enthält, kann eine Oberflächenstruktur mittels eines Werkzeugs oder während eines Prozesses einer thermischen Umformung erzeugt worden sein.
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Für den Fall, dass das mindestens eine erste Verbindungsmittel oder das mindestens eine zweite Verbindungsmittel Stahl oder Aluminium enthält, kann eine Oberflächenstruktur mittels eines Werkzeugs, beispielsweise einem Laser, einem Schleifpapier, einem Sandstrahler oder einem Fräsewerkzeug, erzeugt worden sein.
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Gemäß einer nächsten vorzugsweisen Ausgestaltungsform der Erfindung ist das mindestens eine erste Verbindungsmittel in Form einer Folie auf dem mindestens einen ersten Gehäuseelement angeordnet und/oder das mindestens eine zweite Verbindungsmittel ist in Form einer Folie auf dem mindestens einen zweiten Gehäuseelement angeordnet.
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Durch den erfindungsgemäßen Umstand, dass das mindestens eine Verbindungsmittel in Form einer Folie auf dem mindestens einen ersten Gehäuseelement angeordnet ist und/oder das mindestens eine zweite Verbindungsmittel in Form einer Folie auf dem mindestens einen zweiten Gehäuseelement angeordnet ist, wird beispielsweise eine Haftreibungsverbindung sichergestellt, ohne dass das mindestens eine erste Gehäuseelement und/oder das mindestens eine zweite Gehäuseelement mechanisch stark beeinflusst werden. Der Umstand, dass weder das mindestens eine erste Gehäuseelement noch das mindestens eine zweite Gehäuseelement mechanisch stark beeinflusst werden stellt einen ordnungsgemäßen Einsatz der beiden Gehäuseelemente weitestgehend sicher. Hintergrund ist, dass mit einer mechanisch starken Beeinflussung der beiden Gehäuseelemente die Wahrscheinlichkeit einer Schädigung der Gehäuseelemente einhergeht. Darüber hinaus können durch den Umstand, dass das mindestens eine erste Verbindungsmittel in Form einer Folie auf dem mindestens einen ersten Gehäuseelement angeordnet ist und/oder das mindestens eine zweite Verbindungsmittel in Form einer Folie auf dem mindestens einen zweiten Gehäuseelement angeordnet ist, die beiden Verbindungsmittel aufwandsgering ausgetauscht werden.
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Bei jedem Gehäuseelement kann der am offenen Ende des Gehäuseelements bestehende Randbereich als Umrandungsfläche bezeichnet werden. Die Umrandungsfläche bezeichnet dabei den nach Außen oder Innen weisenden Bereich des jeweiligen Gehäuseelements und erstreckt sich in Richtung von dem Rand des jeweiligen Gehäuseelements weg entlang des jeweiligen Gehäuseelements. Das mindestens eine erste Verbindungsmittel und/oder das mindestens eine zweite Verbindungsmittel kann auf der Umrandungsfläche des mindestens einen ersten Gehäuseelements beziehungsweise des mindestens einen zweiten Gehäuseelements angeordnet oder aus diesem ausgebildet sein. Der Bereich der Umrandungsfläche, auf dem das mindestens eine erste Verbindungsmittel oder das mindestens eine zweite Verbindungsmittel angeordnet ist oder aus dem das mindestens eine erste Verbindungsmittel und/oder das mindestens eine zweite Verbindungsmittel ausgebildet ist, wird als Verbindungsbereich bezeichnet. Der Verbindungsbereich des mindestens einen ersten Gehäuseelements wird als erster Verbindungsbereich bezeichnet, der Verbindungsbereich des mindestens einen zweiten Gehäuseelements wird als zweiter Verbindungsbereich bezeichnet. Der jeweilige Verbindungsbereich kann als ein, das jeweilige Gehäuseelement umlaufender, Streifen ausgebildet sein.
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Gemäß einer nächsten vorzugsweisen Ausgestaltungsform der Erfindung weist der erste Verbindungsbereich eine Breite von 1 cm bis 3 cm und insbesondere von 2 cm auf und/oder der zweite Verbindungsbereich weist eine Breite von 1 cm bis 3 cm und insbesondere von 2 cm auf.
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Gemäß einer nächsten vorzugsweisen Ausgestaltungsform der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Erzeugung einer Kraft an dem mindestens einen Verbindungsmittel und/oder an dem mindestens einen zweiten Verbindungsmittel derart angeordnet, dass die Vorrichtung zur Erzeugung einer Kraft geeignet ist, einen Druck zu erzeugen, derart, dass das mindestens eine erste Verbindungsmittel und das mindestens eine zweite Verbindungsmittel aneinander gedrückt werden. Bei der Vorrichtung zur Erzeugung einer Kraft handelt es sich beispielweise um eine Druckschraube oder um eine Spindel oder um einen Keil oder um eine Klemme oder um ein schäumendes Material, insbesondere Polyurethan-Schaum, oder um ein aufblasbares Element.
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Gemäß einer nächsten vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindungsform der Erfindung ist am mindestens einen ersten Verbindungsmittel und/oder am mindestens einen zweiten Verbindungsmittel ein Abdichtmaterial angerichtet.
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Bei dem Abdichtmaterial handelt es sich beispielsweise um Gummi und/oder um Polytetrafluorethylen und/oder um Nitrilkautschuk und/oder um Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk und/oder um einen Klebedichtstoff, beispielsweise einen Klebedichtstoff auf Silikonbasis, einen Klebedichtstoff auf Acrylbasis und/oder einen Klebedichtstoff auf Butylbasis.
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Durch den erfindungsgemäßen Umstand, dass am mindestens einen ersten Verbindungsmittel und/oder am mindestens einen zweiten Verbindungsmittel ein Abdichtmaterial angeordnet ist, wird die Wahrscheinlichkeit des Heraustretens von Substanzen aus dem Inneren des Batteriesystems heraus und die Wahrscheinlichkeit des Hineingelangens von Substanzen in das Innere des Batteriesystems hinein weiter vermindert. Dies führt zu einer Erhöhung der Sicherheit im Umgang mit einem Batteriesystem.
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Gemäß einer nächsten vorzugsweisen Ausgestaltungsform der Erfindung wird mittels einer Vorrichtung zur Erzeugung eines Druckes, insbesondere einer Druckschraube oder einer Spindel, Druck auf das mindestens eine erste Verbindungsmittel und/oder auf das mindestens eine zweite Verbindungsmittel ausgeübt, derart, dass das mindestens eine erste Verbindungsmittel und das mindestens eine zweite Verbindungsmittel aneinander gedrückt werden.
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Gemäß einer nächsten vorzugsweisen Ausgestaltungsform der Erfindung wird das mindestens eine erste Verbindungsmittel oder das mindestens eine zweite Verbindungsmittel auf eine Temperatur von –200°C bis 0°C herab gekühlt oder auf eine Temperatur von 60°C bis 150°C erhitzt, bevor das mindestens eine erste Verbindungsmittel und das mindestens eine zweite Verbindungsmittel zusammensteckt werden.
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Durch den erfindungsgemäßen Umstand, dass das mindestens eine erste Verbindungsmittel oder das mindestens eine zweite Verbindungsmittel auf einer Temperatur von –200°C bis 0°C herab gekühlt oder auf eine Temperatur von 60°C bis 150°C erhitzt wird, bevor das mindestens eine erste Verbindungsmittel und das mindestens eine erste zweite Verbindungsmittel zusammengesteckt werden, wird der Umstand genutzt, dass das mindestens eine erste Verbindungsmittel oder das mindestens eine zweite Verbindungsmittel, bevor es in das mindestens eine zweite Verbindungsmittel bzw. das mindestens eine erste Verbindungsmittel hineingesteckt wird, durch die Herabkühlung zunächst kontrahiert und nach dem Zusammenstecken wieder expandiert. Durch die anschließende Expansion wird eine Erhöhung des Druckes, mit dem das mindestens eine erste Verbindungsmittel und das mindestens seine zweite Verbindungsmittel aneinander gedrückt werden, bewirkt und damit die Haftreibung erhöht.
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Gemäß einer nächsten vorzugsweisen Ausgestaltungsform der Erfindung, wird das mindestens eine erste Verbindungsmittel auf eine Temperatur von –200°C bis 0°C herab gekühlt und das mindestens eine zweite Verbindungsmittel wird auf eine Temperatur von 60°C bis 150°C erhitzt, bevor das mindestens eine erste Verbindungsmittel und das mindestens eine zweite Verbindungsmittel zusammensteckt werden.
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Durch den erfindungsgemäßen Umstand, dass das mindestens eine erste Verbindungsmittel auf eine Temperatur von –200°C bis 0°C herab gekühlt wird und das mindestens eine zweite Verbindungsmittel auf eine Temperatur von 60°C bis 150°C erhitzt wird, bevor das mindestens eine erste Verbindungsmittel und das mindestens eine zweite Verbindungsmittel zusammengesteckt werden, wird eine Expansion des mindestens einen ersten Verbindungsmittels und eine Kontraktion des mindestens einen zweiten Verbindungsmittels nach dem Zusammenstecken bewirkt. Die Expansion des mindestens einen ersten Verbindungsmittels und die Kontraktion des mindestens einen zweiten Verbindungsmittels führt zu einer Erhöhung des Druckes, mit dem das mindestens eine erste Verbindungsmittel und das mindestens seine zweite Verbindungsmittel aneinander gedrückt werden, und damit zu einer Erhöhung der Haftreibungsverbindung zwischen dem mindestens einen ersten Verbindungsmittel und dem mindestens einen zweiten Verbindungsmittel.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen, aus denen sich weitere erfinderische Merkmale ergeben können, auf die die Erfindung aber in ihrem Umfang nicht beschränkt ist, erläutert. Die Ausführungsbeispiele sind in den Figuren dargestellt.
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Es zeigt:
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1 die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Batteriesystems gemäß einer ersten Ausführungsform;
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2a und 2b die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Batteriesystems gemäß einer zweiten Ausführungsform;
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3 die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Batteriesystems gemäß einer dritten Ausführungsform;
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4 die schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes Batteriesystem gemäß einer ersten Ausführungsform schematisch dargestellt. Mit BS wird das Batteriesystem bezeichnet. Mit BV wird mindestens eine Batterievorrichtung bezeichnet. Mit G1 wird mindestens ein erstes Gehäuseelement und mit G2 wird mindestens ein zweites Gehäuseelement bezeichnet. Mit V1 wird mindestens ein erstes Verbindungsmittel bezeichnet, wobei es sich bei dem mindestens einen ersten Verbindungsmittel V1 um ein Verbindungsmittel des mindestens einen ersten Gehäuseelements G1 handelt. Mit V2 wird mindestens ein zweites Verbindungsmittel bezeichnet, wobei es sich bei dem mindestens einen zweiten Verbindungsmittel V2 um ein Verbindungsmittel des mindestens einen zweiten Gehäuseelements G2 handelt. Das mindestens eine erste Verbindungsmittel V1 und das mindestens eine zweite Verbindungsmittel V2 sind geeignet, eine Steckverbindung einzugehen, wobei es sich bei der Steckverbindung um eine Haftreibungsverbindung handelt. Gemäß der in 1 dargestellten ersten Ausführungsform, kann das mindestens eine erste Gehäuseelement G1 in das mindestens eine zweite Gehäuseelement G2 geschoben werden. Die Ausmaße des mindestens einen ersten Gehäuseelements G1 sind kleiner als die Ausmaße des mindestens einen zweiten Gehäuseelements G2. Das Hineinschieben des mindestens einen ersten Gehäuseelements G1 in das mindestens eine zweite Gehäuseelement G2 führt zu einer Haftreibungsverbindung zwischen dem mindestens einen ersten Verbindungsmittel V1 und dem mindestens einen zweiten Verbindungsmittel V2. Gemäß der in 1 dargestellten Ausführungsform, ist das mindestens eine erste Verbindungsmittel V1 Bestandteil des mindestens einen ersten Gehäuseelements G1 und das mindestens eine zweite Verbindungsmittel V2 ist Bestandteil des mindestens einen zweiten Gehäuseelements G2. Mit PD werden Kraftvektoren bezeichnet, wobei die Kraftvektoren die Richtung der Kraft angeben, die erzeugt wird, dadurch dass das mindestens eine erste Verbindungsmittel V1 auf das mindestens eine zweite Verbindungsmittel V2 drückt. Mit PF werden Kraftvektoren der Haftreibung bezeichnet. Die Kraftvektoren PF weisen in Richtung des mindestens einen zweiten Gehäuseelements G2 und stellen die Verbindung zwischen dem mindestens einen ersten Gehäuseelement G1 und dem mindestens einen zweiten Gehäuseelement G2 sicher. Um das mindestens eine erste Gehäuseelement G1 von dem mindestens einen zweiten Gehäuseelement G2 zu trennen, muss die Haftreibungsverbindung gelöst werden. Dazu müssen das mindestens seine erste Gehäuseelement G1 und das mindestens ein zweite Gehäuseelement G2 voneinander weg bewegt werden. Der Betrag der Kraft, mit der die beiden Gehäuseelemente von einander wegbewegt werden müssen, muss größer sein, als der Betrag der Kraftvektoren PF.
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In 2a ist ein erfindungsgemäßes Batteriesystem BS gemäß einer zweiten Ausführungsform schematisch dargestellt. Im Unterschied zu der in 1 darstellten schematischen Ausführungsform sind die ersten Verbindungsmittel V1 als Einbuchten ausgeführt und die zweiten Verbindungsmittel V2 sind als Ausbuchtungen ausgeführt. In 2b ist das mindestens eine erste Verbindungsmittel V1 und das mindestens eine zweite Verbindungsmittel V2 in einem zusammengesteckten Zustand dargestellt. Das mindestens eine erste Verbindungsmittel V1 und das mindestens eine zweite Verbindungsmittel V2 bilden eine Steckverbindung, wobei es sich bei der Steckverbindung um eine Haftreibungsverbindung handelt. Zur Erzeugung dieser Haftreibungsverbindung kann beispielsweise das mindestens eine zweite Verbindungsmittel V2 vor dem Zusammenstecken auf eine Temperatur von –200°C bis 0°C herab gekühlt worden sein. Nach dem Zusammenstecken der beiden Verbindungsmittel V1 und V2 kommt es gemäß dieser Ausführungsform dann zu einer Expansion des mindestens einen zweiten Verbindungsmittel V2. Alternativ oder zusätzlich kann das mindestens eine erste Verbindungsmittel V1 auf eine Temperatur von 60°C bis 150°C erhitzt worden sein, wodurch es zu einer thermischen Expansion des mindestens einen ersten Verbindungsmittels V1 gekommen ist. Nach einem Zusammenstecken des mindestens einen ersten Verbindungsmittels V1 mit dem mindestens einen zweiten Verbindungsmittel V2 kommt es zu einer Abkühlung des mindestens einen ersten Verbindungsmittels V1 und zu einer damit verbundenen Kontraktion des mindestens einen ersten Verbindungsmittels V1. Durch die Kontraktion des mindestens einen ersten Verbindungsmittels V1 wird eine Haftreibungsverbindung zwischen dem mindestens einen ersten Verbindungsmittel V1 und dem mindestens einen zweiten Verbindungmittel V2 geschaffen.
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In 3 ist ein erfindungsgemäßes Batteriesystem gemäß einer dritten Ausführungsform schematisch dargestellt. Im Unterschied zu der in 1 dargestellten schematischen Ausführungsform des Batteriesystems BS ist an dem mindestens einen zweiten Verbindungsmittel V2 eine Vorrichtung zur Erzeugung einer Kraft angeordnet. Bei der Vorrichtung, die mit V bezeichnet wird, kann es sich um eine Druckschraube oder um eine Spindel handeln. Die Vorrichtung V ist geeignet, einen Druck zu erzeugen, derart, dass das mindestens eine erste Verbindungsmittel V1 und das mindestens eine zweite Verbindungsmittel V2 aneinander gedrückt werden. Der Umstand, dass das mindestens eine erste Verbindungsmittel V1 und das mindestens ein zweite Verbindungsmittel V2 aneinander gedrückt werden, führt zu einer Erhöhung der Haftreibung zwischen dem mindestens eine ersten Verbindungsmittel V1 und dem mindestens einen zweiten Verbindungsmittel V2.
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In 4 ist ein erfindungsgemäßes Verfahren schematisch dargestellt. Mit Verfahrenseinleitungsschritt 11 wird das Verfahren gestartet. Im Temperierungsschritt 22 wird das mindestens eine erste Verbindungsmittel V1 und/oder das mindestens eine zweite Verbindungsmittel V2 erhitzt oder gekühlt. In dem darauffolgenden Steckschritt 33 werden das mindestens eine erste Verbindungsmittel V1 und das mindestens eine zweite Verbindungsmittel V2 zusammengesteckt. In dem darauffolgenden Temperaturveränderungsschritt 44 kommt es entweder zu einer Expansion oder Kontraktion des mindestens einen ersten Verbindungsmittels V1 oder des mindestens einen zweiten Verbindungsmittels V2. Die Kontraktion oder Expansion führt zur Bildung einer Haftreibungsverbindung zwischen dem mindestens einen ersten Verbindungsmittel V1 und dem mindestens einen zweiten Verbindungsmittel V2, da die beiden Verbindungsmittel V1 und V2 aneinander gedrückt werden. Mit dem Verfahrensabschlussschritt 55 wird das Verfahren beendet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2011023268 A [0002]
- US 3258369 A [0003]
- GB 748719 A [0004]