DE102015224144A1 - Bidirektionales Gezeitenkraftwerk - Google Patents
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Abstract
Bidirektionales Gezeitenkraftwerk umfassend ein erstes und ein zweites Saugrohr (23, 24) und eine Turbinen-Generator-Einheit (1), wobei das Kraftwerk einen ersten und einen zweiten Wasserweg (21, 22) umfasst, welche nebeneinander angeordnet sind, und wobei der erste Wasserweg (21) für eine Strömungsrichtung und der zweite Wasserweg (22) für die entgegengesetzte Strömungsrichtung vorgesehen ist, und wobei das erste Saugrohr (23) in dem ersten Wasserweg (21) und das zweite Saugrohr (24) in dem zweiten Wasserweg (22) jeweils entsprechend der vorgesehenen Strömungsrichtung angeordnet ist, und wobei die Turbinen-Generator-Einheit (1) eine Führung (10) umfasst, und wobei die Wasserwege (21, 22) zu der Führung (10) passende Aufnahmen (20) umfassen, die so ausgebildet sind, dass die Einheit (1) mittels der Führung (10) in vertikaler Richtung so in die Aufnahmen (20) einführt werden kann, dass die Einheit (1) im jeweiligen Wasserweg (21, 22) entsprechend der vorgesehenen Fließrichtung zum jeweiligen Saugrohr (23, 24) angeordnet ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein bidirektionales Gezeitenkraftwerk.
- Die bekannten Lösungen für Gezeitenkraftwerke können in zwei grundlegende Gruppen untergliedert werden:
- a) Kraftwerke mit bidirektional anströmbaren Maschinen
- b) Kraftwerke mit unidirektional anströmbaren Maschinen
- Bei der Verwendung von bidirektional anströmbaren Maschinen besteht der Nachteil darin, dass solche Maschinen trotz erheblichem Aufwand für die hydraulische Auslegung in der Regel einen niedrigeren Wirkungsgrad erreichen, als Maschinen, die nur für eine Fließrichtung optimiert werden müssen.
- Bei der Verwendung von unidirektional anströmbaren Maschinen kann in der einfachsten Ausgestaltung eines solchen Kraftwerks nur eine Halbperiode der Gezeitenströmung zur Energieerzeugung genutzt werden. Um diesen Nachteil zu überwinden und um auch im Fall von b) ein bidirektionales Gezeitenkraftwerk zu realisieren, wurden jedoch wiederum mehrere bekannte Lösungen vorgeschlagen.
- So wird z.B. in der
GB 2 436 857 B - Eine andere Lösung wird in
US 4 159 188 vorgeschlagen. Hier umfasst die Kraftwerksanordnung zwei fest in der Dammstruktur installierte Saugrohre, die kollinear in entgegengesetzter Ausrichtung angeordnet sind. Eine unidirektional anströmbare Maschine ist drehbar zwischen diesen Saugrohren angeordnet und wird bei jeder Umkehr der Strömungsrichtung durch Drehen um eine vertikale Achse um 180° passend zur geänderten Strömungsrichtung ausgerichtet. Auch bei dieser Lösung ist der konstruktive Aufwand sehr hoch. - Die Erfinder haben sich die Aufgabe gestellt, ein bidirektionales Gezeitenkraftwerk mit einer unidirektional anströmbaren Maschine anzugeben, das wesentlich einfacher und damit kostengünstiger aufgebaut ist, als im Stand der Technik bekannt ist. Dabei löst das erfindungsgemäße Kraftwerk auch noch ein weiteres Problem von solchen Gezeitenkraftwerken. Die Maschinen dieser Kraftwerke unterliegen dem maritimen Bewuchs durch Algen, Muscheln und dergleichen und müssen häufig aufwändig gereinigt werden. Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird diese Reinigung entscheidend vereinfacht.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein bidirektionales Gezeitenkraftwerk mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Kraftwerks ergeben sich aus den abhängigen Unteransprüchen.
- Die erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend anhand von Figuren erläutert. Darin ist im Einzelnen folgendes dargestellt:
-
1 Turbinen-Generator-Einheit eines erfindungsgemäßen Gezeitenkraftwerks; -
2 Turbinen-Generator-Einheit eines erfindungsgemäßen Gezeitenkraftwerks mit Tafel; -
3 erfindungsgemäßes Gezeitenkraftwerk gemäß einer ersten Ausführungsform; -
4 erfindungsgemäßes Gezeitenkraftwerk gemäß einer zweiten Ausführungsform. -
1 zeigt in Draufsicht eine Turbinen-Generatoren-Einheit zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Gezeitenkraftwerk, welche mit1 bezeichnet ist. Die Turbinen-Generatoren-Einheit1 ist in eine tafelartige Haltestruktur integriert, welche auf beiden Seiten Führungen10 aufweist. Der Pfeil deutet die vorgesehene Richtung an, in der Wasser durch die Einheit strömen kann. -
2 zeigt in Draufsicht eine Turbinen-Generator-Einheit1 , bei der die tafelartige Haltestruktur breiter ausgeführt ist als in1 . Die Turbinen-Generator-Einheit befindet sich am einen Ende der tafelartigen Haltestruktur. Die Seite der tafelartigen Haltestruktur, die sich in Richtung des anderen Endes erstreckt, bildet eine Tafel25 , die als Teil eines Verschlussorgans fungiert (vgl.4 ). Der Pfeil deutet die vorgesehene Richtung an, in der Wasser durch die Einheit strömen kann. -
3 zeigt in Draufsicht ein erfindungsgemäßes Gezeitenkraftwerk mit zwei Wasserwegen21 und22 . Die Pfeile deuten die Strömungsrichtungen an, die für die beiden Wasserwege vorgesehen sind. In jedem Wasserweg ist ein Saugrohr23 und24 gemäß der vorgesehen Strömungsrichtung angeordnet. Weiter sind in jedem Wasserweg Aufnahmen20 vorgesehen, mittels denen eine Turbinen-Generator-Einheit1 über die Führungen10 in jeweils einen der Wasserwege integriert werden kann. Die Einführung der Einheit1 erfolgt dabei in vertikaler Richtung z.B. mit Hilfe eines Krans oder irgendeiner anderen geeigneten Hebevorrichtung. Die Aufnahmen20 sind so angeordnet, dass die Einheit1 der jeweiligen vorgesehen Strömungsrichtung entsprechend orientiert eingebaut werden kann. Das bedeutet, dass die Einheit1 direkt vor der jeweiligen Saugrohrmündung angeordnet ist. In3 ist die Einheit1 in den Wasserweg22 integriert dargestellt. Weiter umfasst das erfindungsgemäße Gezeitenkraftwerk ein Verschlussorgan, das jeweils den Wasserweg verschließen kann, in dem sich die Einheit1 nicht befindet. In3 geschieht das durch die Tafeln251 und252 , wobei die Tafel251 durchgezogen dargestellt ist, da sie sich in Verschlussposition befindet. Tafel252 ist gestrichelt dargestellt, das sie sich in geöffneter Position befindet (d.h. nach oben aus dem Wasserweg herausgezogen). In der dargestellten Anordnung kann daher Wasser nur durch den Wasserweg22 fließen, Wasserweg21 ist für die Durchströmung gesperrt. - Wenn sich in dem in
3 dargestellten erfindungsgemäßen Gezeitenkraftwerk die Strömungsrichtung ändert, so werden folgende Schritte in der genannten Reihenfolge ausgeführt: Unterbrechung des Wasserstromes (z.B. durch Absenken der Tafel252 oder eines weiteren Verschlussorgans, das den Wasserstrom durch das Kraftwerk generell unterbinden (nicht dargestellt)); Entfernen der Einheit1 aus Wasserweg22 in vertikaler Richtung (d.h. nach oben); Schwenken der Einheit1 und Einführung in Wasserweg21 mittels Aufnahmen20 und Führungen10 ; Verschließen des Wasserweges22 mittels Tafel252 (falls nicht bereits erfolgt); Öffnen des Wasserweges21 mittels Tafel251 . - Bei einem Strömungsrichtungswechsel in anderer Richtung werden folgende Schritte durchgeführt: Unterbrechung des Wasserstromes (z.B. durch Absenken der Tafel
251 oder eines weiteren Verschlussorgans, das den Wasserstrom durch das Kraftwerk generell unterbinden kann (nicht dargestellt)); Entfernen der Einheit1 aus Wasserweg21 in vertikaler Richtung (d.h. nach oben); Schwenken der Einheit1 und Einführung in Wasserweg22 mittels Aufnahmen20 und Führungen10 ; Verschließen des Wasserweges21 mittels Tafel251 (falls nicht bereits erfolgt); Öffnen des Wasserweges22 mittels Tafel252 . -
4 zeigt in Draufsicht ein erfindungsgemäßes Gezeitenkraftwerk mit zwei Wasserwegen21 und22 . Im Gegensatz zu3 grenzen die Wasserwege21 und22 direkt aneinander an, d.h. sie heben eine gemeinsame in der Mitte liegende Wand. Die Pfeile deuten die Strömungsrichtungen an, die für die beiden Wasserwege vorgesehen sind. In jedem Wasserweg ist ein Saugrohr23 und24 gemäß der vorgesehen Strömungsrichtung angeordnet. Weiter sind in jedem Wasserweg Aufnahmen20 vorgesehen, mittels denen eine Turbinen-Generator-Einheit1 gemäß2 über die Führungen10 integriert werden kann. Dabei befindet sich die eigentliche Turbinen-Generator-Einheit1 jeweils in einem Wasserweg, während der andere Wasserweg durch die in die Einheit1 integrierte Tafel25 verschlossen wird. Die Einführung der Einheit1 erfolgt dabei in vertikaler Richtung z.B. mit Hilfe eines Krans oder irgendeiner anderen geeigneten Hebevorrichtung. Die Aufnahmen20 sind so angeordnet, dass die Einheit1 der jeweiligen vorgesehen Strömungsrichtung entsprechend orientiert eingebaut werden kann. Das bedeutet, dass die Einheit1 direkt vor der jeweiligen Saugrohrmündung angeordnet ist. In4 ist die Einheit1 in den Wasserweg22 integriert dargestellt, wobei der Wasserweg21 durch die Tafel25 verschlossen wird. In der dargestellten Anordnung kann daher Wasser nur durch den Wasserweg22 fließen, Wasserweg21 ist für die Durchströmung gesperrt. - Wenn sich in dem in
4 dargestellten erfindungsgemäßen Gezeitenkraftwerk die Strömungsrichtung ändert, so werden folgende Schritte in der genannten Reihenfolge ausgeführt: Unterbrechung des Wasserstromes (z.B. durch Schließen eines weiteren Verschlussorgans, das den Wasserstrom durch das Kraftwerk generell unterbinden kann (nicht dargestellt)); Entfernen der Einheit1 aus Wasserweg22 in vertikaler Richtung (d.h. nach oben; dabei wird auch Tafel25 aus dem Wasserweg21 entfernt); Drehen der Einheit1 um 180° (um eine geeignete vertikale Achse – ist in4 durch einen kleinen Kreis angedeutet) und Einführung in Wasserweg21 mittels Aufnahmen20 und Führungen10 (die Einheit1 befindet sich nun vor dem Saugrohr23 ; dabei wird auch der Wasserweg22 durch Tafel25 verschlossen); Öffnen des Wasserstromes (durch Öffnen des weiteren Verschlussorgans). - Bei einem Strömungsrichtungswechsel in anderer Richtung werden folgende Schritte durchgeführt: Unterbrechung des Wasserstromes (z.B. durch Schließen eines weiteren Verschlussorgans, das den Wasserstrom durch das Kraftwerk generell unterbinden kann (nicht dargestellt)); Entfernen der Einheit
1 aus Wasserweg21 in vertikaler Richtung (d.h. nach oben; dabei wird auch Tafel25 aus dem Wasserweg22 entfernt); Drehen der Einheit1 um 180° (um eine geeignete vertikale Achse – ist in4 durch einen kleinen Kreis angedeutet) und Einführung in Wasserweg22 mittels Aufnahmen20 und Führungen10 (die Einheit1 befindet sich nun vor dem Saugrohr24 ; dabei wird auch der Wasserweg21 durch Tafel25 verschlossen); Öffnen des Wasserstromes (durch Öffnen des weiteren Verschlussorgana). - Es ist anzumerken, dass ein erfindungsgemäßes Gezeitenkraftwerk auch mehrere der in
3 und4 dargestellten Anordnungen umfassen kann. Auch in Kombination dieser Ausführungsformen. - Die erfindungsgemäßen Anordnungen sind damit wesentlich einfacher aufgebaut, als die im Stand der Technik beschriebenen. Außerdem kann die Generator-Turbinen-Einheit sehr leicht gereinigt werden, da die erfindungsgemäße Anordnung ohnehin die Möglichkeit vorsieht, die Generator-Turbinen-Einheit in vertikaler Richtung aus den Wasserwegen zu entfernen. Damit besteht eine optimale Zugänglichkeit zum Zweck der Reinigung.
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- GB 2436857 B [0005]
- US 4159188 [0006]
Claims (4)
- Bidirektionales Gezeitenkraftwerk umfassend ein erstes und ein zweites Saugrohr (
23 ,24 ) und eine Turbinen-Generator-Einheit (1 ), dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftwerk einen ersten und einen zweiten Wasserweg (21 ,22 ) umfasst, welche nebeneinander angeordnet sind, und wobei der erste Wasserweg (21 ) für eine Strömungsrichtung und der zweite Wasserweg (22 ) für die entgegengesetzte Strömungsrichtung vorgesehen ist, und wobei das erste Saugrohr (23 ) in dem ersten Wasserweg (21 ) und das zweite Saugrohr (24 ) in dem zweiten Wasserweg (22 ) jeweils entsprechend der vorgesehenen Strömungsrichtung angeordnet ist, und wobei die Turbinen-Generator-Einheit (1 ) Führungen (10 ) umfasst, und wobei die Wasserwege (21 ,22 ) zu den Führungen (10 ) passende Aufnahmen (20 ) umfassen, die so ausgebildet sind, dass die Einheit (1 ) mittels den Führungen (10 ) in vertikaler Richtung so in die Aufnahmen (20 ) einführt werden kann, dass die Einheit (1 ) im jeweiligen Wasserweg (21 ,22 ) entsprechend der vorgesehenen Fließrichtung zum jeweiligen Saugrohr (23 ,24 ) angeordnet ist. - Gezeitenkraftwerk nach Anspruch 1, wobei das Gezeitenkraftwerk Mittel umfasst, die dazu ausgebildet sind die Turbinen-Generator-Einheit (
1 ) von einem der Wasserwege (21 ,22 ) in den anderen Wasserweg (22 ,21 ) zu überführen. - Gezeitenkraftwerk nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Gezeitenkraftwerk ein Verschlussorgan (
25 ,251 ,252 ) umfasst, das dazu ausgebildet ist, jeweils den Wasserweg (21 ,22 ) zu verschließen, in dem sich die Turbinen-Generator-Einheit (1 ) nicht befindet. - Gezeitenkraftwerk nach Anspruch 3, wobei das Verschlussorgan eine Tafel (
25 ) umfasst, die an der Turbinen-Generatoreinheit (1 ) angebracht ist.
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