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Die Erfindung betrifft ein Druckausgleichselement zum Druckausgleich eines Innenraums eines Gehäuses, insbesondere eines Elektrik-, Motor- oder Getriebegehäuses, eines Behälters oder dergleichen gegenüber einer Außenseite, ein Gehäuse mit dem Druckausgleichselement sowie ein Steuergerät mit einem solchen Gehäuse.
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Elektrische Geräte in dicht verschlossenen Gehäusen, wie beispielsweise eine Motorsteuerung, sind trotz des sie umgebenden Gehäuses diversen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Im aktiven Zustand erhitzen diese Geräte die Innenluft des Gehäuses. Diese dehnt sich aus und lässt einen Überdruck im Gehäuseinneren entstehen. Werden die elektrischen Geräte dann abgeschaltet, kühlen sie ab und der Innendruck fällt. Grundsätzlich kann sich die Außentemperatur deutlich schneller verändern als die Temperatur im gut abgedichteten Gehäuse, zum Beispiel bei einem plötzlichen starken Sommergewitter.
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Derartige Temperaturschwankungen können bei luftdichten elektrischen Gehäusen einerseits zu Kondensation von Luftfeuchtigkeit führen, andererseits werden durch den Über- und Unterdruck die Dichtungen belastet, so dass der Dichtungsschutz auf die Dauer geschwächt wird. Problematisch ist ferner, dass bei einem Unterdruck im Gehäuseinneren zusätzlich Feuchtigkeit ins Innere gesaugt werden kann. Da die Feuchtigkeit nicht wieder entweichen kann, schlägt sie sich bei Temperaturunterschieden zwischen dem Gehäuseinneren und der Umgebung als Kondensat nieder und/oder sammelt sich am Boden. Bei wiederholten Temperaturschwankungen nimmt die Wassermenge mit der Zeit zu und kann die Installation schädigen und zu Korrosion und Kurzschlüssen führen. Je nach Anwendung kann ein Ausfall der installierten Komponenten und Geräte große Schäden verursachen.
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Druckausgleichselemente dienen der Belüftung von elektrischen Geräten in derart dicht verschlossenen Gehäusen, wie sie unter anderem im Kraftfahrzeugbau Verwendung finden. Derartige Druckausgleichselemente verhindern weitgehend das Eindringen von Wasser in das Gehäuseinnere, lassen aber einen Ausgleich von - beispielsweise auf Temperaturänderungen beruhenden - Druckunterschieden zwischen Innenluft und Umgebung zu.
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In der
DE 102013100257 A1 wird eine elektronische Baugruppe mit einem Gehäuse mit einem Druckausgleichselement zwischen dem Gehäuseinneren und der Umgebung beschrieben. Das Gehäuse weist einen Druckzuführungskanal mit einer ersten Öffnung zum Inneren des Gehäuses auf und diese Öffnung durch das Druckausgleichselement luftdurchlässig, aber feuchtigkeitsundurchlässig abgedeckt. Zudem weist der Druckzuführungskanal natürlich eine zweite Öffnung vom Druckzuführungskanal zur Umgebung hin auf. Gerade für elektronische Baugruppen im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik ist jedoch nicht auszuschließen, dass eine solche Öffnung von einem Druckwasserstrahl getroffen wird. Gegenüber dem relativ geringen Druckunterschied den im Luftdruck kann durch einen solchen Druckwasserstrahl ein erheblicher Staudruck auf das Druckausgleichselement entstehen. Um dies zu vermeiden weist der Druckzuführungskanal zumindest eine weitere, also dritte, von den zweiten getrennte Öffnung zur Umgebung auf und die erste Öffnung beabstandet sowohl von der zweiten, als auch dritten Öffnung angeordnet ist. Vorzugsweise kann der Druckzuführungskanal
3 zudem den Venturi-Effekt ausnutzen, indem die 1. Öffnung in einem Bereich mit reduziertem Querschnitt angeordnet ist.
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DE 102006053114 A1 betrifft ein Gehäuse für eine elektronische Schaltung, insbesondere für eine Steuergeräteschaltung eines Fahrzeugs, mit einem elektrischen Steckverbindungselement, das gegenüber dem Gehäuse abgedichtet ist, und mit einem Druckausgleichselement zum Druckausgleich der Innenatmosphäre des Gehäuses gegenüber der Umgebung. Es ist vorgesehen, dass das Druckausgleichselement am elektrischen Steckverbindungselement angeordnet/ausgebildet ist.
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Aus dem Stand der Technik sind Druckausgleichselemente bekannt, bei denen eine gasdurchlässige Membran unmittelbar auf eine am Gehäuse des elektrischen Gerätes befindliche Bohrung geklebt oder versschweißt wird. Ferner ist beispielsweise aus der
EP1630769B1 bekannt, dass zum Schutz der Membran zusätzlich ein Abdecklabel oder eine Abdeckkappe direkt auf die Membran geklebt oder verklemmt werden kann. Hierbei erweist es sich als nachteilig, dass die Membran ihre Durchlässigkeit durch diverse Feststoffpartikel, wie beispielsweise Schmutz und Staub, verlieren kann, wonach es durch die oben geschilderten Effekte zu Störungen und Ausfällen der elektrischen Geräte kommen kann. Ein Austausch der Membran ist entweder gar nicht möglich oder kompliziert, kostenintensiv und langwierig.
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EP 1363069 A2 offenbart ein Lüftungselement mit: einem atmungsfähigen Film, der Gas durch einen Öffnungsabschnitt eines Gehäuses in einem Zustand durchlässt, in dem der atmungsfähige Film an dem Öffnungsabschnitt befestigt ist; und eine Stütze mit einem Stützabschnitt zum Tragen des atmungsaktiven Films und einem Einführabschnitt zum Einführen in den Öffnungsabschnitt des Gehäuses; wobei der Einführungsabschnitt einen Verriegelungsabschnitt in einem Einführungs-Anfangsseiten-Endabschnitt davon aufweist, wobei der Verriegelungsabschnitt ein sich verjüngendes vorderes Ende aufweist, während der Einführungsabschnitt in mehrere unterteilt ist Teile umlaufend zumindest auf einer Einführungs-Anfangsseite davon.
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Das in
EP 1955901 A1 beschriebene Belüftungsglied umfasst einen Trägerkörper, der mit einem Durchgangsloch versehen ist, eine durchlässige Membran, die das Durchgangsloch in dem Trägerkörper verschließt, und ein Abdeckteil Bedecken der durchlässigen Membran. Ein Belüftungsloch ist in einem Deckenabschnitt des Abdeckteils ausgebildet und eine Kerbe ist in einem Seitenwandabschnitt davon ausgebildet. Diese Belüftungslöcher und Kerben dienen als ein Durchgang für die Belüftung zwischen dem Inneren und dem Äußeren des Abdeckteils. Das Ventilationsloch stellt eine Positionsbeziehung her, so dass es einen permeablen Bereich der permeablen Membran in der axialen Richtung nicht überlappt. Ferner erstreckt sich der Seitenwandabschnitt zu der unteren Seite in der axialen Richtung unterhalb einer Position, an der die permeable Membran angeordnet ist, und die permeable Membran ist vollständig entlang einer Umfangsrichtung durch die Seitenwand geschützt Teil. Die durchlässige Membran ist auf einem Mesa-artigen Abschnitt angeordnet, der zur oberen Seite in der axialen Richtung konvex ist.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Druckluftausgleichselement für Gehäuse, insbesondere für Gehäuse mit elektrischen Geräten, bereitzustellen, welches einfach aufgebaut und/oder leicht montierbar ist, einen zuverlässigen Druckausgleich gewährleistet und dabei insbesondere kostengünstig und einfach herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird mittels eines Druckausgleichselementes, eines Gehäuses und eines Steuergerätes gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den jeweils abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Druckausgleichselement zum Druckausgleich eines Innenraums eines Gehäuses, insbesondere eines Elektrik-, Motor- oder Getriebegehäuses, eines Behälters oder dergleichen gegenüber einer Außenseite angegeben. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Gehäuse, insbesondere ein Elektronikgehäuse für ein Steuergerät eines Kraftfahrzeugs wie zum Beispiel ein Motorsteuergerät, angegeben. Gemäß einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung das Steuergerät mit dem Elektronikgehäuse.
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Das Druckausgleichselement weist ein in einer Wandung des Gehäuses eingebrachtes Loch, eine innenraumseitig im Bereich des Loches angebrachte Membrane, welche das Loch gegenüber der Außenseite des Gehäuses wasserdicht, jedoch luftdurchlässig verschließt, und eine im Bereich des Loches am Gehäuse ausgebildete Haltestruktur zur Aufnahme eines Prallschutzes auf. Die Haltestruktur kann beispielsweise am Gehäuse ausgeformt oder an das Gehäuse angeformt sein. Beispielsweise eine an einem aus Blech gefertigten Gehäuseteil ausgeformte Haltestruktur ist besonders einfach und kostengünstig herstellbar.
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Der Prallschutz ist an der Außenseite des Gehäuses mit der Haltestruktur verbunden und schützt die Membrane vor mechanischen Einwirkungen
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Mit Vorteil kann so ein ungehinderter Druckausgleich zwischen dem Gehäuseinneren und dem Gehäuseäußeren gewährleistet werden. Die Gefahr eine Beschädigung der Membran ist besonders gering.
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Bei dem Gehäuse kann es sich beispielsweise um ein Gehäuse für ein Steuergerät eines Fahrzeuges handeln, welches im Nassbereich des Fahrzeuges, beispielsweise im Motorraum, verbaut ist. Die Membran verschließt die Druckausgleichsöffnung des Gehäuses, wobei die Membran angeordnet und eingerichtet ist, um die aus Temperatur- und/oder Druckschwankungen auf Dichtungen und/oder Verbindungsstellen des Gehäuses wirkenden mechanischen und/oder thermischen Belastungen auszugleichen. Dazu ist die Membran semipermeabel ausgeführt. So ist die Membran einerseits insbesondere luftdurchlässig, wobei andererseits z. B. Wasser und Schmutz von außen nicht durch die Membran in das Gehäuse eindringen können.
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Bei einem Druckausgleichselement ohne Abdeckkappe kann das Gehäuse lediglich eine innenseitig aufgeklebte Membran aufweisen. Dabei kann im Bereich der Membranmitte im Gehäuse ein Durchbruch vorgesehen sein. Dabei können die Membran und der Durchbruch im Gehäuse sehr leicht verschmutzen. Zusätzlich weist ein derartiges Druckausgleichelement keinen Schutz gegen mechanische Beanspruchung der Membran auf, so dass etwa bei einem direkt auf die Membran gerichteten Wasserstrahl ein Ablösen der Membran erfolgen kann, wodurch es wiederum zu Störungen und Ausfällen der im Gehäuse angeordneten elektrischen oder elektronischen Bauelemente kommen kann.
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Durch den Schutz der Membran bei dem erfindungsgemäßen Druckausgleichselement ist die Gefahr besonders gering, dass ein Wasserstrahl direkt auf die Membran einwirkt und diese zerstört. So ist eine lange Lebensdauer der Membran erzielbar, so dass ein dauerhafter und kostengünstiger Druckausgleich zwischen dem Gehäuseinneren und dem Gehäuseäußeren gewährleistet werden kann.
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Die Haltestruktur wirkt derart mit dem Prallschutz zusammen, dass der Prallschutz formschlüssig an der Haltestruktur gehalten ist. Mittels einer derartigen Anordnung zum Druckausgleich ist eine bauraumoptimierte Lösung zur Anordnung und zum Schutz der Membran angegeben.
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Die Haltestruktur erstreckt sich brückenförmig über das Loch entlang des Gehäuses, wobei die brückenförmige Struktur in einem Abstand über dem Loch verläuft. Auf diese Weise kann die Haltestruktur bereits vor der Verbindung mit dem Prallschutz die Gefahr einer Beschädigung der Membran verringern.
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Weiter weist die Haltestruktur eine Bohrung auf. Bei einer Weiterbildung ist die Bohrung zentrisch oder zumindest im Wesentlichen zentrisch über dem Loch des Gehäuses ausgebildet. Auf diese Weise ist der Prallschutz einfach über dem Loch zentrierbar.
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In einer Ausführungsform weist der Prallschutz mit der Haltestruktur korrespondierende Rastmittel auf, die derart mit der Haltestruktur zusammenwirken, dass der Prallschutz formschlüssig an der Haltestruktur gehalten ist. Dabei sind insbesondere die Rastmittel derart ausgeformt, dass die Rastmittel die brückenförmige Struktur umgreifen und so die formschlüssige Verbindung des Prallschutzes an der Haltestruktur bewirken. Auf diese Weise kann der Sitz des Druckausgleichselementes am Gehäuse gesichert werden.
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Bei einer Ausführungsform weist der Prallschutz eine umlaufende stegartige, d.h. insbesondere stegförmige, Wandung auf, die einen zum Gehäuse ausgerichteten Innenraum umfasst - d.h. insbesondere teilweise oder vollständig umgreift und/oder lateral umschließt - , wobei innerhalb des Innenraums die Haltestruktur aufgenommen wird, und wobei die Rastmittel im Innenraum des Prallschutzes angeordnet sind.
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Die stegartige Wandung weist in einer Weiterbildung wenigstens eine Öffnung, vorzugsweise zwei Öffnungen zur Belüftung und/oder Entwässerung des Innenraums auf. Die Öffnung(en) durchdringt bzw. durchdringen die Wandung insbesondere lateral.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist am Prallschutz je Öffnung wenigstens ein Steg vorgesehen, wobei der Steg im Innenraum des Prallschutzes korrespondierend zu der Öffnung angeordnet und derart gegenüber der Öffnung ausgerichtet ist, dass ein Eindringen von Spritzwasser in den Innenraum des Prallschutzes weitgehend verhindert wird. Mit anderen Worten ist der Steg im Innenraum des Prallschutzes der Öffnung gegenüberliegend angeordnet und ausgerichtet, um ein Eindringen von Spritzwasser in den Innenraum des Prallschutzes zu verhindern. So ist mit Vorteil die Gefahr des Auftreffens von Spritzwasser auf die Membran besonders gering.
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In einer Ausführungsform der Erfindung weist der Prallschutz zumindest bereichsweise eine zweischalige Wandung mit einer Innenwandung und einer Außenwandung auf. In einer Weiterbildung überspannt die Außenwandung die Innenwandung in einem Abstand. Der Abstand ist vorzugsweise luftdurchflutet, d.h. insbesondere dass der Spalt zwischen Innenwandung und Außenwandung von Luft durchströmbar ist.
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In einer Weiterbildung ist in der Innenwandung wenigstens eine Verbindungsbohrung angeordnet, über welche der Innenraum des Prallschutzes mit der Umgebung des Prallschutzes derart in Verbindung steht, dass sich ein Luftstrom über die Verbindungsbohrung zwischen dem Innenraum und der Umgebung des Prallschutzes ausbilden kann. In einer besonders bevorzugten Weiterbildung sind die Innenwandung und die Außenwandung durch stegartige Verbindungswandungen miteinander verbunden und voneinander beabstandet, wobei in der Innenwandung sowie in zumindest einer der stegartigen Verbindungswandungen wenigstens zwei Verbindungsbohrungen angeordnet sind, über welche der Innenraum des Prallschutzes mit der Umgebung des Prallschutzes derart in Verbindung steht, dass sich ein Luftstrom über die Verbindungsbohrungen zwischen dem Innenraum und der Umgebung des Prallschutzes ausbilden kann.
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Bei einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Haltestruktur in einer Vertiefung an der Außenseite des Gehäuses angeordnet ist. Bevorzugt weist die Vertiefung einen Ablauf auf, der sich auf dem Niveau des Bodens der Vertiefung in Richtung einer Gehäusekante erstreckt und der zur Entwässerung der Vertiefung dient. Bei einer Weiterbildung weist das Gehäuse die Vertiefung umgebende wallartige Erhöhungen auf, wobei die Erhöhungen derart um die Vertiefung herum angeordnet sind, um den Prallschutz vor mechanischen Beschädigungen zu schützen. Auf diese Weise wird mit Vorteil bereits die Vertiefung vor einem seitlich einwirkenden Wasserstrahl geschützt und somit die Einwirkung eines direkten Wasserstrahls auf den Prallschutz verhindert.
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In einer alternativen Ausführungsvariante ist der Prallschutz dauerhaft - d.h. insbesondere nicht zerstörungsfrei lösbar - mit der Haltestruktur verbunden, wobei dies den Vorteil hat, dass ein ungewolltes Lösen des Prallschutzes verhindert wird.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Haltestruktur einstückig mit dem Gehäuse ausgebildet. Zum Beispiel kann die Haltestruktur in die Gehäusewandung geprägt, gestanzt und/oder gefräst sein, wodurch es möglich ist, die jeweilige Einbuchtung und/oder Aussparung entsprechend eines eingesetzten Formwerkzeuges auszubilden und zu formen, wodurch eine besonders einfache, kostengünstige und effektive Herstellung des Gehäuses gewährleistet werden kann.
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Das Gehäuse ist insbesondere ein Elektrik-, Motor- oder Getriebegehäuse, ein Behälter oder dergleichen mit einem Druckausgleichselement nach mindestens einer der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen.
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Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele der Erfindung, welche in den Figuren dargestellt sind.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei für gleiche Merkmale gleiche Bezugszeichen verwendet werden. Die Zeichnungen sind schematisch und es zeigen:
- 1 eine perspektivische Explosionsansicht eines erfindungsgemäßen Druckausgleichselementes;
- 2 eine perspektivische Ansicht des zusammengebauten Druckausgleichselementes aus 1;
- 3 eine perspektivische Ansicht des Druckausgleichselementes aus 1 ohne aufgesetzten Prallschutz;
- 4 eine perspektivische Unteransicht des Prallschutzes in einer ersten Perspektive;
- 5 eine perspektivische Draufsicht des Prallschutzes in einer zweiten Perspektive;
- 6 eine Draufsicht des Prallschutzes aus 1;
- 7 eine Schnittansicht des Prallschutzes aus 6 entlang der Linie A-A; und
- 8 eine Schnittansicht Druckausgleichselementes aus 1 entlang der Linie B-B.
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1 stellt ein Druckausgleichselement 100 in perspektivischer Explosionsansicht dar. Das in 1 dargestellte Druckausgleichselement 100 ist geeignet für einen Einsatz in einem nur im Ansatz dargestellten Gehäuse 110, insbesondere eines Elektrik-, Motor- oder Getriebegehäuses, eines Behälters oder dergleichen. Die 1 zeigt eine Außenseite 114 des Gehäuses 110 im Bereich einer Gehäusekante 185.
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Um das Druckausgleichselement 100 vor mechanischen Einwirkungen zu schützen, ist der Bereich des Gehäuses 110, in dem das Druckausgleichselement 100 angeordnet ist, als Vertiefung 115 ausgebildet, in deren Mitte sich ein beispielsweise in 3 und 8 gut erkennbares Loch 120 befindet, das von einer Innenseite 112 des Gehäuses 110 her mit einer semipermeablen Membran 130 abgedeckt ist, die ein Eindringen von Wasser verhindert, aber einen Druckausgleich zwischen dem Gehäuseinneren und dem Gehäuseäußeren erlaubt. Die Membran 130 ist in der 1 der Anschaulichkeit halber neben dem Gehäuse 110 in vergrößerter Darstellung gezeigt. Tatsächlich befindet sie sich jedoch wie in 8 zu erkennen unterhalb des Loches 120, sodass sie im eingebauten Zustand in der Ansicht der 1 nicht zu sehen wäre.
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Das Druckausgleichselement 100 befindet sich in der dargestellten Ausführungsform im Bereich der Gehäusekante 185, mit welcher die Vertiefung 115 über einen Ablauf 180 verbunden ist. Der Ablauf 180 dient dazu, Wasser, welches sich in der Vertiefung 115 ansammelt, zur Gehäusekante 185 zu leiten und vom Druckausgleichselement 100 wegzuführen, um ein Verdecken der Membrane mit Wasser zu verhindern.
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Die Vertiefung 115 ist von wall-förmigen Erhöhungen 170 umgeben, die dazu dienen, mechanische Beanspruchungen wie etwa direkte Wasserstrahlen oder das Gehäuse 110 berührende Gegenstände vom Druckausgleichselement 100 fernzuhalten. Die wall-förmigen Erhöhungen 170 bilden in der dargestellten Ausführungsform eine ringförmige Grundstruktur aus, wobei zwischen den Erhöhungen 170 Durchbrechungen 175 angeordnet sind, die wiederum ein Anstauen von Wasser innerhalb der wallartigen Erhöhungen 170 verhindern.
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Innerhalb der Vertiefung 115 und im Bereich des Loches 120 ist eine Haltestruktur 150 angeordnet, die dazu dient, einen Prallschutz 140 an der Außenseite 114 des Gehäuses 100 zu fixieren. Die genaue Ausbildung dieser Haltestruktur 150 wird an späterer Stelle beschrieben.
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In der 2 ist der Prallschutz 140 im eingebauten Zustand dargestellt. Wie zu erkennen ist, befindet sich der Prallschutz 140 vor mechanischen Einwirkungen gut geschützt im Zentrum der Vertiefung 115, wobei er von den wall-förmigen Erhöhungen 170 noch überragt wird, so dass ein versehentliches Abstreifen des Prallschutzes 140 oder eine Beschädigung durch das Gehäuse 110 berührende Gegenstände zumindest weitgehend ausgeschlossen wird.
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3 zeigt einen Ausschnitt des Gehäuses 110 um den Bereich der Vertiefung 115 herum, wobei im unteren Bildbereich noch der Ablauf 180 erkennbar ist. Ferner ist in der 3 das Loch 120 in der Außenseite 114 des Gehäuses 110 angedeutet, das dazu dient, den Druckausgleich zwischen dem Gehäuseinneren und der Umgebung des Gehäuses 110 zuzulassen. Das Loch 120 wird von einer brückenförmigen Struktur 155 überspannt, die Teil der Haltestruktur 150 zur Aufnahme des Prallschutzes 140 ist. Die brückenförmige Struktur 155 hat - senkrecht zum Boden der Vertiefung 115 gemessen - den Abstand d von dem Loch 120.
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In einem Bereich der brückenförmigen Struktur 155, der im wesentlichen der Projektion des Loches 120 auf die brückenförmige Struktur 155 senkrecht zur Außenseite 114 des Gehäuses 110 entspricht, ist die brückenförmige Struktur durch eine Bohrung 160 durchdrungen, die eine Luftzirkulation zwischen Gehäuseinnerem und Gehäuseäußerem begünstigt.
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Die 4 und 5 zeigen den erfindungsgemäßen Prallschutz 140. 4 zeigt den Prallschutz 140 von seiner dem Gehäuse 110 im eingebauten Zustand zugewandten Seite. Dem Betrachter zugewandt ist in dieser Figur ein durch stegförmige Wandungen 149 begrenzter Innenraum 147, innerhalb dessen sich zur Fixierung des Prallschutzes 140 an der Haltestruktur 150 geeignete Rastmittel 142 befinden, welche im eingebauten Zustand die brückenförmige Struktur 155 der Haltestruktur 150 umgreifen und in den Zwischenraum, der durch den Abstand d zwischen der brückenförmigen Struktur 155 und der Außenseite 114 des Gehäuses definiert ist, einrasten.
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Die stegförmige Wandung 149 ist durch zwei Öffnungen 146 durchbrochen, die der Belüftung und/oder Entwässerung des Innenraums 147 dienen. Im Innenraum 147 liegend - direkt hinter den Öffnungen 146 - weist der Prallschutz 140 jeweils einen Steg 148 auf, so dass ein Labyrinth-artiger Strömungspfad ausgebildet wird, der das direkte Eindringen eines auf die jeweilige Öffnung 146 gerichteten Wasserstrahls verhindert.
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Der Prallschutz 140 weist zumindest bereichsweise eine zweischalige Wandung 149 mit einer Außenwandung 190 und einer darunterliegenden Innenwandung 195 auf. Die Außenwandung 190 überspannt die Innenwandung 195 in einem luftdurchfluteten Abstand a, wobei die Innenwandung 195 in dem Bereich, in dem sie von der Außenwandung 190 überspannt wird, eine Verbindungsbohrung 144 aufweist. In der dargestellten Ausführungsform haben die stegförmigen Wandungen 149 des Prallschutzes 140 dadurch, dass die Außenwandung 190 die Innenwandung 195 senkrecht zur Innenwandung 195 überspannt, eine kreuzförmige Kontur.
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6 zeigt eine Draufsicht auf die dem Gehäuse 110 im eingebauten Zustand abgewandte Seite des Prallschutzes 140. 7 zeigt einen Querschnitt des Prallschutzes 140 entlang einer in 6 gestrichelt dargestellten Schnittlinie A-A, 8 zeigt einen Querschnitt des Druckausgleichselements 100 entlang einer in 2 gestrichelt dargestellten Schnittlinie B-B.
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In 7 ist zu erkennen, dass es die Anordnung der Außenwandung 190 und der Innenwandung 195 ermöglicht, dass Luft aus der Umgebung des Druckausgleichselements 100 durch den mittels des luftdurchfluteten Abstands a gebildeten Spalt sowie durch die Verbindungsbohrung 144 in den Innenraum 147 des Prallschutzes 140 gelangen kann.
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8 zeigt die Lage der Membran 130 auf einer Innenseite des Gehäuses 110 unterhalb des Loches 120. Über der Außenseite 114 des Gehäuses 110 wird das Loch 120 von der brückenförmigen Struktur 155 der Haltestruktur im Abstand d überspannt. Der Prallschutz 140 umgreift mit den Rastmitteln 142 die brückenförmige Struktur 155 und sorgt so für die Fixierung des Prallschutzes 140 an dem Gehäuse 110. Das Loch 120, die Bohrung 160 sowie die Verbindungsbohrung 144 in der Innenwandung 195 sind in dem dargestellten Schnitt in einer Achse übereinander angeordnet. Die Innenwandung wird im luftdurchfluteten Abstand a von der Außenwandung 190 überspannt. Der Abbildung kann außerdem entnommen werden, dass der luftdurchflutete Abstand a über einen Kanal, der durch die stegförmige Wandung 149 begrenzt ist, mit dem Innenraum 147 verbunden ist, so dass auch auf diesem Wege ein Luftaustausch zwischen dem Innenraum 147 und der Umgebung des Druckausgleichselements 100 stattfinden kann. Durch die Verschachtelung der Struktur und die Anordnung der Stege 148 ist darüber hinaus die Gefahr einer Beaufschlagung der Membran 130 mit Spritzwasser besonders gering.