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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kaffeeautomaten mit einem Gehäuse und einem diesen nach oben abschließenden Deckel.
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Kaffeeautomaten erfreuen sich selbst im Privatbereich bereits einer großen Verbreitung, wobei derartige Kaffeeautomaten, insbesondere sofern sie als Kaffeevollautomaten ausgebildet sind, nicht nur einfachen Kaffee, sondern auch allerlei Kaffeemischgetränke, beispielsweise Latte Macchiato oder Cappuccino herstellen können. Von einem Benutzer wird dabei aufgrund einer gewünschten Benutzerfreundlichkeit wenig technische Kompetenz verlangt, so dass sich die üblichen Tätigkeiten an einem solchen Kaffeeautomaten auf die Auswahl des herzustellenden Getränks sowie das Auffüllen eines Bohnenbehälters mit Kaffeebohnen bzw. eines Wasserbehälters mit Wasser beschränken. Aus der
WO 2014/162 236 A2 ist beispielsweise ein Kaffeeautomat mit einem Gehäuse und einem dieses nach oben abschließenden Deckel, in dem eine Aufnahme für einen solchen Bohnenbehälter angeordnet ist, bekannt. Der Bohnenbehälter ist dabei an der Aufnahme arretierbar und entnehmbar. Bei entnommenem Bohnenbehälter ist ein lösbarer und in der Aufnahme angeordneter Arretiermechanismus für die Aufnahme in Form von drei Schrauben zugänglich.
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Ist ein Kaffeeautomat defekt oder wirft eine Fehlermeldung aus, so ist es aufgrund der Komplexität moderner Kaffeeautomaten ratsam, wenn sich der Benutzer nicht selbst auf die Fehlersuche begibt und den Kaffeeautomaten beispielsweise öffnet. Hierfür zuständig sind normalerweise Fachbetriebe mit entsprechendem Werkzeug und entsprechendem Know-How.
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Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Kaffeeautomaten ist aber auch für Fachbetriebe der Umstand, dass ein Öffnen eines Gehäuses und damit das Herstellen eines Zugangs zu einem Geräteinneren oftmals nur sehr schwierig möglich ist, da hierfür beispielsweise Schrauben gelöst werden müssen. Hierzu müssen einige Kaffeeautomaten zunächst auf den Kopf gestellt werden, um die Schrauben zu lösen und anschließend wieder umgedreht werden, um beispielsweise den Deckel oder Teile des Gehäuses abnehmen zu können. Der Zugang zu einem Geräteinneren erfordert somit vergleichsweise viel Aufwand, wodurch auch die Wartung und Reparatur unnötig verteuert wird.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, für einen Kaffeeautomaten eine verbesserte oder zumindest eine alternative Ausführungsform anzugeben, welche sich insbesondere durch eine verbesserte Wartungsfreundlichkeit auszeichnet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, einen händisch leicht zu lösenden Arretiermechanismus zum Abnehmen eines Deckels an einem Kaffeeautomaten leicht zugänglich unter einem Bohnenbehälter zu platzieren, so dass durch ein einfaches Abnehmen des Bohnenbehälters der Arretiermechanismus bereits zugänglich ist und durch ein Betätigen desselben ein Entriegeln und damit ein Abnehmen des Deckels erfolgen kann. Verbunden mit dem Abnehmen des Deckels ist dadurch vergleichsweise einfach und schnell ein Zugang zu einem Geräteinneren gegeben, ohne dass beispielsweise der Kaffeeautomat erst auf den Kopf gestellt und bodenseitige Schrauben gelöst werden müssten. Durch den händisch lösbaren Arretiermechanismus ist sogar nicht einmal Spezialwerkzeug erforderlich, um in das Geräteinnere des Kaffeeautomaten zu gelangen und gegebenenfalls erforderliche Reparaturen bzw. Wartungsarbeiten durchzuführen. Mit dem erfindungsgemäßen Kaffeeautomaten können somit die Wartungs- und Reparaturfreundlichkeit erheblich gesteigert und die in diesem Zusammenhang auftretenden Wartungs- und Reparaturkosten gesenkt werden, da ein vergleichsweise aufwendiges Öffnen und ein ebenso aufwendiges Schließen entfallen.
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Erfindungsgemäß weist der Arretiermechanismus zwei händisch verstellbare Schieber auf, die zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung verstellbar sind, wobei ein Abnehmen des Deckels vom Gehäuse ausschließlich in der Offenstellung möglich ist. Mittels dieser Schieber, die in ihrer Schließstellung beispielsweise in entsprechende Öffnungen am Gehäuse eingreifen und die verschiebbar am Deckel gelagert sind, kann ein Öffnen bzw. ein Schließen des Gehäuses des Kaffeeautoamten vergleichsweise einfach und schnell erfolgen. Um dabei den Arretiermechanismus in seiner Schließstellung fixieren zu können, kann darüber hinaus zumindest an einem Schieber eine Feder angeordnet sein, die diesen in seine Schließstellung vorspannt. Zum Lösen des Arretiermechanismus muss somit die Federkraft überwunden werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung ist zumindest einer der Schieber mit einer Betätigungswelle verbunden, wobei ein Verdrehen der Betätigungswelle ein Verstellen des Schiebers zwischen seiner Offenstellung und seiner Schließstellung bewirkt. Denkbar ist dabei, dass durch ein Abnehmen des Bohnenbehälters ein erster Schieber bereits greifbar und damit verstellbar ist, während ein weiter davon entfernter Schieber über die Betätigungswelle betätigt wird. An dieser Betätigungswelle kann beispielsweise eine Betätigungstaste angeordnet sein, die bei entnommenem Bohnenbehälter leicht zugänglich ist und durch ein einfaches Niederdrücken oder ein einfaches Hochziehen ein Verstellen des Schiebers zwischen seiner Schließstellung und seiner Offenstellung bewirkt. Ein Verstellen des zumindest einen Schiebers zwischen seiner Offenstellung und seiner Schließstellung kann durch eine entgegengesetzte Drehbewegung der Betätigungswelle erzielt werden, wobei selbstverständlich auch hier denkbar ist, dass an der Betätigungswelle eine Feder angeordnet ist, die zumindest einen Schieber in seine Schließstellung vorspannt. Rein theoretisch ist selbstverständlich auch denkbar, dass beide Schieber mit der Betätigungswelle betätigbar und damit simultan zwischen ihrer Schließstellung und Öffnungsstellung verstellbar sind.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung weist die Betätigungswelle ein Zahnrad auf, welches in Eingriff mit einer Zahnleiste am Schieber steht. Eine derartige Wirkverbindung funktioniert ähnlich einer Zahnstangenlenkung, wobei bei einer besonders einfachen Ausführungsform die Zahnstange bzw. Zahnleiste längs des Schiebers angeordnet ist und das an der Betätigungswelle angeordnete Zahnrad mit dieser Zahnleiste kämmt. Auch hier ist wiederum denkbar, dass die Betätigungswelle, sofern diese auf beide Schieber einwirkt, zwei Zahnräder aufweist, welche in Eingriff mit jeweils einer Zahnleiste eines Schiebers steht. Rein theoretisch ist selbstverständlich auch denkbar, dass der gesamte Arretiermechanismus lediglich einen einzigen Schieber aufweist, welcher in seiner Offenstellung ein Aufschwenken des Deckels und anschließend ein Lösen einer zusätzlichen Hintergriffverbindung ermöglicht. In diesem Fall würde bei der Montage des Deckels am Gehäuse zunächst ein Verbinden der Hintergriffverbindung erfolgen müssen, beispielsweise würden entsprechende deckelseitige Nasen entsprechende Hinterschnitte am Gehäuse hintergreifen, wobei anschließend der Deckel um eine Achse der Hintergriffverbindung geschwenkt wird, bis der Schieber in Eingriff einer zugehörigen Öffnung am Gehäuse bringbar ist.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung weist zumindest ein Schieber einen kreuzförmigen Querschnitt auf. Ein derartiger kreuzförmiger Querschnitt bietet den großen Vorteil, dass hierdurch bei vergleichsweise geringem Gewicht und vergleichsweise kleiner Ausführung ein Schieber mit einer vergleichsweise hohen Biegesteifigkeit geschaffen werden kann. Alternativ kann selbstverständlich ein derartiger Schieber auch ein Doppel-T-Profil oder einfaches T-Profil aufweisen.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Dabei zeigen, jeweils schematisch,
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1 eine Ansicht von oben auf einen erfindungsgemäßen Kaffeeautomaten mit transparent gezeichnetem Deckel,
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2 eine ähnliche Darstellung wie in 1, jedoch ohne eingesetzten Bohnenbehälter.
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Entsprechend der 1 weist ein erfindungsgemäßer Kaffeeautomat 1 ein Gehäuse 2 sowie einen dieses nach oben abschließenden Deckel 3 auf. In dem Deckel 3 ist eine Aufnahme 4 (vgl. 2) für einen entnehmbaren Bohnenbehälter 5 (vgl. 1) angeordnet. Wird der Bohnenbehälter 5 aus der Aufnahme 4 entnommen, so kann hierdurch ein Zugang zu einem lösbaren Arretiermechanismus 6 geschaffen werden, welcher im arretierten Zustand den Deckel 3 am Gehäuse 2 fixiert und im gelösten Zustand ein Abnehmen des Deckels 3 vom Gehäuse 2 ermöglicht. In den 1 und 2 ist dabei der Deckel 3 transparent gezeichnet, um die Anbindung und Wirkungsweise des Arretiermechanismus 6 sowie dessen Bestandteile sichtbar zu machen.
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Der Arretiermechanismus 6 weist zwei händisch verstellbare Schieber 7, 8 auf, die zwischen einer Offenstellung und einer Schließstellung verstellbar sind, wobei ein Abnehmen des Deckels 3 vom Gehäuse 2 ausschließlich in der Offenstellung möglich ist.
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Betrachtet man dabei den ersten Schieber 7, so kann man erkennen, dass dieser gemäß der 2 eine Griffmulde, einen Eingriff oder generell eine Haltekontur 9 aufweist, über welche ein translatorisches Verstellen des Schiebers 7 parallel zu seiner Längsachse möglich ist. Die Haltekontur 9 bzw. eine entsprechend ausgebildete Griffmulde oder ein entsprechender Eingriff erleichtern dabei das Greifen und damit das Betätigen des Schiebers 7.
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Der andere Schieber 8 ist dabei mit einer Betätigungswelle 10 wirkungsverbunden, wobei ein Verdrehen der Betätigungswelle 10 ein Verstellen des Schiebers 8 zwischen seiner Offenstellung und seiner Schließstellung bewirkt. Die Betätigungswelle 10 weist im gezeigten Fall ein Zahnrad 11 auf, welches in Eingriff mit einer Zahnleiste 12 am Schieber 8 steht. Im Bereich der Aufnahme 4 ist dabei an der Betätigungswelle 10 eine Betätigungstaste 13 (vgl. 2) angeordnet, die bei entnommenem Bohnenbehälter 5 zugänglich ist und durch ein Niederdrücken oder ein Hochziehen ein Verstellen des Schiebers 8 zwischen seiner Schließstellung und seiner Offenstellung bewirkt.
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Um dabei zumindest einen der beiden Schieber 7, 8 in seiner Schließstellung fixieren zu können, kann an diesem Schieber 7, 8 und/oder an der Betätigungswelle 10 eine Feder angeordnet sein, die zumindest einen Schieber 7, 8 in seine Schließstellung vorspannt, so dass zu einem Öffnen des Arretiermechanismus 6, das heißt zu einem Verstellen des Schiebers 7, 8 in seine Offenstellung zunächst die Federkraft überwunden werden muss.
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Um den Schiebern 7, 8 darüber hinaus eine hohe Steifigkeit bei einem gleichzeitig geringen Gewicht verleihen zu können, weisen diese einen kreuzförmigen Querschnitt und damit ein hohes Biegemoment auf.
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Rein theoretisch ist selbstverständlich auch denkbar, dass die gemäß den 1 und 2 gezeichnete Betätigungswelle 10 durchgängig ist und an beiden Längsenden ein entsprechendes Zahnrad 11 aufweist, welches dann mit entsprechenden an den jeweiligen Schiebern 7, 8 angeordneten Zahnleisten 12 in Wirkverbindung steht, so dass durch ein Niederdrücken bzw. ein Hochziehen der Betätigungstaste 13 beide Schieber 7, 8 simultan zwischen ihrer Schließstellung und ihrer Offenstellung verstellbar sind.
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Generell bietet der erfindungsgemäße Kaffeeautomat 1 den großen Vorteil, dass ein Zugang zu einem Gehäuseinneren und damit beispielsweise zu einer Brüheinrichtung oder einer Steuerungselektronik vergleichsweise einfach möglich ist, da hierzu lediglich der oben auf dem Deckel 3 aufgesetzte Bohnenbehälter 5 entfernt und anschließend der in der Aufnahme zunächst verborgen angeordnete Arretiermechanismus 6 betätigt, das heißt gelöst werden muss, um den Deckel 3 abnehmen zu können. Im Vergleich zu aus dem Stand der Technik bekannten Kaffeeautomaten, bei welchem oftmals erst eine Vielzahl an Schrauben, insbesondere sogar an einem Boden, gelöst werden musste, bietet somit der erfindungsgemäße Kaffeeautomat 1 eine deutlich verbesserte Reparatur- und Wartungsfreundlichkeit. Durch den vergleichsweise schnellen und einfachen Zugang zu einem Geräteinneren lassen sich auch die Wartungs- und Reparaturkosten senken, da ein aufwendiges Öffnen und Schließen des Gehäuses nicht mehr erforderlich ist. Von besonderem Vorteil ist darüber hinaus, dass bei dem erfindungsgemäßen Kaffeeautomaten 1 im Unterschied zu aus dem Stand der Technik bekannten Kaffeeautomaten dieser zunächst nicht auf den Kopf gestellt werden muss, um beispielsweise an einem Boden angeordnete Schrauben lösen zu können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kaffeeautomat
- 2
- Gehäuse
- 3
- Deckel
- 4
- Aufnahme im Deckel 3
- 5
- Bohnenbehälter
- 6
- Arretiermechanismus
- 7
- Schieber
- 8
- Schieber
- 9
- Haltekontur
- 10
- Betätigungswelle
- 11
- Zahnrad
- 12
- Zahnleiste
- 13
- Betätigungstaste